Ethernet: Prinzipien. Kollisionen. - 10 Mb/s; Manchester-Kodierung (20 MHz; +/- 0.85V) - Nachricht wird in Pakete ( frames ) fester Länge zerteilt



Ähnliche Dokumente
Delay bei Hochlast. Thin-Wire-Ethernet mm Koaxkabel statt 10.2 mm - einfacher zu verlegen und preiswerter

Themen. MAC Teilschicht. Ethernet. Stefan Szalowski Rechnernetze MAC Teilschicht

Übungen zu Rechnerkommunikation

Ethernet Applikation Guide

Idee des Paket-Filters

[Netzwerke unter Windows] Grundlagen. M. Polat

Kommunikation mehrerer PCs über Hubs

Einführung in IP, ARP, Routing. Wap WS02/03 Ploner, Zaunbauer

Inhalt: 1. Layer 1 (Physikalische Schicht) 2. Layer 2 (Sicherungsschicht) 3. Layer 3 (Vermittlungsschicht) 4. Layer 4 (Transportschicht) 5.

Chapter 8 Ethernet-Switching. CCNA 1 version 3.0 Wolfgang Riggert,, FH Flensburg auf der Grundlage von

Manchester Codierung sowie Differenzielle Manchester Codierung

Einführung in die. Netzwerktecknik

BNC-, RJ45-, und Glasfaser- Netzwerkkarten

Klausur Rechnernetze 1.3 ws99/00 Name: Matr.Nr.: 1. Kennwort:

WLAN Konfiguration. Michael Bukreus Seite 1

Switch: - nicht konfigurierbare (unmanaged) - konfigurierbare (managed)

Vorlesung 11: Netze. Sommersemester Peter B. Ladkin

BRÜCKENTYPEN FUNKTION UND AUFGABE

Konfiguration VLAN's. Konfiguration VLAN's IACBOX.COM. Version Deutsch

Übung 6. Tutorübung zu Grundlagen: Rechnernetze und Verteilte Systeme (Gruppen MI-T7 / DO-T5 SS 2015) Michael Schwarz

Switching. Übung 7 Spanning Tree. 7.1 Szenario

Rechnernetzwerke. Rechnernetze sind Verbünde von einzelnen Computern, die Daten auf elektronischem Weg miteinander austauschen können.

Vorlesung "Verteilte Systeme" Wintersemester 2000/2001. Verteilte Systeme. Empfänger Kommunikationssystem. Netzwerk

Thema: VLAN. Virtual Local Area Network

Synchronisierung. Kommunikationstechnik, SS 08, Prof. Dr. Stefan Brunthaler 73

Netzwerktechnologie 2 Sommersemester 2004

das Spanning Tree-Protokoll

Gigabit Ethernet. Technische Daten: Standart 802.3z. Aspekte für Gigabit Ethernet

EasyWk DAS Schwimmwettkampfprogramm

8. Bintec Router Redundancy Protocol (BRRP) 8.1 Einleitung

Algorithmische Kryptographie

Folgende Voraussetzungen für die Konfiguration müssen erfüllt sein: - Ein Bootimage ab Version Optional einen DHCP Server.

Root-Server für anspruchsvolle Lösungen

Speicher in der Cloud

Netzwerke 3 Praktikum

Anleitung zur Nutzung des SharePort Utility

Konfiguration Firewall (Zyxel Zywall 10) (von Gruppe Schraubenmeier)

Konfigurationsanleitung Access Control Lists (ACL) Funkwerk. Copyright Stefan Dahler Oktober 2008 Version 1.0.

Partitionieren in Vista und Windows 7/8

CCI Swing Strategie. Cut your losers short and let your winners run

trivum Multiroom System Konfigurations- Anleitung Erstellen eines RS232 Protokolls am Bespiel eines Marantz SR7005

Switch 1 intern verbunden mit onboard NICs, Switch 2 mit Erweiterungs-NICs der Server 1..6

IEEE 802.1x Authentifizierung. IEEE 802.1x Authentifizierung IACBOX.COM. Version Deutsch

2 Die Terminaldienste Prüfungsanforderungen von Microsoft: Lernziele:

Lizenzen auschecken. Was ist zu tun?

