Fachausbildung für biologisch-dynamische Landwirtschaft Wegleitung für Praxis und Unterricht



Ähnliche Dokumente
Fachausbildung für biologisch-dynamische Landwirtschaft

Fachausbildung für biologisch-dynamische Landwirtschaft

Nachholbildung berufsbegleitend. Ausbildung. Landwirt / Landwirtin EFZ. Nachholbildung berufsbegleitend. Landwirtschaftliches Zentrum Ebenrain

gesamtschweizerisch anerkannt vom Verband Schweizerischer Handelsschulen

Nebenberuflich Geld verdienen als Tagesmutter interna

Hinweise zum BA-Beifach-Studium in Philosophie

Weiterbildung in Personzentrierter Beratung nach den Richtlinien der GWG

Chefin- und Chef-Sein ist lernbar. Mit den Führungsausbildungen der SVF.

Erweitertes Aufnahmeverfahren und Vorbereitungskurs

DIE HANDELSMITTELSCHULE

Wer sich informiert, weiss mehr: Q&A Fachfrau/Fachmann Sozialversicherungen.

Gesundheitlich und Soziale Berufsmatura. Informationsbroschüre Lehrbegleitende Ausbildung

Gesetz zur Berufskraftfahrerqualifikation (BKrfFQG)

Marketingfachmann / Marketingfachfrau Verkaufsfachmann / Verkaufsfachfrau. Lehrgang zur Vorbereitung auf die Berufsprüfung mit eidg.

Nachholbildung für Detailhandelsfachleute Artikel 32 BBV

Gleichwertigkeitsanerkennung nach Art. 119b AVIV

Konzept für Individualausbildung

Lizenzinformationen für Trainer C Breitensport Trainer C Leistungssport Trainer B und A Leistungssport

Studienordnung für den Diplomlehrgang mit Kantonalem Fachausweis Öffentliche Finanzen und Steuern IVM

Produktionstechniker/in HF Produktionsfachfrau/-fachmann mit eidg. FA

Vorbereitungskurse Rechnungswesen für zukünftige Bachelor- Studierende an der Hochschule Luzern - Wirtschaft

Progresso-Lehrgang. Subventionierte Weiterbildung Lehrgänge der Sozialpartner im Gastgewerbe

Finance and Accounting - Masterstudium

Konzept Hausaufgabenbegleitung

Vorarbeiter Bau (Kurs Italienisch)

Merkblatt Profilwechsel. Kaufmännische Grundbildung. M-Profil E-Profil B-Profil Berufsattest

Naturnaher Garten- und Landschaftsbau

IB Medizinische Akademie Baden-Baden

Neue Horizonte entdecken. Ihrer Karriere alle Chancen eröffnen.

Thema 1: Obst und Gemüse große Auswahl von nah und fern

Sprachaufenthalte - Informationen allgemein

Fragebogen der IG Metall-Jugend zur Qualität der Berufsausbildung

dspace bildet aus! Ausbildung zum Industriekaufmann (w/m)

DER SELBST-CHECK FÜR IHR PROJEKT

auf Frauen und Männer in gleicher Weise bezogen. 1 Alle maskulinen Bezeichnungen von Personen und Funktionsträgern in dieser Satzung sind

Kunstgeschichte: Bereich I [120 ECTS]

BERUFSAKADEMIE FÜR INTEGRATIVE GESUNDHEITSWISSENSCHAFTEN

Neues aus Burma. Liebe Projekt- Burma Freunde,

15. Start des Zertifikatslehrgangs Berufungscoaching WaVe. - Basisteil -

Muster für Ausbildungsverträge mit Auszubildenden nach dem Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes (TVAöD) - Besonderer Teil BBiG -

Häufig gestellte Fragen

zu den Wahl-Pflicht-Kursen (WPK)

Optimal vorbereitet. Fit fürs Studium mit den Vorbereitungskursen der OHN. Fragen? Jetzt anmelden!

Kanton St.Gallen Berufs- und Weiterbildungszentrum Rorschach-Rheintal. Studienordnung. KBM II - Kaufmännische Berufsmaturität.

Bachelor of Science Wirtschaftsinformatik. Wirtschaftsinformatik. Bachelor of Science

Medizinische Praxiskoordinatorin Praxisleitende Richtung (eidg. FA) Modul Personalführung

Studieren- Erklärungen und Tipps

Starten Sie jetzt erfolgreich an verschiedenen Kursorten in NRW durch mit Ihrem Spezialisten für:

Wer sich informiert, weiss mehr: Q&A Sachbearbeiterin/Sachbearbeiter Projekte.

B Kauffrau/Kaufmann EFZ Basis-Grundbildung

Direktionsassistent/-in. Lehrgang zur Vorbereitung auf die Berufsprüfung mit eidg. Fachausweis

Detailhandelsfachmann / Detailhandelsfachfrau

Wer sich informiert, weiss mehr: Q&A Technische Kauffrau/ Technischer Kaufmann.

1) Was sind die Ziele des Europäischen Wirtschaftsführerscheins, EBC*L? 4) Von wem wurde der EBC*L initiiert und von wem wird er betrieben?

