Konzert. p3es-dur. Freitag, 16. Oktober 2015 Thomaskirche Liebefeld. Begleitheft zur Uraufführung. Das Programm

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Transkript:

neun Konzert p3es-dur Freitag, 16. Oktober 2015 Thomaskirche Liebefeld Begleitheft zur Uraufführung Das Programm quadrat. das Streichquintett des jok (Jugendorchester Köniz) mit Barbara Jenny, David Zehnder, Maria Suska, Philipp Aebi und Nina Schweri spielt: «Happy Birthday» Variationen (Peter Heidrich) Salut d Amour (Edward Elgar) Eine Kleine Nachtmusik, 1. Satz (W.A. Mozart) Concerning the Hobbits (Howard Shore) 5 Greek Dances, Kleftikos (Nikos Skalkottas) Elie Jolliet spielt auf der Kuhn/Wälti-Orgel: p3b-jubiläumswerk in Es-Dur 3 Sätze und Finale

Einige Hinweise von Elie Jolliet zu diesem etwas speziellen Werk Der Firmenname p3b lässt sich durch die Zahl 3 und den Buchstaben b auf vielfältige Art und Weise vertonen: Mit Taktart, Anzahl Sätzen, Tonwiederholungen von Motiven und, am naheliegendsten, der Tonart mit den 3 b s eben. Allzu klischiert sollte es jedoch nicht werden, so habe ich einige Überraschungen eingebaut. Damit diese wirken, lasse ich Ihnen liebe Zuhörerinnen und Zuhörer frei, wie weit Sie in diesem Kommentarheft zum Jubiläumswerk mitlesen. Als roten Faden durchs Werk gibt es Auszüge aus der p3b-charta. siehe www.p3b.ch/ueber-uns/charta 2

I. Ouverture: Allegretto misterioso ma maestoso Dieser Satz besteht aus drei Teilen (wie könnte es anders sein!?) und zitiert jeweils ein Werk aus der klassischen Orchesterliteratur. Unsere Erfahrung bildet die stabile Grundlage für Höhenflüge und Luftsprünge. 1. Richard Strauss: Also sprach Zarathustra, Eröffnung (sinfonische Dichtung op.30) Wie im Vorbild wird das Werk mit drei ähnlichen Teilen eröffnet. Die zwei ersten Teile stehen im 3/4-Takt und bestehen aus gebrochenen Es-Dur- bzw. es-moll-akkorden. Der letzte steht wie im Strauss schen Vorbild im 4/4-Takt und zitiert auch dessen Anfangsmotiv (kein Dreiklang). Ab und zu gönnen wir uns eine Pause. 2. Ludwig van Beethoven: 5. Sinfonie c-moll, 1. Satz (op.67) In einem etwas freieren Teil wird das weltberühmte Thema im Ansatz entlehnt, um sich humorvoll zu entfalten. Übrigens, haben Sie schon bemerkt, dass wir nicht mehr in Es-Dur sind? 3. Modest Mussorgski: Bilder einer Ausstellung, 1. Satz Promenade Als Abschluss des ersten Satzes dient Mussorgskis bekannte Melodie, welche dem Hauptthema des 2. Satzes ähnlich ist. Sie erklingt jedoch nicht wie üblich als Oberstimme, sondern als Bassstimme! 3

II. Zehn Variationen über EDi GABriEl Um das Stück den zwei Geschäftsleitern auch etwas persönlich zu widmen, gibt s zehn Variationen über ein Thema, das aus ihren Vornamen besteht eines für jedes Geschäftsjahr. Zum Glück haben sie musikalische Vornamen, so dass sich von insgesamt zehn (welche ein Zufall!) Buchstaben sechs vertonen lassen: E, D, G, A, B, E. Um das ganze etwas melodischer zu machen, habe ich mir erlaubt, das B zum H umzuformen und zwischen H und E durch zwei Töne zu ergänzen. Verlängert wurde es danach mit einem passenden Mittelteil, bevor das EDi-GABriEl-Thema wieder erklingt. Ach und ja: Da diese Töne für ein Stück in Es-Dur (oder was auch immer mit 3 b s) ziemlich ungeeignet sind, wurde das Thema etwas Vorzeichen-freundlicher transponiert (nach c-moll). Und auch noch ach und ja: Für einzelne Variationen hatte ich als Stilvorlagen bestimmte Stücke im Kopf, welche hinter dem Titel in Klammern stehen. Diese stammen von genannten Komponisten, ausser bei Variation 5. Wir gehen den Dingen auf den Grund. Und betrachten sie aus verschiedenen Blickwinkeln. 4

