Predigt am , Laetare

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Transkript:

Predigt am 26.3.17, Laetare Text: Judas 20-21. Dort schreibt der Apostel: Ihr aber, meine Lieben, erbaut euch auf euren allerheiligsten Glauben, und betet im heiligen Geist, und erhaltet euch in der Liebe Gottes, und hofft auf die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben. Liebe Konfirmationsjubilare, liebe festlich gestimmte Gemeinde! Eines der wichtigsten und freudigsten Ereignisse im Leben eines evangelischen Christen ist die Konfirmation, das Gesegnetwerden beim Übergang von der Kindheit zum Erwachsenwerden. Sie, liebe Eiserne Konfirmanden, haben das vor 65 Jahren erlebt, im Frühjahr 1952. Da war die Bundesrepublik Deutschland erst zwei Jahre jung und die Deutschen hatte alle Hände voll zu tun, ihr Land wieder neu zu ordnen und aufzubauen. Sie, liebe Diamantene Konfirmanden, haben das vor 60 Jahren erlebt, im Frühjahr 1957, als in der Zeit des Kalten Krieges im Westen Deutschlands das Wirtschaftswunder schon in vollem Gange war, als viele Häuser gebaut und die ersten Erfolge der sozialen Marktwirtschaft in unserem Land sichtbar wurden. 1

Und Sie, liebe Goldene Konfirmanden, haben das vor 50 Jahren erlebt, im Frühjahr 1967, als die erste Große Koalition in Bonn regierte und hier in Bensheim die Stephanusgemeinde gegründet wurde. Ich denke, Sie können sich alle noch gut an Ihre Konfirmandenzeit erinnern. Wie war das damals? Wie ging es zu im Konfirmandenunterricht vor 50, 60 oder 65 Jahren bei Pfarrer Dr. Jacob, Pfarrer Becker, Pfarrer Engel oder anderen Pfarrern andernorts? Ich denke, die Pfarrer hatten es damals nicht leicht mit den großen Gruppen, die damals unterrichtet wurden. Konfirmandinnen und Konfirmanden waren auch damals mitten in der Pubertät. Da wurden mancherlei Streiche ausgeheckt und ausgeführt. Manches gärte und rebellierte in Ihnen. Da gab es manche heimliche Verliebtheit zwischen Jungen und Mädchen, Sie werden sich alle daran erinnern. Und Sie, liebe Konfirmanden, hatten es auch nicht so ganz leicht mit den Pfarrern. Denn es gab außerordentlich viel zu lernen damals: Luthers Katechismus, Psalmen, Bibelsprüche und Lieder. Sie konnten mit Ihren 14 Jahren kaum ahnen, wozu das alles gut sein könnte. Dann kam die Prüfung, eine strenge Prüfung vor versammelter Gemeinde. 2

Schließlich dann die Konfirmation in festlichen Kleidern. Fragen wurden Ihnen gestellt und die entscheidende Frage hieß damals: Wollt ihr Glieder der Kirche und Gemeinde sein, die aus Gottes Wort und Sakrament lebt? Und Ihre Antwort lautete damals: Ja, mit Gottes Hilfe. Dann lagen die Hände des Pfarrers auf Ihrem Kopf und Sie hörten die Worte: Gott, der Vater, schenke dir immerdar seinen heiligen Geist, Schutz und Schirm vor allem Argen, Stärke und Hilfe zu allem Guten, durch Jesum Christum, unsern Herrn. Und dann nach der Aufforderung: Kommt, denn es ist alles bereit - das erste Abendmahl. Können Sie sich daran noch erinnern? Was Sie damals in Ihrer Konfirmation erlebt haben, war nichts anderes als eine Einladung zum Glauben, zum Leben in der Gemeinschaft der christlichen Kirche. Zusammengefasst in einem Bibelwort, in Ihrem Konfirmationsspruch. Und nun die entscheidende Frage: Wie ist es Ihnen ergangen in den vielen Jahren, die zwischen Ihrer Konfirmation und der heutigen Feier liegen? Die Konfirmation, so hat man es damals gesehen, war Ihre Entlassung ins Leben. Sie wurden gesegnet für Ihren kommenden Lebensweg. 3

Und ich frage Sie: Ist es im Rückblick nicht deutlich zu sehen und zu spüren, dass dieser Segen sich in Ihrem Leben auf vielfache Weise ausgewirkt hat: als Glück in der Familie, als Erfolg im Beruf, als Rettung in der Not und als Trost in mancher Traurigkeit? Sie alle, wir alle dürfen uns heute daran erinnern in tiefer Dankbarkeit. Und wenn wir uns heute fragen, liebe Konfirmationsjubilare, welche Kräfte waren denn besonders hilfreich, damit der Segen Gottes sich in Ihrem Leben auswirken und entfalten konnte, dann sind vor allem vier große Mächte und Kräfte zu nennen: der Glaube, das Gebet, die Liebe und die Hoffnung. Wie es im heutigen Predigttext heißt: Ihr aber, meine Lieben, erbaut euch auf euren allerheiligsten Glauben, und betet im heiligen Geist, und erhaltet euch in der Liebe Gottes, und hofft auf die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben. Da ist zunächst der Glaube, der allerheiligste Glaube, wie der Apostel sagt. Was ist damit gemeint? 4

