Profi-Tipps für Hobbygärtner Vom erfolgreichen Anziehen bis zum perfekten Schutz



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Transkript:

Profi-Tipps für Hobbygärtner Vom erfolgreichen Anziehen bis zum perfekten Schutz

Pflanzen selber anziehen Vorwort und Inhalt Profi-Tipps für Hobbygärtner Was gibt es Schöneres, als selbst angezogene Pflanzen wachsen und blühen zu sehen, und im Sommer oder Herbst die Früchte aus eigenem Anbau zu ernten? Viele Hobbygärtner verbinden mit ihrer Gartenarbeit ein besonderes Erfolgserlebnis, sie fühlen sich im Einklang mit der Natur. Immer mehr Menschen folgen heute einem Trend, den die Forscher Homing nennen: den Rückzug ins Private und Vertraute. Die Welt um uns herum wird immer unbegreiflicher, und jeder sehnt sich nach etwas Überschaubarem, Verständlichem. So ist es nicht verwunderlich, dass der eigene Garten heute wieder in ist. Einleitung....................................................... 2 Zimmergewächshäuser Kinderstube für Jungpflanzen Prima Klima für Wachstum......................................... 4 Fitness-Kur für die Freiland-Saison.............................. 4 Das Zimmergewächshaus ein sicherer Ort....................... 5 Heizmatten bringen Wärme ins Haus............................ 7 Zubehör, das sich nützlich macht Erde und Töpfe die praktischen Helfer.............................. 8 Was viele nicht wissen....................................... 8 Kleiner Topf, große Wirkung................................... 8 Das Besondere an Anzuchttöpfen aus Zellulose-Mix................ 9 Zubehör, das es in sich hat So gelingt die Anzucht mit Kokos-Quelltabletten...................... 12 Umweltschonend und besonders einfach in der Anwendung............... 12 Säen und Stecklinge anziehen Für den Nachwuchs sorgen........................................ 14 Schnelle Keimer, langsame Keimer.............................. 14 Fingerspitzengefühl ist gefragt................................. 15 Reichlich Nachwuchs aus kleinen Pflanzenteilen................... 15 2

3 Faktoren für gesundes Wachstum Was Pflanzen gedeihen lässt...................................... 16 Pflanzen sind wählerisch..................................... 16 Luft zum Atmen............................................. 16 Licht als Energiequelle....................................... 17 Die richtige Temperatur...................................... 18 Lebenselixier Wasser........................................ 19 Nährstoffe geben Kraft....................................... 19 Folien, Vliese und Netze Pflanzen und Früchten zuliebe..................................... 20 Folien: Ausgeglichenes Mikroklima............................ 20 Vliese: Federleichter Schutz für den vollen Ernteertrag.............. 21 Mulchfolie und Mulchvlies: Wachstum fördernd................... 22 Tomatenhauben: Für optimale Ernteergebnisse................... 22 Netze: Stark im Einsatz gegen Gemüsefliegen.................... 23 Winterschutz Die kalte Jahreszeit überstehen.................................... 24 Pflanzenschutzvlies: Bei klirrendem Frost....................... 24 Rosenschutzhauben: Wirksam gegen Kälte, Wind und pralle Sonne... 25 Kokosmatten und Jutehauben: Ein starker Schutz................. 26 Literaturtipps und Impressum...................................... 27 Menschen sind gern aktiv, und sie möchten etwas gestalten, von dessen Sinn sie zutiefst überzeugt sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob dieses Stück Natur, welches sie hegen und pflegen, ein naturnaher Gemüsegarten ist, oder der Balkon mit Hibiscus, Kamelie und Küchenkräutern ihre gesamte Aufmerksamkeit verlangt. Diese Broschüre soll Ihnen zeigen, wie Sie mit einfachen Mitteln und wenig Aufwand Pflanzen selber anziehen können. Und sie gibt Ihnen wertvolle Tipps, wie sie den Ernteertrag mit bewährten Hilfsmitteln steigern und Ihre Pflanzen in der kalten Jahreszeit vor Wind und Wetter schützen können.

Zimmergewächshäuser Kinderstube für Jungpflanzen Prima Klima für Wachstum Junge Pflanzen brauchen viel Licht. Pflanzen haben es gern warm. Pflanzen lieben eine gleichbleibend hohe Luftfeuchtigkeit. All das können sie bekommen, denn Zimmer gewächshäuser bieten besonders gute Bedingungen. Keimende Samen und Steck linge, die gerade ihre Wurzeln ausbilden, finden hier ein ideales Zuhause, wo sie zu widerstandsfähigen Pflanzen heranwachsen. Fitness-Kur für die Freiland-Saison Wenn die Tage im Frühling länger werden und die ersten wärmenden Sonnenstrahlen die Natur erfreuen, beginnt die Vorbereitung der Gartensaison. Viele Sommerblumen, Beet- und Balkonpflanzen sowie Gemüsearten lassen sich im späteren Frühjahr gleich ins Freiland aussäen. Kulturpflanzen, die erst nach und nach den Weg ins kühlere Europa gefunden haben, brauchen dagegen eine Vorkultur, in der sie nicht von nächtlichem Frost überrascht werden können. Wenn diese Pflanzen durch eine besonders gute Vorbehandlung verwöhnt werden, dann im Freiland ohne Umtopfschock weiterwachsen und später durch frühe Blüte und gute Ernteergebnisse überzeugen, dann ist die anfängliche Mühe mehr als wettgemacht. 4