Local Control Network

Fakultät für Elektrotechnik Institut für industrielle Datentechnik und Kommunikation Prof. Dr. Hermann Merz. Lösungen zu den Aufgaben in Kapitel 3

IAC-BOX Netzwerkintegration. IAC-BOX Netzwerkintegration IACBOX.COM. Version Deutsch

Anbindung des eibport an das Internet

Technical Note ewon über DSL & VPN mit einander verbinden

HowTo: Einrichtung & Management von APs mittels des DWC-1000

Stefan Dahler. 1. Remote ISDN Einwahl. 1.1 Einleitung

Welche HP KVM Switche gibt es

FAQ. Häufige VoIP-Probleme

Guide DynDNS und Portforwarding

Wenn keine Verbindung zwischen den Computern besteht, dann bist du offline.

SolarWinds Engineer s Toolset

Systeme 1. Kapitel 6. Nebenläufigkeit und wechselseitiger Ausschluss

Tips, Tricks und HOWTOs Virtualisierung für Profis und Einsteiger Serverkonsolidierung, Testumgebung, mobile Demo

i-tec USB 3.0 Gigabit Ethernet Adapter Gebrauchsanweisung

Outlook. sysplus.ch outlook - mail-grundlagen Seite 1/8. Mail-Grundlagen. Posteingang

Station. Ein Ringnetzwerk

miditech 4merge 4-fach MIDI Merger mit :

Man unterscheidet zwischen LAN (Local Area Network) und WAN (Wide Area Network), auch Internet genannt.

2-Draht Netzwerkübertrager-Set mit POE

Virtuelle COM-Schnittstelle umbenennen

16. Übungen 154 1x1_Networking by Cisco 1x1_Networking by Cisco 155

Installationsanleitung. Hardlock Internal PCI Hardlock Server Internal PCI

Kapitel 8 EIB-Netzwerke

Software zur Anbindung Ihrer Maschinen über Wireless- (GPRS/EDGE) und Breitbandanbindungen (DSL, LAN)

Erstellen von Mailboxen

Routing im Internet Wie findet ein IP Paket den Weg zum Zielrechner?

Fachbericht zum Thema: Anforderungen an ein Datenbanksystem

als SMS. O 2 (ehem. VIAG, Genion) SMS aktivieren: Verschicken Sie mindestens eine

Verbindungslose Netzwerk-Protokolle

1 Protokolle und. Netzwerkkomponenten. 1.1 Was sind Protokolle? Was sind Protokolle?

Primzahlen und RSA-Verschlüsselung

Installation der SAS Foundation Software auf Windows

IRF2000 Application Note Lösung von IP-Adresskonflikten bei zwei identischen Netzwerken

Switches. Switch P133 P550 P400 P450

Übung 2: Multiplexverfahren (2)

Stellen Sie bitte den Cursor in die Spalte B2 und rufen die Funktion Sverweis auf. Es öffnet sich folgendes Dialogfenster

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Seite Wireless Distribution System (Routing / Bridging) 3.1 Einleitung

3 Das verbindungslose Vermittlungsprotokoll IP

Multimedia und Datenkommunikation

Anleitung über den Umgang mit Schildern

Cisco Security Monitoring, Analysis & Response System (MARS)

Pädagogische Hochschule Thurgau. Lehre Weiterbildung Forschung

Wir bringen Ihre USB Geräte ins Netz Ohne Wenn und Aber!

Voice over IP (VoIP) PING e.v. Weiterbildung Blitzvortrag. Dennis Heitmann

Netzwerk- Konfiguration. für Anfänger

How-to: Webserver NAT. Securepoint Security System Version 2007nx

Dokumentation zum Spielserver der Software Challenge

CCNA Exploration Network Fundamentals. Chapter 6 Subnetze

MODBUS/TCP und Beckhoff Steuerelemente

CONVEMA DFÜ-Einrichtung unter Windows XP

Dokumentation EGVP-Übertmittlungsfehler bei Server-Engpässen Vorgehensweise Seite 1 von 5

Anleitung Grundsetup C3 Mail & SMS Gateway V

Wie verbindet man Nokia 6600 mit Oxygen Phone Manager II for Symbian OS phones ( )

Transkript:

Ethernet: Prinzipien - 10 Mb/s; Manchester-Kodierung (20 MHz; +/- 0.85V) - Nachricht wird in Pakete ( frames ) fester Länge zerteilt - bei einem Übertragungsproblem lediglich (kurzes) Paket wiederholen - Paketbildung, Bitfehlerprüfung durch die Netzadapterkarte Kollisionen A B A und B fangen fast gleichzeitig an zu senden. - Sendewillige Station horcht am Bus ( Carrier Sense ) und sendet, falls Medium frei - ansonsten warten bis frei und dann sofort senden - Problem: Tun das dann nicht oft mehrere Stationen gleichzeitig? - nach Senden eines Paketes einige µs warten (Lücke ist Chance für andere sendewillige Stationen) - Sendende Station horcht während des Sendens Bus ab; Kollisionen mit anderen Stationen werden vom zugehörigen Transceiver erkannt ( Collision Detection ) - endliche Ausbreitungsgeschwindigkeit --> minimale Paketlänge - bei Kollision: Senden abbrechen - Bei Kollision neuer Sendeversuch nach zufällig bestimmter Zeit aus einem Intervall - bei jeder erfolglosen Wiederholung wird Intervall verdoppelt ( binary exponential backoff ); initial: 51.2 µs - Abbruch nach 16 Fehlversuchen (Paket hätte ja auch sonstwie verloren gehen können --> Behandlung auf höherer Ebene) A B Etwas später merkt B, dass A auch sendet. A A B - Kollision wird erkannt:! B B sendet daraufhin ein Jam-Signal für einige µs. Das darf nicht auftreten: Keine Station merkt (während sie sendet!), dass eine andere ebenfalls sendet. --> Kollisonsfenster = 2 Mal die Zeit, die ein Signal von A nach B braucht. - bei ungewöhnlich hoher Spannung, erzeugt durch mehr als einen Sender - bei falscher Impulsbreite - ggf. auch durch Vergleich gesendete / selbst wieder empfangene Daten Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 219 Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 220

Kollisionsfenster - Mindestpaketlänge: 64 Byte - kürzere Nachricht (z.b. bei Abbruch eines Sendevorgangs) werden künstlich verlängert - Sendevorgang dauert also mindestens 51.2 µs - Zur sicheren Kollisionserkennung muss Kollisionssignal ankommen, bevor das letzte Bit des Paketes versendet wird 51.2 µs 1. Bit Kollisionssignal Signallaufzeit Zeit - Bei Signalgeschwindigkeit > 0.6c --> ca. 4500 m, die zwei Stationen maximal ausseinanderliegen dürfen - tatsächlich laut Standard: 2500 m - Repeater verzögern geringfügig (max. 8 Bitzeiten = einige 100 m) - Es ergibt sich damit eine Anhängigkeit von drei Grössen, die bzgl. des Designs einen Zielkonflikt darstellen: max. Distanz? m max. Bitrate - Frage: Ist das Prinzip für Gb/s-Netze noch praktikabel? Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 221 min. Paketlänge Multicast-Bit (--> Gruppenadresse) Flag für lokale / globale Adresse (nur globale Adressen müssen weltweit eindeutig sein) Ethernet - Paketformat 1 Byte 1 0 1 0 1 0 1 0 1 0 1 0 1 0 1 0... Präambel (8 Byte) 1 0 1 0 1 0 1 0 1 0 1 0 1 0 1 1 Zieladresse (6 Byte)... Absenderadresse (6 Byte) Länge der Daten (2 Byte) Daten (46-1500 Byte; notfalls mit Füllbytes ergänzt) CRC-Fehlerprüfsequenz (4 Byte) Ermöglicht Bit- und Zeichensynchronisation Start of Frame Eindeutige MAC-Adresse z.b. 00:00:A7:10:86:96 (i.a. im ROM des Netzadapters; erste 3 Byte sind Herstellerkennung) Variante (Wert > 1500): Kennzeichnung des übergeordneten Protokolls Ein Paket mit fehlerhafter Prüfsequenz wird weggeworfen! (Müssen höhere Schichten merken...) - Minimale Paketlänge = 64 Byte (ohne Präambel), damit Kollisionen sicher erkannt werden - wenn eine gewisse Zeit (= Mindestzahl gesendeter Bits!) seit Beginn der Sendung vergangen ist (und keine Kollision entdeckt wurde), kann der Sender wegen der Maximallänge des Netzes sicher sein, dass er das Medium exklusiv hat... - grosser Overhead bei einzelnen Zeichen (z.b. Tastatureingabe) - bei fehlendem Längenfeld wird Paketende an nachfolgender Sendepause erkannt (min. 9.6 µs; entspricht 12 Byte) Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 222

