Drei Kleine für die IM VERGLEICH

Ähnliche Dokumente
Die stehen gut im Saft

Passat GTE: 218 PS, 400 Nm, Spitze 225 km/h, km/h in 7,4 s, CO 2 -Ausstoß 37 g/km, ab Euro

Die Sommerhitze flirrt über

Billigangebote oder Preisbrecher sind die Autos neue Superb will es sogar mit großen Namen der Zum Vergleich fordert er den günstigen Ford

Vergleichstest Audi Q3, Mercedes GLA Asphalt-

Watt. bringt s? IM VERGLEICH

Vergleichstest VW Golf 1.0 TSI, 1.2 TSI und 1.6 TDI

Vergleichstest Audi A3 Sportback 1.4 TFSI, BMW 116i, Mercedes A 180

Vergleichstest Oberklasse-Coupés. Fast. Perfect

Vergleichstest Mini Coupé, Peugeot RCZ, VW Beetle

Ford B-Max 1.0 SCTi Titanium

Vergleichstest Skoda Superb, VW Passat

Besonders großes Platzangebot, hohe Zuladung oder maximale Variabilität

Vergleichstest Golf Limousine, Golf Sportsvan, Golf Variant

Vergleichstest Hyundai i10, Renault Twingo, Smart Forfour, VW Up

Mazda CX HP AWD Revolution

klappt plan B? Vergleich Kompaktklasse

Vergleichstest Opel Astra 2.0 CDTi Biturbo gegen VW Golf GTD. Schneller

Focus mit Tiefenschärfe

Als Voll-Hybrid spart der VW Jetta ab sofort mit dem Lexus CT 200h und BMWs Knauser-Limousine 320i Efficient Dynamics Edition um die Wette.

VERGLEICHSTEST KOMPAKTKLASSE Fährt der neue Golf allen davon?

Audi S7 und Mercedes CLS 500 4matic. Bin schön da

Vergleichstest Kia Sportage, Nissan Qashqai, VW Tiguan

Vergleichstest Audi A4 Avant, BMW Dreier Touring, Mercedes C-Klasse T-Modell

und Sechszylinder-Dieselmotoren an. Beim Dreikampf in der oberen Mittelklasse spielt die Fahrdynamik eine wichtige Rolle.

MASSSTABS- GEFECHT.

Vergleichstest BMW i3, Mercedes B-Klasse Electric Drive, VW e-golf. Die große

Berg und Zahl. Vergleichstest Hyundai ix35, Mazda CX-5, VW Tiguan

Die technischen Daten des G-Klasse Geländewagens.

Die technischen Daten des A-Klasse Coupés.

CITROËN C-ELYSÉE Vorläufige Preisliste Stand 10. Mai 2016

Sonderdruck aus Heft 1/2012. Vergleichstest. Leistungsstarke V8-Limousinen BMW M5. gegen Mercedes E 63 AMG und Porsche Panamera Turbo

Vergleichstest 60 / BMW 118i und VW Golf 1.4 TSI

Pressepräsentation Mazda CX-3: Auffällige Erscheinung

IM VERGLEICH. Vergleichstest Ford Fiesta, Kia Rio, Peugeot 208, Renault Clio, VW Polo. VW POLO 1.2 TSI: 90 PS, km/h in 11,5 s, ab Euro

VW Golf Cabriolet 1.4 TSI DSG

Die technischen Daten des C-Klasse T-Modells.

Hyundai i10. Chevrolet Spark, Fiat Panda, Renault Twingo, VW Up. Vergleichstest. Sonderdruck aus Heft 4/2014. Neuer. Hyundai i10

PEUGEOT 108 VS. SKODA CITIGO & HYUNDAI I10: KLEINWAGEN-VERGLEICH

Pressepräsentation Mercedes-Benz C-Klasse Coupé: Ritterschlag

indirekte elektronische Einzeleinspritzung elektronische Zündung ohne Verteiler Dreiwege-Katalysator mit Lambda-Sonde kw (PS) bei 1/min Nm bei 1/min

DER NEUE SEAT IBIZA. Erleben, was drin ist. TECHNOLOGY TO ENJOY

Die technischen Daten der A-Klasse Limousine.