5 Unser Tipp Das Zimmergewächshaus an einen hellen, sonnigen Ort stellen. Das kann zum Beispiel die Fensterbank in der Wohnung sein. Die Pflanzen feucht halten, stauende Nässe jedoch vermeiden, die Wurzeln beginnen sonst zu faulen. Ideal ist eine Innentemperatur zwischen 18 und 22 C. Das Gewächshaus täglich lüften, auch Pflanzen lieben frische Luft. Nach der Keimung des Samens oder der Wurzelbildung von Stecklingen die Haube des Gewächshauses ganz entfernen. Das Zimmergewächshaus ein sicherer Ort Anzucht im Gewächshaus und Frühbeet, das sind die klassischen Möglichkeiten, die Gärtner nutzen, um ihre Pflanzen für das Freiland fit zu machen. Pflanzenfreunde und Hobbygärtner schaffen es aber auch eine Nummer kleiner denn Platz ist bekanntlich in der kleinsten Hütte. Zimmergewächshäuser passen der Name sagt es schon in jede Wohnung. Und eine schmale Fensterbank findet sich auch, die für die nächsten Tage und Wochen als Bühne dient, auf der Keimung und Wachstum als immer wieder faszinierendes Wunder der Botanik zu beobachten sind. Ganz gleich, ob es Küchenkräuter sind, die später in Tontöpfen am Fenster stehen oder Stecklinge von Geranien und Fuchsien für die neue Balkonbepflanzung im Sommer, das Zimmergewächshaus ist der Ort, wo mit Sicherheit keimt und wächst, was später in der Wohnung als ausgewachsene Pflanze oder reife Frucht im Garten zu bestaunen ist.

Das Angebot an Zimmerge wächs häusern ist reichlich. Für Pflanzen freunde, die ausprobieren wollen, ob Pflanzenan zucht für sie zum Hobby werden kann, gibt es preiswerte Einstei ger modelle. Ambitionierte Hobby gärtner finden Schalen aus formsta bilem Kunst stoff und kratzfeste Hauben, an denen sie über viele Vegetations perioden ihre Freu de haben können. Für die Wurzelbildung von Stecklingen haben sich Gewächshäuser mit extra hoher Haube bewährt. Für empfindliche Pflanzen, die bei einer Innentemperatur von 22 C und mehr keimen, sind Zimmer ge wächshäuser mit Heiz matte zu emp feh len. In Kombination mit den Substraten aus der Bollerbloom-Serie schaffen die Zimmergewächshäuser von Romberg besonders gute Bedingungen, damit Pflanzen sich wohl fühlen und gesund heranwachsen: Eine Drainage im Schalenboden verteilt das Gießwasser gleichmäßig zwischen Quelltabletten oder Anzuchttöpfen, die Zwangsventilation sorgt für den notwendigen Luftaustausch. Und Schwitzwasser sammelt sich da, wo es hingehört: auf dem Substrat und nicht auf der Fensterbank. 6

7 Heizmatten bringen Wärme ins Haus Heizmatten bieten in Verbindung mit Zimmergewächshäusern die idealen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Anzucht und Kultur von wärmebedürftigen Pflanzen. Die Matten aus Kunststoff sind schutzisoliert und säurebeständig. Sie geben eine konstante Wärme ab, daher sollte die Innentemperatur im Gewächshaus regelmäßig kontrolliert werden. Eine Temperaturregelung kann über die Schieberegler in der Abdeckhaube oder durch kurzzeitiges Abnehmen der Haube erfolgen. Die Wärmeabgabe kann bei Bedarf auch mit Hilfe einer Zeitschaltuhr geregelt werden. Wichtig: Heizmatten werden unter das Gewächshaus gelegt. Sie sorgen bei normaler Zimmertemperatur für eine gleichmäßige Temperaturverteilung von 22 25 C (nicht im kalten Keller oder Außengewächshaus!). Heizmatten sind nicht dafür ausgelegt, extreme Temperaturunterschiede auszugleichen. Die Innentemperatur des Zimmergewächshauses wird von der Umgebungstemperatur beeinflusst. Das Gewächshaus mit Heizmatte sollte möglichst an einem hellen Standort z.b. auf einer Fensterbank aufgestellt werden, da das Pflanzenwachstum auch durch den Faktor Licht beeinflusst wird.

Zubehör, das sich nützlich macht Erde und Töpfe die praktischen Helfer Gute Erde und Töpfe, die das Wachstum der Pflanzen fördern, sind für den Hobbygärtner fast die "halbe Miete". Denn gesundes Wachstum be ginnt bereits mit der Anzucht einer Pflanze. Wer hier gute Bedingungen schafft, beugt späteren Schäden vor und freut sich länger an üppigem Grün und prächtig blühenden Pflanzen. Was viele nicht wissen Junge Pflanzen brauchen nährstoffarme Erde. Diese Diät regt ihre Wurzeln zum Wachs tum an, dadurch finden sie schneller zu den Nährstoffen, die ihr Wachstum fördern. In Anzuchtsubstraten sind die Nährstoffe so zusammengesetzt, dass keimende Samen finden, was sie suchen und wurzelbildende Pflanzen in ihrem Wachstum gefördert werden. Kleiner Topf, große Wirkung Eine Pflanze ohne Topf, das ist wie ein Garten ohne Laube: Für die Anzucht und Weiterkultur der Jungpflanzen sind sie schlicht unentbehrlich. Töpfe können aus Ton, Plastik oder einem Zellulose-Gemisch bestehen. Das Wachstum und die Entwicklung 8

