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Transkript:

Burgen und Schlösser in Bayern Dieser Artikel kann über Datei.. Drucken.. ausgedruckt werden Kirchzell (Odenwald) Burg Wildenberg Romanisches Kunstwerk im Odenwald von Frank Buchali und Marco Keller Nordöstlich von Mosbach liegt versteckt auf einem Bergsporn die Burg Wildenberg an der Grenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg. Von der B27 Mosbach- Buchen über den Ort Mudau erreicht man die Ortschaft Preunschen. Am östlichen Ortsausgang befindet sich ein Parkplatz, von dem man über einen Schotterweg die nicht ausgeschilderte Burg nach ca. 15 Minuten erreicht. 1 Anlagenbeschreibung Die Burgruine befindet sich auf einem heute bewaldeten, nach Norden ausgerichteten Bergsporn. Nähert man sich vom südlichen Bergplateau der Anlage, so erreicht man einen ersten tiefen, in den Stein gehauenen Halsgraben, den einst eine Holzbrücke überspannte, von der noch ein steinerner Pfeiler aus Quadern mit Zangenlöchern erhalten ist. Wenige Meter im Norden, befindet sich etwas tiefer ein zweiter Halsgraben, welcher auch tief in den Fels gehauen wurde. Auch hier stehen noch zwei steinerne Brückenpfeiler (siehe Punkt 1 der Skizze) auf der Grabensohle. Hinter dem Halsgraben sind links und rechts an den Ecken der Burganlage noch die Reste einer Zwingermauer des Torzwingers vor der ca. 9 Meter hohen Schildmauer 2 sichtbar. Die annähernd rechtwinklige Anlage, laut Hotz 3 eine "rechteckige Burg mit Frontturm", wurde von einem weiteren Zwinger umgeben. Einige Meter unterhalb der Burg ist auf den Hangseiten des Bergspornes ein terrassenförmiges Plateau auf drei 30. Dezember 2017-1 -

Seiten der Burg sichtbar, war hier ein weiteres Annäherungshindernis (Wall und Graben)? Grobe Skizze der Anlage Heute betritt man die Burg auf der Südostseite durch den Zwinger und den quadratischen Torturm, dessen Kreuzgewölbe leider schon eingestürzt ist und nur die verzierten unteren Abschlusssteine noch vorhanden sind (siehe Punkt 2 der Skizze). 30. Dezember 2017-2 -

Blick vom Bergfried auf den Torturm Im Gegensatz zu der Umfassungsmauer und dem Bergfried ist der Torturm aus glatten Quadern erbaut. Eine halbrunde Apsis auf der Ostseite des 1. Stockes verweist noch auf die einstige St. Georgs-Kapelle. Auffällig sind die beiden Rundbogentore von denen das äußere dreifach abgetreppt und verziert4 ist. An der westlichen Innenwand ist noch ein Loch und der Abdruck eines Ringes (für Pferdehalfter?) erkennbar. Nach dem Torturm folgt der geräumige Innenhof mit einem runden, gemauerten Brunnen in der Mitte (siehe Punkt 3 der Skizze). Hinter der Schildmauer ist der über Eck zur Mauer stehende, quadratische und 25 Meter hohe Bergfried mit Zinnenkranz direkt an diese angebaut. Zwischen Torturm und Bergfried, dessen rundbogiger Eingang sich etwa auf halber Höhe befindet, sind die Mauerreste und ein Giebel auf der Schildmauer sowie Reste von Doppelbogenfenstern eines Gebäudes sichtbar. Vor dem Bergfried verläuft ein Fundament einer weiteren Mauer parallel zur Schildmauer. 30. Dezember 2017-3-

Kreuz als Steinmetzzeichen Schildmauer, Bergfried und die Außenmauer sind aus grob gehauenen Buckquadern mit Randschlag ohne Zangenlöcher erbaut worden. Erstaunlich ist die Vielzahl von Steinmetzzeichen, welche der interessierte Besucher finden kann. Den Pfeil als Steinmetzzeichen findet man übrigens auch in der Schildmauer der Burg Stolzeneck am Neckar.5 Fensterfront im Palas 30. Dezember 2017-4-