Nun doch wohl dies: Jeder Mensch braucht, wenn er sein Leben auf dieser Erde mit Würde bestehen will, etwas, was ihm heilig ist, innere Überzeugungen, die nicht verhandelbar sind und die als Grundlage für das eigene Handeln gültig sind. Es gibt einen innersten Bezirk im Herzen eines jeden Menschen, wo kein anderer Mensch etwas hineinzureden hat, weil es sich um die allerheiligsten, persönlichen Überzeugungen, Werte und Hoffnungen eines Menschen handelt, auf denen ein in sich stimmiges Lebensgebäude aufgebaut werden kann. Für uns als Christenmenschen ist das unser allerheiligster Glaube, unser evangelischer Glaube, d.h. der Glaube an das Evangelium, an die Frohe Botschaft, an die Gute Nachricht von der Liebe Gottes. Das ist unser heiliger Glaube, dass unser Leben von Gott herkommt und wieder zu Gott zurückkehren soll, dass Gott uns geschaffen hat samt aller Kreatur, dass er uns versöhnt hat durch Kreuz und Auferstehung Jesu, dass er uns erlösen will durch den heiligen Geist, und dass deshalb die Würde des von Gott geschaffenen und geliebten Menschen unantastbar ist. Dieser Glaube ist wie ein Fels, auf dem ein Lebenshaus gebaut werden kann, das auch in den Stürmen der Zeit nicht zusammenbricht. 5

Viele von Ihnen haben diese Kraft des Glaubens im Auf und Ab des Lebens auf mancherlei Weise erlebt. Da ist zweitens die Kraft des Gebets. Jeder, der einmal in dunklen, schmerzlichen, verzweiflungsvollen Situationen gewesen ist, weiß, welch eine Kraft im Gebet liegt. Und jeder weiß auch, dass es Situationen gibt, wo man gar nicht mehr beten kann und umso dankbarer ist, wenn andere dann für einen beten und einen im Gebet zu Gott hintragen. Wir brauchen den Beistand Gottes an dunklen Tagen, um aus der Tiefe zu Gott zu rufen. Und wir brauchen an hellen Tagen den Beistand Gottes, um Gott nicht zu vergessen und ihm von Herzen zu danken. Der Apostel sagt: Betet im heiligen Geist. Wer betet, öffnet sich für die Segenskräfte des Himmels. Da ist drittens die Liebe als eine Himmelsmacht, als eine heilige Macht, die Sie alle schon einmal in Ihrem Leben erfahren haben. Allein die Liebe kann das Leben mit Geborgenheit und Vertrauen erfüllen. Allein die Liebe kann das Leben verzaubern, verklären, erneuern und voranbringen. Darum heißt es im heutigen Predigttext: Erhaltet euch in der Liebe Gottes. 6

D.h.: Versucht, mit einem weiten Herzen möglichst viel von der Liebe Gottes aufzunehmen und weiterzugeben an Eure Mitmenschen. Und da ist viertens die Kraft der Hoffnung, die voller guter Möglichkeiten steckt und über dieses irdische Leben hinaus sich auf das Reich Gottes richtet. Der Apostel schreibt: Und hofft auf die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben. Wenn man auf das 65., 75. oder 80.Lebensjahr zugeht oder schon drin ist, dann ist es gut und heilsam wie ein Wanderer auf das Ziel der Wanderung zu blicken, zum Berggipfel emporzuschauen. Dann ist es gut und heilsam, Ausschau zu halten nach der Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben. Es gibt sozusagen für uns alle ein Gipfelkreuz, das wir ins Auge fassen sollen und ins Auge fassen dürfen. Wer dieses Kreuz mit dem Auge des Herzens sieht, der kann Schritt für Schritt weitergehen auf seinem Lebensweg, getrost und unverzagt, ja mehr noch: in tiefer Hoffnung und Freude. Liebe Konfirmationsjubilare! Heute werdet Ihr erneut gesegnet für Euren weiteren Lebensweg. Heute beten wir darum, dass Glaube, Gebet, Liebe und Hoffnung wie ein vierstimmiger Choral in eurem Leben erklingen. 7

Heute seht Ihr ja vieles klarer und deutlicher als damals mit 14 Jahren. Heute versteht ihr besser als damals, wie die Welt funktioniert und wie man in dieser unsicheren und zerrissenen Sphäre des irdischen Daseins sein Leben mit Gelassenheit und Mut bestehen kann. Heute könnt Ihr begreifen, was der Verfasser des Judasbriefes schreibt -wie eine Art goldenes, diamantenes und eisernes Vermächtnis für uns alle: Ihr aber, meine Lieben, erbaut euch auf euren allerheiligsten Glauben, und betet im heiligen Geist, und erhaltet euch in der Liebe Gottes, und hofft auf die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben. Amen. 8