Zwei-Prozent-Appell Ökumene in den Gemeinden stärken und gestalten



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Transkript:

Zwei-Prozent-Appell Ökumene in den Gemeinden stärken und gestalten Eine Handreichung der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland 2009 2011 Liebe Schwestern und Brüder in unseren Kirchengemeinden, unser Einsatz im Rahmen des Zwei-Prozent-Appells für mehr Gerechtigkeit und Solidarität hatte in unseren beiden früheren Teilkirchen eine lange Tradition und eine gute Praxis. Mit der zweiten Auflage der Ihnen vorliegenden Handreichung soll in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland an das Engagement in der Einen Welt erinnert und in bewährter Weise fortgeführt werden. Dieses Engagement geschieht in sehr unterschiedlicher Weise. Als Zeichen der Solidarität in den Gemeinden werden persönliche Spenden, Kollekten und Kirchensteuern von der Landeskirche, den Kirchenkreisen und Gemeinden für die konkrete Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung gestellt. Auch wenn wir heute viel Armut in unserem Land wahrnehmen und über nötige Sozialreformen diskutieren, dürfen wir deshalb unsere Schwestern und Brüder in der weltweiten Ökumene nicht aus dem Blick verlieren. Es erweitert unseren Blickwinkel, wenn wir unsere Sorgen im Kontext der Sorgen von Menschen in anderen Ländern sehen. In der Broschüre erfahren Sie einiges zur Geschichte und zu den Möglichkeiten der Beteiligung am Zwei- Prozent-Appell in den Gemeinden. Es werden geprüfte Projekte aus den Ländern des Südens und Ostens unserer Erde vorgestellt. Sie sind auf unsere Hilfe angewiesen und ermöglichen konkretes Engagement. Viele der Vorhaben wurden in unseren ökumenischen Partnerkirchen vor Ort entwickelt. Durch die Unterstützung der Projekte halten Sie die Praxis der ökumenischen Solidarität in unseren Gemeinden lebendig. Ich freue mich, wenn Sie im Gemeindekirchenrat und mit den Ihrer Kirchengemeinde zugehörigen Gremien und Kreisen über den Zwei-Prozent-Appell ins Gespräch kommen und beschließen, sich zu beteiligen. Den in der Handreichung vorgestellten Projekten wünsche ich eine gute Resonanz, Gelingen in der Durchführung und einen spürbaren Nutzen für die Menschen vor Ort. Ilse Junkermann Landesbischöfin I

Inhaltsverzeichnis Vorwort von Landesbischöfin Ilse Junkermann... Schritte zu einer Zwei-Prozent-Appell-Praxis... I II Projekte Förderung nachhaltiger Entwicklung in zehn Gemeinden des Landkreises San Dionisio, Nicaragua... Endlich Kind sein Befreiung aus Lohnknechtschaft, Indien... Schulprogramm für Kinder und Jugendliche in der Arusha-Region, Tansania... Regelmäßige Wartung der Anlagen für erneuerbare Energien im Lugala-Hospital, Tansania... Bildung für Kinder und Jugendliche aus armen Familien, Philippinen... Gemeinsam gegen AIDS und Kinderprostitution in Mosambik: Eine Jugendinitiative... Unterstützung beim Neubau von Häusern besonders armer Familien, Honduras... Nachhaltig(keit) fördern, Slowakei... Sanierung des Orthodoxen Freizeit- und Tagungshauses in Cieplice/Jelenia Gora. Polen... Mobile diakonische Station der reformierten Gemeinde Minsk, Weißrussland... Renovierung des Kirchgebäudes der Ev.-Luth. Gemeinde in Grodno, Weißrussland... Flüchtlinge in Not Psychosoziale Hilfe für traumatisierte Menschen in Sachsen-Anhalt und Thüringen Investieren in Gerechtigkeit Kleinkredite für Menschen aus den ärmsten Schichten... IV V VI VII VIII IX X XI XII XIII XIII XIV XV Einladung zu entwicklungspolitischen Kurzreisen... XVI Schritte zum Zwei-Prozent-Appell in der gesamten Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Die Vereinigung unserer Kirchen bietet die schöne Gelegenheit, Bewährtes und Erprobtes in einem erweiterten Rahmen fortzusetzen und dadurch erhalten bzw. weiterentwickeln zu können, auch mit dem Ziel, Ökumene, Solidarität und Partnerschaft in den Gemeinden zu stärken und zu gestalten. So soll die Tradition des Zwei-Prozent-Appells, welche auf einen Aufruf des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) aus dem Jahre 1968 zurückgeht, nun in der gesamten EKM fortgeführt werden. Im Appell des ÖRK werden die Kirchen aufgerufen, zwei Prozent ihrer Einnahmen für die Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung zu stellen. In Aufnahme dieses Appells wird den Kirchenkreisen und Gemeinden vorgeschlagen, mindestens ein Prozent ihrer Haushaltsmittel hierfür bereitzustellen. Dabei können sie eigene Projekte mit den Partnern im Süden verwirklichen oder sich an bestehenden Projekten beteiligen. Für Gemeinden, die über keine eigenen Kontakte und Projekte verfügen oder bei denen die Höhe des Ein-Prozent-Betrages kein eigenes Projekt rechtfertigt, sind in dieser Handreichung verschiedene Projekte der Partner im Süden und Osten zusammengetragen. Diese sind geprüft und zur Unterstützung empfohlen. Die Gemeindekirchenräte und Kreissynoden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) sind nachdrücklich dazu eingeladen, die Praxis des Zwei-Prozent-Appells für ökumenische Solidarität in allen Gemeinden und Kirchenkreisen lebendig werden zu lassen. Die Kirchenleitung hat die notwendigen Voraussetzungen geschaffen, und unsere Landesbichöfin und die Regionalbischöfe werben dafür. 1. Wir beraten gern In den Gemeindekirchenräten wird mit den Haus- haltsplänen auch entschieden, ob verplanbare Mittel für Projekte der ökumenischen Solidarität bereitgestellt werden können. Ein Zwei-Prozent-Appell- Beschluss berührt den Haushalt Ihrer Gemeinde oder Ihres Kirchenkreises. Sie können also mit erhöhtem Interesse rechnen. Deshalb ist es ratsam, vor allem in den Gremien, in denen der Zwei-Prozent-Appell neu eingeführt werden soll, in einer Sitzung vor der eigentlichen Haushaltsberatung über Absicht und Ziel des Zwei-Prozent-Appells sowie über Art und Umfang möglicher II

