Von VSE/VSAM nach NT/ORACLE mit G7 Mit dem Werkzeug-System G7-Migration wurden bereits bei mehreren Unternehmen, wie z.b. bei AVU in Gevelsberg und der Zusatzversorgungskasse in Detmold, verschiedene zentrale EDV-Anwendungen von einem IBM-VSE/ESA- Rechner mit VSAM-Dateien hochautomatisiert auf ein Windows NT-System mit Oracle-Datenbank transformiert. Für die Weiterentwicklung der Cobol-Programme wird unter Windows die Entwicklungsumgebung Net-Express von Microfocus eingesetzt. Bei beiden Unternehmen laufen Cobol-Anwendungen, mit denen zentrale Funktionen gesteuert werden. Weil bei beiden Unternehmen die Kosten für die Datenverarbeitung gesenkt werden und die Systeme flexibler gestaltet werden sollten, entschied man sich jeweils für die Portierung der bewährten Anwendungen in eine neue Systemumgebung. Durch den Einsatz offener Client/Server-Architekturen (Basis: Unix oder Windows NT) können die EDV-Kosten drastisch gesenkt und die Flexibilität der Unternehmens-Organisationen entscheidend erhöht werden. Daher wird nach Lösungen gesucht, um die auf den proprietären Systemen (Mainframes) eingesetzten und seit vielen Jahren erfolgreich laufenden Anwendungen in Client/Server- Umgebungen abzubilden. Die Transformation ermöglicht den Unternehmen, die Vorteile der neuen Welt mit relationalen Datenbanken und grafischen Benutzeroberflächen für die Anwendungen zu nutzen und die Integration von Zukunfts- Technologien zu ermöglichen. Die Entscheidung für das Zielsystem Windows NT und das Datenbank-System Oracle wurde dadurch erleichtert, daß von GSE Graeber Software-Entwicklung in Püttlingen mit der G7- Migration ein Werkzeug-System angeboten wird, das die Migration hochautomatisiert ermöglicht. Wir haben uns für GSE entschieden, weil dieses Softwarehaus gute Referenzen für ähnliche Projekte hatte. Wir mußten unsere Entscheidung niemals bereuen, weil GSE als Projektpartner immer ansprechbar war und alle im Projekt auftretenden Probleme zügig gelöst hat. bemerkte Axel Mertins, EDV-Leiter bei AVU. 15.02.10 GSE Graeber Software-Entwicklung Seite 1
Die Ausgangssituation Die AVU in Gevelsberg und die Zusatzversorgungskasse in Detmold arbeiteten jeweils mit einem Host-Rechner von IBM mit dem Betriebssystem VSE/ESA. Für die Datenhaltung wurden VSAM-Dateien eingesetzt. Die Anwendungen liefen unter dem TP-Monitor CICS. Die Dialog- und Batch-Programme der Anwendungen waren fast ausschließlich in Cobol programmiert. Für die Darstellung der Bildschirm-Masken wurde BMS bzw. SDF eingesetzt. Einige Assembler-Programme wurden als Unterprogramme verwendet. Bei der Zusatzversorgungskasse existierte ein Schnittstellenprogramm zum allgemeinen Zugriff auf VSAM-Dateien aus Batchprogrammen (EFIO). Die Bildschirm-Bearbeitung war IBM-spezifisch und die Masken waren mit BMS- Makros bzw. in SDF-Strukturen definiert. Die zu migrierenden unternehmenskritischen Cobol-Anwendungen bei AVU bestanden aus ca. 360 Dialog-Programmen, 490 Batch-Programmen, 290 Masken, 50 VSAM-Dateien 420 JCL-Jobs. Bei der Zusatzversorgungskasse war das Mengengerüst etwas kleiner. Allerdings waren dort einige Assembler-Programme vorhanden, die in der Zielumgebung neu zu entwickeln waren. Seitens beider Unternehmen wurden hohe Anforderungen an eine große Stabilität des EDV-Systems mit Betriebssystem und die 100%-ige Stabilität und Korrektheit der Anwendungen gestellt. Daher ließ man sich auch nicht auf die Versprechungen des Migrations-Anbieters ein, der eine risikofreie Migration propagierte, sondern ließ im Rahmen einer Projekt-Analyse auch