zur Naturkunde Neue oder wenig bekannte Tachiniden (Diptera) Stuttgarter Beiträge New or little known Tachinidae (Diptera) from Spain and Portugal

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Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde Serie A (Biologie) l. )Lr 6 Herausgeber: Staatliches Museum für Naturkunde, Schloss Rosenstein, 7000 Stuttgart 1 Stuttgarter Beitr. Naturk. Ser.A Nr. 370 7S. Stuttgart, 3 1.12. 1984 Neue oder wenig bekannte Tachiniden (Diptera) aus Spanien und Portugal New or little known Tachinidae (Diptera) from Spain and Portugal Von Hans-Peter Tschorsnig, Stuttgart Mit 6 Abbildungen Summary Two new species, Exorista salmantica n. sp. from Spain and Zeuxia antoniae n. sp. from Portugal, are described. Also a description of the hitherto unknown female of Rioteria submacula Herting and its eggs is given. Zusammenfassung Zwei neue Arten, Exorista salmantica n. sp. aus Spanien und Zeuxia antoniae n. sp. aus Portugal werden beschrieben. Zudem wird eine Beschreibung des bisher unbekannten Weibchens von Rioteria submacula Herting und seiner Eier gegeben. Exorista salmantica n. sp. Kopf: Augen sehr spärlich behaart, nackt erscheinend. Stirn so breit wie 0,92 eines Auges, Stirnstreifen so breit wie 0,9 eines Parafrontale. Ozellarborsten so lang wie die inneren Orbitalborsten, unmittelbar hinter der Mittellinie des Vorderozellus stehend. Äußere Vertikalborsten undeutlich. 4 5 starke Stirnborsten gehen auf die Wangen herab, die unterste steht auf der Höhe der oberen 2/5 des 3. Fühlergliedes, spärliche Behaarung nur darüber. Gesicht so lang wie die Stirn, schwach ausgehöhlt, der Mundrand vorgezogen und vom Profil sichtbar. Wangen auf halber Höhe real so breit wie 0,5 des waagrechten Augendurchmessers, kaum breiter als das 3. Fühlerglied. 3. Fühlerglied 1,9mal so lang wie das zweite. Arista auf fast 1/2 ihrer Länge verdickt, 2. Aristaglied 1,5 2,0mal so lang wie breit. 2. Fühlerglied mit 4 5 Sensillen auf einem kleinen Grat in seinen basalen 3/5. Große Vibrissen über der Höhe des Mundrandes, einige kleine Vibrissen darüber fast bis zur unteren Stirnborste aufsteigend. Peristom so breit wie 1/4 des senkrechten Augendurchmessers, seine okzipitale Erweiterung mit feiner, schwarzer Behaarung bedeckt. Taster nicht verdickt, so lang wie das Haustellum, letzteres so lang wie 1,1 des waagrechten Augendurchmessers.

STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Ser. A, Nr. 370 0.4mm Abb. 1 2. Exorista salmantica n. sp. 1. Cerci und Surstyli von hinten und von der Seite, 2. Aedeagus und Gonite. Thorax mit 3 + 4 de, Behaarung schwarz. Apikaiborsten des Scutellums gekreuzt, aufgerichtet. Randdorn des Flügels undeutlich, R5 offen, 4 6 Börstchen an der Basis von r 4 + 5. Krallen der Vorderbeine länger als das letzte Tarsenglied, Vordertibia mit 1 hinteren Borste. Mitteltibia mit 3 ad. Hintertibia mit unregelmäßiger ad-borstenreihe. Abdomen: Tergit II und Tergit III mit 2 Marginalen und 2 Lateromarginalen, Tergit IV mit einer Reihe von 10 starken Marginalen, Tergit V mit unregelmäßigen Borsten in der hinteren Hälfte. Behaarung fast anliegend, auf Tergit V jedoch aufgerichtet und spärlicher. Postabdomen: Tergit VI in 2 Platten geteilt. Das asymmetrische Sternit VI überlappt auf der rechten Körperseite das Ende des 7. Segments geringfügig. Cerci und Surstyli wie in Abb. 1; Cerci nur wenig ausgehöhlt. Processus longi normal stabför-

