Grundlagen der Videokommunikation Grundlagen und Normen Administrator-Schulung 1 Grundlagen und Normen H.320 H.323 SIP Datenübertragung Administrator-Schulung 2
H.320 Der Standard H.320 der ITU-T regelt die Grundlagen für die Videokommunikation über das leitungsvermittelte schmalbandige ISDN-Netz. Er definiert: die Anforderungen für die Verarbeitung der Audio- und Videodaten, die Formate für die Medienübertragung, die weiteren Protokolle für die Rufsignalisierung und die Synchronisierung der Kommunikationsverbindungen. Administrator-Schulung 3 H.323 (I) H.323 ist ein internationaler ITU -Standard für die Sprach-, Daten- und Video-Kommunikation über paketorientierte Netze, der die spezifischen Fähigkeiten von Endgeräten im IP- Umfeld festlegt. "Packet-based multimedia communications systems" Er wurde aus dem H.320-Standard abgeleitet und soll die Interoperabilität der Herstellerprodukte garantieren. Dazu werden vier Hauptgruppen und deren Kommunikation untereinander beschrieben: Terminals, Gateways, Gatekeeper und MCUs (Multipoint Control Units). Administrator-Schulung 4
H.323 (II) H.323 definiert die Multimedia-Kommunikation über LANs, die keine garantierte Dienstgüte zur Verfügung stellen. Auftretende negative Effekte, wie: Paketverluste, Jitter und andere Verzögerungen sollen minimiert werden. Administrator-Schulung 5 H.323 (III) H.323 ist eine sogenannte Regenschirm -Norm, welche andere Standards zusammenfaßt. Sie definiert z.b.: H.221: Strukturierung von Video und Audio-Bitströmen H.230: Multiplexing über mehrere ISDN-Kanäle H.231: Multipoint Control Unit (MCU) H.232: Verbindungsaufbau H.233: Verschlüsselungstechniken H.245: Kontrollprotokoll H.248: Nutzung von Gateways Administrator-Schulung 6
H.323 (IV) Videostandards H.261: Videokodierung und -komprimierung mit ca. 10:1 H.262: Videokodierung und -komprimierung H.263: Videokodierung und -komprimierung mit ca. 50:1 H.264: Videokodierung und -komprimierung mit ca. 100:1 H.265: Videokodierung und -komprimierung mit ca. 200:1 Audiostandards G.711, G.722, G.723, G.728, G.729 Datenübertragung Sie wird mittels H.239 spezifiziert. Dieses Protokoll ist kein Bestandteil von H.323, aber besitzt inhaltlich enge Zusammenhänge. Administrator-Schulung 7 Videokomprimierung H.323 legt u.a. die Videonormen der Reihe H.26x fest. Name der Norm H.263 H.261 H.262 H.264 H.265 1988 1994 1995 Jahr der Standardisierung 2003 2013 Administrator-Schulung 8
Vergleich von Auflösungen QXGA: 2048 x 1536 1080p: 1920 x 1080 720p: 1280 x 720 VGA: 640 x 480 QCIF: 176 x 144 Angaben in Pixeln Administrator-Schulung 9 Wichtige ITU-Standards zur Kodierung von Audiosignalen Standard Bandbreitenbedarf in kbps Audiobandbreite in khz Basis- Algorithmus G.711 64 3,1 PCM (Pulse Code Modulation) G.721 32 3,1 ADPCM (Adaptive PCM) G.722 48, 56 oder 64 bis 7 SB-ADPCM (Sub Band ADPCM) G.722.1 24 oder 32 bis 7 - G.722.1C (Siren 14) 24, 32 oder 48 bis 14 - G.723 5,3 oder 6,3 5,3 MP-MLQ (Multipulse Maximum Likelyhood Quantization) G.726 16 oder 24 3 ADPCM (Adaptive PCM) G.727 32 oder 40 3 ADPCM (Adaptive PCM) G.728 16 2,4-3 LD-CELP (Low Delay Code Excited Linear Prediction) G.729 8 3 CS-ACELP (Conjugate Structure Algebraic Code Excited Linear Predictive) AAC-LD 24, 48, 96 oder 128 11 MPEG4-AAC (MPEG4 Advanced Audio Coding) Administrator-Schulung 10
SIP SIP (Session Initiation Protocol) war ursprünglich eine Punktzu-Punkt Version von SAP (Session Announcement Protocol) und wurde bereits 1999 in den MBone-Tools veröffentlicht (RFC 2543) vorrangig für Verbindungsaufbau entworfen sehr einfaches, leicht verständliches Protokoll mit geringem Aufwand der Implementierung für Hersteller verschlüsselte Variante ist SIPS (SIP Secure) Prinzipieller Aufbau besteht aus vier Komponenten: User Agent (Client) Proxy Server (Schaltstelle für Clienten) Redirect Server (Hilfsserver für Proxy-Server) Registrar Server (zentrale Vermittlungsstelle) im DFN keine Anmeldung am Proxy Server notwendig Administrator-Schulung 11 Datenübertragung H.239 (H.323) Parallele Nutzung von zwei Videoströmen (Live Video & Präsentationsvideo) üblicherweise für Video und Datenpräsentation genutzt Kompatibilität zwischen den Herstellern ist hergestellt BFCP (SIP) BFCP = Binary Floor Control Protocol Datenübertragung im zweiten Videokanal bei SIP Administrator-Schulung 12