Dünger. Rasenpflege. für den professionellen Anwender

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Transkript:

Dünger Rasenpflege für den professionellen Anwender

Inhaltsverzeichnis Vorwort 3 1. Bodenbeschaffenheit 4-6 Bodenuntersuchung 4 ph - Wert 5 Unebenheiten 6 2. Rasen anlegen 6-7 Neuansaat 6 Nachsaat 7 Rollrasen 8 3. Bodenbearbeitung 9-13 Aerifizieren 9 Besanden 10 Strieglen 11. Tiefenlockerung 11 Vertikutieren 12 Walzen 13 4. Düngung 14-18 Nährstoffvorräte 14-16 Versuchsfeld 16 Düngeplan 17 Biologische Rasendünger 18 Düngung von Parks und Schwimmbäder 19 Rasendünger 20 5. Pflege 21-22 Beregnen 21 Schnitthöhe / Schnittqualität 22 6. Rasenprobleme 23-31 Algen 23 Hexenringe 24 Jährige Rispe 25 Klee 26 Moos 26 Rasenfilz 27 Regenwürmer 28 Schneeschimmel 29-30 Unkraut 31 7. Rasengräser 32-35 Rasengräser 32 Die wichtigsten Gräser für den Sportrasen 33-34 Saatgutqualität 35 HAUERT GÜNTHER DÜNGERWERKE GmbH Beuthener Str. 41 90471 Nürnberg Telefon 0911 / 941 18 18 0 Fax 0911 / 941 18 18 1 e-mail: kontakt@hauert.com www.hauert.de 2

Vorwort Die Spielpläne heutiger Fußball-Ligen sind straff organisiert und entsprechend belastet sind die Sportrasenflächen. Der Trainingsbetrieb findet ganzjährig statt, der Punktspielbetrieb vom Spätsommer des einen Jahres bis zum Frühsommer des folgenden Jahres, unterbrochen nur durch eine Pause im Winter. Die Umstände stellen hohe Anforderungen an den Platzwart, insbesondere wenn Ausweichflächen (z.b. Kunstrasenfelder) rar sind. Er hat in erster Linie eine funktionale Sportrasenfläche im Hinblick auf die Anforderungen der Spieler bereit zu stellen und richtet sein Augenmerk deshalb insbesondere auf die Ebenflächigkeit und Strapazierfähigkeit (Scherfestigkeit) wie auch die Regenerationskraft. Aber auch den optischen Aspekt einer Sportrasenfläche darf man nicht unterschätzen, ein gut gepflegter, vitaler Rasen leuchtet schon von Weiten und macht Lust auf mehr... Hier ist zunächst die regelmäßige Grundpflege während des Jahres zu nennen, z.b. der Rasenschnitt oder die bedarfsgerechte Nährstoffversorgung über das Jahr hinweg, ergänzt um spezielle Pflegemaßnahmen nach Bedarf, z.b. die Besandung/Aerifizierung in Kombination mit einer Nachsaat und/oder die Torraumsanierung mittels sog. Dicksoden. Darüber hinaus wird er bestrebt sein, eine möglichst gleichmäßige Auslastung des Spielfeldes zu organisieren bzw. für Entlastung zu sorgen (Hauptachse/Torräume), indem man beispielsweise die Standorte der Tore variiert (Training), den Platz auch in der Breite nutzt oder Aufwärmübungen auf benachbarten Flächen (z.b. Laufbahn) absolviert. Diese Broschüre Rasenpflege für professionelle Anwender soll für alle Verantwortlichen, egal ob es sich um Platzwarte, GalaBauer oder kommunale Mitarbeiter handelt, eine Anregung und Hilfestellung sein. Neben den Progress, Cornufera und Biorga Rasendüngern findet sich im Hauert Sortiment auch qualitativ hochwertiges Rasensaatgut zur Regeneration oder Neuanlage. Profis vertrauen uns. 3

Bodenbeschaffenheit 1. Bodenbeschaffenheit Bodenuntersuchung Alle 2 Jahre sollte eine Bodenuntersuchung vorgenommen werden um den Nährstoffvorrat und den ph-wert (Säuregrad) der Rasentragschicht zu überprüfen. Dazu werden an einer gedachten diagonalen Linie der Rasenflächen (z.b. bei Sportplätzen von Eckfahne zu Eckfahne) an 10-15 Stellen Bodenproben aus den obersten 10 cm mittels Bodenprobenheber entnommen, so dass für die Untersuchungen ca. 1 l Boden zur Verfügung steht. Die letzte Düngung sollte mindestens 6 Wochen zurückliegen. Üblicherweise werden bei den Bodenuntersuchungen die Gehalte an Phosphat, Kalium und Magnesium analysiert, sowie der ph-wert und die Bodenart bestimmt. Untersuchungen auf den Stickstoffgehalt werden üblicherweise nicht durchgeführt, da eine Analyse des Gesamt-Stickstoffvorrates im Boden keine Aussage über die Menge an pflanzenverfügbarem Stickstoff zulässt. 4

ph-wert Der ph-wert gibt den Säuregrad des Bodens an. Ein ph-wert von 7 stellt den Neutralpunkt dar. Böden mit ph-werten unter 7 werden als sauer bezeichnet, Böden mit ph-werten über 7 als basisch. Die Verfügbarkeit der Haupt- und Spurennährstoffe wird maßgeblich durch den ph-wert beeinflusst. ph-werte unter 5,5 beeinträchtigen vor allen Dingen die Verfügbarkeit der Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium und Kalzium, ph-werte über 7 beeinträchtigen die Verfügbarkeit der Spurenelemente Eisen, Mangan, Kupfer und Zink. Für Gräser sind ph-werte zwischen 5,5 und 6,5 günstig. ph-werte zwischen 6,5 und 7,5 sind vertretbar. Einfluss des ph-wertes auf die Pflanzenverfügbarkeit von Haupt- und Spurennährstoffen in Rasenflächen. Voll pflanzenverfügbar Eingeschränkt pflanzenverfügbar Verfügbarkeit stark eingeschränkt ph-wert Nährstoffe 4,0 4,5 5,0 5,5 6,0 6,5 7,0 7,5 8,0 8,5 9,0 9,5 10 N P 2 O 5 K 2 O MgO CaO Fe Cu Mn 4,0 sauer 7,0 basisch 10 Neutral 5