Projekte zu informieren. Suchen Sie sich Mitstreiter! Sprechen Sie andere an! Ihre kirchlichen Verwaltungsämter bzw. die Kreiskirchenämter beraten Sie. Die bei den Projektinformationen aufgeführten Ansprechpartner informieren Sie auf Anfrage gut. Nutzen Sie auch diese Debatten, um über den Stellenwert der Ökumene- und Entwicklungsarbeit in ihrem Umfeld und unser Christsein in einer globalisierten Welt zu reden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Referates Ökumene und gesellschaftliche Verantwortung im Kirchenamt der EKM unterstützen Sie dabei gern. Wichtig ist zu beachten, dass das Modell des Zwei- Prozent-Appells für ökumenische Solidarität der EKM aus zwei Teilen besteht. Ein Teil der Mittel wird als Anteil der Plansumme durch die Landessynode mit dem Haushaltsgesetz jährlich beschlossen. Der andere Teil speist sich aus dem Aufkommen der Kirchengemeinden und Kirchenkreise. Da die Finanzbeziehungen zwischen der Landeskirche und den Kirchenkreisen bzw. Kirchengemeinden der Teilkirchen der EKM auf absehbare Zeit noch nach verschiedenen Systematiken arbeiten, werden die haushaltsrechtlichen Einzelheiten nun getrennt benannt. 2. Die haushaltsrechtliche Praxis in der ehemaligen EKKPS Um ein Projekt aus dieser Zwei-Prozent-Broschüre oder ein Vorhaben eigener Wahl zu unterstützen, können im Haushaltsplan der Kirchengemeinde bzw. des Kirchenkreises unter der Funktion 3 500 (Entwicklungshilfe) Mittel eingestellt werden. Grundlage für die Höhe dieser Mittel ihrer Kirchengemeinde sind die Grund- und Zusatzanteile, von denen ein Prozent in die Funktion 3 500 des Haushaltsplanes eingestellt werden. Basis der Berechnung für den Kirchenkreis ist ein Prozent der Mittel des zur Verfügung stehenden Grundanteiles des Kirchenkreises. Die Entscheidungen treffen der Gemeindekirchenrat bzw. die Kreissynode mit dem Beschluss zum Haushalt. Die Abwicklung erfolgt über die kirchlichen Verwaltungsämter (zukünftig Kreiskirchenamt). Die Entscheidungen werden gemäß des Haushaltsrechts jeweils für ein Jahr getroffen. Mehrjährige Optionen können per Protokoll festgelegt werden. 3. Die haushaltsrechtliche Praxis in der ehemaligen ELKTh In den Thüringer Gemeinden und Kirchenkreisen gab es bisher nicht die Möglichkeit, Haushaltsmittel für Ökumene, Entwicklung und Partnerschaft einzustellen. Durch die EKM wird diese Möglichkeit nun eröffnet. Die Kirchenleitung hat dazu den Weg geebnet und lädt alle Gemeinden und Kirchenkreise ein, als beschenkte und dankbare Gemeinden und weltoffene Kirche tatkräftig mitzumachen. Eine Sonderfunktion Ökumene und Entwicklungshilfe mit der Funktion 3 500 kann eingerichtet werden. Auch in Thüringen ist die Grundlage für die Ermittlung der Höhe des Zwei-Prozent-Appells Ihrer Kirchengemeinde der Sachkostenanteil, von dem ein Prozent für Ökumene und Entwicklungshilfe in den Haushaltsplan eingestellt werden kann. Basis für Kirchenkreise ist der zur Verfügung stehende Sachkostenanteil. Die Entscheidungen treffen auch hier die für die Aufstellung des Haushaltsplanes zuständigen Stellen. Darüber hinaus können zweckgebundene Spenden und Kollekten für die Ökumene und Entwicklungshilfe eingesetzt werden. 4. Die Projekte Diese Handreichung enthält 13 Projektvorschläge. Die Organisationen und Einrichtungen sind uns gut bekannt und vertrauenswürdig. Die Projekte sind an der Realität geplant. Diese Vorauswahl erleichtert Ihnen die Umsetzung des Zwei-Prozent-Appells. Die Organisationen senden Ihnen gern zusätzliches Material. Selbstverständlich können auch Mittel des Zwei- Prozent-Appells für andere als die hier vorgeschlagenen Vorhaben eingesetzt werden, wenn sie den Zielen des Kirchlichen Entwicklungsdienstes entsprechen. Zum Beispiel für Projekte der Partnerschafts- und Ökumenearbeit Ihrer Kirchengemeinde oder Ihres Kirchenkreises. 5. Der Zwei-Prozent-Appell und die entwicklungspolitische sowie ökumenische Bildungsarbeit Nutzen Sie die Debatten vor den Entscheidungen zum Zwei-Prozent-Appell, um über die ökumenische und entwicklungsbezogene Arbeit unserer Kirche und Ihrer Gemeinde, aber auch unserer Gesellschaft zu reden. Laden Sie zu Gemeindeveranstaltungen die Projektmitarbeiter, Menschen mit internationalen Erfahrungen oder Ausländer bzw. Ausländerinnen, die bei uns wohnen, ein. Ökumenische Solidarität erweist sich im dankbaren Geben, auch wenn die eigenen Mittel knapp sind, und im Mitfühlen, Mitdenken und Miteinander-Beten. Der Zwei-Prozent-Appell wird so zu einem guten Bestandteil des Lernortes Gemeinde und wartet darauf, weiterhin gestaltet und gestärkt zu werden. III

