Sonstige Voraussetzungen: Ein PKW ist von Vorteil, Fahrtkostenerstattung über Artenschutzstipendium des Landes RLP möglich
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- Chantal Simen
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1 1 Arealveränderungen von Heuschrecken im Moseltal Das Moseltal gehört zu den klimatisch wärmsten Gebieten in Deutschland und stellt daher einen der wichtigsten Ausbreitungswege für Arten in Deutschland dar. Neben klimatischen Veränderungen kam es aber in den letzten Jahrzehnten auch zu zahlreichen weiteren Änderungen insbesondere in der Landnutzung im Moseltal. Viele früheren Weinbaugebiete sind verbracht und daher für besonders wärmeliebende Insektenarten nicht mehr als Lebensraum geeignet. Im Rahmen des geplanten Projektes sollen basierend auf den bekannten Vorkommen ausgewählter Heuschreckenarten im Moseltal untersucht werden, inwieweit deren Bestände zunehmen oder abnehmen. Als Datengrundlage dient hierbei eine vorhandene Datenbank der Heuschrecken von Rheinland-Pfalz. Hierbei werden insbesondere alle bekannten Flächen zwei gefährdeter Arten (Oedipoda germanica, Ephippiger diurnus) untersucht, um deren Bestandstrends zu untersuchen. Zudem werden auf diesen Flächen sämtliche vorkommenden Heuschreckenarten erfasst, um mögliche Zu- oder Abnahmen anderer Arten dokumentieren zu können. Schließlich werden gezielt die potentiellen Lebensräume von Arten untersucht, die sich in den letzten Jahren stark ausgebreitet haben, insbesondere Sand- und Kiesgruben (Tetrix-Arten, Sphingonotus caerulans), Industriebrachen und Güterbahnhöfe (Sphingonotus caerulans, Oedipoda-Arten). / GIS-Auswertung Durchführung des praktischen Anteils: Juli bis September Sonstige Voraussetzungen: Ein PKW ist von Vorteil, Fahrtkostenerstattung über Artenschutzstipendium des Landes RLP möglich Betreuung: Axel Hochkirch Sonstiges: Gruppenarbeit möglich (maximal 2 Personen) Mögliche Abschlussarbeiten: BSc
2 2 Untersuchungen zu den Gefährdungsursachen der Crau-Schrecke Die Crau-Schrecke (Prionotropis rhodanica) ist endemisch für die Crau, eine Steinsteppe in Südfrankreich (bei Marseille). Die Art ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen, so dass heute nur noch drei räumlich voneinander isolierte Populationen existieren. Daher ist sie vom Aussterben bedroht wurde eine Schutzstrategie für die Art mit konkreten Forschungsvorhaben und Maßnahmen zur Arterhaltung entwickelt. Da die Gründe für den Rückgang der Art weitgehend unklar sind, sollen die vermuteten Ursachen überprüft werden. Ein Aspekt ist die Frage, welche Rolle Prädation durch Kuhreiher und Rötelfalken spielt. Dies soll mittels Kamerafallen und Ködern untersucht werden. Das Schutzprojekt zur Crauschrecke umfasst eine Erhaltungszucht und 2015 wurden erstmals Gelege zur Wiederansiedlung in die Crau ausgebracht. Die Untersuchung der Embryonenentwicklung der Nachzucht und die Überwachung des Wiederansiedlungserfolges werden weitere Bestandteile der durchzuführenden Arbeit sein. Fang-Wiederfang- Untersuchungen in den verbliebenen Populationen dienen insbesondere der Abschätzung der Populationsgrößen. Des Weiteren sollen die gewonnen Informationen zur Entwicklung einer geeigneten Monitoring-Methode dienen. Bei der Crauschrecke handelt es sich um eine gut getarnte Art, die nur schwer auffindbar ist. Im Sommer 2016 soll die Detektion mit speziell ausgebildeten