Pressetext zur Ausstellung: 100 x Paul Klee. Geschichte der Bilder 2. Weitere Informationen zur Ausstellung 5. Begleitprogramm 6

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Transkript:

PRESSEMAPPE 100 x Paul Klee. Geschichte der Bilder 29. September 2012 10. Februar 2013 K21 STÄNDEHAUS Pressekonferenz und Vorbesichtigung: Freitag, 28.09.2012, 11.00 Uhr Redner Ute Schäfer, Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW Dr. Marion Ackermann, Künstlerische Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen Dr. Anette Kruszynski, Kuratorin der Ausstellung Annika Plank, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Bildung Inhalt Pressetext zur Ausstellung: 100 x Paul Klee. Geschichte der Bilder 2 Weitere Informationen zur Ausstellung 5 Begleitprogramm 6 Überraschende Schenkung: Paul Klee, in seiner Brust (1937) 8 Klee war auch ein Objektkünstler 9 Kunstsammlung geht ins Netz: Start der Sammlung Online 10 Lichterfest im Ständehauspark 11 Ausstellungsvorschau: Katarzyna Kozyra. Master of Puppets 12 Text- und Bildmaterial zum Download: www.kunstsammlung.de/presse STIFTUNG KUNSTSAMMLUNG NORDRHEIN-WESTFALEN Grabbeplatz 5 D-40213 Düsseldorf K20 GRABBEPLATZ K21 STÄNDEHAUS SCHMELA HAUS Gerd Korinthenberg Alissa Krusch Kommunikation / Presse Tel.: + 49 (0)211.83 81-730 Fax: + 49 (0)211.83 81-201 presse@ kunstsammlung.de www.kunstsammlung.de

Pressetext zur Ausstellung 100 x Paul Klee. Geschichte der Bilder 29.09.2012 10.02.2013 K21 STÄNDEHAUS Kuratorin: Anette Kruszynski Die Paul-Klee-Sammlung in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen gehört zu den umfangreichsten Beständen mit Arbeiten dieses vielseitigen Künstlers in Deutschland. Noch nie wurden in Düsseldorf alle 100 Werke gemeinsam der Öffentlichkeit präsentiert. Diese einzigartige Möglichkeit, dem Publikum die vollständige Kollektion zu zeigen, bietet zahlreiche neue Erkenntnisse. Der 1879 geborene Paul Klee lehrte an der Düsseldorfer Kunstakademie Anfang der 1930er Jahre, bevor er unter dem Druck der nationalsozialistischen Diktatur Ende 1933 emigrierte. Klee starb 1940 in der Schweiz. Den Grundstock für den Düsseldorfer Bestand bildeten 88 Werke, die das Land Nordrhein- Westfalen 1960 durch Vermittlung des Schweizer Galeristen Ernst Beyeler von dem US- Sammler und Stahlindustriellen David Thompson erworben hatte. Heute zählt die Sammlung 100 Arbeiten, die regional und international einen bedeutenden Anziehungspunkt darstellen. Im Bestand der Kunstsammlung sind alle Schaffensphasen des Künstlers vertreten. Der Bogen spannt sich von dem noch unter Jugendstil-Einfluss stehenden Hinterglasbild Bildnis der Frau v. Sinner, Bern (1906) bis zu Klees späten Arbeiten auf Papier wie der Zeichnung scharfes Wort, entstanden im Todesjahr 1940. Präsentiert werden die Arbeiten in der zeitlichen Abfolge ihrer Entstehung, verteilt auf die drei Säle der Bel Etage im Ständehaus. Den Anfang machen Zeichnungen aus der Zeit nach der Jahrhundertwende. Werke um 1914 spiegeln die Erfahrungen wider, die Klee während seiner legendären Tunisreise gemacht hat. Präzise komponierte Gemälde geben Aufschluss über die Ölmalerei, mit der der Künstler 1919 begann. Wieder andere Arbeiten wie etwa Polyphone Strömungen (1929) entstanden in den geometrisch-konstruktivistisch geprägten Jahren, in denen Klee an der staatlichen Hochschule für Gestaltung, dem Bauhaus, tätig war. Zeichnungen und Ölgemälde in der zeichenhaft reduzierten und verschlüsselten Bildsprache geben Einblick in das Spätwerk. 2