MAC-Adressen - MAC (= Medium Access Control) ist die untere Hälfte der Schicht-2-Protokolle bei LANs - obere Hälfte: LLC (Logical Link Control) Transceiver - Sende- und Empfangslogik - Kollisionsentdeckung Transmitter / Receiver - MAC-Adresse: 6 Byte (= 48 Bit) lang - andere Namen: Ethernet- bzw. Netz-Adresse, physische Adresse... - Beispiel: 00:00:A7:10:86:96 - Hersteller von Netzkarten kaufen einen Adressblock und vergeben eindeutige Adressen (zweite 3-Byte-Gruppe) Data Link Layer Netzadapterkarte Logical Link Control (LLC) Medium Access Control (MAC) Physical Signalling Hier: CSMA/CD - Geeignete Netzkartentreiber können ursprüngliche MAC-Adresse überschreiben - ermöglicht strukturierte lokale Adressen - Es gibt einige spezielle ( funktionale ) Adressen - z.b. Gruppenadresse für alle Bridges; für den aktiven Ringmonitor etc. - Netzkarte des Empfängers akzeptiert folgende Pakete (d.h. leitet sie an die höhere Schicht weiter): - Zieladresse = eigene Adresse - Zieladresse = Broadcast-Muster (alle Bits der Zieladresse = 1) - Zieladresse = eine Multicastadresse, auf die der Netzadapter des Empfängers programmiert wurde, und Multicast-Bit = 1 (Multicast = Teilmenge aller Stationen, z.b. alle Dateiserver) - alle Pakete, falls der Empfänger im promiscuous-modus ist (Netzadapter lässt sich in diesen Modus versetzen, z.b. um Fehler in einem LAN zu analysieren oder um Bridges und Gateways realisieren zu können --> beliebter Modus für Hacker...) Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 223 Physical Layer Koaxial- Kabel Transceiver- Kabel Transceiver Medium TAP (Terminal Access Point) - Transceiver-Kabel aus (mind.) 9 einzelnen Leitungen - 2 transmit; 2 receive; 2 collision presence; 2 power; shield - 15-Pin-Stecker ( DIX ) Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 224

Frühe Transceiver Ethernet-Anschluss mit TAP- Vampirklemme Terminal Access Point Innenleiteranschluss 1 (noch nicht eingefahren) Montageblock - spitze Sonde wird an den Innenleiter gepresst - Klemme als Kontakt zum Aussenleiter Innenleiteranschluss 2 Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 225 Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 226

Repeater - Bidirektionaler Signalverstärker auf dem Physical Layer - Zweck: Koppeln bzw. Segmentieren von Ethernets Segment 1 - Aufgabe u.a.: Repeater Segment 2 - taktgerechte Signalregenerierung - Kollisionserkennung - Erzeugung von Jam-Signalen - Abtrennen fehlerhafter Segmente (z.b. bei Dauerkollisionen wegen fehlerhaftem Abschlusswiderstand) - Verzögerung sollte kleiner als ca. 8 Bitzeiten sein - entspricht wenigen hundert Meter Kabel Transceiver - Beachte beim Koppeln von Ethernet-Segmenten: - es dürfen keine Schleifen erzeugt werden (Topologie also: Baum) - Multisegment-Ethernet bildet eine einzige Kollisionsdomäne Ethernet: Stabilität, Durchsatz - Ein Paket kann zufällig beliebig lange verzögert werden - Abbruch nach einer bestimmten Anzahl von Versuchen (--> Fehler ) - Nicht für ( harte ) Realzeitanwendungen geeignet - Zugangsverfahren nicht fair oder deterministisch - Bei hoher Eingangslast wird das System instabil - Hohe Kollisionszahl --> sinkender Gesamtdurchsatz - Viele Wiederholungen (Vgl. Staus auf Autobahn bei Überlast) - Höchstens 30-50% Auslastung (sonst überlastet) - Durchsatz von 10 Mb/s gilt nur bei schwacher Gesamtauslastung (wenig Sender, wenig Pakete auf dem Netz) - Typischerweise können die 10 Mb/s nur etwa zur Hälfte effektiv genutzt werden (Rest: Kollisionen, Wartezeiten, Retransmissionen; geringers Problem, wenn man das Netz für sich alleine hat) - Theoretische Bandbreite wird ausserdem beschränkt durch: - Flusssteuerung höherer Protokolle - Overhead durch zu kleine Pakete (Paketkopf!) - Overhead der Kommunikationssoftware in den Stationen - Typische Ethernetsegmente: nicht mehr als 10-20 Stationen Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 227 Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 228

