Merkblatt: Wettbewerbe mit gebisslosen Zäumungen oder Halsring gem. WBO (Stand März 2018)

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Transkript:

Merkblatt: Wettbewerbe mit gebisslosen Zäumungen oder Halsring gem. WBO (Stand März 2018) Präambel Die neu in der WBO verankerten Wettbewerbe (WB) mit gebissloser Zäumung / Halsring verstehen sich als Einladung an Veranstalter, Turnierfachleute, Reiter und Ausbilder, diese Varianten zu nutzen und Erfahrungen zu machen. Der Bedarf und die Nachfrage sind vorhanden. Die WB richten sich an Teilnehmer, die zuhause in den Zäumungen variieren, zusätzlich mit Halsring oder auch ständig mit gebisslosen Zäumungen reiten. Um eine fachkundige Durchführung und Beurteilung der Wettbewerbe zu erleichtern, sind als zulässige Ausrüstung hierfür drei gängige gebisslose Zäumungen sowie der Halsring festgelegt worden, da diese einfach anzupassen, einfach zu handhaben und in der Anwendung eindeutig zu beurteilen sind. Zudem ist die Verschnallung klar definiert und sie wirken nicht über Hebel oder Verengungsmechanismen. Erlaubte Zäumungen / Halsring Das Sidepull Das Sidepull besteht aus einem Reithalfter mit einem abgerundeten, geschmeidigen, aber nicht elastischen Nasenband aus Leder, Seil oder Kunststoff, sowie einem Stirn-, Kinn- und Kehlriemen. Optional kann ein Ganaschenriemen das Reithalfter ergänzen und in seiner Lage stabilisieren. Am äußeren Rand des Nasenbandes befinden sich links und rechts je mindestens ein, besser zwei Ringe aus Metall. Bei zwei Ringen liegen diese aufeinander, der untere verbindet das Nasenband mit Kinnriemen und Backenstück, in den oberen werden die Zügel eingeschnallt. Bei nur einem Ring, werden die Zügel zwischen Kinn und Backenstück in diesen eingeschnallt. Die Zügel können offen oder geschlossen sein. Eine Polsterung des Nasenbandes mit geeigneten Materialien wie Neopren oder Fell, bis zu einer Dicke von 6mm, ist möglich. Lage des Nasenbandes: Ca. 2 Fingerbreit unterhalb des Jochbeins; ca. 2 Fingerbreit (Finger übereinander liegend) Platz zwischen Nasenrücken und Nasenband

Das Bosal (Kalifornische Hackamore) Das Bosal ist eigentlich ein Bestandteil der Kalifornischen Hackamore. Der Begriff hat sich jedoch in weiten Teilen als gebräuchliche Bezeichnung für die gesamte Zäumung durchgesetzt. Die Zäumung besteht aus einem rundgeflochtenen Nasenstück (dem eigentlichen Bosal ), einem Genickriemen, an dem das Nasenstück befestigt ist ( Bosalhanger ) und einem Seil, das als Zügel an den unteren Teil des Nasenstücks geknotet wird ( Mecate ). In der traditionellen Variante besteht der Zügel aus 2/3 des Seils, 1/3 wird als Führseil genutzt und mit einem leicht zu lösenden Knoten am Sattel befestigt. Optional kann der Genickriemen durch ein zusätzliches Band ( Fiador ), ähnlich einem Kehlriemen, verbunden werden, um die Lage der Zäumung zu stabilisieren und den Abstand des Genickriemens zum Auge ggf. zu regulieren. Ein Ohroder Stirnriemen kann optional ergänzt werden. Lage des Nasenstücks: Ca. 2 Fingerbreit unterhalb des Jochbeins; ca. 3 Fingerbreit (Finger übereinander liegend) Platz zwischen Nasenrücken und Nasenstück; der Genick- bzw. Backenriemen muss ausreichend Abstand zum Auge haben (ca. 2 Fingerbreit von der Lidfalte entfernt) Das Knotenhalfter Ein Knotenhalfter ist ein in einem Stück aus einem Natur- oder Kunstfaserseil geflochtenes Halfter. Um es als Zäumung zu verwenden, wird an der Schlaufe unter dem Kinn üblicherweise ein Seil als geschlossener Zügel befestigt. Alternativ können offene oder geschlossene Zügel verwendet werden. Das Halfter kann mit einem Stirnriemen aus gleichem Material ergänzt werden, um die Lage zu stabilisieren. Das Nasenband kann mit einem mit geeigneten Materialien wie Neopren oder Fell, bis zu einer Dicke von 6mm, gepolstert werden, eine Verstärkung bzw. Versteifung (z.b. durch Leder oder andere Materialien) ist nicht gestattet. Die Materialstärke beträgt zwischen 6 und 12 mm. Lage des Nasenbandes: Ca. 2 Fingerbreit unterhalb des Jochbeins; ca. 3 Fingerbreit (Finger übereinander liegend) Platz zwischen Nasenrücken und Nasenband. Riemen und Knoten dürfen nicht scheuern oder drücken. Knoten im Bereich des Nasenbandes sind nicht erlaubt. Der Genick- bzw. Backenriemen muss ausreichend Abstand zum Auge haben (ca. 2 Fingerbreit von der Lidfalte entfernt).