9 Bollerbloom Anzuchttöpfe eignen sich für die Vermehrung durch Samen, zum Pikieren kleiner Sämlinge und für die Anzucht von Stecklingen. Sie bestehen aus einem Zellulosegemisch mit geringem Torfanteil, sind biologisch abbaubar und frei von chemischen Zusätzen. Bollerbloom Anzuchttöpfe sind in verschiedenen Größen und Abpackungen, als runde und eckige Töpfe im Fachhandel erhältlich. einer Pflanze verlaufen jedoch in jeder Topfart unterschiedlich, sie braucht entsprechende Kultur und Pflege. Tontöpfe speichern mehr Wasser, daher müssen die Pflanzen nicht so häufig gegossen werden wie in Plastiktöpfen. In Plastiktöpfen entwickelt das Substrat dagegen eine höhere Temperatur, so dass die Pflanzen bei diesen Bedingungen entsprechend schnell wachsen. Anzuchttöpfe aus stabilem Zellulose-Gemisch ermöglichen eine einfache und umweltschonende Pflanzenanzucht. Sie können wie andere Töpfe mit Substrat gefüllt, später aber komplett ins Freiland gesetzt werden. Das Besondere an Anzuchttöpfen aus Zellulose-Mix Die Pflanze kann die Topfwände im Laufe ihres Wachstums ungehindert durchwurzeln, so dass später der komplette Topf ausgepflanzt werden kann. Dieses ungehinderte Wurzelwachstum tut der Pflanze gut. Sie entwickelt sich besser und erleidet nach dem Auspflanzen keinen Umtopfschock, der ihr weiteres Gedeihen hemmen könnte. Und der Anzuchttopf? Der verrottet im Boden und wird Bestandteil der Erde, ohne diese zu belasten.

Die Anzuchttöpfe werden in ein wasserdichtes Gefäß oder direkt in ein Zimmergewächshaus gestellt. Befüllen Sie die Töpfe mit hochwertiger Anzuchterde bis ca. 1 cm unter den Topfrand. Die Töpfe mit der Anzuchterde sollten vorsichtig gewässert werden. Wichtig ist, dass Sie überschüssiges Wasser nach dem Quellvorgang abgießen. Je nach Samengröße können ein oder mehrere Samen auf der Anzuchterde verteilt werden. Decken Sie die Saat mit dem Substrat leicht ab, beachten Sie bitte die Hinweise auf der Samentüte. 10

Stellen Sie das Zimmergewächshaus an einem hellen und warmen Ort auf. Halten Sie die Anzuchttöpfe während der Wachstums- und Keimungszeit feucht, vermeiden Sie jedoch auf jeden Fall stauende Nässe. Wichtig: Regelmäßig lüften! Für einen optimalen Luftaustausch sollten Sie die Haube täglich für kurze Zeit entfernen. Sobald die Pflanze kräftige Triebe gebildet hat, können Sie die Anzuchttöpfe in größere Töpfe oder bei entsprechender Witterung direkt ins Freiland auspflanzen. Vorher sollten Sie sie noch einmal gut wässern. Der Anzuchttopf bzw. die Topfwand ist fester Bestandteil des Wurzelballens geworden. Bitte versuchen Sie nicht, den Topf zu entfernen, es würde den Wurzeln schaden. Der Topf verrottet nach einiger Zeit im Boden. Unser Tipp. Für die Anzucht von Jungpflanzen gibt es in Ihrem Gartencenter Aussaatund Vermehrungserden, die speziell auf die Bedürfnisse von Samen und Stecklingen abgestimmt sind. Diese Erden sind besonders locker und durchlässig. Der niedrige Nährstoffgehalt regt die Wurzelbildung der Pflanzen an. Der ph-wert sollte zwischen 5,5 und 6,5 liegen. Gut bewährt haben sich TKS I, die Einheitserde VM, sowie die Anzuchterde Boller-Mix. 11

Zubehör, das es in sich hat So gelingt die Anzucht mit Kokos-Quelltabletten Zahlreiche Hilfsmittel ermöglichen dem Hobbygärtner ein bequemes und sauberes Arbeiten. Bei der Pflanzenanzucht in Zimmergewächshäusern haben sich Quelltabletten gut bewährt. Hergestellt aus Kokosfaser sind sie nicht nur praktische, kleine Kraftpakete für neue Pflanzen, sondern auch ein wertvoller Beitrag zum Umweltschutz. Umweltschonend und besonders einfach in der Anwendung Kokos-Quelltabletten sind in der Handhabung unkompliziert und sauber. Und sie haben es in sich: Die eher unscheinbaren flachen Tabletten entpuppen sich schnell als kompakte Kraftpakete, die alles enthalten, was ein Samenkorn, ein Steckling oder Sämling brauchen. Übergießt man eine Tablette mit einer halben Tasse warmen Wassers, so quillt sie schnell auf ihr eigentliches Volumen auf, in Form gehalten von einem feinen Vlies, dessen Struktur so flexibel ist, dass die Wurzeln später ungehindert hindurch wachsen können. Nach etwa fünf Minuten ist der Quellvorgang abgeschlossen und der Kokos-Pflanzballen steht zur Aussaat oder zum Pikieren kleiner Sämlinge oder Stecklinge bereit. Später wird der durchwurzelte Pflanzballen samt dem Vlies ausgepflanzt. Im Blumenkasten oder Gartenbeet baut sich das feine Vlies biologisch ab. Kokos-Quelltabletten von Romberg bestehen zu 100 % aus Kokosfaser, einem Naturprodukt, das quasi nebenbei bei der Kokosnuss-Ernte gewonnen wird. Romberg Bollerbloom Kokos-Quelltabletten sind im Fachhandel in Packungen zu 20, 50 oder 100 Stück erhältlich. 12