. TSCHORSNIG, TACHINIDEN AUS SPANIEN UND PORTUGAL 3 mig. Hypandrium schmal brückenartig geschlossen. Aedeagus, Prä- und Postgonite wie in Abb. 2; Gelenkfortsatz der Postgonite deutlich. Färbung: Körper schwarz mit dichter grauweißer Bereifung. Taster gelb, apikales 3/5-4/5 des Scutellums braungelb. Tergit III auf 5/6, Tergit IV auf 4/5 und Tergit V auf 3/5 seiner Länge bereift; die Bereifung ist mediodorsal bei gewisser Beleuchtung in eine weiße Spitze fast bis zum Hinterrand ausgezogen, keine schwarze Mittellängslinie vorhanden. Ventralseite ähnlich bereift. Epaulette und Basicosta schwarz, Halteren braun, Calyptrae weiß mit gelblichem Rand. Körperlänge: 8,5 9,0 mm. Typus (<3) aus Spanien, Provinz Salamanca, zwischen Fuentes de Onoro und Aldea del Obispo, 11. VI. 1983. (Typus im Staatlichen Museum für Naturkunde.) Je ein weiteres ö* am8. VI. 1983 nordwestlich La Fregeneda, Prov. Salamanca und am 13. VI. 1983 ca. 7 km nördlich Villar de Ciervo, Prov. Salamanca. Alle Fänge von Umbelliferen-Blüten (unter anderem Ferula spec). Exorista salmantica unterscheidet sich von der wohl am nächsten stehenden E. decidua Pand. (1 ö\ Banyuls s. m., A. NAViLLEleg.) deutlich durch ihren kaum ausgehöhlten und wenig behaarten Cercus. Außerdem ist bei decidua Pand. die Ventralseite des 4. Tergits nur vorn schwach bereift und länger und gröber behaart; die Behaarung in der dorsalen Mittellinie des Abdomens ist gröber und mehr aufgerichtet und die mediane Spitze der Bereifung weniger deutlich. Rioteria submacula. Herting Das S dieser seltenen Art wurde von Herting (1973a) beschrieben. Zwei Exemplare des bisher unbekannten 2 käscherte ich am 31. V. 1983 bei Mazagön, Prov. Huelva, Südspanien, in einer kleinen Adlerfarngruppe inmitten eines ausgedehnten Pinien-Eukalyptus-Waldes. Die Unterschiede zum ct sind folgende : 1. und 2. Fühlerglied sowie die Basis des 3 Fühlergliedes, die Taster und Labellen, die Ventralseite des Abdomens und die Seiten von Tergit II und III gelb. Stirn so breit wie 0,81 0,83 eines Auges. 2 äußere Orbitalborsten. 3. Fühlerglied 2,7mal so lang wie das zweite. 2 3 Humeralborsten, die innere fein oder fehlend. Vorderkrallen etwa halb so lang wie das letzte Tarsenglied. Bauchseite der beiden letzten Abdominalsegmente normal anliegend behaart. Körperlänge: 3 4 mm. Der Ovipositor ist kurz, das 7. Sternit ohne Besonderheiten. Die von Mesnil (1975: 1397) vermutete Synonymie der Gattung mit Tachinophytopsis Townsend scheint daher ausgeschlossen, da letztere einen deutlichen Legebohrer besitzt. Im Uterus eines sezierten 9 fanden sich zahlreiche, nur 0,14 mm lange, schwach kegelförmige Eier mit dorsal schwarzbrauner, harter Schale (Abb. 3). Sie enthielten keine Larven. Die durchsichtige Ventralmembran zeigte nach kurzer Behandlung mit Kali- Abb. 3. 0,1mm Rioteria submacula Hert., Eier von der Seite und von unten. ^

STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Ser. A, Nr. 370 lauge ein großes ovales bis rundes Fenster am Vorderrand. Die vermutlich mikrotypen Eier von Ligeriella aristata Villeneuve (Herting 1973 b: 6) stimmen in Form und Größe sehr gut damit überein. Eine nähere Verwandtschaft der äußerlich recht verschiedenen Gattungen Rioteria Herting und Ligeriella Mesnil zeigt sich auch im Postabdomen der 6. Bei beiden Gattungen sind auf der rechten Körperseite Sternit VI und der nach unten verlängerte Komplex des 7. und 8. Segments fest miteinander verwachsen. Dieses Merkmal fand ich sonst nirgends bei den Blondeliini (32 untersuchte Arten). Innerhalb der Subfamilie Exoristinae tritt es nur noch bei einigen Gattungen der mikrooviparen Goniini auf (Ocytata, Eurysthaea, Elodia, Sturmia unter anderen). Zeuxia antoniae n. sp. Kopf (Abb. 4): Augen nackt. Stirn so breit wie 0,44 eines Auges. Stirnstreifen nach hinten stark verschmälert, vor dem Ozellendreieck so breit wie ein Parafrontale. Ozellarborsten proklinat, so lang wie 1/2 der inneren Vertikalborste, sehr nahe zusammenstehend. 2 Paar Postozellaren. Innere Vertikalborste so lang wie 1/2 des großen Augendurchmessers, äußere Vertikalborste fehlend. 1 2 Postvertikalen. Postokularzilien wenig gebogen, dahinter zahlreiche schwarze Haare. 10 12 Stirnborsten reichen vom Ansatz des 1. Fühlergliedes bis zum oberen 1/4 1/5 der Stirn. Parafrontalia in 1 2 Reihen behaart. Gesicht so lang wie 3/5 der Stirn, flach, ohne Mittelkiel. Wangen (real) so breit wie 0,4 des waagrechten Augendurchmessers, nach unten nicht verengt, bis zum unteren Augenrand dicht schwarz behaart. Fühler unter der Höhe der Augenmitte eingefügt, nur so lang wie 1/2 des Gesichts, das 3. Fühlerglied kaum länger als der zweite. Arista im basalen 1/4 verdickt, schwach behaart, nur die distalen Abb. 4. Zeuxia antoniae n. sp., Kopf.