Palas Im Norden des Hofes befindet sich eine aus Bruchsteinen errichtete Mauer mit Rundbogenfries verziert (siehe Punkt 4 der Skizze). Von einem Wehrgang auf der 30. Dezember 2017-5-

Nordseite sind mehrere Maschiculis6 (Gusserkerartige Öffnungen) im Rundbogenfries integriert. Ein Spitzbogenportal mit dem Wappen des Dietrich von Erbach führt in den nächsten Hof. An der Westseite dieser Mauer sind am Schnittpunkt mit der Außenmauer noch die Reste eines Türmchens sichtbar. Hinter der Mauer befindet sich der nächste Hof, an den am Nordende ein rechteckiger Palas anschließt, von dem nur noch die Außenwände vorhanden sind und den man durch ein kleines Portal mit Zickzackbogensturz betritt. Beachtenswert sind am Portal links und rechts die Reste des einstigen Riegelverschlusses (siehe Punkt 6 der Skizze), welche als Vertiefungen in den Stein gehauen wurden. Unter dem Palas befindet sich ein tonnengewölbter Keller. (siehe Punkt 5 der Skizze) Höhepunkt der Burgbesichtigung ist der Palas mit einer noch erhaltenen Dreifenstergruppe im östlichen ersten Stock mit einem Kleeblattbogen im Mittelfenster sowie Kapitellen und (heute fehlenden) Säulen. Darunter befindet sich im Erdgeschoss ein ehemaliges Doppelfenster neben dem die Inschriften "Bertold mverte mich. Vlrich miwe mich" (Bertold mauerte mich. Ulrich hieb mich) deutlich sichtbar sind und auf die Namen des Baumeisters Bertold und des Steinmetzen Ulrich hinweisen. (siehe Punkt 7 der Skizze) Die Inschrift "Owe mvter" links daneben bleibt aber rätselhaft, handelt es sich um ein Zitat im Parzival "Owê mouter, was ist Gott?"7, die Frage des jungen Parzivals an seine Mutter Herzeloide? 30. Dezember 2017-6-

Kaminreste im Palas Auf der Nordseite des Palas, zur Bergspornspitze hin, befinden sich die Reste eines 1939 wiedererrichteten Kamins und zweier Doppelfenster. Links neben dem Kamin ist eine verzierte Nische und in der Südwestecke eine schalenartige Vertiefung im Stein (für Wasser?) dies sind einige der vielen Details, welche der Beobachter entdecken kann. Auffällig auch die plötzlichen, senkrecht verlaufenden Übergänge zwischen verschiedenen Steinlagen, die auf spätere An- oder Umbauten schließen lassen und an vielen Stellen der Burg immer wieder sichtbar sind. Beachtenswert sind die weiteren Reste des Festsaales im 1. Stock, die auf die einstige Schönheit schließen lassen. An der Nordwestecke der Anlage sind neben dem Palas noch die Reste eines quadratischen Eckturmes sichtbar. Ein weiteres Detail kann der Besucher entdecken, wenn er an der westlichen Außenmauer im Zwinger nach Norden geht. Nach den zwei Aborterkern sowie zwei zugemauerten (später eingefügter?) Torbögen erreicht man die nördliche Außenseite der Burg unter dem Palas. Dort befinden sich eine Reihe länglich gewölbt behauener Steine im Sockel der Burg. Auf einem dieser Steine ist eine liegende Person eingemeißelt. (siehe Punkt 8 der Skizze) Wer sich Zeit nimmt, findet noch viele andere kunstvolle Details in der Burg. 30. Dezember 2017-7-