Fahrbericht Ford Mondeo 2.0 TDCI Titanium: Dicht dran

Pressepräsentation VW Passat GTE: Stimmiges Paket

Vergleichstest Viertürige Kleinwagen. Die unteren

Vergleichstest Audi A3 Sportback 1.6 TDI Ultra, BMW 116d, VW Golf 1.6 TDI Klassenbeste Erstmals bringt BMW im Einser einen Dreizylinder-Diesel an den

Die Chefs im IM VERGLEICH

VERGLEICHSTEST. Hyundai Grand Santa Fe 2.2 CRDi 4WD, Kia Sorento 2.2 CRDi AWD KIA. TINGELN Für abwegige

Kia Venga (Modelljahr 2015)*

25 Jahre in Österreich. Das ist Hyundai.

3. Technische Daten. Zweite Generation Mazda6

Vergleichstest Chevrolet Spark, Fiat Panda, Hyunda i i10, Renault Twingo, VW Up

Vergleichstest Kompakt-SUV

Fahrzeugtest

Vergleichstest Hyundai ix35, Mazda CX-5, Skoda Yeti, VW Tiguan

Nissan Qashqai 1.6 dci 4x4 Tekna

Die bringen Sie vorwärts

Die technischen Daten des CLS-Klasse Coupés.

FAHRZEUGTEST Opel Mokka 1.4 Turbo 4x4 Cosmo

Pressepräsentation Nissan Leaf: Vom Erfolg beflügelt

KASTEN? ALLES IM. FORD GALAXY 2.0 TDCi UND VW SHARAN 2.0 TDI

VERGLEICHSTEST. Kia Sportage, Mazda CX-5, Renault Kadjar, Skoda Yeti.

Kia Picanto (Modelljahr 2015)*

Neuer 1.5 dci-common-rail-diesel mit 63 kw/86 PS für Logan und Logan MCV

Wenn drei das Gleiche tun...

Mercedes C180 Kombi. Fahrzeugtest

Die technischen Daten des A-Klasse Coupés.

Vergleichstest Kompakt-SUV mit Dieselmotoren. Kann s der Kuga?

Das gründlich überarbeitete Kompakt-SUV von Ford ist zum Einstiegspreis von Euro bestellbar

Mazda Sport Wagon Automat

Die technischen Daten des CLS-Klasse Coupés.

Die technischen Daten der S-Klasse Limousine.

Vorstellung Mercedes-Benz GLC Coupé: Die bessere Wahl?

PEUGEOT // Partner Tepee

Vergleichstest Audi A4, Mercedes C-Klasse, VW Passat IM VERGLEICH

Der neue Ford Transit vorläufige technische Daten

Die technischen Daten des G-Klasse Geländewagens.

BMW 520d Touring. Audi Q3 2.0 TDI. Sieger Heft 24/2011 Vergleichstest mit BMW X1 und Range Rover Evoque

Wie groß ein Kombi in der 4,90-Meter- Klasse wirklich sein kann, Heckklappe, die Fünfte: Mit 1950 Litern packt das neue t-modell viel mehr als

DIE MODELLPALETTE IM ÜBERBLICK

Vergleichstest Subaru WRX STI und VW Golf R

Zweimal V6, zweimal 3,2 Liter Hubraum. Porsche offeriert mit eigenem Schaltsaugrohr 30 PS mehr als Volkswagen

1.4 CVVT GDI CRDi CRDi

Pressepräsentation Mercedes-Benz A-Klasse: Jünger, sportlicher und frecher

Die technischen Daten der E-Klasse Limousine.

Die technischen Daten des C-Klasse T-Modells.

