Yoshikawa, Shizuko, m490 kosmische gewebe - atmendes feld - 10, 1997, Acryl auf Leinwand, 156 cm (Durchmesser) (Objektmass), Zürcher Kantonalbank, Zürich, 2000 Bearbeitungstiefe Name Namensvariante/n Lebensdaten Bürgerort Staatszugehörigkeit Vitazeile Tätigkeitsbereiche Lexikonartikel Yoshikawa, Shizuko Müller-Yoshikawa, Shizuko * 8.1.1934 Omuta St. Gallen, Zürich CH, J Japanische Malerin, Grafikerin, Plastikerin und Zeichnerin. Kunst am Bau. Seit 1963 in der Schweiz. 1967-1996 Ehefrau von Josef Müller- Brockmann Druckgrafik, Malerei, Plakat, Relief, Kunst am Bau, Plastik, Zeichnung, Siebdruck, Objektkunst, Brunnen Studium der Anglistik am Tsudajuku-College in Tokio, Bachelor of Art. Anschliessend Studium der Architektur und Produktform sowie konstruktives Gestalten an der Kyoiku Universität, Tokio. 1961 Übersiedlung nach Ulm. Studium an der Hochschule für Gestaltung in der Abteilung für visuelle Kommunikation. Einfluss auf die junge Seite 1/5, http://www.sikart.ch
Künstlerin übte insbesondere der holländische Maler Friedrich Vordemberge-Gildewart aus. Heirat mit Josef Müller-Brockmann, der Shizuko Yoshikawa in kompositioneller und typografischer Flächengestaltung unterrichtete. Ab 1963 bei ihm in Zürich tätig, widmete sie sich dem Ausstellungsdesign und der Plakatkunst. Nach einer Gastdozentur an der Kyoiku Universität, Kioto, 1970, wandte sie sich der Malerei und der Reliefkunst zu. Sie ist seitdem in Zürich tätig. Eine Vielzahl von Einzelausstellungen in Japan, Europa und in den USA hat Shizuko Yoshikawa in den letzten 20 Jahren international bekannt gemacht. Aufgrund ihrer Ausbildung schloss sich Shizuko Yoshikawa den Zürcher Konkreten an. Dabei erweiterte sie die von Max Bill, Camille Graeser, Verena Loewensberg und Richard Paul Lohse erarbeiteten konstruktivistischen Grundsätze mit einer neuen Sensibilität der Farbund Lichtgestaltung. Neben Zeichnungen und Gouachen entstanden in den Jahren 1972 1992 grosse plastisch-architektonische Werke im öffentlichen Raum. Strenge Formgebung und Materialbewusstsein verbinden sich in diesen Auftragswerken mit transparenten Farb- und Lichtwerten, die zu einer Ästhetisierung des öffentlichen Raumes beitragen. Im Bereich der Reliefkunst trat Shizuko Yoshikawa in den Jahren 1976 1984 mit grossen Arbeiten aus Polyester und Epoxidharz hervor. Die nach einem komplexen System geordneten Platten sind an den Rändern mit transparenten Farben bemalt, die ihre Reflexe als Farbschatten über die bewegte weisse Fläche ausstrahlen. Die Farben lösen sich in ihrer Transparenz von der Fläche des Reliefs und tragen je nach den Lichtverhältnissen zur Sichtbarkeit der Reliefstruktur bei. In der Malerei schafft Yoshikawa seit den 80er Jahren konstruktivistische Gouachen und Acrylbilder. Gemäss den Prinzipien der Zürcher Konkreten, wie etwa den modularen Einheiten Richard Paul Lohses, entwickelt sie immer weiter differenzierte Netzstrukturbilder, die in sich symmetrisch geordnet ein geschlossenes Ganzes ergeben. Die weissen Schnittpunkte der komplementären Farbkreuze bilden Energiezentren, wie auch die Bildfelder selbst Energien aus der Leere entwickeln, in die der Betrachter sich kontemplativ zu versenken hat. Im Lauf der Jahre erfolgte eine Dynamisierung der Formen und der Seite 2/5, http://www.sikart.ch
Bildträger selbst. Das Format wird in den grossen Acrylkompositionen auf Leinwand monumental gesteigert; Farbkreuze und Raster gewinnen durch diagonale Lagen und scharfe Überschneidungen zunehmend an Dynamik. In den letzten, stellar anmutenden, kreisförmig angelegten Kompositionen, wie etwa Kosmische Gewebe strahlend von 1992, tritt wieder eine Beruhigung ein. Der Betrachter sieht sich mit einem Kosmos konfrontiert, von dem aus die Energien aus der Leere auch auf ihn als Deutenden und Fühlenden übergehen. So verbindet sich das Konkrete der Zürcher Tradition mit jenem Oberton der Empfindsamkeit und des Traumhaften, der seine Wurzeln in dem japanischen ästhetischen Begriff des «ma» hat. Shizuko Yoshikawa realisiert so in ihrer Kunst den Brückenschlag von der europäischen Moderne zur japanischen Tradition. Werke: Vier mögliche Progressionen, 1972 73, Wandrelief, Zürich- Höngg, Katholisches Gemeindezentrum; Farbschatten Nr. 108, 1980, Polyesterrelief, Zürich, Universität Irchel; Wasser-Relief-Landschaft, 1981 83, Zürich, Städtisches Krankenheim Witikon; Zwischen Zeit und Raum, 1986 87, Wandrelief, Schlieren, Spital Limmattal, Innenhof; Nicht