Interoperabilität von Simulatoren aus Software Engineering Sicht

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Transkript:

MATLAB EXPO 2016 Interoperabilität von Simulatoren aus Software Engineering Sicht 10.05.2016 Prof. Dr.-Ing. R. Finsterwalder Ingenieurinformatik Universität der Bundeswehr München

Projekt MASTER: Entwicklung eines modularen, re-konfigurierbaren Fahr/Flugsimulators, der sich sowohl für den Einsatz im Rahmen der Lehre als auch für angewandte Forschung und Entwicklung eignet. Interoperabilität/Vernetzung von dislozierten Simulatoren 2

(Flug-)Simulatoren sind komplexe technische Anlagen Vielzahl von Komponenten (Dynamiksimulation, Sichtsystem, Daten-IO, Steuerkraftsystem, Audiokommunikation,...) Heterogenität der Komponenten (Software/Betriebssystemspezifisch, Hardware-spezifisch) Komplexität erfordert strikte Modularisierung (Soft- und Hardware) Implementierung der Komponenten in Form von unabhängigen und austauschbaren Rechnerprozessen (Modulen) Gesamtsimulation = Verteilte Simulation = Summe Einzelsimulationen 3

Heterogenität der Komponenten Windows, Linux, QNX, VxWorks PC, Arduino Mikrocontroller, Raspberry PI, B&R X20 CPU Echtzeit Schnelle Prozesse (Steuerkraftsystem) Sicherheitskritische Prozesse (Bewegungssystem) Langsame Prozesse (Anzeige Fluginstrumente) Komplexität erfordert strikte Modularisierung Interoperabilität der Komponenten erfordert klar definierte Prozessschnittstellen Shared Memory, UDP, TCP, CAN, OSC 4

Vielzahl anspruchsvoller (Teil-)Aufgabenstellungen Detailliertes Systemwissen und IT-Wissen erforderlich Manuelle Low-Level Programmierung ist zeitaufwendig und fehleranfällig Applikationsingenieur verfügt über detailliertes Systemwissen, aber ist i.d.r. KEIN IT-Spezialist Zahlreiche Entwurfszyklen notwendig (Modell Regler Echtzeitcode Test) Einsatz einschlägiger High-Level Entwicklungswerkzeuge Bereitstellung wiederverwendbarer Bausteine für Prozesskommunikation automatische Codegenerierung 5

Modul Flugdynamik: Entwicklung von Simulationsmodellen mit MATLAB/Simulink bisher: Codierung mit nativen Programmiersprachen (C, C++) heute: problemangepasste grafische oder textuelle Modellbeschreibung mit Modellierungssprache wiederverwendbare Modelle komfortable Funktionstests automatische Code-Generierung kurze Entwicklungszeit 6

Modul Anlagensteuerung: Entwicklung einer Anlagensteuerung der Simulator-Anlage mit MATLAB/Stateflow bisher: Codierung mit nativer Programmiersprache (C, C++) heute: Anschauliche grafische Implementierung mit Zustandsdiagrammen einfache Funktionstests automatische Code-Generierung kurze Entwicklungszeit 7

Interoperabilität von Simulatoren Training komplexer Szenarien im Verbund Austausch von Bewegungsdaten (Fahrzeugdynamik) Audiodaten (Cockpit, Pilot) Audio-/Videodaten (Instructor, Operator) Vernetzungsstandards: DIS (udp-broadcast) HLA (Middleware, RTI, OOP) 8

Vernetzung erfordert detaillierte IT-Kenntnisse Applikationsingenieur verfügt über ausgeprägte Applikationskenntnisse ist routiniert im Umgang mit Modellierungs- und Simulationssoftware ist i.d.r. KEIN Netzwerk-Spezialist Entwicklung von wiederverwendbaren Komponenten (S-Functions, MEX-Files) Einfache Instrumentierung eines bestehenden Simulink Simulationsmodells per Drag & Drop für die vernetzte Simulation automatische Codegenerierung von Plattform-spezifischem Echtzeitcode 9

Einfache Instrumentierung eines bestehenden Simulink Simulationsmodells per Drag & Drop für die vernetzte Simulation Hier: Publizieren der eigenen Bewegungsdaten 10

MATLAB m-file Programmierung für portable grafische Benutzeroberflächen Hier: Monitoring einer verteilten Simulation 11

Unsere Testanlage: Dislozierung: UniBwM / Neubiberg Ludwig-Bölkow-Campus / Ottobrunn Simulations- und Testumgebung der Bundeswehr (SuTBw): Kryptographie-Rechner (Sina Box) VPN-Router (Genua) Virtuelle Integrierte Erprobungslandschaft (VIntEL) Kooperation mit Forschungsinstituten und Industrie 12

Bewertung aus Software Engineering Sicht + Interoperabilität Programmierschnittstellen (MEX, S-Function) + Skalierbarkeit einfache Hardware (Arduino) leistungsfähige Hardware (B&R X20 CPU) + Portierbarkeit automatische Codegenerierung + Wiederverwendbarkeit wiederverwendbare Bausteine + Erweiterbarkeit High-Level-Ansatz + Wartbarkeit Anwendungsspezifische Modellierung 13

Unsere Erfahrungen mit MATLAB für vernetzte Simulationen: Applikation steht im Fokus Bereitstellung wiederverwendbarer Komponenten entlastet Applikationsingenieur Toolkette MATLAB/Simulink, MATLAB/Stateflow - MATLAB/Simulink Coder - Echtzeitcode funktioniert Kurze Zykluszeiten im Entwicklungsprozess Hohe Qualität des erzeugten Programmcodes Unabhängig von der Hardware Modellbasierte Simulation und Entwurf in Verbindung mit automatischer Codegenerierung bieten großes Potential für vernetzte Simulationsanwendungen 14