TECHNISCHE DATEN. Schaltgetriebe. Common Rail Technik, Turbolader mit Ladeluftkühlung, variable Turbinengeometrie

Volvo V60 D6 AWD Plug-In hybrid

Peugeot 4008: Jetzt vier Allrad-Modellreihen

Leise, sauber, wirtschaftlich

kw (PS) bei 1/min Nm bei 1/min Kraftübertragung 6-Gang-Schaltgetriebe

MOTOR vorn quer eingebauter 4-Takt- Ottomotor (HR16DE)

FAHRZEUG-PROGRAMM 2013 DESIGN INNOVATION PASSION

kia cee d, opel astra, renault mégane, toyota auris, vw golf Golf als beispielsweise Mercedes insgesamt.

Inhaltsübersicht. A Bitte heften Sie hier die aktuelle Kundenpreisliste des nachfolgenden Modells ein:

Kia Soul EV (Modelljahr 2016)*

SLS AMG AMG SPEEDSHIFT DCT 7-Gang Sportgetriebe. 13,2-k. A. k. A./k. A.

Stürmt der GTI an die Spitze?

Präsentation Mercedes-Benz SL: Überlegenheit auf dem Boulevard

Transkript:

Drei Kleine für die Auf dem Markt der quirligen Kleinwagen geht es derzeit ziemlich rund. Der gerade die ersten Kunden, und nun gesellt sich noch der neue Ford Fiesta IM VERGLEICH FORD FIESTA 1.0 ECOBOOST: 100 PS, ab 15 100 Euro; Basispreis Baureihe 12 950 Euro KIA RIO 1.0 T-GDI: 100 PS, ab 16 890 Euro; Basispreis Baureihe 11 690 Euro SEAT IBIZA 1.0 ECO TSI: 95 PS, ab 15 240 Euro; Basispreis Baureihe 12 490 Euro 56 18/2017

FORD FIESTA, KIA RIO, SEAT IBIZA VERGLEICHSTEST Shoppingliste aktuelle Kia Rio verkauft sich gut, der spritzige Seat Ibiza beglückt hinzu. Wir testen, welcher von den dreien das beste Angebot ist. 18/2017 57

FORD Deutlich reifer und dennoch ein echter Fiesta Ansehnlich: Im sehr soliden Cockpit dominiert der Acht-Zoll-Monitor Mit 292 Litern fällt der Kofferraum immer noch klein aus. Ein variabler Ladeboden kostet 75 Euro Der Fiesta besteht aus rund 4300 Komponenten. Ein sinniges Teil ist dieser Türkantenschützer 138 km/h So hurtig wetzt der Fiesta durch den doppelten Spurwechsel. Rio und Ibiza sind über zwei km/h langsamer Ganz gleich, wie dieser erste Vergleich für den neuen Ford Fiesta ausgeht, eines sei schon jetzt gewürdigt: sein Stammwerk in Köln-Niehl. Dort ist es zwar weniger schön als zugig und verkehrsüberlastet, und einzig der nahe Rhein verdient einen Besuch. Doch seit nunmehr 38 Jahren produziert Ford hier durchweg den Fiesta. Über 8,5 Millionen Exemplare in sieben Generationen. In Zeiten, in denen selbst das heilige Kölsch auf verbrecherische Weise aus dem Sauerland nach Köln importiert wurde (Stichwort Kölsch- Skandal), schon beachtlich. Jedenfalls rollt hier seit dem 16. Mai nun die achte Generation vom Band, und ein knackig rot lackiertes Exemplar muss sich nun seinem ersten Vergleichstest stellen. Unter der Haube: der bekannte Einliter-Dreizylinder, der es hier auf 100 PS bringt, aber auch mit 125 und 140 PS zu haben ist. Seine Konkurrenten Kia Rio und Seat Ibiza sind ebenfalls frisch auf dem Markt und harte Gegner. So toppte der Kia kürzlich den Fabia, und der Seat, Vorbote des nächsten VW Polo, fuhr dem Hyundai i20 gewaltig um die Ohren. Auch sie setzen auf aufgeladene Einliter-Dreizylinder, mit 95 (Ibiza) und 100 PS (Rio). Fiesta: hat sichtbar gewonnen Bis zuletzt litt der Fiesta ja keineswegs an einem drögen Fahrverhalten und schwachen Motoren, sondern eher an seinem zerklüfteten, altmodischen Cockpit, mäßigen Platzverhältnissen und seinem hohen, schwer überschaubaren Heck. Damit ist nun Schluss. Insbesondere die Heckpartie Über Parkpiepser und Rückfahrkameras verfügen alle drei 58 18/2017