Spürhunden erstmals getestet werden. Hier besteht die Möglichkeit, Einblicke in ein innovatives Forschungsfeld zu erhalten, da Detektion mit Spürhunden bisher kaum an Insekten durchgeführt wurde. Durchführung des praktischen Anteils: Mai bis Juli 2017 Betreuung: Axel Hochkirch / Linda Bröder / Laurent Tatin Sonstiges: Zu diesem Thema sind mehrere Arbeiten möglich. Die Finanzierung der Reisekosten kann über DAAD (Erasmus+) beantragt werden. Französischkenntnisse sind nicht zwingend erforderlich. Es wird Hilfe bei der Suche einer Unterkunft angeboten. / Praktikum
3 3 Gefährdung der Adriatischen Beißschrecke (Zeuneriana marmorata) Die Adriatische Beißschrecke (Zeuneriana marmorata) ist nur noch in vier Gebieten in Italien und Slowenien zu finden. Alle verbliebenen Populationen sind stark gefährdet aufgrund von Änderungen in der Landnutzung. Im Jahr 2016 wurden Schutzstrategien sowohl für die slowenische Population als auch für die italienischen Populationen entwickelt. In Italien sollen nun im Jahr 2017 genauere Untersuchungen zur Verbreitung und Populationsgröße der Art stattfinden. Zudem soll genauer untersucht werden, wie die Art auf Beweidung reagiert. In Slowenien steht im Mittelpunkt der Untersuchungen, welchen Effekt die Mahd auf die Art hat und in welchem Substrat sie ihre Eier ablegt. Durchführung des praktischen Anteils: Juli bis September Betreuung: Axel Hochkirch / Stanislav Gomboc / Francesca Tami Sonstiges: Zu diesem Thema sind mehrere Arbeiten möglich. Die Finanzierung der Reisekosten kann über DAAD (Erasmus+) beantragt werden. In Slowenien wird Hilfe bei der Suche einer günstigen Unterkunft angeboten. In Italien ist die Unterbringung im Besucherzentrum des Reservates Foce dell Isonzo möglich. / Praktikum
4 4 Ökologie endemischer Heuschreckenarten auf den Seychellen Die Seychellen sind ein globaler Hotspot der Biodiversität. Zahlreiche Arten sind hier endemisch und viele davon stark gefährdet durch Invasionen nicht-nativer Arten. Im Rahmen einer Freilandarbeit soll die Ökologie gefährdeter Heuschreckenarten auf Mahé und Silhouette untersucht werden, um die notwendigen Informationen für ein Naturschutzprojekt vor Ort zu erhalten. Im Fokus steht 2017 die Untersuchung der Breitbrust-Dornschrecke (Coptottigia cristata), die nur von zwei Orten auf Mahé bekannt ist. Es soll insbesondere die Ökologie (Habitatpräferenzen) und die Populationsgröße (Fang-Wiederfang-Methode) untersucht werden. Durchführung des praktischen Anteils: Mindestens 6 Wochen zwischen Juli-September 2016 Betreuung: Axel Hochkirch / Gérard Rocamora Sonstiges: Zu diesem Thema sind mehrere Arbeiten möglich. Die Finanzierung der Reisekosten kann über DAAD (PROMOS) beantragt werden. Foto: Claude Kolwelter
5 5 Phylogeographie der Heuschreckengattung Sphingonotus Die Gattung Sphingonotus ist eine der artenreichsten Heuschreckengattungen der Erde, mit ca. 140 Arten weltweit. Mit Hilfe molekularer Marker (DNA-Sequenzierung) soll die Differenzierung der Arten, insbesondere im Mittelmeerraum rekonstruiert werden. In der Arbeit soll ein vorhandener Datensatz erweitert und ausgewertet werden, indem neu gesammelte Tiere bearbeitet werden (DNA-Extraktion, PCR, Sequenzierung). Arbeitsweise: Laborarbeit Durchführung des praktischen Anteils: zeitlich unabhängig Betreuung: Axel Hochkirch Mögliche Abschlussarbeiten: MSc / MEd