Thema unisono Erste Variation: Bicinium à la Lasso Thema als Unterstimme, darüber ein Spätrenaissance-ähnlicher Kontrapunkt. Zweite Variation: Toccata à la Frescobaldi del secondo tono trasposto (Libro 1, Toccata 4) Freie Toccata im italienischen Stil, welche auf den Harmonien der ersten Themenzeile aufbaut. Dritte Variation: Chromatische Toccata à la Steigleder (Vater Unser, 2. Vers) Das Thema erklingt als Oberstimme einer frühbarocken Toccata, deren Begleitstimmen sehr chromatisch geführt werden. Überraschungen sind garantiert! Vierte Variation: Choralsatz à la Briegel Vierstimmiger Choralsatz im Stil des Populärbarocks. Fünfte Variation: Monodischer Orgelchoral aus Lübeck, à la Buxtehude (J.N. Hanff: Auf meinen lieben Gott) Die Melodie wird in der Oberstimme auf einem Solomanual melodisch reichlich verziert gespielt und von einem stabilen, dreistimmigen polyphonen Satz begleitet. Sechste Variation: Fuga à la Pachelbel (Magnificat primi toni, Fuga 1) Eine einfache, kleine Fuge zu vier Stimmen im Stile der Magnificat-Fugen des deutschen Meisters. Siebte Variation: Tierce en taille à la façon de Sieur du Mage (Livre d orgue, Tierce en taille) Der französische Orgelbarock kennt einige Standard-Registrierungen (d.h. Orgelregister-Mischungen) und eine davon ist 5

das sogenannte Tierce en taille, was soviel wie Terz im Tenor bedeutet: Die Melodie (hier unser wohlbekanntes p3b-thema) wird in Tenorlage gespielt, zusätzlich zu den Grundregistern auf einem Terzregister, was eine sehr helle Farbe ergibt. Während die Begleitung ziemlich ruhig verläuft wird die Melodie stark verziert eine Art französisches Pendant zum Orgelchoral aus Lübeck. Achte Variation: Arpeggiensatz à la Pachelbel (Was Gott tut, das ist wohlgetan, Choralpartita 7) Die Melodie wird mit Akkorden unterlegt, welche virtuos arpeggiert werden. Neunte Variation: Sopran-cantus firmus à la Merkel (Wer nur den lieben Gott lässt walten op.116, Variation 1) Hier erscheint die Melodie (der sogenannte cantus firmus) für einmal unverändert in der Oberstimme und wird von einer melodischen, sprunghaften Unterstimme begleitet. Das Pedal unterstützt die Kadenzen. Zehnte Variation: à la Messiaen (La Nativité du Seigneur, 2. Satz Les bergers) Die französische Orgeltradition des mittleren 20. Jahrhundert arbeitet mit sogenannten Modi, die sich von den mittelalterlichen Kirchentonarten ableitet. Dies sind Tonleitern, die weder Dur noch Moll sind, sondern aus (willkürlich) festgelegten Intervallen bestehen. So bedient sich die Melodie in der rechten Hand nur aus einer Ganztonleiter (alle Intervalle im Ganzton- Schritt) und die linke Hand sowie das Pedal aus einer Tonleiter, in welcher sich Halbton und Ganzton jeweils abwechseln. Ja, es tönt absichtlich etwas schräg! Können Sie die Taktart erahnen? 6

III. Fuga: Grave Wir schätzen die Individualität des Einzelnen und setzen auf erfolgreiche Teamarbeit. Diese Fuge im ernsteren Stil sieht sich keiner besonderen Epoche oder Tradition zugehörig. Sie beinhaltet sowohl barocke wie auch romantische Elemente, wie sie beispielsweise bei Mendelssohn zu finden sind. Das Thema, das hier in c-moll (Paralleltonart von Es- Dur) beginnt, ist von einer sehr verbreiteten Melodie abgeleitet. Sie führt durch einige Tonarten, bevor sich der Schluss öffnet zum... vierten und letzten Satz! Bei aller 3er-Symbolik konnte ich es nicht lassen, zur Fuge einen kleinen Abschluss zu schreiben. Wer es perfektionistisch nehmen will, soll diesen vierten Satz doch als Schlussteil des dritten Satzes sehen... Wir streben nach Perfektion, sind jedoch immer fähig zu relativieren. IV. Finale: Andantissimo e molto rubato Hier soll nichts vorweg genommen werden lassen Sie sich überraschen! Im Nachhinein wird das Fugenthema des dritten Satzes für die meisten ziemlich naheliegend sein. Wir wissen, dass Lachen gesund ist. 7

Wir wissen, dass Musik schön und Lachen gesund ist. Und so danken wir euch allen mit einem musikalisch zufriedenen Lachen: den Musikerinnen und Musikern, der Kirchgemeinde Köniz und vor allem Euch, den Lacherinnen und Lachern, den Zuhörerinnen und Zuhörern. Das p3b-team