Die Kokos-Quelltabletten werden Das Vlies der Pflanzballen wird an Das Zimmergewächshaus wird an Sobald die Wurzeln durch das feine dicht an dicht in ein wasserdichtes der Oberseite ein wenig geöffnet. einem hellen und warmen Ort aufge- Vlies hindurch gewachsen sind, kön- Gefäß oder direkt in eine Anzucht- Für die Aussaat drücken Sie mit stellt. Halten Sie die Kokos-Pflanz- nen die Kokos-Pflanzballen mitsamt schale bzw. ein Zimmergewächshaus einem Pikierstab jeweils eine kleine ballen während der Wachstums- und Vlies in größere Töpfe oder, bei ent- gelegt. Übergießen Sie die Tabletten Vertiefung in das Substrat. Keimungszeit feucht, vermeiden Sie sprechender Witterung, direkt ins vorsichtig mit lauwarmem Wasser Säen Sie die Pflanzensamen nach jedoch auf jeden Fall stauende Freiland ausgepflanzt werden. für zehn Tabletten benötigen Sie Anleitung auf der Saattüte in den Nässe. Vorher sollten Sie die Pflanzen noch etwa einen 3/4 Liter. Lassen Sie die Kokos-Pflanzballen aus und decken Wichtig: Regelmäßig lüften. Für einmal gut wässern. Tabletten etwa fünf Minuten quellen. Sie die Samen eventuell mit etwas einen optimalen Luftaustausch sollte Wichtig: Das Substrat und das feine Das Substrat in den Pflanzballen Substrat ab. die Haube am besten täglich für Vlies sind fester Bestandteil des wird durch ein feines Vlies in Form kurze Zeit entfernt werden. Wurzelballens. Sie werden nicht von gehalten. den Wurzeln entfernt, das Vlies baut Wichtig: Gießen Sie überschüssiges sich nach einiger Zeit biologisch ab. Wasser nach dem Quellvorgang vor- 13 sichtig ab.

Säen und Stecklinge anziehen Für den Nachwuchs sorgen Ein Samenkorn ist eine Pflanze im Ruhestand. So kann sie Frost, Hitze, Kälte und Trockenheit überstehen, ohne ernsthaft Schaden zu nehmen. Aus diesem Dornröschenschlaf erwacht das Samenkorn erst, wenn Wärme und Feuchtigkeit es zur Quellung und Keimung anregen. Dann gibt es kein Halten mehr : Der Samen folgt seinem biologisch vorgegebenen Programm, er treibt Wurzeln und Blätter, wächst Unser Tipp und setzt die Photosynthese in Gang. Die Quell- und Keimfähigkeit von Schnelle Keimer, langsame Keimer Die Keimzeit ist arteigen, wie der Fachmann sagt. Es gibt die Schnellen, zu ihnen zählen Erbsen, Radieschen, Gurken und Kresse. Hier tut sich bereits innerhalb weniger Tage etwas. Petersilie, Möhren, Sellerie und Zwiebeln fordern dagegen etwas mehr Geduld. Sie lassen den Hobbygärtner drei bis vier Wochen warten, bis die Keimung einsetzt. Wann genau der Samen keimt, ist auch abhängig von seiner Umgebungstemperatur und Feuchtigkeit. Als ideale Keimtemperatur gelten 18 bis 22 C. Samen bleibt in der Regel zwei bis drei Jahre erhalten, vorausgesetzt, er ist trocken, kühl und luftig gelagert. Gut aufbewahren lassen sich die Samenkörner in einem verschraubbaren Glas. Beim Einlagern auf die Luftfeuchte achten. Hohe Luftfeuchtigkeit macht ihn schimmlig und stockig, und er verliert seine Keimfähigkeit. 14

