Seniorenzeitung für Velbert, Langenberg und Neviges

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Transkript:

Seniorenzeitung für Velbert, Langenberg und Neviges aus dem Inhalt: l Spaltet die Willkommenskultur unser Land? l Investoren und Stadtplaner l Die netten Typen sind immer die Letzten l Erwartung l Frühjahrsputz l Mit Lottchen durch Velbert l Die Heißmangel in der Grafenburg l Gut versichert? Böse Absicht oder Versehen? l Waldhaus Offerbusch l Buschtrommel, Mundart l Als die Straßenbahn noch durch Neviges fuhr l Weißes Gold aus Borth l Auf den Spuren der Bounty Nr.: 56 April 2016 l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016

l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016 2

Die dritte Seite Liebe Leserinnen und Leser, die dunkle Jahreszeit ist zu Ende. Wir begrüßen Sie mit unserer neuen Standpunkte-Ausgabe zum Frühlingsanfang und den Osterfeiertagen. Dorothea Kollenberg leitet mit dem Frühjahrsputz und einem wunderschönen Gedicht den Frühling ein. In der Ausgabe Nr. 56 sind dieses Mal zwei Standpunkte vertreten. Mit Lottchen begleitet uns Henri Schmidt durch Velbert. K.H. Neppig erzählt vom spannenden Besuch im Salzbergwerk und mit H.W. Goltzsche fahren wir mit der Straßenbahn durch Neviges. Christine Holm erweckt Südseeträume und Lust auf die Bounty. Zur Heimatgeschichte trägt F. Kopshoff mit Waldhaus Offerbusch bei. Udo Neblung warnt vor Betrügern. Natürlich dürfen die Mundart-Beiträge und die Buchbesprechungen nicht fehlen. Es wünscht ein frohes Osterfest sowie eine schöne Frühlingszeit: Ihre STANDPUNKTE Redaktion IMPRESSUM S TA N D P U N K T E Seniorenzeitung für Velbert, Langenberg und Neviges herausgegeben vom Volkshochschulzweckverband Velbert / Heiligenhaus Redaktion, Gestaltung und Druck: Verantwortlich Redaktion: Ricarda Hoff Verantwortlich Anzeigen: Christine Holm Redaktion: Hans Walter Goltzsche, Christine Holm, Ricarda Hoff, Stanislav Kafka, Dorothea Kollenberg, Udo Neblung, Karl Hans Neppig, Ursula Ohlendorf, Horst Schreiber, Rudolf Voss, Ingrid Wilms Anschrift der Redaktion: VHS Velbert / Heiligenhaus Redaktion Standpunkte, standpunkte@vhs-vh.de Nedderstr. 50, 42549 Velbert Layout: Stanislav Kafka Druck: Funke Druck Wir freuen uns über eingesandte Manuskripte und Leserbriefe, übernehmen aber keine Abdruckgarantie. Nicht sinnentstellende Kürzungen und Änderungen sind möglich. Spenden für die ehrenamtlich erstellte Seniorenzeitung STANDPUNKTE erbitten wir an den VHS- Zweckverband Velbert / Heiligenhaus auf das Konto IBAN: DE45 3015 0200 0018 0003 80 BIC: WELADED1KSD bei der Kreissparkasse Düsseldorf BLZ 301 502 00 mit der Angabe Spende Seniorenzeitung Gastautoren in diesem Heft: Henri Schmidt, Friedhelm Kopshoff, Anneliese Oberwinster, Eike Waterkamp Titelbild: Pixabay.com, Bearbeitung S. Kafka Inhalt: 4 Spaltet die Willkommenskultur unser Land? 4 Investoren und Stadtplaner 6 Die netten Typen sind immer die Letzten 6 Erwartung 7 Frühjahrsputz 8 Mit Lottchen durch Velbert 9 Die Heißmangel in der Grafenburg 10 Em Museum, Mundart 11 Gut versichert? Böse Absicht oder Versehen? 12 Mottenkugeln 12 Hermann - Josef und sein Schnuller! 13 Waldhaus Offerbusch 15 Buschtrommel, Mundart 15 Quiz, Mundart 16 Als die Straßenbahn noch durch Neviges fuhr 17 Weißes Gold aus Borth 19 Auf den Spuren der Bounty22 21 Doppeltes Jubiläum 22 Buchempfehlung Das Obere Angertal 23 Buchbesprechungen Das Projekt Rosie Ein untadeliger Mann 24 Treffpunkte und Termine 3 l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016

Die Standpunkte Spaltet die Willkommenskultur unser Land? Ingrid Wilms Seit dem Sommer strömen Flüchtlinge in unser Land. Krieg, Terror oder Folter haben sie aus ihrer Heimat vertrieben. Es sind Weiße und Farbige, Christen, Juden und Muslime und alle bitten um Asyl. Sie brauchen nicht nur Wohnraum und das Nötigste zum Leben, sondern auch das Gefühl, willkommen zu sein. Sie erfahren hier eine beispiellose Hilfsbereitschaft, aber für viele sind sie auch unerwünscht. Das zeigen die Debatten in den Medien, die vielen Demonstrationen und vor allem die kurz vor der Fertigstellung angezündeten Flüchtlingsunterkünfte. Wie passt das zusammen? Beides sind zur Zeit sehr starke Strömungen in Deutschland. Es scheint, als wenn die Republik geteilt sei. Dabei fühlen doch alle das gleiche, starke Mitgefühl für die vielen Flüchtlinge, die aus den verschiedensten Ländern Afrikas zu uns strömen. Wir wussten seit Jahren, dass Afrika brennt. Aber alle, auch die Regierung, haben gedacht, das ist weit weg. Nun haben sich die Krisen dort in einer Völkerwanderung Luft verschafft. Damit hatte keiner gerechnet, und es traf uns unvorbereitet. An der Bürokratie, die jahrzehntelang gehegt und gepflegt wurde, scheint sich gerade alles zu verheddern. Die Behörden, die einzelnen Hilfsorganisationen verzweifeln an Regeln und Gesetzen und das Chaos wächst überall. Es ist nur menschlich, dass bei den Heimischen Ängste wach werden. Denn Deutschland wird sich verändern, keine Frage. Aber ob es sich zum Guten oder Schlechten verändert, das liegt allein bei uns. Es ist uns nicht damit gedient, dass aus Mitgefühl ein überzogenes Versorgenwollen erwächst. Die Flüchtlinge haben nur ein vages Verständnis für unsere Mentalität, unsere Kultur, unsere Demokratie und unser Rechtsverständnis. Vor allen Dingen müssen die Rechte der Frauen in Deutschland beachtet werden. Sexistische Übergriffe, wie sie in Köln und anderen Städten geschehen sind, dürfen sich nicht wiederholen. Das alles sind Werte, die wir auf keinen Fall aufgeben oder gar verlieren wollen und die von allen vertreten werden müssen. Und das muss allen, auch Asylanten von Anfang an klar gemacht werden! Aber das heißt auf der anderen Seite nicht, dass wir abweisend oder rechtsradikal werden. Wir haben das in der Vergangenheit erlebt und es hat unserem Land nichts Gutes gebracht. Wenn Angela Merkel heute sagt: Wir schaffen das, dann drückt das ihren starken Glauben an das deutsche Volk aus, der daraus resultiert, dass diese schwierige Vergangenheit bewältigt wurde. Aus der Position dieser Stärke heraus wird der weitere Aufbau unserer Nation zusammen mit den Flüchtlingen gelingen. Jeder kann und muss dazu seinen Beitrag leisten. Dies gilt umso mehr, weil die Bürokratie dazu allein nicht in der Lage ist und vieles eher ausbremst, als fördert. Es sind nie die großen Dinge, die die Welt wirklich verändern, sondern die unzähligen kleinen, die so nebenbei geschehen. Sie werden nicht in den Nachrichten erwähnt, sie stehen auch in keiner Zeitung. Sie bleiben oft ungesehen. Aber sie haben eine enorme Wirkung. Was dabei so überaus wichtig ist, der Frieden bleibt erhalten. Damit meine ich nicht nur den Frieden im Land und den sozialen Frieden, sondern den im Herzen eines jeden. Investoren und Stadtplaner Rudolf Voss Zum dritten Mal kommen Investoren in unsere Stadt um ihr Geld gewinnbringend anzulegen. Zuerst war es das Marktzentrum, der Betonklotz, der nun hoffentlich bald verschwindet. Dann wollten sie uns unbedingt ein Super- Einkaufscenter schmackhaft machen. Ankermieter erkannten das Vorhaben als unrentabel. Die Mehrzahl der Bürger übrigens längst vorher auch. Unser Bürgermeister musste per Telefonanruf erfahren, dass der schöne Plan geplatzt war. Gott sei Dank kam dieser Anruf noch rechtzeitig. Wie viel Geld diese Fehlplanung gekostet hat, ist nie richtig bekannt geworden. Nun kommen wieder l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016 4

Die Standpunkte Investoren. Sie nennen sich aber, damit es sich besser anhört, Stadtplaner. Sie laden zu Versammlungen ein, die sie wie ein Event gestalten. Dort zeigen sie, gekonnt wie immer, schöne bunte Pläne, präsentieren wunderbare Modelle mit allem Schnickschnack. Ein großer Schlüssel mit Glockenspiel ist jetzt vorgesehen. Der Schlüssel soll die Beziehung zu unserer Stadt symbolisieren. Klangvolle Namen erfinden sie für ihre Vorhaben: Marktzentrum, Rathausarkaden, Shoppingcenter, Citypark, nun ist es Die Stadtgalerie. Es ist auch wieder ein Ankermieter mit an Bord. Man muss wissen, das sind keine Firmen die Anker mieten! Sollte ein solcher Hauptmieter kalte Füße bekommen und abspringen, gibt es große Schwierigkeiten. Die Investoren sind Profis im Verkaufen ihrer Ideen und versprechen das Blaue vom Himmel. Es geht aber letztlich nur um ihr Geld. Die Stadt denkt dabei natürlich auch an Geld, sie kann nämlich Grundstücke verkaufen. Wenn aber der neuen Bebauung alte Häuser im Weg stehen, ist das kein Problem für die Investoren, beziehungsweise für die Stadtplaner. Die alten Häuser greift sich einfach der Bagger. Das schöne alte Garweghaus zum Beispiel, musste wegen der Durchsicht zur Corbygasse weichen. Dann wurde aber später an der gleichen Stelle ein moderner Bau errichtet der architektonisch nicht zu der Umgebung passt. So verliert eine Innenstadt immer mehr Gesicht. Nur die heftige Gegenwehr der Bürger hat bis jetzt den Abriss der Villa Herminghaus verhindert. Aber der hässliche Betonklotz, das Marktzentrum, als Gegenüber zur Kirche Sankt Marien zeigt, wie weit es Investoren treiben können, wenn man sie lässt. Ich bin nicht gegen Neuerungen und im Gebiet Marktzentrum muss etwas geschehen. Aber ich hoffe, dass unsere Ratsmitglieder aus den früheren Fehlplanungen gelernt haben. Deshalb sollten sie, ohne zu große Euphorie und Beifall, die schönen Modelle vergessen. Sie sollten die ihnen genannten Zahlen sachlich überprüfen. Warum dürfen wir nicht wissen, wie teuer das Ganze werden soll? Sie sollten sich bald verbindlich sagen lassen, ob wirklich 40 Mieter kommen wollen und welche. Sie sollten rechnen und überlegen, ob genug Kaufkraft vorhanden ist. Denn jeder Kunde kann seinen Euro nur einmal ausgeben. Wichtig ist es auch, auf die Nachbarstädte zu schauen, welche Erfahrungen die gemacht haben. Auch dort entstehen Verkaufspaläste und in Fußgängerzonen gibt es immer mehr Leerstände, weil Filialisten ihre alten Standorte verlassen und in die großen Häuser einziehen und weil kleine Geschäfte dem Druck der Großen unterliegen. Schnell ist etwas unrentabel, aber nicht für die Investoren. Sie ziehen sich bei Verlusten zurück und schreiben dann diese Verluste von ihren Steuern ab und das auf Kosten der Allgemeinheit. 5 l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016

