Rote Liste der Heuschrecken (Insecta: Orthoptera) Thüringens Die Sumpfschrecke, Stethophyma grossum, ist besonders in SW- und SO-Thüringen regelmäßig in Feuchtgebieten zu finden. Die sumpfigen Wiesen im Plothener Teichgebiet besiedelt sie in großen Populationen. (Aufn. A. Nöllert) 123
Rote Liste der Heuschrecken (Insecta: Orthoptera) Thüringens 4. Fassung, Stand: 11/2010 Günter Köhler unter Zuarbeit (regionaler Bestandstrend) von Christoph Arenhövel (Weimar), Ralf Brettfeld (Bockstadt), Uwe Fischer (Schwarzenberg), Frank Fritzlar (Jena), Rainer Hämmerling (Saalfeld), Gunnar Höpstein (Bad Blankenburg), Malte Jänicke (Eisenberg), Dietmar Klaus (Rötha), Jörg Klingelhöfer (Erfurt), Jens Kramer (Hildburghausen), Frank Leo (Greiz), Klaus Schmidt (Barchfeld), Heiko Sparmberg (Erfurt), Andreas Weigel (Pößneck) und Kathrin Worschech (Altenburg) Einleitung Heuschrecken sind vergleichsweise große, vielgestaltige Insekten mit langen hinteren Sprungbeinen. Obwohl Grün- und Brauntöne vorherrschen, ist ihre Färbung insgesamt sehr variabel und kann bei einigen Arten auch dem Untergrund angepasst werden. Es sind besonders die Männchen, welche durch Aneinanderreiben beider Vorderflügel (bei Langfühlerschrecken) bzw. der Hinterschenkel an den Vorderflügeln (bei Kurzfühlerschrecken) arttypische und oft weithin hörbare Gesänge produzieren. Dagegen singen vor allem Sichelschrecken im Ultraschallbereich und sind dann oft nur mit entsprechenden (Fledermaus-)Detektoren auszumachen. In Ruhelage befinden sich unter den pergamentartigen Deckflügeln die fächerartig gefalteten, durchsichtigen oder auch farbigen Hinterflügel. Bei manchen Arten Im ehemaligen Kalksteinbruch Mönchsberg bei Göschwitz/Jena besiedelt die Rotflüglige Ödlandschrecke, Oedipoda germanica, die sonnigsten, strukturärmsten und geröllreichsten Bereiche. (Aufn. G. Köhler) 124
sind beide Flügelpaare verkürzt, doch können gelegentlich auch wieder langflügelige und dann teils flugfähige Formen auftreten. Das vielfältige Nahrungsspektrum reicht von Kräutern, Gräsern, Moosen und Flechten über andere Insekten bis zu Aas. Ihr Lebensraum sind vor allem Wiesen, Weiden und Ödland, einige Arten kommen auch auf Gebüschen und Bäumen vor. Derzeit kommen im Freistaat 54 Arten an Heuschrecken vor, davon 24 Langfühlerschrecken (Ensifera) und 30 Kurzfühlerschrecken (Caelifera). Von diesen sind 5 Arten extrem selten, 9 sehr selten, 9 selten, 19 mäßig häufig und 12 häufig; mithin sind 43 % ± selten und 57 % ± häufig (Checkliste Köhler 2009). Mit Ausnahme der häufigen Arten (sehr häufige fehlen aus rein rechnerischen Gründen) sind aus allen anderen Häufigkeitsklassen auch Arten in der Roten Liste vertreten. Nur die beiden obligatorisch synanthropen Arten Acheta domesticus (s) und Tachycines asynamorus (es) wurden nicht bewertet, da sie als Hygiene- bzw. Gewächshausschädling regelmäßig chemisch bekämpft werden. Die neue Rote Liste der Heuschrecken Thüringens enthält 15 Arten: 2 verschollen/ausgestorben (0) und 13 gefährdet (Kat. 1, 2 u. 3); von letzteren leben 8 Arten in Thüringen im Bereich ihrer (meist nördlichen) Arealgrenze (Maas et al. 2002, Verbreitungskarten). Demnach sind im Freistaat 24 % (13 der insgesamt 54 Arten) als gefährdet eingestuft, wobei die Ensifera anteilig mit 13 % (3 