Tagung Aarau 10. Sept. 2008 Kett: Symblisierendes Handeln und Gestalten im Religinsunterricht Symbl ist ein Bedeutungsträger für Unaussprechliches c. G. Jung Unaussprechlich ist das: Innere Innerste Tiefste Höchste Seele Gtt Etwas Äusseres, Sichtbares, Greifbares, in Handlungen Vllziebares wird Bedeutungsträger für das Unaussprechliche Was aussen ist, ist innen, was drinnen ist, ist draussen. eine Gethe zugeschriebene Definitin Inneres spiegelt sich in Äusserem. Äusseres wird zum Gleichnis für Inneres. Äussere, fassbare Wirklichkeit ist alles, was sinnenhaft wahrgenmmen werden kann: Himmel Erde Snnen, Mnd, Sterne Wasser, Feuer, Wind, Erde Stein, Baum, Blume, etc. Farben Gegenstände, vn Menschenhand gefrmt wie: Krug, Schale, Kerze Leibhafte Vrgänge wie Aufstehen Gehen Durch Türen, Tre gehen, sich im Kreis versammeln Vermögen gleichnishaft für innere Vrgänge zu stehen. Inneres wird dabei im Vllziehen vn Äusserem erfahrbar. Innere Wirklichkeit vermag sich auch durch bildhaftes Gestalten nach aussen zeigen und s erfahrbar, sichtbar werden. Das Gestalten bedient sich dabei der realen, ihrer Bilder, Vrgänge, z. B: vm Pfeil getrffenes Herz als Zeichen der Betrffenheit in der Liebe. Innere Wirklichkeit äussert sich schliesslich sprachlich in Sprachbildern, Wir sprechen vn einer Metaphersprache, vn gleichnishaftem Reden. Es wird in Bildern der äusseren Wirklichkeit gesprchen aber nicht in deren Lgik. Z. B.: Gldmarie springt in den Brunnen und kmmt auf einer Smmerwiese an. Abschrift handgeschriebenes Skript: Kett: Symblisierendes Handeln und Gestalten im Religinsunterricht, Berta Lammer Seite 1
1. Beispiel Tanz : le basque / symblisierendes Handeln 2. Aufstehen, Aufstand machen, um nicht liegen, bezw. Sitzen zu bleiben. Es geht nicht weiter. Auftrag Jesu: Steh auf und geh.! 3. Auf dem Weg unterwegs sein, vn der Wiege bis zur Bahre. Ein ungebrenes Kind im Leib der Mutter ist bereits unterwegs. 4. Durch Türen und Tre eintreten, in neue Räume, Erfahrungs- und Lebensräume eintreten, ft verbunden mit Schwellenängsten. Geburtstr, Tr am Ende des Lebens, whin? 5. Sich mit Menschen gleichen Interesses zusammenfinden, sich versammeln, eine Runde werden. 6. Eine Mitte aufsuchen, Sinnbild für das, was Thematik der Versammlung wird, sich als Thema entfaltet. 7. Neben der Runde, Gesamtheit, Ganzheit, sich auch als Individuum, zu seiner Individualität bekennen. Fazit: Ich bin da zusammen mit anderen um eine Mitte zu empfangen und geben Ankmmen, Innehalten, Platz suchen, Platz einnehmen, in Besitz nehmen, den Platz durch ein ICH-Zeichen markieren Möglichkeit eines symblisierenden Gestaltens des Tanzes im RAD. 2. Beispiel Seilkreis Ein Seil wird entdeckt Der Entdeckungsprzess im Leben, als Leben Reicht es für alle? Aufstehen Aufstand _ Besitz aufgeben zusammenrücken Anfang und Ende meditieren Der Anfang wird das Ende Das Ende wird der Anfang Anfang und Ende fallen zusammen Anfang und Ende werden eins Übertragung auf die Realität, Wirklichkeit. W sind Anfang und Ende austauschbar, w nicht? Einen Kreis bilden Wir halten zusammen, was uns zusammenhält. Überlegungen, für welche inneren Zusammenhalte das äussere Tun steht. Gemeinsam das Seil halten. in verschiedene Richtungen ziehen verziehen Spannung hervrrufen, Zerreissprben Das Seil ablegen, rund rdnen. Abschrift handgeschriebenes Skript: Kett: Symblisierendes Handeln und Gestalten im Religinsunterricht, Berta Lammer Seite 2
