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Transkript:

Getreide Raps Kartoffeln Mais Rüben Leguminosen Top-Information Für Schleswig-Holstein Sehr geehrte Damen und Herren, Mai 2011 mit einer beunruhigenden Regelmäßigkeit erleben wir im Grunde mittlerweile das fünfte Frühjahr in Folge eine ausgeprägte Vorsommertrockenheit. Nach dem unerfreulichen Herbst und dem langen Winter mit den späten Kahlfrösten ist das nun der pure Stress für die Pflanzen. Vielen Beständen sind die Probleme der letzten Monate deutlich anzusehen. Lassen Sie uns die Erfahrung mit der Vorsommertrockenheit der letzten Jahre aus Sicht des Pflanzenschutzes nutzen. Zum Beispiel 2007 hat sich gezeigt, dass sich aus Angst vor Stress ausgelassene Kürzungsmaßnahmen im Getreide bitterböse rächen können, wenn zu späteren Zeitpunkten Regen einsetzt und mit dem freigesetzten Stickstoff die Bestände dann noch einen ordentlichen Längenschub machten. In dem Jahr lag landesweit fast der gesamte Weizen. Das bedeutet, auch unter trockenen Bedingungen fahren Sie bitte die Kürzungsmaßnahmen wie gewohnt weiter. Aus den Wachstumsreglerversuchen der letzten vier Jahre sind weder in Weizen noch in Gerste Mindererträge durch Wachstumsreglereinsatz erzielt worden. Auch 2007 zeigte die Natur was passieren kann, wenn Getreidebestände trotz Trockenheit und vermeintlich ungünstigen Infektionsbedingungen nicht mit einem Mindesteinsatz an Fungiziden abgesichert werden. Der nicht vorbehandelte Weizen ging ab Mitte Juni vollständig im Braunrost unter. Und im Raps herrschten trotz der Trockenheit durch morgendlichen starken Tau ideale Bedingungen für Sclerotinia. Ähnliches folgte dann 2008, 2009 und im letzten Jahr. Erfahrungen, die schlau machen. D.h. nutzen Sie die zur Verfügung stehenden Bausteine des Pflanzenschutzes, um Ihren Ertrag im Vorwege ausreichend zu versichern. Im Fall der Fälle fahren Sie den Dingen ansonsten nur noch hinterher. Überlegen Sie einmal: Es hat zwar im April kaum geregnet, was Spritzung nicht erlaubt hätte. Aber wie viele wirkliche Spritztage hatten wir wegen des Windes? Wenn etwas dringlich ansteht, bekommt man das arbeitswirtschaftlich gar nicht bewältigt. Für die anstehenden Feldarbeiten haben wir Ihnen in dieser Top-Info wieder eine Reihe von produktionstechnischen Hinweisen zusammengestellt, die Ihnen hoffentlich hilfreich sind. Passen Sie unsere Vorschläge wie gewohnt Ihren speziellen Standortverhältnissen an oder sprechen Sie direkt mit uns darüber. Bitte beachten Sie die Beilage zum Kulturlehrpfad. Themenübersicht: 1. Raps Vollblütenbehandlung 2. Getreide Düngung, Kürzung, Fungizide, Insektizide 3. Mais Unkrautbekämpfung 4. Zuckerrüben Unkrautbekämpfung 5. Kartoffeln Fungizideinsatz und Virusvektorbekämpfung 6. Terminankündigung Feldtag Hof Siek, 30. Juni 2011 Flensburg Kiel Versuchs schwerpunkt Osterhof Versuchsschwerpunkt Hof Siek Lübeck

1. Raps Vollblütenbehandlung A. Fungizideinsatz zur Rapsblüte: Wie in fast jedem Jahr beginnt der Raps auch in diesem widrigen Jahr zum 1. Mai mit der Blüte. Im Laufe der Woche werden die ersten Bestände die Vollblüte (ES 65: erste Blütenblätter fallen ab, 50 % der Knospen geöffnet) erreichen. Zeit also, sich über die Strategie zur Vollblütenbehandlung Gedanken zu machen. Wie wir zum Beispiel am Standort Osterhof im letzten Jahr wieder einmal feststellen mussten, herrscht auch in etwas weiterer Fruchtfolge (dort steht der Raps nur alle 4 Jahre auf der gleichen Fläche) ein enormer Infektionsdruck mit Sclerotinia. Gerade in den diesjährigen sehr dünnen Beständen besteht die sehr