Besinnliches Die netten Typen sind immer die Letzten (Leo Durocher) Ricarda Hoff Einige Menschen sind es gewohnt, Opfer, Fußabtreter oder arme Schlucker zu sein. Egal, was geschieht, sie sagen niemals nein. Je mehr sie versuchen, nette Menschen zu werden, desto weniger können sie konstruktiv mit den Dingen umgehen. Die Schuld sowie die Verantwortung geben sie stets anderen. Bei einem gemütlichen Beisammensein hat Anna, stellvertretend für sie alle, genau diesen Sachverhalt zum Ausdruck gebracht. Sie ist weit über fünfzig und seit zwanzig Jahren geschieden. Trotzdem sucht sie immer noch nach Mitgefühl für das, was ihr Mann - und Gott - ihr angetan haben. Vor gut einem Vierteljahrhundert erbte sie von ihren Eltern 150.000,- DM. Nach und nach, sagt sie, hat ihr Mann, ein so genannter Bruder Leichtfuß, alles verprasst. Sie habe ihm das Geld sogar selbst gegeben und habe doch wirklich mit Geld umgehen können. Und trotzdem war es so, dass er alles zum Fenster hinauswarf. Dennoch fragt sie: Wie konnte er so etwas tun? Die näherliegende, gesündere Frage kam ihr nicht in den Sinn: Wie konnte sie einem durch und durch vertrauensunwürdigen Menschen gestatten, ein kleines Vermögen durchzubringen? Die Moral der Geschichte würde lauten: Dass wir zu nett sind, ist nicht selten das Problem. Es gibt viele Situationen im Leben, in denen Menschen Verantwortung von sich weisen und mit anderen Bezeichnungen versehen. Erwartung Dorothea Kollenberg Poesie Vergessen möchte ich den Winter, meine Seele ist weit offen. Warum begleitet mich in jedem Frühling dieses stille Hoffen? Die Sehnsucht nach Erneuerung und zärtlichem Verlieben, warum wird dieses starke Gefühl in uns so oft beschrieben? Weil wir es mit der erwachenden Natur wieder neu erleben, dieses selige Erwarten, dieses Träumen, diese Lust zu geben. Die Menschen empfinden diese Stimmung und das helle Licht, doch ich - für mich erfüllt sich diese Sehnsucht einfach nicht. Ich bin mutlos und bin traurig. Ich höre nicht die Vögel singen. Auch das zarte Grün kann mich nicht in gute Stimmung bringen. Die Sonnenstrahlen locken mich dann in meinen kleinen Garten, ich freue mich. Der Tag ist schön. Und da ist wieder ein Erwarten. Und jetzt sehe ich sie. Ich muss mich schon tief nach unten bücken, zarte kleine blaue Veilchen. Mein Herz entdeckt sie voll Entzücken! Ihr Duft ist wie ein leichter Hauch, in meiner Seele ist ein Schweben, Glück ist den Frühling zu sehen, um ihn genussvoll zu erleben! l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016 6

Heimatgeschichte Frühjahrsputz Dorothea Kollenberg Es genügen oft ein paar Sonnenstrahlen und ein warmer Tag, um eine wahre Putzwut im Frühjahr auszulösen. Das hatte auch schon in früheren Zeiten Ehekrisen, Unfälle und eine totale Erschöpfung zur Folge. Aber das Gefühl, dem Winterstaub den Kampf anzusagen, wog anscheinend jede Anstrengung auf. Fast allen Ehemännern genügte es, eine derartig in den Frühjahrsputz geratene Frau zu verlassen, um in der nächsten Kneipe seinen Frust mit ein paar Gläsern Bier herunterzuspülen. Im trauten Heim stand er ohnehin nur im Wege und die frisch gewaschenen Gardinen vertrugen keinen Zigarettenrauch. Meine Mutter geriet in jedem Frühling in diesen Putzrausch. Auf dem Hof wurden die Matratzen aus den Betten geholt, auf einer Bretterlage geklopft und gelüftet. Die Kissen und Oberbetten hingen über der Leine. Die Teppichstange trug die Bettumrandung, die geklopft und gebürstet dort hing. Der Kleiderschrank wurde ausgeräumt und neu mit Schrankpapier ausgelegt. Mein Vater hasste diese Zeit der Ungemütlichkeit. Kein Zimmer, keine Gardine, kein Kissen und keine Ecke im Haus waren vom Frühjahrsputz ausgenommen. Mein Bruder und ich verstanden es, uns in dieser Zeit fast unsichtbar zu machen. Denn sobald meine Mutter uns erblickte, wurde uns ein Putztuch in die Hand gegeben. Irgendwelche Kupfer- oder Silberteile mussten auf Hochglanz poliert werden. Hatte sie uns aber erwischt, dann war eine Putzarbeit angesagt! Das Silberbesteck musste poliert werden und das war eine echte Aufgabe. Es dauerte, das Silbertuch war fast schwarz, bis alles wieder sorgsam im Kasten im Schrank lag. Das Lob von ihr: Es sieht ja wieder aus wie neu, war kein wirklicher Trost. Ich hätte viel lieber gelesen oder mit meinen Freundinnen draußen mit dem Ball gespielt. Kinder wenigstens das Gefühl - alles besser nicht mehr zu benutzen. Meine Mutter kochte für die Zeit des Frühjahrsputzes immer einen großen Topf mit Linsensuppe. Nur das gab es zu essen, denn bei der ganzen Arbeit blieb kaum Zeit auch noch etwas zuzubereiten. Hatten wir einmal Hunger, hieß es sofort: Es muss doch noch Suppe da sein! Sparsamkeit mit Putzmitteln gehörte in der damaligen Zeit auch dazu. So wurde die Waschlauge von den Gardinen aufgefangen, um damit noch die Treppe und die Steine vor der Haustüre zu schrubben. In einer kleinen Wanne hatte meine Mutter die Lauge aufbewahrt. Unser Vater war noch nicht zu Hause. Die Männerchorprobe hatte er dazu benutzt, um in der nahen Kneipe noch ein Bier zu trinken. Einmal im Rausch des Frühjahrsputzes, konnte meine Mutter ihre Tätigkeit nicht bremsen, sondern sie setze ihre Arbeit bis in den Abend hinein fort. Unsere Treppe vor dem Haus hatte an der Seite eine Brüstung aus Steinen. Dort trugen wir beiden Kinder für meine Mutter eine gefüllte Wanne mit der Waschlauge hin und stellten sie auf die Mauer. Meine Mutter holte noch den Schrubber und einen Eimer mit Wasser zum Abspülen. Das Unglück nahm seinen Lauf! Total erschöpft und mit letzter Kraft begann sie ihre Arbeit, dabei stieß sie mit dem Stiel des Schrubbers gegen die Wanne. Sie selbst kam auf der Treppe zu Fall und die Waschlauge ergoss sich über sie. Wütend schnaufend, mit aufgelöstem Haar, triefend nass, rappelte sie sich gerade hoch, als mein Vater, sehr angeheitert, aus der Kneipe zurück kam. Er ließ sich bei ihrem Anblick auch noch zu den Worten hinreißen: Hallo mein Schatz, immer noch am Schaffen? Meine Mutter geriet außer sich! Der Schrubber war zu einer Waffe geworden! Es fehlte in ihrem Zorn nicht viel daran und wir Kinder wären ohne Vater groß geworden! Eine Krise bekam sie sofort, wenn etwas in Unordnung geriet. Alles, was geputzt oder aufgeräumt war, um diese Dinge machten wir am besten einen großen Bogen. Denn neue Fingerabdrücke auf gereinigten Glasscheiben wurden nicht hin genommen und mußten, unter Androhung von Strafe, wieder entfernt und erneut blank gerieben werden. Nahm sie dann ihre Geldbörse, durften wir uns keine Bonbons holen, sondern wir mussten zur nächsten Drogerie rennen, um die so dringend benötigten Mottenkugeln zu kaufen. Frisch gewaschene Bügeldecken und gestärkte Sofakissen durften nicht angerührt werden! Es war - so hatten wir 7 l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016

Heimatgeschichte Mit Lottchen durch Velbert Henri Schmidt! Lottchen war ein Rennpferd. Es zog in den 1920er Jahren mit einem Pferdekarren durch Velbert, auf dem der Schlosser Graß saß. Wilhelm Graß versorgte die Velberter Wirte mit Soleiern. Dabei war es offensichtlich unumgänglich, dass er hier und dort einen Schnaps trank. Bald fiel er angetrunken vom Karrensitz nach hinten auf die Ladefläche und schlief dann dort seinen Rausch aus. Lottchen trottete dann durch die Velberter S t r a ß e n u n d brachte den schlafenden Soleierverkäufer und den Karren sicher in den Stall zurück. Diese Geschichte allein wäre nicht sonderlich erwähnenswert, wäre Wilhelm Graß nicht ein bemerkenswerter Mann gewesen. Er war von Beruf Schlosser und engagierte sich für die hiesige Arbeiterschaft in der Kommunistischen-Arbeiter-Partei-Deutschlands. Mit seiner in Berlin sitzenden Parteiführung war er sich einig, dass die Nachkriegsverhältnisse nur durch eine Revolution grundlegend verändert werden konnten. Für den August 1920 hatte die Parteizentrale reichsweit Demonstrationen vorgesehen, um so den Boden für revolutionäre Maßnahmen zu bereiten. Am 20.August 1920 zog Graß mit einer Gruppe von ca. 60 Arbeitern, die sich nach einer Auseinandersetzung vor der Fabrik Tiefenthal, Wülfrather Straße, gebildet hatte, zum Rathaus. Vor den Marktbesuchern hielt Graß eine flammende Rede zur bevorstehenden Revolution und ließ Handzettel verteilen. In dieser Zeit drangen sechs bis acht Mitglieder seines Demonstrationszuges, mit Gewehren und Handgranaten bewaffnet, ins Rathaus ein, überwältigten zwei Polizeibeamte, besetzten die Stadtkasse und die Telefonzentrale und riefen dann auf der Rathaustreppe die Räterepublik aus. Obwohl der Bürgermeister mit seinen Mitarbeitern versuchte, Graß zur Aufgabe zu bewegen, blieb dieser bei seinem Entschluss. Da die Telefonzentrale besetzt worden war, entsandte der Bürgermeister einen Boten mit dem planmäßigen Zug um 15.00 Uhr zum Regierungspräsidenten nach Düsseldorf mit der Bitte um Verstärkung. Da ein Anschlusszug zu dieser Zeit in Vohwinkel nicht vorgesehen war, unterrichte der Bote hier den Landrat, eine Meldung an den Regierungspräsidenten unterblieb. Revolutionäre müssen verpflegt und versorgt werden, um sie bei der Stange zu halten. Das dafür notwendige Geld sollte bei Velberter Banken konfisziert werden. Während die Mitarbeiter der Velberter Bank die Revolutionäre des Hauses verwiesen, die Deutsche Bank bereits geschlossen hatte, konnten bei der Reichsbank die auf dem Tresen liegenden 1.100.000 Reichsmark, die für Lohngelder vorgesehen waren, in Besitz genommen werden. Mit dem Geld sollten nicht nur die Revolutionäre entlohnt werden, sondern Frauen und Mädchen sollten sich gegen gute Bezahlung als Spülmädchen, Putzfrauen und Köchinnen melden. Graß ließ eine Außenstelle in der katholischen Schule in der Südstraße einrichten, konfiszierte Autos und führte bei Fabrikbesitzern Hausdurchsuchungen durch. Die Velberter Bürgerschaft sah diesem Treiben mit Aufmerksamkeit zu, verhielt sich jedoch abwartend. In der Nacht gegen 04:00 Uhr wurden Graß und 33 Mittäter von der "grünen Sicherheitspolizei" aus Essen im Rathaus überwältigt und festgenommen. 599.983 Mark konnten noch sichergestellt werden. Am 13.10.1921 berichtete die Velberter Zeitung über das Urteil des Reichsgerichtes in Leipzig: Wegen Hochverrates wurde der Schlosser Graß zu 5 Jahren und 6 Monaten, sowie weitere Mittäter zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt. Nach 3 Jahren Festungshaft wurde Wilhelm Graß entlassen und kehrte nach Velbert zurück. Seinen Lebensunterhalt bestritt er nun durch einen Gemüsehandel, bald mit einem motorisierten D r e i r a d, d a Lottchen wohl die Wartezeit n i c h t ü b e r- standen hatte. Er heiratete noch zweimal und verstarb 1970 im Alter von 83 Jahren. l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016 8