3. Beispiel Farbe Blau Ein blaues, gefaltetes Rundtuch ermöglicht eine Vrstellungsrunde. - Es wird vn einem zum anderen gereicht. Die Vrstellung ist, dass die Hände des Empfänger ein Tisch sind, auf denen es abgelegt wird. Empfangen Geben werden als Beziehungsgeschehen erlebt. Der Empfänger sagt zugleich seinen Namen und gibt das Tuch erst auf ein Tnzeichen weiter. Die Gruppe schenkt ihm Ansehen, einen Augenblick, Beachtung und Aufmerksamkeit. - Nach drei bis vier Namensnennungen wiederhlen wir die Namen und singen (evtl.) dazu: Du bist da, ja du bist da. Das ist wahr und wunderbar. (Meldie: alle Vögel sind schn da.) Wir bekräftigen das Lied jeweils mit Gesten: schnipsen klatschen patschen (auf Oberschenkel) stampfen Die erste Beziehung zu Blau ist smit auch zugleich mit einer Beziehung der Gruppenmitglieder untereinander verbunden. Das blaue Rundtuch findet in der Kreismitte Platz. Es wird entfaltet vn Teilnehmern, denen zur Farbe Blau eine Vrstellung Assziatin einfällt. Bedeutende Vrstellungen sind sicher: Wasser Meer und der Himmel. Es könnte in beide Richtungen weitergedacht und weitergestaltet werden. Der Leiter will Himmelsgeschichten erzählen, s sucht er in dieser Richtung weitere Vrstellungen zu8 wecken. - Er mtiviert alle, die beim entdecken des Tuches behilflich waren, einen Partner zu suchen. Dies kann unter einem leise ausgemachten Gesichtspunkt erflgen, der dann vn der Gruppe wahrgenmmen werden sll, z. B.: Brillenträger, rtes Kleidungsstück, Sandalen, (dies trägt zur Förderung der Aufmerksamkeit bei, Bebachtung des Geschehens erflgt.) - Die entsprechenden Teilnehmer versammeln sich am Tuch und heben es gemeinsam in die Höhe. Ein auf das Tuch abgelegter Reifen und Kugel, entsprechendes Spielen damit erfrdern vn den Teilnehmern Knzentratin Einfühlung Ein weiteres Gruppenmitglied wird gebeten, unter das hch gehaltene Tuch (hne Reif und Kugel) zu treten, sich zu setzen, die Augen zu schliessen. Welche Vrstellungen fallen ihm ein? Es wird gebeten, sie zu äussern. Wir verdichten die Vrstellung vn Himmel in einem Spruch und deuten sie: Den Himmel hast du ausgespannt wie ein grsses ZELT. Darunter dürfen wir whnen. (Ps. 104) In einer grösseren Gruppe bilden wir Kleingruppen mit je 3 TN. Jede Kleingruppe erhält ein Blaues Rhythmiktuch und spielt im Wechsel biges Spiel. Die Rhythmiktücher werden schliesslich um das Rundtuch abgelegt, vergrössern s zu sagen unseren Himmel. In einem abschliessenden Gestaltungsspiel kann der Himmel mit Snne, Mnd und Sterne ausgestaltet werden. Es entsteht der GESTIRNTE HIMMEL in der Weise eines Gruppenbildes. Snne, Mnd, Stern regen wiederum an, sie körperhaft darzustellen, zu tanzen, Snne, Mnd, Sterne zu sein. (Verkörperlichung) Abschrift handgeschriebenes Skript: Kett: Symblisierendes Handeln und Gestalten im Religinsunterricht, Berta Lammer Seite 3