Rasen anlegen Unebenheiten Muldenförmige Unebenheiten werden bei trockener Witterung mit gewaschenem Quarzsand der Körnung 0-2 mm ausgeglichen. Dabei darf die Dicke der einzelnen Sandschichten max. 2 cm betragen. Um größere Unebenheiten auszugleichen, sind folglich mehrere Arbeitsgänge in der Hauptwachstumsperiode, besonders im Mai/Juni, etwa im Abstand von 3-4 Wochen durchzuführen. Regelmäßiges Vertikutieren beugt Unebenheiten vor. Durch Walzen werden die Rasentragschichten verdichtet, aber der Rasen wird nicht eben. 2. Rasen anlegen Neuansaat Der beste Zeitpunkt für die Neuanlage einer Rasenfläche ist im Herbst von Mitte September bis Mitte Oktober. Soll die Rasenfläche im Frühjahr angelegt werden, ist der April in der Regel der ideale Zeitraum. In beiden Fällen darf die Bodentemperatur nicht unter 6 C sinken. Die anzusäende Fläche sollte vollständig von nicht erwünschten Pflanzen befreit werden. Entweder geschieht dies von Hand oder mit Hilfe von Herbiziden, die mindestens eine Woche vor der Aussaat zur Anwendung kommen müssen. Mit Greil, Gartenrechen oder Motorhacke ein 10-20 Zentimeter tiefes Saatbeet vorbereiten und fein planieren. Hauert Herbst- und Ansaatdünger streuen und leicht einrechen (ca. 50 g/m 2 ). Den ebenen Boden für ca. eine Woche absetzen lassen. Danach nochmals flachgründig mit einem Rechen ebnen und noch vorhandene keimende Unkräuter entfernen. Ggf. mit einer leichten Walze andrücken. Den Anforderungen entsprechendes Saatgut (Zierrasen, Gebrauchsrasen, Sportrasen usw.) vor der Aussaat gründlich durchmischen. Ein Anhaltswert für die Aussaatstärke sind ca. 25 g/m 2. Zur optimalen Verteilung des Saatgutes empfiehlt sich ein Streuwagen und die Vermischung des Saatgutes mit trockenem Sand im Verhältnis 1:1. Die einzelnen Samen sollten intensiven Kontakt zum Boden haben, müssen aber nicht mit Erde bedeckt werden. Den Boden bis zum Dreiblattstadium der Gräser immer feucht halten und keinesfalls austrocknen lassen. Besonders langsam keimende Arten benötigen je nach Temperatur ca. 3 Wochen für die Keimung. Wenn diese während der Keimung vertrocknen, wird die Rasennarbe nicht dicht, da die langsam keimenden Arten wichtige Narbenbildner sind. Die Spitzen des Rasens sollten erstmals gemäht werden, wenn die Gräser eine Höhe von ca. 10 cm erreicht haben. Pro Schnitt den Rasen maximal 1/3 kürzen, jedoch sollte nicht tiefer als ca. 2,5-3 cm gemäht werden. Nach der Aussaat auftretende Fremdpflanzen wie Kamille und Hirsearten verschwinden normalerweise nach den ersten Mähgängen von selbst wieder. 6

Nachsaat / Regenerationssaat Nachsaaten sind dann sinnvoll, wenn der Deckungsgrad der Rasennarbe unter 30 % liegt. Bei einem Deckungsgrad über 30 % sollte die Bestockung durch gezielte Stickstoffabgaben gefördert werden. Regelmäßige Nachsaat sorgt für eine geschlossene Narbe des Rasens und verhindert so wirksam die Ausbreitung von Moos und Unkräutern. Der beste Zeitpunkt für die Nachsaat ist im Herbst von Mitte September bis Mitte Oktober. Soll die Rasenfläche im Frühjahr nachgesät werden, ist der April in der Regel der ideale Zeitraum. In beiden Fällen darf die Bodentemperatur nicht unter 6 C sinken. Den kurz gemähten Rasen in mehreren Durchgängen übers Kreuz vertikutieren um alte Grasfilzschichten und Moos zu entfernen. Die vertikutierte Masse mit einem Rechen manuell oder maschinell abrechen und dabei die Bodenoberfläche etwas ankratzen. Das Saatgut nochmals gründlich mischen und 10-20 g/m 2 ansäen, je nach Narbendichte oder Narbenschäden. Gäsermischungen mit reinen Lolium (Deutsches Weidelgras) Sorten keimen besonders rasch und sind auch für Spielpausen geeignet. Gute Nachsaatmischungen enthalten zusätzlich tetraploides Lolium, das auch bei einer Temperatur um + 5 C schon keimt. Bei Trockenheit bis zum Dreiblattstadium der aufkeimenden Gräser wässern damit sich die keimenden Samen in der alten Narbe etablieren können. Anfangs vorsichtig und nicht zu tief mähen (ca. 4-5 cm). Vor der Nachsaat blanker Flächen versuchen die Ursachen für das Verkahlen ausfindig zu machen (Mäher zu tief?, Hundeklo?, Tropfstellen unter Bäumen?). Perforationssaat auf Sportplätzen Kahlstellen und lückenhafte Grasnarben können in der Spielpause durch eine Nachsaat beseitigt werden. Für diese Maßnahme eignet sich besonders die Perforationssaat. Dabei werden pro m 2 ca. 500 Pflanzlöcher von ca. 2 cm Tiefe gestochen. In diesen Pflanzlöchern wird eine schnell keimende Regenerationsmischung abgelegt. Ein nachfolgendes Abschleppen bedeckt das Saatgut mit sandreichem Erdgemisch. Bei ausreichender Beregnung und einer stickstoffbetonten Düngung wird mit Perforationssaat innerhalb von 6-8 Wochen ein dichter Gräserbestand erzielt. Weder Neuansaat noch Nachsaat dürfen im Ansaatjahr vor dem 3. Schnitt mit Herbiziden oder Hauert Cornufera Unkrautvernichter + Rasendünger behandelt werden. 7

Rasen anlegen Rollrasen Mir Rollrasen entsteht nach 4-5 Wochen eine belastbare Sportrasenfläche. Er kann das ganze Jahr über verlegt werden, soweit es die Witterungsbedingungen zulassen. Wurzelwachstum ist noch bei + 1 C festzustellen. Zur Wachstumsbeschleunigung sind vor dem Verlegen 100 g Hauert Cornufera Herbst- und Ansaatdünger in die obersten 3 cm flach einzuarbeiten. Dabei wird die Verlegefläche leicht aufgeraut, so dass eine Art Krümelstruktur entsteht. Unmittelbar nach dem Verlegen im sog. Verbundsystem ist die Fläche mit ca. 15 l Wasser/m 2 in einem Arbeitsgang zu beregnen. Anschließend wird der Bodenkontakt des Rasens mit einer 70 kg schweren Walze hergestellt. Der Walzvorgang hat diagonal zu erfolgen. In den ersten Wochen nach dem Verlegen ist der Rollrasen mit 3 Beregnungsgängen pro Woche mit jeweils 10-15 l Wasser/m 2 vorzunehmen. Nach ca. 4-5 Wochen muss die Wurzeltiefe 8-10 cm erreicht haben. Ab diesem Zeitpunkt reichen bei trockener Witterung 2 Beregnungsvorgänge pro Woche mit jeweils 15 l/m 2. Der erste Schnitt erfolgt, wenn das Gras eine Höhe von 6 cm erreicht hat. Dabei wir auf 3,5 cm zurückgeschnitten und anschließend noch einmal diagonal gewalzt. 8