des um sieben Zentimeter gewachsenen Ford fällt jetzt deutlich kantiger, ja kastenförmiger aus. Entsprechend geht es im Fond etwas luftiger zu. Leider blieb der Einstieg eher eng und der Laderaum mit 292 bis 1093 Litern Volumen weiterhin klein. Komplett neu präsentiert sich das Cockpit wertig und viel übersichtlicher. So ist der Fiesta wieder voll auf Augenhöhe mit seinen Konkurrenten. Ist zudem das frische Infotainment-System (Sync 3, 450 Euro) samt Touchscreen an Bord, fehlt es auch nicht an einer superscharfen Kartendarstellung, einfacher Smartphone- Anbindung, ausgereifter Sprachsteuerung und einem Notrufassistenten. Darüber hinaus erfreut der als Titanium bestens ausstaffierte Testwagen mit schmuckvollen schwarzen Einsätzen und netten Details wie dezent gummierten Reglern für Klimaanlage und Lüftungsgitter. In Vorleistung geht Ford in puncto Assistenzsysteme. Aktiver Spurhalter (immer Serie), ACC, Totwinkelwarner, Notbremsassistent mit Fußgängererkennung alles zu haben. Selbst wenn man es dank verbesserter Rundumsicht nicht benötigt, könnte der Fiesta nun sogar eigenständig einund ausparken. Nicht schlecht, denn hier geht es immer noch um einen Kleinwagen. Kritik verdient hingegen die Preispolitik, denn selbst dem Titanium-Modell zum Preis von heftigen 18 950 Euro fehlen beispielsweise elektrische Fensterheber hinten, ein variabler Ladeboden oder ein Tempomat. Ganz ohne Zuzahlung gibt es hingegen ein gekonnt abgestimmtes Fahrwerk. Ob nun harsche Querfugen, kurze oder lange Wellen nahezu jegliche Unbill fangen die Feder-Dämpfer-Einheiten sensibel ab, sodass die Insassen von schlecht asphaltierten Straßen kaum belästigt werden. Nur damit wir uns richtig verstehen: Der Fiesta ist deswegen kein wachsweicher Softie, er bleibt im Verbund mit einer sehr präzisen, direkten, aber nie nervösen Lenkung ein Kurvenkünstler par excellence, der viel Spaß machen kann. Und dabei flott und sicher unterwegs ist. Mit 63,5 km/h im Slalom und 138,0 km/h im Spurwechsel fallen auch die Messwerte entsprechend aus, wobei das ESP mit feinfühligen Eingriffen überzeugt. Auch die Verzögerungswerte (35,1 Meter aus 100 km/h) sind top, woran die aufgezogenen Michelin Pilot Sport 4 sicher nicht ganz unbeteiligt sind. Ein normaler Fiesta-Fahrer wird sich diese Pneus wohl kaum leisten. 73 db(a) laut ist der Kia bei 130 km/h. Sowohl Ford als auch Seat sind mit 70 und 69 db(a) hörbar leiser. Beim Kia besonders dominant: die Abrollgeräusche Gut so: klare Instrumente, einfache Bedienung und ein nobles Cockpit Dank zweier Drehknöpfe am Touchscreen fällt die Bedienung leichter, 325 Liter Kofferraum VERGLEICHSTEST Voll-LED- Scheinwerfer bietet nur Seat an KIA Top ausgestattet und flott, aber etwas holprig Der Drilling des Kia ermöglicht die besten Fahrleistungen, benötigt im Test aber am meisten Sprit 18/2017 59