große Gefahr von Totalausfällen. Einfach gesagt ist es wesentlich schlimmer, wenn in einem Bestand mit 20 Pflanzen/m² 10 Pflanzen wegen starken Sclerotinia-Befalls fehlen, als wenn dies in einem Bestand mit 40 Pflanzen/m² geschieht. D.h. wenn man nun meint, aus Kostengründen in den zunächst mal weniger ertragreich aussehenden Rapsbeständen Geld sparen zu wollen, ist das genau der falsche Ansatz. Das Risiko muss so gut es geht abgesichert werden. Daher sollte ein leistungsstarkes Blütenfungizid zur Anwendung kommen. Die Erfahrung zeigt, dass auch unter befallsfreien Bedingungen mit entsprechenden sicheren Mehrerträgen die Wirtschaftlichkeit der Blütenbehandlung gerade mit hochwertigen Fungiziden gegeben ist. dt/ha 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 befallsfrei Standort Hof Siek (n = 19 Sorten) + 4,7 dt/ha Starkbefall Standort Osterhof (n = 13 Sorten) + 16,3 dt/ha Mehrerträge durch Vollblütenbehandlungen mit 0,5 l/ha Cantus Gold in BASF-Rapssortenversuchen 2010; Befallsfreie Bedingungen am Standort Hof Siek (Mittel aus 19 Sorten; ohne Blütenbehandlung 44,6 dt/ha); Starkbefall am Standort Osterhof (Mittel aus 13 Sorten; ohne Blütenbehandlung 40,7 dt/ha) Die physiologischen Mehrerträge rechtfertigen die Blütenbehandlung immer, weil... 1. Cantus Gold signifikant die Platzfestigkeit der Schoten während der Abreifephase verbessert (weniger Ausfallverluste während der Abreifephase). 2. Cantus Gold durch den Einfluss auf den Hormonhaushalt der Pflanze die Reduktionsprozesse im Blüten- und Schotenbereich verringert (mehr Ertragsorgane). 3. Cantus Gold die stressinduzierte Ethylenfreisetzung, zum Beispiel durch Trockenstress in der Abreifephase reduziert (längere und bessere Kornfüllung). Planen Sie zur Vollblüte (BBCH 65) den Einsatz von Cantus Gold (0,5 l/ha) als hochwirksames und bienenungefährliches (B4) Produkt (auch in Mischungen mit B4 Insektiziden und/oder Cercobin FL) ein. In diesem Jahr bieten wir Ihnen den Blüten-Vorteilspack an, in dem Cantus Gold und Fastac SC Super Contact mit einem attraktiven Preisvorteil zusammengestellt sind (kleiner Pack = 5l Cantus Gold + 1l Fastac SC Super Contact; großer Ecomatic -Pack = 30l Cantus Gold + 6l Fastac SC Super Contact). Wird das Fastac SC Super Contact nicht zur Vollblütenbehandlung benötigt, haben Sie es zur Rapserdfloh-Bekämpfung im Herbst schon in Reserve. B. Insektizide in der Blüte: Trotz der massiven Probleme mit dem Rapsglanzkäfer im Vorwege richtet dieser Schädling nun in der Vollblüte keinen Schaden mehr an, da der Raps dem Käfer in der Regel aus dem Mund wächst. Anders sieht dies für die Kohlschotenrüssler und die Kohlschotenmücken aus. Es gilt eine Bekämpfungsschwelle von 1 Käfer/Pflanze bzw. 1 Mücke/3 Pflanzen. Das bedeutet, hier besteht bei den anstehenden Blütenbehandlungen eventuell Handlungsbedarf. Insbesondere bei den Kohlschotenmücken wurde in den letzten Jahren ein stärkeres Befallsauftreten in Schleswig-Holstein beobachtet. Da weder bei den Rüsslern noch bei den Mücken bisher Resistenzen aufgetreten sind, ist eine Bekämpfung mit den alten Typ-II-Pyrethroiden vollkommen ausreichend. Für die Blütenbehandlung 2