Förderung nachhaltiger Entwicklung in zehn Gemeinden des Landkreises San Dionisio, Nicaragua Ein erfolgreiches Projekt wird ausgeweitet 1 500 Familien in den nördlichen Bergen von Nicaragua ODESAR (Organisation für integrale ländliche Entwicklung, nicaraguanische Nichtregierungsorganisation) und INKOTA ökumenisches Netzwerk, Berlin Laufzeit des Projekts 2009 2011 Projektziele Verbesserung der Eigenversorgung von 1 500 kleinbäuerlichen Familien und die Erhöhung von deren Einkommen durch den Verkauf von Produkten auf lokalen Märkten Stärkung der Organisation von kleinbäuerlichen Familien durch die Ausbildung von Gemeinde- und Projektverantwortlichen Geplante Maßnahmen Bau eines Ausbildungszentrums, Erweiterung der Sortenvielfalt in der Obst- und Gemüseproduktion Verarbeitung und Verkauf der Produktion, Kleinviehvergabe, Wiederaufforstungsmaßnahmen und Umwelterziehung Traditionell wird in der Hochlandregion der beste Exportkaffee Nicaraguas angebaut. Durch den Verfall des Rohkaffeepreises auf dem Weltmarkt ist es im Landkreis San Dionisio zu Massenentlassungen auf den Kaffeefincas gekommen. Das führte zu einer dramatischen Hungersnot in der Region, bei der auch Tote zu beklagen waren. Besonders Frauen trifft diese ökonomische und soziale Krise hart, da sie oft alleinstehend mit Kindern sind. Deshalb wurden schon in einer ersten Projektphase zwischen 2003 und 2007 Land, Schafe und Kühe an Frauen übergeben, damit sie sich eine unabhängige materielle Basis erarbeiten können. Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts zielt auf die Vermarktung von Obst und Gemüse. Dabei soll das Obst und Gemüse auch in verarbeitetem Zustand (z. B. Trockenobst, Konserven) angeboten werden und darüber hinaus auch andere Produkte, wie Café, Futtermittelkonzentrat oder Naturmedizin, hinzukommen. Kernstück des neuen Vorhabens wird die Weitergabe von Wissen und Erfahrungen aus dem bisherigen Projekt sein. Deswegen ist der Aufbau einer Modellfinca und eines Ausbildungszentrums vorgesehen, in dem jährlich bis zu 120 Kleinbäuerinnen und -bauern aus allen 18 Gemeinden des Landkreises San Dionisio in ökologischer Landwirtschaft und Umweltschutz ausgebildet werden sollen. Projektfinanzierung Gesamtkosten: 270 000 Euro Finanzierung Dritter: 243 000 Euro INKOTA-Anteil/Spenden: 27 000 Euro (jährlich 9 000 Euro) INKOTA-netzwerk e. V., KD Bank BLZ: 350 601 90, Kontonummer: 1 555 000 010 Kennwort: 2% Nicaragua-Familien Ansprechpartner Willi Volks, Nicaragua-Referent INKOTA, Greifswalder Straße 33 a, 10405 Berlin Telefon (030) 4289111, <volks@inkota.de> IV

Endlich Kind sein Kinder in Indien Raipur Churches Development and Relief Committee, Bewegung zur Rettung der Kindheit (BBA) und Brot für die Welt Laufzeit des Projekts 2008 2011 beseitigen, können wir auch die Armut nicht überwinden, erklärt Rajendra K. Sail, Direktor des Raipur Churches Development and Relief Committee. Mehr als 75 000 Kinder hat die Organisation in den vergangenen 25 Jahren bei Razzien aus den schlimmsten Formen der Kinderarbeit befreit meist in Zusammenarbeit mit den Behörden und der lokalen Polizei. Geplante Maßnahmen Die Organisation sorgt dafür, dass die befreiten Kinder die Entschädigung erhalten, die ihnen seit 1986 Projektbeschreibung Karmi Kumari war erst acht, als sie begann, im Steinbruch zu arbeiten. Ihre Aufgabe war es, die aus dem Fels gehauenen und zerkleinerten Steine in Körben zu sammeln und auf dem Kopf zu Lastwagen zu tragen. Wir arbeiteten zwölf Stunden am Tag, erinnert sich das zierliche Mädchen. Immer wieder bat Karmi ihren Vater verzweifelt, sie möge zu Hause bleiben dürfen. Doch die Familie ist arm und hat neun Kinder. Ich kann euch nicht alle ernähren, antwortete der Vater. Du musst arbeiten gehen. Eines Tages standen plötzlich Mitarbeiter der Bewegung zur Rettung der Kindheit (BBA) im Steinbruch. Sie sagten zu den überraschten Kindern: Habt keine Angst. Ihr seid frei. Karmi wurde in eine BBA-Einrichtung gebracht, wo sie endlich Kind sein darf. Sie geht zur Schule und nimmt an den zahlreichen Freizeitaktivitäten teil: Am liebsten mag ich Englisch und Tanzen, erzählt die heute Zwölfjährige. Noch heute gibt es Menschen, die denken, dass es nicht so schlimm sei, wenn Kinder arbeiten, weil sie dann zumindest etwas zu essen haben. Doch solange wir Kinderarbeit und Analphabetismus nicht nach indischem Recht zusteht und einen Platz in der Schule. Unser Ziel ist eine Gesellschaft, in der kein Kind ausgebeutet wird und jedes eine gute und kostenlose Schulbildung erhält, sagt Kailash Satyarthi. Ich bin optimistisch, dass wir dieses Ziel erreichen können. Projektfinanzierung 152 082 Euro für drei Jahre (2008 bis 2010) Zielsumme sind 10 Prozent der Gesamtsumme: 16 000 Euro Alle eingehenden Mittel werden zu 100 Prozent an Brot für die Welt weitergeleitet. Brot für die Welt; Evangelische Kreditgenossenschaft, BLZ: 800 800 00, Kontonummer: 520 604 10 Kennwort: 2% Endlich Kind sein Ansprechpartner Detlef Harland, Diakonie Mitteldeutschland, Referat Ökumenische Diakonie Merseburger Straße 44, 06110 Halle Telefon (0345) 12299-230 <harland@diakonie-ekm.de> V