Halsring Der Halsring ist ein geschlossener Ring aus einem nicht elastischen Natur- oder Kunstfaserseil oder Leder. Die Stabilität kann von feststehend bis weich anliegend variieren. Er soll in seinem Umfang so gewählt sein, dass der Reiter ihn aus einem unabhängigen, aufrechten und balancierten Sitz heraus frei tragen und zur Einwirkung seitlich oder nach vorn begrenzend im unteren Drittel des Pferdehalses anlegen kann. Er muss ausreichend stark beschaffen sein (reißfest, mindestens 10 mm Materialdurchmesser). Der Halsring ist im Wettbewerb mit einer gem. WBO zugelassenen Zäumung zu kombinieren, deren Zügel so verschnallt oder verknotet sind, dass eine Einwirkung über die Zäumung bei Bedarf möglich ist. Weitere Hinweise zur Ausrüstung: Die in der WBO definierten Wettbewerbe mit gebisslosen Zäumungen oder Halsring sind grundsätzlich mit Sattel zu reiten; Hilfszügel sind nicht zulässig. Hilfengebung beim Reiten mit gebisslosen Zäumungen bzw. Halsring Unabhängig von der gewählten Zäumung gilt: Der Einsatz der Gewichts- und Schenkelhilfen soll stets vor den Zügelhilfen, bzw. der Einwirkung mittels Halsring, stehen. Die Hilfen wirken grundsätzlich zusammen. Die Einwirkung erfolgt aus einem ausbalancierten, losgelassenen Sitz heraus. Die Zügelhilfen bzw. die Einwirkung mittels Halsring sollen auf leichten Signalen basieren, ohne durchgängigen Kontakt zwischen Pferd und Reiterhand. In der Grundhaltung werden die Zügel leicht durchhängend geführt, der Halsring wird im unteren Drittel des Pferdehalses frei getragen. Aus dieser Position heraus sind die Signale gefühlvoll und in angemessener Intensität so zu geben, dass sie der Situation entsprechend richtungsweisend oder begrenzend wirken. Das Pferd soll sich gehorsam, taktmäßig und losgelassen in einer natürlichen Haltung im Gleichgewicht bewegen. Zügelhilfen beim Sidepull: Das Sidepull wird beidhändig geführt. Um dem Pferd in der Wendung die Richtung zu weisen, wird der innere Zügel aus der leicht durchhängenden Grundhaltung heraus seitlich vom Hals weggeführt und so ein leichter Zug auf den Pferdekopf ausgeübt, der äußere Zügel gibt leicht verwahrend nach bis das Pferd dem Signal folgt. Dann werden die Zügelhände in die Grundhaltung zurückgeführt. Um das Pferd nach vorne zu begrenzen, werden beide Zügel leicht angenommen und wieder nachgegeben.