TSCHORSNIG, TACHINIDEN AUS SPANIEN UND PORTUGAL 5 Härchen so lang wie die verdickte Aristabasis. 1. und 2. Aristaglied kurz, nicht länger als breit. Große Vibrisse über der Höhe des Mundrandes, darüber 3 4 unregelmäßige Börstchen. Peristom so breit wie 2/5 des senkrechten Augendurchmessers, in seinen hinteren 3/5 mit einer schwarz behaarten okzipitalen Erweiterung. Mundrand in der Ebene des Gesichts, von der Seite nicht sichtbar. Hinterkopf unten gelblich behaart. Taster stark verdickt, nur auf ihrer Unterseite schwarz behaart, fast so lang wie das Haustellum, letzteres so lang wie 0,6 des waagrechten Augendurchmessers. Thorax mit 3 + 3 acr, 3 + 3 de, zuweilen mit einigen unregelmäßigen Börstchen zwischen den Reihen der acr und de, + 3 ia. Präalarborste kürzer als die 1. postsuturale ia, 3. Supraalare zweimal so lang wie letztere. 1 starke Posthumerale, davor 1 und dahinter 2 kleine Börstchen. Humeralcallus mit 3 Borsten in gerader Linie sowie ein kleines anterointernes Börstchen. Scutellum mit kräftigen Basalen, Subapikalen und horizontalen, gekreuzten Apikalen, die Borsten annähernd gleich stark. Der Abstand zwischen den Subapikalen ist 2,0 2,3mal so groß wie ihre Entfernung von den Basalen, der Abstand der Apikalen untereinander ist sehr gering. 2 Paar Präapikalen. Pleuren und Dorsum des Thorax schwarz behaart, Propleure auffallend behaart, Prosternum nackt. 3 Sternopleuralen, die beiden vorderen einander genähert. Pteropleu- Abb. 5 6. Zeuxia antoniae n. sp. 5. Epandrium, Cerci und Surstyli von hinten und von der Seite (ohne Behaarung gezeichnet); 6. Aedeagus und Gonite.