Die Präsentation in K21 bietet eine Fülle von Informationen. Ein eigener Bereich in der Ausstellung ist den Erläuterungen zu einer Auswahl der Werke gewidmet. Im Blickfeld steht zum Beispiel das Engagement der Galeristen, durch deren Hände die Arbeiten gegangen sind: So gehört das Aquarell Erinnerung an einen Garten von 1914 zu den Blättern, für die sich der Berliner Kunsthändler Herwarth Walden (1878 1941) eingesetzt hat. Walden gab ab 1910 die Zeitschrift Der Sturm heraus und leitete die gleichnamige Galerie. In den Jahren 1913 bis 1921 zeigte er mehr als zehn Ausstellungen mit Werken Klees und produzierte Kunstdrucke und Kunstpostkarten mit dessen Motiven. Vor dem Hintergrund der NS-Diktatur in Deutschland verschob sich das Interesse an Klees Werken in die USA. Um 1940 gab es etwa 80 Klee-Sammler in Amerika, davon rund 30 allein in New York. Das Aquarell Der L=Platz im Bau (1923) wurde im Juni 1948 von Anatole Litvak (1902 1974) erworben. Der aus der Ukraine stammende Hollywood- Regisseur feierte in den USA in den 1940er und 1950er Jahren Erfolge mit Filmen wie Hölle, wo ist dein Sieg oder Lieben Sie Brahms? Manche Werke, die während Klees Zeit an der Düsseldorfer Kunstakademie entstanden sind, haben offensichtlich regionalen Bezug: Das Gemälde Blick in die Ebene (1932) könnte ein unmittelbarer Reflex auf die niederrheinische Gegend sein. Die Linien, die die Bildfläche wie Pfade durchschneiden, vermitteln den Eindruck einer sanft geschwungenen Hügellandschaft. Das Bild ist auch ein Beispiel, wie politische Gegebenheiten und juristische Unklarheiten den Weg von Kunstwerken bestimmen können. Blick in die Ebene befand sich 1945 im Nachlass einer amerikanischen Kunsthändlerin. Das US- Justizministerium zog die Arbeit 1950 ein. Es berief sich dabei auf ein Gesetz, dass die Beschlagnahme von feindlichem Besitz aus der Kriegszeit vorsah. Die Werke kamen 1954 in eine vom Office of Alien Property ausgerichtete Auktion. Das genaue Studium der Werke bietet auch Aufschluss über die künstlerischen Strategien Klees. Offensichtlich sah der Künstler einige seiner Arbeiten als plastische Gebilde, denn er hat immer wieder die Rückseite eines Werkes in die Gestaltung einbezogen. Das Werk 43 von 1928 wirkt wie ein skulpturales Objekt. Die Vorderseite scheint die Wechselbeziehung zwischen konstruktiver und intuitiver Gestaltung zum Thema zu haben. Auf der Rückseite ist dicke Spachtelmasse zu sehen, so dass ein ungegenständliches weißes Relief entsteht. 3

Der Blick auf das Publikum, dem die Werke von Paul Klee in mehr als fünf Jahrzehnten präsentiert wurden, zeigt, wer zu welchem Zeitpunkt welche Werke sehen konnte. Die Schilder auf den Rückseiten der Arbeiten geben Auskunft über Ausstellungen, in denen die Bilder gewesen sind. Aber sie berichten nicht nur über Reisen in ferne Länder, sondern auch über die politisch-diplomatische Aufgabe, die die Klee-Sammlung seit den 1960er Jahren zu erfüllen hatte. Nicht zufällig führte die erste Reise der Klee-Bilder 1966 in Museen nach Jerusalem und Tel-Aviv, um sich vorsichtig denen anzunähern, die Opfer des Nazi-Terrors gewesen waren. In den kommenden zwei Jahrzehnten war die Düsseldorfer Sammlung unter anderem in Australien und Indien, in Brasilien und Kanada, Japan oder Neuseeland ausgestellt. Die Düsseldorfer Klee-Sammlung gibt einen unvergleichlichen Einblick in das Œuvre dieses Künstlers. Dafür sorgte nicht nur das erste Konvolut an Werken, sondern auch die weiteren Erwerbungen seit den 1960er Jahren. Die Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und anderen farbigen Arbeiten vermitteln einen umfassenden Überblick in Klees nahezu unerschöpfliche Kreativität. Der Künstler reflektiert sensibel und mit scharfem analytischem Blick die Ereignisse seiner Zeit und erschafft auf diese Weise einen künstlerischen Kosmos, in dem sich Tragikomik, Leichtigkeit, Ernst, Ironie, Spiel und Kalkül vereinen. 4

