Weiche Methoden der Grundwassersanierung

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Transkript:

Weiche Methoden der Grundwassersanierung ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren Hans-Peter Koschitzky, Versuchseinrichtung zur Grundwasserund Altlastensanierung, Universität Stuttgart ITVA Fachausschuss H1: Technologien und Verfahren Arbeitskreis Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover Anlass und Motivation In-situ-Sanierung Im Boden (ungesättigte Zone ZU) Organische Schadstoffe LNAPL und DNAPL LNAPL Ungesättigte Zone Gesättigte Zone DNAPL Im Grundwasser (gesättigte Zone, GZ) Schadensherdsanierung Quellensanierung Fahnensanierung (Grundwasserabstrom) ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 2

LNAPL DNAPL Sanierungsproblem Beispiel: Schadstoffvorkommen im Untergrund LNAPL leichter als Wasser DNAPL schwerer als Wasser NAPL = Non aqueous phase liquid (nicht mischbar mit Wasser) ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 3 Das Skalen Problem Labor - genau kontrollierte Bedingungen (Durchfluss, Temperatur, ph, Eh, Konzentration etc.) - Masse und Verteilung der Schadstoffe bekannt - Homogene Füllung (Böden) - Vollständig gemischte Systeme oder 1D Strömung (Säulen) - Reproduzierbare Experimente Genaue Massenbilanz Geringe Probenanzahl Untersuchung von Einzelprozessen? IFARE, LEAP? Massstabs- Faktoren? Einfluss der Variabilität in Raum und Zeit Interaktion Verschiedener Prozesse Feld - Unbekannte Masse und Verteilung der Schadstoffe - Teilweise unkontrollierbare Randbedingungen - Heterogene Bodenstruktur (Untergrund) - 3D Strömung - Nicht reproduzierbare Versuche Hohe Ungenauigkeit Große Anzahl von Proben erforderlich Die Realität ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 4

bridging the gap Bogenbrücke über Wilde Gera M. Weißbach ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 5 Technologieentwicklung In-Situ-Sanierung 1D 2D 3D ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 6

: Großbehälter Länge 18.5 m Breite: 9 m Höhe: 4.5 m Über 1000 Probennahmeund Messstellen Aufteilung in drei Compartments (9m H 6.2m H 4.5m) Bisherige Projekte Surfactant Flushing (Tenside) Dampf-Luft-Injektion Feste Wärmequellen GZB, LIP, Hydraulikprojekt Alcohol Flooding Mineralölausbreitung und Erkundung ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 7 Aufbau großskaliger Versuche ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 8

Aufbau großskaliger Versuche ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 9 Große Rinne Länge: 16 m Breite: 1 m Höhe: 3 m Seitenwand aus Glas Bisherige Projekte Co-Solvent flushing Mikroemulsion Alcohol flushing PAK Ausbreitung DNAPL Infiltration Enhanced natural Attenuation ENA ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 10

CKW Versickerung in einem inhomogen Aquifer ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 11 In-situ-Sanierungsverfahren Ungesättigte Bodenzone Thermisch unterstützt Dampf-Luft Injektion (TUBA) Feste Wärmequellen (THERIS) Quelle Fahne Physikalisch / chemische Verfahren Flushing Technologien gesättigte Zone (Grundwasser) Dampf-Luft Injektion Feste Wärmequellen Alkohol-Flooding Mikroemulsion- Spülung Tensid-Spülung ISCO / NanoFe (in der Entwicklung) Dichtwand-Heber-Reaktor (DHR) Enhanced Natural Attenuation (ENA) NanoFe (in der Entwicklung) ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 12

Weshalb und für wen eine ITVA Arbeitshilfe? Identifikation Erfolg versprechender und bereits erfolgreich angewandter innovativer In-situ-Sanierungsverfahren Analyse und Bewertung ihrer Einsatzmöglichkeiten Darstellung in Form von systematischen Datenblättern Verfahren mit mindestens einer dokumentierten Pilotanwendung Arbeitshilfe = unabhängige und wertfreie Darstellung der Verfahren Anwendung und Akzeptanz der Verfahren verbessern Auswahl eines geeigneten In-situ-Sanierungsverfahrens erleichtern Zielgruppe: Fachleute und Sachverständige aus dem Umweltbereich, Behördenvertreter sowie Sanierungspflichtige Aufzeigen / Hilfestellung: Was können innovative In-situ- Sanierungsverfahren leisten Beitrag zur Lösung von Altlastenproblemen ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 13 Was ist innovativ? Ein innovatives Sanierungsverfahren ist ein Verfahren, das einen Entwicklungsstand erreicht hat, der seine praktische Eignung im Sinne einer umweltverträglichen, effizienten Anwendung gesichert erscheinen lässt, aber das noch nicht dem Stand der Technik und/oder den allgemein anerkannten Regeln der Technik entspricht Innovativ kann auch eine Kombination mehrerer Verfahren sein Innovative Verfahren sollten zum Stand der Technik bzw. zu allgemein anerkannten Regeln geführt werden Sanierungsverfahren die Schadstoffe biologisch, chemisch oder physikalisch aus dem Boden oder Grundwasser entfernen, in unschädliche Stoffe umwandeln oder ggf. deren Ausbreitung langfristig verhindern Objektive Bekanntmachung der Verfahren ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 14

