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PRAXIS MAGAZIN Ganzheitliche Kieferorthopädie Konventionelle Kieferorthopädie Erwachsenenkieferorthopädie Rund um das Thema Kieferorthopädie Herausnehmbare und feste Apparaturen Ganzheitliche Kieferorthopädie Tipps & Tricks zur Zahnpflege...und vieles mehr

Inhaltsverzeichnis Frau Dr. med. dent. Vali-Pursche klärt auf... Seite 3-5 Alles über die Kieferorthopädie... Seite 6-7 Diagnose (AM + ZM + SM)... Seite 7 Die Wirkung kieferorthopädischer Geräte... Seite 8 Vor- und Nachteile fester und loser Spangen... Seite 8 Alles über die festsitzende Zahnspange... Seite 9-11 Alles über die herausnehmbare Zahnspange... Seite 12-13 Lutschhabit... Seite 12 Ganzheitliche Kieferorthopädie, Bionator... Seite 14 Säure und ihre Wirkung auf den Zahnschmelz... Seite 15 Die fünf besten Zahnpflegetipps... Seite 16 Kieferorthopädische Behandlung bei Erwachsenen... Seite 17 Behandlungskosten und Zusatzversicherung... Seite 17 Die invisalign -Methode, Retainer... Seite 18 Knirschschiene, Playsafe und Schnarchschiene... Seite 19 Prophylaxe... Seite 20 Professionelle Zahnreinigung... Seite 21 Bleaching, Air-flow und Mira-2-Ton... Seite 21 Patientenbericht... Seite 22 Bericht aus der logopädischen Praxis... Seite 23 Bilder aus unserer Praxis Impressum Herausgeber: Frau Dr. Pouran Vali-Pursche Hauptpraxis: Zweigpraxis: Rudolf-Diesel-Str. 2 Kölner Str. 582 40670 Meerbusch 47807 Krefeld Tel.: 0 21 59/6937 80 Tel. 02151/3659950 Telefax: 0 21 59/6937 28 p.vali-pursche@kieferorthopaedie-meerbusch.de Internet: www.kieferorthopaedie-meerbusch.de Druck und Gestaltung: Das Druckhaus Beineke Dickmanns GmbH Print & Neue Medien Im Hasseldamm 6 41352 korschenbroich Telefon: 02161.5745-175 Telefax: 02161.5745-176 h.hockemeyer@das-druckhaus.de Internet: www.das-druckhaus.de Zuständige Aufsichtsbehörde: KZV Nordrhein, Lindemannstr. 34-42, 40237 Düsseldorf Zuständige Kammer: Landeszahnärztekammer, Emanuel-Leutze-Str. 8, 40547 Düsseldorf Berufsbezeichnung: Dr. med. dent., Zahnärztin, Master of Science (Kieferorthopädie) Berufsrechtliche Regelungen: - Zahnheilkundegesetz - Heilberufe-Kammergesetz - Gebührenordnung für Zahnärzte - Berufsordnung für Zahnärzte Inhaltlich Verantwortliche gemäß 6 MDStV: Dr. Pouran Vali-Pursche 2 PRAXIS_MAGAZIN

Frau Dr. med. dent. Vali-Pursche klärt auf Ab welchem Alter sollten sich die Eltern für einen ersten Termin zur Zahnregulierung und Kieferfehlstellungen kümmern? Während Zahnfehlstellungen sowohl bei Kindern als später auch bei Erwachsenen korrigierbar sind, sind die Kieferfehlstellungen im Erwachsenenalter nur durch sehr aufwendige kieferorthopädische bzw. -chirurgische Methoden behandelbar. Deshalb ist es sinnvoll, spätestens wenn alle Milchzähne durchgebrochen sind und somit ein funktionsfähiges Milchgebiss vorhanden ist, d. h. in einem Alter von etwa vier Jahren, aus prophylaktischen Gründen eine kieferorthopädische Untersuchung durchzuführen. In dieser Phase müssen ins besondere die Faktoren erkannt werden, die die regelgerechte Gebissentwicklung stören und im weiteren Verlauf die Kieferentwicklung ungünstig beeinflussen können. Hierbei handelt es sich z.b. um Lutschunarten, Lippen- und Zungenfehlfunktion, Mund atmung und die verschiedenen Formen des Zwangsbisses. Wichtig ist es, die Fehlfunktionen bereits frühzeitig zu erkennen und abzustellen. Je eher eingegriffen wird, desto kürzer, geringer und kostengünstiger ist oft der Therapieaufwand. Warum müssen trotz guter Vorsorge manchmal doch Zähne gezogen werden? Mit der vollständigen Ausbildung des Milchgebisses im Alter von etwa drei Jahren beginnt mit dem Wachstum des Kiefers schon die Vorbereitung des Zahnwechsels. Im fünften Lebensjahr sollte das ausgebildete Gebiss bereits deutliche interdentale Lücken aufweisen, die aus diesem Wachstum resultieren. Klinisch sehen wir diese Lückenbildung bei der Mehrzahl unserer Patienten in diesem Alter jedoch nicht, oder nur unzureichend. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wäre eine kieferorthopädische Behandlung notwendig, will man späteren Engstand und Platzmangel vorbeugen. Eine Extraktionstherapie kann damit in der Mehrzahl der Fälle vermieden werden. Wird diese Anomalie erst zum Zeitpunkt der zweiten Wechselgebissphase erkannt, kann eine solche Extraktionstherapie manchmal durchaus die einzige therapeutische Maßnahme sein. Auf alle Fälle gilt: Früherkennung, Vorsorge und rechtzeitige Behandlung können in vielen Fällen eine mehrere Jahre dauernde kieferorthopädische Korrektur ersparen. Rund 60% aller Kinder und Jugendlichen werden kieferorthopädisch behandelt. Warum? Schiefe Zähne und Kieferanomalien sind nicht immer angeboren. Es gibt verschiedene Gründe dafür, dass sich Kiefer und Zähne nicht so entwickeln, wie wir es gerne hätten. Dabei sind rund die Hälfte aller Fehlstellungen vermeidbar und entstehen durch störende Angewohnheiten, wie etwa unzweckmäßiges Flaschensaugen und Nuckeln über das Säuglingsalter hinaus. Das heißt konkret, 50% aller kieferorthopädischen Behandlungen könnten überflüssig sein, wenn entsprechende Habits früh genug beseitigt würden! Hat man auf der anderen Seite die Zahnform und -breite vom einen, die Kiefergröße vom anderen Elternteil geerbt, stehen die Chancen nicht schlecht, dass beides nicht zusammenpasst. Der häufigste Fall sind hier überbreite Zähne bei normaler Kiefergröße: Obwohl der Zahnbogen sich harmonisch in das Gesicht einfügt, erscheinen die Zähne einfach zu groß. Das fällt bereits kurz nach Beginn des Zahnwechsels auf, wenn die mittleren Schneidezähne übermäßig viel Platz im Kiefer einnehmen. Im späteren Verlauf des Zahnwechsels brechen die Eckzähne infolge Platzmangels häufig hoch im Zahnfleischbereich durch, im Frontzahnbereich kann ein richtiges Durcheinander herrschen. Bei dieser Art der Fehlstellung müssen manchmal bleibende Zähne gezogen werden, um die Funktion des Kauorgans sicherzustellen. Die andere Möglichkeit sind zierliche Zähne bei großem Kiefer. Hier ist im umgekehrten Fall zu viel Platz vorhanden, die Zähne stehen lückig zueinander. Was für Konsequenzen kann es haben, wenn mein Kind nicht kieferorthopädisch behandelt wird? Es gibt gute Gründe, warum man schiefstehende Zähne oder Fehlentwicklungen des Kiefers korrigieren lassen sollte. Zum einen erschweren engstehende Zähne die Reinigung des Mundraumes und sorgen damit für vermehrte Kariesgefahr. Die Zahnbürste kann oft nicht in die engen Nischen vordringen. Die Folge sind Plaqueansammlungen und später Erkrankungen des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparats. Zum anderen können durch die Verknüpfung von Kauund Kopfhalteapparat die Fehlstellungen auch Beschwerden außerhalb der Mundregion auslösen und zu erheblichen gesundheitlichen Schäden führen. Wenn beispielsweise der Ober- oder Unterkiefer zu weit vor- oder zurückstehen, passen die Zahnreihen nicht richtig aufeinander. Zähne und Kiefer, die nicht zueinander passen, belasten die Kiefergelenke ungleich und führen zu schmerzhaften Beschwerden der Kaumuskeln und der Kiefergelenke und schließlich zum frühzeitigen Verlust der PRAXIS_MAGAZIN 3

