Das Glas- und Heimatmuseum Warndt - Entstehung und Aufgabe

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Transkript:

Abb. 2010-2/206 Glas- und Heimatmuseum Warndt / Glas auf den Tisch!, Koje 7, Geschenketisch mit Pressglas, Foto Hans-Dieter Morche Burkhardt Valentin 2010 Das Glas- und Heimatmuseum Warndt - Entstehung und Aufgabe Abb. 2010-2/207 Glas auf den Tisch! Glas- und Heimatmuseum Warndt Völklingen-Ludweiler 2010 Einband Begleitheft zur Dauerausstellung Im Jahr 1999 veranstaltete der Heimatkundliche Verein Warndt (Völklingen-Ludweiler) eine viel beachtete Glasausstellung anlässlich der 1000-Jahrfeier des Warndt [Waldgebiet beiderseits der saarländischlothringischen Grenze westlich von Saarbrücken]. Gezeigt wurden Produkte der Fenner Glashütte von verschiedenen Leihgebern insbesondere aus der Zeit von 1880 bis 1939. Eine erste schriftliche Bestandsaufnahme fand ihren Niederschlag in einem repräsentativen Band in der Herausgeberschaft des Heimatkundlichen Vereins: Die Glashütten im Warndt, der nach kurzer Zeit vergriffen war. In den Folgejahren gab es zwei weitere Glasausstellungen in Völklingen und Gersweiler, die sehr viele Besucher anzogen und auf die 300- jährige Glashüttentradition in unserer Region aufmerksam machten. In der Beschäftigung mit dem Thema Glashüttenwesen im Saarland und in Lothringen wuchs der Gedanke, im Gebäude des früheren Warndt- Heimatmuseums, das wegen bergbaulicher Einwirkungen geschlossen werden musste, nach der Teilsanierung des Gebäudes durch die Stadt Völklingen einen musealen Neuanfang mit einem Glas- und Heimatmuseum anzustreben. Seite 200 von 542 Seiten PK 2010-2-05 Stand 15.07.2010

In einem Workshop der Industriekultur Saar GmbH (IKS) diskutierten im Jahr 2002 Museumsexperten aus dem Saarland und Lothringen, Kunsthistoriker und Glasinteressierte unter der Moderation der IKS und Beteiligung der Stadt Völklingen die Frage der Bedeutung des Glashüttenwesens für unsere Region und seine gegenwärtige museale Behandlung. Festgehalten wurde, dass die Glasherstellung im Saarland, nach Kohle und Stahl, bis weit hinein ins 20. Jahrhundert der wichtigste Wirtschaftsfaktor war und in Lothringen immer noch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Heute bemühen sich vor allem Sammlerinnen und Sammler um eine Erhaltung der letzten Zeugnisse dieser einst blühenden Industrie, denn Glas ist zugleich Kultur, Kunst und Gebrauchsgegenstand. Die Arbeitsgruppe stellte einhellig fest, dass eine generelle wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Glashüttenwesen in der Saarregion bisher nicht stattfindet. Es ist jedoch im Interesse der ganzen Region notwendig und wertvoll, grenzüberschreitend ein Glasmuseum aufzubauen. Glashüttenwesen und Glasindustrie haben ihren Platz in der Industriegeschichte der Region neben Kohle und Eisen. Es ist daher eine öffentliche Verpflichtung, unter Einbeziehung ehrenamtlicher Kräfte, die Erinnerung und das Erbe dieses Industriezweiges zu bewahren. Angespornt von diesem Arbeitsergebnis haben Mitglieder des Heimatkundlichen Vereins Warndt und Glassammler die I- nitiative ergriffen und sich die Aufarbeitung der Geschichte und die Präsentation des Glases zum Ziel gesetzt. Vorbilder sind die Glasmuseen in Wertheim, Gernheim, Rheinbach oder Immenhausen, aber