Weitere Informationen Eröffnung der Ausstellung Freitag, 28.09.2012, 19.00 Uhr»Klee Kinder«Eröffnung von Kindern für Kinder ab 5 Jahren Schülerinnen und Schüler der Paul-Klee-Grundschule geben Auskunft über Klees Werke und zeigen, mit welchen Materialien und Techniken der Maler gearbeitet hat. Sonntag, 30.09.2012, 11.00 13.00 Uhr (Eintritt frei!) Öffentliche Führungen dienstags, sonntags und feiertags 15.00 16.00 Uhr Die Teilnahme ist im Eintrittspreis inbegriffen. Kinderführungen sonntags (außer 18.11.) 15.00 16.30 Uhr Gebuchte Führungen Zur Ausstellungen können individuelle Führungen und Workshops gebucht werden. Information und Anmeldung im Besucherservice: Tel. 0211.83 81-204 service@kunstsammlung.de Katalog zur Ausstellung Vorwort von Marion Ackermann, bearbeitet von Anette Kruszynski, ca. 200 Seiten, ca. 150 meist farbige Abbildungen, 23 x 27 cm, Hardcover mit Schutzumschlag, Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin, 29,00 Euro. Multimedia-Guide Im Eintrittspreis inbegriffen ist die Ausleihe eines Multimedia-Guides für Erwachsene.»Klee Koffer«Kindern ab 5 Jahren bietet der Klee Koffer Informationen zu verschiedenen Kunstwerken sowie kreative Aufgaben zum Werk von Paul Klee. Entgelt: 2,50 Euro pro Koffer Limitierte Sonderdrucke Paul Klee Anlässlich der Ausstellung 100 x Paul Klee im K21 Ständehaus, hat die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen zusammen mit RECOM ART / Berlin, drei limitierte Sonderdrucke von Werken von Paul Klee produziert, deren Erlös der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen zugute kommt. 5

Begleitprogramm 3. Oktober 2012»Hommage à Paul Klee«mit dem Duo Grau Schumacher Das Piano-Duo Andreas Grau und Götz Schumacher spielt am KPMG-Kunstabend Werke von Claude Debussy, Till Hass, Johann Sebastian Bach, Pierre Boulez und Steffen Schleiermacher, der den Abend moderiert. 20.00 Uhr K20 Grabbeplatz Eintritt frei, begrenzte Plätze 7. November 2012»Über den Klee«Ein Puppenspiel für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren Für seinen Sohn Felix baute Paul Klee 30 faszinierende Handpuppen. Am KPMG- Kunstabend erweckt das Berliner Ensemble United Puppets die Figuren zu neuem Leben. 20.00 Uhr K20 Grabbeplatz Eintritt frei, begrenzte Plätze 18. November 2012»Auf ins Land der besseren Erkenntnis!«Linklaters-Thementag für die ganze Familie Umfangreiches Veranstaltungsprogramm für Groß und Klein mit Führungen und Workshops auf der Piazza 11.00 bis 17.00 Uhr K21 Ständehaus Eintritt frei 6

9. Dezember 2012, 13. Januar 2013 und 10. Februar 2013 Sonntagmatineen In Kooperation mit der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf laden wir zu Matineen unter der Kuppel ein. Studierende der Hochschule spielen Werke, die für Paul Klee von besonderer Bedeutung waren, ebenso wie Stücke zeitgenössischer Komponisten, die sich von Klee inspirieren ließen. Jeweils 11.30 Uhr K21 Ständehaus Eintritt frei mit Ticket zur Ausstellung»polyphon Paul Klee im Videoclip«Für Jugendliche ab 10 Jahren Das Projekt»polyphon«bietet Jugendlichen die Möglichkeit, der Kunst Paul Klees auf die Spur zu kommen. In unserer offenen Medienwerkstatt können sie selbstständig mit digitalen Bildmedien experimentieren und ihre eigenen Videoclips und Kurzfilme zu Paul Klee entwickeln. Ein Projekt zum Kulturrucksack NRW Jeden 2. und 4. Samstag im Monat 15.00 bis 18.00 Uhr K21 Ständehaus Eintritt frei 7