eine Pilot- Migration mit ausgewählten Programmen, Masken, Daten und Jobs durchführen. Die gleichen Programme wurden mit den gleichen Daten auf dem Ursprungssystem durchgeführt und man erwartete, daß die Pilotmigration in der Zielumgebung die gleichen Ergebnisse lieferte, wie auf dem Mainframe. Die G7-Migrations-Werkzeuge Die G7-Migrations-Werkzeuge wurden von GSE in Püttlingen selbst entwickelt und sind international im Einsatz. GSE hat sich seit vielen Jahren ganz auf die Entwicklung und den Einsatz von Migrations- Werkzeugen spezialisiert und gehört weltweit zu den kompetentesten Unternehmen auf diesem Gebiet. Mit den G7-Werkzeugen werden Cobol-, Fortran-, Mantis- oder PL/1-Anwendungen von proprietären Systemen (z.b. IBM VSE, IBM MVS, Siemens BS2000, Tandem Guardian, UNISYS oder Bull DPS) hochautomatisiert in Client/Server-Umgebungen (Basis Unix oder Windows NT) migriert. Durch den Einsatz der Werkzeuge wird im allgemeinen die Programmiersprache und die Grundfunktionalität der Anwendungen nicht verändert. Durch Kapselung der Daten- und Bildschirm-Zugriffe erfolgt allerdings ein automatisches Reengineering. Dabei wird die Oberfläche verbessert und die Datenzugriffe werden auf eine relationale Datenbank umgeleitet. CICS-Befehle, systemspezifische Befehle (z.b. SEND- Befehl bei Tandem) und DML-Befehle für den Zugriff auf Datenbanken werden in Standard-Befehle der jeweiligen Programmiersprache umgewandelt. Die G7-Migration umfaßt auch Dienstfunktionen für den Ablauf (Ablaufsteuerung, Datenbank-Schnittstellen, Präsentations-Monitor, etc.) und Entwicklungs- Werkzeuge für die Weiterentwicklung der migrierten Anwendungen. 15.02.10 GSE Graeber Software-Entwicklung Seite 2
Die Projekt-Analyse Zunächst wurde von GSE eine Projekt-Analyse durchgeführt, um die Abweichungen zwischen Quell- und Zielsystem und damit auch eventuell erforderliche Anpassungen der G7-Werkzeuge genau definieren zu können. Die Ergebnisse der Projekt-Analyse wurden in einer Projekt-Studie vorgestellt. Sie stellte die organisatorische und technische Machbarkeit der Migration sicher und bot die Basis einer Kosten- und Terminplanung für das eigentliche Migrations-Projekt. Die Projekt-Studie enthielt neben einer genauen Ist-Analyse der bestehenden Anwendung auch eine Darstellung des Sollzustandes (Hardware- und Software-Umgebung). Zur Verblüffung von AVU ergab die im Rahmen der Projekt-Analyse durchgeführte Pilotmigration exakt die gleichen Ergebnisse, die AVU auch mit den bereitgestellte Programme, Masken, Datenstrukturen und Daten auf dem VSE/ESA-System erhalten hatte. Damit konnte die Korrektheit der migrierten Programme bewiesen werden. Bestandteile der Projekt-Studie Aufgabenbeschreibung gegenwärtige und zukünftige System-Umgebung Analyse der technischen Machbarkeit Vorschlag zur organisatorischen Durchführung und Organisation des Migrations-Projektes Darstellung der kritischen Faktoren und Risiken für das Migrations-Projekt Ressourcen- und Zeit-Planung Aufwandsanalyse und Angebot für das Migrations-Projekt. Nach Vorlage der Projekt-Studie waren beide Unternehmen von der Korrektheit und Wirtschaftlichkeit der Migration überzeugt und haben sich kurzfristig für die Durchführung des Projektes entschieden. Volker Kamolz, Geschäftsführer der Zusatzversorgungskasse: Wir konnten uns davon überzeugen, daß das Migrations- Projekt durchführbar und mit relativ geringem Aufwand von unseren eigenen Mitarbeitern nach einer Einführungs-Schulung und mit gelegentlicher Unterstützung durch den G7-Migrations-Berater von GSE zu