bietet sich somit das B4-Insektizid Fastac SC Super Contact mit 100 ml/ha gegen Kohlschotenrüssler und Kohlschotenmücken an. Die Tankmischung Cantus Gold (auch in Kombination mit Cercobin FL) mit einem B4-Pyrethroid wie Fastac SC Super Contact bleibt bienenungefährlich (B4), sodass Sie vom Anwendungszeitpunkt völlig unabhängig sind. Hingegen führen Kombinationen solcher Insektizide mit Ergosterol- Biosynthese-Hemmern (Azol-Wirkstoffe) in der Regel zu einer Einschränkung der Bienenungefährlichkeit (B2) solcher Mischungen, die dann nur nach Ende des täglichen Bienenfluges bis 23:00 Uhr einsetzbar sind. Ebenso sollten Sie sich beim Einsatz von AHL zur Blütenbehandlung mit Ihrem örtlichen Imker verständigen. AHL kann bei Bienen zu erheblichem Verkleben der Flügel führen! Handeln Sie verantwortungsbewusst im Sinne der Landwirtschaft! Daher lautet unsere Empfehlung für eine ertragbringende Vollblütenbehandlung: 0,5 l/ha Cantus Gold + ggf. 0,1 l/ha Fastac SC Super Contact* + 2-3 kg/ha Nutribor 1 *) nur bei Auftreten von Schadinsekten zur Blüte 2. Getreide Düngung, Kürzung, Fungizide, Insektizide A. Düngung im Getreide: Durch die trockene Witterung der letzten Wochen sind die Bestände, insbesondere Weizen, in diesem Jahr eher dünn somit ist der Einzelährenertrag in diesem Jahr entscheidend. Einer weiteren Triebreduktion haben Sie mit entsprechender Düngung rechtzeitig vor dem letzten Regen im April entgegengewirkt. Nun gilt es, die Ährenausbildung gezielt auf Ertrag zu trimmen und im Winterweizen nach Möglichkeit auch noch ein entsprechendes Qualitätsniveau seitens des Proteingehaltes zu erzielen. Beim Winterweizen müssen Sie sich in den kommenden Tagen über zwei grundlegende Strategien klar werden: 1. Zielsetzung Ertrag: Abschlussdüngung zu ES 37/49 auf 210 bis 250 kg N/ha in Abhängigkeit vom Ertragsniveau des Standortes. 2. Zielsetzung Ertrag und Qualität: Wollen Sie sowohl einen hohen Ertrag als auch eine gute Weizenqualität mit entsprechenden Protein-Werten erreichen, muss eine konsequente Qualitätsdüngung erfolgen. D.h. also, dass die Abschlussdüngung aufgeteilt werden muss. Die restliche N- Düngung der Gesamt-N-Menge sollte etwa 50:50 auf ES 37/49 und ES 49/51 aufgeteilt werden. Mit der N-Gabe zu ES 37/49 vermeiden Sie eine übermäßige Ährchenreduktion (in diesem Jahr wird in vielen Beständen der Einzelährenertrag für das Ertragsniveau entscheidend sein). Mit der dann folgenden N-Gabe zu ES 49/51 erzielen Sie einen ausreichenden Stickstoffpool im Boden für die folgende Kornfüllungsphase, wodurch die Protein-Einlagerung in das Korn sichergestellt wird. Und gerade die letzten Gabe können Sie ja in Abhängigkeit von angekündigtem Regen setzen, so dass sie wirksam platziert werden kann. Wintergerste, -roggen und Triticale sollten dieser Tage die Abschlussdüngung auf das entsprechende Ertragsniveau des Standortes erhalten. Unter den trockenen Bedingungen helfen Sie den Beständen zusätzlich durch die Spritzung von Mikronährstoffen. Am besten und schnellsten wirksam werden chelatisierte Mikronährstoffdünger, so dass sich 1,0 l/ha Nutrimix 1 Fluid zu den Pflanzenschutzmaßnahmen wieder einmal vorzüglich im Getreide anbietet. B. Fungizid-/Wachstumsreglereinsatz: Im Winterweizen haben Sie anfänglichem Mehltaubefall entgegengewirkt. Konsequenterweise sollte aus den Erfahrungen der letzten Jahre trotz der Trockenheit zu ES 31 eine Absicherung gegen Septoria, Roste und Halmbruch erfolgt sein. Die Mehltauleistung musste ohnehin aufgefrischt werden. Nun gilt es, sich über die weitere Vorgehensweise Gedanken zu machen. In der Gerste wurde der leicht ansteigende Befall mit Netzflecken und Rhynchosporium- Blattflecken sowie auch erster Zwergrostbefall erfolgreich abgefangen. Hier muss eine Auffrischung des Fungizidschutzes insbesondere gegenüber Zwergrost in den kommenden Tagen erfolgen. In Roggen hier spielt Braunrost eine Rolle und Triticale sieht es ähnlich aus. 3