von 24 Arten) und die Caelifera mit 30 % (9 von 30 Arten) betroffen sind. Im Vergleich dazu gelten nach dem neuen Kriteriensystem (ohne ausgestorbene Arten) im Freistaat Sachsen 37 % (21 von 56 Arten; Klaus & Matzke, 2010) und in Deutschland 33 % (28 von 85 Arten; Maas et al., 2011, i. Dr.) der jeweiligen Heuschreckenarten als gefährdet. Von Polysarcus denticauda (Grünes Band zwischen Südwest-Thüringen und Nordfranken, Exklave bei Erfurt) und Stenobothrus crassipes (Kyffhäuser, Hainleite; Huy/Sachsen-Anhalt) leben hier für Deutschland bedeutende Vorkommen als Vorposten an ihrem nördlichsten Arealgrenzbereich (Exel 2006, Köhler et al. 2010, Schädler 2009). Nach den orthopterologischen Recher- Der Zwerggrashüpfer, Stenobothrus crassipes, hat im Norden Thüringens und Sachsen-Anhalts kleinflächige Vorposten weitab seines pannonischen Areals, Schloßberg-Solwiesen, 1999. (Aufn. F. Julich) In kleinflächigen Steppenrasenrelikten der östlichen Hainleite kommt der Zwerggrashüpfer in teils hohen Dichten vor. (Aufn. M. Schädler) chen für das Buch Die Naturschutzgebiete Thüringens (Wenzel et al., 2012, i. Dr.) befindet sich durchschnittlich nur ein Drittel aller Vorkommen an gefährdeten Heuschreckenarten (noch bezogen auf die 3. Fassung, Köhler 2001b) in Naturschutzgebieten (Köhler 2006). Während die letzte Rote Liste (3. Fassung, Köhler 2001b) in Verbindung mit der Heuschreckenfauna des Freistaates Thüringen (Köhler 2001a) entstand, ist die vorliegende, völlig neu bearbeitete Rote Liste am neu entwickelten, 125
Von der Rotflügligen Ödlandschrecke, Oedipoda germanica, wurden im letzten Jahrzehnt kleine Populationen in aufgelassenen, südseitigen Kalksteinbrüchen um Jena entdeckt, Steudnitz, 21.08.1992. (Aufn. A. Nöllert) Die Wanstschrecke, Polysarcus denticauda, kommt bereits im Mai/ Juni vor, lebt versteckt in der Krautschicht, und selbst die Männchen lassen sich mit ihrem leisen Gesang schwer orten; adultes Männchen. (Aufn. J. Kramer) Im Umfeld der Autobahnraststätte Eichelborn-Ost bei Erfurt wurde 1992 ein weithin isoliertes Vorkommen der Wanstschrecke, Polysarcus denticauda, entdeckt, Juni 2009. (Aufn. G. Köhler) ausgeklügelten wie nachvollziehbaren Kriteriensystem des Bundesamtes für Naturschutz (Hrsg.; 2009) ausgerichtet. Dabei liegt der Häufigkeitseinstufung der Arten der gegenwärtige Kenntnisstand in der Datenbank des Fachinformationssystems Naturschutz an der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie zugrunde. Ab dem Stand der Fauna (28.02.2001) bis jetzt (04.11.2010) sind insgesamt >6.900 Nachweise und >5.870 Art-Fundort-Kombinationen neu hinzugekommen. Im selben Zeitraum erschienen 80 faunistische und ökologische Veröffentlichungen mit ± umfangreichen Angaben zu Heuschrecken in Thüringen (siehe Checkliste Köhler 2009), zuzüglich einer nicht genau bekannten Zahl an unveröffentlichten Berichten. Dieser Datenfundus allein erlaubt aber nicht die Abschätzung aller Parameter, die für eine Rote-Liste-Kategorisierung notwendig sind (vgl. Argumentationsliste im Anhang). Anders als in der Fauna (Köhler 2001a) liegt der Häufigkeitseinschätzung (H) nunmehr die anteilige Berechnung der Artvorkommen in Messtischblatt-Quadranten (bezogen auf 588 Messtischblatt-Quadranten in Thüringen) zugrunde, wobei die von