Das 101. Klee-Werk für die Kunstsammlung als überraschende Schenkung Als überraschende Schenkung hat die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen jetzt ein weiteres Werk von Paul Klee erhalten: Die Landesgalerie besitzt nun 101 Arbeiten dieses bedeutenden Künstlers und damit eine der international größten Klee-Kollektionen. Das Blatt in seiner Brust aus dem Jahr 1937 hatte die Baden-Badener Kunstsammlerin Sonja von Ostau testamentarisch der Kunstsammlung vermacht. Hintergrund dieser großherzigen Schenkung ist die langjährige Freundschaft Frau von Ostaus zur Kunstsammlung und insbesondere zu ihrem Amtsvorgänger Armin Zweite, sagte Marion Ackermann, Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Die Klee-Arbeit in seiner Brust wird von Rosatönen und einigen Akzenten in Rot dominiert. Der Künstler hat die Ölfarben satt und in expressivem Duktus so auf den gelbgrünen Grund aufgetragen, dass das figürliche Motiv durch entsprechende Aussparungen der Farbe als eine einfache Strichzeichnung zum Vorschein kommt. Dargestellt ist ein Männerkopf mit angeschnittenem Oberkörper und wie der Bildtitel aussagt - in seiner Brust der Umriss einer weiteren kleinen Büste. Den Hauptakzent des Motivs bildet das rot gekennzeichnete Herz. Der Erwerb von 88 Werken Paul Klees (1879-1940) im Jahr 1960 durch das Land Nordrhein-Westfalen war Anlass für die Gründung der Kunstsammlung. Erstmals werden nun in der Ausstellung 100 x Paul Klee Geschichte der Bilder alle Arbeiten Klees aus dem Besitz der Kunstsammlung gemeinsam gezeigt. Paul Klee in seiner Brust 1937,23 (K 3) Ölfarbe auf Kleistergrundierung auf Papier, mit Leimtupfen auf Karton montiert, 33 x 21 cm Bez. o. l.: Klee, a. d. Karton mit Randleiste u. M.: 1937 K. 3. in seiner Brust, u. l. mit Bleistift: IV Cat. Rais. Nr. 6959 Inventar Nr. 1915 Stiftung Sonja von Ostau 8