15 Um das wertvolle Saatgut optimal verteilen zu können, empfiehlt sich ein Handsägerät. Durch eine gleichmäßige Aussaat reduzieren Sie das Vereinzeln auf ein Minimum und erleichtern sich die Arbeit. Achten Sie bei den Sägeräten auf eine stufenlose Verstellung der Saatkorngröße, nur so lassen sich alle Arten von Gemüse- und Blumensamen sicher und einfach verwenden. Das manuelle Sägerät von Romberg ist im Fachhandel erhältlich. Unser Tipp: Vermischen Sie die Samenkörner zusätzlich mit etwas feinem Sand und füllen Sie dieses Gemisch in das Sägerät. So lässt sich das Saatgut strecken und die Aussaat erfolgt schneller und gleichmäßiger. Fingerspitzengefühl ist gefragt Für das gleichmäßige Verteilen der Samenkörner auf dem Nährboden ist eine ruhige Hand hilfreich. Eine einfache Postkarte tut s allerdings auch: Die Karte zwischen Daumen und Zeigefinger halten, Samen auf die Karte schütten, diese leicht zusammendrücken, bis sie sich nach unten wölbt. Beim gleichmäßigen Hin- und Herschütteln rutschen oder rollen die Samenkörner nach vorn zur Kante. So können die Samen dort platziert werden, wo sie gewünscht sind. Um die Samen zuzudecken, genügt eine dünne Schicht Erde in der doppelten Stärke des Samenkorns. Für Lichtkeimer wie Begonien, Tabak, Petunien, Primeln und Majoran gilt diese Regel nicht, ihre Saat wird nicht mit Erde abgedeckt. Hierfür am Besten die Hinweise auf den Rückseiten der Samentüten beachten. Reichlich Nachwuchs aus kleinen Pflanzenteilen Erfahrene Hobbygärtner vermehren ihre Obst- und Blütensträucher durch Steckhölzer. Sie teilen Wurzelballen von Stauden und pflanzen die Teilstücke wieder ein, oder sie ziehen kräftige Ableger aus Blattteilen heran. Stecklinge aus gut ausgereiften Triebspitzen wachsen am besten an. Unter dem zweiten Blattpaar, dicht unter dem Blattknoten, werden sie mit einem scharfen Messer von der Pflanze getrennt. Am besten, man steckt die frisch geschnittenen Stecklinge sofort in Kokos- Quelltabletten oder in mit guter Erde gefüllte Anzuchttöpfe. Das beste Klima für Anzucht und Wurzelbildung bietet ein Zimmergewächshaus.

Faktoren für gesundes Wachstum Was Pflanzen gedeihen lässt Gesundes Wachstum hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Die wichtigsten sind Licht, Luft, Temperatur, Wasser sowie Nährstoffe und Boden. Damit Pflanzen üppig wachsen, eine schöne Blüte entwickeln und zur Erntezeit reife Früchte tragen, sollten alle Komponenten in einem ausgewogenen Verhältnis vorhanden sein. Pflanzen sind wählerisch Eine Pflanze möchte alles vorfinden, was sie zum Wachstum braucht. Ein Zuwenig an Licht und Luft kann nicht durch reichliches Gießen oder Düngen ausgeglichen werden. Auf diesen Handel lassen Pflanzen sich nicht ein. Denn ihre Entwicklung das hat der Chemiker Justus von Liebig nachgewiesen richtet sich stets nach dem Faktor, der am geringsten vertreten ist. Luft zum Atmen Luft ist ein Gasgemisch, es setzt sich aus 78,3 % Stickstoff, 20,9 % Sauerstoff und 0,03 % Kohlendioxyd sowie Edelgasen verschiedener Art zusammen. Über die Luft nehmen wir den zur Atmung lebenswichtigen Sauerstoff auf, die Pflanze versorgt sich auf diesem Weg mit notwendigem Kohlendioxyd (CO2), um die Photosynthese in Gang zu halten. Für frische Luft sind Pflanzen dankbar, besonders nach der Keimung und während der Wurzelbildung. Stehende, trockene Luft hat dagegen in vielen Fällen Schädlings- und Pilzbefall zur Folge. Pflanzen brauchen deshalb öfter Frischluft. Aber Vorsicht bei Zugluft, dagegen sind sie empfindlich. 16

17 Licht als Energiequelle Nicht nur Menschen atmen auf, wenn die Tage nach den Wintermonaten wieder länger werden. Auch Pflanzen brauchen die Sonne als Energiespender. Sie kurbeln damit die Photosynthese an: Kohlendioxid aus der Luft in Verbindung mit Wärme, Wasser und Nährstoffen lässt Pflanzen wachsen und gedeihen. Vegetatives Wachstum setzt eine Lichtmenge von etwa 1.000 Lux voraus. Das ist etwa so viel, wie uns ein trüber Dezembertag beschert. Für gesundes und kräftiges Wachstum reicht dies allerdings nicht aus. Daher empfiehlt sich eine Pflanzenleuchte als zusätzliche Energiequelle für die Wintermonate bis Anfang März. Sie bringt Jungpflanzen auf Trab und kräftigt sie beim Heranwachsen. Unser Tipp Was Sie beim Zusammenspiel der Wachstumsfaktoren beachten sollten: Luft Pflanzen brauchen frische Luft. Deshalb: regelmäßig die Haube des Gewächshauses anheben und die Pflanzen lüften. Licht Ein heller Standort gewährleistet den gewünschten, gedrungenen Pflanzenwuchs. Für ein gesundes, kräftiges Wachstum ist eine Lichtstärke von mindestens 2.000 Lux erforderlich. Empfehlenswert ist es daher, in den Wintermonaten bis März eine Zusatzbeleuchtung für acht bis zehn Stunden täglich einzuschalten.