Maas et al. (2002) in Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.; 2009) übernommenen Häufigkeitsklassen für Heuschrecken verwendet wurden. Allerdings führt dieses Vorgehen (im Vergleich zur Fauna, Köhler 2001a) aufgrund der erst 70-80%igen Durchforschung des Freistaates zu einer rein rechnerischen Häufigkeitsrückstufung um eine Kategorie bei immerhin 17 Arten. Der langfristige Bestandstrend für die einzelnen Arten wurde aus den Angaben in der Fauna (Köhler 2001a, Bestandseinschätzungen) abgeleitet, während der kurzfristige Trend (samt Risikofaktoren) nach einer thüringenweiten Umfrage aus regionalen Einschätzungen (der Zuarbeiter) grob bewertet werden konnte. Beide Trends bieten jetzt wie auch künftig entscheidende Angriffsflächen für die jeweilige Kategorisierung. Die Schwierigkeiten, kurzfristige Bestandsänderungen nicht von -trends unterscheiden zu können, resultieren aus dem weitgehenden Fehlen solider orthopterologischer Langzeit-Untersuchungen (als Monitoring im ökologischen Sinne) in Thüringen, wobei eigentlich nur drei Projekte diese Statusbezeichnung verdienen. 126
(1) NSG Bischofsau: Bisherige Untersuchungen 1993 (Kappes), 1999 (Beyer) und 2003 (Brettfeld) auf 5 repräsentativen Probeflächen mit mehreren Begehungen pro Jahr und Anwendung verschiedener Erfassungsmethoden (Köhler 2006). (2) Jonastal bei Arnstadt: Im Anschluss an sukzessive Hangentwaldungen (1996/97) wurde besonders am Kleinen Bienstein seit 1997 jährlich (also bisher über 14 Jahre!) die Populationsentwicklung von Oedipoda germanica (als Zielart) und Psophus stridulus (beide mit aufwendiger Individualmarkierung) sowie weiteren 17 Heuschreckenarten verfolgt. Dabei hatte die Wiederherstellung der offenen Kalkmagerrasen eine rasante regionale Populationsentwicklung (2009: >1.500 Ind.) in Verbindung mit rascher lokaler Ausbreitung zur Folge (Meineke & Thiele 2006, Meineke & Menge 2009). (3) KULAP-Monitoring: Eine wesentliche Erweiterung des orthopterologischen Kenntnisstandes im Wirtschaftsgrünland brachten jene Untersuchungen, bei denen 2002/2006 auf insgesamt 122 Parzellen in 5 Landschaftsteilen (außer in Ost-Thüringen) auch Heuschrecken bonitiert wurden (Mitt. Sparmberg; unveröff. Bericht Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft). Aufgrund der konsequenten Anwendung des neuen Kriteriensystems (Bundesamt für Naturschutz Hrsg.; 2009) ergibt sich gegenüber der letzten Roten Liste (3. Fassung, Köhler 2001b) erneut ein stark verändertes Bild (vgl. Argumentationsliste). Wegen des methodisch unterschiedlichen Herangehens ist zwar ein Vergleich definitiv nicht möglich, doch sollen die Abweichungen gegenüber der 3. Fassung (2001b) zumindest benannt werden, ohne dass diese als Tendenzen interpretiert werden dürfen. Es ist ein neuer Status quo auf einer objektiveren Grundlage, von dem aus künftige Bewertungen realistischer werden sollten. So sind die in der Roten Liste insgesamt verzeichneten Arten von 25 (2001) auf 15 (2009) und allein bei den gefährdeten fast auf die Hälfte (von 23 auf 13) zurückgegangen, was auch einer Rückstufung der gefährdeten Arten am Gesamtartenspektrum von 44 % auf 24 % entspricht. Dies ist darauf zurückzuführen, dass zum einen einige Arten aus den Kategorien R und 3 jetzt als ungefährdet eingestuft