Frau Dr. med. dent. Vali-Pursche klärt auf Zähne. Außerdem entstehen Verspannungen der Kaumuskulatur, die Kopfschmerzen und Migräne auslösen können. Störungen in einer Komponente, wie z.b. in den Kaumuskeln, werden immer das gesamte System beeinflussen. Viele Patienten gehen zu einem Orthopäden, weil sie ständig Schmerzen im Bereich der Halswirbelsäule verspüren. Erst eine genaue Untersuchung bringt dann den wahren Übeltäter ans Licht: Das Kiefergelenk. Selbst Verdauungsstörungen können entstehen. Dies klingt zunächst vielleicht abwegig, ist aber bei näherem Hinsehen durchaus logisch: Schlecht gekaute Nahrung kann schlechter verdaut werden. Korrekturen von Zahnfehlstellungen haben also neben dem ästhetischen einen sehr viel bedeutenderen gesundheitlichen Nutzen, der oftmals erst bei Erwachsenen sichtbar wird. Ob funktionelle oder ästhetische Probleme ein Beratungstermin für die kieferorthopädische Behandlung ist in jedem Fall sinnvoll. Hierfür wird auch keine Überweisung vom regulären Zahnarzt benötigt. Das heißt, ich muss eventuell auch noch als Erwachsener zur Zahnärztin für Kieferorthopädie? Im Grunde ist die Indikation für eine Erwachsenenbehandlung identisch mit der eines jugendlichen Patienten. Ziel ist es, ein gesundes Kauorgan zu erhalten, mit dem Kauen, Schlucken, Sprechen und Zahnreinigung problemlos möglich ist. In der täglichen Praxis spielt aber in der Patientengruppe der Erwachsenen die Ästhetik noch die größte Rolle. So sind etwa 20% aller KFO-Patienten in Deutschland Erwachsene. Ein großer Teil davon war bereits in der Kinder- und Jugendzeit in kieferorthopädischer Behandlung. Sie kommen erneut in die Sprechstunde, weil sich ihre Zähne wieder verstellt haben. Warum kann es notwendig sein, sich als Erwachsener erneut kieferorthopädisch behandeln zu lassen? Dieser Fall ist leider gar nicht so selten. Ist man mit einer kieferorthopädischen Behandlung am Ziel angekommen, muss die Behandlerin dafür sorgen, dass das erreichte Ergebnis stabil bleibt. Hierfür ist es dringend notwendig, dass der Patient noch längere Zeit nach Abschluss der Behandlung sogenannte Retentionsgeräte trägt. Retentionsgeräte können Schienen, herausnehmbare Zahnklammern oder auch festgeklebte Retainer sein. Durch die Retentionsgeräte entwöhnt man die Zähne von den kieferorthopädischen Geräten und stabilisiert die Zahnstellung dauerhaft. Leider wurde diese Retentionszeit früher häufig zu kurz gehalten; in vielen Fällen ist gar keine Retention erfolgt. So bewegten sich viele Zähne mit der Zeit wieder in die alte Stellung zurück; die vorherige Behandlung war umsonst. Da das Problem der zu kurzen Retentionszeit mittlerweile bekannt ist, kann man jedoch auf einen Rückgang dieser Entwicklung hoffen. Wie lange dauert eine kieferorthopädische Erwachsenenbehandlung? Diese Frage kann man nicht pauschal beantworten. Bei erwachsenen Patienten muss man jedoch in der Regel mit längeren Behandlungszeiten rechnen als bei Jugendlichen mit gleicher Fehlstellung. Dies hat mehrere Gründe: Zum einen kann sich die Behandlerin bei der Therapie im Kindesalter das Kiefer- und Knochenwachstum des Patienten zunutze machen. Beim Erwachsenen ist kein Wachstum mehr vorhanden, dass die Behandlung unterstützen könnte. Zum anderen reagiert der Zahnhalteapparat des Erwachsenen in der Regel langsamer auf kieferorthopädische Reize als der des Jugendlichen. Als Konsequenz hieraus bewegen sich Zähne beim erwachsenen Patienten zum Teil erheblich langsamer, was eine längere Behandlungszeit zur Folge hat. Trotzdem kann praktisch in jedem Alter eine deutliche Verbesserung des Ausgangszustandes erreicht werden. So muss man als Erwachsener mit einer aktiven Behandlungsdauer von 6 Monaten bis hin zu drei Jahren rechnen je nach Art und Ausprägung der Fehlstellung. Fehlstellungen, die Jahre bis zu ihrer Ausprägung gebraucht haben, können nicht binnen weniger Wochen korrigiert werden! Hier ist Geduld und Ausdauer von Seiten des Patienten erforderlich. Bis zu welchem Alter kann ich mich kieferorthopädisch behandeln lassen? Viele erwachsene Patienten sind auch heute noch der Meinung, eine kieferorthopädische Behandlung ist nur bei Kindern und Jugendlichen möglich. Dem ist aber nicht so. Zähne können ein Leben lang bewegt werden. Theoretisch kann sich auch ein 70-jähriger Patient noch kieferorthopädisch behandeln lassen. Voraussetzung ist allerdings ein gesunder Zahnhalteapparat. Da die Zahnbewegungen durch das Parodont vermittelt werden, sollte keine Schädigung desselben vorliegen. Zwar kann man auch im parodontal vorgeschädigten Gebiss noch kieferorthopädisch tätig werden, jedoch muss die betroffene Region virenund bakterienfrei sein, um die Knochenapposition des Zahnhalteapparates zu regenerieren und damit zu verbessern. Welche Methoden gibt es bei der Kinderund Erwachsenenbehandlung? Die Wahl der jeweiligen Behandlungsform hängt im Wesentlichen vom individuellen Behandlungsziel und von der Mitarbeit des Patienten ab. Allerdings ist die Behandlung dank ständiger Weiterentwicklungen von Techniken und Mate- 4 PRAXIS_MAGAZIN

Frau Dr. med. dent. Vali-Pursche klärt auf rialien in letzter Zeit immer angenehmer für den Patienten, und die Ergebnisse immer perfekter geworden. Während eine herausnehmbare Zahnspange (lose Klammer) eher bei leichten Zahnfehlstellungen verwendet wird, ist mit einer festsitzenden Zahnspange fast jede Fehl - stellung behebbar, auch im Erwachsenenalter. Wer dabei auf die deutlich sichtbaren Metallbrackets ver zichten will, kann sie durch unauffällige zahnfarbene Brackets aus Keramik ersetzen lassen. Wem auch dies nicht ästhetisch genug ist, kann sich die Zahnspange sogar von innen auf die Zahnflächen kleben lassen ( linguale Brackets). Neu sind fast unsichtbare Schienen aus transparenter Folie. Diese sogenannten Aligners schiebt der Patient über sein Gebiss. Jede der durchsichtigen Spangen übt sanften Druck auf die zu korrigierenden Zähne aus und verändert so ihre Position um jeweils 0,1 bis 0,2 Millimeter. Sie sollen Erwachsenen ohne Drähte, Bänder und Bügel zu einem perfekten Lächeln verhelfen. Die Vorteile der Aligners liegen auf der Hand: Nach einer kurzen Gewöhnungsphase beeinträchtigt die Kontaktlinse für die Zähne das Sprechen kaum noch. Die Mundhygiene ist einfacher als bei festsitzenden Apparaturen mit Brackets, Gummis, oder Metallbögen. Die Schienen sind herausnehmbar und werden alle zwei Wochen gegen eine Neue ausgetauscht. Für eine Behandlung sind je nach Befund 10 bis 60 Schienen notwendig. Der Nachteil ist allerdings, dass die transparenten Schienen mindestens 20-22 Stunden am Tag getragen werden müssen. Diese Art der Zahnregulierung ist jedoch nur für Jugendliche ab dem 16. Lebensjahr und Erwachsene geeignet. Zahnwechsel und Kieferwachstum sollten auf jeden Fall abgeschlossen sein. Was wird heute noch von den Kassen bezahlt? Bislang wurden medizinisch notwendige kieferorthopädische Behandlungen von den gesetzlichen Krankenversicherungen gezahlt, wenn der Patient zu Beginn der Behandlung das 18. Lebensjahr nicht vollendet hatte. Mit den neuen Kieferorthopädischen Indikationsgruppen, kurz KIG genannt, hat sich das geändert. Mit Hilfe dieser neuen Indikationsgruppen soll sichergestellt werden, dass die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) nur noch für die Behandlung solcher Zahnund Kieferfehlstellungen aufkommen, die das Atmen, Beißen, Kauen und Sprechen erheblich beeinträchtigen oder zu beeinträchtigen drohen. Das bedeutet: Fehlstellungen mit geringem Schweregrad - obwohl eine Behandlung auch hier medizinisch notwendig ist - müssen von den Patienten selbst bezahlt werden. Die Krankenversicherung kommt also nur noch bei schweren Anomalien für die Behandlung auf. Unser Praxisteam steht Ihnen bei allen Fragen kompetent und freundlich zur Seite PRAXIS_MAGAZIN 5