Durchsatz und Überlastverhalten Effizienz (effektiver Durchsatz prozentual zu 10 Mb/s) Delay in ms Delay bei Hochlast 60% 50% 40% Überlastbereich 10 8 6 Ethernet 30% 20% 4 Token-Ring (fast 100% erreichbar, da keine Kollisionen) 10% 2 Last 20% 40% 60% 80% 100% Effizienz - Typisches Verhalten, wenn mehrere Stationen unabhängig voneinander Last (= zu sendende Pakete) erzeugen - lässt sich analytisch, simulativ und experimentell ermitteln - Der Überlastbereich ist typischerweise schon erreicht, wenn es zu 5-10% Paketwiederholungen kommt - bei mehr als 5% Kollisionen (aller gesendeten Pakete) sollten Massnahmen getroffen werden (z.b. Aufteilung des Netzes) - Bei schwacher Last (< ca. 40% Auslastung) hat Ethernet gegenüber Token-Ring etwas geringere Verzögerung - beim Token-Ring muss man auch im Leerlauf auf das Token warten - Oberhalb von 40%-50% sollte ein Ethernet nicht betrieben werden; dann steigt die Verzögerungszeit rasant Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 229 Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 230

Thin-Wire-Ethernet Auch als Cheapernet oder 10 Base 2 bezeichnet - 4.8 mm Koaxkabel statt 10.2 mm - einfacher zu verlegen und preiswerter - Segmentlänge max. 185 m statt 500 m - Transceiver i.a. direkt auf der Netzkarte - Anschluss über BNC-T-Stecker direkt am Rechner - daisy-chain - Max. 30 Stationen pro Segment Transceiver mit AUI-Schnittstelle für Thin-Ethernet Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 231 Direktanschluss über BNC-T-Stecker bei Thin-Ethernet Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 232

10 Base T - Ethernet Hub ( Sternkoppler ) - Sternförmig mit twisted pair - auch Punkt-zu-Punkt-Verbindungen zwischen 2 Stationen möglich Station Hub oder Switch Station Station - 4-fach UTP, max 100 m - RJ-45-Konnektor - Transceiver i.a. direkt auf der Netzadapter-Karte Hub - Hub = Zentrum, Drehund Angelpunkt... (vgl. auch zentrale Umsteigeflughäfen von Airlines) - sternförmige Verkabelung (innerhalb einer Etage oder Arbeitsgruppe) - Hub ist i.w. ein Multiport-Transceiver ( Konzentrator ) - generiert Kollisionssignal, wenn mehrere Stationen gleichzeitig senden - statt Multiport-Transceiver oft auch ein Switch (--> später) - Kabelstörungen betreffen i.a. nur eine Station - Hub entfernt im Fehlerfall betroffene Station logisch - ggf. auch periodischer Test und automatische Reaktivierung - RJ-45-Anschluss - bei 10 Base T-Ethernet sind 4 von 8 Anschlüssen benutzt - Diverse Ausprägungen: von einfachen Multiport-Repeatern ( klassischer Hub ) bis zu Switching-Funktionalitäten - einfache Hubs bilden bei Ethernet i.a. eine einzige Kollisionsdomäne (d.h.: physischer Stern, aber logisch ein einziger Bus!) - oft: Hub kennt die MAC-Adresse des einzigen an einem Port angeschlossenen Gerätes und leitet nur solche Pakete dort hin - enthält oft zusätzliche Funktionen für Netz-Management - Konfigurierbar über verschiedene Einschubkarten, z.b. - einige 10 Mb/s-Ethernet-Ports oder 100 Mb/s-Ethernet-Ports - uplink-anschluss für ein schnelles Backbone-Netz 1 2 3 4 5 6 7 8 Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 233 Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 234