Menschen unter uns Die Heißmangel in der Grafenburg Christine Holm Eine Bügelmaschine, auch Heißmangel, dient der Textilpflege. Dienstleistungsbetriebe, die Wäsche mangeln, werden als Heißmangeln bezeichnet. Vorgänger der Heißmangeln waren die Kaltmangeln. Die Textilien werden mittels einer stoffbespannten Rolle eingezogen und dann durch eine aus Metall bestehende beheizte Mulde gezogen. Die Drehgeschwindigkeit der Walze und die Temperatur können variiert werden. Die Textilien werden in einem Arbeitsgang geglättet, getrocknet und desinfiziert. Gemangelt werden Laken, Bettbezüge, Kopfkissenbezüge, Tischdecken, Servietten und Geschirrtücher, früher sogar Unterwäsche und Windeln. Am 23. 12.2015 wurde der Heißmangelbetrieb in der Grafenburg geschlossen. Als langjährige Kundin bedauere ich die Schließung. Um Näheres zu wissen, traf ich mich mit der Inhaberin Andrea Freitag zu einem Gespräch. Wie lange gibt es die Wäscherei und Heißmangel in der Grafenburg? Seit 54 Jahren. Erzählen Sie uns aus den Anfängen. Wann wurde der Betrieb eröffnet? Wer verrichtete die Arbeit? Der Betrieb wurde 1961 von meiner Großmutter Elisabeth Brockner gegründet und die Arbeiten wurden von ihr und einer Nachbarin erledigt. Welche Geräte wurden damals eingesetzt? Es gab eine Heißmangel, eine Waschmaschine, einen Wringer und eine kleine Wäscheschleuder. Die Mangel wurde mit Gas betrieben. Aus welchen Kreisen der Bevölkerung setzte sich damals ihre Kundschaft zusammen? Es waren Privat- und Geschäftsleute, die zum Kundenkreis zählten. Damals hatte ja längst nicht jeder eine Waschmaschine. Wie viele Kunden hatten Sie damals? Und heute? Damals waren es etwa 150, so genau weiß ich das nicht. Heute schätzungsweise 300-400, zu 80% waren es Privatkunden. Ab wann wurden neue Maschinen eingesetzt? 1969 wurde die Heißmangel von meiner Mutter, Christel Krey übernommen. Nun fand der Umzug vom Kellerraum in den Neubau statt, und die Wäscherei wurde eröffnet. Die neuen Geräte waren energieeffizienter. Erschlossen sich damit neue Kundenkreise? Der Kundenkreis erweiterte sich, Gaststätten, Firmen und Party-Service Betriebe kamen dazu. Zeitweilig wurde mit 2 Aushilfen gearbeitet. Mein Großvater und mein Vater fuhren nun auch die Wäsche aus, bzw. holten diese bei den Kunden ab. Ein Fahrgeld wurde nicht erhoben. Als Kind erinnere ich mich, stand in der Vorweihnachtszeit oftmals sogar die Garage meiner Großeltern voll mit Wäsche. Wie hat sich die Wäsche im Laufe der Jahre verändert? Wäsche aus Synthetik hielt Einzug. Die Qualität wurde auf lange Sicht schlechter. Die Mangelvorbereitung der Kunden auch. Früher kam die Mangelwäsche in einem Rolltuch mit aufgesticktem Namen. Junge Leute benutzen pflegeleichte Tisch- und Bettwäsche, gestärkt wird kaum, gebügelt auch viel weniger. Auch die Waschmittel? Früher waren bleichende Waschmittel und Stärke gefragt. Heute sind es schonende Buntwaschmittel und flüssige Waschmittel. Bei den niedrigen Temperaturen können die Maschinen auch verkeimen, dann kommen Desinfektionsmittel zum Einsatz. Sie geben das Geschäft auf. Welche Gründe führten zu Ihrem Entschluss? Wir waren von jeher ein Familienunternehmen. 2003 übernahm ich als dritte Generation die Heißmangel und Wäscherei. Meine Eltern und Großeltern betreuten den Laden, während gearbeitet wurde. Nun hängt das Geschäft sowie der Lieferverkehr nur noch an mir und meiner Mutter, als ständig helfende Hand. Gestiegene Energiekosten, Maschinenreparaturen, die nicht mehr selbst durchzuführen sind und überzogene Reparaturkosten, sowie eine Arthrose in den Händen haben zu dem Entschluss geführt. Hat Ihnen die Arbeit Freude gemacht? Wurden Ihre Leistungen von der Kundschaft anerkannt? Ich habe gerne in der Heißmangel gearbeitet und hatte gänzlich nette Kunden, die unsere Leistung auch zu schätzen wussten. Denken Sie das Gewerbe hat eine Zukunft? Das Gewebe auf diese Art und Weise (gestärkte Tischund Bettwäsche) sicherlich nicht. Früher gab es zahl- 9 l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016

reiche kleinere Heißmangeln in Velbert, heute sind es noch 2-3 und die mangeln auch nicht täglich. Der Bügel- und Waschservice geht bestimmt weiter. Er wird von Reinigungsketten ausgeführt und von Automaten erledigt. Gab es auch lustige Begebenheiten? Es gab viele lustige Begebenheiten und oftmals was zu lachen. Schildern Sie ihr aufregendes Erlebnis. 2010 ging die Heißmangel kaputt. Die Lieferzeit für eine neue betrug 4-5 Wochen. Der Laden war voll mit nasser Wäsche. Wenn diese zu lange liegt, wird sie stockig. Eine Großwäscherei half, wir konnten unsere Wäsche dort mangeln und trocknen. Menschen unter uns Poesie Verfasser unbekannt, afjeschriewen van Ingrid Wilms Em Museum Dä Pitter ent Museum geng. Hie gow et allerhank tu senn. Hä geng dodörch on summt en Leed, doch van dem Lopen woard he mööd. Gibt es Begebenheiten an die Sie gerne zurückdenken? Der Kundenkontakt war wichtig für mich. Ich hatte langjährige Kundschaft, konnte miterleben, wie deren Kinder groß wurden, aus dem Haus gingen, um ihr eigenes Leben zu führen. Das wird mir und meiner Mutter sicher fehlen. Äs hä son aulen Stohl besenn Sat ha sech do gemötlech ren. En Wärter kom, on de seit dann: Sie dörfen hie nit setten, Mann! Dat es dä Stohl vam ollen Fritz, stonnt se rasch op van dem sin Sitz! Es gott, sait mööd dä Pitter drop; Wenn dä gliek kömmt, dann stonn ech op!. l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016 10

Erlebtes Gut versichert? Böse Absicht oder Versehen? Udo Neblung Wer kennt die Firma Creditreform? Es ist ein Inkassounternehmen - das wie Versicherungen - Agenturen unterhält. Von einer dieser Agenturen aus Aachen erhielt ich mit Datum 18.06.2015 ein Schreiben, dessen Inhalt ich den Lesern der STANDPUNKTE auszugsweise zur Kenntnis gebe: Vollstreckungsbescheid vom 22.06.1992 Amtsgericht Aachen, Aktenzeichen... Gläubiger: Aachener und Münchener Versicherung AG Sehr geehrter Herr Neblung, unser Auftraggeber, Aachener und Münchener Versicherung AG, hat uns den vorgenannten rechtskräftigen Titel zum Forderungseinzug übergeben. Demnach beläuft sich die Gesamtforderung (zzgl. noch entstehender Zinsen und Auslagen) auf derzeit 262,75 EUR Sollten Sie nicht in der Lage sein, den Betrag in einer Summe auszugleichen, besteht für Sie die Möglichkeit, eine Ratenzahlung mit uns zu vereinbaren. Bitte teilen Sie uns mit, wie Sie die Forderung ausgleichen möchten. Nur so können Sie die Entstehung weiterer Kosten und Unannehmlichkeiten, z.b. die Zwangsvollstreckung, vermeiden. Daten über das Inkassoverfahren melden wir an Creditreform Velbert, Oststraße, und an die Creditreform Boniversum Neuss. Als Anlage zu diesem Schreiben erhielt ich gleichzeitig eine Einzugsermächtigung, sowie eine Forderungsanerkennung zur Unterschrift. Der Inhalt dieses Schreibens hat mich verständlicherweise unangenehm überrascht, hatte ich doch zu keiner Zeit Kontakt zu der angegebenen Aachener und Münchener Versicherung - auch nicht vor 23 Jahren! Ich habe sodann diese Versicherung telefonisch befragt, ob ich bei ihnen jemals Versicherungsnehmer gewesen sei. Die Antwort hatte ich erwartet: man kenne mich nicht. Danach habe ich mich beim Amtsgericht Aachen erkundigt, aus welchen Gründen man unter dem Aktenzeichen einen Vollstreckungsbescheid gegen mich erlassen habe. Daraufhin teilte man mir mit, daß gegen mich nichts vorläge, ich sei beim Amtsgericht nicht gelistet. Sodann habe ich versucht, die im Brief genannte Velberter Agentur der Creditreform auf der Velberter Oststraße zu finden. Unter der Anschrift befindet sich die Agentur einer großen Versicherung. Auf meine Nachfrage nach Vertretern der Creditreform teilte man mir mit, daß ihnen eine solche Agentur unbekannt sei. Übrigens ist auch im Velberter Telefonbuch kein Eintrag einer Agentur der Creditreform zu finden. Kommt Ihnen die ganze Sache nicht auch spanisch vor? Man könnte annehmen, daß einem Schuldner in einem solchen Fall mit der Zahlungsaufforderung zumindest Ablichtungen von Rechnungen und Vollstreckungsbescheid zugestellt worden wären. Außerdem hätte die Zahlungsaufforderung in Deutscher Mark ausgestellt werden müssen, da der Euro erst 10 Jahre später Zahlungsmittel wurde. Nach Beratungen mit Freunden haben ich am 24.06. 2015 bei der Velberter Polizei eine Anzeige wegen Betrugsversuches gegen die Aachener Agentur der Creditreform erstattet. Kurze Zeit danach erkundigte sich die Aachener Polizei bei mir telefonisch, ob ich schon einmal in Kleve gewohnt hätte, was ich verneinen konnte. Er erklärte mir, daß die Angelegenheit weiter verfolgt würde. Mit Schreiben vom 31.07.2015 erhielt ich dann einen Brief der Staatsanwaltschaft Aachen mit folgendem Inhalt: Das Ermittlungsverfahren gegen.. wegen Betruges habe ich gemäß 170 Abs. 2 der Strafprozessordnung eingestellt. Eine Straftat liegt nicht vor. Nach dem Ergebnis der Ermittlungen beruht das Anschreiben der Firma... an Sie auf einer Personenverwechselung. Der für die Erfüllung des Straftatbestands des Betruges erforderliche Vorsatz der Beschuldigten.. ist daher nicht gegeben, so dass das Verfahren einzustellen war. Etwaige zivilrechtliche Ansprüche werden durch diesen Bescheid nicht berührt. Bis heute hat sich übrigens die Aachener Agentur der Creditreform bei mir nicht gemeldet und auch nicht um Entschuldigung oder Verständnis gebeten. Durch diesen Vorgang kann natürlich der Verdacht entstehen, daß die Angelegenheit in betrügerischer Absicht in Gang gesetzt wurde unter dem Aspekt, daß 23 Jahre eine lange Zeit und der Angeschriebene möglicherweise nicht mehr in der Lage sei nachzuvollziehen, ob er nicht wirklich eine Versicherung abgeschlossen und nicht bezahlt hätte. Ich gebe diesen Vorgang an die Leser der STAND- PUNKTE zur Kenntnisnahme weiter, damit sie zweifelhafte Vorgänge nicht einfach hinnehmen, sondern sich dagegen wehren. 11 l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016