Bodenbearbeitung 3. Bodenbearbeitung Aerifizieren Aerifizieren (= Belüften) beseitigt Verdichtungen an der Bodenoberfläche. Aerifizieren verbessert die Wasserdurchlässigkeit und den Lufthaushalt der Rasentragschicht. Das Wurzelwachstum und die biologische Aktivität werden nachhaltig gefördert. Rasenfilz wird wirksam bekämpft. Anschließendes Besanden verstärkt diese Effekte. Aerifziert wird in der Wachstumszeit von Mai bis September mit einer Lochzahl von mindestens 80 besser 400 Löchern/m 2. Am besten wird mit Hohlstachelgeräten gearbeitet, die 5-35 cm tief eindringen. Nach dem Aerifizieren sind die Bohrlöcher mit 4-6 l/m 2 gewaschenem Quarzsand der Körnung 0-2 mm zu verfüllen. Falls es sich um schwere, bindige Böden handelt, sind die Aerifizierstöpsel vor dem Besanden abzukehren. Bei abgemagerten, sandreichen DIN-Plätzen kann das Aerifiziergut nach dem Abtrocknen mit dem Schleppnetz zerrieben und auf der Grasnarbe verteilt werden. Wurzelmasse in Abhängigkeit von luftführenden Poren (Poren >50 µ, Tiefe 5-10 cm) 9

Bodenbearbeitung Besanden Besanden dient der Verbesserung der Ebenflächigkeit, vermagert den Oberboden, verbessert die Wasserdurchlässigkeit und fördert den Abbau von Rasenfilz. Besandet wird in der Hauptwachstumsphase von Mai bis September, am besten nach dem Vertikutieren oder Aerifizieren. Dabei wird gewaschener (ohne Feinanteile), kalkfreier Quarzsand der Körnung 0-2 mm, für schwere Böden bis 3 mm, verwendet. Zum Besanden sind je nach Pflegemaßnahmen und Bodenart 2-8 l/m 2 auszubringen und anschließend kreuz und quer einzuschleppen. Standardpflege bzw. nach dem vertikutieren 2-4 l/m 2 Verbesserung der Ebenfähigkeit 4-6 l/m 2 Verfüllen von Aerifizierlöcher 4-6 l/m 2 Abmagerung von Rasentragschichten 6-8 l/m 2 (die höheren Werte gelten jeweils für schwere Böden. Hinweis: Größere Vertiefungen sind mit einem Tragschichtgemisch und Sand auszugleichen. Sandmengen für einen 8.000 m 2 Sportplatz Liter/m 2 m 3 /Platz t/platz 2 16 24 3 24 36 4 32 48 5 40 60 6 48 72 7 56 84 8 64 96 10

Striegeln Bei intensivem Spielbetrieb ist der Rasen-Striegel unerlässlich. Er verhindert die Rasenfilzbildung, lockert und verbessert die Bestockung der Gräser. Striegeln sorgt für dichten Rasen. Die Gefahr von Pilzkrankheiten wird reduziert. Unkräuter wie Breitwegerich oder Löwenzahn werden langfristig verdrängt. Tiefenlockerung Foto: Stefan Zwosta Gerade die Rasenbenutzung bei ungünstigen Witterungsbedingungen, aber auch der Einsatz von Pflegegeräten, kann zu Bodenverdichtung führen. Sobald sich verdichtete Schichten unterhalb von 8-10 cm bilden, reichen die üblichen Aerifiziergeräte nicht mehr aus um einen Lockerungseffekt zu erreichen. In solchen Fällen führt eine Tiefenlockerung mit z.b. dem Vertidrain-Gerät zur einer Erhöhung der Durchlässigkeit und zur Optimierung der Durchwurzelung, da das Vertidrain-Gerät eine Tiefe von 30-40 cm erreicht. Bei der Tiefenlockerung werden zwischen 150 und 250 Löchern/m 2 gestochen. 11

Bodenbearbeitung Vertikutieren Vertikutiert wird um Rasenfilz zu beseitigen der durch abgestorbene Stengelteile, Blätter und Wurzeln entsteht. Rasenfilz bildet sich besonders auf sandreichen Tragschichten, die eine geringe biologische Aktivität aufweisen. Rasenfilz wirkt auf Wasser und Nährstoffe wie ein Schwamm. Er reduziert das Wurzelwachstum, vermindert die Scherfestigkeit des Rasens und begünstigt das Auftreten von Pilzkrankheiten. Vertikutiert wird in der Zeit von Mai bis September, bei warmem, wüchsigem Wetter. Vor dem Vertikutieren wird der Rasen auf 2 cm kurz gemäht. Beim vertikutieren muss der Boden 2-3 mm angeritzt werden. Dabei soll die Filzschicht voll durchschnitten werden. Das Vertikutiergut ist anschließend abzukehren oder abzusaugen. Hinweise: Bei zu trockenem Boden dringen die Vertikutiermesser nicht ausreichend in den Boden ein. Hier empfiehlt sich ein kurzes Wässern vor dem Vertikutiergang. Spätestens ab einer Filzstärke von 5 mm ist zu vertikutieren. Bei 10 mm und mehr sind mehrere Vertikutiergänge notwendig. Am Besten kreuz und quer vertikutieren. Achtung: Saure Düngung (schwefelsaures Ammoniak) fördert die Filzbildung. 12

Walzen Walzen von Rasenflächen führt zu Oberflächenverdichtung und verringert die Wasser- und Luftdurchlässigkeit der Tragschicht. Walzen von Sportrasenflächen ist nur in Ausnahmenfällen sinnvoll, z.b.: zum Andrücken von hochgefrorenen Grasnarben vor Neueinsaaten zur Saatbeetvorbereitung nach Neueinsaaten zum Andrücken des Saatgutes nach dem Verlegen von Rollrasen Auf keinen Fall walzen um Unebenheiten auszugleichen. Besanden oder das Einbringen eines Tragschichtgemisches verbessert die Ebenflächigkeit dauerhaft. Niemals bei Frost oder Nässe walzen. Keine schweren Walzen verwenden. Maximalgewicht 120 kg/m Walzenbreite. Zum Einebnen von Regenwurmhäufchen sollten Schleppnetze verwendet werden. 13

Düngung 4. Düngung Nährstoffvorräte Für Rasenböden sind folgende Nährstoffvorräte anzustreben: Anzustrebender Nährstoffgehalt in Rasenböden in mg/100 g Boden Herkömmliche Böden (mutterbodennahe Bauweise) Phosphat Kalium Magnesium 15-25 15-30 10-15 DIN-Aufbauten 7-15 10-25 5-12 Der Stickstoffbedarf der Gräser variiert in Abhängigkeit von der Nutzungsintensität, dem Rasentyp und der Gräserzusammensetzung. Die erforderliche Jahresmenge an Reinstickstoff beträgt für Sportplätze 15-30 g/ m 2, für Bolzplätze und andere weniger intensiv genutzte Rasenflächen 10-25 g/m 2. Stickstoff (N) Stickstoff ist der wichtigste Nährstoff für Rasenflächen. Er ist Bestandteil vieler Eiweißstoffe und maßgeblich für das Wachstum der Gräser verantwortlich. Stickstoff vergrößert die Blattfläche, fördert das Blattlängenwachstum und intensiviert die Grünfärbung. Bei Stickstoffmangel wird das Wachstum verringert, ältere Gräser vergilben von der Spitze her und sterben schließlich ab. Bei Stickstoffüberdüngung zeigen die Blätter eine blau-grüne Färbung, ein weiches Gewebe und sind anfälliger für Schädlings- und Krankheitsbefall. Bei Stickstoffüberdüngung leidet deshalb besonders die Schnittqualität. Auf sandreichen Tragschichten besteht zudem die Gefahr von Stickstoffverlusten in Form von Auswaschungen. Kalium (K 2 O) Kalium beeinflusst die Zellwandstärke und sorgt für eine bessere Ausbildung des Festigungsgewebes. Gut mit Kalium versorgte Gräser sind widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten, überstehen Trockenperioden besser und zeigen eine erhöhte Frostresistenz. Eine gute Kaliumversorgung sorgt für eine bessere Wasserausnutzung der Rasengräser und hilft so, Beregnungswasser zu sparen. 14