Winterweizen: Winterweizen steht nun voll im Schossen und wird bald ES 37/39 erreichen. Die frühe T1-Behandlung ES 31/32 sollte mit einem breit wirksamen Fungizid durchgeführt worden sein. Die erste Grundreinigung ist damit erfolgt. Wie geht es nun weiter? Je nach Aufwandmenge sollte in den kommenden Tagen der Fungizidschutz des Blattapparates aufgefrischt werden. Hauptaugenmerk liegt auf der protektiven Behandlung gegen Roste (morgendlicher Tau und tagsüber hohe Sonneneinstrahlung sind idealste Infektionsbedingungen) und Septoria, da bei protektiven Maßnahmen die Aufwandmengen eher im reduzierten Bereich gewählt werden können. Mit Erreichen des Stadiums ES 37 (Fahnenblatt spitzt) sind alle ertragsrelevanten Blattetagen vorhanden, die es nun zu schützen gilt. Ihr Getreide sollte mit mindestens drei, besser vier intakten, oberen Blättern und einer gesunden Ähre in die Zeit nach der Blüte starten! Bitte beachten Sie: Ab ES 31 ist das dritte Blatt (F-2) von oben vorhanden; ab ES 32 das zweite Blatt (F-1) und ab ES 37 spitzt das Fahnenblatt (F), ab ES 39 ist es voll vorhanden. Die Blattetagen F bis F-2 stützen zu 90 % maßgeblich die Ertragsbildung. In Abhängigkeit von der Witterung und des Befallsgeschehens kann die folgende Fungizidbehandlung auch auf ES 49/51 (Beginn Ährenschieben) geschoben werden. Somit werden Sie entscheidend flexibler in der Gesamtstrategie, ob eine Doppelbehandlungsstrategie zu ES 49/51 somit ggf. abgeschlossen wird oder aber eventuell eine Dreifachbehandlung erfolgen soll. Unsere Empfehlung für alle Weizenbestände ab ES 37/39 und danach: Auf Champion & Diamant haben Sie in den letzten Jahren mit Recht vertraut, da es die ideale Lösung gegen alle Krankheiten und für hohe Erträge im Getreide ist. Die Kombination Champion & Diamant enthält vier unterschiedliche Wirkstoffe, die an vier unterschiedlichen Punkten im Stoffwechsel der Pilze eingreifen. Das ist Resistenzmanagement in Perfektion und macht die Kombination absolut sicher gegen alle Krankheiten, sowohl vorbeugend (protektiv) als auch heilend (kurativ)! Insbesondere der Strobilurin-Wirkstoff Pyraclostrobin (F 500 ) bietet während der Abreifephase physiologische Ertragseffekte (2-4 dt/ha), die sich 1:1 in Ertrag umsetzen und sich bei aktuellen Weizenpreisen somit allemal bezahlt machen. dt/ha 105 103 101 99 97 95 dt/ha % Septoria ES 85 % grüne Blattmasse ES 85 Kontrolle 0,7 Prosaro 0,3 + 0,5 Proline + Fandango Der Einsatz lohnt sich: Die Gesamtspritzfolge aus Capalo, gefolgt von Champion + Diamant, hat sich in vergangenen Jahren in dem größten Teil der Versuche als die beste Lösung herausgestellt. Unsere Empfehlung für alle Weizenbestände ab ES 37/39 (bis 61): 1. Ährenbehandlung soll noch folgen: 0,75 l/ha Champion & 0,75 l/ha Diamant (ES 37/39 bis 49/51) 2. Abschlussbehandlung ab ES 49/51 bis 61: 0,9 l/ha Champion & 0,9 l/ha Diamant = mit der überlegenen Wirkung gegen Septoria, DTR und Roste; überragende ertragsphysiologische Leistung Zu ES 37/39 kombinieren Sie die Fungizidmaßnahme idealerweise mit der notwendigen Wachstumsreglermaßnahme. Mittlerweile als Standard zur Kürzung von Winterweizen in ES 37/39: Einkürzungsmaßnahme zu ES 37/39: Standfeste Sorten, mittleres Ertragsniveau: 0,5 l/ha Medax Top + 0,5 kg/ha Turbo Lageranfällige Sorten, Hochertrag: 0,75 l/ha Medax Top + 0,75 kg/ha Turbo 4 2,0 Osiris 0,6 + 0,6 Champion + Diamant Abbildung: Septoria-Versuch zu ES 47, LWK S-H Standort Gallmsbüll, Sorte Biscay 2010 0,8 AviatorXPro % 60 50 40 30 20 10 0