Hub-Ansichten The Hub s Manual Not long ago, the computer network at the offices of American Scientist developed a frustrating problem - turtle-paced file transfers between machines and refusals to print documents, all punctuated by unpredictable periods of normal function. A long diagnosis isolated the problem to a piece of hardware called a hub, essentially a connecting device where computers, printers, scanners and so on meet to communicate. While attempting to verify the device s illness, one of our editors turned to the hub s manual, which offered one rather useless bit of diagnostic information: The activity light should be flashing randomly. So I watched the pinhead-size green light flash on and off-blinking in a seemingly erratic pattern. It looked random enough, but then I wondered: What is random?... http://www.amsci.org/amsci/issues/sciobs97/sciobs97-05random.html Linkes Bild: Router und Hub im linken Rack; Patchfeld für Lichtwellenleiter im rechten Rack; rechtes Bild: Router und Hub mit Twisted-Pair-Kabeln Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 235 Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 236

LAN-Switching - Dedizierte Verbindungen zwischen je zwei Ports - ähnlich wie das Herstellen einer Telefonverbindung - idealerweise mehrere Verbindungen gleichzeitig ohne Beeinflussung - Einschränkung von Fehlern auf den Verursacher; ggf. logische Trennung (Deaktivierung) des Ports - leistungsfähige Backplane notwendig - sternförmige Verkabelung (i.a. twisted pair) anderer Switch Ethernet 10 Mb/s 100 Mb/s (baumförmige Kaskadierung) Switch 100 Mb/s 1 Gb/s - Endgeräte unverändert (wie im klassischen Ethernet) nutzbar - jeweils dediziert volle Bandbreite pro Leitung - i.a. voll Duplex; keine unnötigen Kollisionen Backbone ATM Server - Ethernet-Switch: simuliert auf jeder Leitung ein eigenes Ethernet (Koppelung wie Bridges auf Ebene 2) höhere Gesamtleistung - Switch i.a. ausbaufähig (verschiedene Einschubkarten) - andere Protokolle - höhere Geschwindigkeiten für einzelne Leitungen - mehr Funktionalität (z.b. Management; Statistiken; Sicherheit) - Kritische Komponente --> Fehlertoleranz notwendig - redundante Netzteile, Lüfter...; Austausch im laufenden Betrieb Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 237 LAN-Switching (2) - Weiterleiten der Pakete auf zwei Arten: a) Store and forward: - Paket wird erst ganz empfangen - dadurch Prüfsumme ermittelbar; fehlerhafte Pakete nicht weiterleiten b) Cut through (bzw. on the fly bridging ): - Weitervermittlung beginnt sofort nach Erkennen der Zieladresse (spart bei 10 Mb/s zwischen 14 µs und 1.2 ms, je nach Paketlänge) - volle Filterfunktionen (z.b. Trigger auf bestimmte Paketinhalte bzgl. bestimmter Bitmuster höherer Protokolle) nicht möglich - Kompromiss: Zumindest abwarten, bis Mindestpaketlänge erreicht (damit werden kurze Reste abgebrochener Pakete herausgefiltert) - Flusssteuerung - bei einem belegten Zielport muss ein Paket ggf. (kurz!) gepuffert werden, oder es wird dem Sender ein Kollisionssignal geschickt - Puffer pro Eingangsport, pro Zielport, oder pro Pfad (= zugeordnete Eingangs- / Zielports) - Staus können sich bei belegtem Zielport ergeben, oder z.b. wenn 100 Mb/s am Eingang auf 10 Mb/s am Ausgang umgesetzt werden muss - nicht blockierend : eine Verbindung von a nach b blockiert nicht das Weiterleiten von Paketen von c nach d (aufwendiger --> teuerer) - Stapelbare ( stackable ) Switche - Koppelung des Busses ( Backplane ) i.w. gleichartiger Geräte - effizienter als Kaskadierung (baumförmige Hintereinanderschaltung) - Adressauflösung (Zuordnung MAC-Adresse zu Port) - ggf. statisch konfiguriert bei einem einzelnen Gerät am Port (Sicherheit!) - oder dynamisches Lernverfahren wie bei Brücken Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 238