Kalk Der Kalkgehalt der Rasentragschicht ist maßgeblich verantwortlich für den Säuregrad (ph-wert) des Bodens. Sportrasenflächen weisen idealerweise einen ph-wert von 5,5 bis 6,5 auf. Bei ph-werten unter 5,5 muss gekalkt werden, um die Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphat und Kalium für die Pflanzen verfügbar zu machen. Bei ph-werten über 7 ist mit eingeschränkter Verfügbarkeit von Spurennährstoffen zu rechnen. Aufschluss über den Kalkgehalt des Bodens gibt eine Bodenuntersuchung. Je nach Bodenart sind bei zu niedrigen ph-werten 50-100 g kohlensaurer Kalk pro m 2 zu geben. Magnesium (MgO) Magnesium ist vor allen Dingen für die Bildung des Blattgrüns verantwortlich. Magnesiummangel führt zu Blattvergilbungen und später zur perlenkettenartigen Streifennekrosen. Magnesiummangel kann durch Kaliumüberschuss hervorgerufen werden. Phosphat (P 2 O 5 ) Phosphat fördert die Wurzelbildung und unterstützt das Wurzelwachstum. Deshalb wird Phosphat besonders bei Rasenneuanlagen in stärkerem Maße benötigt, als dies zur Unterhaltsdüngung notwendig ist. Phosphatmangel bewirkt eine schwache Wurzelbildung und Bestockung. Phophatüberschuss fördert den Kleewuchs und beeinträchtigt die Verfügbarkeit von Spurenelementen, insbesondere von Eisen. Landwirtschaftliche Düngemittel Landwirtschaftliche Düngemittel, wie z.b. Blaukorn oder Kalkammonsalpeter, sind für die Verwendung im Sportrasenbereich nur sehr bedingt geeignet. Durch ihre extrem rasche Wirksamkeit erzeugen sie Stoßwachstum und Massenwuchs, der durch starken Schnittgutanfall zur Mehrarbeit führt und durch weiche Gräser die Schnittqualität beeinträchtigt. Sie enthalten rasch lösliche Stickstoffformen, die der Rasenfilzbildung Vorschub leisten und besonders auf sandreichen Tragschichten leicht ausgewaschen werden. Besonders Nitratstickstoff wird in tiefere Bodenschichten getragen und erreicht letztendlich das Grundwasser. 15

Düngung Eisen (Fe) Eisen trägt vor allen Dingen zur Blattgrünbildung bei. Bei hohen ph-werten über 7 ist die Verfügbarkeit für die Gräser reduziert. Bei Eisenmangel zeigen sich Chlorosen an den Blättern. Rasenversuchsfeld der Firma Hauert in Grossaffoltern 16

Düngeplan Den Rasengräsern werden durch Schnitt und Entfernung des Mähgutes permanent Nährstoffe entzogen, die ausreichend nachgedüngt werden müssen. Die Düngung sollte grundsätzlich auf eine Bodenuntersuchung, den Rasentyp und die Nutzung bedarfsgerecht abgestimmt sein. Mit den Hauert Langzeitrasendüngern sind in aller Regel 3 Düngungen pro Jahr ausreichend. Bei intensiv genutzten Rasenflächen können bis zu 4 Düngungen nötig sein. Auf wenig genutzten Flächen, mutterbodenreichen Rasentragschichten können 2 Düngungen genügen. Der nachstehende beispielhafte Düngeplan ist für einen Sportplatz mit mittlerer Nutzungsintensität ausgelegt. Einen individuellen Düngeplan, abgestimmt auf die Nährstoffvorräte und Bodenverhältnisse des jeweiligen Sportplatzes, erstellen Ihnen unsere Mitarbeiter gerne nach einer vorhergehenden, durch uns vorgenommen Bodenuntersuchung. Zeitraum März / April Juni / Juli September / Oktober Düngeplan für einen Sportplatz mit 7.500 m Dünger Menge Nährstoffe in g/m 2 Säcke g/m 2 N P 2 O 5 K 2 O MgO Hauert Cornufera 50 15 10 2,5 5 1 20+5+10+2 Hauert Cornufera 40 12 8 2 4 0,8 20+5+10+2 Hauert Cornufera 40 12 6,4 2,8 6,4 0,8 16+7+16+2 Summe: 24,4 7,3 15,4 2,6 17

Düngung Biologische Rasendünger Wird von normaler mineralischer Düngung auf die organische Düngung umgestellt, sind meistens noch nicht genügend Boden-Mikroorganismen vorhanden. Deshalb muss im ersten Jahr nach der Umstellung die Düngermenge leicht erhöht werden. Damit die organischen Inhaltsstoffe rechtzeitig von den Wurzeln aufgenommen werden, muss die erste Düngung unbedingt kurz vor Vegetationsbeginn (Ende Februar / Anfang März) erfolgen. Die pflanzlichen und tierischen Inhaltsstoffe entfalten eine natürliche Langzeitwirkung. In der Regel reichen drei Düngungen. Die letzte Düngung erfolgt bereits Ende August / Anfang September. Regeneration von trägen Böden Auf trägen Rasenböden wirken mineralische Dünger häufig schlecht. Wird nach dem Aerifizieren Hauert Biorganic Total gemeinsam mit Sand in die Löcher eingeschleppt, verbessert sich die Aktivität der Mikroorganismen. Als Folge davon entsteht ein gut durchlüfteter, aktiver Boden. Für eine nachhaltige Verbesserung der Bodenstruktur muss nach jeder Aerifizierung Biorganic zusammen mit Sand eingeschleppt werden! Sauerstoff und die organischen Nährstoffe von Biorganic führen in Aerifizierungs-Löchern zu einer starken Vermehrung der Boden-Mikroorganismen (Mikoryza, Bakterien, Würmer usw.). Diese Microorganismen dringen in den Bodenbereich zwischen den Aerifizierungslöchern ein und verbessern auch dort die Bodenstruktur. In diesem aktiven, gut strukturierten Boden fühlen sich die Wurzeln wohl. Wasser und Nährstoffe werden von den Rasengräsern besser aufgenommen. Hauert Biorga Rasendünger - zur biologischen Düngung Produkt Nährstoffgehalte Körnung Streumenge in g/m 2 Gebinde für Rasentyp Biorganic Total 10+2+4 2,5 mm Spherogranulat 60-80 20 kg für 325 m 2 Sportrasen, Parks, Schwimmbäder Biorganic N Star 10+1+0 Gekrümelt 50-80 20 kg für 400 m 2 Sportrasen, Parks, Schwimmbäder 18

