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Wer ist arm und wer ist reich in Deutschland? 4 Arbeitsblätter Dr. Monika Markmann Schubertstraße 14 59302 Oelde www.bizzinet.de E-Mail redaktion@bizzinet.de 1
Übersicht Soziale Gerechtigkeit ist ein zentrales Wahlkampfthema. Dabei wird engagiert debattiert über die Frage, wie groß die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland überhaupt ist und ob die soziale Ungleichheit im Land größer wird oder zurückgeht. Schwierig ist auch die Frage danach, was Armut in einem reichen Land überhaupt bedeutet, wie sich Armut in einem Industrieland ausdrückt und wie viele Menschen in Deutschland konkret zu den Armen gezählt werden können. Daneben gibt es dann noch die Welt der Schönen und Reichen, der Luxus-Autos und Champagner-Trinker. Und irgendwo dazwischen bewegt sich die Mittelschicht. Auch hier wird diskutiert, ob die Reichen tatsächlich immer reicher werden oder die Mittelschicht schrumpft oder nicht. Vier Arbeitsblätter und vier Schaubilder setzen sich mit der Situation armutsgefährdeter Personen in Deutschland, Beziehern mittlerer Einkommen und der Entwicklung von Reichtum auseinander. 4 Arbeitsblätter: Armut und Reichtum in Deutschland Die Arbeitsblätter beschäftigen sich u.a. mit der Frage, was Armut überhaupt ist sowie mit der statistischen Erfassung und Entwicklung von Armut und Reichtum in Deutschland. Eine kritische Auseinandersetzung mit der in der Statistik gebräuchlichen Abgrenzung von Armut, Reichtum und Mittelschicht ist ebenso Gegenstand der Materialien wie die Identifikation von Bevölkerungsgruppen, die besonders armutsgefährdet sind. Vier Arbeitsblätter und Schaubilder beschäftigen sich mit der Entwicklung von Armut und Reichtum in Deutschland. 4 Schaubilder zu Aspekten der Armuts- und Reichtumsentwicklung Arbeitslose und Alleinerziehende unterliegen dem größten Risiko, arm zu werden. Das erste Schaubild identifiziert die Anteile verschiedener Bevölkerungsgruppen an der Armutsgefährdung. Eine extreme Mangelsituation liegt vor, wenn Menschen keine eigene Wohnung mehr haben. Das zweite Schaubild gibt Aufschluss darüber, wie sich die Zahl der Wohnungslosen in Deutschland entwickelt hat. Mehr als 40 % der Bevölkerung äußert in Befragungen, dass Armut und Reichtum in Deutschland in den letzten Jahren stark zugenommen haben. Demnach müsste die Schere zwischen arm und reich stark auseinandergeklafft sein. Dieser Befund deckt sich allerdings nicht mit den statistisch ermittelten Daten. Gefühlte Entwicklung und reale Entwicklung klaffen offensichtlich auseinander. Das dritte Schaubild zeigt die in Befragungen wahrgenommene Entwicklung von Armut und Reichtum in Deutschland. Das vierte Schaubild ist den Einkommensmillionären in Deutschland gewidmet. 2
Hinweise zu den Materialien Allgemeine Hinweise zum Thema Bittere Armut unmittelbar neben extremem Wohlstand, wie es in vielen Ländern der südlichen Hemisphäre anzutreffen ist, ist in Deutschland glücklicherweise selten zu beobachten. Dennoch gibt es auch in Deutschland Menschen, die durch jedes soziale Netz gefallen sind und die im täglichen Überlebenskampf mit erheblichen Entbehrungen zu kämpfen haben. Diese Menschen gelten als absolut arm. Ihnen fehlt das Nötigste zum Leben. Doch wie ist es mit Menschen, die zwar genug zu essen und ein Dach über dem Kopf haben, aber kein Geld haben, um ins Kino zu gehen, Mitglied im Sportverein zu sein oder mit dem Zug Verwandte besuchen zu können? Der Begriff der relativen Armut orientiert sich an dem, was der Großteil der Gesellschaft sich leisten kann. Als relativ arm gilt jemand, der im Verhältnis dazu weniger als 60 Prozent zur Verfügung hat. Wer relativ arm ist, kann kaum am gesellschaftlichen Leben teilhaben, kann bestimmte Freizeitaktivitäten nicht wahrnehmen, hat geringere Bildungs- und Entfaltungschancen. Wie viele Menschen in Deutschland gelten als relativ arm? Wie groß ist der Anteil der Reichen? Bei welchem Einkommen gilt man als arm oder reich und welche Risikofaktoren gibt es? Die Bundesregierung erstellt alle vier Jahre einen so genannten Armuts- und Reichtumsbericht, in dem sie Antwort auf diese Fragen gibt. Das vorliegende Arbeitsblatt beschäftigt sich mit den Ergebnissen des fünften Armuts- und Reichtumsberichtes vom 2.3.2017. Was ist Armut überhaupt? Wie wird es statistisch erfasst und wie entwickeln sich Armut und Reichtum im Zeitablauf in Deutschland? Darüber hinaus ermöglicht das Arbeitsblatt eine kritische Auseinandersetzung mit dem im Armuts- und Reichtumsbericht verwendeten Begriff von Armut. Didaktische Hinweise Die Schülerinnen und Schüler erkennen den Unterschied zwischen absoluter Armut und relativer Armut. Sie benennen die Folgen, die relative Armut in einer Wohlstandsgesellschaft nach sich zieht. Sie identifizieren Risikofaktoren, die zu Armut führen können. Sie erläutern gängige Kritikpunkte an der in der Statistik gebräuchlichen Armutsdefinition. Sie setzen sich mit den aktuellen Armuts- und Reichtumsschwellen für Deutschland, der Entwicklung der Armutsgefährdungsquote und des Einkommensreichtums auseinander. Sie erweitern ihre Kenntnisse bei der Interpretation von Grafiken. Sie vertiefen ihre Fähigkeit, Gedanken zu strukturieren, zu verdichten und zu verknüpfen. Einstieg in das Thema ist ein Brainstorming zum Begriff Armut. Die spontanen Gedanken werden gruppiert und strukturiert und zu einer Definition von Armut verdichtet. Im Anschluss daran lernen die Schüler anhand des Charts die Definition absoluter und relativer Armut kennen. Daran anknüpfend erarbeiten sie anhand von Grafiken, wie die aktuelle Situation von Armut und Reichtum in Deutschland ist und wie sie sich im Zeitablauf entwickelt hat. Abschließend setzen sie sich kritisch mit der in dem Armuts- und Reichtumsbericht verwendeten Definition von Armut auseinander. 3
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