Alles über die Kieferorthopädie Was ist Kieferorthopädie? Kieferorthopädie ist ein Teil der Zahnmedizin: Sie befasst sich mit allem um und im Mund, besonders mit den Lippen, den Zähnen und den Muskeln. Auch die Stellung des Kiefers und das Profil des Gesichts wird verbessert. Kieferorthopädie verhindert Karies, vorzeitigen Zahnverlust und erleichtert dem Zahnarzt die Möglichkeiten für den Zahnersatz. Zeig Dir doch mal selbst die Zähne... im Spiegel versteht sich! So, wie die anderen Dich Tag für Tag sehen und kennen: Wenn die Zähne schief und eng stehen, verdreht sind, Lücken haben, nicht richtig aufeinander beißen, dann hin zum Spezialisten - egal ob jung oder alt, ob Kind oder Erwachsener. Die Behandlerin erklärt, was sie verbessern kann, damit die Zähne wieder gezeigt werden können. Sie sorgt für den richtigen Biss. Fehlstellungen der Zähne - wie sie entstehen... Wie im richtigen Leben ist manches ererbt, manches erworben. Das gesunde Wachstum der Zähne und der Kiefer kann gestört werden. Es wirken die Zunge, die Lippen und die Wangen auf die Stellung der Zähne und auf die Form der Kiefer. Es gibt Unterschiede zwischen Kindern, die gestillt werden und denen, die mit der Flasche groß werden: die einen haben als Kind an der Mutterbrust die optimale Nahrung unter den besten Bedingungen erhalten, die andern Instantmilch und Fertigbrei durch kleine und vergrößerte Löcher im Schnuller gezogen. Die einen lutschen an ihrem Daumen oder Finger, die anderen haben andere Unarten, beißen die Lippen oder kauen an irgendwelchen Fremdkörpern. Bis zum dritten Lebensjahr mag das ja noch niedlich erscheinen, dann aber wird s schädlich, der Mundraum kann verformt werden, so dass er nicht mehr ohne fremde Hilfe zum Gesunden ausheilen kann. Im sechsten Lebensjahr wird die Reihe der Milchzähne um jeweils einen bleibenden Backenzahn, also um vier Stück, vergrößert, den wohl wichtigsten Zahn von allen, der mit seiner Form und Stellung die gesamte weitere Entwicklung bestimmen wird. Dieser Zahn wurde sogar der Schlüssel der Zahnreihe genannt. Die Schneidezähne werden wechseln, die bleibenden sind breiter als die Milchzähne, sie brauchen mehr Platz. Dann, wenn die vier Schneidezähne im oberen und unteren Zahnbogen gewechselt haben, werden nach einer Ruhepause die Milchbackenzähne wechseln. Die neuen Backenzähne brauchen mehr als 2 cm Platz. Sie entstehen in einer bestimmten Reihenfolge. Als letzter wird sich vorläufig der obere Eckzahn einstellen. Hinter den großen Backenzähnen gibt es noch Zuwachs durch die zweiten Molaren und schließlich bei vielen auch noch durch die dritten Molaren, die Weisheitszähne. Im Röntgenbild sieht man die Entwicklung frühestens ab dem achten bis neunten Lebensjahr. Diese ganze Entwicklung bis hin zum fertigen Gebiss kann durch viele Dinge gestört werden, die Laien nicht klar sind. Allein die Behandlerin weiß um die Gefahren und deren Auswirkung, denen ein kindliches und jugendliches Gebiss ausgesetzt ist. Hier zu beraten und aufzuklären ist ihre Aufgabe. Dieses Gebiss sieht zwar furchterregend aus, scheint aber keine kieferorthopädische Behandlung zu benötigen 6 PRAXIS_MAGAZIN

Sind die Zähne einmal schief gewachsen oder passen die Zahnreihen nicht aufeinander, so hat die Behandlerin viel zu tun: Zunächst stellt sie fest, warum der Schiefstand oder die Kieferfehllage geschehen sind. Es gibt verschiedene Elemente der Diagnostik, die Antworten auf die gestellten Fragen geben. Sie wird versuchen, ursächlich den schiefen Zahn bei der Wurzel zu packen und ihn gerade zu stellen, damit der Zahn mit seinen Kollegen seinen funktionellen Dienst erfüllen kann: kauen, beißen und die Sprache formen. Die ganze Zahnreihe wird ausgeformt, damit sie diese Dienste leisten kann. Dazu kommt, dass eine richtige Belastung der Zähne diese auch stabil und gesund erhält: die Zahnreihe ist gut zu pflegen, das Zahnfleisch ist gesund, die Zähne bleiben fest im Kiefer. Schief stehende Zähne passen nicht aufeinander. Beim Kauen geht s nicht nur auf und zu, sondern auch zur Seite und ein wenig nach vorn und hinten. Das ist mit schiefen Zähnen nicht so möglich wie mit geraden. Gerade heißt ja nicht im rechten Winkel, sondern dass sie funktionell optimal zueinander passen und schön aussehen. Und wenn sie aufeinander beißen, dann werden sie auch in ihrer Achse so belastet, dass sie nicht zur Seite ausgelenkt werden, sondern in das Zahnfach hineingedrückt werden, wo sie mit winzigen elastischen Fasern aufgehängt sind. Das Ausmaß und die Richtung der angemessenen Belastung machen sie stabil, festigen den Zahnhalt, halten gesund, machen die Zähne und das Zahnfleisch fit. Man sieht es überall: Gerade Zähne sehen gut aus, ein Lächeln mit geraden Zähnen öffnet Herzen und schafft Kontakte, gerade Zähne sind sympathisch. Stellen Sie sich mit schiefen Zähnen vor! Oder nehmen Sie schon die Hand vor den Mund, damit s keiner sieht. Das Auftreten im Beruf und im Freundeskreis ist sicher und locker, wenn nicht beim Lachen der Mund verdeckt werden muss, um die andern nicht zu erschrecken oder sich ungepflegt zu zeigen: Außen hui und innen schief. Das war einmal, muss aber nicht mehr sein. Diagnose (AM + ZM + SM) Bevor man eine kieferorthopädische Behandlung beginnt, benötigt man Anfangsunterlagen um den Umfang der erforderlichen Behandlungsmaßnahmen zu erkennen und zu bestimmen. Dabei ist es wichtig die Stellung von Ober- und Unterkiefer, die Lage der Kiefer zueinander und den Zustand des Kiefergelenks zu klären. Zur kieferorthopädischen Befunderhebung und zur Behandlungsplanung gehören: Abformung beider Kiefer zur Ermittlung des Umfangs der Fehlstellung Fixierung der Kiefer-Bisslage Panorama-Übersichtaufnahme zur Ansicht aller Zähne und deren Entwicklungsstand und um krankhafte Zustände auszuschließen. Fernröntgen-Seitenaufnahme zum Aufschluss über die Lage der Kiefer im Gesichtsschädel und zueinander und u. a. die Wachstumsrichtung der Kiefer und die Achsenrichtung der Zähne Profil- und En face-fotografien zur Bestimmung der harmonischen oder disharmonischen Gesichtszüge Nach einem Jahr wird ein Zwischenbefund angefertigt, der dann als Dokumentation des Therapiefortschrittes dient. Am Ende der kieferorthopädischen Behandlung fertigt man die Schlußunterlagen an, um den Therapieerfolg festzuhalten. PRAXIS_MAGAZIN 7

Vor- und Nachteile fester und loser Spangen Die Wirkung kieferorthopädischer Geräte Spangen, ob feste oder herausnehmbare, haben eine Gemeinsamkeit: sie bewegen die Zähne durch mechanischen Druck und Zug einer bestimmten Größe. Nur die Spangen, die die obere und untere Zahnreihe miteinander verkoppeln, wirken auch noch auf anderen Wegen. Man nennt sie funktionelle Geräte, bimaxilläre Geräte, Aktivator, Bionator und Fränkel. Aktivator Bionator Offener Aktivator Fränkel Kl. III Fränkel Kl. III Fränkel Kl. III Was sind die Vor- bzw. Nachteile einer herausnehmbaren Spange? Was sind die Vor- bzw. Nachteile einer festsitzenden Spange? Nicht alles ist in der Kieferorthopädie mit herausnehmbaren Spangen zu behandeln. Die herausnehmbaren Spangen für die obere oder untere Zahnreihe kippen die Zähne oder ganze Zahngruppen zur Seite, erweitern oder verkürzen die Zahnreihe. Wann sie gebraucht werden, entscheidet allein die Behandlerin. Ihr Vorteil ist: Man kann sie auch herausnehmen. Die Zahnpflege bleibt weiterhin wie gewohnt möglich. Der Druck, der die Zähne bewegen soll, kann nicht so groß sein, dass er die Zähne schädigt, da die Spange sonst aussteigt, die Zähne und der Halteapparat werden nicht überlastet. Aber es gibt auch Nachteile: Man kann sie herausnehmen, wenn sie eigentlich im Mund sein sollte. Mitarbeit und regelmäßiges Tragen nachmittags und nachts, etwa 16 Stunden lang, ist notwendig, sonst verändert sich nichts. Die Zeit ist ansonsten zu kurz, um auf den Zahn einzuwirken und ihn in seiner Stellung zu verändern. Denn durch den Druck/Zug wird der Knochen umgebaut, abgebaut, neu gebaut, dadurch verändert sich das Zahnbett. Eine herausnehmbare Spange braucht mehr Platz im Mund, das Sprechen ist bei wenig Übung behindert, mit der Zunge kann sie immer gelöst werden. Nicht alle gewünschten Zahnbewegungen sind möglich, da die Kraft der Spange an den Kronen ansetzt und nicht durch das Widerstandszentrum geleitet werden kann. Aber wer fleißig mitmacht, kann auch mal auf das Tragen der Zahnspange verzichten, ohne dass die Behandlerin das beim Kontrolltermin direkt bemerkt. Man kann sie nicht herausnehmen. Eine feste Spange besteht aus den Brackets und Bändern, die auf den Zahn aufgeklebt bzw. zementiert werden. Diese Brackets werden durch einen Draht in Zahnbogenform verbunden. Die Qualität des Drahtes, seine Dimension zwischen 0,25 und 0,60 mm, seine Länge zwischen den Brackets und sein Material aus Stahl, Nickeltitan oder anderen Legierungen machen die Unterschiede in der Rezeptur der Kraft aus. Vorteil ist für den Patienten: die Spange ist stets wirksam. Dadurch ist die Behandlung wesentlich schneller abgeschlossen als mit herausnehmbaren Spangen. Aber es gibt auch Nachteile: Die Zahnpflege ist wesentlich erschwert, man muss sich mehrmals täglich die Mühe machen, alle Speisereste gründlich mit der Bürste und anderen Hilfsmitteln zu entfernen. Am besten hat man stets eine Zahnbürste oder Zahnzwischenraumbürste in der Tasche. Die Behandlerin trägt mehr Verantwortung mit ihrem Können, nur die geübte und erfahrene Behandlerin kann damit erfolgreich sein. Für den Patienten ist die Spange nicht mal eben so herauszunehmen, sie stört bei besonderen Anlässen, das bleibt aber in der Regel nicht lange, nur etwa ein bis eineinhalb Jahre. Mit schönen ästhetischen Brackets aus zahnfarbener Keramik oder Kunststoff ist die feste Zahnspange bedeutend weniger auffällig. Keramik Brackets Metall Brackets konventionelle festsitz. App. Lingualtechnik 8 PRAXIS_MAGAZIN