Schulprogramm für Kinder kirchlicher Mitarbeiter in der Arusha-Region 60 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 19 Jahren aus Familien, in denen die Mutter oder der Vater als Evangelist arbeitet; Tansania ELCT/Arusha-Diözese und Evangelisch-Lutherisches Missionswerk Leipzig e. V. Laufzeit des Projekts Januar 2009 Dezember 2011 Projektziele Ermöglichung höherer Schulbildung (Secondary- School = Abitur) und das Erreichen der Zulassung zu College und Universität Nachwuchsförderung für zukünftige kirchliche Mitarbeiter (Pfarrer/Pastorinnen und theologische Lehrerinnen und Lehrer) Derzeitige Situation Die Diözese in der Arusha Region (DAR) gehört zu den flächenmäßig großen Diözesen der ELCT. 350 000 Christen sind in 56 Kirchspielen mit insgesamt 640 Gemeinden organisiert. 70 Prozent der pastoralen Arbeit in den Gemeinden wird von sogenannten Evangelisten geleistet, denen bis auf die Kasualverwaltung alle anderen Aufgaben eines Pfarrers übertragen sind. Für diese Arbeit ist der erfolgreiche Abschluss einer insgesamt dreijährigen, sehr stark an der Praxis ausgerichteten Ausbildung im Ausbildungszentrum Oldonyo Sambu notwendig. Die Studenten (immer häufiger auch Studentinnen) werden dafür von den Kirchengemeinden ausgewählt und während des Studiums entsprechend den Möglichkeiten der Gemeinden finanziell unterstützt. Das spätere Gehalt eines Evangelisten schwankt je nach Möglichkeit der anstellenden Kirchengemeinde. Es liegt zwischen umgerechnet 14 und 19 Euro monatlich (der staatliche Mindestlohn für einen ungelernten Arbeitnehmer derzeit bei 47 Euro!). In dieser Situation ist an eine höhere Schulbildung für die Kinder nicht zu denken. Hoffnungsvolle Schulkarrieren enden mit dem Abschluss der gebührenfreien Grundschule in der 7. Klasse. Hochmotivierten jungen Erwachsenen ist aufgrund der nicht zu finanzierenden Schulgebühren der weitere Bildungsweg verbaut. Dies hat letztlich auch Rückwirkungen auf die Basisarbeit einer wachsenden und sich verändernden Kirche. Die Diözesenleitung möchte dieser besonderen Herausforderung durch die Bereitstellung von Stipendien für eine weiterführende Schulbildung begegnen. Beginnend mit dem nächsten Jahr sollen jährlich 20 und in den darauffolgenden Jahren je weitere 20 Jugendliche mit einem Stipendium von umgerechnet 200 Euro pro Jahr gezielt unterstützt werden. Projektfinanzierung Gesamtkosten (für drei Jahre): 12 000 Euro; Finanzierung Dritter: 4 000 Euro; Spenden: 8 000 Euro LKG Dresden, BLZ: 850 951 64 Kontonummer: 100 870 029 Kennwort: 2% Schulgeld Evangelistenkinder DAR Ansprechpartner Tilmann Krause (Tansaniareferent), Evangelisch- Lutherisches Missionswerk Leipzig e. V. Paul-List-Straße 19, 04103 Leipzig Telefon (0341) 9940-642, Telefax (0341) 9940-690 <tilman.krause@lmw-mission.de> VI

Regelmäßige Wartung der Anlagen für erneuerbare Energien im Lugala-Hospital, Tansania Patienten und Mitarbeiter des Lugala-Hospitals, die Umwelt; Tansania (EKKPS-Partnerdiözese) Lugala-Hospital im Kilombero-Tal Laufzeit des Projekts seit 1997 kontinuierlich Zum Krankenhaus Das Krankenhaus in Lugala wurde 1949 gegründet. Das Hospital unterhält zurzeit etwa 120 Betten. Die EKKPS entsendet seit 1987 Ärzte an diesen Ort. Vor allem arme Bauern, die traditionell Reis anpflanzen, werden durch das Krankenhaus versorgt. Der Strom wurde bis 1997 ausschließlich durch Dieselgeneratoren vor Ort erzeugt. Das Hospital befindet sich 112 km vom nächstgelegenen nationalen Stromverteilungspunkt und 150 km von der nächsten Diesel-Tankstelle entfernt. In der Regenzeit ist die einzige Straße nach Lugala nicht befahrbar. Das Solarprojekt Bereits 1997 wurde unterstützt durch eine Gruppe aus der damaligen EKKPS die erste Solarstation in Lugala errichtet. Seitdem gibt es kontinuierlich Solarstrom in Lugala. Ein tansanischer Ingenieur betreut die Anlage. Sie gilt in der Region als Pilotprojekt. Die Erfahrungen werden weitergegeben. Mithilfe des Solarstroms werden u. a. betrieben: die Beleuchtung der Desinfektionseinheit und des OP-Saals, die Notbeleuchtung, die Kühlung der Medikamente, das Betreiben von Wasserpumpen. Wofür werden die Zwei-Prozent-Mittel erbeten? Zur Deckung der Wartungskosten. Die wertvollen Anlagen, konzipiert auf eine Betriebszeit von etwa 15 Jahren, müssen regelmäßig gepflegt werden. Verschleißteile müssen erneuert und Schäden behoben werden. Projektfinanzierung: kontinuierlicher Finanzbedarf von jährlich rund 1 500 Euro : Kirchenamt-Magdeburg, KD Bank BLZ: 350 601 90, Kontonummer: 1 555 549 012 Kennwort: 2% Solarenergie für Lugala/Tansania Ansprechpartner Dr. Hans-Joachim Döring Lothar-Kreyssig-Ökumene-Zentrum der EKM Leibnizstraße 4, 39104 Magdeburg Telefon (0391) 5346-495 <hans-joachim.doering@ekmd.de> Vom Nutzen: Vor dem Installieren der Photovoltaik- Anlagen betrug der tägliche Dieselverbrauch durchschnittlich 85 Liter. Mit dem Einsatz der Photovoltaik konnte er auf rund 30 Liter gesenkt werden. Die effektive Einsparung beläuft sich auf durchschnittlich 55 Liter pro Tag bzw. die Kosten für 20 075 Liter im Jahr. Zusätzlich auf der Habenseite: deutlich geringere O 2 -Emmission, geringere Transportaufwendungen für Diesel, geringere Geruchs- und Lärmbelästigung. VII

Bildung für Kinder und Jugendliche aus armen Familien Kinder und Jugendliche vorrangig Mädchen aus armen Familien im Bereich der Stadt San Jose; Philippinen Sr. Teresa Dagdag, Maryknoll Sisters, Baguio City, Philippines; Zusammenarbeit mit felt e. V. seit 1985 Laufzeit des Projekts 2006 2009 (1. Projektphase) Projektbeschreibung In den meisten Haushalten und Großfamilien der Philippinen ist die Ausbildung der eigenen oder verwandten Kinder ein großer Traum. Wenn jedoch das Überleben und die Grundbedürfnisse Nahrung, Unterkunft, Kleidung, Gesundheit nicht gesichert sind, haben die Familien keine Wahl und müssen diesen Wunsch oft aufgeben. Das Projekt erleichtert den Zugang zu Bildungseinrichtungen und schafft so bessere Chancen für die Zukunft, vor allem für Mädchen. San Jose ist eine Stadt, deren wirtschaftliches Überleben und deren Entwicklung hauptsächlich von der Landwirtschaft abhängen. Ein kleinerer Prozentsatz der Einwohner arbeitet im Handel. Die Gemeinden leben vom Anbau von Reis, Zwiebeln, Knoblauch und Gemüse. In den Monaten Juni, Juli beginnt das Schuljahr. Dann haben die Familien besonders große Ausgaben für Schulgebühr, Schuluniform und die Hilfsmittel zu leisten. Unterstützung aus dem Projekt erhalten nur arme Familien, deren Einkommen zu niedrig ist, um ausreichende finanzielle Mittel für die Bildung der Kinder aufbringen zu können. Das Projekt arbeitet als Stipendienprogramm. Jährlich werden etwa 8 000 Euro benötigt, um 30 Kinder so zu unterstützen, dass sie ihre Schulbildung auf allen Ebenen weiterführen können. Die Vergabe von Stipendien erfolgt überwiegend an Mädchen. Mithilfe von lokalen Gebern werden aber auch Jungen gefördert. Das Stipendienprogramm unterstützt Kinder und Jugendliche aus folgenden Gründen: Es ermöglicht ihnen, Wissen, Einstellungen und Fertigkeiten zu erwerben, die für den Aufbau von Gemeinschaften nützlich sind (z. B. durch Programme wie AltersgenossInnen für Frieden und Jugend dient Jugend ). Es bietet durch Bildung in Grade School, High School und College eine Alternative zur Kinderarbeit, dem Leben als Straßenkind und Heiratsversprechen im Kindesalter. Die jungen Mädchen und Frauen sind die zukünftigen Mütter und Anführerinnen in ihren Kommunen und Gemeinschaften. Es hilft, starkes Selbstbewusstsein zu entwickeln und die Verantwortlichkeit für die Umwelt, in der sie leben, zu schulen. Projektfinanzierung Projektumfang (jährlich): 8 500 Euro Finanzierung Dritter: 6 000 Euro Spenden felt e. V.: 2 500 Euro (Zwei-Prozent-Appell, Spenden vor allem von Kirchenfrauen) Feministische Ethik, Liturgie und Theologie e.v. Evangelische Kreditgenossenschaft BLZ: 520 604 10, Kontonummer: 8 024 901 Kennwort: 2% Bildung Philippinen Ansprechpartnerin Dr. Herta Leistner, Vorsitzende von Feministische Ethik, Liturgie und Theologie felt e. V. An der Meierei 12, 99819 Krauthausen <he.lei@t-online.de> VIII