4. Feiern Geschichten in Verbindung mit dem Himmelsbild A Geburtstagsfeier Das Geburtstagskind wird in das Blau des Himmels geführt, darf drt Platz nehmen, evtl. vn gldenem Reifen eingerahmt. Spruch Ich fass dich glden ein. ein Platz sll dir bereitet sein. Vn Herzen freu ich mich. Ich freu mich über dich Meditatin des Gebrenwerdens an Hand eines Püppchens. (Puppe mit den Händen bergen, wie Mutterleib, langsam, mit sanften, begleitenden Wrten das Gebrenwerden darstellen. ) TN streuen eine Hand vll Sterne über das Geburtstagskind aus, verbunden mit einem Geburtstagswunsch. Alle singen Lied: Weisst du wie viel Sternlein stehen Die Gruppe bildet mit den Händen über das Geburtstagskind das Himmelszelt und bittet Gtt um seinen Segen. B Abraham, tritt aus deinem engen Zelt unter das weite Himmelszelt Auf der Stelle, w das Geburtstagskind sass, wird ein schwarzes Zelt erstellt. (schwarzes Tuch, aufgestellt) Es stellt sich die Frage: wer mag darin whl whnen. Erzählung vn Abraham, der sich nicht nur in einem schwarzen Zelt aufhält, sndern sich selber in einer schwarzen Situatin befindet. Sein Herz hat ihm gesagt, er sll gehen, er wird Grsses finden, ein wunderbares Land zum Whnen, Leben. Abraham, ein reicher Mann mit vielen Schafen, Knechten, Mägden, besitzt eines nicht: ein Kind, einen Shn, in dessen Erinnerung er, Abraham und sein Werk weiterleben wird. Er ist smit reich und arm zugleich. Und dann die Stimme im Herzen, die ihm Neues und grsses verheisst! Mnatelang ist er bereits auf Suche danach und hat es immer nch nicht gefunden. Ob es das Grsse überhaupt gibt? Zweifel packen Abraham. Verzweiflung! In dieser Dunkelheit hört er wieder Stimme im Herzen: Abraham, tritt aus deinem Zelt unter das Himmelszelt! Das schwarze Zelt wird entfernt. Frtführung der Erzählung Unter dem Himmelszelt (wenn es nicht schn da ist, werden jetzt in Verbindung und Zurdnung zur Erzählung die Sterne gestreut der auch zusätzlich Teelichter in das Bild gebracht.) Unter dem Himmelszelt spürt Abraham, es gibt es, dieses Traumland, Lebensland. Gtt, der die Sterne scheinen, funkeln lässt, ist es, der es verheisst und schenkt. Ich vertraue auf Gtt. Ich schenke ihm Glauben. Abraham findet neues Land. Er bekmmt auch einen Shn, Isaak. Der wird der Stammvater eines grssen Vlkes, des Vlkes Israel. Aus ihm, diesem Vlk, wird Jesus gebren werden, und vr ihm seine Eltern Maria und Jsef. In einem Sternentanz kann die Geschichte ihren Abschluss finden Im Nachklingen der Geschichte gestaltet jedes Kind für sich einen Sternstunden-Stern. Der Begriff Sternstunde ist zu besprechen (Przess: sich innerer Vrgänge über einer Gestaltung vn Bildern und über ein leibhaftes Tun inne werden.) Abschrift handgeschriebenes Skript: Kett: Symblisierendes Handeln und Gestalten im Religinsunterricht, Berta Lammer Seite 4
C Dem Jakb öffnet sich der Himmel Ein TN umrundet das Himmelsbild Gemeinsam gestalten wir mit braunen Tüchern den Rundweg nach, kmmen wir zum Bild des Erdkreises. Ein TN wandert den Erdkreis ab: Start und Ziel mit Triangel (durch einen weiteren TN) markieren - mit ffenen Augen - mit geschlssenen Augen, aber geführt durch anderen TN - mit geschlssenen Augen, barfuss, geführt durch Triangel Steinerfahrung Steine aus einem Krb werden verteilt Umgang mit Steinen aufm versch. Weise - Weitergeben und Betrachtung der Unterschiedlichkeit - Steine aneinanderschlagen unterschiedlichen Klang wahrnehmen - Steine nacheinander fallen lassen (nur aus geringer Höhe), Dmineffekt