Medax Top + Turbo bietet betrachtet auf die Kosten/ha die beste Einkürzungsleistung und hat sich und den verschiedensten Anwendungsbedingungen als sicherster Wachstumsregler ergeben. Vergleichen Sie dazu auch die Ergebnisse in der letzten Top-Info oder zum Beispiel den Artikel der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein im Bauernblatt vom 09. April 2011. Die Abschlussbehandlung bei Dreifachbehandlungen im Winterweizen kann sehr gut mit dem Produkt Osiris erfolgen. Dessen Aufwandmenge richtet sich nach den zu bekämpfenden Pilzkrankheiten. Gegen Fusarien zu ES 61 bis 69 sind 2,5 l/ha notwendig, gegen Braunrost (und Ähren- Septoria) reicht auch eine geringere Dosierung aus (z.b. 2,0 l/ha). Damit haben Sie dann preislich eine äußerst interessante und wirkungsstarke Abschlussbehandlung! Osiris ist von Befallsbeginn im Frühjahr bis ES 69 des Weizens (Ende der Blüte) zugelassen. Osiris enthält die Wirkstoffe aus den bekannten Produkten Opus (Epoxiconazol) und Caramba (Metconazol) in einer neuen, exzellenten Formulierung und ist mit maximal 3,0 l/ha in Weizen, Gerste, Roggen und Triticale zugelassen (beachten Sie auch den neuen preislich hoch attraktiven Osiris & Diamant Pack). Wintergerste: Die Gerste hat vielerorts das Stadium 37/39 überschritten. Auf Netzflecken und Zwergrost muss vorzugsweise geachtet werden. Grundsätzlich gilt: Bei Sichtbarwerden der ersten Symptome auf dem Neuzuwachs heißt es: Sofort handeln! Sichtbarer Befall mit Rhynchosporium und Netzflecken bedeutet immer: Irreparabel zerstörtes Blattgewebe! Was einmal braun ist, wird nicht wieder grün! Unsere Empfehlung für Wintergerste: In den kommenden Wochen bei der Zweit- bzw. Abschlussbehandlung in ES 49: 0,8 + 0,8 l/ha Champion & Diamant gegen Netzflecken, Rhynchosporium und Rosten (sowie nach eigenen Erfahrungen gegen Sonnenbrand und Ramularia collo-cygni) Sofern noch kein Fungizideinsatz erfolgt ist, bei Einmalbehandlung in ES 39/49: 0,8 + 0,8 l/ha Champion & Diamant Zu ES 39 sollte in der Wintergerste die Einkürzung abgeschlossen werden. D.h. in entsprechend entwickelten Beständen sollte nun die Fungizidmaßnahme ggf. mit der Kürzung kombiniert werden. Gemäß der Empfehlung der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein ergibt sich als ideale Lösung für die Wintergerste: Einkürzungsmaßnahme zu ES 37/39: Standfeste Sorten, mittleres Ertragsniveau: 0,5 l/ha Medax Top + 0,5 kg/ha Turbo + Partner Lageranfällige Sorten, Hochertrag: 0,75 l/ha Medax Top + 0,75 kg/ha Turbo + Partner Winterroggen und Wintertriticale: Roggen: Im Roggen finden wir Braunrost und Mehltau. Osiris und Diamant sind kurativ sehr stark und verfügen über die beste Rost-Dauerwirkung. Mehltau wird durch die Wirkung des Fenpropimorph abgedeckt. Osiris und Diamant bieten wir als hoch attraktive Lösung im Osiris & Diamant - Pack an. ES 49/59: 1,6-1,8 l/ha Osiris + 0,8-0,9 l/ha Diamant Triticale: Beachten Sie die speziellen Sortenanfälligkeiten und reagieren Sie befallsbezogen aber auch hier nicht zu spät. ES 49/51: 1,6-1,8 l/ha Osiris + 0,8-0,9 l/ha Diamant ggf. ES 61-69 zur gezielten Fusarien-Bekämpfung: 2,5 l/ha Osiris C. Insektizideinsatz: Ende April waren in Weizen und Gerste erste Blattläuse zu finden. Durch die kühleren Temperaturen der letzten Tage hat sie der Befallsdruck vermindert. Mit steigenden Temperaturen sollten Sie Ihre Bestände aber verstärkt auf Befall kontrollieren. Setzten Sie aus Resistenzgründen die Insektizide nur ein, wenn es notwendig ist. Achten Sie auch auf andere Getreideschädlinge wie Getreidehähnchen und Thripse sowie Weizengall- und Sattelmücken. 5