Düngung von Parks und Schwimmbädern Rasenflächen die nur vor der Saison gedüngt werden können oder nur 1 mal pro Jahr Dünger erhalten können oder sollen, brauchen einen Spezialdünger mit extremer Langzeitwirkung. Progress Park ist der perfekte Dünger für solche Flächen, weil er 6 Monate kontinuierlich und gleichmäßig wirkt. Vor der Badesaison ausgebracht wirkt er bis in den September hinein. Trotz der hohen Aufwandmenge von 60-90 g/m 2 in einer Gabe, führt er nicht zu Verbrennungen oder Stoßwachstum. Die besondere Umhüllungstechnik verleiht Progress Park diese extrem lange Wirkungsdauer. 19

Düngung Hauert Cornufera Rasendünger Produkt Nährstoffgehalte Körnung Streumenge in g/m 2 Gebinde für Rasentyp Hauert Cornufera SE 20+5+8+2 0,5-2 mm Feinkompaktat 25-50 25 kg für 850 m 2 Golfgreens, Sportrasen Hauert Cornufera 20+5+10 Hauert Cornufera 20+5+8 Hauert Cornufera 30+5+6 Hauert Cornufera 16+7+16 20+5+10+2 1,5-3,5 mm Kompaktat 25-50 25 kg für 850 m 2 Abschläge, Sportrasen 20+5+8+2 1,5-3,5 mm Kompaktat 25-50 25 kg für 850 m 2 Sportrasen, Fairways 30+5+6+2 1,5-3,5 mm Kompaktat 20-40 25 kg für 1250 m 2 Sportrasen 16+7+16+2 1,5-3,5 mm Kompaktat 25-50 25 kg für 625 m 2 Sportrasen, Abschläge Hauert Cornufera NK 15+0+20+3 1,5-3,5 mm Kompaktat 25-50 25 kg für 625 m 2 Sportrasen Hauert Cornufera Starter 17+24+8 1,5-3,5 mm Kompaktat 25-50 25 kg für 825 m 2 Ansaat, Regeneration Hauert Cornufera UV 20+5+8 0,5-2 mm Feingranulat 30 21 kg für 700 m 2 Unkrautbekämpfung Hauert Cornufera Sommergrün Hauert Cornufera Herbstund Ansaatdünger Hauert Cornufera Cornusol Hauert Cornufera LawnSand Hauert Cornufera Libero N 38 17+4+6+2 2,5 mm Spherogranulat 35 20 kg für 600 m 2 Rasen allgemein 8+6+12+3 2,5 mm Spherogranulat 30-60 20 kg für 600 m 2 Herbstdüngung, Neuanlage 0+18+0 1,5-3,5 mm Kompaktat 50-150 25 kg für 250 m 2 Bodenverbesserung, Ansaat 4% N+ 2% Fe Feinstgranulat 100 25 kg für 250 m 2 Bodenverbesserung, Moosverdrängung 38+0+0 2,5 mm Granulat 15-30 25 kg für 1600 m 2 Golf, Fairways, Gewachsene Böden Hauert Progress Rasendünger Produkt Nährstoffgehalte Körnung Streumenge in g/m 2 Gebinde für Rasentyp Progress Kickoff 24+5+5+2 2,5 mm Spherogranulat 30-40 25 kg für 825 m 2 Sportrasen, Frühjahr Progress Match 22+5+12+2 2,5 mm Spherogranulat 30-40 25 kg für 825 m 2 Sportrasen, Sommer Progress Finish 14+6+18+2 2,5 mm Spherogranulat 30-50 25 kg für 825 m 2 Sportrasen, Herbst Progress Park 26+4+8+2 2,5 mm Spherogranulat 60-90 25 kg für 275-425 m 2 Liegewiesen 20

Pflege 5. Pflege Beregnen Neben der Düngung stellt die Beregnung den wichtigsten Faktor bei der Rasenpflege dar. Der durchschnittliche tägliche Wasserbedarf einer Sportrasenfläche beträgt 2,5 l/m 2. Ø Jahresniederschlagmenge Bedarf in Liter je m 2 /Jahr Trockene Lagen 500-700 mm 150-250 l Mittlere Lagen 700-900 mm 75-150 l Niederschlagsreiche Lagen mehr als 900 mm 0-50 l Der Beregnungszeitpunkt ist dann gekommen, wenn Fußabdrücke im Rasen über eine längere Zeit sichtbar bleiben bzw. der Rasen eine grau-grüne Färbung annimmt und eingerollte Blätter zeigt. Je Beregnungszeitpunkt sollte eine Wassermenge von 15-25 l/m 2 ausgebracht werden, um den Wurzelhorizont, mindestens aber die obersten 10 cm, vollständig zu durchfeuchten. Im Zweifelsfall wird die Durchfeuchtungszone mittels Spatenprobe überprüft. Beregnet wird am besten in den Abend- oder Nachtstunden, um die Beregnungseffizienz nicht durch Sonneneinstrahlung oder Wind zu beeinträchtigen. Wasserverbrauch und Beregnungsintervalle in Abhängigkeit von der Tageshöchsttemperatur Tageshöchsttemperatur ( C) Wasserverbrauch (l/m 2 pro Tag) Berechnungsintervall (Tage) über 30 über 5 4 25-30 3-4 5-7 20-25 2-3 7-10 unter 20 unter 2 über 10 Beregnungsfehler Häufig werden - je Beregnungszeitpunkt - zu kleine Wassermengen in zu kurzen Abständen ausgebracht. Dies führt zu einer Verflachung des Wurzelnetzes, einer trockenheitsempfindlichen Grasnarbe und einer verringerten Scherfestigkeit, die durch den Spielbetrieb zu einer lückenhaften Grasnarbe führt und zu einem höheren Anteil an Einjähriger Rispe (Poa annua). Tiefe Durchfeuchtung Flache Durchfeuchtung 21

Rasenpflege Schnitthöhe/Schnittqualität Schnittsysteme Mit Spindelmähern wird grundsätzlich die bessere Schnittqualität erzielt. Sichelmäher dagegen erlauben den Schnitt auch bei größerer Wuchshöhe. Hier ist allerdings das Abkehren des Schnittgutes erforderlich. Schnitthöhe Auf Sportrasenflächen sollte die Schnitthöhe bei 30-45 mm liegen, keinesfalls tiefer als 30 mm schneiden. Tiefer Schnitt führt besonders bei Unebenheiten zu einer lückenhaften Grasnarbe und erhöht die Anfälligkeit gegenüber Trockenperioden. Der Schnittzeitpunkt liegt bei einer Aufwuchshöhe von 60-90 mm. Er sollte so gelegt werden, dass maximal die halbe Aufwuchshöhe abgemäht wird. Für einen optimalen Rasenaspekt und hohe Narbendichte sollte aber nur ein Drittel des Aufwuchses entfernt werden. In trockenen Sommermonaten - insbesondere in der Spielpause - kann die Schnitthöhe auf 45-50 mm angehoben werden, um Beregnungswasser zu sparen und der Grasnarbe Gelegenheit zur Regeneration zu geben. Schnittgut Das Schnittgut sollte grundsätzlich abgefahren werden, wenn Sichelmäher verwendet werden bei kaltem, feuchten Wetter auf stark sandreichen Rasentragschichten Ein Verbleiben des Schnittgutes auf der Rasenfläche ist vor allen Dingen bei feinem, kurzem Schnittgut, trockenem Wetter und Verwendung von Spindel- oder Robotermähern möglich. Zweck des Schnittes: Kurzhalten des Rasens - je nach Art der Nutzung - mit dem Ziel einer dichten und blattreichen Grasnarbe. Spindelmäher Sichelmäher Rasentyp Schnitthöhe in mm Aufwuchshöhe in mm Golfgreens 3-6 4-8 Zierrasen, Fairways 15-25 30-50 Hockeyfelder 20-30 40-60 Fußballfelder 30-45 60-90 Parkplatzrasen 35-40 70-80 Landschaftsrasen 60-80 ---- 22