Aufbau und Gliederung der Arbeitshilfe 1 Veranlassung und Zielsetzung 2. Einführung 3. Begriffe und Definitionen 4. Rechtliche Rahmenbedingungen 5. Anwendungsvoraussetzungen 6. Physikalische Verfahren (für die ungesättigte Bodenzone und die gesättigte Bodenzone) 7. Biologische Verfahren 8. Chemische Verfahren 9. Durchströmte Reinigungswände 10. Fazit und Ausblick (Empfehlungen) 11. Literatur 12. Glosar Anhang: Rechtliche Rahmenbedingungen und Genehmigungserfordernisse, Zusammenfassung der Verfahrensbewertungen, Adresslisten ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 15 Physikalische Verfahren Physikalische Vorgänge führen zu einer Änderung der Lage und der äußeren Form eines Stoffes Änderung des Aggregatzustandes (flüssig gasförmig) Mobilisierung oder die Solubilisierung (in Lösung gehen von Stoffen) o Physikalische Verfahren für die ungesättigte Bodenzone Thermisch unterstützten Boden-Luft-Absaugung TUBA (Dampf-Luft- Injektion), Feste Wärmequellen (THERIS), Multi-Phase- & Dual Phase Extraction und Elektrokinetik o Physikalische Verfahren für die gesättigte Bodenzone Airsparging, Dampf-Luft-Injektion (DLI) insbesondere zur Sanierung von CKW-Schadstoffquellen, Alkoholspülung (Alkohol-Cocktail), Tensidspülung, Huminstoffe als Bio-Sorptionssperre ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 16

Biologische Verfahren Schadstoffe werden durch die Mikroorganismen im Grundwasser direkt abgebaut Keine Extraktion (Förderung) von Schadstoffen mit anschließender On-site-Reinigung (Wasseraufbereitung etc.) Zugabe (Injektion) von Nährstoffe oder speziellen Mikroorganismen o o Aerobe und anaerobe Verfahren Stimulierung des Abbaus nicht chlorierter Kohlenwasserstoffe: Biosparging, Wasserstoffperoxid (H 2 O 2 )-Zugabe, ORC, isoc, Oxywall (aerober Abbau), Nitratzugabe zum anaeroben Abbau o Stimulierung des Abbaus chlorierter Kohlenwasserstoffe (CKW): Zugabe von Melasse, organischen Säuren, Alkohole und HRC für den anaerober LCKW-Abbau, (reduktive Dechlorierung), Methan-Biostimulation (aerober LCKW-Abbau) ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 17 Chemische Verfahren Schadstoffe werden durch Zugabe eines chemischen Oxidationsmittels durch kalten Verbrennung abiotisch zerstört Ziel ist die vollständige Umsetzung zu umweltneutralen Stoffen Oxidations-Reaktion erfolgt im Grundwasserleiter sehr schnell, sobald/sofern wirksamer Kontakt Oxidationsmittel und organischer Schadstoff hergestellt o In-situ-chemische-Oxidation ISCO technische Machbarkeit und Realisierbarkeit unterscheidet sich je nach Oxidationsmittel: Kalium-/Natriumpermanganat, Fentons Reagenz, Persulfat und Ozon o In-situ-chemische-Reduktion - ISCR Metallisches Eisen als wirksames Reduktionsmittel, In-situ-Einsatz über Nano- und Mikroeisen-Injektion, ISCR von Chrom VI ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 18

Durchströmte Reinigungswände Schaffung definierter reaktiver Zonen (Reaktor) im Untergrund zur In-situ- Dekontamination des durchströmenden Grundwassers Passives Verfahren, natürlicher Grundwasserfluss durchströmt Reaktor Alternative zu aktiven hydraulischen Sicherungsmaßnahmen (Pump&Treat) Langzeitsicherung bei Schadstoffquellen, bei denen Dekontamination innerhalb eines überschaubaren Zeitrahmens nicht möglich ist Prinzipiell auch zur Sanierung von abgerissenen Fahnen oder als Vorsorge-Maßnahme zum Schutz von sensiblen Grundwassernutzungen Erfahrungen aus / Bezug zu RUBIN, Details RUBIN-Handbuch ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 19 Verfahrensblatt der Arbeitshilfe Verfahrensname Prinzip (ggf. Bild, Skizze o.ä.) Beschreibung der wirksamen Prozesse Aufbau und Beschreibung - Verbale technische Beschreibung des Verfahrens und - ggf. Verfahrensschema mit vollständiger Quellenangabe - Verfahrenskomponenten, besondere Verfahrenscharakteristik - Begleitende, erforderliche Komponenten wie Grundwassersicherung, BLA, etc. Verfahrensspezifischen Planungsgrundlagen Untersuchungsergebnisse (z.b. Erkundung, Voruntersuchungen), die über die im Kap. 5 genannten (OU, DU, etc.) zwingend erforderlich sind ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 20