SEAT Am geräumigsten und gewohnt agil Gelungen: das Navi- und Infotainment-System. Dem Interieur fehlt der Glanz Erst mit einem zweiten Ladeboden (im Paket für 195 Euro) verfügt der Ibiza über eine ebene Fläche Das Raumangebot ist rundum das üppigste im Vergleich. Zudem hat der Seat die besten Sitze 5,2 l/100 km konsumieren Ibiza und Rio auf der effizient gefahrenen Eco-Runde. Der Fiesta belässt es bei lediglich 4,7 l/100 km Der Motor kann da in Sachen Dynamik nicht ganz mithalten. Gekoppelt an eine lang übersetzte Sechsgang-Schaltbox, lässt er es früh an Schubkraft mangeln. Entsprechend häufig muss man zum Schalthebel greifen, was angesichts des präzise rastenden Getriebes aber nicht weiter schwerfällt. Dafür gefällt der bewährte 1.0 Ecoboost mit hoher Laufkultur und niedrigem Verbrauch, im Testmittel genügten ihm 6,0 Liter Super auf 100 km. Rio: für eine Überraschung gut Und die anderen? Fangen wir beim Kia an, und zwar dort, wo es keiner erwartet auf unserer Teststrecke in Lahr. Da flitzt der 100-PS-Koreaner doch tatsächlich deutlich schneller auf 130 km/h als seine Konkurrenten, übertrumpft denfiesta im Slalom und den Ibiza im Spurwechsel. Zudem packen die Bremsen ganz ordentlich zu. Respekt, schließlich waren Modelle von Kia bislang meist eher von träger Natur. Auch auf der Vergleichsfahrt kommt Freude auf. Der Rio lenkt zwar nicht ganz so leichtfüßig ein wie der agile Fiesta, doch mangelt es der Lenkung nicht an Präzision. Alles gut also? Leider nein, denn beladen spricht der mit 17 Zoll großen Rädern bestückte Rio auf weniger gut ausgebauten Straßen ziemlich harsch an und kann sich ein Poltern nicht verkneifen. Zudem mindern laute Abrollgeräusche den Fahrkomfort, und der Spritverbrauch (6,5 l/100 km) des akustisch kaum wahrnehmbaren Dreizylinders könnte auch etwas niedriger ausfallen. 60 18/2017