Heiteres Mottenkugeln Udo Neblung Was sind eigentlich Mottenkugeln? Die Älteren unter uns kennen sie bestimmt. Aber was ist mit den Jüngeren? Da scheint ein wenig Unwissenheit vorzuherrschen. Jedenfalls kennt der junge Mann anscheinend die Funktion dieser "Chemiekeule" nicht. Er kommt in eine Drogerie und fragt nach Mottenkugeln. Der Verkäufer bietet ihm Päckchen mit je 10 Kugeln an. Da lacht er nur und verlangt 20 kg davon. Der Drogist ist überrascht und möchte wissen, was er denn mit so vielen Mottenkugeln machen wolle. Der Kunde fragt ihn, ob er schon mal versucht habe, mit einer Kugel eine Motte zu treffen. Ihm sei das noch nie gelungen. Aus diesem Grund nähme er zukünftig jeweils eine Handvoll Kugeln und würfe sie auf die Motte und sei dadurch sicher, sie getroffen zu haben. Hermann Josef und sein Schnuller! Anneliese Oberwinster Als Hermann Josef geboren wurde vor ca. 85 Jahren hatte seine Mutter noch zwei ältere Jungens zu versorgen. Somit kam es, dass Hermann, um ihn zu beruhigen, einen Schnuller bekam wenn er weinte. Daran gewöhnte sich der Kleine und nuckelte und nuckelte als wollte er ohne den Schnuller nicht mehr leben. Er wurde größer, mit dem Schnuller, kam in den Kindergarten, mit Schnuller, kam in die Schule und sogar auch da hatte Hermann seinen Schnuller immer griffbereit in der Hosentasche, um in einem unbewachten Augenblick kurz genüsslich zu nuckeln. Der Tag der Erstkommunion kam! Wie gesagt, der Schnuller war griffbereit. Hermann bekam, wie es so üblich ist an so einem Tag, kleine Geschenke von fast allen aus der Verwandtschaft. Nur nicht von Hans, seinem Patenonkel. Hermann schlich um seinen Onkel herum, aber nichts geschah. Nachmittags, als alle von der Andacht aus der Kirche nach Hause kamen, stand aber ein großes Paket auf dem Küchentisch. Hermann - Josef war aus dem Häuschen vor Freude und voller Erwartung. Er riss das Papier vom Paket ab, hob den Deckel hoch! Nichts! Nur Papierfetzen kamen heraus. Er wühlte weiter im Papier herum, ja bis auf den Boden! Und dann kam der Schock. Auf dem Boden des großen Pakets lag ein schöner neuer Schnuller von Onkel Hans als Geschenk. Hermann Josef, das Kommunionkind flippte aus, schrie und bekam einen Tobsuchtsanfall. Er riss die Türe vom Küchenschrank auf, warf Töpfe, Teller, alles heraus und kroch wutentbrannt in den Schrank hinein. l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016 12

Alte Ausflugslokale in und um Velbert Für den Rest des Tages war er nicht mehr zusehen. Die Schnullergeschichte ist hiermit zu Ende. und auch für Hermann Josef. Die ganze Verwandtschaft hat gelacht, nur für Hermann Josef war es kein Freudentag. Er hatte von da an nie mehr einen Schnuller in der Hosentasche. Waldhaus Offerbusch Von Friedhelm Kopshoff Dieses Ausflugslokal war bei den Velbertern vornehmlich als Schützenbusch bekannt. In stadtnaher Lage am Rande des Offerbusches im Dreieck von Damm- und Schützenstraße gelegen, wurde dort nämlich schon vor über 150 Jahren der Schießsport betrieben. Das brachte den Bauer Bredtmann dazu, 1894 dort das Restaurant zum Schützenbusch zu bauen. Es war schon bald ein beliebtes Ausflugsziel für die Bürger und eine gute Lokalität für etliche Vereine und Gesellschaften. Dazu gehörten eine Kegelbahn, Schießstände und Gesellschaftsräume. 1925 erwarb der älteste Velberter Schützenverein von 1862 dieses Anwesen, baute die Schießanlage großzügig aus und erweiterte das Restaurant um ein geräumiges Sälchen. Damit wurde der Schützenbusch zu einem bevorzugten Ort gesellschaftlichen Lebens. Große Schützenfeste, bei denen auch schon einmal ein Ochse am Spieß gebraten wurde, waren Höhepunkte des Velberter Vereinslebens. Über die Jahre hin wurde das Restaurant von etlichen Gastronomen bewirtschaftet, ehe es 1938 von Anton Wiegers käuflich erworben wurde. Zumindest gegen Ende der 40er und Anfang der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts war Hugo Große-Wilde der Besitzer des Schützenbusches und zudem Vater einer sehr hübschen Tochter entsprechenden Alters. Für uns damalige junge Burschen hatte der Schützenbusch seinen besonderen Reiz als Tanzlokal. Dort dürfte auch aus so mancher Tanzpartnerschaft ein Bund fürs Leben entstanden sein. Wer erinnert sich? Es waren herrliche Zeiten, selbst vor der Währungsreform, als es nur alkoholfreies Bier gab. Mittwochs, samstags und sonntags spielte eine Kapelle zum Tanz auf. Im Sommer konnte man bei schönem Wetter sogar auf einer im Biergarten liegenden Tanzfläche sein Tanzbein schwingen. Das waren die damaligen Tänze: Anfangs hauptsächlich Tango, Foxtrott und Walzer, amerikanische Tänze kamen erst später auf. Bei den Mädchen kam man jedenfalls gut an, wenn man Walzer hervorragend tanzen konnte, was einem besonders bei der Damenwahl öfters Glück bescherte. Die Tanzpausen benutzten junge Burschen meistens zu einem Gang zur Theke, wo der Wirt ein gutes Essener Kronen-Pils zapfte. Es gab aber auch weniger zarte Anlässe wie der Tanz, die zum Schützenbusch führten. Das war nämlich im Sommer, wenn bei gutem Sonntagswetter der Velberter Boxklub von 1922 in dem großen Terrassengarten einen Freiluftring aufstellte und Boxkämpfe veranstaltete. Viele Hunderte von Besuchern wurden davon meistens angelockt. Der Schützenbusch von damals existiert schon längst nicht mehr, doch was bleibt, ist die Erinnerung, die uns keiner rauben kann. 13 l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016

Erlebtes Die Elektrische Udo Neblung Die Familie meines Schwiegervaters wohnte auf der Heiligenhauser Straße in Velbert. Hinter seinem Elternhaus stand das Stahlwerk Krone, gegenüber war die Ziegelei. Beide Orte waren zwar verbotene - aber trotzdem spannende - Spielplätze. Was aber besonderen Reiz ausübte, war die Straßenbahn, die von Wuppertal und Essen-Werden kommend, über Velbert nach Heiligenhaus fuhr. Zwischen Ziegelei und Wohnhaus lag eine Weiche für die Straßenbahn. Hier wurde der Anhänger der Straßenbahn "geparkt", während die Reise des Motorwagens weiter nach Heiligenhaus ging. Bei der Rückfahrt fuhr der Motorwagen über die Weiche am Anhänger vorbei, um ihn dann, rückwärts fahrend, anzukuppeln. Die Straßenbahn konnte gleichermaßen vorwärts, wie rückwärts fahren. Für die Kinder und Jugendlichen war diese Prozedur immer spannend. Während der Motorwagen nach Heiligenhaus fuhr, wurde der Anhänger eingehend inspiziert. Eines guten Tages fand Hermann heraus, dass eine Türe des Anhängers nicht verschlossen war. Das war natürlich eine unverhoffte Einladung, sich auch das Innere genauer anzusehen. Und weil das noch interessanter war als alles andere, löste er die Feststellbremse. Fasziniert bemerkte er, daß sich der Anhänger langsam vorwärts bewegte. Bald ging es immer schneller und mit Getöse und Gerumpel auf den "Pinner Berg " zu. Jetzt bekam Hermann es mit der Angst zu tun, und er drehte heftig an dem großen Rad, das die Bremsen auslöste und dadurch die Bremsklötze vor die Räder schob. Normalerweise sind diese Bremsen - ähnlich wie die Handbremse bei einem Auto - nur für das Bremsen bei langsamem Rangieren oder als Standbremse vorgesehen. Hervorgerufen durch die jetzt entstandene starke Reibung fingen die Bremsklötze an zu glühen. Als der Wagen dann endlich mit einem starken Ruck zum Stehen kam, hatten sich die Bremsklötze und die Räder miteinander verschweißt. Jetzt sah Hermann den Motorwagen kommen. Er suchte das Weite und versteckte sich. Der unerwartete Anblick des Anhängers auf den Schienen war wohl ein arger Schock für den Wagenführer. Er, die Schaffner und die Passagiere stiegen aus, um sich die Sache anzusehen. Nach Beratungen wollte man den Anhänger wieder auf die Weiche an der Heiligenhauser Straße schieben. Aber das war unmöglich, denn die Räder drehten sich nicht mehr. Und weil es damals ja keine Mobiltelefone gab und auch der Motorwagen über kein Telefon verfügte, musste einer der Schaffner erstmal zur nächsten Fabrik laufen und Hilfe holen. Nach langer Zeit näherte sich von Velbert ein Monteurwagen der Straßenbahngesellschaft. Die Monteure konnten endlich den Schaden beheben und den Anhänger mit ihrem Monteurwagen nach Wuppertal zur Reparatur ziehen. Man hat übrigens nie herausgefunden, welcher böse Bube ihnen diesen Streich gespielt hat, der glücklicherweise ohne Personenschaden abgelaufen war. l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016 14