auch das ebenfalls ehrenamtlich aufgebaute und geleitete Glasmuseum in Meisenthal (Lothringen). Allerdings wird in Ludweiler ein ganz besonderer Weg verfolgt, der dem Projekt einen einmaligen Charakter verleiht, mit dem es sich von allen anderen Glasmuseen abhebt. Seit dem Frühjahr 2005 liegt nach intensiver Vorarbeit einer Arbeitsgruppe des Heimatkundlichen Vereins Warndt eine Museumskonzeption vor, die den modularen Aufbau eines Glas- und Heimatmuseums für die Saarregion beschreibt. Im Auftrag der IKS hat die Volkskundlerin Frau Renate Talkenberg-Bodenstein, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Historischen Museum Saar, in dem Konzept einen Weg aufgezeigt, wie im Laufe von wenigen Jahren Schritt für Schritt ein Museum mit überregionaler Bedeutung entstehen kann, das sich schwerpunktmäßig mit einem Werkstoff beschäftigt, der aus dem Leben der Menschen nicht weg zu denken ist: Glas. Dabei wird der Versuch unternommen, regionalgeschichtliche und sozialgeschichtliche Aspekte stärker einzubeziehen, als dies in anderen Glasmuseen der Fall ist. Die 35-jährige Arbeit des Heimatkundlichen Vereins am Warndtheimatmuseum ist dafür eine wertvolle Grundlage. Das vorhandene Museumskonzept garantiert dem zukünftigen Museum ein Alleinstellungsmerkmal, sowohl den Heimatmuseen im Saarland als auch den bestehenden Glasmuseen in Deutschland und Lothringen gegenüber. Erstmalig steht die Beschäftigung mit dem im 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in handwerklicher Manier gefertigten Gebrauchsglas (Pressglas) im Mittelpunkt, das ab den 1920-er Jahren mehr und mehr halb- und vollautomatisch hergestellt wurde. Diese Entwicklung vom Glasgewerbe zur Glasindustrie lässt sich am Beispiel der saarländischen Glashütten insbesondere der Fenner Hütte hervorragend darstellen. Hinzu kommt, dass die Gründung vieler Orte in unserem Raum auf Glashütten zurückgeht Erwähnt seien nur Lauterbach, Karlsbrunn und Klarenthal. Keine Gründung von Glasmachern ist Ludweiler, wie fälschlicher Weise hie und da zu lesen ist. Allerdings wurde in Ludweiler 12 Jahre nach seiner Besiedlung (1616) die erste Glashütte im saarländischen Warndt gegründet, was der Wahl des Museumsstandortes Ludweiler ihre historische Begründung und Berechtigung gibt. Im April 2005 hat sich die Mitgliederversammlung des Heimatkundlichen Vereins nach teilweise heftigen Diskussionen nahezu einstimmig für den Aufbau eines neuen Museums ausgesprochen, das sich dem Thema Glas im Kontext unserer Heimatregion widmen soll. Nach weiteren intensiven Vorberatungen haben der Stadtrat und die Stadt Völklingen die herausragende Bedeutung dieses Projektes anerkannt, im Haushalt 2006 Mittel eingestellt und für die Folgejahre eine weitere Unterstützung in Aussicht gestellt. Dies hat im Dezember 2006 eine erste Auftragsvergabe ermöglicht. In bereits sanierten Räumen des 1. Obergeschosses des denkmalgeschützten ehem. Bürgermeisteramtes entstanden mit umfangreichen Schreinerarbeiten 13 unterschiedlich große Kojen, in die der Besucher durch eine Glasscheibe, wie durch ein Fenster, hineinsieht. Nach der Arbeit der Handwerker begann die eigentliche museale Aufgabe entsprechend dem vorgegebenen Konzept. Bei der Umsetzung ergab sich eine Fülle von Schwierigkeiten, die gemeistert