VERGLEICHSTEST VERBRAUCHSMESSUNG Testverbrauch Zusammensetzung: 70 % Pendler: typische Fahrt vom Wohnort zur Arbeit (ø 21 km) 15 % Eco: besonders sparsam gefahrene Runde (275 km) 15 % Sportfahrer: sportliche Fahrweise mit häufig hohen Geschwindigkeiten % 70 15 15 Schade, denn ansonsten macht der Rio vieles richtig gut. Er wirkt solider als der Fiesta, bietet seinen Insassen ordentlich Bewegungsfreiheit und lässt sich wie gewohnt einfach bedienen. Die Instrumente sind klar und unverspielt, alle Tasten groß, leicht identifizierbar und sinnig platziert. Es fehlt weder an Staufächern noch an einem sieben Zoll großen Navi mit Drehreglern zum Zoomen der scharf gezeichneten Karte. Zusätzlich bietet der Rio eine üppige Ausstattung. In der getesteten Spirit-Variante (18 590 Euro) wärmt er beispielsweise Sitze und Lenkrad, hilft mittels Rückfahrkamera beim Einparken und bremst in der Stadt zur Not automatisch. So relativiert sich sein hoher Preis, und auch dank der langen Garantiezeit von sieben Jahren sammelt der Kia eifrig Punkte im Kostenkapitel. Ibiza: erstaunlich ausgewogen Zu den buchstäblich größten Vorteilen des Spaniers zählt sein Platzangebot vorne, im Fond und mit dem Ford Fiesta 1.0 Ecob. Kia Rio 1.0 T-GDI Seat Ibiza 1.0 EcoTSI 6,0 6,5 6,4 5,9 6,4 6,3 4,7 5,2 5,2 7,9 8,5 8,1 Der Kia schwächelt beim Fahrkomfort und neigt zum Rumpeln. Fiesta und Ibiza bleiben da gelassen DATEN UND Fahrzeugtyp -MESSWERTE Ford Fiesta 1.0 Ecoboost Titanium Kia Rio 1.0 T-GDI Spirit Seat Ibiza 1.0 EcoTSI Style Antrieb Motorbauart/Zylinderzahl Reihe/3 Reihe/3 Reihe/3 Hubraum cm 3 999 998 999 Leistung kw (PS) bei 1/min 74 (100) 6500 74 (100) 4500 70 (95) 5000 max. Drehmoment Nm bei 1/min 170 bei 1500 172 bei 1500 175 bei 1500 Kraftübertragung Vorderradantrieb Sechsganggetriebe Vorderradantrieb Fünfganggetriebe Vorderradantrieb Fünfganggetriebe Testwagenbereifung 205/45 R 17 W Michelin Pilot Sport 4 205/45 R 17 V Continental SportContact 5 195/55 R 16 V Falken Ziex ZE914 Maße/Gewichte Leergewicht/Zuladung kg 1156/514 1148/452 1112/528 Länge Breite mm 4040 1735 4065 1725 4059 1780 (mit Spiegeln) Höhe (1941) 1476 (1990) 1450 (1942) 1444 Radstand mm 2493 2580 2564 Wendekreis links/rechts m 10,7/10,6 11,2/11,4 10,6/10,8 Gepäckraum l/vda 292/1093 325/980 355/1165 Anhängelast/gebremst kg 580/1000 450/1150 560/1000 Innenbreite vorn/hinten mm 1380/1355 1450/1400 1435/1410 Innenhöhe vorn/hinten mm 1020/910 1050/925 1020/940 Normsitzraum mm 640 660 700 Verbrauch/Reichweite/CO 2 Testverbrauch l/100 km 6,0 6,5 6,4 ams-eco ams-pendler ams-sportfahrer CO 2 -Ausstoß im Test g/km 4,7 5,9 7,9 139 5,2 6,4 8,5 151 5,2 6,3 8,1 149 NEFZ-Verbrauch l/100 km Super Super Stadt/über Land/gesamt 5,4/3,6/4,3 5,2/4,1/4,5 Schadstoffeinstufung Euro 6 Euro 6 Euro 6 CO 2 -Ausstoß (NEFZ) g/km 97 102 106 Effizienzklasse A B B Tankinhalt l 42 45 40 Reichweite km 700 692 625 Beschleunigung/Höchstgeschwindigkeit Super 5,8/4,1/4,7 Beschleunigung s 0 80 km/h 0 100 km/h 0 120 km/h 0 130 km/h 0 140 km/h 0 160 km/h 0 400 m 7,4 11,4 16,2 19,3 23,5 35,0 17,7 6,8 10,5 14,8 17,9 21,7 33,4 17,2 7,1 10,5 15,6 18,7 22,5 37,1 17,4 Zwischenspurt s 60 100 km/h 80 120 km/h 6,6 8,8 6,1 8,0 6,1 8,5 Höchstgeschwindigkeit km/h 183 186 182 Bremswege aus 100 km/h kalt m 35,1 36,7 36,1 aus 130 km/h kalt/warm aus 140 km/h kalt 59,1/60,5 69 61,8/60,9 71 61,0/62,2 71 Innengeräusche bei 80 km/h letzter Gang 67 66 64 bei 100 km/h db(a) 67 68 65 bei 130 km/h bei 160 km/h 70 73 73 75 69 71 Fahrversuche Slalom 18 m TC/ESP ein/aus 63,5/63,6 65,1/65,5 65,9/66,3 doppelter Spurwechsel km/h 138,0/138,9 135,6/136,1 135,2/135,2 Fahrdynamikbewertung ø ø ø Lenkpräzision indirekt/direkt Balance unter-/übersteuernd ESP konservativ/sportlich Beherrschb. leicht/anspruchsvoll Fahrzeugkonzept konservativ/sportl. Kosten Festkosten Euro Steuer Haftpflicht Teilkasko 1) Vollkasko 2) 24, 360, 93, 393, 34, 370, 95, 394, 42, 360, 87, 358, Unterhaltskosten im Monat 3) bei 15 000 km/jahr Euro 182, 197, 179, bei 30 000 km/jahr Euro 325, 352, 329, Grundpreis Euro 18 950, 18 590, 17 190, 1) ohne SB; 2) mit 150 Euro SB; 3) ohne Wertverlust 18/2017 61