Mundart Buschtrommel Rudolf Voss Jo, höït hätt jeder en Telefon en der Täsch. Awwer wiëten jönt noch wann de iërschten Telefonapparate en de privaten Husholde enjetrocken send? Können jönt önk noch an die Tied erennern, wo de eїne und de angere Nober met son modernet Tüch jestrongst hät? De Aulen onger us erennern sech noch, awwer den jöngern Lütt van höїt kömmt dat secher Spanisch vür. Also, die Lütt, van dennen ech heї vertellen well, hadden jejenüwer van örrem Hüsken, wo se in de iërschten Etasch wonden, nen Nober met son modern Dengen. De Blagen van dennen, un se selwer natürlich ouch, diëden schwor domet strongßen. Mär de Telefonapperat makten se tou wat Besseret. Wir haben aber ein Telefon, wir können aber fernsprechen! So diëden sojar de Blagen beїm Spielen ob de Strot anjewen. Wenn nu för eїnen en de Noberschaft nen Anrub kom, jeng jejeüwer dat Fenster open un et word jerupen, laut öwwer de janze Strot: Frau Dengens, (de reite Namen well ech nit nennen) ihre Schwester Luise kriegt schon wieder ein Kind. Oder: Der Kavalier von Ihrer Tochter Luise will schlußmachen, wahrscheinlich ist ihm die Luise nicht schön genug, on angere wechtije Nöїchkeїten worden laut öwwer de Strot jeropen. So dont dat jo ouch de Enjeborenen van Dorp tu Dorp met de Buschtrommel. Nu jow et natürlich en de Familljen die son Dengen noch nit hadden, ömmer wiër Striet. De halfwüchsijen Blagen menden, dat et unbedengt nüëdich wör, weїl doch Frönde un selfsvertändlich ouch Fröndinnen afentou wat wechtijet te berichten hädden. Un dat diët doch de Nobern nix anjon. Ouch de Muder köën dann völl miër met de Verwangden un Bekanngden, die alt en Telefon hadden, dat Wechtechste un Nöëste uttuschen. Do jöf et doch dat Eїne un Angere wat nit de janze Noberschaft en de Strot hüren meut. Awwer de Vater en dem telefonlosen Hushault wor strikt dojejen. Hat he doch nen Arbeitskollejen, de der Versuchung erlegen war son Dengen antuschaffen. Un van dössem hat he schlemme Jeschechten anhüren mödden. Min Frau hängt mer noch am Telefon. Jammerten de, se löt dat Deng nit ut dem Senn. Ömmer luërt se, of et nit je bemmelt hätt. Se rennt ut de Köch hen un her un röpt: Hät et nit jeschellt? Oder wor dat an den Husdür? Dobeї jöft et an de Husdür doch jar keїne Schell. Nöilech hät se örre öldste Söster an de Strip. Do hät se sech komot nen Sessel noh beїm Telefon tereitjesatt un dann nom dat Jekäll keїn Eng. Bes dat de Qualm ut de Köch trock. Do wor dat janze Eten verbrangt. Dat hät mich min Dauter vertault die ouch an dat Düwelsdengen dran woul, öm met örrem Kavalöres te kallen. Sonne schlemmen Telefon-Jeschechten mauët de Vader sech anhüren. Dat wor em te domm af. Dodröm bliëf he hatt, un wor strikt jejen son Düwelstüch. De Muder, de Blagen, alle komen nit jejen em an. En minnen Hushault kömmt niemols en Telefon, ich donn doch nit för sojet dat Jeild ut dem Fenster rutschmieten, schreiden he lautstark, un dobeї hauden he met de Fust ob den Dösch. Dann, töm Eng van döse Debatte, breiden he sin stärkstes Jejenarjument: Wenn Muder son Telefon hät, jöft et doch heї beї us mer noch kaulet oder anjebrangt Eten! Mundart-Quiz Mundart-Quiz in Velberter Platt Was ist das? 1. enkelech a. unpässlich b. kinderich c. beengt 2. ondüenech a. schmutzig b. albern, ausgelassen c. unartig 3. futeln a. b. c. sich vordrängen verstecken mogeln Auflösung auf Seite 26 Auflösung vom vorigen Quiz: 1c, 2c, 3c 15 l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016

Heimat Als die Straßenbahn noch durch Neviges fuhr Hans Walter Goltzsche Die Straßenbahn war zu ihrer Zeit ein beliebtes und häufig genutztes Verkehrsmittel, das die Mobilität der Bürger erhöhte. Der Aktionsradius, in dem sich die Bewohner damals normaler Weise bewegten, vergrößerte sich durch die Nutzungsmöglichkeiten des Schienenfahrzeugs entscheidend. Mussten vormals noch lange Wegstrecken zur Arbeitsstelle zurückgelegt werden, verkürzte sich nun der Zeitrahmen durch die Straßenbahnfahrt. Im ausgehenden 19. Jahrhundert begann in Neviges das Straßenbahnzeitalter. Die Bergische Kleinbahn AG errichtete auf dem Grundstück Auf der Beek eine Elektrische Centrale. Sie umfasste das Straßenbahndepot, eine Dampfkesselanlage sowie ein Verwaltungsgebäude für den Straßenbahnbetrieb. Die Wagenhallen am Markplatz waren das Herzstück für die neuen Beförderungsfahrzeuge. Sie wurden hier gepflegt, gewartet und bei Bedarf instandgesetzt. Im Jahre 1897 wurde die Straßenbahnlinie zwischen Neviges und Elberfeld feierlich eröffnet. Während die Linien 9 und 19 von Elberfeld über Neviges nach Velbert bis Werden geführt wurden, verband die Linie 7 zunächst Neviges und Langenberg und wurde später bis nach Hattingen weitergeführt. Über die nach Kaiser Wilhelm II benannte Straße ( jetzt Wilhelmstraße ) fuhr 1898 die erste Straßenbahn nach Velbert. An manchen Engstellen des Stadtgebietes war die Durchfahrt der Straßenbahn äußerst problematisch. So konnte z.b. an der sogenannten Windmüller Kurve auf der Elberfelderstraße /Ecke Hotel Kimmeskamp die Bahnfahrt aus Sicherheitsgründen nur im Schritt-Tempo fortgesetzt werden, in dem der Schaffner mit einer Handschelle der Straßenbahn warnend vorausging. Die Fahrzeit für die Strecke Neviges Weiche auf der Elberfelderstraße bis zum Bahnhof W-Elberfeld betrug ca. 30 Minuten. Anfangs entgleisten die Wagen recht häufig, da der Gleisunterbau zu schwach ausgeführt war. Entlang der Streckenführung waren daher Winden zum sofortigen Gebrauch deponiert. Diese Vorkommnisse verursachten keine Personen oder Sachschäden, sondern waren lediglich lästige Begleiterscheinungen, die dem allgemeinen Betriebsrisiko zugerechnet werden mussten. Es gab aber auch ernsthafte Betriebsunfälle. Als spektakulär wird der Straßenbahnunfall am 09.09.1917 erwähnt. Hier fuhr die Bahn von Velbert kommend die abschüssige Wilhelmstraße hinunter ungebremst in die ehemalige Eck-Gaststätte Bredtmann. Neben einem hohen Sachschaden mussten auch verletzte Personen notärztlich versorgt werden. Das Aus für die nicht mehr zeitgemäß erscheinende Straßenbahn kam ziemlich früh. Am 30.11.1953 wurde der Linienverkehr eingestellt. Auf den kurvenreichen Straßen des niederbergischen Landes schien der Omnibus die bessere Alternative für die Zukunft zu sein. Im Jahre 1954 wurde dann der Betriebshof stillgelegt. 50 Jahre lang waren die Straßenbahnen für die Personenbeförderung zuständig, dann wurden die Strecken sukzessive aufgegeben. Die in den Straßen verlegten Schienenstränge. prägten aber noch lange danach das Stadtbild. In den Großstädten an Rhein und Ruhr ist auch heute noch die Straßenbahn ein von den Nutzern geschätztes, unverzichtbares Beförderungsmittel. Das gilt insbesondere dann, wenn die Bahn auf einem eigens vorbehaltenem Bahnkörper geführt wird und der Autoverkehr in den Hauptverkehrszeiten zunehmend ins Stocken gerät. l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016 16

Erlebtes Weißes Gold aus Borth Karl Hans Neppig Am 17. Juni 1975 wurde die neu gebaute Städtische Sparkasse Neviges eröffnet. Der Rheinische Sparkassen- und Giroverband bot zu dieser Zeit Wanderausstellungen zum Verleih an. Die Sparkasse in Neviges bewarb sich und erhielt die Ausstellung Weißes Gold aus Borth. Ein großer Salzbrocken wurde im vorderen Kassenraum im Blickfeld der Kunden platziert und mit Informationsständern bestückt. Prospekte boten die Möglichkeit, sich über das Salzbergwerk Solvay in Borth bei Rheinberg zu informieren. Über die Tageszeitungen wollten wir von der Sparkasse auf die Ausstellung hinweisen und fragten beim Salzbergwerk in Borth nach einer Besuchsmöglichkeit für vier Interessierte an und bekamen eine Zusage. Leider gab es für die Journalistin Virginia Steinmetz von der Westdeutschen Zeitung und zuständig für den Nevigeser Bereich eine Absage, da es für weibliche Besucher, so hieß es, keine Bekleidung und Duschmöglichkeit gäbe. Ein junger Kollege der WZ- Redaktion musste für sie einspringen. Dazu kam der WAZ-Journalist Udo Dreier, Pressefotograf Uwe Vogler und der Organisator der Sparkasse. Ein Besuchstermin wurde schriftlich vereinbart. Sehr früh fuhren die vier Teilnehmer los zu Europas größtem Steinsalzbergwerk Borth bei Rheinberg beziehungsweise Wesel. Ein Bergbauingenieur der Solvay-Gruppe und sein Kollege von der Verwaltung begrüßten uns herzlich. Sie waren schon für die Abfahrt typisch gekleidet und standen vor der großen Werkskulisse mit den markanten Fördertürmen. Schon hier waren wir beeindruckt und folgten gespannt den beiden Begleitern in den Empfangsbereich, wo wir Schuhe, Unterwäsche, weiße Anzüge, Helme und Lampen bekamen. Danach sahen auch wir wie Salzbergwerksmitarbeiter aus. Wir trugen uns ins Abfahrtsprotokoll ein. Bei dem Einführungsvortrag vor der Abfahrt erklärte uns der Ingenieur die Bedeutung von Salz, chemische Formel NaCl (Natriumchlorid). Salz dient vielfältigen Verwendungszwecken. Es ist eines der ältesten Mineralien, das der Mensch kennt. Schon vor anderthalb tausend Jahren kam der römische Geschichtsschreiber Cassiodorus zur Erkenntnis: Der Mensch kann ohne Gold, nicht aber ohne Salz leben. Weiter hörten wir In gelöstem Zustand ist es im Wasser der Weltmeere enthalten, in kristalliner Form findet man es als Steinsalz in fast allen geologischen Formationen von Sedimentgestein. Eines der ergiebigsten Vorkommen liegt hier am Niederrhein in Borth bei Wesel. Die niederrheinische Salzpfanne hat eine Längenausdehnung von rund 50 Kilometern und reicht bis zu den Niederlanden. Die Abbaukonzession der Solvay-Gruppe umfasst 88 Quadratkilometer. 17 l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016