Bei verstärktem Blattlausflug und weiteren Schadinsekten empfehlen wir den Einsatz von: 0,2 l/ha Sumicidin 10 Alpha EC gegen Blattläuse und Getreidehähnchen oder 0,1-0,125 l/ha Fastac SC Super Contact gegen Blattläuse, Getreidehähnchen, Sattelmücken und Weizengallmücken Beachten Sie dazu auch bitte die Warndienstaufrufe der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein mit den regionalen Befallshinweisen als Hilfestellung. Perfekthion wieder zugelassen! Neben Sumicidin 10 Alpha EC steht Ihnen auch das Perfekthion mit dem Wirkstoff Dimethoat wieder zur Verfügung. Aufgrund seiner systemischen Wirkstoffverteilung lassen sich mit Perfekthion auch versteckt sitzende Läuse/Thripse/Mücken-/Fliegenlarven sicher bekämpfen. 0,7 l/ha Perfekthion (zugelassen bis ES 55) Sumicidin 10 Alpha EC und Perfekthion können problemlos in Tankmischung mit Getreideherbiziden (z.b. Basagran DP, Biathlon, Biathlon XL-Pack, Duanti oder Pointer 4 SX ) ausgebracht werden. Ebenso sind Tankmischungen mit allen gängigen Fungiziden möglich! D. Herbizideinsatz: Unsere Herbzidempfehlungen entnehmen Sie bitte der letzten Top-Info April 2011. Sie können weitestgehend auch für das Sommergetreide übernommen werden. Sprechen Sie uns ggf. dazu an. 3. Mais Unkrautbekämpfung Die Bestellung auch der letzten Maisflächen (abgesehen nach z.b. Grünroggen) ist abgeschlossen. Die zuerst (ab etwa 10. April) gedrillten Schläge standen in der letzten Woche bereits für die ersten Herbizidspritzungen an. Trotzdem der Mais erst im 2-Blattstadium war, waren zugleich Hirsen (teils schon im 3-Blattstadium) und einige wesentliche Unkräuter (z.b. Storchschnabel) bereits mit aufgelaufen. Wie sich in den letzten beiden Jahren zeigte, sind solche sehr frühen Behandlungen erstens am effektivsten, da die Ungräser und Unkräuter im sehr kleinen Stadium mit schon recht geringen Aufwandmengen erfasst werden und zweitens am ertragswirksamsten, da dem Mais unter den trockenen Bedingungen rechtzeitig die Konkurrenzpflanzen um Wasser genommen werden. Mit dem nun nachfolgenden zweiten Split mit erhöhten Aufwandmengen können die Bestände sicher bis zum Bestandesschluss sauber gehalten werden. Den Gesamtüberblick über unsere Maisherbizidempfehlung entnehmen Sie der letzten Top-Info. Clio Top BMX-Pack bietet Ihnen: - Eine rundum saubere Lösung in zwei Kanistern (Clio Super = Topramzeone + DMTA-P und Zeagran 8 Ultimate = Terbuthylazin + Bromoxynil) - Bei 90 % Abdriftminderung keine Gewässerabstandsauflagen - Uneingeschränkte Knöterich-Wirkung durch das fertig einformulierte Bromoxynil - Gegenseitige Ergänzung der Wirkstoffe Topramezone, DMTA-P, Terbuthylazin und Bromoxynil in Wirkungsspektrum, Wirkungsweise und Wirkungsmechanismus und damit einen Synergismus über Blatt und Boden gegen alle Hirse-Arten und zweikeimblättrige Maisunkräuter - Lang anhaltende Bodenwirkung, weitgehend unabhängig von Bodenart und Bodenfeuchte - Schnelle Wirkung auch gegen große Unkräuter mit sehr guter Verträglichkeit - Ausreichende Wirkung gegen Storchschnabel (bis 4-Blattstadium) An dieser Stelle unsere Schwerpunktempfehlung für Clio Top BMX: Problemstandorte mit vielen Auflaufwellen und sehr starkem Unkrautdruck: 2,5-3,0 l/ha Clio Top BMX- Pack im Splitting als sichere Lösung: 1. Behandlung (ES 12-13): 50 % Clio Top BMX-Pack ggf. + 0,3-0,5 l/ha Kelvin gg. Rispe 2. Behandlung (ES 14-16): 50 % Clio Top BMX-Pack ggf. + 0,3-0,5 l/ha Kelvin gg. Rispe Neben seiner biologischen Vorzüglichkeit bietet der Clio Top BMX Pack auch preislich eine sehr attraktive Lösung. 6