Die Kunstsammlung geht ins Netz: Start der Sammlung Online mit 100 Klee-Werken Neue Wege in der Präsentation ihres Bestands geht die Kunstsammlung Nordrhein- Westfalen zur Eröffnung der Ausstellung über das Werk Paul Klees: Auf der Internetseite sammlung-online.kunstsammlung.de wirbt ab sofort eine Online-Datenbank für die herausragenden Werke der Landessammlung. Erstmals werden die 100 Arbeiten Klees, die bis zum 10.02.2013 in der Ausstellung 100 x Paul Klee. Geschichte der Bilder ausgestellt sind, in wissenschaftlich umfangreicher Form im Internet präsentiert. Eine Erweiterung um Werke anderer Künstler aus der Sammlung folgt in den kommenden Monaten. Ob einfach nur neugierig oder mit wissenschaftlichem Forschungsinteresse: Besucher der Sammlung Online erwartet eine ausführliche Dokumentation der abgebildeten 100 Arbeiten Klees. Zu jedem Kunstwerk finden sich unter anderem Angaben zum Titel, zur Entstehung, Technik und Maßen sowie zu eventuellen Beschriftungen oder Erwerbungshinweisen. Erläuternde Texte und Angaben, wo das Werk ausgestellt war, sind ebenso zu lesen wie umfangreiche Literaturhinweise. In der Rubrik Provenienz werden die verfügbaren Informationen zu den wechselnden Eigentumsverhältnissen seit Entstehen eines jeden Kunstwerkes aufgeführt. In einem Portfolio können die Nutzer Werke sammeln und sich so ihre eigene Kunstsammlung zusammenstellen. Ausführliche Künstlerbiographien sind ebenfalls Bestandteil der Seite. Die Realisierung der Sammlung Online ist schon lange Wunsch der wissenschaftlichen Leiterin Dr. Anette Kruszynski: Mit diesem Schritt wollen wir unser Wissen teilen. Angesprochen sind Kunstliebhaber ebenso wie Kunstwissenschaftler. Nun erhoffen wir uns einen regen Gedankenaustausch. Die Erweiterung der Online-Sammlung um weitere Werke aus der Kunstsammlung ist fester Bestandteil des Projektes. Ab dem kommenden Jahr werden nach und nach weitere Meisterwerke verfügbar gemacht. Es folgen zunächst Arbeiten der deutschen Expressionisten Franz Marc, August Macke und Ernst Ludwig Kirchner. Anschließend finden die Werke von Juan Gris, Amedeo Modigliani und El Lissitzky ihren Platz auf der Internetseite. Langfristig werden Künstler der Gegenwart ebenso berücksichtigt wie etwa Neuerwerbungen für die Landessammlung. Die Sammlung Online wurde durch die Firma Zetcom unterstützt, mit deren Museumsdatenbank MuseumPlus die Bestände des Hauses seit vielen Jahren inventarisiert werden. 9

Paul Klee war auch Objektkünstler Paul Klee, bisher weltbekannt als Schöpfer von Zeichnungen und Gemälden, war weit mehr als das: In vielen Fällen hat der Künstler seine Werke als dreidimensionale Arbeiten betrachtet. Dies geschah durch die gleichwertige Gestaltung der Vorder- und Rückseite einzelner Bilder, durch die Montage verschiedenster Materialien von Pappe bis Tüll oder gar die bewusste Einbeziehung der Rahmung, sagte die Sammlungsleiterin an der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Anette Kruszynski. Als eine weitere Methode habe Klee bei manchen Aquarellen oder Tuscharbeiten die starken wellenartigen Verwerfungen des getrockneten Papiers ganz klar als bildnerische Mittel genutzt. Lange Zeit hat man diese Dinge, die Klee bewusst einkalkuliert hat, nicht richtig wahrgenommen, erklärte die Expertin. In der Ausstellung 100 x Paul Klee. Geschichte der Bilder (29. 9. 2012 bis 10.2. 2013) dokumentiert die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen unter anderem diese überraschende Strategie des Künstlers. Hier wird beispielsweise das Klee-Werk 43 (1928) mit bemalter Vorder- und reliefartiger Rückseite zu sehen sein. War der Aspekt der Dreidimensionalität im Werk Klees bisher unter Experten eher eine These, eine bloße Vermutung, so hat die Vorbereitung unserer Ausstellung hier weiter Klarheit geschaffen, betonte die Museums-Kuratorin. Dieser konsequente Weg Klees vom Zeichner über den Maler bis zum Objektkünstler ab etwa 1919 hat nach den Worten der Kunsthistorikerin einen verständlichen Hintergrund: Dies war seine persönliche Antwort auf die von vielen Künstler im frühen 20. Jahrhundert gestellte Frage nach der Zukunft des traditionellen Tafelbildes. Der Dadaist Kurt Schwitters habe beispielsweise auf dieselbe künstlerisch-ästhetische Fragestellung mit seinen berühmten Collagen aus unterschiedlichsten Materialien geantwortet. 10