werden, zum anderen etliche Arten aus den Kategorien 3 und 2 jetzt in V und damit nicht in der Roten Liste zu stehen kommen (vgl. Argumentationsliste). In Einzelfällen wurden bereits in der Checkliste (Köhler 2009) veröffentlichte Artbewertungen auch noch verändert. Schwarzfleckiger Grashüpfer, Stenobothrus nigromaculatus, Jenzig, Jena, 10.08.1991. (Aufn. A. Nöllert) Rotflüglige Schnarrschrecke, Psophus stridulus, Weibchen, Jonastal bei Arnstadt, 28.08.1992. (Aufn. A. Nöllert) Westliche Dornschrecke, Tetrix ceperoi, Phönix-Nord, Falkenhain, 2002. (Aufn. F. Julich) 127
Die gut flugfähige Langflüglige Schwertschrecke, Conocephalus discolor, kommt normalerweise in hoher Vegetation an See- und Teichrändern vor, doch trifft man sie gelegentlich auch in höheren Magerrasen an, 23.08.1992. (Aufn. A. Nöllert) Rote Liste Art Gefährdung Bemerkungen Chorthippus vagans Steppengrashüpfer 2 A Chrysochraon dispar Große Goldschrecke 3 Conocephalus discolor Langflüglige Schwertschrecke 3 A Gryllotalpa gryllotalpa Maulwurfsgrille 2 Locusta migratoria Europäische Wanderheuschrecke 0 1894 Oedipoda germanica Rotflüglige Ödlandschrecke 1 A Omocestus haemorrhoidalis Rotleibiger Grashüpfer 3 Omocestus rufipes Buntbäuchiger Grashüpfer 0 1955 A Polysarcus denticauda Wanstschrecke 2 A Psophus stridulus Rotflüglige Schnarrschrecke 2 A Stenobothrus crassipes Zwerggrashüpfer 1 I V Stenobothrus nigromaculatus Schwarzfleckiger Grashüpfer 3 A Stenobothrus stigmaticus Kleiner Heidegrashüpfer 3 Stethophyma grossum Sumpfschrecke 3 Tetrix ceperoi Westliche Dornschrecke 1 A Gefährdungskategorien sowie weitere Abkürzungen siehe 2. Umschlagseite; A = Arealrand verläuft durch Thüringen; V: Verbreitungsschwerpunkt innerhalb Deutschlands befindet sich in Thüringen 128
Literatur Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.; 2009): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, Band 1: Wirbeltiere. Naturschutz und Biologische Vielfalt H. 70 (1): Bonn Bad Godesberg: 23-71 Exel, K. (2006): Untersuchungen zur Verbreitung der Wanstschrecke (Polysarcus denticauda) im Bereich des Grünen Bandes in Thüringen. Unveröff. Dipl.-Arb., Hochschule für Wirtschaft u. Umwelt Nürtingen-Geislingen, 97 S., Anhang Klaus, D., & D. Matzke (2010): Heuschrecken, Fangschrecken, Schaben und Ohrwürmer. Rote Liste und Artenliste Sachsen. Sächs. Landesamt f. Umwelt, Landwirtschaft u. Geologie, 36 S. Köhler, G. (2001a): Fauna der Heuschrecken (Ensifera et Caelifera) des Freistaates Thüringen. Naturschutzreport H. 17: 1-378 Köhler, G. (2001b): Rote Liste der Heuschrecken (Ensifera et Caelifera) Thüringens, 3. Fassung, Stand: 09/2001. Naturschutzreport H. 18: 83-86 Köhler, G. unter Mitarbeit von F. Fritzlar, H. Wenzel und K. Wolf (2006): Heuschrecken in Naturschutzgebieten des Freistaates Thüringen. Schriftenreihe der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie, Jena Nr. 74: 1-89, 1 Karte Köhler, G. (2009): Checkliste der Heuschrecken (Insecta: Orthoptera) Thüringens, 4., aktualisierte und erweiterte Fassung: Stand November 2009. In: Thüringer Entomologenverband e. V. (Hrsg.): Check-Listen Thüringer Insekten und Spinnentiere. Teil 17: 11-21 Köhler, G., J. Kramer & D. Stremke (2010): Die Wanstschrecke, Polysarcus denticauda (Charpentier, 1825), an der