6 STUTTGARTER BEITRÄGE ZUR NATURKUNDE Ser. A, Nr. 370 rale stark, etwa so lang wie die untere Sternopleurale. Barrette nackt. Flügel: Randdorn so lang wie r-m. r4+5 an der Basis oberseits mit 5 6, unterseits mit 3 4 Börstchen. Costa unterseits fast bis ri behaart. 2. sowie 4. Costalabschnitt so lang wie 1/2 des dritten. m-beugung stumpf- bis rechtwinklig, von der nächsten Stelle des Flügelrandes 1,3mal so weit entfernt wie von m-cu, der Aderanhang 1,5mal so lang wie r-m. Rs gestielt, der Stiel so lang wie r-m. Spitzenquerader und m-cu leicht S-förmig geschwungen. Letzter Abschnitt von cui so lang wie 1,1 von m-cu. Beine: Vordertibia mit einer regelmäßigen Reihe von 10 11 ad und 2 hinteren Borsten, ad-endsporn stark, doppelt so lang wie der dorsale; ein pd-endsporn fehlt. Mitteltibia mit 3 4 ad, 2 hinteren Borsten und 1 ventralen Borste. Hintertibia mit je 1 unregelmäßigen Reihe ad und pd, 3 av, am Ende 2 dorsale Borsten (ad und pd), pv Endsporn stark. Krallen so lang wie das letzte Tarsenglied. Abdomen lang eiförmig, Tergit II bis zum Hinterrand ausgehöhlt, Tergit IV so lang wie Tergit III, Tergit V 0,7mal so lang. Behaarung anliegend, auf Tergit V halb aufgerichtet. Tergit II mit 2 Lateromarginalen, Tergit III mit 2 Marginalen und 2 Lateromarginalen, Tergit IV mit 2 sehr kurzen Diskalen und einem Kranz aus dorsal 8 langen und ventral 12 kurzen Marginalen, Tergit V mit einigen unregelmäßigen, von der Behaarung kaum verschiedenen Diskalen und einem Kranz aus 12 14 Marginalen. Postabdomen: Groß, in der Öffnung des 5. Tergits deutlich sichtbar. 6. Tergit am Hinterrand behaart, 1/2 so lang wie Segment 7+8. Sternit VI asymmetrisch, auf der rechten Körperseite mit Segment 7 fest verwachsen. Cerci und Surstyli wie in Abb. 5. Hypandrium offen, durch besondere Versteifungsleisten zeigt der Querschnitt des Hypandrialapodems die Form eines flachgedrückten,,x". Letzteres Merkmal halte ich für eine Autapomophie der Gattung Zeuxia. Processus longi mäßig verbreitert, etwa 2mal so lang wie breit. Prä- und Postgonite (Abb. 6) miteinander ohne Naht fest verwachsen, keine Spur eines basalen Gelenkfortsatzes der Postgonite. Basiphallus (Abb. 6) mit basalen Fortsätzen. Färbung: Kopf schwarz, Scheitel, Peristom, Gesichtsleisten, Gesicht und Mundrand rötlich aufgehellt, Stirnstreifen schwarz. Fühler und Taster orangegelb, Lunula oberhalb der Fühlerwurzeln braungelb. Bereifung des Kopfes silbergrau. Thorax einschließlich Scutellum schwarz, die Pleuren unter der Flügelwurzel etwas rötlich, Bereifung silbergrau mit den normalen 4 schwarzen Längsstreifen, die Abstände der Streifen gleich breit. Abdomen dunkel rötlichgelb, ein breiter dorsaler und ein sehr schmaler ventraler Mittellängsstreifen schwarz, der Hinterrand von Tergit V ebenfalls verdunkelt. Sichtbare Genitalien dunkel rötlichgelb bis schwarz. Schwache grauweiße Bereifung mit am Hinterrand des 4. und 5. Tergits gelblichen Reflexen bedeckt das Abdomen gleichmäßig, ventral etwas dichter. Beine schwarz. Flügel grau, an der Basis gelblich. Epaulette und Basicosta schwarz. Calyptrae weiß. Halteren rötlichgelb. Körperlänge: 10,5 mm. Den Typus (6) und ein weiteres 6 fing ich am 4. VI. 1983 in Südwest-Portugal, ca. 10 km westlich von Lagos, spätnachmittags auf Umbelliferen-Blüten. (Typus im Staatlichen Museum für Naturkunde.) Weitere Exemplare sind nicht bekannt. Zeuxia antoniae n. sp. ist nicht leicht (abgesehen vom Habitus) als eine Zeuxia zu erkennen, da die Propleuren behaart und nur 2 dorsale Endsporne der Hintertibien vorhanden sind. Verschiedene Merkmale der Genitalien, besonders des Hypandriums, der Gonite und des Basiphallus (siehe oben) ordnen sie jedoch eindeutig dieser Gattung zu. Z. antoniae dürfte wegen der beim S fehlenden äußeren Orbitalborsten in die Untergattung Ptilozeuxia B.B. zu stellen sein.

. TSCHORSNIG, TACHINIDEN AUS SPANIEN UND PORTUGAL / Literatur Herting, B. (1973a): Beiträge zur Kenntnis der europäischen Raupenfliegen XIII. Stuttgarter Beitr. Naturk. (A) 254: 1-18; Stuttgart. - (1973b): Ergebnisse der zoologischen Forschungen von Dr. Z. Kaszab in der Mongolei 327. Tachinidae (Diptera). - Stuttgarter Beitr. Naturk. (A) 259: 1-39; Stuttgart. Mesnil, L. P. (1944-1975): Larvaevorinae (Tachininae). - In: E. Lindner (Hrsg.): Die Fliegen der paläarktischen Region, Teil 64g, 1435 S.; Stuttgart. Anschrift des Verfassers: Hans-Peter Tschorsnig, Staatliches Museum für Naturkunde (Museum am Löwentor), Rosenstein 1, D-7000 Stuttgart 1