Gemeinsam gegen AIDS und Kinderprostitution in Mosambik: Eine Jugendinitiative Jugendliche und junge Erwachsene am Stadtrand von Maputo; Mosambik AJUPIS Jugendinitiative gegen Kinderprostitution und AIDS (Associação Juvenil contra Prostituição Infantil e SIDA) und ökumenisches INKOTA-netzwerk, Berlin Laufzeit des Projekts 2009 2011 Projektziele Bewusstseinsbildung und Motivation für eigenverantwortliches Handeln bei Jugendlichen im Umgang mit Sexualität und der AIDS-Gefahr sowie Reduktion der Kinderprostitution und des -missbrauchs (vor allem im schulischen Bereich) Erreichung der ökonomischen Eigenständigkeit, d. h. des Selbstunterhalts der Bildungsarbeit, durch Einkommen schaffende Maßnahmen Geplante Maßnahmen Öffentlichkeitsarbeit im direkten Umfeld der Aktiven (Fußball, Theater, Tanz) zum Thema AIDS und Stigmatisierung; Aufklärungsarbeit an Schulen zu Kinderprostitution und -missbrauch Durchführung Einkommen schaffender Kleinstaktivitäten für die Initiative Bau eines Jugendtreffpunkts Immer mehr Jugendliche in Mosambik erkranken an der Immunschwächekrankheit AIDS, und weitere werden durch ihre verheerende Lebenssituation zur Prostitution gezwungen. Im Vorort Matendene, nördlich der Hauptstadt Maputo, betreibt die Jugendinitiative AJUPIS rein ehrenamtliche Nachbarschaftsaufklärung zu Kinderprostitution und HIV-AIDS. Mit Fußballturnieren, Theateraufführungen und Tanzprojekten machen die insgesamt über 70 ehrenamtlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf die Gefahren von AIDS und die damit verbundene Stigmatisierung aufmerksam. Durch kleine Aktivitäten zur Einkommenserwirtschaftung durch AJUPIS-Freiwillige, wie z. B. den Betrieb von fünf sogenannten One-Cells, d. h. mobilen Telefonkabinen, an öffentlichen Plätzen und weiteren Kleinstmaßnahmen, wird neben dem Verdienst für die AJUPIS-Mitwirkenden ein Überschuss erwirtschaftet, der direkt für die Bildungsarbeit von AJUPIS genutzt wird. Projektfinanzierung Gesamtkosten: 38 500 Euro Finanzierung Dritter: 25 500 Euro INKOTA-Anteil/Spenden: 13 000 Euro INKOTA-netzwerk e.v.; KD Bank BLZ: 350 601 90, Kontonummer: 1 555 000 010 Kennwort: 2% Mosambik-AJUPIS Ansprechpartner Willi Volks, Mosambik-Referent INKOTA, Greifswalder Straße 33 a, 10405 Berlin Telefon (030) 4289111, <volks@inkota.de> IX

Unterstützung beim Neubau von Häusern besonders armer Familien in Honduras 75 Familien in Briza del Sur, Gemeinde El Progreso; Honduras Reformierte Christliche Kirche von Honduras und United Church of Christ (USA), geplant ist ein Dreiländerprojekt mit der EKM Laufzeit des Projekts jährliche Workcamps in Honduras Projektbeschreibung 1998 zerstörte der Hurrikan Mitch große Teile der Infrastruktur in Honduras. Viele Menschen wurden obdachlos. Noch heute sind Auswirkungen zu spüren, auch in Briza del Sur mit einer überdurchschnittlich großen Anzahl von provisorischen Unterkünften der armen Bevölkerung. Im Rahmen des Dreiländerprojektes werden besonders arme Familien der Gemeinde El Progreso beim Hausbau unterstützt. Seit etlichen Jahren fahren freiwillige Helfer zu einem mehrwöchigen Workcamp in die Gemeinde. Dort werden Gelder für Baumaterialien übergeben und beim Aufbau von Wohnhäusern mitgearbeitet. Die Wohnhäuser werden unter Anleitung und mithilfe lokaler Baufachleute errichtet. Das Projekt wird im Rahmen der bestehenden Partnerschaft zwischen der Reformierten Christlichen Kirche von Honduras und der UCC Atlantic Conference realisiert. Ab 2009 sollen Zwei-Prozent- Mittel der EKM mit eingesetzt und ggf. Freiwillige aus der EKM an diesem Projekt des Aufbaus und des ökumenischen Lernens beteiligt werden. Wofür werden die Zwei-Prozent-Mittel erbeten? Die hier erbetenen Mittel dienen dem Kauf von Baumaterialen und der Bezahlung lokaler Baufachleute und -unternehmen, ggf. auch als Reisekostenzuschüsse für die ehrenamtlichen Helfer. Projektfinanzierung Pro Haus werden etwa 1 400 Euro benötigt. Pro Workcamp sollen vier bis sechs Häuser im Rohbau errichtet werden. Kirchenamt-Magdeburg; KD Bank BLZ: 350 601 90, Kontonummer: 1 555 549 012 Kennwort: 2% Häuser für Honduras Ansprechpartnerin Charlotte Kalthoff, Lothar-Kreyssig-Ökumene- Zentrum der EKM, Leibnizstraße 4 39104 Magdeburg, Telefon (0391) 5346-492 <charlotte.kalthoff@ekmd.de> X