Verfahrensblatt der Arbeitshilfe Anwendungsbereich Quelle oder Fahne Bodenzone (ungesättigte Bodenzone, GW-Schwankungsbereich, gesättigte Bodenzone) Geologie und Hydrogeologie des Standortes Geochemische und hydrochemische Standortbedingungen Art und Umfang der Kontamination - Schadstoffe (gut, bedingt, ungeeignet) Art des Aquifers Poren-GWL, Kluftaquifer Anwendungsgrenzen Grenzen mit Bezug auf den Anwendungsbereich, Einschränkungen des Anwendungsbereichs z.b. Leichtphasen, Schwerphasen, Einzelsubstanzen aus Stoffgruppe des Anwendungsbereichs, K f -Werte, Grundwasserchemismus, Schluffschichten, starke Inhomogenitäten, etc. ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 21 Verfahrensblatt der Arbeitshilfe Besonderheiten, Hinweise, Risiken Unkontrollierte Schadstoffmobilisierung Explosionsfähige Gemische Methabolitenbildung Besonderer Arbeitsschutz etc. Entwicklungsstand Pilotphase, Entwicklungsphase Stand der Technik etc. in Deutschland / Europa (?) / USA (??) Rechtliche Hinweise Besonderheiten die über Kap. 4 (mit Anhang) hinaus gehen Hinweis: Die Genehmigungsvoraussetzungen und die Art der erforderlichen Genehmigungen sind im Einzelfall mit den zuständigen Behörden abzustimmen. ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 22

Verfahrensblatt der Arbeitshilfe Referenzprojekte / zuständige Behörde Konkrete Referenzbeispiele (Namen, Schadstoff, Ort) (Sanierungspflichtiger) und zuständige Behörde Bei genannter Behörde kann im Bedarfsfall nachgefragt werden Ausgewählte Literatur bis max. 5 aktuelle Stellen der letzten 3 Jahre konkrete, vollständige Literaturzitate, nicht nur Hinweis auf Internet Gesamt-Literaturverzeichnis am Ende der Arbeitshilfe keine Firmenwerbung Bewertung durch den Arbeitskreis Aspekte u.a. Wirtschaftlichkeit, Genehmigungsfähigkeit, Sanierungsdauer, Risiken, Entwicklungsstand ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 23 Beispiel Verfahrensblatt Entwurf ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 24

Beispiel Verfahrensblatt Entwurf ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 25 Anhang: Erforderliche Genehmigungen ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 26

Anhang: Erforderliche Genehmigungen ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 27 Fazit ITVA Arbeitshilfe ITVA-Arbeitshilfe soll helfen das Potential der In-situ-Verfahren aufzuzeigen und zu deren breiteren Anwendung beitragen ITVA-Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren soll einen Beitrag leisten zur Lösung einiger Altlastenprobleme Implementierung innovativer Sanierungsverfahren bedarf enger Zusammenarbeit zwischen Standorteignern, Verwaltung (Behörden) und Ingenieurbüros Arbeitshilfe ist fertig gestellt, im AK und Fachausschuss H1 verabschiedet, ITVA-Vorstand soll es in Kürze verabschieden Gelbdruck zum DECHEMA Symposium am 23. & 24.11.2009 Gelbdruckverfahren soll bis Januar 2010 abgeschlossen werden Weißdruck zum ITVA-Symposium am 11.-12. März 2010 in Essen ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 28

Dank an die Mitglieder des AK für die Ausarbeitung der verschiedenen Verfahrensblätter und Textbausteine für die konstruktiven und kritischen Diskussionen in den bisher 13 Sitzungen des AK Besonderer Dank gilt Frau Sabine Gier, die maßgeblich die Struktur der Arbeitshilfe mit geprägt hat und viele Details recherchiert, textlich ausgearbeitet und die zahlreichen Überarbeitungen immer wieder umsetzte. ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 29 Revitalisierung von Brachflächen ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 30

Zum guten Schluss hans-peter.koschitzky@iws.uni-stuttgart.de http://www.vegasinfo.de Dr.-Ing. Hans-Peter Koschitzky, Technischer Leiter, Versuchseinrichtung zur Grundwasserund Altlastensanierung, Universität Stuttgart Pfaffenwaldring 61, 70569 Stuttgart Tel.: 0711 685-64716, Fax: 0711 685-67020 ITVA Arbeitshilfe Innovative In-situ-Sanierungsverfahren 21. Oktober 2009, Hannover 31