Alles über die festsitzende Zahnspange Zahnschäden durch feste Zahnspangen? Die Spange macht die Zähne nicht kaputt! Was jedoch unbedingt notwendig ist, ist eine regelmäßige und gründliche Zahnpflege. Beläge, die durch nicht entfernte Essensreste entstehen, bilden Säuren und schädigen den Zahnschmelz. Es liegt also in den Händen des Patienten, ob es zu Schäden an den Zähnen kommt. Die Behandlerin prüft deshalb bereits vor Behandlungsbeginn, ob das Kind in der Lage ist, seine Zähne sorgfältig und regelmäßig zu reinigen. Nachdem die Spange eingesetzt wurde, wird Ihr Kind sorgfältig instruiert und es wird mit ihm geübt. In der ersten Zeit wird auch in speziellen Kontrollsitzungen von der Praxishelferin kontrolliert, ob die Zahnpflege gut ist. Sollte die Zahnpflege ungenügend sein, ist die Behandlerin evtl. dazu genötigt, die feste Spange frühzeitig zu entfernen. Dies kann zu einem ungenügenden Ergebnis der kieferorthopädischen Behandlung führen. Zudem ist die Behandlerin verpflichtet, die Krankenkasse darüber zu informieren. Bei Behandlungsabbruch wegen schlechter Zahnpflege kann die Kasse einen Teil der entstandenen Kosten von Ihnen zurückverlangen. Behandlungsdauer Die Behandlungszeit mit der festsitzenden Spange ist je nach Behandlungsfall unterschiedlich. Bitte besprechen Sie dies mit Ihrer Behandlerin. Um das Behandlungsergebnis zu festigen, wird auf jeden Fall danach noch eine herausnehmbare Spange oder evtl. eine feste Apparatur notwendig sein. Ernährung und feste Spangen Prinzipiell müssen Sie auf nichts verzichten. Kaugummi und Kaubonbons können die festsitzende Spange beschädigen, Süßigkeiten sollten jedoch sowieso nur selten verzehrt werden. Bei Rohkost ist darauf zu achten, dass harte Teile nicht abgebissen werden, da sonst die aufgeklebten Brackets von den Zähnen abgeschert werden können. Nach jeder Mahlzeit sind die Zähne gründlich zu reinigen! Spezielle Reinigung Es gibt extra kleine Zahnbürsten (Interdentalbürsten), die zusätzlich nach dem normalen Putzen verwendet werden und auch in die kleinen Zwischenräume gelangen. Eine Munddusche kann die Reinigung zusätzlich erleichtern. Schon vor dem Einsetzen der festsitzenden Spange sollte das Kind zur regelmäßigen und gründlichen Zahnpflege motiviert werden. Eine eingehende Unterweisung speziell das Putzen bei einer festen Spange - erhält der Patient sofort nach dem Einsetzen der Apparatur. Mundspüllösung Damit bei der festsitzenden Klammer eine optimale Mundhygiene gegeben ist, empfehlen wir zusätzlich eine speziell angefertigte Mundspüllösung aus Natrium Fluorid 0,25g + Aqua Konservanz 500ml. Diese wird jeden Abend nach dem Zähneputzen im Mund umgespült. Cervitec Wenn Mundhygiene und Fluoridierung nicht ausreicht, hilft die prophylaktische Versiegelung Cervitec, das Risiko von Karies zu mindern. Cervitec ist ein chlorhexidinhaltiger Schutzlack, dessen Komponenten die bakterielle Aktivität reduziert. Die Zahnoberfläche wird geschützt. Cervitec ist besonders empfehlenswert bei Patienten mit fester Apparatur, bei empfindlichen Zahnhälsen oder bei unzureichender Mundhygiene. Es ist jedoch kein Ersatz für das Zähneputzen, unterstützt aber die Mundhygiene und ist eine Problemlösung. Wichtig ist, dass nach dem Auftragen 3 Stunden weder gegessen noch getrunken werden darf. Außerdem sollte man einen Tag beim Zähneputzen und 3 Tage beim Verwenden von Zahnseide oder Zahnhölzern aussetzen. Schutzlack Interdentalbürste Der Schutzlack ist ein zusätzlicher Schutz für die Zähne. Er versiegelt die glatten Zahnoberflächen und Bracketumfelder, da der Schmelz schwer zu erreichen ist, durch die Drähte bedingt und der Schutz gefährdet sein kann. Oftmals auch nach Bleaching wird der Schutzlack aufgetragen, um einen Schutzfilm vor neuen Verfärbungen zu bilden. Durch die besonders schonende Zusammensetzung des Schutzlackes ist er auch gut geeignet für überempfindliche Zahnhälse. Der große Vorteil beim Schutzlack liegt darin, dass das Auftragen ohne Ätzgel erfolgt und somit schonend ist. Der Schutzfilm kann bei Bedarf erneuert werden und ist unsichtbar. PRAXIS_MAGAZIN 9

Auch bei den festsitzenden Zahnspangen sind die farblosen Zeiten vorbei... Brackets - Befestigung Der Zahn wird oberflächlich im Bereich des Bracket mit einer Säure angerauht, damit diese auf dem Zahnschmelz haften. Das ist nur so gering, dass es mit dem Auge kaum sichtbar ist. Mit dem Aufkleben des Bracket wird diese rauhe Stelle wieder verschlossen. Nach dem Abnehmen der Spange werden die Zähne wieder mit einem Fluorlack versiegelt. Unter den Brackets kann keine Karies entstehen, sollte sich jedoch etwas gelockert haben, ist dies unbedingt zu prüfen und wieder zu befestigen. Bitte rufen Sie dann die Behandlerin an! Die feste Klammer wirkt 24 Stunden am Stück auf den Stand der Zähne ein... Metall-Brackets und Alternativen 24 Stunden am Tag Im Gegensatz zur losen Spange ist die feste Spange 24 Stunden im Mund und wirkt somit ununterbrochen. Die Wirkung kann sehr viel gezielter erfolgen, als es mit der herausnehmbaren Spange der Fall ist, da die Kraftübertragung direkt über die Schlösser (Brackets) auf den Zahn möglich ist. Es gibt Zahnbewegungen, die mit der herausnehmbaren Spange auch gar nicht möglich sind, z. B. körperliche Bewegungen. Deshalb wird in bestimmten Fällen nur eine feste Spange zum Erfolg führen. Die Außenspange Die Außenspange, der Gesichtsbogen, muss in den Fällen getragen werden, in denen eine Abstützung außerhalb des Mundes notwendig ist. Das kann z. B. erforderlich sein, wenn Backenzähne an ihrer Position gehalten, bzw. verschoben werden müssen oder der Kiefer in seiner Lage verändert werden muss. Wenn man hier eine Spange nur innnerhalb des Mundes tragen lässt, würden die großen Kräfte das ganze Gebiss verändern. Um eine stabile Abstützung zu erreichen, befestigt man deshalb den Außenbogen an einem Kopfband bzw. einem Nackenzug. Bitte beachten Sie hier unbedingt die Sicherheits-Hinweise, die Ihre Behandlerin dem Kind mitgegeben hat. Die Alternative zur Außenspange ist manchmal nur das Entfernen von Zähnen! Bitte wirken Sie deshalb darauf hin, dass Ihr Kind das Behandlungsgerät ausreichend trägt. Normalerweise werden Brackets aus Edelstahl auf die Zähne geklebt. Es werden nur hochwertige Metall-Legierungen verwendet, die gesundheitlich unbedenklich sind. Sollten Unverträglichkeiten auf Materialien existieren, so teilen Sie das Ihrer Zahnärztin unbedingt mit. Es gibt Alternativen aus Titan und Keramik! Die Bögen bestehen aus verschiedenen Legierungen mit unterschiedlichen Eigenschaften; jede Behandlerin arbeitet nach ihrer eigenen Methode und kann bei Fragen genaue Auskunft erteilen. Bunte Zahnspangen Kinder finden bunte Zahnspangen lustig und witzig. Die Behandlerin nutzt dies, um die kleinen Patienten zu motivieren. Die Farben sind normalerweise unbedenklich und werden vom Körper nicht aufgenommen. Bei Schmerzen können Sie jederzeit in die Sprechstunde kommen, am besten rufen Sie vorher kurz an! Am Wochenende sollte in dringenden Fällen der Notdienst angerufen werden. Wenn etwas locker ist, rufen Sie bitte sofort an und vereinbaren einen Termin, damit Ihre Behandlerin die Spange wieder komplettieren kann. Manchmal hat sich ein kleines Drähtchen, das zur Befestigung des Drahtbogens an jedem Bracket angebracht ist, verbogen und sticht in Wange oder Lippe. In diesem Fall können Sie mit einer Pinzette, einem Zahnstocher oder dem Fingernagel vorsichtig versuchen, das Drahtende wieder unter den Bogen zu stecken. Bei einem evtl. Praxisurlaub erfahren Sie über den Anrufbeantworter, wer Vertretung hat und Sie kompetent versorgt. 10 PRAXIS_MAGAZIN