Die richtige Temperatur Je nach Art benötigen Pflanzen mehr oder weniger Wärme zum Keimen. So brauchen einige Stauden, z. B. Enzian, Christrose oder Ranunkel, sehr niedrige Temperaturen, um keimen zu können. Gemüsesorten wie Paprika, Gurken oder Tomaten mögen es dagegen warm. Hinweise auf der Saatguttüte zeigen die optimale Temperatur an. Der Vegetationsrhythmus der heimischen Pflanzen wird durch den Ablauf der Jahreszeiten bestimmt. Die unterste Temperaturgrenze, das so genannte Temperaturminimum, ab dem Pflanzen Schaden nehmen können, liegt bei heimischen Pflanzen zwischen 0 Celsius und + 5 Celsius. Die obere Temperaturgrenze (Temperaturmaximum) ist bei etwa + 40 Celsius erreicht. Temperatur Als Faustregel gilt: Eine gleichmäßige Temperatur zwischen 18 und 22 Celsius während der Keimzeit gewährleistet gute Ergebnisse. Bitte beachten: Die Innentemperatur von Zimmergewächshäusern wird auch von der Umgebungstemperatur beeinflusst. Wasser Als Gießwasser für Aussaaten und kleine Sämlinge ist handwarmes und abgestandenes Wasser besonders zu empfehlen. Wenn vorhanden, Regenwasser verwenden. Grundsätzlich gilt: Viele Pflanzen gehen zugrunde, nicht weil sie zu wenig, sondern weil sie zu viel Wasser bekommen. Deshalb stauende Nässe vermeiden, sie hat Fäulnis zur Folge. Nährstoffe Für die Versorgung von Sämlingen und Stecklingen mit Nährstoffen sorgt in der Regel das Anzuchtsubstrat. Mit der Nachdüngung sollte daher erst nach dem Auspflanzen oder dem Umtopfen begonnen werden. 18

Lebenselexier Wasser Ausreichend mit Wasser versorgt zu sein ist für Pflanzen überlebenswichtig. Krautartige Pflanzen beispielsweise bestehen zu 70 bis 95 % aus Wasser. 98 % des aufgenommenen Wassers geben sie mittels Verdunstung wieder an die Atmosphäre ab. Nur 2 % verbleiben zum Aufbau des Pflanzenkörpers. Dieser hohe Wasserverbrauch erklärt sich aus der Tatsache, dass Pflanzen die notwendigen Nährstoffe nur in Wasser gelöst und in sehr niedriger Konzentration aufnehmen können. 19 Nährstoffe geben Kraft Fünf Hauptnährstoffe und zusätzliche Mikronährstoffe in Form von Spurenelementen sichern das Wachstum der Pflanze. Stickstoff (N) baut Eiweiß auf und wirkt als Motor bei der Entwicklung von Trieb- und Blattmasse. Phosphorsäure (P2O5) fördert die Bildung von Blüten, Früchten und Samen. Aber nicht nur das: Im Boden sorgt sie für die Krümelbildung und unterstützt das kräftige Wurzelwachstum. Kali (K2O) ist entscheidend für die Zucker- und Geschmacksstoffbildung in Blättern und Früchten. Es schafft feste Zellwände und erhöht damit die Widerstandsfähigkeit der Pflanze gegen Frost, Krankheiten und tierische Schädlinge. Kalk (CaO) übernimmt die Funktion einer Schutzpolizei für Pflanze und Boden. Er neutralisiert überschüssige Säure und schließt weitere Nährstoffe für die Pflanze auf. Magnesium und Eisen (Mg und Fe) im Blattgrün fördern den Aufbau von Zucker und Stärke in der Pflanze. Mikronährstoffe wie Bor, Kupfer, Mangan, Zink, Molybdän und andere ergänzen den Speisezettel. Fehlen bestimmte Spurenelemente, treten ähnlich wie beim Menschen Mangelerscheinungen und Krankheiten auf.

Folien, Vliese und Netze Pflanzen und Früchten zuliebe Folien, Vliese und Netze schützen, was Hobbygärtnern lieb und teuer ist. Besonders in unseren Breitengraden, wo nicht jeder Sommer zum Jahrhundertsommer gerät, bieten sie ein günstiges Mikroklima. Sie schützen, ohne chemische Mittel anzuwenden, und halten unerwünschte Erntehelfer fern. Folien: Ausgeglichenes Mikroklima Die transparente Polyethylen-Folie wird einfach über der Gemüsekultur ausgebreitet und mit etwas Erde an den Seiten gesichert. Etwa 500 Löcher pro Quadratmeter Folie sorgen für den Luftaustausch und ein ausgeglichenes Mikroklima im Pflanzenbestand. Die Folie hält die Bodenfeuchtigkeit stabil und erhöht die Temperatur im Wurzel- und Pflanzenbereich. Diese Flachabdeckung bietet Kopfsalat, Blumenkohl, Radieschen und Möhren sicheren Schutz vor Regen und Schnee, Hagel und Sturm. Unser Tipp. Zum Lüften und zur Abhärtung sollten Folien und Vliese gelegentlich für ein paar Stunden entfernt werden. Nehmen Sie die Abdeckung entweder bei trübem oder feuchtem Wetter oder in den Abendstunden ab. Sonst besteht die Gefahr, dass die Blätter und Sprossen der bislang durch ein besonderes Mikroklima geschützten Pflanzen in der prallen Sonne verbrennen. 20

21 Folien sind unter dem Namen Ernteverfrühungsfolie im Fachhandel erhältlich. Romberg vertreibt eine spezielle, transparente Frühbeetfolie in den Abmessungen 10 x 1,5 m. Vliese sind federleicht, ihr Gewicht beträgt nur 17 g/qm. Im Handel sind Kleinpackungen mit 5, 10, und 15 m Länge erhältlich. Romberg bietet verschiedene Längen und Breiten in praktischen Tragetaschen an. Bild Frühbeet-Vlies Vliese: Federleichter Schutz für den vollen Ernteertrag Vliese eignen sich besonders gut als Schutz gegen Frost und zur Ernteverfrühung. Wie ein Schleier decken sie die Pflanzen im Freiland ab. Weil sie besonders leicht sind, können sie bereits unmittelbar nach der Aussaat oder Pflanzung locker aufgelegt werden, ohne dass es zu Schlagschäden kommt. Licht, Wasser und Luft gelangen durch die vielen kleinen Öffnungen zwischen den Polypropylen-Fasern direkt zur Pflanze. Für Insekten und andere Schädlinge gilt dieser freie Zutritt nicht, sie werden auf sicherem Abstand gehalten. Bei den meisten Pflanzen kann das Vlies bis kurz vor der Ernte auf den Pflanzen verbleiben.