Erlebtes Fahren wir nun erst einmal Untertage meinte der Ingenieur, über die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von Steinsalz, bis hin zum Salz im Salzstreuer sprechen wir dann später. Im Förderkorb waren wir sechs Personen alleine. Es ging mit einem hohen Geräuschpegel zügig in die Tiefe und dabei wurde es zunehmend wärmer. Keine Angst, meinte der uns beobachtende Ingenieur, wir haben Untertage ein wirksames Belüftungssystem. Wie lange die Abfahrt dauerte, weiß ich nicht mehr, aber es war schon ein Erlebnis für sich. Ich war bisher nur in stillgelegten Kohlestollen gewesen. Wie tief sind wir zurzeit, fragten Udo Dreier und Uwe Vogler fast gleichzeitig? Unter 700 Meter hieß es. Untertage erstreckt sich ein kilometerlanges Straßennetz, das die einzelnen Abbaureviere miteinander verbindet. Über 70 Dieselfahrzeuge sind für den Personen- und Materialtransport im ständigen Einsatz. Für unsere Gruppe stand ein offener Wagen parat. An den Salzstaub hatten wir uns schon bald gewöhnt. Los ging es zur ersten Arbeitsstelle. Hier sahen wir eine vollmechanische große Streckenvortriebsmaschine, die von nur einem Mitarbeiter gesteuert wurde. Prompt kam jetzt unsere Frage: Wie kommt diese riesige Maschine nach unten? Alle Arbeitsmaschinen werden oben auf dem Werksgelände von den Herstellern angeliefert, in Einzelteile zerlegt und diese mit dem Aufzug nach unten transportiert. Hier werden die Maschinen dann wieder zusammengesetzt. Technische Helfer gibt es hier unten natürlich auch. Die große Werkstatt sehen wir uns später an. Das Steinsalz wird im Kammerbau gewonnen. Die zentrale Förderstrecke wird zur linken und rechten Seite rechtwinklig mit den speziellen Maschinen herausgefräst. Zwischen den Kammern verbleiben Sicherungspfeiler mit einer Breite von 45 Metern. Jetzt erreichten wir eine Salzhalle, die durch Sprengungen erzielt wurde. Ein elektrohydraulischer Bohrwagen schafft innerhalb kurzer Zeit die notwendigen bis zu 15 m langen Bohrlöcher, in die Sprengstoff eingeblasen wird. Bagger laden das abgesprengte Salz direkt auf den Brecher oder lagern es in einer Mulde für den späteren Abholeinsatz. Wie kann vermieden werden, dass keine Salzbrocken oben oder an der Seite sich lösen? Hierfür werden lange Krallenstangen durch Spezialmaschinen ins Salz gebohrt. Durch Drehung fahren am Ende und Anfang Krallen aus. Aha! Die Zeit verging sehr schnell. Die zahlreichen großen Maschinen Untertage werden als Erinnerung immer fest in uns verankert bleiben. Auch das ständige Schlucken des Salzstaubes. Beim Hochfahren erfuhren wir, dass bei Ahaus durch Wasserzuleitung Sole hergestellt wird, aus der je nach Kundenwunsch die gewünschte Salz Art erstellt wird, zum Beispiel Streusalz für Velbert oder Salz für den häuslichen Salzstreuer. Oben kam nach Entkleiden, Duschen, Ankleiden der eigenen Sachen und Stärkung in der Kantine der Abschied. Für alle wurde dieser Salzbergwerksbesuch in Borth zu einem großen Erlebnis. Noch heute benutze ich einen kleinen Salzstein aus der Tiefe von Bort als Briefbeschwerer. l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016 18

Reisen Auf den Spuren der Bounty Christine Holm Im Rahmen einer Schiffsreise durch die Südsee besuchte ich Tahiti und besichtigte dort das Wohnhaus von Norman Hall, der1932 zusammen mit Charles Nordhoff den dreibändigen Roman Meuterei auf der Bounty veröffentlich hatte. Zahlreiche Dokumente, Filmplakate und Fotos waren zu bewundern und weckten mein Interesse, zumal die Insel Pitcairn auch auf der Route lag. gelandet zu sein, und es gab zahlreiche Kontakte. Nachdem die Bounty am 4. April 1789 Tahiti verlassen hatte, kam es nach Streitigkeiten zwischen der Mannschaft und den Offizieren am 28. April zur Meuterei. Captain Bligh und 18 Mann Besatzung wurden in einem kleinen Boot ausgesetzt. Der Führer der Meuterer Fletcher Christian segelte nach einem Aufenthalt auf der Insel Tubuai nach Tahiti zurück. Da er fürchtete von der britischen Admiralität aufgespürt zu werden, verließ er mit 8 Matrosen, Polynesiern und Polynesierinnen Tahiti und erreichte nach einer Irrfahrt Das dreimastige Segelschiff Bounty der britischen Admiralität war 1787 unter dem Kommando von Leutnant William Bligh zu einer Reise in die Südsee aufgebrochen, um Stecklinge von Brotfruchtbäumen von Tahiti zu den Antillen zu bringen. In Englands Kolonien in der Karibik herrschte eine Hungersnot, ausgelöst durch den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Das Schiff war ein umgebauter Kohletransporter mit einem Fassungsvermögen von 215 Tonnen. Der Name Bounty bedeutet Wohltat, gnädige Gabe. Er sollte die Gnade des britischen Königs zur Linderung der Hungersnot zum Ausdruck bringen. Das kleine Schiff war mit 46 Seeleuten überbelegt. Streitigkeiten und Disziplinlosigkeit waren vorprogrammiert. Nach 10 Monaten stürmischer und ereignisreicher Fahrt erreichte die Bounty am 25.10 1788 Tahiti und ankerte in der Matavi Bucht. Das Schiff lag dort 5 Monate, da die Stecklinge noch nicht für den Transport geeignet waren. Die schönen und sanften Tahitianerinnen beeindruckten die Seeleute, sie glaubten im Paradies 1790 die Insel Pitcairn, die auf keiner Seekarte verzeichnet und damals unbewohnt war. Entdeckt hatte sie1767 der britische Seefahrer Carteret und nach seinem Leutnant, der diese als erster gesichtet hatte, benannt. Um jede von See aus sichtbare Spur zu ver- 19 l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016

Reisen nichten, versenkte man das Schiff. Später kamen bei einem Eifersuchtsdrama 4 Matrosen um. Christian flüchtete in eine Höhle, wurde später auch ermordet, wie die restlichen Engländer. Nur Alexander Smith, der sich in John Adams umtaufte, entging dem Gemetzel. Ihm wurde später eine Sonderbegnadigung gewährt. Kapitän Bligh kehrte nach London zurück. Er hatte mit seinen Getreuen 6000 km in einem offenen Boot zurückgelegt, eine seemännische Leistung.1814 stieg er zum Vizeadmiral der Royal Navy auf. Die auf Tahiti zurückgebliebenen Meuterer wurden gefangen genommen, drei davon in England gehängt. In den folgenden Jahren gab es zeitgenössische Berichte, einige auch von Bligh verfasst. Die Gerichtsprotokolle und das Schiffslogbuch wurden veröffentlicht. Romane und Erzählungen folgten. Schon 1935 verfilmte man den Roman von Norman Hall mit Clark Gable als Fletcher Christian und Charles Laughton als Kapitän Bligh.1962 spielte Marlon Brando Fletcher Christian und Trevor Howard Kapitän Bligh. Dies war die teuerste und längste Verfilmung, die in den Szenen auf Tahiti unübertroffen ist. Die Produktion lief aus dem Ruder, als Marlon Brando die Regie der Schlussszenen übernahm. Mit der geschichtlichen Wahrheit ging man, wie in Hollywood üblich, sehr frei um. Im Mittelpunkt stand das Aufwändige und Spektakuläre. Dennoch gilt der Film heute als Klassiker aus der großen Zeit der Hollywood Filme. Der Wahrheit am nächsten kam 1984 der Film Bounty mit Mel Gibson und Anthony Hopkins. Er entstand nach ausführlichen wissenschaftlichen Recherchen. Auch Theater- Inszenierungen gab es. Pitcairn, die Bounty Insel ist fünf Quadratkilometer klein und eine der einsamsten Inseln der Südsee, 2170 km von Tahiti und 5310 km von Neuseeland entfernt. Das bedrohlich aufragende Vulkangestein ist von Klippen, hohen Wellen und gefährlichen Unterströmungen umgeben, so dass ein größeres Schiff kaum anlegen kann. Die Insel sieht unwirtlich aus, die Hänge sind mit üppigem immergrünem Wald bedeckt, der Boden ist fruchtbar, das Klima ausgeglichen. Heute zählt die Insel circa 60 Bewohner, vermutlich Nachkommen der Meuterer, die in Adamstown, der einzigen Siedlung wohnen. Dort befinden sich auch eine Schule, eine Kirche, die kleine Post mit eigenen Briefmarken und Adams Grab. Neben Englisch sprechen die Insulaner einen Dialekt gemischt mit tahitianischen Wörtern und Redewendungen. Sie leben von Landwirtschaft und Fischerei und gehören der Glaubensgemeinschaft der Adventisten an. 2010 erhielt Pitcairn von Großbritannien eine neue Verfassung und wird durch einen in Auckland ansässigen Gouverneur betreut. Die Kinder besuchen bis zum Alter von 12 oder 13 Jahren die Inselschule, danach werden sie zur Ausbildung nach Neuseeland geschickt, die wenigsten kehren zurück. Circa 10 Kreuzfahrt Schiffe im Jahr steuern die Insel an, die Lebensmittel und die Post kommen vier bis fünfmal aus Neuseeland. Das Wrack der Bounty liegt heute noch in der Bounty-Bay vor Pitcairn, der Anker, das Ruder und eine Kanone konnten geborgen werden. Auch auf weiteren Inseln stieß ich auf Spuren der Bounty. Ihre Geschichte fasziniert mich immer wieder von Neuem. l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016 20

Heimatgeschichte Doppeltes Jubiläum Eike Waterkamp Im Jahr 1997 wollte das Jugendzentrum in Langenberg sein 20jähriges Jubiläum feierlich begehen. Dabei kam die Frage auf: In welchem Gebäude befinden wir uns eigentlich seit zwei Jahrzehnten? Die Stadtverwaltung Velbert sah sich außerstande, diese Frage zu beantworten. Sie hatte 1975, als Langenberg zu einem Ortsteil von Gesamt-Velbert wurde, ein altes leerstehendes, funktionsloses Backsteingebäude übernommen. Schließlich konnten einheimische Ureinwohner aufklären: Das Jugendzentrum war in der ehemaligen Langenberger Badeanstalt untergebracht worden. Bei dieser Gelegenheit stellte sich heraus: Das Gebäude stammte aus dem Jahr 1897, also konnte man ein doppeltes Jubiläum feiern: 20 Jahre Jugendzentrum und 100 Jahre Badeanstalt Die Entstehung des alten Hallenbades verrät ein gutes Stück Heimatgeschichte. Langenberg war im 19. Jahrhundert, auf die Einwohnerzahl bezogen, eine der reichsten Gemeinden Deutschlands. Die ortsansässige Textilfabrikation, Seidenveredelung, Textil- und Seidenfärberei sowie der Handel mit diesen Produkten hatten Weltbedeutung. Die Namen dieser "Industriellen" und Kaufleute sind heute noch bekannt: Colsman, Conze, Hoddick, Feldhoff, Diergard, Köttgen. Schon seit der Gründerzeit identifizierten sich diese Unternehmer mit ihrer Gemeinde und fühlten sich verantwortlich für das soziale und kulturelle Leben in ihrer Heimatstadt. Durch Stiftungen und Spenden schufen sie schon früh kommunale Einrichtungen wie z.b. die Vereinigte Gesellschaft (1798), das Krankenhaus (1864), das Rathaus (1878), den Verkehrs- und Verschönerungsverein (1883), die Badeanstalt (1897) und -last not least- das Bürgerhaus (1914), Selbst die wohlhabende Stadt Langenberg hätte diese Errungenschaften allein aus kommunalen Steuermitteln nicht realisieren können ohne die Unterstützung durch die engagierten Unternehmer. Diese waren natürlich auch Mitglieder des Stadtrates. Gegen Ende des 19.Jahrhunderts wurden dem Bürgermeister Frowein und dem Stadtrat immer häufiger Beschwerden vorgetragen. Sie wurden besonders im Sommer von Reisenden der Eisenbahnlinie Steele - Vohwinkel erhoben. Worum ging es? Der Deilbachexpress führte am Hasenbrögel vorbei, einem vom Hardenberger Bach gespeisten Stauwehr nahe der Plückersmühle. Hier badete und vergnügte sich in den warmen Sommermonaten die männliche Langenberger Jugend. Jüngere Bahnbenutzer drängten sich amüsiert an den Zugfenstern, die hochseriösen älteren Reisenden aber entrüsteten sich ob des unmoralischen Anblicks der halbnackten Knaben und jungen Männer. Die ständigen Beschwerden veranlassten den Stadtrat schließlich zum Handeln. Er hätte es sich leicht machen und das Baden im Hasenbrögel polizeilich verbieten lassen können. Die Verantwortlichen hatten jedoch ein Herz für die männliche Jugend, das Badevergnügen sollte ihr nicht genommen werden. Der Seidenfärber Fritz Hoddick spendete eine große Menge Packleinwand und besorgte Handwerker, die einen hohen Sichtschutz um den Hasenbrögel" errichteten. Fritz Hoddick und die anderen Unternehmer dachten aber schon weiter. Sie selbst, die Honoratioren, wohnten in Villen, die bereits mit der modernen Errungenschaft von Wannenbädern und WC-Spülungen ausgestattet waren. Die Mehrheit der Bevölkerung, hauptsächlich Arbeitnehmer in den Textilbetrieben oder Heimarbeiter am Leih- Webstuhl, lebte jedoch in Mietwohnungen, die lediglich einen Spülstein in der Küche und draußen ein Plumpsklo besaßen. Fritz Hoddick und seine Unternehmerkollegen bedauerten und bemängelten schon lange, dass es angesichts dieser Wohnverhältnisse um die Hygiene der Bewohner schlecht bestellt war. 21 l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016