Gaumennahterweiterung Palatinalbogen Bei sehr schmalen oberen Zahnbögen wird eine einfache Dehnung mit Hilfe einer Gaumennahterweiterung durchgeführt. Dabei werden die Gaumenfortsätze innerhalb weniger Wochen erweitert. Die Erweiterung muss vor dem 20. Lebensjahr geschehen, sonst sind die Gaumenknochen verwachsen und können nur chirurgisch getrennt werden. Durch die Erweiterung des Oberkiefers dehnt sich auch die Nasenscheidewand. Dies führt bei einer verkrümmten Nasenscheidewand zur Begradigung und zur einer Verbesserung der Nasenatmung. Die Gaumennahterweiterungs-Apparatur besteht in der Regel aus einer massiven Metallschraube (Hyrax-Schraube), die durch Verstrebungen mit Metallbändern verbunden ist, welche fest auf die Seitenzähne des Oberkiefers zementiert werden. Die Erweiterung des Gaumens erfolgt dann mit dem Stellen der Metallschraube. Der Palatinalbogen besteht aus einem Drahtbügel, welcher zwischen den großen Bakkenzähnen (Molaren) am Gaumen verläuft. Hauptindikation ist die Korrektur von Mesialrotationen der oberen Molaren. Der Palatinalbogen wirkt auch expandierend und verankerungsverstärkend. Außerdem lassen sich verankerte Zähne in geringem Maß rotieren, kippen sowie in ihrer Höhe ändern. Lipbumper Pendulum Der Lipbumper dient dazu, die oberen bzw. unteren Backenzähne nach hinten zu bewegen und gleichzeitig den Wangen- und Lippendruck auf die Zahnreihe zu verringern. Es wird Platz im Zahnbogen geschaffen und der Kiefer formt sich durch den verbleibenden Zungendruck harmonisch aus. Der Lipbumper besteht aus einem Edelstahldraht mit zwei kleinen Kunststoffpelotten im Frontzahngebiet und wird in der Praxis individuell am Kiefer angepasst. Die Tragedauer beträgt meist vier Stunden am Tag und die ganze Nacht. Somit dient der Lipbumper als Distanzhalter, um es dem Patienten so angenehm und schmerzfrei wie möglich zu machen. Bei der Pendulumappartur werden die Molaren distalisiert. Hierbei ist die Mitarbeit des Patienten nicht notwendig, da es im Gaumenbereich eingesetzt und durch die eingebauten Auflagen und Federarme wirkt. Die Halterungen bestehen aus einem elastischen Draht und ermöglichen so, dass sanftere Kräfte über einen langen Weg kontinuierlich wirken. Süßer Tipp Naschen Sie Schokolade oder andere Süßigkeiten nicht über längere Zeiträume hinweg. Ihre Zähne sind dadurch über Stunden den sauren Zersetzungsprodukten der Bakterien ausgesetzt. Wie die Redewendung vom kurzen Prozess besagt, so gilt auch hier: Lieber die ganze Tafel Schokolade auf einmal! Das schadet Ihren Zähnen weniger als kleine Mengen an Süßigkeiten über Stunden verteilt. Als Tipp Ihrer Behandlerin bleibt aber trotzdem zu sagen: Empfohlen ist der Genuss in Maßen - nicht in Massen...!!! Grundsätzlich zahnärztlich empfohlen: zahngesunde Zwischenmahlzeiten ohne Zucker - farbenfroh und knackig... PRAXIS_MAGAZIN 11

Behandlung mit herausnehmbarer Zahnspange, Lutschhabit Mundvorhofplatten Die Mundvorhofplatte Die Mundvorhofplatte ist ein kieferorthopädisches Gerät zur Beseitigung von Gewohnheiten und Dysfunktionen, die zu Zahnstellungs- und Kieferanomalien führen. Darunter sind Gewohnheiten wie Daumenlutschen, Zungenfehlfunktionen und autoagressive Fehlfunktionen zu verstehen. Kindern wird mit der Mundvorhofplatte eine Ersatzhandlung" angeboten. Die Wirkung der herausnehmbaren Zahnspange Drähte und Schrauben sind so konstruiert, dass der Kiefer gestreckt und Zähne verschoben werden. Plattenapparaturen wirken fast immer nur auf einen Kiefer, einteilige Apparaturen für beide Kiefer (z. B. Aktivatoren) wirken auf den Umbau der Kiefergelenke oder sollen Bißverschiebungen vornehmen. Die Wirksamkeit ist abhängig vom Wachstum des Patienten, dem biologischen Umbau und der Mitarbeit des Patienten, d. h. der Tragedauer im Mund! Die Behandlerin empfiehlt, die Spange mind. Vier Stunden am Tag und die ganze Nacht über zu tragen - also insgesamt 16 Stunden. Je länger, desto wirksamer! Diagnose Die genormte Mundvorhofplatte ist ein Hilfsmittel zur Normalisierung der Mundfunktionen. Hierzu zählt: Das Abgewöhnen von Lutschgewohnheiten (z. B. Daumen, Nuckel, Bettzipfel) Das Abstellen von autoagressiven Angewohnheiten (z. B. Lippenbeißen, Fingernägelkauen) Die Beseitigung von Dysfunktionen (z. B. Zungenpressen, infantiles Schlukken) Die Umstellung von Mund- auf Nasenatmung Therapie Liegt bereits im Milchgebiss ein extremer Schmalkiefer mit Kreuzbiss oder eine ausgeprägte Rücklage des Unterkiefers vor, ist eine aktive Behandlung mit individuell hergestellten Behandlungsmitteln erforderlich. Oberkieferplatte Unterkieferplatte Tragedauer am Tag Dies hängt immer von der Behandlung ab. Sie ist individuell vom Behandelnden abgestimmt auf die Bedürfnisse Ihres Kindes. Bitte halten Sie sich strikt an diese Angaben, da sich sonst die Behandlung verzögert oder sogar mißlingt. In der Nacht ist die Spange fast immer zu tragen. Bei schlechter Mitarbeit kann Ihre Krankenkasse einen Teil der entstandenen Kosten (den Eigenanteil) einbehalten. Kindern, die nach dem 3. Lebensjahr immer noch Beruhigungssauger oder sogenannte Kieferformer benutzen, wird zum Austausch eine Mundvorhofplatte angeboten. Dies sollte unbedingt in der Praxis vollzogen werden, da zu Hause in der Regel kein konsequenter Austausch erfolgt. Daumenlutscher sind meist erst im 4. Lebensjahr bereit, die Mundvorhofplatte statt des Daumens zu akzeptieren. Behandlungsdauer Die Dauer ist individuell und je nach Behandlungsfall unterschiedlich lang. Einzelzahn-Verschiebungen können in kürzerer Zeit durchgeführt werden; Kiefermißbildungen und extreme Anomalien können eine Behandlungsdauer vieler Jahre erfordern. Während der gesamten Behandlungszeit ist besonders auf eine gründliche und regelmäßige Zahnpflege zu achten! In der Regel dauert die Behandlung zwischen drei und vier Jahren. 12 PRAXIS_MAGAZIN