VERGLEICHSTEST größten Kofferraum (355 1165 Liter) sowieso. Im Vergleich zum Fiesta bietet der Seat beachtliche sechs Zentimeter mehr Beinraum, gegenüber dem längeren Rio sind es immer noch vier Zentimeter. Auch die Messwerte für Innenhöhe und -breite hinten fallen deutlich besser aus. Ja, das klingt so technisch, doch wer sich reinsetzt, wird es spüren. Zu verdanken hat es Seat dem neuen MQB- A0-Baukasten von VW, auf dem auch der nächste Polo aufbaut. Trotz seiner Geräumigkeit ist der Ibiza vergleichsweise leicht, und so geht es mit 95 PS auf gerader Strecke ähnlich flott voran wie im Rio. Doch sobald man die erste Kurve womöglich noch mit schlechtem Belag in Angriff nimmt, verhält er sich deutlich souveräner. Unterstützt von einer feinfühligen, rückmeldungsstarken Lenkung, durcheilt er jedwede Biegung schnell, sicher und komfortabel. Klar, dass auch das kurz gestufte Fünfganggetriebe nicht hakelt. Was für ein Spaß. Die Insassen nehmen auf sportlich ausgeformten Sitzen Platz und hören wenig, so sie sich denn nicht vom optionalen Soundsystem beschallen lassen. Der Ibiza ist enorm leise, lediglich der etwas durstige Dreizylinder (6,4 l/100 km) klingt gelegentlich kernig durch. So erweist sich der Seat als agiler und sehr harmonischer Alltagswagen. An den üblichen Assistenzsystemen mangelt es hier natürlich nicht. Immer eingebaut ist der aktive Notbremsassistent, ein Adaptivtempomat wäre ebenfalls zu haben, und als Einziger in diesem Test leuchtet der Seat mit Voll-LED-Scheinwerfern durch die Nacht. Schwächen zeigt er dagegen in puncto Materialqualität. Zumindest in der günstigen Style-Ausführung wirkt er innen recht trist und wenig hochwertig, nur der sensible 8,5- Zoll-Touchscreen des Mediasystems sticht hier heraus. Zudem fällt die Ausstattung analog zum niedrigen Preis (17 190 Euro) ziemlich mager aus. Ansehnlicher, das wissen wir aus vergangenen Tests, ist die Xcellence- Variante (18 790 Euro). So reicht es ihm nicht zum Sieg, aber vielleicht gibt s dafür ein kleines Fest in Köln-Niehl. Denn der spurtfreudige, noble Kia landet auf Platz drei, der ausgewogene Seat parkt in der Mitte, und der agile, komfortable Fiesta gewinnt. Na, darauf ein Kölsch wo auch immer es herkommen mag. Text: Michael von Maydell Fotos: Hans-Dieter Seufert FAZIT Eigenschafts-Sieger 1 FORD Was für ein Start: Sehr agil in Kurven, wertig im Auftritt, bestens ausstaffiert und zugleich sparsam, gewinnt der Fiesta hier mit deutlichem Abstand. Der müde Motor? Schon vergessen. 