realisieren ist. Das Migrations-Projekt Diese Überzeugung wurde während des nun folgenden Migrations-Projekts verifiziert. Die Projekt-Leitung übernahm jeweils ein erfahrener Mitarbeiter des Kunden. Die Unternehmen konnten die Werkzeuge mit eigenen Mitarbeitern einsetzen und wurden dabei durch einen G7-Migrations-Berater von GSE unterstützt. Bei der Entwicklung und Anpassung von Werkzeugen wurden temporär ein bis zwei weitere Mitarbeiter von GSE eingesetzt. Bei der Zusatzversorgungskasse waren die Masken mit 32 Zeilen definiert. Für die Umsetzung dieser Masken wurde von GSE der G7-Masken-Konverter angepaßt und der G7-Präsentations-Manager erweitert. Danach konnten die Masken vollkommen automatisch konvertiert und windows-like auf einem PC dargestellt werden. Die Migrations-Teams bestanden jeweils aus zwei bis drei Mitarbeitern, die im wesentlichen mit Testarbeiten in der neuen System-Umgebung beschäftigt waren. Die Gesamt-Projekt-Dauer lag bei sieben bis neun Monaten. Nach der Einführung der migrierten Anwendungen auf dem Zielsystem am Stichtag konnte bei AVU das VSE/ESA-System abgeschaltet werden, weil das NT-System mit Oracle-Datenbank und G7-Runtime-System absolut stabil lief. Der am Stichtag anwesende Migrations-Berater von GSE konnte Däumchen drehen und wurde von AVU erstmalig nach ca. 4 Monaten Produktivlaufzeit um Rat gefragt, als ein Mitarbeiter der AVU ein kleines Problem hatte. Die Zusatzversorgungskasse ist nach der Migration unabhängig von ihrem Outsourcing-Partner. 15.02.10 GSE Graeber Software-Entwicklung Seite 3
Die CICS-Befehle wurden von dem G7-Programm-Konverter automatisch in Call-Befehle konvertiert. Die durch CICS bereitgestellten Dienst e wurden im Zielsystem durch G7-Schnittstellen-Routinen abgedeckt. Sie leiten nun die VSAM-Datenzugriffe und Transaktions-Befehle über den G7-Datenbank-Manager auf die ORACLE-Datenbank und die SEND/RECEIVE-Befehle über den G7-Präsentations-Manager auf den PC bzw. den NC (Thin Client) um. Die Anwendungen wurden nach der Konvertierung durch Einsatz und Aufruf des G7-Java-Applets automatisch webfähig. CICS wird nicht mehr benötigt, weil alle übrigen Funktionen durch das Betriebssystem in der Zielumgebung unterstützt werden. Der G7-Programm-Konverter erwies sich als so intelligent, daß keine manuellen Änderungen in den Quell-Programmen erforderlich waren. Dadurch konnte auch die Wiederholbarkeit der automatischen Programm-Konvertierung gewährleistet werden. Die Migration konnte parallel zu der Weiterentwicklung auf dem VSE-System betrieben werden, lediglich kurz vor der Produktions-Umstellung mußten nochmals die aktuellen Programme konvertiert werden. Die Frozen Zone für die Weiterentwicklung konnte dadurch auch auf ca. zwei Wochen begrenzt werden. Durch den G7-Präsentations-Manager ist auf dem Zielsystem keine Terminal-Emulation für den Betrieb der Dialog-Anwendung erforderlich. Der G7-Präsentations-Manager erhält vom Windows-Server über die Kommunikations-Komponente von G7 nur wenige Daten über das Netz (Nettodaten und Steuerungsdaten). Dadurch wird das Netz stark entlastet. Da die aktuellen Maskeninformationen (Layout und Feldinformationen) lokal gespeichert werden, kann das G7-Tool die Masken in einer flexiblen Form auf dem Client darstellen. Die Webfähigkeit der Anwendung stellt das G7-Java-Applet sicher, das die gleiche Kommunikation mit der G7-Kommunikations-Schnittstelle auf dem Windows-Server durchführt, wie der G7-Präsentations-Manager. Auch die VSAM-Dateien konnten problemlos umgesetzt werden. Hierfür stand ein