Beim Essen Beim Essen sollte die Spange unbedingt in die Spangenbox gelegt werden. Niemals die Spange in ein Taschentuch wickeln oder lose ablegen; sie könnte versehentlich weggeworfen oder verbogen werden! Die Spangenbox ist ein Schutz für das Behandlungsgerät. Sollte die Spange mehrere Stunden nicht getragen werden, so soll sie in klarem Wasser liegen. Die Spange sollte außerdem nicht beim Sport getragen werden. Am besten lassen Sie Ihrem Kind die Freiheit, ohne Klammer in die Schule zu gehen, da hier die Gefahr der Beschädigung oder des Verlierens einfach zu groß sind. Idealerweise sollte die Spange auch zum Trinken herausgenommen werden. Die Zahnspange fällt nachts aus dem Mund Am Anfang der Behandlung wird die Behandlungsapparatur als Fremdkörper empfunden, deshalb nicht akzeptiert und im Schlaf herausgenommen, da sie stört. Da die Eingewöhnung am Tage erfolgt, muss hier etwas Geduld aufgebracht werden. Nach einiger Zeit wird die Zahnspange toleriert. Sollte es nach längerer Tragezeit noch immer Probleme geben, sprechen Sie mit Ihrer Behandlerin. Allergien Zahnspangenpflege Hartnäckige Beläge Am einfachsten werden die Zahnspangen mit einer harten Zahnbürste und etwas Zahnpasta täglich gereinigt. Dabei die Geräte nur vorsichtig am Kunststoffteil festhalten und darauf achten, dass die Drähte nicht verbogen werden. Die Verwendung von Reinigungstabletten ist nicht unbedingt notwendig. Bitte niemals die Spangen auskochen! Zur gründlichen, hygienischen Reinigung legt man sie am besten einmal wöchentlich für eine Stunde in lauwarmes Essigwasser. Anschließend sollten die Drähte und Schrauben mit einer Zahnbürste gesäubert werden. Aufgrund von Zahnstein, der sich ablagert, ist die regelmäßige mechanische Reinigung mit der Bürste wichtig. Die Ablagerungen können evtl. gelöst werden, indem Sie die Zahnspange einige Zeit in verdünnten Essig legen. Fragen Sie Ihre Behandlerin, ob sie vielleicht ein Ultraschallgerät in der Praxis hat. Damit ist die Zahnsteinentfernung minutenschnell erledigt. Anhand des Allergiepasses kann Ihre Behandlerin prüfen, um welche Allergie es sich handelt. Dann kann entschieden werden, welche Materialien für die Behandlung möglicherweise nicht verwendet werden dürfen. Es gibt bei Allergien Alternativ-Möglichkeiten wie z. B. Titanbrackets und Keramikbrackets falls Ihr Kind auf Nickel reagiert. Herausnehmbare Apparaturen werden aus klinisch geprüften Kunststoffen hergestellt, diese sind auch ohne Farbstoffe erhältlich. Die Zahnspange ist defekt Sprechen mit der Zahnspange Bitte rufen Sie sofort bei Ihrer Behandlerin an. Es ist unbedingt notwendig, dass die Zahnspange schnell repariert und wieder getragen werden kann. Wenn die Zahnspange nicht getragen wird, kann sich die Behandlungszeit verlängern und das Behandlungsergebnis verschlechtern. In diesem Falle wird Sie die Behandlerin auch außerplanmäßig sehen wollen. Am Anfang ist das Sprechen mit der Spange sicher ungewohnt und Sie werden sich damit etwas schwer tun. Doch schon nach einiger Tragezeit wird sich die Zunge an den Fremdkörper im Mund gewöhnen und bei einer einfachen Plattenapparatur ist das Sprechen problemlos möglich. Bei den einteiligen Apparaturen für beide Kiefer ist das Sprechen eher eingeschränkt. Allerdings ist das stundenweise Tragen tagsüber notwendig, damit die Behandlungsgeräte auch in der Nacht im Munde akzeptiert werden. Deshalb sollte die Tragedauer, die die Behandlerin verordnet hat, eingehalten werden! Anfängliche Schluckprobleme, die durch den sich im Mund sammelnden Speichel entstehen, gehen nach ein paar Tagen Klammerroutine von alleine zurück. PRAXIS_MAGAZIN 13

Ganzheitliche Kieferorthopädie (Bionator) Der Aktivator Auch der Aktivator zählt ebenfalls zu den wichtigen funktionskieferorthopädischen Geräten und liegt wie der Binoator passiv und locker im Mund. Ein Aktivator kann besonders Fehllagen im Unterkiefer beheben und zwingt den Unterkiefer zu vermehrtem Wachstum und so zur Vorverlagerung. Die Einstellung des Unterkiefers nach vorn verbessert das Aussehen nachhaltig. Hierbei wird gleichzeitig das Wachstum des Oberkiefers gehemmt. Ziel ist es, die Frontzahnstufe mit den scheinbar vorstehenden oberen Frontzähnen zu beseitigen. Der Bionator Der Bionator gehört zu einem der wichtigsten Funktionskieferorthopädischen Geräten. Er korrigiert Zahn- und Kieferfehlstellung und wirkt besonders günstig in der Wachstumsphase von Kindern und Jugendlichen. Die Kiefer werden durch den Bionator in die richtige Position geführt, somit richtet sich die Wirbelsäule auf, was wiederum zu einer besseren Haltung, Atmung und Belüftung der Nebenhöhlen führt und die Mundraumentwicklung fördert. Dies geschieht ohne jegliche Gewalt und Zwang. Hierbei ist wichtig, dass der Mundraum erheblichen Einfluß auf die Atmung, Haltung und Stoffwechsel hat und es sich somit auf das Wohlbefinden in körperlicher Hinsicht auswirkt. Ganzheitliche Kieferorthopädie Bei der ganzheitlichen Kieferorthopädie wirken sich die Apparaturen nicht nur im Mund- und Gesichtsbereich aus, sondern auf den ganzen Körper. Hierbei wird nicht mit aktiven Kräften von Drähten und Schrauben gearbeitet, sondern die Geräte liegen einfach locker im Mund. Währenddessen korrigieren sie ganz unbemerkt Zahn- und Kieferfehlstellung. Durch das Schlucken und Sprechen wirkt das Gerät auf beide Kiefer und es kann sich ein harmonisches Kieferwachstum entwickeln. Auch die Gesichtspartie wird auf sanfte Art und Weise gestaltet. Ziel: Einstellung der Kiefer in eine natürliche Lage zueinander. 14 PRAXIS_MAGAZIN

Säure und ihre Wirkung auf den Zahnschmelz Twin-Block-Gerät Zur Behandlung von falschen Bisslagen wird der Twin-Block eingesetzt. Er besteht aus zwei herausnehmbaren Geräten, wobei die Oberkieferplatte einen Aufbiss trägt, der beim Zubeißen den Unterkiefer in die gewünschte Richtung verlagert. Auch eine Korrektur von Distal- oder Mesialbissen kann durch den Twin-Block durchgeführt. UK Molaren mit Knopfanker Oberkiefer Unterkiefer Saurer Tipp Entschärfen Sie den Säureangriff von Fruchtsäften, Wein, Limonaden oder sauren Süßigkeiten mit einem Glas Milch oder Wasser. Auch ein Stück Käse ist für die Zähne nach dem Naschen hilfreich. Zuckerfreie Kaugummis können ebenfalls helfen, den ph-wert im Mund wieder zu neutralisieren. Warten Sie mit dem Zähneputzen, nachdem Sie Wein oder Fruchtsaft getrunken haben, eine halbe bis eine Stunde, sonst strapazieren Sie den durch die Nahrungsmittel gestressten Zahnschmelz noch zusätzlich. Bei einem Frühstück mit Orangensaft putzen Sie sich die Zähne besser vorher als direkt danach. Vitamin C hilft gegen Zahnfleischentzündungen und tötet Kariesbakterien, ist aber eine Säure: Ascorbinsäure. Diese greift in purer Form, wie etwa in Vitamin-Brausetabletten, den Zahnschmelz an. Für die Zähne ist es deshalb besser, wenn das Vitamin in seiner natürlichen Verpackung verzehert wird - also zum Beispiel durch eine Paprika. PRAXIS_MAGAZIN 15