Zweiheit, 1987 88, Wandreliefs, Düsseldorf-Neurs, Landeszentralbank; Yin-Yang-Kegel, 1992 95, Zürich, Klinik Schulthess, Eingangshalle; Fliessende Farbräume, 1988 1992, Raumgestaltung, Zürich, Universitätsspital, Augen- und Ohrenklinik. Götz Pochat, 1998 Literaturauswahl - Rückblicke. Die Abteilung Visuelle Kommunikation an der hfg Ulm 1953-1968. Hrsg.: Barbara Stempel und Susanne Eppinger Curdes. Ulm: club off ulm, 2010 (Schriftenreihe club off Ulm) - Shizuko Yoshikawa: "a roma". Gouachen und Pastelle 1997-1999. Kunsthaus Zürich, 2000. [Texte:] Guido Magnaguagno, Hans Christoph von Tavel und Ilma Rakusa. Zürich, 2000 - Hella Nocke: Die Theorie der Zürcher Konkreten. Baden: Lars Müller, 1996 - Shizuko Yoshikawa. Kosmische Gewebe. Tokyo, Contemporary Sculpture Center, 1996. [Texte:] Tomonobu Imamichi, Götz Pochat. Tokyo, 1996 - Karo Dame. Konstruktive, konkrete und radikale Kunst von Frauen von 1914 bis heute. Aargauer Kunsthaus Aarau, 1995. Hrsg.: Beat Wismer. Baden: Lars Müller, 1995 Seite 3/5, http://www.sikart.ch
- Peter Münger: Shizuko Yoshikawa. Kamera: Jürg Hassler. Zürich: Verein Künstler-Videodokumentation, Peter Münger, 1993, 40 Minuten [DVD ab Videofilm] - Shizuko Yoshikawa. Gouachen 1987-1992. Kunstverein Ulm; Bonn, Gesellschaft für Kunst und Gestaltung; München, Galerie Gudrun Spielvogel, 1993. [Texte:] Max Bill und Guido Magnaguagno. [o. O.], 1993 - Zwei Energien. Takashi Naraha, Skulpturen. Yuko Shiraishi, Bilder. Shizuko Yoshikawa, Bilder. Zürich, Haus für konstruktive und konkrete Kunst, 1993. [Texte:] Margit Weinberg Staber [et al.]. Zürich, 1993 (Schriften 19) - Shizuko Yoshikawa. Bilder 1976-1992. Zürich, Haus für konstruktive und konkrete Kunst; Brandenburgische Kunstsammlungen Cottbus, 1993-94. [Text:] Margit Weinberg Staber. Zürich, 1993 - Peter Münger: Shizuko Yoshikawa. Kamera: Jürg Hassler. Betaschnitt: René Zumbühl. Zürich: Verein Künstler-Videodokumentation, 1993, 40 Minuten [VHS-Kopie] - Shizuko Yoshikawa. Farbschatten. Reliefs, Bilder, Grafiken 1983-1984. Winterthur, Kunsthalle Waaghaus, 1984. [Texte:] Ludmila Vachtova, Shizuko Yoshikawa. Winterthur, 1984 [deutsch, englisch] - Shizuko Yoshikawa. Colour shadow. Tokyo, Minami Gallery, 1978. [Texte:] Max Bill [et al.]. Tokyo, 1978 Nachschlagewerke - Historisches Lexikon der Schweiz. Dictionnaire historique de la Suisse. Dizionario storico della Svizzera, hrsg. von der Stiftung Historisches Lexikon der Schweiz; Chefredaktor: Marco Jorio, Basel: Schwabe, 2002 ff. - Biografisches Lexikon der Schweizer Kunst. Dictionnaire biographique de l'art suisse. Dizionario biografico dell'arte svizzera. Hrsg.: Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Zürich und Lausanne; Leitung: Karl Jost. Zürich: Neue Zürcher Zeitung, 1998, 2 Bde. - Künstlerverzeichnis der Schweiz. Unter Einschluss des Fürstentums Liechtenstein. Répertoire des artistes suisses, la Principauté du Liechtenstein incluse. Dizionario degli artisti svizzeri, incluso il Principato di Liechtenstein. 1980-1990. Hrsg.: Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Zürich und Lausanne; Leitung: Karl Jost. Frauenfeld: Huber, 1991 - Lexikon der zeitgenössischen Schweizer Künstler. Dictionnaire des artistes suisses contemporains. Catalogo degli artisti svizzeri contemporanei. Hrsg.: Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Zürich und Lausanne; Leitung: Hans-Jörg Heusser. Frauenfeld: Huber, 1981 Seite 4/5, http://www.sikart.ch
Direktlink Normdaten http://www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4000455&lng=de GND 119094266 Deutsche Biographie Letzte Änderung 28.02.2018 Disclaimer Alle von SIKART angebotenen Inhalte stehen für den persönlichen Eigengebrauch und die wissenschaftliche Verwendung zur Verfügung. Copyright Das Copyright für den redaktionellen Teil, die Daten und die Datenbank von SIKART liegt allein beim Herausgeber (SIK-ISEA). Eine Vervielfältigung oder Verwendung von Dateien oder deren Bestandteilen in anderen elektronischen oder gedruckten Publikationen ist ohne ausdrückliche Zustimmung von SIK-ISEA nicht gestattet. Empfohlene Zitierweise AutorIn: Titel [Datum der Publikation], Quellenangabe, <URL>, Datum des Zugriffs. Beispiel: Oskar Bätschmann: Hodler, Ferdinand [2008, 2011], in: SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz, http://www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4000055, Zugriff vom 13.9.2012. Seite 5/5, http://www.sikart.ch