Zügelhilfen bei Bosal und Knotenhalfter: Bosal und Knotenhalfter werden traditionell beidhändig geführt, eine einhändige Führung ist bei fortgeschrittenen Reitern möglich. Um dem Pferd in der Wendung die Richtung zu weisen, wird der äußere Zügel aus der leicht durchhängenden Grundhaltung heraus an den Hals angelegt und der innere Zügel leicht seitlich vom Hals weggeführt, so dass das Pferd den Hals vom angelegten Zügel weg abwendet. Dabei soll die äußere Hand nicht nach innen über den Mähnenkamm geführt werden. Dann werden die Zügelhände in die Grundhaltung zurückgeführt. Um das Pferd nach vorne zu begrenzen, werden beide Zügel leicht angenommen und wieder nachgegeben. Einwirkung mittels Halsring: Der Halsring wird einhändig geführt. Um dem Pferd in der Wendung die Richtung zu weisen, wird der Halsring aus der Grundhaltung (passiv anliegend oder frei getragen) heraus im unteren Drittel des Halses an der äußeren Seite angelegt, so dass das Pferd den Hals vom angelegten Ring weg abwendet. Dann wird der Ring in die Grundhaltung zurückgeführt. Um das Pferd nach vorn zu begrenzen, wird der Ring im Brustbereich oder im unteren Drittel der vorderen Halsseite angelegt und danach in die Grundhaltung zurück geführt. Beurteilung: Für die Beurteilung der Vorstellung können die allgemeinen Grundlagen der Richtlinien für Reiten und Fahren nicht 1 : 1 herangezogen werden. In der klassischen Reitlehre mit der Skala der Ausbildung wird eine Anlehnung mit einer stetig federnden Verbindung zwischen Reiterhand und Pferdemaul angestrebt. Diese ist beim Reiten mit gebisslosen Zäumungen / Halsring nicht möglich, da hier kein Kontakt zum Pferdemaul besteht. Im Vordergrund steht daher der harmonische Gesamteindruck von Reiter und Pferd. Dieses Bild entsteht durch einen ausbalancierten, losgelassenen Sitz des Reiters sowie ein sicheres Eingehen in die Bewegung im Schritt, Trab und Galopp. Ziel ist eine gefühlvolle, dezente Einwirkung und Nutzung der Zäumung / des Halsringes, im Zusammenspiel mit den im Vordergrund stehenden Gewichts- und Schenkelhilfen. Es muss erkennbar sein, dass der Teilnehmer die Wirkungsweise der Hilfengebung kennt und situativ anwenden kann (siehe Beurteilungsleitfaden), so dass dem Pferd dadurch die Möglichkeit gegeben wird, sich taktmäßig, losgelassen und gehorsam in seiner natürlichen Haltung im Gleichgewicht zu bewegen. Hinweise für Veranstalter, Richter und Ausbilder: Der Sicherheit von Mensch und Tier ist stets oberste Priorität einzuräumen. Hierzu gehört insbesondere, dass Wettbewerbe mit gebissloser Zäumung oder Halsring nur in der Halle oder auf geeigneten Plätzen mit entsprechender geschlossener Umzäunung durchgeführt werden. Kommt ein Richter oder Prüfer zu dem Schluss, dass Pferd und/oder Reiter den Wettbewerbsanforderungen nicht gewachsen oder überfordert sind, oder eine geregelte Vorstellung des Pferdes in der gegebenen Situation nicht möglich ist, sich das Pferd also wiederholt widersetzlich oder mit deutlichen Spannungen zeigt, obliegt es ihm, das Paar vom jeweiligen Wettbewerb auszuschließen. Dies gilt gleichermaßen für die Vorbereitung. Ebenso kann der Veranstalter in Ausübung seines Hausrechtes Teilnehmer des Platzes verweisen, wenn er die Sicherheit von Mensch und/oder Tier durch sie gefährdet sieht.

Leitfaden zur Beurteilung von Wettbewerben mit gebissloser Zäumung / Halsring gem. WBO WB-Nr.: Start-Nr.: 1. Sitz des Reiters (Balance, Losgelassenheit und Geschmeidigkeit, insbesondere das Mitschwingen in der Mittelpositur, Beachtung von Schenkellage, Schulterpartie, Kopf und Handhaltung) 2. Hilfengebung - Gefühl und Einwirkung (Zusammenwirken und Effektivität der Gewichts- und Schenkelhilfen sowie der Zügel- bzw. Halsringsignale) 3. Einfluss des Reiters auf das Gerittensein des Pferdes und auf die Ausführung der Aufgabe 4. Haltung und Gehen des Pferdes (Takt, gleichmäßiges An- und Abspannen der Muskulatur, Gleichgewicht, Elastizität, williges Annehmen der Hilfen und Signale) 5. Gesamteindruck (Harmonisches Zusammenspiel von Pferd und Reiter, zufriedenes Gehen des Pferdes, sicheres, angemessenes Einwirken des Reiters auf das Pferd) Wertnote: Datum Unterschrift des Prüfers / Richters