Die fünf besten Zahnpflegetipps Die Innenflächen ebenfalls mit kleinen, kreisenden Rüttelbewegungen von hinten nach vorne putzen; an schwer zugänglichen Stellen die Zahnbürste längs halten. Die Kaufläche ist in gleicher Weise zum Schluss dran. Es sollte mindestens zweimal am Tag geputzt werden, optimal ist eine Putzdauer von 3 Minuten. Da sich auch auf der Zunge bakterielle Beläge entwickeln können, bieten Apotheken und Drogerien spezielle Zungenbürsten hierfür an. Wichtig: Damit das Fluorid der Zahnpasta nicht gleich wieder ausgewaschen wird, nicht mit Wasser nachspülen, sondern nur die Zahncreme ausspucken. 1. Die optimale Zahnbürste......kann zwar eine Handzahnbürste sein, elektrische Zahnbürsten sind jedoch effektiver. Generell gilt: Der Kopf ist nicht zu groß, damit alle Zahnflächen im Mund problemlos erreicht werden können. Aus hygienischen Gründen empfehlen sich Kunststoffborsten, die an den Spitzen abgerundet sind (beugt Verletzungen des Zahnfleischs vor). Der Griff ist stabil. 4. Hilfe für die Zahnzwischenräume.. Die schwer zu pflegenden Zahnzwischenräume sollten einmal am Tag gründlich gesäubert werden. Hierzu eignen sich Zahnseide oder medizinische Zahnhölzchen, bei weiten Zahnzwischenräumen empfehlen sich Interdentalbürsten. 5. Zahngesunde Ernährung......setzt auf die mechanische Selbstreinigung der Zähne durch Kauen. Weiche Speisen sind also generell ungünstig. Besser ist kauintensive Kost (Vollkornbrot, Rohkost, Müsli). Auch die Gesundheit des Zahnfleisches ist stark abhängig von einer vollwertigen Ernährung. 2. Die richtige Zahncreme......unterstützt den Reinigungseffekt der Zahnbürste. Sie hilft bei der Entfernung von Nahrungsresten und Zahnbelag. Die meisten Cremes enthalten heute alles, was zur Reinigung nötig ist. Wer also gründlich putzt, kann davon ausgehen, dass die Zähne auch sauber werden. Grundsätzlich gilt: Benutzen Sie fluoridierte Pasten. Die Schmirgelwirkung (Abrasivität) einer Zahnpasta darf nicht zu groß sein, weil sonst gesunde Zahnhartsubstanz abgerieben wird. Den Abrieb am Zahn beschreibt der RDA- Wert. Die Deklaration ist auf vielen Zahnpasten zu finden (z.b. wenig abrasiv: RDA 20 bis 40). Spezialzahncremes für weiße Zähne entfernen Verfärbungen zwar besser, sollten aber aufgrund ihrer extremen Schmirgelwirkung nicht zu oft verwendet werden. 3. Die richtige Putztechnik......beugt hausgemachten Schäden vor. Durch ungeordnetes Hin- und Herschrubben oder zu starken Druck kann es zum Abrieb des Zahnschmelzes und zu Zahnfleischrückgang kommen. So putzen Sie richtig: Bewegen Sie die Bürste vom Zahnfleisch zum Zahn. Nur mit leichtem Druck putzen. Außenflächen: Am Zahnfleischrand bildet sich besonders viel Belag. Die Bürste dort mit kleinen, kreisenden Rüttelbewegungen in einem Winkel von 45 Grad von hinten nach vorne führen. 16 PRAXIS_MAGAZIN

Erwachsenenkieferorthopädie - Behandlungskosten + Zusatzversicherung Kieferorthopädische Behandlung bei Erwachsenen Zähne lassen sich in jedem Alter bewegen, bei Erwachsenen nur langsamer als bei Kindern. Die Zahnreihe wird also von der Behandlerin ausgeformt. Zur Vorbereitung für einen geplanten Zahnersatz bei Erwachsenen ist folgendes möglich: gekippte Zähne aufrichten, Lücken schließen, eng stehende Zähne ordnen, verlagerte Zähne in die Zahnreihe einstellen. Größere Veränderungen, die nicht allein die Zahnreihe sondern die Lage der oberen zur unteren Zahnreihe bzw. der Kiefer betreffen, führt die Behandlerin in Zusammenarbeit mit einem Kieferchirurgen durch. Der Kiefer, der die Zähne trägt, läßt sich bei Erwachsenen nämlich nicht mehr allein von der Behandlerin verändern, da kein Wachstum mehr stattfindet. Hier ist nur mit Hilfe des Kieferchirurgen etwas auszurichten. Er kann den Oberkiefer oder den Unterkiefer in jede Richtung verschieben. Diese Maßnahmen bezahlt die Krankenkasse dann letztlich zu 100%, wenn die Behandlerin mit einem Schreiben des Kieferchirurgen einen Heil- und Kostenplan genehmigt bekommt. Es ist niemals zu spät, einen persönlichen Beratungstermin zu vereinbaren und sich zu informieren. Die Kosten einer kieferorthopädischen Behandlung Die gesetzliche Krankenkasse (GKV) kommt für die Kosten einer kieferorthopädischen Behandlung bis zum 18. Lebensjahr auf, falls eine Be handlungsnotwendigkeit vorliegt. Seit dem 1.1.2002 gilt eine Indikationsliste (KIG), die ästhetische Korrekturen ausschließt. Sie sind privat zu bezahlen. Die GKV kommt dafür nicht auf. Die Kostenübernahme erfolgt in zwei Stufen: 1 Zunächst übernimmt die Krankenkasse 80% der Kosten der im Rahmen der vertragszahnärztlichen Versorgung durchgeführten kieferorthopädischen Behandlung. Die Behandlerin rechnet 80% der entstandenen Kosten direkt mit der Krankenkasse ab. Der Versicherte hat den verbleibenden Restbetrag als Eigenanteil an die Beahandlerin zu zahlen. 2. Diesen Betrag erstattet die Krankenkasse den Versicherten, sofern der erfolgreiche Abschluss durch die Be - handlerin bestätigt wird. Bei den über 18-jährigen erfolgt eine Kostenübernahme nur dann, wenn auch ein chirurgischer Eingriff nötig ist (wie oben geschildert). Fragen Sie die Behandlerin! Außervertragliche Behandlungen sind in jedem Umfang immer möglich. Holen Sie sich hierzu einen Kostenvoranschlag bei Ihrer Behandlerin ein. Zusatzversicherung Wie allgemein bekannt, hat die gesetzliche Krankenkasse (GKV) den Auftrag, ihren versicherten Mitgliedern eine ausreichende sowie wirtschaftlich sinnvolle kieferorthopädische Behandlung zu ermöglichen. Leider gibt es auch Einschränkungen und die kieferorthopädischen Indikationsgruppen (KIG) müssen berücksichtigt werden, d.h., es muss ein bestimmter kieferorthopädischer Behandlungsgrad vorliegen, damit die Krankenkasse zur Kostenübernahme bereit ist. Wenn dies nicht der Fall ist, gibt es auch Zusatzversicherungen, die die Eltern abschließen können. Die Zusatzversicherung erstattet Kosten, die die gesetzliche Krankenkasse nicht oder nur zum Teil übernimmt. Die Beiträge für eine Zusatzversicherung richten sich nach Umfang der Absicherung, Gehalt und Alter der zu versichernden Personen. Wichtig dabei ist es, so früh wie möglich eine Zusatzversicherung abzuschließen, da sie direkt nach Abschluss für mehrere Monate gesperrt ist und erst dann in Anspruch genommen werden kann. PRAXIS_MAGAZIN 17

Die invisalign Methode, Retainer Invisalign Das von dem US-Unternehmen Align Technology entwickelte invisalign - System ist eine Methode der kieferorthopädischen Behandlung, die Fehlstellungen der Zähne unauffällig und schonend korrigiert. Ohne störendes Metall ist somit die Möglichkeit geschaffen, Patienten, deren Kieferwachstum bereits abgeschlossen ist, orthodontisch zu behandeln. Das invisalign -System besteht aus einer Serie von durchsichtigen, herausnehmbaren Kunststoffschienen, sog. Aligner, die die Zähne in kleinen, vordefinierten Schritten von der ursprünglichen Position zu einer gewünschten Stellung bewegen: Bei einer Tragezeit von ca. zwei Wochen (22 Stunden/Tag) kommt es pro Aligner zu Zahnbewegungen von 0,15 mm bis 0,25 mm, d.h. ähnlich wie bei den bisher üblichen Methoden dauert die Behandlung mit invisalign je nach Art der Fehlstellung durchschnittlich zwischen 6 und 15 Monaten. Somit ist die Behandlungsdauer der invisalign Therapie mit der festsitzenden Apparatur vergleichbar. Im Gegensatz zu konventionellen Zahnspangen ermöglicht sie jedoch vorab die genaue Planung sämtlicher Behandlungsschritte bis zum gewünschten Behandlungsergebnis. Für den Patienten bedeutet invisalign eine ästhetische, schmerzfreie und hygienische Lösung der Zahnkorrektur. Hochmoderne, dreidimensionale Computertechnologie in Kombination mit einer innovativen Idee machte eine Revolution in der Kieferorthopädie möglich. Denn vor allem das Tragen von sichtbaren Brackets oder Klammern hält die meisten Erwachsenen von einer Behandlung ab. Besondere Vorteile der invisalign Methode sind: Ästhetik durch unauffällige Schienen kann in jedem Lebensabschnitt behandelt werden Tragekomfort keine Verletzungen der Mundhöhle, keine Beeinträchtigung beim Sprechen Hygiene - die Patienten können die Schienen selbst herausnehmen, d.h. problemlos essen und die Zähne optimal pflegen Zeitersparnis - weniger Besuche zur Nachkontrolle Zwei Drittel der Bevölkerung haben Zahnfehlstellungen, die kieferorthopädisch verbessert werden können. Die Hälfte wünscht sich laut Studien geradere Zähne. Ein Großteil dieser Personen kann mit der invisalign Methode behandelt werden. Denn die Ästhetik des Gesichts in Verbindung mit schönen, gesunden Zähnen gewinnt für viele Menschen eine immer größere Bedeutung. Retainer - der Nachfolger der festen Klammer Retainer Nachdem die festsitzende Klammer entfernt worden ist, beginnt die Retentionszeit, in der die Zähne im Kiefer verankert werden müssen. Weil man das Ergebnis halten möchte und es nicht zu einem Rückfall kommen soll, muss für einige Zeit die verbesserte Zahn- und Kieferstellung stabilisiert werden. Es muss solange stabilisiert werden, bis alles richtig verankert ist. Dazu eignet sich der Retainer gut. Der Retainer ist ein kleiner Draht, der auf der Rückseite der Zähne befestigt wird. Er ist nicht sichtbar und kann für mehrere Jahre im Mund bleiben. Leider ist der Retainer privat zu berechnen und wird von der Krankenkasse nur in Ausnahmefällen übernommen. Die Reinigung des Retainers erfolgt mit der Zahnbürste und Superfloss-Zahnseide. 18 PRAXIS_MAGAZIN