Rasenprobleme 6. Rasenprobleme Algen Algen treten vor allen Dingen bei lang anhaltender, feuchter Witterung, milden Temperaturen und besonders auf verdichteten, strapazierten und sehr kurz gemähten Rasenflächen auf. Hier hilft nur eine mechanische Beseitigung, denn bei Trockenheit wird aus der schmierigen Algenschicht eine harte Kruste, die mit einer Schaufel flach entfernt werden kann. Anschließend sollte die Fläche gründlich mit einem Eisenrechen aufgerissen und mit trockenem, groben Sand und Rasensaatgut bestreut werden. Damit die Algenprobleme auch bei kritischer Witterung gar nicht erst auftreten und Oberflächenwasser rasch abfließen kann, sind Bodenverdichtungen, ebenso wie Rasenfilzbildung, zu vermeiden. Regelmäßiges Aerifizieren und jährliches Besanden beugt der Algenbildung vor. Bei häufigerem Auftreten, beraten Sie unsere Rasenexperten gerne. 23

Rasenprobleme Hexenringe (Marasmius oreades u.a.) Befallfördernde Faktoren Bodenverdichtungen Ungünstige Luft- und Wasserverhältnisse Starker Rasenfilz Hexenringe können überall dort auftreten, wo Gras wächst. Der ph-wert hat keinen Einfluss auf die Entstehung von Hexenringen. In den befallenen Bereichen werden oft ph-werte von 5,1-7,9 ermittelt. Bevorzugt werden jedoch magere, sandige Standorte sowie ehemalige Waldgebiete (Wurzeln und Baumstümpfe als Ausgangspunkt des Pilzwachstums). Vorbeugung und Behandlung Ausgeglichene Nährstoffversorgung - Bodenverdichtung beseitigen Das stark wasserabweisende Myzel behindert eine erfolgreiche Bekämpfung. Deshalb muss diese Schicht so tief wie möglich durchstoßen werden (Tiefenlockerung etc.). Anschließend gründlich und durchdringend wässern (evtl. Einsatz von Wetting agent). Diese Behandlung sollte im Frühjahr oder im Herbst durchgeführt werden. 24

Jährige Rispe (Poa annua) Die Jährige Rispe ist eine unerwünschte Gräserart, weil sie zu ständiger Blütenbildung und damit zu einem unschönen Rasenaspekt führt. Bei Trockenheit stirbt die Jährige Rispe rasch ab und weist im Winter teilweise eine geringe Scherfestigkeit auf. Jährige Rispe keimt vor allen Dingen auf lückigen Grasnarben und auf verdichteten und feuchten Böden (Trittzeiger). Damit die Jährige Rispe gar nicht erst Fuß fassen kann, ist bei der Ansaat für einen schnellen Narbenschluss zu sorgen. Durch große Bewässerungsintervalle kann der Bestand an Jähriger Rispe reduziert werden, weil sie sehr trockenheitsempfindlich ist. 25

Rasenprobleme Klee Bei in Rasenflächen auftretendem Klee handelt es sich meistens um Weißklee, selten um Gelb- oder Fadenklee. Klee führt zur Veränderung der Gräser und lockt Bienen an (Bienenweide). Ursache für das Auftreten von Klee ist häufig eine mangelhafte Stickstoffversorgung, sowie Phosphatüberschuß. Gezielte Stickstoffdüngungen führen zur Reduzierung des Kleebesatzes. Bei starken Kleebesatz wird die Anwendung von Cornufera UV Unkrautvernichter + Rasendünger empfohlen. Moos Auf Sportrasenflächen tritt Moos meist nur auf, wenn die Gräser sehr langsam wachsen. Ursachen: Nährstoffmangel sehr nasser, schlecht drainierter Tragschichtaufbau Schatten von Bäumen und Gebäuden Grundvoraussetzungen für einen moosfreien Rasen ist eine gute Nährstoffversorgung und Durchlüftung. Bei vorhandenem Moos wirkt Cornufera Rasendünger + Eisen rasch und wirkungsvoll. Dabei verfärbt sich das Moos dunkelbraun bis schwarz. Der enthaltene Stickstoff führt zu einem starken Gräserwachstum, dadurch schließen sich die entstandenen Lücken rasch. Wenn die Ursache der Vermoosung (Nährstoffarmut, Nässe) nicht beseitigt wird, ist allerdings mit einer baldigen Neuvermoosung zu rechnen. Mit Hauert Cornufera LawnSand werden verdichtete Rasenflächen durchlässiger und gleichzeitig dem Moos die Feuchtigkeit entzogen. 26

Rasenfilz Ursache für hellgrün aussehende Rasenflächen, deren Wachstum trotz Düngung und Bewässerung stagniert, ist häufig eine Verfilzung. Rasenfilz ist in aller Regel eine dunkelbraune Schicht aus nicht abgebautem organischen Material auf der Bodenoberfläche. Sie besteht aus lebenden und toten Wurzeln, Ausläufern und Resten von Schnittgut. Rasenflächen mit Filzauflage sind bei Nässe weich und schwammig. Die Gräser wurzeln nur noch oberflächlich in der Filzschicht, wodurch die Scherfestigkeit der Grasnarbe leidet und die Empfindlichkeit gegenüber Trockenheit zunimmt. Rasenfilz entsteht vor allem auf sandreichen Tragschichten mit eingeschränkter biologischer Aktivität. Überhöhte Stickstoffdüngung, insbesondere mit physiologisch sauer wirkenden Düngemitteln wie schwefelsaurem Ammoniak fördern die Filzbildung. Bei vorhandenem Rasenfilz ist die Filzschicht durch Vertikutieren auf 5-15 mm tief zu durchschneiden. Das Vertikutiergut ist auf jeden Fall abzukehren. Zur Förderung der bilogischen Aktivität ist nach dem Vertikutieren mit Hauert Cornufera granuliert (organisch-mineralischer NPK-Dünger) mit 70 g/m 2 zu düngen. 27