nachahmen - kann man aus SteinWasser pressen Steinwasser? - Härte spüren, sie übergehen lassen auf Faust Unterarm Oberarm Leib bis ganzer Körper versteinert ist: versteinert sein. Sachte mit Berührung, leisem Tn, Lufthauch Versteinerung auflösen. Was bedrückt uns, lässt uns hart, versteinern? Welche Steine liegen uns im Weg? Wir suchen für unseren Stein einen Platz auf dem Erdkreis. Ein grsser Stein macht die Runde, er führt uns an einen Ort auf der Erde, eröffnet eine Geschichte: Erzählung der Geschichte - Auf Glckenspiel wird die Tnleiter zum Klingen gebracht auf- und abwärts - wir stellen sie mit den Händen dar, was zu einer Vrstellung einer Leiter, Treppe führen kann Erzählung: Genesis 28,10-22 Jakb auf der Flucht vr seinem Bruder, den er betrgen hat. Müde, schwer, schwer, erschöpft legt er sich nieder auf einen Stein, bettet den Kpf auf einen Stein. Im Schlaf kmmt ihm ein Traumbild. (TN Augen schliessen lassen, einladen zum Mitträumen) Er sieht eine Leiter Himmelsleiter. Engel steigen auf und ab. Sie verbinden Himmel und Erde. Am Ende der Leiter spricht eine Stimme, die Stimme Gttes. Ich bin bei dir. Ich behüte dich, whin du auch gehst. Meine Engel behüten dich, begleiten dich. Ich bring dich an den Ort, w es dir gut geht. Gestaltung vn Himmelsleitern wir gestalten jeder für sich eine Leiter, Ausgangspunkt ist der Stein. Wir können am Ende der Leiter ein Licht entzünden. Kann ich mein Bild mit meinem Leben in Verbindung bringen? Wie nennt sich mein Stein meine Leiter mein Licht? D Märchen vm Sterntaler Als Grundbild liegen der Himmel, die Erde, der Erdkreis vr. Eine neue Geschichte wird immer wieder wenn auch in verkürzter Frm ein Anknüpfen an diese Bilder, ihrer Verlebendigung bedürfen, z. B.: - Spielen der Sterne - gehen auf dem Erdkreis usw. - Wir verdeutlichen das Unterwegssein und auch die einzelnen Wegstatinen mit entsprechenden Instrumenten: Abschrift handgeschriebenes Skript: Kett: Symblisierendes Handeln und Gestalten im Religinsunterricht, Berta Lammer Seite 5
- Weg = Trmmel - ein Stern fällt vm Himmel, eine Sternstunde wird vn Bedürftigen erlebt = Cymbel, Triangel, Windspiel - Der Wald, in den Das Sterntalermädchen am Ende eintritt, wird mit grünen Rhythmiktüchern zum Ausdruck gebracht - das weisse Kleid durch ein weisses Tuch - wenn dann die Sterne vm Himmel fallen, geben wir Teelichter in das Bild, einzelne bei den einzelnen Statinen und den Rest am Ende. Die Bildsprache des Märchens, eine Metapher = Symblsprache, wird als auch wiederum im einem Bdenbild und über Instrumente(Tnsprache) und, w es möglich ist, durch Gesten (Leibsprache) zum Ausdruck gebracht, sichtbar, leibhaft, sinnlich. Die TN /Kinder gestalten am Ende das Sternkleid des Sterntalerkindes jeder für sich. Verweilen, verinnern, verarbeiten, durch persönlichen Ausdruck und als Ergänzung zum gemeinsamen Tun und Erleben, das sich im grssen gemeinsamen Mittelbild spiegelt. E Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name Himmel als Metapher für Unendlichkeit, Unfassbarkeit Gttes Gld(tuch) als Metapher für Glanz, Kstbarkeit, Herrschertum Gttes, dazu in Gldbuchstaben Α und Ω Abschrift handgeschriebenes Skript: Kett: Symblisierendes Handeln und Gestalten im Religinsunterricht, Berta Lammer Seite 6