Weitere Schildmauerburgen siehe u.a.: Leoels8, Freienstein9, Zuzenhausen10, Löffelstelz11 Eingemeißelte Person Geschichte12 und 13 Nach Antonow14 wurde die Burg im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts erbaut. Erbauer der Anlage waren Ruprecht und Burkhard von Dürn, treue Gefolgsleute der Stauferkaiser. Anfang des 13. Jahrhunderts wurde die "Reichsburg" durch Konrad von Dürn ausgebaut. 1271 bis 1525 war Wildenberg (auch Willenberg oder Willenberger Schloss genannt) Sitz von Mainzischen Verwaltungsbeamten, Burgvögte aus dem niederen Adel. 1356 wurde der Palas bei einem Erdbeben beschädigt und wiedererrichtet. Im 15. und 16. Jahrhundert fanden weitere Baumaßnahmen statt, z.b. die Errichtung der Mauer mit Rundbogenfries 1440 sowie der Ausbau des Nordwesteckturmes. 30. Dezember 2017-8-

Am 4. Mai 1525 war das Ende der Burg besiegelt, als meuternde Bauern aus dem Haufen des Götz von Berlichingen die Burg nieder brannten. Nicht mehr aufgebaut, verkam die Ruine zu einem Steinbruch. Erste Erhaltungsmaßnahmen wurden nach 1922 eingeleitet, nachdem Dr. Albert Schreiber in seiner Studie "Neue Bausteine zu einer Lebensgeschichte Wolframs von Eschenbach" die Vermutung aufstellte, dass es sich bei der Burg Wildenberg um die Gralsburg aus dem Parzival handelte. Wolfram von Eschenbach soll um 1210 Teile seines "Parzival" auf der Burg geschrieben haben, ebenso verweilte er auf der Wartburg 15. Ein weiterer Grund, nicht nur Freunde romanischer Baukunst anzuziehen, sondern auch viele Burgenromantiker. Experten sind sich heute sicher, dass zumindest das 5. Buch vollständig auf der Wildenberg erarbeitet wurde und die Burg "Mont sauvage" (Wilder Berg) für den Dichter Vorbild für seine Burg Monsalvat war. Bei den Renovierungsarbeiten wurden Inschriften aus dem Erbachschen Schlosspark, welche sich einst in der Burg befunden hatten, erneut im Eingangsbereich der Ruine eingemauert (" Diese Burhc mahte her Ruhbreht von Dvrn"). Heute können wir noch die Reste des staufischen Schmuckstückes bewundern, für die es sich lohnt die leider etwas versteckte Ruine zu suchen. Infos (Ohne Gewähr): Anfahrt und Parken siehe Einleitung oben. Die Ruine ist jederzeit frei zugänglich. 30. Dezember 2017-9 -

Bergfried 1 STEINMETZ, Thomas: Burgen im Odenwald, Brensbach 1998: Weitere Burgen im Odenwald finden Sie in diesem Werk beschrieben. 2 ANTONOW, Alexander: Die Schildmauer bei den Burgen im südwestdeutschem Raum im 13. und 14. Jahrhundert, Stuttgart 1974: Siehe auch den Vergleich zu anderen Schildmauerburgen 3 HOTZ, Walter: Kleine Kunstgeschichte der deutschen Burg, Darmstadt 1979, 4. Auflage 4 BUCHALI, Frank: Lexikon der Burgen und Schlösser im Unterland, Heilbronn 2002: Ähnliche romanische Elemente finden sich auch in der Kaiserpfalz Wimpfen. 5 Siehe 6 OTTE, Heinrich: Archäologisches Wörterbuch, Leipzig 1877 7 Parzival 199, 17 8 Siehe /leofels.htm 9 Siehe /freienstein.htm 10 Siehe /site49_d.htm 11 Siehe /loeffel.htm 12 UMMINGER, Gernot: Wolfram von Eschenbachs Gralsburg, Schwaben und Franken; 12. Jahrgang Nr. 5, Samstag 14. Mai 1966, Beilage im Heilbronner Stimme (Regionalblatt in Heilbronn) 13 HOTZ, Walter: Burg Wildenberg im Odenwald- Ein Herrensitz der Hohenstauferzeit; Amorbach 1963 14 ANTONOW, Alexander: Planung und Bau von Burgen im süddeutschen Raum, Frankfurt 1993 15 Siehe /wartburg.htm 30. Dezember 2017-10 -