Lichterfest im Ständehauspark 28. bis 30. September 2012 Bunt bestrahlte Bäume, Boote auf dem Kaiserteich, Bach im Konzert: Mit einem abwechslungsreichen Programm für alle lockt Ende September das Lichterfest im Ständehauspark (28. 30.9.) in die Düsseldorfer City. Origineller Auftakt ist ein Konzert für Schwimm-Flügel am Freitagabend: Von einem Ponton in der Mitte des Kaiserteichs werden Klaviermelodien von Gershwin, Chopin und Debussy über das Wasser klingen, gespielt auf einem edlen Steinway-Flügel. Ebenfalls auf dieser schwankenden Bühne gastiert die Formation Becker & Becker mit edlem Jazz und dezentem Pop. Kooperationspartner der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, die das dreitägige Fest organisiert, ist bei dem schwimmenden Konzert die Robert Schumann Hochschule Düsseldorf. Parkillumination in bunten Farben, Jongleure mit wirbelnden Lichtern und immer wieder unterhaltsame Musikacts verwandeln den historischen Landschaftspark rund um das Ständehaus zur quicklebendigen Show-Bühne, während auf dem Kaiserteich Ruderboote zu nautischen Abenteuern locken. Gleichzeitig mit dem Lichterfest startet im K21 Ständehaus am Freitagabend auch die Ausstellung 100 x Paul Klee. Geschichte der Bilder, die bis zum 10.2. 2013 zu sehen ist. Am Lichterfest-Wochenende gilt für alle Ständehaus-Gäste freier Eintritt. Nach Einbruch der Dämmerung sorgen im Ständehauspark geschickte Jongleure des Flight Club für Wirbel: Die chipgesteuerten Leuchtkeulen der in vielen Varietés und auf Festivals gefragten Künstler erstrahlen in einer zur jeweiligen Musik und Choreografie wechselnden wahren Farbenglut. Bunte Illuminationen und Installationen sowie Minikonzerte kleiner Ensembles zwischen Bäumen und Außen-Kunstwerken sorgen in allen Ecken des Ständehausparks für stimmungsvolle Sommernachts-Atmosphäre. In der Pardo Bar im Ständehaus und mit Speisen und Getränken unter freiem Himmel garantiert der K21-Caterer Kofler und Kompanie kulinarische Genüsse. Sportler und Romantiker unter den Lichterfest-Besuchern können es wie die Enten machen und das bunte Treiben vom Wasser aus genießen: Mit einer Flotte bunter Ruderboote, Leihgaben des Zweckverbandes Unterbacher See, lebt die alte Tradition des Kaiserteichs als Wassersportrevier im Herzen der Innenstadt zumindest für ein Wochenende wieder auf. 11

Ausstellungsvorschau Katarzyna Kozyra. The Master of Puppets 26.10.2012 10.03.2013 SCHMELA HAUS Pressegespräch: Donnerstag, 26.10.2012, 11.00 Uhr, SCHMELA HAUS Eröffnung der Ausstellung: 26.10.2012, 19.00 Uhr Die Ausstellung Master of Puppets ist das neueste Projekt der international bekannten polnischen Künstlerin Katarzyna Kozyra. 1963 in Warschau geboren, studierte Katarzyna Kozyra Bildhauerei an der dortigen Akademie der Schönen Künste. Als Vertreterin des Polnischen Pavillons auf der 47. Biennale in Venedig hat sie 1999 die Ehrenauszeichnung der Jury erhalten. Ihre Arbeiten, die sich humorvoll und provokant zwischen Bildhauerei, Fotografie, Videokunst, Performance, Theater und Musik bewegen, berühren Probleme der menschlichen Existenz, werfen Fragen nach Identität und Identifikation auf und beschäftigen sich mit tradierten Rollenklischees. Gleichzeitig unterläuft sie mit ihrer 2006 ins Leben gerufenen und bei verschiedenen Performances agierenden The Midget Gallery subversiv die Mechanismen des Kunstmarkts. Speziell für die Räume des Schmela Hauses konzipiert, ist die Ausstellung die Gesamtsumme ihres bisherigen Schaffens. Mit ihren nun zum Teil auf Puppenhausgröße reduzierten Arbeiten reflektiert die Künstlerin Sehgewohnheiten und das Rezeptionsverhalten der Betrachter, die sie aktiv in ihre Kunstproduktion mit einbezieht. Die Ausstellung ist die Fortsetzung der erfolgreichen Kooperation zwischen der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen und der Zachęta Nationalen Kunstgalerie in Warschau, die die Ausstellung verantwortet. Sie findet im Rahmen des Austauschprogramms Klopsztanga. Polen grenzenlos NRW mit Unterstützung des Institut Adam Mickiewicz, Warschau statt. 12