Nachhaltig(keit) fördern Energieeinsparung, Wärmedämmung und Nutzung erneuerbarer Energieträger Kirchliche und Diakonische Einrichtungen, insbesondere Altenzentren, Begegnungsstätten, Jugendfreizeitheime und Gemeindezentren in der slowakischen Partnerkirche; Slowakei Diakonia Evanjelickej cirkvi a. v. na Slovensku (ECAV), Bratislava Projektlaufzeit Januar 2008 Dezember 2012 Projektbeschreibung Im Jahre 1993 wurde der Vertrag über die Drei- Kirchen-Partnerschaft zwischen der Evangelisch- Lutherischen Kirche in Thüringen, der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Evangelischen Kirche A. B. der Slowakei beschlossen. Seither konnte gemeinsam mit den Württemberger Partnern für unsere Partnerkirche in der Slowakei und deren Diakonie viel geleistet werden. Mit dem 1. Mai 2004 wurde die Slowakische Republik Mitglied der Europäischen Union. Seither haben sich die Kosten für Erdgas, Strom und Öl vervielfacht. Das führte häufig dazu, dass die Jugend- und Gemeindehäuser im Winter oft unbenutzbar wurden, da die Energiekosten nicht aufgebracht werden konnten. Auch Einrichtungen der Diakonie waren betroffen, sie wurden nicht geschlossen, doch es wurde kälter. Ein Liter Benzin kostet heute an der Tankstelle etwas über einen Euro. Für uns in Deutschland hört sich dies eher günstig an, aber in der Slowakei, bei einem Mindestlohn von knapp 250 Euro (brutto) und durchschnittlich 450 Euro Monatsverdienst (Stand: 2008) ist dies ein stolzer Preis. Gemeinsam mit den Württemberger Partnern wollen wir 50 000 Euro jährlich zur Verfügung stellen und somit Aktivitäten zum Einsparen von Energie bzw. zur Verwendung alternativer Energien fördern. Wofür werden die Zwei-Prozent-Mittel erbeten? Die eingehenden Mittel werden für Projekte, wie die Wärmedämmung von Gemeindezentren, ebenso zur Verfügung stehen, wie beispielsweise für den Neubau von Holz-Gas-Heizanlagen in Jugendhäusern und Diakonischen Einrichtungen, wie zum Beispiel Seniorenheimen, und weiteren Vorhaben. Mit Ihrer Unterstützung wird so nachhaltig der Standard in den Einrichtungen von Kirche und Diakonie verbessert. Des Weiteren wird exemplarisch aufgezeigt, wie durch Wärmedämmung und die Nutzung regenerativer Energien auf Dauer Kosten eingespart werden. Projektfinanzierung Gesamtkosten: 250 000 Euro Finanzierung Dritter: 200 000 Euro Spenden: 50 000 Euro (jährlich 10 000 Euro) Kirchenamt-Magdeburg; KD Bank BLZ: 350 601 90, Kontonummer: 1 555 549 012 Kennwort: 2% Slowakei Ansprechpartnerin Charlotte Kalthoff, Lothar-Kreyssig-Ökumene- Zentrum der EKM, Leibnizstraße 4 39104 Magdeburg, Telefon (0391) 5346-492 <charlotte.kalthoff@ekmd.de> XI

Sanierung des Orthodoxen Freizeit- und Tagungshauses in Cieplice/Jelenia Góra Gäste des orthodoxen Tagungs- und Freizeithauses, vorwiegend sozial benachteiligte Jugendgruppen und Ruheständler; Polen Authokephale Orthodoxe Kirche in Polen Projektlaufzeit Januar 2009 Dezember 2012 Projektrahmen Seit 1990 werden in dem orthodoxen Tagungs- und Freizeithaus Hl. Stephan sowohl Freizeiten für Kinder und Jugendliche, wie auch Erholungsferien für Ruheständler organisiert. Die Teilnehmer dieser Ferienfreizeiten befinden sich oftmals in einer sozial schwachen Position und haben mit der Nutzung der Angebote des Hauses häufig die einzige Gelegenheit, Erholung abseits des Alltages zu finden. Jedes Jahr werden Kindergruppen aus den von der Tschernobylkatastrophe betroffenen Gebieten aus der Ukraine und Weißrussland für drei Wochen aufgenommen. Daneben liegt in der Förderung des ökumenischen Dialoges ein weiterer Schwerpunkt in der Arbeit des Hauses. Unterschiedliche Projekte der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen und der Authokephalen Orthodoxen Kirche in Polen wurden in dem orthodoxen Tagungs- und Freizeithaus Hl. Stephan bereits gemeinsam organisiert und durchgeführt. Das orthodoxe Tagungs- und Freizeithaus in Cieplice ist mittlerweile über 30 Jahre alt. Aufgrund der schwierigen finanziellen Lage waren die damals verwendeten Baumaterialien zum Teil von schlechter Qualität, sodass nunmehr Renovierungs- und Sanierungsarbeiten dringend notwendig sind. Geplante Maßnahmen Die Renovierung des Hauses soll in mehreren Etappen erfolgen. Vorrangig müssen die Heizungs- und Wasseranlagen erneuert werden. In einem weiteren Schritt sollen Zugänge und Sanitäranlagen behindertengerecht umgebaut werden. Projektfinanzierung Die Gesamtkosten der notwendigen Renovierungsarbeiten betragen rund 110 000 Euro. Angestrebt wird, im Rahmen des Zwei-Prozent- Appells das Projekt mit 10 Prozent der Gesamtsumme (11 000 Euro) zu unterstützen. Kirchenamt-Magdeburg; KD Bank BLZ: 350 601 90, Kontonummer: 1 555 549 012 Kennwort: 2% Cieplice/POK Ansprechpartnerin Charlotte Kalthoff, Lothar-Kreyssig-Ökumene- Zentrum der EKM, Leibnizstraße 4 39104 Magdeburg, Telefon (0391) 5346-492 <charlotte.kalthoff@ekmd.de> XII