wurden, auch wenn im Zuge der Detailarbeit immer neue Fragenstellungen auftauchten. Heute beherbergen diese Räumen die Keimzelle des neuen Museums: die Dauerausstellung Glas auf den Tisch. In ihr werden in der Darstellung verschiedener Tischsituationen Lebensbilder aus der Zeit von 1880 bis 1955 erzählt oder historische Gegebenheiten beschrieben und mit Glas der jeweiligen Zeit illustriert. Im Mittelpunkt jeder Koje steht ein Tisch, der mit seiner Funktion einen Raum und einen Teil des Alltagslebens charakterisiert. Tische und andere Möbel tragen dabei die zeittypischen Gebrauchs- und Ziergläser aus regionaler Produktion. Bei der Gestaltung der Tische wurde soweit wie möglich auf den Fundus an volkskundlichen Gegenständen des Heimatkundlichen Vereins Warndt zurückgegriffen. Für den Betrachter wird damit die Vergangenheit lebendig. Schrifttafeln geben weitere Informationen. Die gezeigten Glasstücke stammen überwiegend von Privatsammlern, die bereit waren, ihre Sammlungen in das Museum einzubringen. Damit wird es auch möglich in einem Schaudepot im Dachgeschoss einen Überblick über die Glasproduktion zum Ende des 19. Jahrhunderts und die ersten drei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts zu geben. In dem ebenfalls sanierten Teil des 2. Obergeschosses bieten sich Räume für dieses Teilprojekt an. In der ersten Phase liegt der Schwerpunkt der Präsentation auf der Gebrauchsglasproduktion (Press- und Hohlglas) der Fenner Hütte. Aber auch die Flaschenglashütten Stand 15.07.2010 PK 2010-2-05 Seite 201 von 542 Seiten

Luisenthal, die Kristallglashütte Wadgassen vor 1919, lothringisches Glas aus Meisenthal, St. Louis, Vallérysthal, Portieux und Baccarat werden dokumentiert. Auch dazu werden schriftliche Informationen erarbeitet. Ergänzt wird das Schaudepot durch eine kleine Bibliothek mit Fachliteratur, die vor allem den Glasliebhaber und den Sammler, aber auch den Genealogen und Historiker ansprechen wird. Abgerundet wird der erste Ausbauschritt durch eine Video-Ecke, in der zwei Dokumentarfilme über die Glasherstellung in St. Ingbert und Wadgassen aus dem Jahr 1962 gezeigt wird. Glas auf den Tisch! Begleitheft zur Ausstellung Glas- und Heimatmuseum Warndt Völklingen-Ludweiler 2010 Herausgeber: Heimatkundlicher Verein Warndt e.v. Vorsitzender Karl Werner Desranges Am Bürgermeisteramt 5 D - 66333 Völklingen-Ludweiler Redaktion: Burkhardt Valentin, Michael Jähne Gestaltung Nina Jäger Fotografische Arbeiten Hans-Dieter Morche ISBN 978-3-9809990-6-8 DIN A5, ca. 50 Seiten, 5.- + Porto MAIL glasmuseum@warndt.de TEL (068 98) 436 26 Inhalt (Auszug) Klaus Lorig, Vorwort Oberbürgermeister der Stadt Völklingen Delf Slotta, Warum das Saarland ein Glasmuseum braucht Burkhardt Valentin, Das Glas- und Heimatmuseum Warndt - Entstehung und Aufgabe Michael Jähne, Glas im Alltag von 1880 bis 1960 aufgetischt in 13 Kojen Koje 1... Bürgermeisteramt Koje 2... Stammtisch Koje 3... Weintisch Koje 4... Hochzeitstisch Koje 5... Gartenlaube Koje 6... Kaffeetisch Koje 7... Geschenketisch Koje 8... Nähtisch Koje 9... Nachttisch Koje 10... Waschtisch Koje 11... Wickeltisch Koje 12... Küchentisch Koje 13... Vorratsraum Steckbriefe ausgewählter Glashütten: Fenne - Wadgassen - Luisenthal - Meisenthal - Portieux Abb. 2010-2/208 Glas- und Heimatmuseum Warndt / Glas auf den Tisch!, Koje 6, Kaffeetisch mit Pressglas, Foto Hans-Dieter Morche Seite 202 von 542 Seiten PK 2010-2-05 Stand 15.07.2010