2 SEAT Das war knapp: In Sachen Fahrvergnügen ist der Ibiza mit dem Fiesta gleichauf. Der Motor ist kräftig, das Raumangebot top. Er bietet aber nicht so viele Assistenzsysteme wie der Ford. 3 KIA Der Rio präsentiert sich als erstaunlich agiles, sportliches und fein gemachtes Auto. Etwas mehr Komfort könnte aber nicht schaden. Wegen der starken Konkurrenz reicht es nur zu Platz drei. ERGEBNISSE Fahrzeugtyp * Bester erhält volle Punktzahl (Maximalpunktzahl) Ford Fiesta 1.0 Ecoboost Seat Ibiza 1.0 EcoTSI Kia Rio 1.0 T-GDI Karosserie Raumangebot (20) 6 8 8 Außenabmessungen (10) 6 6 6 Kofferraum (15) 3 5 4 Zuladung (10) 6 6 5 Variabilität/Funktionalität (10) 7 8 8 Instrumente/Anzeige (5) 4 4 4 Bedienung (10) 7 8 8 Rundumsicht (10) 7 8 8 Qualitätsanmutung (10) 8 7 8 Summe (100) 54 60 59 Sicherheit Sicherheitsausstatt./-assistenz (40) 15 12 16 Licht (10) 4 5 3 Bremsweg kalt (100 km/h) (10) 4 3 3 Bremsweg kalt (130 km/h) (5) 3 2 2 Bremsweg warm (130 km/h) (10) 5 3 5 Bremsweg (140 km/h) (5) 4 4 4 Pedalgefühl (5) 4 4 4 Fahrsicherheit (15) 14 14 14 Summe (100) 53 47 51 Komfort Federungskomfort (25) 22 21 18 Sitze vorn (15) 12 13 11 Sitze hinten (10) 7 8 8 Multimedia (20) 11 9 6 Komfort-Assistenzsysteme (10) 5 3 0 Klimatisierung (10) 6 7 6 Innengeräusch-Messwerte (5) 3 4 3 Geräuscheindruck (5) 3 3 2 Summe (100) 69 68 54 Antrieb Laufkultur (10) 8 6 6 Durchzugskraft (10) 5 5 5 Leistungsentfaltung (5) 3 4 4 Schaltung/Getriebeabstufung (10) 8 8 8 Beschl./Höchstgeschwindigkeit (15) 3 4 4 Zwischenbeschleunigung (5) 1 2 2 Testverbrauch (20) 14 12 12 Lademöglichkeiten (10) Reichweite Elektro (10) Reichweite (5) 4 3 4 Summe (100) 46 44 45 Fahrverhalten Fahrdynamik (20) 10 10 10 Handling/Fahrspaß (25) 22 21 20 Lenkung (20) 18 17 16 Wendekreis (10) 3 3 2 Traktion/Wintertauglichkeit (15) 12 12 12 Geradeauslauf/Windempf. (10) 8 8 8 Summe (100) 73 71 68 Umwelt Well-to-Wheel-CO 2 -Emission (30) 22 21 20 Emissionen nach NEFZ (15) 12 11 12 Stand- und Fahrgeräusch (5) 5 4 4 Summe (50) 39 36 36 Eigenschaftswertung (550) 334 326 313 Kosten Grundpreis* (25) 20 25 20 Ausstattung* (10) 5 4 10 Aufpreisgestaltung (5) 4 4 4 Wiederverkaufschancen (10) 8 8 8 Festkosten für 5 Jahre* (10) 10 10 10 Wart./Reparatur 100 000 km* (15) 14 15 14 Kraftstoffkosten 100 000 km* (15) 15 14 14 Garantie (10) 5 5 10 Summe (100) 81 85 90 Gesamtwertung (650) 415 411 403 1 2 3 62 18/2017