Autobahnraststätte Eichelborn bei Erfurt / Thüringen Nördlichster Vorposten der Art. Landschaftspflege u. Naturschutz Thür. 47 (2): 53-69 Maas, S., P. Detzel & A. Staudt (2002): Gefährdungsanalyse der Heuschrecken Deutschlands. Verbreitungsatlas, Gefährdungseinstufung und Schutzkonzepte. Bundesamt für Naturschutz, Bonn Bad Godesberg, 401 S. Maas, S., P. Detzel & A. Staudt (2011, i. Dr.): Rote Liste der gefährdeten Heuschrecken (Saltatoria), Stand 2007. In: Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (3) Meineke, Th., & K. Menge (2009): Rotflügelige Ödlandschrecke und Rotflügelige Schnarrschrecke im Jonastal bei Arnstadt (Ilm-Kreis). Langzeitstudie zu einer Indikatorart im FFH-Gebiet Truppenübungsplatz Ohrdruf und Jonastal (DE 5130-302) Ergebnisbericht 2009. Unveröff. Bericht im Auftr. Untere Naturschutzbehörde Ilm-Kreis, 16 S., Anhang Meineke, Th., & A. Thiele (2006): Die Rotflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda germanica) im Jonastal bei Arnstadt. Bestandsentwicklung nach der Durchführung von Landschaftspflegemaßnahmen. Landschaftspflege u. Naturschutz Thür. 43 (1): 20-26 Schädler, M. (2009): Ein neues Vorkommen des Zwerggrashüpfers, Stenobothrus crassipes (Charpentier, 1825) (Caelifera, Acrididae), in Deutschland. Ent. Nachr. Ber. 53 (3-4): 203-206 Wenzel, H., W. Westhus, F. Fritzlar & A. Nöllert (2012, im Druck): Die Naturschutzgebiete Thüringens. Weissdorn-Verlag, Jena Prof. Dr. habil. Günter Köhler, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Ökologie, Dornburger Str 159, D-07743 Jena, E-Mail: guenter.koehler@uni-jena.de 129
Anhang: Argumentationsliste zur Roten Liste (2010 versus 2001) der Heuschrecken Thüringens mit artbezogenen Einstufungsparametern nach neuem Kriteriensystem. Häufigkeit (H, anteilig an MTBQ- Raster), lang- und kurzfristiger Bestandstrend (als grobe Schätzungen) sowie Risikofaktoren ermittelt nach Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.; 2009). RL RL Art H Bestandstrend Risiko- Bemerkungen 2011 2001 lang kurz Faktoren * R Barbitistes serricauda ss = = A * 3 Chorthippus montanus mh < = 2 R Chorthippus vagans ss < = N A 3 2 Chrysochraon dispar ss = = D, F 3 2 Conocephalus discolor ss << A * 3 Conocephalus dorsalis mh < = V 3 Decticus verrucivorus mh < ( ) N 2 3 Gryllotalpa gryllotalpa ss << = D (syn) V 3 Gryllus campestris mh < ( ) D, I, N * 3 Isophya kraussi mh = ( ) I A V * R Leptophyes punctatissima s > 0 0 Locusta migratoria V zuletzt 1894 * R Myrmecophilus acervorum s =? A V V 2 Oedipoda caerulescens s < D, I 1 1 Oedipoda germanica ss << =/ F, I, N A 3 2 Omocestus haemorrhoidalis s < =/( ) N 0 0 Omocestus rufipes zuletzt 1955 2 2 Polysarcus denticauda ss < = D, N A 2 2 Psophus stridulus s << ( ) F, N A V 2 Sphingonotus caerulans ss > ( ) D, I A 1 R Stenobothrus crassipes es = = F, N V > 1982 entdeckt 3 2 Stenobothrus nigromaculatus ss < = F, N A 3 2 Stenobothrus stigmaticus s < ( ) N 3 3 Stethophyma grossum mh << ( ) D 1 1 Tetrix ceperoi es? ( ) D, I A 1995 entdeckt Gefährdungskategorien sowie weitere Abkürzungen siehe 2. Umschlagseite; A = Arealrand verläuft durch Thüringen; V: Verbreitungsschwerpunkt innerhalb Deutschlands befindet sich in Thüringen; weitere Symbole und Abkürzungen siehe Bundesamt für Naturschutz (Hrsg., 2009) 130