Mobile diakonische Station der reformierten Gemeinde Minsk vorwiegend alte, kranke und gebrechliche Menschen in Minsk und Umgebung; Weißrussland reformierte Gemeinde in Minsk Projektrahmen Die schwierige wirtschaftliche Situation in Weißrussland stürzt viele alte, kranke und gebrechliche Menschen in Armut. Oftmals ist es ihnen nicht möglich, sich mit dem Lebensnotwendigen zu versorgen. Eine angemessene medizinische Betreuung ist für diese Menschen kaum gewährleistet, gerade in abgelegenen Dörfern. Viele dieser Menschen sind alleinstehend und haben wenig soziale Kontakte. Geplante Maßnahmen Die Mitglieder der reformierten Gemeinde in Minsk besuchen regelmäßig alte, kranke und gebrechliche Menschen in Minsk und Umgebung, um mit ihnen zu sprechen, an ihren Sorgen und Nöten Anteil zu nehmen und sie nach Möglichkeit mit Medikamenten und anderem Lebensnotwendigen zu versorgen. Wofür werden die Zwei-Prozent-Mittel erbeten? Finanzielle Unterstützung wird vor allem für den Kauf von Medikamenten, Kleidung und Lebensmitteln benötigt. Notwendig zur Finanzierung des Projektes sind 2 000 bis 3 000 Euro im Jahr. Kirchenamt-Magdeburg; KD Bank BLZ: 350 601 90, Kontonummer: 1 555 549 012 Kennwort: 2% Weißrussland-Minsk Renovierung des Kirchengebäudes der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde in Grodno Mitglieder der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde in Grodno; Weißrussland Evangelisch-Lutherische Gemeinde in Grodno Projektrahmen Die evangelisch-lutherische Kirche in Grodno wurde um 1914 erbaut und ist zurzeit die einzige historisch erhaltene evangelisch-lutherische Kirche in Weißrussland, die im Besitz einer lutherischen Gemeinde ist. Das zuletzt als Archiv genutzte Gotteshaus wurde 1995 an die Gemeinde zurückgegeben und bildet seitdem das räumliche Zentrum des Gemeindelebens. Seit der Rückgabe wird das Kirchengebäude von der Gemeinde kontinuierlich instand gesetzt. Dies erfolgte mit bisheriger Unterstützung durch das Gustav-Adolf-Werk, die Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen und Hoffnung für Osteuropa. Geplante Maßnahmen Renovierung der Fassade, Innenausbau, Erneuerung der Heizungs- und Elektroinstallation; jährlich werden 3 000 bis 7 000 Euro benötigt. wie Minsk; Kennwort: 2% Weißrussland-Grodno Ansprechpartnerin (für beide Projekte) Charlotte Kalthoff, Lothar-Kreyssig-Ökumene- Zentrum der EKM, Leibnizstraße 4 39104 Magdeburg, Telefon (0391) 5346-492 <charlotte.kalthoff@ekmd.de> XIII

Flüchtlinge in Not Psychosoziale Hilfe für traumatisierte Menschen in Sachsen-Anhalt und Thüringen n Menschen, die in ihrer Heimat von schweren Menschenrechtsverletzungen betroffen waren. Dies sind vor allem Flüchtlinge aus Kriegs- und Bürgerkriegsgebieten und Opfer von politischer Verfolgung, sexualisierter Gewalt und Folter. Refugio Thüringen e. V., Psychosoziales Zentrum für Flüchtlinge in Jena Psychosoziales Zentrum für Migranten und Migrantinnen in Sachsen-Anhalt Beide sind Mitglied im Diakonischen Werk. Laufzeit des Projektes unbefristet Hintergrund Das Erleben von Krieg, Bürgerkrieg, sexueller Gewalt und/oder Folter kann zu schweren seelischen und/oder körperlichen Erkrankungen führen. Oft sind posttraumatische Belastungsstörungen die Folge. Erinnerungen tauchen plötzlich wieder auf und führen zu Ängsten und Panikzuständen, Albträumen, schweren Depressionen bis zu Gedanken oder Plänen von Selbstmord, Schlaf- und Essstörungen, psychosomatische Schmerzen u. a. Es gibt nur wenige Therapeuten, die eine spezielle Ausbildung zur Behandlung von Traumata haben und notwendige Kenntnisse über die spezielle Situation von Migranten und Migrantinnen in Deutschland und über kulturelle Gegebenheiten im Herkunftsland besitzen. Da Migranten und Migrantinnen, solange kein fester Aufenthaltstitel erreicht werden konnte, nur Anspruch auf eine medizinische Basisversorgung haben, sind die entsprechenden Therapien in der Regel nicht über die Krankenversicherung abzurechnen. Projektziele Die Projekte helfen betroffenen Frauen, Männern, Kindern oder Jugendlichen dabei, Traumata zu verarbeiten und/oder besser mit den Folgen umzugehen. Die angebotene Hilfe umfasst eine Kombination aus sozialarbeiterischen, psychologischen, psychotherapeutischen, pädagogischen, medizinischen und körpertherapeutischen Methoden und Verfahren. Unabhängige Sprachmittler sind zur Überwindung der Sprachbarrieren notwendig. Dementsprechend arbeiten multiprofessionelle Teams mit den betroffenen Menschen. Wofür werden die Zwei-Prozent-Mittel erbeten? Zur Finanzierung der Projekte werden jährlich Eigenmittel in Höhe von rund 22 000 Euro benötigt. Weitere Informationen zu den Projekten finden Sie unter: www.refugio-thueringen.de, www.psz-halle.de Kirchenamt-Magdeburg; KD Bank BLZ: 350 601 90, Kontonummer: 1 555 549 012 Kennwort: 2% Flüchtlinge in Not Ansprechpartnerin Petra Albert, Lothar-Kreyssig-Ökumene-Zentrum der EKM, Leibnizstraße 4, 39104 Magdeburg, Telefon (0391) 5346-493 <petra.albert@ekmd.de> XIV