Switch-Ansichten Ein Beispiel: Cisco EtherSwitch CPW2115 The switch increases network throughput by interconnecting devices via dedicated 10-Mbps ports over multiple media types including 10 Base T, 10 Base 2, and 10 Base FL. Designed specifically for networks built on mixed media, it provides MultiMAC connections between hubs, switches, routers, and servers through its 15-port capacity. It has a modular chassis that accommodates any combination of three 5-port, hot-swappable expansion cards. CiscoPro EtherSwitch CPW2115---Front View 10 Base T Module---Front View Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 239 10 Base 2 Module---Front View Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 240

Daten zum EtherSwitch CPW2115 Switching Equipment - Auszug aus der Produkt-Spezifikation Filter rate 223,200 packets per second Forward rate 23,200 packets per second Routing delay 40 microseconds from first bit at input port to first bit at output port Addresses per port 1,700 active addresses per port 6,000 addresses per system = 4-MB memory 10,000 addresses per system = 8-MB memory Buffers 256 full-size packets per port Number of ports 15: any combination of three 5-port modules for 10 Base T, 10 Base 2, or 10 Base FL. On 10 Base T and 10 Base 2 modules, 1 AUI port may be used in place of 1 other port. Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 241 Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 242

- Protokoll genormt: IEEE 802.5 - Routing nicht nötig - Broadcast möglich Token-Ring max 45 m Nachricht umrundet Ring ganz - Sendemodus (max. eine Station) / Mithörmodus Media Access Unit (MAU) Token-Ring: Datenübertragung Freitoken D Kurze Nachricht von A nach C A sendet A C A C D unidirektionaler Ring 1-Bit-Verzögerung (Puffer) und Signalregenerierung im Mithörmodus zur Station - Freitoken umrundet Ring Punkt-zu-Punkt Verbindung STP oder Koax Sendemodus zur / von der Station - Sendewillige Station: - wartet auf Freitoken - ersetzt Freitoken durch Belegttoken mit angehängter Nachricht - fügt Empfangsadresse an den Anfang der Nachricht i.a. 5000 Byte - Nachricht: - wird vom Empfänger gelesen - umrundet Ring weiter, wird dann vom Sender wieder absorbiert - Token: - Belegttoken nach Umrundung vom Sender in Freitoken verwandelt --> zirkulierendes Senderecht - Timeout für maximale token holding time (typw. 10 ms) Ring Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 243 B D A C A C B Nachrichten sind i.a. so lang, dass der Sender noch während des Sendens die ersten Bits seiner Nachricht schon wieder empfängt. C kopiert Freitoken - Token-Ring wurde Anfang der 80er-Jahre vom IBM-Forschungslabor in Rüschlikon entwickelt - Hat heute gegenüber den schnellen Ethernet-Varianten stark an Bedeutung verloren B D B Belegttoken Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 244

Der Monitor - Eine Station übernimmt die Rolle des Monitors --> Erkennung und Behebung von Fehlersituationen - timeout, um verlorene Token zu erkennen (--> regenerieren) - stempelt jedes Token, um mehrfaches Zirkulieren zu erkennen - absorbiert alte Token und fehlerhafte Nachrichtenreste?! entstehen z.b. beim Ausschalten einer sendenden Station - könnten gelegentlich 2 oder mehr Token auf dem Ring sein? Der Monitor-Election-Algorithmus - Hier nur das Prinzip: In der Praxis komplizierter durch diverse Timeouts, Fehlerbedingungen etc. - Voraussetzung: Identitäten aller Stationen sind verschieden - Jede Station mit Identität p hat eine lokale Variable M Adresse der Station - M ist initial 0; am Ende enthält M die Identität des Monitors Bewerber mit der höchsten Identität Jede Station p führt folgenden Algorithmus aus: - Monitorausfall wird von anderen Stationen durch einen grossen Timeout erkannt (lange weder Token noch Active Monitor Present -Nachricht gesehen ) --> Election-Protokoll, um dezentral einen eindeutigen Monitor zu wählen?! Election-Protokoll wird auch benötigt, damit die Stationen nach erstmaliger Konfiguration einen Monitor auswählen Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 245 Bei einem Timeout: M := p; send <M> to next Bei Eintreffen einer Nachricht <j>: if j > M then /* Wahl verloren...*/ { M := j; send <M> to next } if j = p then "Wahl gewonnen!" Vernetzte Systeme, WS 00/01, F. Ma. 246