Preisvergleich Maisherbizide (PS-Liste Fj. 2011): Produkt Aufwandmenge je ha Preis (relativ) Clio Top BMX-Pack 3,0 l/ha 100 % Vergleichs-Pack A + Certrol 8 B 2,75 l/ha + 0,5 l/ha 116 % Vergleichs-Pack B + Certrol 8 B 5,0 l/ha + 0,5 l/ha 108 % Kelvin ist übrigens unser neues Nicosulfuron-haltiges Produkt: - Kelvin enthält weiterhin 40 g/l Nicosulfuron. - Im Vergleich zum Vorgängerprodukt ist Kelvin als OD-Formulierung formuliert. - Durch die neue OD-Formulierung ist Kelvin schneller regenfest, die Wirkstoffaufnahme und damit auch der Wirkungseintritt beschleunigt. - Die Aufwandmengen bleiben wie gewohnt mit 0,5 ( 1,0 bei Quecke) l/ha Kelvin gleich. Somit bieten wir nun in abgewandelter Form für die Standorte, auf denen Mais gerade Einzug in die Fruchtfolge hält, den Artett -Kelvin -Pack mit den bekannten Aufwandmengen 2,5 l/ha Artett + 1,0 l/ha Kelvin an. Zum Nachputzen gegen hartnäckige Wurzel- und Problemunkräuter (Knöterich-Arten, Ackerminze, Ziest, Ampfer-Arten, Diestel, Ackerwinde, Huflattich, Kartoffeln, Topinambur, Ambrosie, Ausfallraps, Ackerschachtelhalm etc. einzige Lücken Storchschnabel-Arten und Ackerstiefmütterchen) ist mittlerweile Arrat wegen seinen Preis-Leistungs-Verhältnisses ein Standardprodukt. 0,2 kg/ha Arrat + 1,0 l/ha Dash E.C. machen reinen Tisch und da Arrat keine Stadieneinschränkung für den Behandlungstermin hat, können Sie noch sehr spät in die Bestände fahren. Einzige Einschränkung: Sie müssen die Unkräuter natürlich noch treffen. 4. Zuckerrüben Unkrautbekämpfung Die Hinweise zu den NAK-Maßnahmen entnehmen Sie der letzten Top-Info. Ergänzend oder nachfolgend dazu können nun erste Graminizid-Einsätze notwendig werden. Ungräser, d.h. in erster Linie Hirse, Ausfallgetreide und Quecke, bekämpfen wir in Zuckerrüben mit Focus Ultra. Focus Ultra kann in Zuckerrüben gemeinsam mit der G+B+R ausgebracht werden. Bitte lassen Sie auch in dem Fall den Ölzusatz weg. Bei dem Einsatz des Focus Aktiv-Packs lassen Sie in Kombination mit NAK-Maßnahmen bitte das Dash E.C. weg. Aufwandmengen-Empfehlung l/ha Focus Ultra: solo mit Dash E.C. Hirse-Arten, Windhalm: 1,0-1,5 0,75 + 0,75 Ackerfuchsschwanz*, Weidelgräser, Ausfallgerste: 1,25-1,75 1,0 + 1,0 Ausfallweizen, -roggen, - triticale, Trespen, gem. Rispe: 1,5-2,0 1,25 + 1,25 Quecke 2,0-3,0 1,5 + 1,5 *in Ackerfuchsschwanz-Gebieten mit ALS-, FOP-resistenten Ackerfuchsschwanz-Populationen sollte die Focus Ultra Aufwandmenge 2,5 l/ha solo, in Kombination mit Dash E.C. 2,0 l/ha Focus Ultra + 2,0 l/ha Dash E.C. nicht unterschreiten. 5. Kartoffeln Fungizideinsatz und Virusvektorenbekämpfung Unsere Empfehlung zum Spritzstart hat sich gegenüber den Vorjahren nicht geändert. Um Primärinfektionen mit Phytophthora infestans aus latent befallenen Pflanzknollen von Anfang an zu unterbinden, setzen wir auf das bewährte Acrobat Plus WG! Sicherheit und Sofortschutz von Beginn an Startspritzung mit Acrobat Plus WG 2,0 kg/ha Acrobat Plus WG Durch seinen hohen Mancozeb-Anteil von 600 g/kg unterbindet Acrobat Plus WG zudem frühzeitig und wirkungsvoll erste Frühinfektionen mit Alternaria-Arten (A. solani und A. alternata). Die Bedeutung von Alternaria als ertragsrelevante Pilzkrankheit hat in den beiden letzten Jahren stark zugenommen. Mit Mancozeb-freien Fungiziden zum Spritzstart besteht die Gefahr, dass frühzeitiger Alternaria-Befall von Anfang an herausselektiert und die Last der Bekämpfung ausschließlich auf die Schultern der Alternaria-Spezialprodukte gelegt wird. Das ist nicht im Sinne von vorausschauendem Fungizideinsatz und von Resistenzvorbeuge! 7