Mulchfolie / Mulchvlies von Romberg hält Unkraut zurück und schützt auf dem Boden aufliegende Früchte vor Fäulnis. Tomatenhauben sind von Romberg als spezielle Tomaten-Schlauch-Folie und Tomaten-Schlauch-Vlies erhältlich. Sie sorgen auch während eines verregneten oder kalten Sommers für ein zuverlässiges Mikroklima. Romberg Covergaard Produkte gibt es im Fachhandel. Mulchfolie und Mulchvlies: Wachstumsfördernd Mulchen vermeidet den Wuchs von Unkraut, es hält den Boden länger feucht und regt die Tätigkeit der Mikroorganismen an. Zum Mulchen benötigt der Hobbygärtner Stroh, Gras oder Laub. Mit diesem Material deckt er den Boden zwischen den Pflanzenreihen ab. Oder er verwendet spezielle Mulchfolie oder Mulchvlies, die er auf dem vorbereiteten Boden ausbreitet und dann an den Pflanz- oder Saatstellen kreuzweise einschneidet. Gemulcht werden Fruchtgemüse wie Gurken, Melonen, Tomaten, Paprika oder Erdbeeren. Früchte, die auf dem Boden aufliegen, bleiben sauber und sind vor Fäulnis geschützt. Nach der Ernte wird die Mulchfolie bzw. das Mulchvlies zusammengerollt und bis zum nächsten Jahr trocken gelagert. Tomatenhauben: Für optimale Erntergebnisse Tomaten lieben sonnige und warme Standorte. Dort entwickeln sie ihr charakteristisches Aroma und wachsen, wie in ihrer Heimat Mittel- und Südamerika, zu prallen, reifen Früchten heran. Da uns nicht jeder Sommer mit Sonne pur verwöhnt, empfiehlt es sich, die Tomatenstauden rechtzeitig unter die Haube zu bringen, um sie vor Braunfäule zu schützen. Dazu eignen sich Tomatenhauben aus PE-Folie oder aus Vlies, die als Schlauch über die Pflanze gestülpt und am Tomatenpfahl fest zugebunden werden. So stehen die Pflanzen wie in einem Kleingewächshaus und sind vor 22

Regen, Sturm und Kälte sicher geschützt. Kleine, in die Folie gestanzte Löcher sorgen für frische Luft und die Bestäubung der Blüten. 23 Netze: Stark im Einsatz gegen Gemüsefliegen Ganz ohne chemische Keule kommen Hobbygärtner aus, wenn sie unmittelbar nach der Aussaat oder Auspflanzung das feinmaschige Netz aus Polyethylengewebe auslegen, um Radieschen, Rettich, Möhren oder Porree vor dem Befall der Gemüsefliegen zu schützen. Weder Kohl-, Möhren- noch Zwiebelfliegen können zur Eiablage durch die engen Maschen schlüpfen. Die jungen Triebe bleiben von den gefräßigen Maden verschont und wachsen zu kräftigen Pflanzen heran. Das Spezialnetz wird beim Flacheinsatz auf die Saat oder Jungpflanzen gelegt und entlang des Randsaums mit Erde oder Steinen beschwert. Eine umlaufende Abdichtung mit Erde hält Schnecken fern. Bei der Verwendung als Netztunnel werden 2,50 m lange feuerverzinkte Stäbe auf der einen Beetseite in den Boden gesteckt und bogenförmig über das Beet geführt und dort ebenfalls im Boden verankert. Die sorgfältige Randabdichtung ist hier besonders wichtig.

Winterschutz Die kalte Jahreszeit überstehen Einige Gewächse, die den Balkon oder Garten in ein grünes Paradies verwandeln, brauchen in der kalten Jahreszeit einen besonderen Schutz. Vor allem Pflanzen in Kübeln und Töpfen sind dem kalten Frost ausgesetzt und sollten rechtzeitig mit Vliesen, Hauben oder speziellen Matten geschützt werden. Damit sie im Frühjahr wieder ihre frische, grüne Kraft entwickeln. Pflanzenschutzvlies: Bei klirrendem Frost In vielen Gärten wachsen Bäume und Sträucher, die aus fernen Ländern stammen. Immergrüne Aucuben, Stechpalmen und Kiwis im Jugendstadium fühlen sich bei uns im Sommer sehr wohl. Sie leiden jedoch, wenn es Winter wird. Wirksamen Schutz bietet ein spezielles Wintervlies, das auch vor kalten Winden und Sonneneinstrahlung schützt. Vor dem ersten Frost werden die Stämme mit Vlies umwickelt und zugebunden. Sträucher verschwinden ganz unter der schützenden Hülle. Günstiger Nebeneffekt: Schädlingslarven und -puppen lassen sich ohne den Einsatz chemischer Mittel fernhalten. Auch frostempfindliche Stauden sind durch einfaches Abdecken wirksam geschützt. Gegen Windverwehungen hilft etwas Erde, die das Vlies an den Seiten bedeckt. 24