Abb. 2010-2/209 Glas- und Heimatmuseum Warndt / Glas auf den Tisch!, Koje 12, Küchentisch mit Pressglas, Foto Hans-Dieter Morche Siehe unter anderem auch: PK 2000-1 SG, Ausstellung "Die Glashütten im Warndt" im Ehem. Rathaus Gersweiler PK 2000-2 Nest, Ausstellung "Die Glashütten im Warndt" im Ehem. Rathaus Gersweiler PK 2000-2 Nest, Fenner Eier und die Glashütten im Warndt PK 2001-3 Valentin, Pressglas-Leuchter aus Fenne PK 2001-5 Nest, Ein neues Buch zur Fenner Hütte: Glas und Ton für Kunst und Lohn - ein kulturgeschichtlicher Überblick von Saarbrücken bis Völklingen und Warndt PK 2001-5 Valentin, Pressglas der Manufacture Royale en Cristaux de Bayel und der Glashütte in Fains bei Bar le Duc PK 2002-1 Valentin, Bilder von einer Tagesreise nach Portieux und Vallérysthal Ende 2001 PK 2004-1 Fehr, Valentin, SG, Ein interessantes Pressglas mit Marke SV - ein Hirt mit Tracht und Hut auf einem Felsen stehend PK 2004-1 Valentin, Sammeln, eine Lust [Pressglas aus der Fenner Glashütte bei Saarbrücken] PK 2004-3 Valentin, SG, Musterbuch St. Louis 1887 (Auszug Pressglas) und Musterbuch Meisenthal 1863, Titelblatt Duponchel & Gosse Fils, Paris PK 2005-1 Fehr, Valentin, SG, Musterbuch Baccarat um 1880 (?), Tafeln No. 271, 272 & 273, Articles divers; Zu Pressglas von S. Reich 1880 von Baccarat 1880-1893 und von St. Louis 1887 PK 2005-2 Valentin, SG, 3. Treffen der Leser der Pressglas-Korrespondenz 2005 im Saarland PK 2007-2 Valentin, Glas- und Heimatmuseum Warndt - ein Werkstattbericht PK 2007-4 Valentin, Glas- & Heimatmuseum Warndt eröffnet Ausstellung Glas auf den Tisch : Glas der Fenner Glashütte, Kristallerie Wadgassen, Louisenthaler Flaschenglashütte, lothringische Glashütten Meisenthal, Vallérysthal und Portieux PK 2008-2 Valentin, Berichte über die Eröffnung des Glas - & Heimatmuseum Warndt in Ludweiler PK 2008-4 Valentin, Ein Jahr Glas- und Heimatmuseum Warndt in Ludweiler - Sonderverkauf mit Glasartikeln zur bevorstehenden Adventszeit PK 2008-4 Valentin, SG, Glas- und Heimat-Museum / Heimatkundl. Verein Warndt e.v., Ludweiler PK 2009-4 Valentin, Glasmuseum Warndt im Gruppenkatalog Straße des Feuers Stand 15.07.2010 PK 2010-2-05 Seite 203 von 542 Seiten

PK 2010-2 Jähne, Das Glas- und Heimatmuseum Warndt in Völklingen-Ludweiler Artikel aus Der Glasfreund 2010-35 WEB www.heimatkundlicher-verein-warndt.eu PK 2001-5 Anhang 05, SG, Valentin, MB Portieux 1894 (Auszug) PK 2002-1 Anhang 02, SG, Valentin, MB Böhringer 1930 (Auszug) PK 2003-4 Anhang 08, SG, Valentin, Fleck, MB Meisenthal 1882, 1884, 1889 (Auszug) PK 2004-1 Anhang 07, SG, Jentsch, Valentin, MB Pressglas Villeroy & Boch, 1874, 1884, 1898, 1908 (Auszüge) PK 2004-3 Anhang 01, SG, Valentin, MB Compagnie des Cristalleries de Saint-Louis, 1887 (Auszug) PK 2005-1 Anhang 17, SG, Valentin, MB Cristalleries de Saint-Louis, 1887 (erw. Auszug) PK 2006-1 Anhang 18, SG, Valentin, Jentsch, MB Pressglas Villeroy & Boch, 1874, 1884, 1898, 1908 (Auszüge; erweitert) Abb. 2010-2/210 Glas- und Heimatmuseum Warndt / Glas auf den Tisch!, Koje 2, Stammtisch mit Pressglas, Foto Hans-Dieter Morche Seite 204 von 542 Seiten PK 2010-2-05 Stand 15.07.2010