Unsere Empfehlung für Kartoffelfungizide: Produkt/ Aufwandmenge Spritzabstand Bemerkung 2,0 kg/ha Acrobat Plus WG 10-14 Tage Vorbeugende Anwendung von der Erst- bis zur Abschlussspritzung max. 5 Behandlungen 2,5 kg/ha Orvego Duo 7 Tage Bei Befallsbeginn mit protektiver, sporenabtötender Wirkung 1,8 kg/ha Polyram WG 7-10 Tage Vor Reihenschluss, in Spritzfolge mit Acrobat Plus WG und Ranman 4 ; bei Alternaria NEU für 2011 steht Ihnen in dem Produkt Orvego Duo erstmals der neue Wirkstoff Initium gegen Kraut- und Knollenfäule zur Verfügung. Aufgrund seines neuartigen Wirkungsmechanismus ist Initium ein neuer Baustein in der Anti-Resistenzstrategie gegen Phytophthora infestans. Neben seiner hervorragenden protektiven Wirkung gegen diesen Erreger besitzt Orvego Duo durch seinen Mancozeb-Anteil ebenfalls eine gute Wirkung gegen Frühbefall mit Alternaria. Orvego Duo kann mit 2,5 kg/ha bis zu 4-mal in der Spritzfolge eingesetzt werden. Aufpassen bei Virusvektoren! Achten Sie bei ansteigenden Temperaturen ab dem Auflaufen und bei laufendem Krautzuwachs auf den Zuflug von Blattläusen (Virusvektoren!) in Ihren Kartoffeln, insbesondere in den Pflanzkartoffeln! Erfreulicherweise steht Ihnen, nicht nur in den Pflanzkartoffeln, mit Sumicidin 10 Alpha EC das Produkt zur Verfügung, das aktuell über den stärksten Repellent-Effekt aller Kartoffel-Pyrethroide verfügt (Repellent-Effekt heißt, dass die Laus bereits von den gefährlichen Probestichen abgehalten wird). Unsere Empfehlung gegen die Virusvektoren in Pflanzkartoffeln lautet: 0,3 l/ha Sumicidin 10 Alpha EC (Splitting ist möglich!) Sumicidin 10 Alpha EC darf zweimal mit jeweils 0,3 l/ha gegen Virus-übertragende Blattläuse und einmal mit 0,3 l/ha gegen Blattläuse eingesetzt werden. Ein Splitting auf 3x 0,2 l/ha oder 4x 0,15 l/ha bei entsprechend verkürztem Spritzabstand ist gegen Virusvektoren möglich. Kartoffelkäfer erfassen Sie sicher mit 0,25 l/ha Alverde. 6. Termine Feldtag auf Hof Siek Der Feldtag auf Hof Siek findet in diesem Jahr statt am: Feldtag Hof Siek 30. Juni 2011 ab 09.30 Uhr Vormittags wird es wieder einige Vorträge zu neuen Produkten wie Butisan Gold geben. Außerdem wollen wir Ihnen unser neues Getreidefungizid Adexar mit dem neuen Fungizidwirkstoff Xemium mit seiner herausragenden Leistung in Weizen und Gerste vorstellen. Wir hoffen, Ihnen auch mit dieser Ausgabe unserer Top-Informationen wieder die eine oder andere Anregung zu bieten. Falls noch Fragen sind, rufen Sie uns gerne an! Wo wir helfen können, sind wir für Sie da. Nutzen Sie als roten Faden durch das Jahr auch unseren neuen Kulturenratgeber 2011, in dem Sie auch die Tel.- und Fax-Nummern Ihres regionalen BASF-Ansprechpartners finden. (S.4-5) Im Namen Ihres BASF-Agrar-Teams aus Schleswig-Holstein Die Angaben in dieser Druckschrift basieren auf unseren derzeitigen Kenntnissen und Erfahrungen. Sie befreien den Anwender wegen der Fülle möglicher Einflüsse bei der Anwendung unserer Produkte nicht von eigenen Prüfungen und Versuchen. Alle hierin gemachten Angaben und Informationen können sich ohne Vorankündigung ändern. In jedem Fall sind die Angaben in der Gebrauchsanleitung und die Festsetzungen der Zulassung des Produktes zu beachten. Etwaige Schutz-rechte sowie bestehende Gesetze und Bestimmungen sind vom Anwender unseres Produktes in eigener Verantwortung zu beachten. Registrierte Marken: = BASF SE 1 = Compo 2 = Dow Agro Sciences 3 = DuPont 4 = ISK Bioscience Europe 5 = Bayer 6 = Borax 7 = Monsanto 8 = Nufarm 9 = Spiess Urania 10 = Sumitomo ServiceLand SM Noch Fragen? BASF SE D-67114 Limburgerhof Mo-Fr: 7-18 Uhr Tel.: 0 18 05-11 56 56 Fax: 0 18 05-11 43 43 (14ct/min) E-Mail: serviceland @ basf.com www.agrar.basf.de