Knirschschiene, Playsafe und Schnarchschiene Knirschschiene Gründe für das Knirschen können Stress, Trauer oder Probleme sein. Der Körper kompensiert solche negativen Gefühle, indem er Nacht für Nacht mit den Zähnen knirscht. Die Folgen des Knirschens machen sich auf den Zahnoberflächen bemerkbar. Die abradierten Zahnoberflächen führen oftmals zu Schmerzen: Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen oder Schmerzen im Kiefergelenk, besonders nach dem Aufwachen am Morgen. Durch die dauernde Nachtaktivität der Zähne wird die Kaumuskulatur überbeansprucht und es kann zu langfristigen Schäden im Kausystem sowie zu chronischen Kiefergelenksbeschwerden kommen. Eine Knirschschiene wird individuell angefertigt und verhindert das Knirschen während der Nacht. Das Knirschen an sich wird von Zahnärzten als Bruxismus bezeichnet und tritt heutzutage immer öfters auf. Durch die Anfertigung einer Knirschschiene werden nur die Folgen des Knirschens gemildert, nicht aber die Ursache der schädlichen Angewohnheit. Die Schiene wird individuell aus Kunststoff angefertigt und sitzt fest auf den Zähnen. Die Muskulatur und das Kiefergelenk werden durch die Kunststoffschiene entlastet. Dadurch werden auch die Schmerzen gemindert. Das grundliegende Problem liegt jedoch im Unterbewußtsein des Menschens. Playsafe Bei bestimmten Sportarten wie etwa Boxen, Karate, Hockey oder anderen Ballsportarten kommt es häufig zu Zahn- und Mundverletzungen. Der Sportlermundschutz schützt vor Playsafe Schlägen und Tritten. Durch individuelle Anfertigung erhalten die Zähne so den nötigen Schutz. Auch das Atmen wird durch das Tragen der Schiene nicht beeinträchtigt und nach einer kurzen Eingewöhnungszeit hat man sich an das Tragegefühl gewöhnt. Der Sport kann somit unbedenklich ausgeübt werden und das Risiko für Verletzungen im Mund- bzw. Zahnbereich verringert sich. Aufbisschiene Lingualtechnik Schnarchschiene Untersuchungen zeigen, dass ein sehr großer Teil der Bevölkerung (40% der Frauen, 60% der Männer) schnarcht. Die lauten Schnarchgeräusche stören nicht nur den Partner, sondern können mit Atemaussetzern lebensbedrohlich krank machen. Das Schnarchgeräusch entsteht in der Regel durch Flattern weicher Gewebeteile. Menschen mit Schnarchproblemen haben unruhige Nächte und dies führt zu erhöhter Tagesmüdigkeit. Hilfe gegen das Schnarchen sind individuell angefertigte Schienen für Ober- und Unterkiefer, die durch 2 Züge seitlich verbunden sind. Durch die Züge wird der Unterkiefer nach vorne verlegt und dadurch der Rachenraum erweitert. Die Geschwindigkeit der eingeatmeten Luft nimmt ab und damit das geräuschbildende Flattern der Weichteile. Die Schnarchschienen sind angenehm zu tragen und zugleich sehr wirkungsvoll. PRAXIS_MAGAZIN 19

Professionelle Prophylaxe-Maßnahmen, professionelle Zahnreinigung Bei der Prophylaxe-Behandlung wird zuerst ein Aufklärungsgespräch mit dem Patienten geführt Im zweiten Schritt (linke Abbildung) wird über einen Monitor mit enormer Vergrößerung der Zustand der Zähne genau kontrolliert, um festzustellen, wo eine Behandlung nötig ist. Prophylaxe aus zahnmedizinischer Sicht Prophlaxemaßnahmen dienen zur Verhütung, Vorbeugung oder Vorsorge von Krankheiten im Mund- und Kieferbereich. Hierzu zählen Maßnahmen zur Vorbeugung von: - Karies (Kariesprophylaxe) - Entzündungen des Zahnbetts/Zahnhalteapparates (Mundhygiene, Parodontalprophylaxe) - anlagebedingte Fehlentwicklung der Kiefer in Form und Lage, bzw. Anomalien der Zähne Letztendlich ist auch jede individuell durchgeführte Zahnreinigung (Zähneputzen) und eine ausgewogene Ernährung, die zuckerhaltige Zwischen mahl zeiten vermeidet, eine zahnmedizinische Prophylaxemaßnahme. Professionelle Prophylaxe-Maßnahmen werden folgendermaßen definiert: - Individualprophylaxe bei einzelnen Patienten - Gruppenprophylaxe v.a. in Kindergärten und Schulen - Kollektivprophylaxe (z.b. Salz-, Trinkwasserfluoridierung). Mundhygiene im Besonderen bedeutet die Entfernung von bakteriellem Zahnbelag (Plaque), der maßgeblich Karies und Entzündungen des Zahnbetts hervorruft. Der Plaque ist ein weicher, klebriger Belag, der fest auf der Zahnoberfläche haftet und die Hauptursache für Erkrankungen der Zähne und des Zahnhalteapparates ist. Dieser setzt sich zu sam men aus: Nahrungsresten, Zellresten und Bakterien aus der Mundhöhle und ihren Stoffwechselprodukten. Der Plaque setzt sich vor allem am Zahnfleischrand und in den Zahnzwischenräumen ab, kann aber auch die ganze Oberfläche des Zahnes bedecken. Die Menge der auf den Zähnen abgelagerten Plaque ist individuell verschieden und steht in direktem Zusammenhang mit der eigenen Mundhygiene. Sie selbst können die Herstellung hygienisch einwandfreier Mundverhältnisse durch die Anwendung von Zahnbürste, Zahnseide, Interdentalbürsten, Munddusche, etc. sicherstellen. Es ist deshalb empfehlenswert nach dem Essen (täglich 2-3 mal) die Plaque zu entfernen. Dies geschieht mechanisch mit einer Zahnbürste und Zahnpasta. Anschließend werden die Beläge in den Zahnzwischenräumen mit Zahnseide entfernt. In unserer Zahnarztpraxis erhalten Sie Aufklärung über Krankheitsursachen von Zahnfleisch- und Zahnerkrankungen und über Ihre möglichen individuellen Mundhygienemaßnahmen. Dazu gehört die Demonstration der für Sie geeigneten Putztechnik, die Auswahl der richtigen Zahnbürste, die Hilfsmittel für die Reinigung der Zahnzwischenräume, der Zahnpasta und der geeigneten Fluoridanwendung. Ferner können wir Ihnen ein individuelles Mundhygienekonzept erstellen. Nach einer derartigen Unterweisung können Sie diese Maßnahmen zu Hause selbständig durchführen. Gute Mundpflege führt zu sauberen und gesunden Zähnen. Das Zahnfleisch ist dann hellrosa und beim Putzen oder Reinigen der Zähne mit Zahnseide blutet es nicht. Mundgeruch ist kein Problem. Bei mangelhafter Mundhygiene verhärtet sich Plaque an der Zahnoberfläche zum Zahnstein. Dieser haftet dann so fest an den Zähnen, dass er mit häuslichen Maßnahmen nicht mehr entfernt werden kann. Sollte dieses bei Ihnen der Fall sein und/oder Ihr Zahnfleisch beim Putzen der Zähne bzw. Reinigen mit Zahnseide schmerzen oder bluten oder Sie unter ständigem Mundgeruch leiden, sollten Sie Ihre Zahnärztin aufsuchen. Diese Symptome können ein Hinweis auf ein Problem darstellen und u.u. eine professionelle Prophylaxe-Maßnahme zur Erhaltung Ihrer Zähne notwendig machen. 20 PRAXIS_MAGAZIN