Heimatgeschichte Nach der kurzen Sommerzeit mit Badegelegenheit kamen 9 Monate, in denen die "Reinlichkeit wieder arg in die Brüche ging". Die Weiblichkeit betraf das gar ganzjährig. Für Mädchen und Frauen war es tabu und unvorstellbar, sich in Badekleidung öffentlich zu zeigen. So taten die Stadtväter sich zusammen und errichteten eine Badeanstalt mit einer Schwimmhalle sowie Wannen- und Brausebädern. Unter heutigen Bedingungen unvorstellbar: Von der Planung bis zur Eröffnung im Juli 1897 waren lediglich 18 Monate vergangen. Nun konnten auch die Mädchen und Frauen baden und schwimmen, allerdings aus Gründen der Schicklichkeit bis 1922 (!) noch streng nach geschlechtsgetrennten Öffnungszeiten. Das Schwimmbecken wies eine einmalige Besonderheit auf: Es hatte eine nierenförmige Gestalt mit einer Länge von 16,67 m. Alte Langenberger überliefern dazu die folgende Begründung: Das Fortbewegungsmittel der Privilegierten zur damaligen Vorautomobilzeit war das Pferd. Innerhalb des Stadtgebietes war das Reiten aber wegen Verkehrsgefährdung untersagt. Der passionierte Reiter Julius Köttgen begab sich trotzdem hoch zu Ross auf den Öhlersberg. Dort wurde er vom Langenberger Stadtgendarmen angehalten und mit einer Geldbuße belegt ("Knöllchen" gab es also schon damals). Darüber war der Seidenweber so erbost, dass er seine Zusage der Grundbesitzspende für die Badeanstalt zurücknehmen wollte. Die anderen Unternehmer und Sponsoren konnten ihren Kollegen Köttgen aber überreden, nur einen Teil des von ihm vorgesehenen Areals einzubehalten. Die verbliebene Grundfläche an der Ecke Krankenhaus-/Vogteierstraße reichte nun aber nicht mehr für ein Schwimmbad mit einem Becken von 25 m Länge. So kam es zu dem nicht rechteckigen kleinen Becken. Diese atypische innere Gestaltung mag auch bewirkt haben, dass man 80 Jahre später bei der Gründung des Jugendzentrums nicht erkannte, in ein ehemaliges Hallenbad eingezogen zu sein. Langenberg besaß eines der ersten Hallenbäder in der gesamten Region. Erst mehr als 50 Jahre später erhielt auch Velbert ein Hallenbad, Vorgänger des heutigen Parkbades. In der Zeit von 1897 bis 1974 erlebte die Langenberger Badeanstalt eine wechselvolle, spannende und mit manchen Anekdoten angereicherte Geschichte. Es lohnt sich, sie einmal aufzuschreiben - vielleicht für das nächste Heft der Standpunkte. Buchempfehlung Hans Walter Goltzsche Der Scala Verlag Velbert hat in einer 2. Auflage 2016 ein Buch über das obere Angertal herausgebracht. Dieses Buch zeichnet die Geschichte der rund 40 Höfe und Kotten auf, die im idyllischen Oberen Angertal lagen. Die Gebäude sind zwischen 1949 und 1990 entweder im Schlammteich versunken oder durch den Kalkabbau verlorengegangen. Die Geschichte des Angerbaches, der nachweislich seit mehr als tausend Jahren in genau diesem Gebiet verläuft, wird dokumentiert bis zum überraschenden Verschwinden und Wiederauftauchen unter fremden Namen. Ein interessantes Kapitel unserer Heimatgeschichte. Das Obere Angertal Die Geschichte verlorener Höfe und der Angerquelle in Velbert Friedhelm Kopshoff August Wilhelm Rees Jürgen Scheidsteger Paperback, 172 Seiten, 22 x 24 cm, Scala Verlag Velbert, 2. Auflage 2016, 26,80 l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016 22

Buchbesprechungen Taschenbuch, 367 Seiten Ricarda Hoff Das Rosie-Projekt Roman von Graeme Simsion Fischer Verlag, 9,90 ISBN: 978-3-596-19700-2 Don Tillman möchte heiraten. Allerdings findet er menschliche Beziehungen oft höchst verwirrend und irrational. Was tun? Don entwickelt das Ehefrau- Projekt: Mit einem 16-seitigen Fragebogen will er auf wissenschaftlich exakte Weise die ideale Frau finden. Also keine, die raucht, trinkt, unpünktlich oder Veganerin ist und an Horoskope glaubt. Und dann kommt Rosie. Unpünktlich, Barkeeperin, Raucherin und somit offensichtlich ungeeignet. Rosie aber verfolgt ihr eigenes Projekt: Sie sucht ihren biologischen Vater und benötigt dafür Dons Kenntnisse als Genetiker. Ohne recht zu verstehen, wie ihm geschieht, lernt Don staunend die Welt jenseits beweisbarer Fakten kennen und stellt fest: Gefühle haben ihre eigene Logik. Simsions Roman-Debut ist die schrägste Liebesgeschichte seit Langem und sehr, sehr unterhaltsam. Ein Märchen für Erwachsene. Bill Gates sagte über dieses Buch: Ein bewegender, großartiger Roman darüber, worin die eigenen Stärken liegen und wie man mit sich selbst im Einklang sein kann. Dem möchte ich mich voll und ganz anschließen. Christine Holm Ein untadeliger Mann Roman von Jane Gardam (Autor), Isabel Bogdan (Übersetzer) Gebundene Ausgabe 24. August 2015, 345 Seiten Hanser Verlag 22,90 ISBN 978-3-446-24924-0 Gardams untadeliger Mann Edward Feathers, genannt Old Filth ist ein erfolgreicher Anwalt, der in der Kronkolonie Hongkong gearbeitet hat und nach seiner Pensionierung Mitte der 90er Jahre mit seiner Frau Betty nach England zurückkehrt. Er hat einige Freunde, noch mehr Feinde und wurde bewundert, gefürchtet und belächelt. Seine perfekte Haltung täuscht alle. Nach dem plötzlichen Tod seiner Frau holen ihn die Erinnerungen an die Vergangenheit ein.geboren wurde er in Malaysia, die Mutter starb nach seiner Geburt, er kam zu sadistischen Pflegeeltern nach England,später ins Internat.Er lernte sich zu wappnen mit eiserner Selbstdisziplin, Pflichtgefühl und Höflichkeit. Die englische Autorin erzählt auf mehreren Zeitebenen die Geschichte eines bewegenden Lebens im untergehenden Britischen Empire. Sie berichtet von einer Internatsfreundschaft, der Schlacht um England im 2. Weltkrieg, einer Begegnung mit Queen Mary, dem Leben in Honkong kurz vor dem Jahr 1997. Filths Lebensbeichte lässt den Leser nicht los. Das Buch ist spannend, anrührend, manchmal traurig, auch witzig. Ein Quäntchen Ironie oder besser feiner englischer Humor fehlt nicht. 23 l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016

Treffpunkte und Termine Termine für Sonderveranstaltungen aller Art bitte unter den angegebenen Telefonnummern erfragen! V ELBERT-MITTE AWO-Generationentreff Ernst-Reuter-Haus Friedrich-Ebert-Str. 200 ( 02051/93 150 Julia Wartner www.awo-velbert.de Geöffnet: Mo-Do 08:00-16:30 Fr 8:00-13:30 täglich 12:30 Mittagessen Mo Di Rückengymnastik; 09:30 Boden/Stuhl (3 Kurse) 13:00 Skat für Alle 13:00 Handykurs für Alle 13:30 Englisch für Senioren (Anfänger) 14:30 ZWAR Englisch für Senioren (Anfänger) 14:00 Rommée 18:00 ZWAR Gruppe (7. + 12. März) 09:30 Café Kinderwagen (2. + 4. Di) 14:00 Kaffeerunde 14:00 Kegeln in der Jugendherberge (2. + 16. März) 16:30 KiKoS, Sprachförderangebot Vor- und Grundschulalter 16:30 KiKoS Family 14:00 Computer-Café 1.Di 2. Di. 14:30 Wiwentreff Mi: Do Fr 09:00 KiKoS Junior 09:00 Café Vergiss mein nicht für leicht Demenzkranke (Voranmeldung) 14:00 Töttertreff (letzter Mi) 14:30 ZWAR Spielgruppe 16:30 KiKoS Musikangebot, Blockflöte 16:30 KiKoS, Sprachförderangebot Vor- und Grundschulalter 09:30 Weight-Watchers 12:00 Skatrunde für Alle 14:30 Heiteres Seniorenturnen für Alle 09:00 KiKoS Junior Eltern-Kind Spielkreis l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016 4.Fr 13:30 Treff der Frauengruppe Ost- und Westpreußen + Danziger Bund So 15:00 Café + Bingo mit Heinz Nardmann (1 x im Monat) Witwentreff Mach mit Information zum Witwentreff Frau Holdack ( 02053/647 Gruppe 1 jeden 2. Di 14:00 Gruppe 2 jeden 2. Do 14:00 Begegnungszentrum Kostenberg Hardenberger Hof 24-26 ( 02051/62 400 und 60 99 01 Info Frau Neubert-Hoffmann, Mo 08:45 Walken 09:30 PC-Kurs 11:15 PC-Kurs 13:00 PC-Kurs 14:30 Englischkurs, Mittelstufe. 16:30 Andacht für Menschen mit Demenz Di 09:30 Aquarellmalerei 13:00 Gesellschaftspiele und Männer-Skat 14:30 Yoga 15.00 Literaturkreis Franz. 17:00 Selbsthilfe-Gruppe Depression 1. Di 14:30 Pommern-Frauen 2. Di im ungeraden Monat: 19:00 Bürgerverein Kostenberg Lindenkamp Mi 10:00 PC-Kurs Anfänger 11:45 PC-Kurs Anfänger 10:00 Seniorengymnastik 11:00 Seniorengymnastik 14:30 Osteoporose-Gruppe 19:30 Treffen der Anonymen Alkoholiker Mi ungerade Woche 16:00 Sprachtreff Deutsch 17:00 Yoga 19:30 Mütterkreis Kostenberg 3. Mi 15:30 M-S Gruppe 4. Mi 14:30 Kostenberger Chor Do 09:00 Englisch untere Mittelstufe 10:30 Englisch Anfänger 13:00 Kostenberg-Chor 13:30 Englisch Fortgeschr. 14:30 Seniorennachmittag 24 17:00 PC-Kurs 17:30 Squaredance 18:30 PC-Kurs 20:00 MGV Einigkeit Fr 08:30 PC-Kurs 10:15 PC-Kurs 12:00 PC-Kurs 13:00 PC-Kurs 14:30 Englisch Fortgeschrittene 14:30 Tanzkreis Kostenberg Sa gerade Woche 10:00 Sprechstunde Renate Neubert-Hoffmann ungerade Woche 15:00 ZWAR-Kreativ Selbsthilfegruppen im BZ Di 17:00 Depression Mi 19:30 Anonyme Alkoholiker 3. Mi 15:30 Multiple Sklerose Caritasverband Caritas-Treffpunkt Friedrich-Ebert-Str. 228 42549 Velbert ( 02051/952531 Information: Frau Schulte Letzter Mi. Internationales Frauenfrühstück DRK-OrtsvereinVelbert-Mitte Nordstr. 26-28 ( 02051/55052 oder: 62107 Information Rudolf Conrad Mo 10:00 Heiteres Do 10:00 } Gedächtnistraining DRK Seniorenzentrum Seniorentreff Wordenbecker Weg 51-56 ( 02051/60840 Information: Herr Singbeil Täglich geöffnet 11-18 h Mittagstisch für rüstige Senioren (bitte Voranmeldung!) Mo 14:30 Gymnastik Haus 3 Therapie Mi Do 14:30 DRK-Chor (unger. KW) 11:00 ev. Gottesdienst (ungerade KW) 14:00 Spielnachmittag 14:00 Handarbeit- und Bastelgruppe. 15:00 kath. Gottesdienst (gerade KW) 11:00 Gymnastik

