Predigt im Gottesdienst am 31. Oktober 2017 zum Reformationstag 2017 in der St. Peter Kirche

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Transkript:

Predigt im Gottesdienst am 31. Oktober 2017 zum Reformationstag 2017 in der St. Peter Kirche Johannes 3,16-17 von Pastor Manfred Rosenau 500 Jahre Thesenanschlag an die Wittenberger Schlosskirche Bei der Lösung eines Problems kann es hilfreich sein, an den Anfang zurückzugehen - zu sehen, womit es begonnen hat. Was waren die Auslöser, wie war damals die Situation und in welche Richtung hat es sich dann entwickelt. Genau hinzusehen, was geschehen war. Das kann zu einer Lösung führen. Und diese Lösung kann auch eine Trennung sein. Die andere Art einer Problemlösung besteht darin, von vorn zu beginnen. Das Gewesene gewesen sein zu lassen. Es abzuschließen. Es in gewissem Sinne liegen zu lassen und einen neuen Weg einzuschlagen. Beides passiert in unserem Leben und es kann auch im Oktober geschehen. Der heutige Tag stellt ein Problem dar. Die Reformation ist die Trennung der Kirche. Seit 500 Jahren gehen wir einen anderen Weg als die Katholiken. Wir gehen in andere Kirchen, unsere Gottesdienste sind verschieden. Es wird eine andere Sprache gesprochen. Einige Sakramente haben nur den gleichen

Namen und die kath. Kirche schließt uns von ihnen aus. Diese Reihe der Unterschiede lässt sich weiterführen. Wir können zur Hierarchie kommen, zum Pastoren-Verständnis, zum Verbot der Frauen im geistlichen Amt. Oder auch zur inneren, spirituellen Positionen zum Heiligen. Wie gehen wir damit um? Die Reformation hat das fast alles über Bord geschmissen. Wir haben im 16. Jahrhundert die Kirchen übernommen und haben aus Ehrfurcht vor der Kunst die Altarbilder des Mittelalters behalten und auch die Bezeichnungen St. Peter und St. Magnus und wie die Heiligen alle heißen. Aber wir können seit hunderten von Jahren mit Heiligen nichts mehr anfangen, mit diesen nicht und mit allen nicht. Und niemand von uns glaubt daran, dass irgendwelche von ihnen im Himmel oder in der Hölle für uns beten.- All dieser Irrglaube hat in Wittenberg sein Ende gefunden. Heilig ist nur das Wort Gottes und das Sakrament der Taufe und das Sakrament der Gemeinschaft. Das große Wort in der modernen Kirche heißt Ökumene. Übersetzt heißt das: Die, die in einem Haus wohnen. Aber wir wohnen in keinem Haus zusammen. Und im ökumenischen Rat der Kirchen, im großen Haus aller Kirchen in Genf, ist die Katholische Kirche nicht vertreten. Sie gehört nicht dazu, weil die Römische Kirche uns Protestanten, allen Evangelischen, bis heute abspricht, überhaupt eine Kirche zu sein. In der katholischen Theologie sind wir immer noch Ketzer. All das, was ich hier aufzähle, muss nicht immer gesagt werden. Es ist das Trennende, das, was uns nie verbinden wird. Das muss man nicht immer aussprechen. Nicht an jedem Sonntag.- Aber heute ist Reformationstag. Der evangelische Bischof Bedford-Strom und der katholische Bischof Marx feiern Gottesdienste zusammen und zeigen sich gern und häufig in der Öffentlichkeit. Aber ich glaube, die Chance, dass wir wieder zusammenkommen, ist gering. Wir sollten nicht versuchen, das Trennende zu verbinden. Wir sollten den Gewinn sehen, der in unserer Verschiedenheit ist. Wenn wir uns als Freie ernst nehmen, dann beginnen wir vielleicht, die anderen etwas zu bewundern. Manchmal beginnt eine Sehnsucht nach dem Anderen, die viel schöner ist als Verbände über Wunden. Vor 500 Jahren hat eine Trennung stattgefunden. Ein bisschen war das wie bei einer Scheidung.