Investieren in Gerechtigkeit! Kleinkredite für Menschen aus den ärmsten Schichten Kleinkredit-Nehmerinnen und -Nehmer in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa Oikocredit international e. G. sowie die Kleinkreditorganisationen in 36 Ländern, welche die Mikrokredite an über 10 000 herkömmlich nicht kreditwürdige Privatpersonen, Personengesellschaften, Genossenschaften und Nichtregierungsorganisationen vergeben Laufzeit des Projektes unbefristet Projektbeschreibung Oikocredit und der Zwei-Prozent-Appell sind Geschwister: Oikocredit hat seine Wurzeln im sozialen Evangelium des Ökumenischen Rates der Kirchen. Auf der ÖRK-Versammlung im schwedischen Uppsala 1968 fragten junge Mitglieder: Warum investieren die Kirchen ohne Skrupel in Banken, die mit ihren Anlagen möglicherweise den Vietnamkrieg oder Unternehmen finanzieren, die die Apartheid unterstützen? Warum suchen sie keine Möglichkeit, die eher der Sozialethik unserer Kirche entspricht? Wofür werden die Zwei-Prozent-Mittel erbeten? Kirchengemeinden, Einzelpersonen oder Gruppen können sich über einen regionalen Förderkreis bei Oikocredit beteiligen. Als Mitglied (jährlich 30 Euro Mitgliedsbeitrag) erwerben Sie Anteile ab 200 Euro, die der Förderkreis treuhänderisch verwaltet und Ihnen die jährliche Dividende von in der Regel zwei Prozent zuweist. Treuhandkonto bei der KD-Bank BLZ: 350 601 90, Kontonummer: 1 599 952 019 Kennwort: Oikocredit Anteile Kontakt Büro: Oikocredit Förderkreis im östlichen Deutschland e. V., Schellingstraße 3 4 39104 Magdeburg, Telefon (0391) 5371240, <ostdt.fk@oikocredit.org> oder www.oikocredit.org/sa/ost/doc Schatzmeister Pfarrer Dieter Kerntopf Telefon (039207) 80441 <EvangPfarramtColbitz@t-online.de> Vorsitzender Dr. Hans-Joachim Döring, Telefon (0391) 5346-491 <hans-joachim.doering@ekmd.de> Stärker als 1968 stehen Kirchengemeinden und Christen heute vor der Aufgabe, ihr Geld ethisch sauber und unter nachhaltigen Kriterien an Benachteiligte zu verleihen. Viele Banken weigern sich, in Unternehmen armer Menschen zu investieren. Oikocredit hat in seiner langjährigen Tätigkeit bewiesen, dass mittellose Kleinunternehmer und Genossenschaften in Entwicklungsländern durchaus kreditwürdige Geschäftspartner und -partnerinnen sind. Die Nachfrage nach Darlehen von Oikocredit nimmt kontinuierlich zu. Die Wirksamkeit dieser Entwicklungsförderung findet immer mehr Anerkennung. Kirchengemeinden können aus Zwei-Prozent-Mitteln aber auch anderen Ressourcen (z. B. Kollekten oder Spenden) Anteilsscheine im Wert von 200 Euro erwerben. Diese werden mit jährlich zwei Prozent verzinst. Die Dividende kann ausgezahlt oder angespart (thesauriert) werden. Die Anteilssumme kann jederzeit zurückgefordert werden. Ausfälle gab es in der 30-jährigen Geschichte noch nie. XV

Kleines Förderprogramm oder Einladung zu entwicklungspolitischen Kurzreisen Es gibt eine Vielzahl von guten entwicklungspolitischen und ökumenischen Seminaren und Tagungen in der gesamten Republik. Besuche lohnen sich. Entwicklungspolitisches und solidarisches Engagement lebt vom und erneuert sich beim Austausch mit Gleichgesinnten, Kritikern, Wissenschaftlern und Praktikern sowie den Partnern aus dem Süden unserer Erde. Mit diesem kleinen Programm wollen wir all jene, die sich für Themen der Eine-Welt-Arbeit interessieren, ermutigen, sich auf den Weg zu machen. In der Regel können 50 Prozent der Fahrt- und der Tagungskosten einschließlich Übernachtung bezuschusst werden. Nachfragen lohnt sich. : Gemeindeglieder; Mitglieder von Gemeinde- und Dritte-Welt-Gruppen sowie Vereinen; Interessierte an der Süd-Ökumene ; Hauptund Ehrenamtliche unserer Kirche; ausländische Mitbürger und Mitbürgerinnen. Rahmenbedingungen: Inhalt und Ausrichtung des zu besuchenden Seminars müssen den Grundzügen des Kirchlichen Entwicklungsdienstes entsprechen. Bewilligt wird, solange der Vorrat reicht. Beantragung: Erfolgt knapp und schriftlich. Das Seminarprogramm ist beizulegen. Rufen Sie zuvor an. Wir beraten gern. Kontakt: Dr. Hans-Joachim Döring Lothar-Kreyssig-Ökumene-Zentrum der EKM Leibnizstraße 4, 39104 Magdeburg Telefon (0391) 5346-495 <hans-joachim.doering@ekmd.de> Impressum: Herausgeber: Kirchenamt der EKM, Lothar-Kreyssig-Ökumene-Zentrum, Leibnizstraße 4, 39104 Magdeburg Telefon (0391) 5346-492, <oekumene@ekmd.de> Verantwortlich: Dr. Hans-Joachim Döring, Beauftragter für Umwelt und Entwicklung; Jens Lattke, Geschäftsführer Bildnachweis: INKOTA-netzwerk e. V. (S. IV, IX); Martin Rempis/Brot für die Welt (S. 5); Leipziger Missionswerk (S. IV); Thomas Schuster (S. IV); Kirchenamt der EKM (S. V, XI, XII, XIII); felt e. V. (S.VI); UCC/ Central Atlantik Conference (S. X); Tagungs- und Freizeithaus Cieplice (S. XII); reformierte Gemeinde Minsk (S. XIII); privat (S. XIV); Aktion Sühnezeichen (S. XVI) Vor 50 Jahren notiert: Wie den technisch noch unterentwickelten Ländern nachhaltig zu helfen sei, ist eine vielschichtige und langwierige Frage, die ihrem Wesen nach nicht in kirchliche, sondern staatsmännische Verantwortung fällt. Aber dort helfen, wo Menschen unmittelbar Hunger droht oder wo in anderer Weise im Leben der Völker und Staaten ein nächster Schritt zur Behebung unmittelbarer Not zu geschehen hat, ist die Christenheit im Namen ihres Herren gefordert. [...] Dass es der Menschheit noch nicht gelungen ist, den gefährlichen Überfluß [...] und den Mangel [...] in vernünftiger Weise zueinander zu bringen, ist tief beschämend. Aber mit der Einfuhr von Brotgetreide ist die Notlage der Hungergebiete ohnehin nicht zu beheben. Sie müssen vielmehr eine eigene Existenzgrundlage gewinnen, in wenigen Jahrzehnten die Entwicklungsstadien durchlaufen, zu denen die gesättigten Völker Jahrhunderte gebraucht haben, dazu unter durchdachter zweckmäßiger Einordnung in die jetzt vorgegebenen wirtschaftlichen Zusammenhänge. Lothar Kreyssig, (ehemaliger Präses der Synode der EKKPS und Präsident des Konsistoriums) XVI