entsprechender Konverter von G7 zur Verfügung, der die Umsetzung weitgehend automatisch vornimmt. Dabei wurden aus einigen VSAM-Dateien, die eine Satzart-Struktur aufwiesen, mehrere Tabellen in der Oracle-Datenbank generiert, weil die Zieltabellen sonst nicht SQL-fähig gewesen wären. Der Zugriff auf diese Tabellen erfolgt über ein intelligentes G7-Schnittstellen-Programm, das im Falle der Dateien mit Satzart-Struktur den Zugriff auf die jeweils korrekte Tabelle umleitet. Die Steuerung dieses Schnittstellen-Programms erfolgt über Tabellen, die in der Datenbank hinterlegt werden. Das Entladen der VSAM-Dateien auf dem VSE/ESA-System erfolgte mit dem von G7 generierten Entladeprogramm, das als Ergebnis flache Datenstrukturen lieferte. Diese wurden nach Filetransfer (mit EBCDIC- ASCII-Code-Konvertierung) mit dem Oracle-Loader über von G7 automatisch generierte Steuerungs-Skripte in die Ziel-Datenbank geladen. 15.02.10 GSE Graeber Software-Entwicklung Seite 4
Das Ergebnis der G7-Migrations-Projekte Bei beiden Unternehmen wurden die Anwendungen an einem Stichtag in der neuen Systemumgebung gestartet, nachdem unmittelbar vorher die aktuellen Daten aus den VSAM-Dateien überspielt, umstrukturiert und in die Oracle-Datenbank übernommen worden waren. Die Anwendungen laufen bei beiden Unternehmen mit unveränderter Funktionalität in einer modernen, sicheren und offenen System-Umgebung. Die Geschwindigkeit der Zugriffe und der Batch- Jobs konnte gesteigert werden. Auch die Produktivität der Entwickler ist durch die erhöhte Professionalität der Entwicklungs-Werkzeuge von G7 und Merant gestiegen. Die Geschwindigkeit der Compilierung komplexer Programme wurde drastisch erhöht. Die Compiler-Läufe dauern nicht länger als 20 Sekunden bestätigt Ulrich Owe, Projektleiter bei der Zusatzversorgungskasse. Durch den Einsatz der in der Zielumgebung verfügbaren Entwicklungs-Werkzeuge (G7, Oracle und Microfocus ) kann die Anwendung produktiv weiterentwickelt und verbessert werden. Nach der Übernahme aller Daten auf die Oracle-Datenbank in der neuen System-Umgebung wurden die IBM-Rechner abgeschaltet. Die Amortisation für das Migrations-Projekt ergibt sich kurzfristig, weil die Gesamtkosten für die Migration inklusive aller Kosten für die neue Hardware nicht höher sind, als wir für die Aufrechterhaltung des Betriebes auf der IBM-Hardware hätten ausgeben müssen bestätigt Axel Mertins. Und wir haben nach der Umstellung unserer betriebswirtschaftlichen Anwendungen auf R3 keine Schnittstellenprobleme. Außerdem läuft das neue System mit den migrierten Anwendungen seit über 3 Jahren vollkommen stabil und sehr performant, obwohl wir für unsere über 300 Benutzer lediglich einen Rechner mit 2 Intel-Prozessoren von jeweils 166 MHz unter NT einsetzen. Die Vorteile des Einsatzes der G7-Migrations-Werkzeuge Verbesserung/Standardisierung der Datenbasis und der Benutzeroberfläche Minimierung des Fehlerrisikos Kurze Migrations-Projekt-Dauer 1:1-Umstellung ohne Risiken Erhöhung der Produktivität bei der Weiterentwicklung Hohe Skalierbarkeit und Offenheit der System-Umgebung Einsatz von leistungsfähigen und preiswerten Hardware-Komponenten Kostenersparnis bei dem Betrieb der Anwendung und deren Weiterentwicklung Portabilität der Anwendung und der Datenbasis Weitere Informationen und Pressehinweise: www.g7-migration.de Verfasser: Karl-Albrecht Graeber GSE Graeber Software-Entwicklung Junkernfeldstraße 3 +49 (0) 6172 / 99 76 36 7 D-61381 Friedrichsdorf E-Mail: info@g7-migration.de 15.02.10 GSE Graeber Software-Entwicklung Seite 5