25 Ob Schneefall, kalte Winde, oder Winterfrost die speziellen Romberg Covergaard Produkte schützen selbst empfindlichste Pflanzen bestens. Vliese, Schutzgewebe aus Jute und Abdeckmatten aus Kokos sind in verschiedenen Größen und Abpackungen im Fachhandel erhältlich. Rosenschutzhauben: Wirksam gegen Kälte, Wind und pralle Sonne Rosen gelten als die Königinnen unter den Blumen. Hochstämmige Pflanzen sind besonders wertvoll, deshalb tun Hobbygärtner alles, um sie vor Wind und Wetter zu schützen. Rosenschutzhauben bewahren die Kronen der Pflanze vor trockenem Wind und Nachtfrost. Zugleich verhindert die reflektierende, weiße Farbe tagsüber eine zu starke Erwärmung durch das Sonnenlicht. Die feinen Öffnungen des Vlieses sorgen für frisches Klima und gute Luft. Gegen Ende der Vegetationsperiode im Oktober/November werden die Triebe der Rosen etwas zurück geschnitten, die Hauben über die Rosen gestülpt und fest zusammengebunden. Im Frühjahr, wenn die Knospen zu treiben beginnen, zieht man die Hauben vorsichtig ab. So einfach sind Rosen vor Schaden zu bewahren.

Kokosmatten und Jutehauben: Ein starker Schutz Viele Gewächse, darunter Kamelien, Azaleen, Bambus, Kräuter und Pflanzen mediterraner Herkunft, aber auch winterfeste Obst- und Ziergehölze, sind anfällig gegen Bodenfrost. Daher brauchen der Boden und das Wurzelwerk Schutz von Kälte und Wind. Mit Hilfe einer runden Kokosmatte kann eine natürliche, isolierende Schicht am Boden gebildet werden, die das Wurzelwerk schützt. Auch Kübel- und Topfpflanzen können extrem unter den Folgen des Winters leiden, da ihnen das natürliche Regulativ des Bodens fehlt. Nicht jeder hat die Möglichkeit, die Kübelpflanzen an einem kälte- und windgeschützten Platz zu überwintern. Mit einem Schutzmantel aus Kokos oder Jute kann verhindert werden, dass die Wurzeln in den Töpfen oder Kübeln schockartig einfrieren. Die Schicht sollte ausreichend bemessen sein, um das Wurzelwerk möglichst lange vor eisigen Winden und Frost zu schützen. Jutehauben oder eine Umhüllung aus Jutegewebe bewahren zudem die Kronen der Pflanze vor trockenem Wind und Nachtfrost. Die feinen Maschen des Gewebes sorgen für frisches Klima und gute Luft. 26

Pflanzen selber anziehen Literaturtipps und Impressum Zum Weiterlesen Das große BLV Handbuch Garten Von Rainer Berling, Wolfram Franke, Marie-Luise Kreuter, Maria Sansoni- Köchel. BLV Buchverlag (7. Aufl., 2010), 567 Seiten. 27 Gewächshäuser: Technik und Nutzung Von Jörn Pinske. BLV Buchverlag (4. Aufl., 2009), 143 Seiten. Quickfinder Gartenjahr: Der beste Zeitpunkt für jede Gartenarbeit Von Andreas Barlage, Brigitte Goss, Thomas Schuster. Gräfe und Unzer (2. Aufl., 2009), 240 Seiten. Impressum Diese Publikation wird von der Romberg-Fachabteilung Hobby herausgegeben. Redaktion: Aylin Geffken Fachberatung: Klaus Peikert Text: Jochen Heyermann, Kontext (Berlin), Ulrike Peters (Bremen) Grafische Konzeption und Layout: Medi Stober, Atelier für Gestaltung (Hamburg) Fotos: Christian Burmester (Rotenburg), Axel Haß (Hamburg) 2010 Romberg Dieser Prospekt wird kostenfrei an interessierte Hobbygärtner abgegeben.

Pflanzen selber anziehen In eigener Sache Seit mehr als 100 Jahren gehört die Firma Romberg zu den anerkannten Spezialisten für Jungpflanzenanzucht im Erwerbs- und Hobby-Gartenbau. Viele unserer Produkte haben ihren Ursprung im professionellen Gartenbau und wurden für die besonderen Anforderungen im Hobbybereich behutsam angepasst. Unser Ziel ist es dabei immer gewesen, die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Hobbygärtner kennen zu lernen, zu berücksichtigen und überzeugend umzusetzen. Aus diesem Grund haben wir für Sie diese Broschüre entwickelt. Sie soll Ihnen zeigen, wie Sie mit einfachen Mitteln und wenig Aufwand Pflanzen säen oder als Stecklinge vermehren können und wie kleine Sämlinge zu widerstandsfähigen Pflanzen heranwachsen. Und sie gibt Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie den Ernteertrag mit bewährten Hilfsmitteln steigern und Ihre Pflanzen in der kalten Jahreszeit vor Wind und Wetter schützen können. www.romberg.de Schauen Sie doch einmal auf unsere Internetseite www.romberg.de. Dort gibt es weitere wertvolle Tipps zur Pflanzenanzucht. Und Sie finden geeignete Bezugsquellen für unser komplettes Hobby-Angebot: Romberg-Bollerbloom mit allen Produkten rund um die Anzucht, Romberg-Covergaard für den richtigen Schutz bei widrigem Wetter. Vielleicht ist ja der eine oder andere Tipp dabei, der für Sie nützlich ist.