Rasenprobleme Regenwürmer Die sonst für Gartenböden recht nützlichen Regenwürmer sind auf Rasenflächen unerwünscht. Bei zu starkem Regenwurmbesatz, der vor allen Dingen im Frühjahr und im Herbst durch eine Vielzahl von Kothäufchen sichtbar wird, entsteht eine schwammige Grasnarbe und die Bespielbarkeit der Rasenfläche wird deutlich eingeschränkt. Da Regenwürmer in der Regel auf bindigen, lehmhaltigen Böden auftreten, empfiehlt es sich, solche Rasenflächen einmal pro Jahr mit scharfkantigem, gewaschenem Quarzsand der Körnung 0-2 mm mit 5 l/m 2 zu besanden. Diese Maßnahmen führt mittelfristig dazu, dass der Regenwurmbesatz reduziert wird. Sofort wirksam ist die Düngung mit 30 g/m 2 schwefelsaurem Ammoniak, um den ph-wert in einen für Regenwürmer ungünstigen Bereich abzusenken. Die Kothäufchen können gut mit dem Schleppnetz eigeebnet werden, zum Einebnen nicht walzen. 28

Schneeschimmel (Fusarium nivale) Schneeschimmel ist eine weit verbreitete Pilzkrankheit, die vor allem in Rasenflächen mit mittlerem bis hohem Pflegeaufwand anzutreffen sind. Das Auftreten von Schneeschimmel ist nicht an Frost oder Schnee gebunden. Eine lange Abdeckung der Flächen mit Schnee ist aber befallsfördernd. Bei hoher Luftfeuchtigkeit und kühler Witterung (0-8 C) kann die Infektion fast ganzjährig erfolgen. Schadbild Schneeschimmel, eine Nassfäule, zeigt zu Beginn der Infektion, meist im Sommer, zunächst kleine kreisrunde wäsrig-graue Flecken mit einem Durchmesser von 2,5-5 cm. Unter ungünstigen Bedingungen können die Flecken bis zu 30 cm groß werden. Bei fortgeschrittenem Befall kann sich (siehe Foto) ein dunkler Rand bilden, welcher die aktive Zone der Infektion darstellt. Bei hoher Luftfeuchtigkeit oder im Morgentau kann dort ein dichtes watteartiges weißgraues oder rosafarbenes Pilz-Myzel beobachtet werden. 29

Rasenprobleme Bekämpfung und vorbeugende Maßnahmen Da kaum noch Fungizide mit Rasenzulassung zur Bekämpfung des Schneeschimmels existieren, sollte vorbeugenden Maßnahmen größere Aufmerksamkeit geschenkt werden. An erster Stelle steht eine ausgewogene Düngung. Ab spätestens Ende August sollten nur noch Dünger mit einem ausgewogenen Nährstoffverhältnis (z.b. Hauert Cornufera 16+7+16) oder kaliumbetonte Dünger wie Hauert Cornufera Herbst- und Ansaatdünger oder Cornufera NK verwendet werden. Hierdurch wird eine Verstärkung der äußersten Pflanzenhaut gefördert, die ein Eindringen der Pilzsporen in die Pflanze erschwert. Des Weiteren sollten alle Maßnahmen ergriffen werden, die ein schnelleres Abtrocknen der Flächen nach Niederschlägen und Morgentau fördern, wie Absammeln von Laub und Schnittgut Reduzierung des Rasenfilzes Trockenhalten der Bodenoberfläche (Drainieren, Besanden, Vertikutieren, Aerifizieren) Tau abwedeln (Golfgrüns) Gründliches Vertikutieren infizierter Stellen im Frühjahr, komplettes Entfernen von infiziertem Material Kalkgaben im Herbst vermeiden da der Pilz alkalische Verhältnisse bevorzugt Optimierung der Luftzirkulation 30

Unkraut Unkräuter in Sportrasenflächen beeinträchtigen die für einen optimalen Spielbetrieb nötige homogene Grasnarbe und stellen eine Nährstoffkonkurrenz zu den Gräsern da. Ursachen für Unkrautbesatz sind häufig lückige Gräserbestände und eine mangelhafte Nährstoffversorgung. Maßnahmen Bei vereinzeltem Auftreten genügt ein Ausstechen und anschließendes Nachsäen. Regelmäßiges Vertikutieren und eine ausgewogene Düngung mit Langzeitrasendüngern hilft den Unkrautbesatz zu reduzieren. Eine chemische Bekämpfung ist mit Cornufera UV Unkrautvernichter + Rasendünger möglich. Dabei werden in einem Arbeitsgang die gängigen Rasenunkräuter wie, Wegerich, Löwenzahn, Gänseblümchen, Vogelmiere, Hahnenfuß, Hornkraut und Weißklee wirkungsvoll bekämpft und gleichzeitig die entstandenen Lücken durch neues Gräserwachstum rasch geschlossen. Cornufera UV Unkrautvernichter + Rasendünger wird bei wüchsigem Wetter (Mai - September) mit 30 g/m 2 auf feuchten, z.b. taunassen Rasen, 3-4 Tage nach dem letzten Schnitt ausgebracht. Das Produkt wirkt selektiv über Blatt und Wurzel, daher nicht in Regenperioden anwenden und erst 8 Tage nach der Ausbringung mähen. Ampfer Breitwegerich Distel Gänseblümchen Löwenzahn Taubnessel Spitzwegerich Klee 31

Rasengräser 7. Rasengräser Die Grasfamilie (Gramineae oder Poaceae) umfasst rund 10.000 Arten und ist damit eine der gattungs- und artenreichsten unter den blühenden Pflanzen. Sicherlich ist sie die wichtigste Pflanzenfamilie für die Menschheit überhaupt, gehören zu ihr, neben den Futtergräsern der Wiese, doch auch die Getreidearten einschließlich Mais, Hirse, Reis, Zuckerrohr usw. Die Graspflanze gehört den Einkeimblättrigen 1 (Monocotyledoneae) an. Im Unterschied zu anderen Pflanzen bringt sie nur kleine, unscheinbare Blüten hervor, die zu mehreren den Blütenstand bilden: hier unterscheidet man Ähren (z.b. Deutsches Weidelgras), Rispen (z.b. Wiesenrispe), Trauben (z.b. Perlgras); und weitere Zwischenformen. Die meisten Gräser blühen zwischen Mai und August, jeweils innerhalb ungefähr einer Woche; die Pollen werden vom Wind verfrachtet. Wuchsformen: Wir unterscheiden horstbildende und ausläufertreibende Gräser, bei Letzteren wird unterschieden in oberirdische und unterirdische Ausläufer. Horstgras oberirdische Ausläufer unterirdische Ausläufer Lolium perenne, Agrostis stolonifera Poa pratensis Festuca ovina Poa trivalis Festuca rubra rubra In Rasenmischungen werden Horstgräser und ausläuferbildende Gräser kombiniert, da Horstgräser nicht in der Lage sind, entstehende Lücken, wieder zu schließen. Hat man in der Vergangenheit häufig landwirtschaftliche Futtergräser angesät und regelmäßig gemäht, werden die Gräser mittlerweile systematisch auf ihre Eignung für die unterschiedlichen Anforderungen an Rasenflächen geprüft und selektiert. So kommt es beim Sportrasen im Wesentlichen darauf an, dass sich aktives Wachstum und ganzjährige Regenerationsfreudigkeit der Rasenfläche mit einer scherfesten und belastbaren Rasennarbe verbindet, um den spezifischen Anforderungen gerecht zu werden. 1 Diesen Umstand macht man sich bei der selektiven Bekämpfung von Unkraut im Rasen zu Nutze - im Unterschied zu den Gräsern gehören die im Rasen unerwünschten Kräuter den Zweikeimblättrigen (Dikotyledoneae) an. 32