6 6 Vergleich der Aktionsräume von Sumpfgrashüpfer (Chorthippus montanus) und Gemeinem Grashüpfer (Chorthippus parallelus) Der Sumpfgrashüpfer ist ein flugunfähiger Grashüpfer, der an feuchte Grünlandflächen gebunden ist. Seine Ausbreitungsfähigkeit ist stark beschränkt und daher ist anzunehmen, dass die Populationen der Art stark fragmentiert sind. Auch die Schwesterart (Chorthippus parallelus) hat verkürzte Flügel und gilt daher als wenig ausbreitungsfähig. Auf zwei Flächen wurde seit 7 Jahren eine Fang-Wiederfang-Untersuchung durchgeführt. Diese hat gezeigt, dass der Sumpfgrashüpfer zur Zeit stark abnimmt. Nun soll diese Arbeit weitergeführt werden, wobei der Schwerpunkt der Untersuchung in der Hybridisierung beider Arten liegen soll. Durchführung des praktischen Anteils: Ende Juli bis Ende Oktober Sonstige Voraussetzungen: Ein PKW ist von Vorteil Betreuung: Axel Hochkirch / Katja Rohde Sonstiges: Gruppenarbeit möglich (maximal 2 Personen)
7 7 Monitoring der Feldgrille (Gryllus campestris) am Neustädter Moor (Niedersachsen) Die Feldgrille ist in Niedersachsen vom Aussterben bedroht. Von 1990 bis 2007 fand ein Monitoring einer der letzten Populationen. Im Jahr 2001 wurde eine Umsiedlung durchgeführt und damit eine neue Population etabliert. In der Arbeit soll untersucht werden, wie der derzeitige Status der wiederangesiedelten Population ist. Der Erfolg von Management- Maßnahmen soll überprüft werden. Eine Unterkunft wird vom BUND Diepholzer Moorniederung gestellt. Durchführung des praktischen Anteils: Anfang Mai bis Ende Juni Sonstige Voraussetzungen: Ein PKW ist von Vorteil Betreuung: Axel Hochkirch Sonstiges: Gruppenarbeit möglich (maximal 2 Personen)
8 8 Differenzierung der Gattung Ariagona auf den Kanarischen Inseln Die Heuschreckengattung Ariagona kommt mit nur einer Art auf den Inseln Teneriffa, La Gomera und El Hierro vor. Neueste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass es sich tatsächlich um 3-4 Arten handelt. Um dieser Frage nachzugehen, werden die Gesänge, die Ökologie sowie die Genetik der Tiere untersucht. Im Rahmen der Abschlussarbeiten können verschiedene Teilaspekte dieser Fragestellung untersucht werden. Zum einen ist Feldforschung auf Teneriffa möglich (um die Ökologie und Gesänge zu erforschen), zum anderen Laborarbeit für die Untersuchung der genetischen Differenzierung. oder Laborarbeit Durchführung des praktischen Anteils: Feldarbeit von Juli bis Oktober möglich, Laborarbeit jederzeit Betreuung: Axel Hochkirch / Heriberto López / Tobias Schulte-Middelmann Sonstiges: Gruppenarbeit möglich (maximal 2 Personen)
9 9 Rote-Liste-Bewertungen von Heuschrecken Weltweit gibt es derzeit Bemühungen, die Rote-Liste-Einschätzungen von Invertebraten zu verbessern. Im Rahmen der Arbeit soll die Gefährdung einer zufälligen Auswahl von Heuschrecken-Arten (Sampled Red List Index) nach den Kriterien der IUCN bewertet werden. Hierfür werden Fundpunkte der Arten in Karten zusammengetragen und mit GIS ausgewertet und Informationen zu Gefährdungsfaktoren, Populationstrends analysiert. Hierbei wird auf globale Datenbanken (z.b. Global Forest Change) zurückgegriffen, sowie mit internationalen Experten der entsprechenden Arten oder Regionen kooperiert. Arbeitsweise: Computerarbeit Durchführung des praktischen Anteils: zeitlich unabhängig Betreuung: Axel Hochkirch Sonstiges: Zu diesem Thema sind mehrere Arbeiten möglich
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