Es hatte mit dem Thema Geld zu tun und mit dem Thema Freiheit und ganz viel mit Liebe. Dabei hatte der, der das angefangen hat, von allen Dreien gar keine Ahnung. Martin Luther war noch Mönch, als er mit einem Blatt Papier auf die Tür seiner Kirche in Wittenberg zuging. Und Mönche wissen von Geld wenig und von Freiheit und Liebe. Luther wusste also von den Gefühlen bei Frauen und Männern wohl noch wenig. Er glaubte nur zu wissen, dass Ehe, Trennung und Scheidung nicht nur ein Zwei-Personen-Problem sind. Für ihn wurde es zu einem Oktober-Thema. Bei Luthers Oktober-Problem ging es nicht nur um zwei Menschen. Ihm ging es um alle. Und er ließ sich zuerst von seinem Verstand leiten. Seine Gefühle gingen danach erst mit ihm durch.- Sein Verstand sagte ihm, es kann nicht stimmen, dass ich Geld bezahle und dann ist Gott lieb zu mir. Gott ist immer lieb zu mir. Ob ich arm bin oder reich. Eine Frau hat er genauso lieb wie einen Mann. Und ganz besonders liebt er die Kinder. Das ist Glaube. Davon hat Jesus Christus erzählt. Gott liebt mich umsonst. Wir wissen alle, wie das weiter ging. Wir wissen, dass das wichtigste Werkzeug der Reformation dann der Hammer war. Martin Luther hat mit einem Hammer am 31. Oktober 1517 den Glauben an die Tür seiner Kirche in Wittenberg genagelt. Ein großes Blatt Papier, vollgeschrieben mit dem Glauben an die Liebe Gottes und die Freiheit der Menschen. Wenn wir ins Internet gehen und bei Wikipedia suchen, dann können wir heute auch finden, dass es vielleicht etwas anders war. Nicht ganz so dramatisch. Aber wir wissen, die Hammerschläge von Wittenberg sind sehr schnell bis in Rom zu hören gewesen. Und das war damals das Interpretationszentrum von allem, was Wissen und Wollen und Meinung und Glauben war, vergleichbar mit den Städten Washington, Moskau und Peking heute. (Und ganz nebenbei, selbst damals schon haben die Vorgänger von Erdogan versucht, in Mitteleuropa das Monopol über die Meinungen zu ersiegen. Aber es gelang und es gelingt ihnen nicht.) Seit der Reformation glauben wir an die Freiheit jedes Menschen. Wir alle werden von Gott geliebt, und jede und jeder kann seinen eigenen Weg zu ihm finden. Diese Freiheit schenkt uns Gott. Und wir glauben, dass wir nur einen Wegweiser haben. Jesus Christus zeigt uns Gott. Und Jesus Christus ist nicht

auszutauschen durch einen Papst oder einen Kardinal oder einen Bischof oder einen anderen Propheten. Wenn wir den Glauben an die Gleichheit nicht glauben, leben wir nicht in der Freiheit Gottes miteinander. Damit fing die Krise im Oktober 1517 an. Es dauerte dann noch eine Weile. Es wurden mehrere Trennungsjahre und sogar Jahrzehnte. Und die einen hätten die anderen am liebsten umgebracht. Wenn die kath. Kirche im 16. Jahrhundert gekonnt hätte, dann hätten sie alle Protestanten verbrannt. Wir haben Glück gehabt. Und wir hatten einige mutige Frauen und Männer, die sich nicht einschüchtern ließen, die nicht den Mund gehalten haben, die an den Gott der Liebe glaubten. Nicht den Mund halten, nicht schüchtern sein, sich nicht den Mund verbieten lassen. Das sagt mir Martin Luther sehr deutlich. Im Johannes Evangelium wird das in einem Satz zusammengefasst. Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Das ist der Satz des Evangeliums, an dem alles hängt. Manchmal muss man bei einer Trennung alles hinter sich lassen. Und es hilft nichts, zu analysieren und zu deuten und zu überlegen: Wenn aber, und hätte doch, und was wäre wenn? Papst Benedikt XVI., der Vorgänger des jetzigen Papst Franziskus, hat erzählt, er leide immer noch darunter, dass Luther damals die Kirche verlassen hat. Als ich das hörte, dachte ich an das Ende von kitschigen Liebesgeschichten. Wo der eine oder der andere geht und die eine oder der andere leidend und unverschuldet zurückbleibt. Diese Interpretation der Reformation ist einfältig. Ich glaube, bis heute hat die kath. Kirche die Reformation nicht verstanden. Frauen dürfen nicht am Altar stehen. Das Sakrament Gottes kann mir nur ein Mann reichen. Die Botschaft der Freien ist manchmal schwer zu hören. Aber diese Botschaft bringen wir mit.

Es steht niemand zwischen Jesus und dir. Dies glauben wir seit 500 Jahren. Martin Luther hat uns eine Einladung übersetzt. Die Einladung aus dem Johannes Evangelium. Sie ist sehr alt. Sie hat uns erst 1517 erreicht. Wir werden eingeladen zusammenzubleiben. Wir sollen uns als freie Menschen lieben. Das ist die gute Botschaft, die Jesus uns gebracht hat. Als Martin Luther die Wartburg verlassen hat, hatte er nichts. Alles war weg. Nichts war sicher. Bis auf eins. Das hat er mitgenommen und geglaubt, dass es ihn behütet. Er hatte das Neue Testament übersetzt und die Psalmen. Ein Buch, das alle verstehen konnten. Ein Buch von Gott für uns. Luther hat den Hammer ausgetauscht durch den Buchstaben. Eine ganze Welt wurde verändert. Und wir können wohl annehmen, dass er dabei auf einem Esel oder Pferd gesummt hat. Vielleicht fing es da an, dass wir unseren Glauben auch singen. Amen