Die wichtigsten Gräser für den Sportrasen Das Deutsche Weidelgras (Lolium perenne), mit seiner hervorragenden Strapazierfähigkeit und die Wiesenrispe (Poa pratensis), welche mit Ihren unterirdischen Ausläufern in Lücken hinein wächst, sind die beiden wichtigsten Sportrasengräser - zusammen bilden sie die Grundlage für einen strapazierfähigen und trittfesten Rasen mit kräftigem Wurzelwerk, wie er für Sportrasenflächen benötigt wird. Das Deutsche Weidelgras (Lolium perenne) keimt sehr rasch und ist verhältnismäßig starkwüchsig - schnell wird eine dichte Narbe gebildet. Mit dem guten Nachwuchsvermögen geht eine hohe Strapazierfähigkeit (Trittfestigkeit) einher, ebenso eine gute Wurzelreißfestigkeit. Die Ansprüche an die Wasser- und Nährstoffversorgung sind hoch. Da es sehr rasch keimt (5-7 Tage) ist es sehr gut für Nachsaaten geeignet. Abb. Beim Deutschen Weidelgras handelt es sich um ein horstbildendes Gras. Wichtige Bestimmungsmerkmale: Jüngstes Blatt gefaltet, Blattoberseite deutlich gerieft, Blattunterseite stark glänzend, Treibgrund rot-violett. Im maritimen Klima wintergrün - ansonsten eine kurze Winterruhe. 600 Samen/Gramm Reine Lolium-Rasenmischungen verwendet man insbesondere wenn in kurzen Spielpausen eine schnelle Narbenregeneration notwendig ist; bei diesen Rasenmischungen werden besonders schnell keimende Lolium-Sorten verwendet. Auch für Nachsaaten im zeitigen Frühjahr und Spätherbst, wenn die Bodentemperatur deutlich unter 10-12 C liegt, werden speziell geeignete Lolium-Rasenmischungen verwendet. Die Wiesenrispe (Poa pratensis) ist sehr wichtig für die Strapazierfähigkeit und Regnerationskraft des Sportrasens. Sie ist kurztriebig, hat ein mittelfeines Blatt, ist sehr dichtwüchsig, winterhart und von dunkelgrüner Farbe. Zahlreiche unterirdische Ausläufer bilden neue Pflanzen und füllen die Lücken im Rasen. Die Ansprüche an die Nährstoffversorgung sind hoch. Während die Wiesenrispe selbst bei Trockenheit lange grün bleibt (ihre Wurzeln können Wasser und Nährstoffe speichern), gedeiht sie schlecht auf kalten, schweren Böden oder sauren Sandböden. 33

Rasengräser Dem Problem ihrer zögerlichen Anfangsentwicklung, die Keimung erfolgt unter optimalen Bedingungen (Temperatur) erst nach 15-21 Tagen, begegnet man einerseits durch die Kombination mit nicht zu schnell keimenden Lolium-Sorten in entsprechenden Rasenmischungen, andererseits durch die Behandlung der Wiesenrispe mit Keimbeschleuniger um damit eine bessere Keimung und schnellere Keimlingsentwicklung zu erreichen. Eine Lolium-Dominanz in der Frühphase nach der Keimung soll vermieden werden. Die Behandlung von Saatgut zum Zwecke der Beschleunigung der Keimung (z.b. Headstart ) meint die Umhüllung des Samenkorns mit Spurennährstoffen und organischen Substanzen. Damit wird die Zellteilung während der Keimung stimuliert und im Weiteren die Trieb- und Wurzelbildung gefördert. Mangelerscheinungen bei Jungpflanzen werden somit minimiert, eventuellen Stresssituationen wird frühzeitig vorgebeugt. Abb. - Bei der Wiesenrispe (Poa pratensis) handelt es sich um ein Gras mit unterirdischen Ausläufern. Wichtige Bestimmungsmerkmale: jüngstes Blatt gefaltet, Blattoberseite mit Doppelrille (Skispur), Blatt parallelrandig mit Kahnspitze, kurzes kragenförmiges Häutchen. 3300 Samen/Gramm. Einen relativ hohen Anteil an Wiesenrispe, ca. 40 % in unterschiedlichen Sorten, enthalten Rasenmischungen für die Neuansaat. Aber auch Rasenmischungen, die auf die Bestandsverbesserung des vorhandenen Rasens abzielen, enthalten einen Anteil an Wiesenrispe (ca. 10-20 %), sie finden während des Sommers Verwendung, z.b. im Rahmen einer Regeneration während der Spielpause. Im Falle des Einsatzes von Rasenmischungen, die einen Anteil Wiesenrispe enthalten, sollte die Bodentemperatur deutlich über 12 C liegen. Weitere Arten und Sorten spielen im Bereich Sportrasen nur eine untergeordnete Rolle (z.b. Rotschwingel (Festuca rubra), Lägerrispe (Poa supina) oder Rohrschwingel (Festuca arundinacea)), so dass sie nur im Falle spezieller Anforderungen zum Einsatz kommen - beispielsweise zeigt sich der Rohrschwingel durch sein tiefreichendes Wurzelwerk (bis zu 90 cm) als besonders tolerant gegenüber Trockenheit. 34

Saatgutqualität Nur die sorgfältige Auswahl von besonders belastbaren Gräsern in Kombination mit neuen Technologien zur Keimbeschleunigung gewährleistet eine maximale Nutzungsmöglichkeit und erfüllt alle Ansprüche, die an eine moderne Rasenfläche gestellt werden. Die Saatgutqualität wird vorrangig durch die genetische Qualität der Rasengräser bestimmt. Aber auch technische Aspekte wie die Reinheit und die Keimfähigkeit spielen eine wichtige Rolle. Bei der Bewertung der Sorten spielen u.a. folgende Kriterien eine Rolle (ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben): Visueller Aspekt bei Rasenflächen Funktionelle Anforderung Narbendichte (locker, dicht) Narbentragfähigkeit Narbenstruktur (grob, fein) Elastizität der Gräser Wuchsform Anforderungen an die Sorten Horstbildende Gäser Tiefschnittverträglichkeit Gräser mit oberirdischen Ausläufern Schnittbild Gräser mit unterirdischen Ausläufern Scherfestigkeit / Belastbarkeit Krankheitstoleranz Trockenheitstoleranz Blatttextur, Blattfarbe 35

Hauert Günther Düngerwerke GmbH Beuthener Str. 41 D-90471 Nürnberg Tel. 0049 (0) 9 11 / 941 18 18 0 Fax 0049 (0) 9 11 / 941 18 18 1 kontakt@hauert.com www.hauert.de