Treffpunkte und Termine Johanniter-Heim Velbert GmbH Cranachstr. 58 Tel. 02051/803130 Info: Frau Gryczan Regelmäßige Gruppenangebote u. Veranstaltungen sind telefonisch bei Frau Gryczan zu erfragen. Hospizverein Niederberg e.v. Poststr.193 ( 02051/207941 Info: Fr. Schyklenk Offene Abende bitte der Tagespresse entnehmen 1. u. 3. So 15:00-17:00 Trauerkaffee Kolpingfamilie Velbert Alte Freunde Kolpingstr. 11, 42551 Velbert ( 02051/58057 Info: Herr Oberwinster 3. Di 16:30 Treffen im Kolpinghaus Velbert Senioren Residenz Allo Heim Haus Bergisches Land Forststr. 21, 42549 Velbert ( 02051/205-0 Info Herr Dravenau, Frau Brockmann Mo 15:00 Singkreis Di u Fr 10:00 Seniorengymnastik Di 15:00 Ev. Gottesdienst (2. und 4. Di) 3. Di 15:00 Kath. Gottesdienst Do 15:00 Bingo, Gäste sind herzlich eingeladen. Seniorentreff St. Joseph Friedrichstr. 316 (im Pfarrhaus) ( 02051/2989591 Information: Pater John jeden 2. Mi: 14.30-16.30 Kaffeetrinken mit Programm Seniorentreff St. Paulus Pfarrzentrum, Poststr. 191, ( 02051/63191 Information: Frau Müller 1. Mi 9:00 Seniorenmesse und Frühstück 3. Do 15:00 Kaffeetrinken mit Programm VHS-Programm für Ältere Nedderstr. 50 (Verwaltung) Tel.: 02051/949612 /-17 siehe VHS- Kursprogramm L A N G E N B E R G AWO-Seniorentreff Vogteier Str. 6 ( 02052 / 6428 oder 3544 Info: Fr. Watzkat oder Fr. König Di 14:00-17:00 Treff AWO-Seniorenzentrum Panner Str. 3 Haus Meybeg (02052/8860 Ifo: H. von Endt Mo 15:30 Gesprächskreis, Wochenvorschau Weitere Angebote wie DIA- Vorträge, Gedächtnistraining, Singen, Bingo, Gottesdienste werden im Gesprächskreis (s. oben) und durch Aushang bekannt gegeben. Begegnungsstätte St. Michael Froweinplatz 4 Information: Frau Dragati ( 02052/6602 Geöffnet: Mo-Fr. 10:00-17:00 Täglich: 10:00 Treffpunkt, offen für alle! 12:30 gemeinsames Mittagessen Mo 11:00 Aquarell- und Seidenmalerei 13:00 Handarbeiten, klönen und spielen Di 9:30 Poetisches Frühstück (1 mal monatlich) 10:00 Nie mehr allein-treff 13:15 Englisch mit Fr.Wille 14:30 Programmtag Mi Begegnungscafé für Alle nach der 9:00 h-messe 10.00 Wir kochen gemeinsam 14:30 Info, Beratung, Spielen 3. Mi 10:30 Mittwochschor Do 10:00 Nordic Walking 14:30 Singkreis 1. Do Treffen der Bürgerbusfahrer 2. Do 14:30 Hl. Messe mit wechselnden Themen Fr 14:30 Rommee & Rummicup Sa 9:30-13:00 Handwerkerfrüh stück nach Absprache Info Herr Ressing ( 02052/5328 1. So nach der 10:30 Messe Gemeindetreff für alle, ausgerichtet von Gruppen der Gemeinde 10.-24. Mai Seniorenerholung in Rietberg Elisabeth-Stift Krankenhausstr. 19 Information: www.elisabeth-stift-langenberg.de ( 02051/6029-0 Info: Herr Schukolinski Di 16:00 Demenzberatung Mi 10:00 Hilfen im Alter Mi u. So Cafeteria geöffnet Do 16:00 Beratung zur Pflege 3. Do Ev. Gottesdienst 1. Fr Kath. Gottesdienst 1. So Waffelessen in der Cafeteria 3. So 15:00 Sonntagscafeteria mit musikalischem Angebot Begegnungszentrum Klippe Begegnungs- u. Servicezentrum der Ev. Kirchengemeinde Langenberg, Demenzberatung, Partner der Alzheimer-Gesellschaft 42555 V.-Langenberg., Klippe 2, ( 02052/2734, Fax. 02052/926956 Information: Frau Kleine-Kleffmann Geöffnet: Mo-Fr 09:00-17:00 Sa 13:00-17:00 Mo 12:00 Mittagessen 15:00 Singkreis mit P. Nowitzki 15:00 Kaffeetrinken 14. tg 16:00 ZWAR-Spielegruppe 16:30 ZWAR Männer- Kochgruppe 3. Mo 17:00 Gesprächskreis für Di Mi. Mi Angehörige Demenzkranker 10:00 Gedächtnistraining 14:00 Internetcafé mit Anleitung 14:00-17:00 Klippencafé, Betreuung Demenzkranker 14:30 Kaffetrinken, Bingo, Quiz 09:00 Kochen 12:00 Mittagessen 14:00 Gesselschaftspiele Patchworkgruppe 25 l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016

Treffpunkte und Termine Mi Do Fr Sa 14:30 Kontaktkreis (14tg.) 18:00 Theatergruppe 10:00 Männerstammtisch 13:00 Mittagessen 14:00 Klippencafé 17:00 1. Wo. Kegeln 2. Wo. Sitztanz 3. Wo. Bibelgespräch 4. Wo. Quiz 18:00 ZWAR Basisgruppen treffen, ZWAR-Fotogruppe 09:30 Frühstück (1 x mtl.) 10.30 Gymnastik 13:00 Mittagessen(3 x mtl.) 14:00 Gedächtnistraining 13:30 Café am Samstag, untersch. Programmangebot N E V I G E S AWO-Stadtteiltreff Elberfelder Str. 21 ( 02053/7312 Info: Fr. Andrea Siepmann, www.awo-velbert.de neviges@awo-velbert.de Geöffnet: Di 09:00-17:00 Mi 09:00-15:00 und 17:00-19:00 Do 08:00-15:00 und 18:00-20:00 Fr 09:00-15:00 (Themencafé bis 17:00) Mo 10:45 Deutschtreff im Quartier Di 09:30 Mutter-Kind-Gruppe 11:00 Strick-Community 13:00 Skat-Club 13:00 Karten- und Gesellschaftsspiele Mi 11:00 Rücken- und Sitzgymnastik 12:00 Seniorentreff mit Mittagstisch 12:30 Tötter-Treff / Keiner bleibt allein 17:00 Sprechstunde Mieterbund Do 08:30 Morgenplausch mit Marktfrühstück 12:30 Tötter-Treff / Keiner bleibt allein 13:30 Vertellekes, Gedächtnis und Gesselschaftsspiele Fr 13:00 Sprechstunde in Sozialangelegenheiten 14:00 Themencafé mit Vorträgen l l l Standpunkte Nr. 56, April 2016 Domizil Burgfeld Wohlfühlen GmbH Emil-Schniewind-Str. 13 42553 Velbert ( 02053/150 Info: Frau Schlimme Mo 15:30 Kegeln Di Mi Do Fr 10:00 Singen 09:00 Gedächtnistraining; 15:00 Demenzkaffee, 16:00 Bingo 14:30 Handarbeitskreis 10:00 Gymnastik 16:00 ev. Gottesdienst Sa: 14-tg Geburtstagskaffeetrinken mit selbstgebackenem Kuchen Evang. Gemeindehaus Wielandstr. 4, 42553 Neviges ( 02053/4255425 Information: Pfarrerin Stute Jeden 2. u. 4. Mi: 15:00 Senioren-Nachmittag Maria Königin des Friedens Glocken-Treff Tönisheider Str. 8 ( 02053/5341 Information: Frau Schneider geöffnet: Mo-Fr., 10:00-17:30 Mo 14:00 offene Gesprächsmöglichkeiten (Fr. Schneider) 14:00 Klönen, Kaffee, Kuchen 15:30 Tai Chi Chuan, Chinesische Bewegungskunst (Fr. Kocherscheidt); 18:30 Gymnastik für Frauen (Fr. Gurke) Di 09:30 Englisch für Senioren (H. Piotrowski) 13:00 Spielnachmittag (Skat, Rommé, Halma) 14:30 Gymnastik (Fr. Brak); 14:30 Klön-Spiel, Kaffeerunde (Fr. Wehner); 18:00 Spielabend mit der ZWAR-Gruppe. Mi 10:00 Malwerkstatt (Fr. Bosch) 10:30 Kaffeeklatsch (Fr. Schneider) 13:00 Gemischtes Programm (Fr. Schneider) 14:30 Kulturelles Programm, Kaffeetrinken 14:30 Klön-, Spielund Kaffeerunde 15:00 Gymnastik für Frauen (Fr. Seidel) 26 Do 14:00 Spielenachmittag (14-tägig) 2. Do Dia-Vortrag Fr 09:30 Literaturfrühstück (H. Millauer) Fr 13:00 Spielnachmittag (Skat, Rommé, Halma) extraradio Bürgerfunk auf der Frequenz von Radio Neandertal (97,6 FM) 1. Do. 20:04 Sportrausch 2. Do. 20:04 Infomix. Do. 20:04 Infomix So. 19:04 Tonforum 3. So. 19:04 Aufgelesen Auflösung vom Quiz auf Seite 15 1c, 2c, 3c

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