SACHBEARBEITER/IN PERSONALWESEN

Berufsbildung DIE GRÜNEN 14

Leichte Sprache Informationen zum Europäischen Sozialfonds (ESF) Was ist der Europäische Sozialfonds?

Die Lernumgebung des Projekts Informationskompetenz

Interimsreglement für die Weiterbildung zum Zertifikat Notfallsonographie

Zweisprachige Matura und Immersionsunterricht an der SAMD

Fragebogen zur Evaluation von NLP im Coaching

Eine Initiative der Agenturen für Arbeit und Jobcenter. Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer. Erstausbildung junger Erwachsener

Projektsteuerung Projekte effizient steuern. Welche Steuerungsinstrumente werden eingesetzt?

Die Berufsfachschule für Detailhandel

LAP IT FÜR DAS QV. Orientierung ZeichnerInnen EFZ FA. Referent Roger Wagner / Prüfungskommission Kanton Zürich

Ihren Kundendienst effektiver machen

Was muss ich über den Zulassungstest wissen?

Nicht über uns ohne uns

Sachbearbeiter/-in Sozialversicherungen. anerkannt von edupool.ch / KV Schweiz

Die Beitrags-Ordnung vom Verein

Lions Clubs International Sri Lanka Patenschaftsprogramm

... aus Ihrem Abitur machen.

Muster-Ausbildungsvertrag

Wegleitung. zum Reglement über die Erteilung des eidg. Fachausweises als Kundendienstberater im Automobilgewerbe

Was kostet die Betreuung für unser Kind? Elternbeiträge und Subventionen in Tagesheimen und Tagesfamilien

InteGREATer e.v. Berlin vor Ort

Ganz sicher oben arbeiten!

Kriterienkatalog. für die Gruppen-Umschulung. in anerkannten Ausbildungsberufen. durch Umschulungsträger

Abklärung 4 Wochen Abklärung 1 3 Monate Vorbereitungszeit 3 12 Monate

Zwischen. ... vertreten durch... (Ausbildender) Frau/Herrn... Anschrift:... (Auszubildende/r) geboren am:...

Arbeitsrechtliche Regelung zu Fortbildungen und anderen Mitarbeiterfördermaßnahmen. Grundsätze für die Aus-, Fort- und Weiterbildung ( 39 c) MVG)

Betriebswirtschaftlich und rechtlich weiterbilden, in Sachen Praxisführung auf der sicheren Seite sein

Ausbildung Meister/in der Landwirtschaft Eine Information der Lehrlings- und Fachausbildungsstelle bei der Landwirtschaftskammer Vorarlberg

Notfallsanitäter: der neue Beruf im Rettungsdienst

Aufnahmereglement. Z-INA Höhere Fachschule Intensiv-, Notfall- und Anästhesiepflege Zürich

Ziel- und Qualitätsorientierung. Fortbildung für die Begutachtung in Verbindung mit dem Gesamtplanverfahren nach 58 SGB XII

Mitteilungsblatt Nr

Statuten in leichter Sprache

Technische Berufsmaturität für Lernende TBM I

Grünes Wahlprogramm in leichter Sprache

Moderne Personalpolitik Ausbildung nutzen I N F O R M A T I O N E N F Ü R A R B E I T G E B E R. Ausbildung in Teilzeit

Pflegefinanzierung für Personen in stationärer Langzeitpflege.

Anerkennungsordnung. in der Fassung vom 20. November 2009

Trainingskurs (TK) für Weiterbildung. nach der Lehre:

Alle gehören dazu. Vorwort

Elektro-Sicherheitsberater/in

Notfallsanitäter in NRW Stand

Modul 1 mit SVEB-Zertifikat Kursleiterin, Kursleiter Lernveranstaltungen mit Erwachsenen durchführen

Machen Sie mit beim Projekt Quereinstieg zur / zum staatlich anerkannten Erzieherin / Erzieher!

Transkript:

Fachausbildung für biologisch-dynamische Landwirtschaft Wegleitung für Praxis und Unterricht Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft, Arlesheim

Ausbildungskonzept Die Fachausbildung für biologisch-dynamische Landwirtschaft hat zum Ziel, interessierte Menschen, die mit der beruflichen Ausbildung auch eine menschliche Bildung und Entwicklung suchen, auf die selbständige Berufsausübung vorzubereiten und sie zu verantwortungsbewussten Landwirtinnen und Landwirten auszubilden. Es werden Menschen angesprochen, welche an einer gesunden Pflege von Erde, Pflanzen und Tieren mitwirken und ihre Arbeit in einem erneuerten sozialen Verständnis entfalten wollen. Die Ausbildungszeit wird auf verschiedenen Praxisbetrieben absolviert, deren Grundlage die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise ist. BetriebsleiterInnen von anerkannten Demeter- Fachbetrieben mit geeigneten Fähigkeiten unterstützen die Fachstudierenden auf ihren Betrieben praktisch und theoretisch. Praxis und Unterricht bilden eine Einheit. Die praktische Arbeit auf dem biologisch-dynamischen Praxisbetrieb wird durch blockweise angebotene Unterrichtseinheiten (Module) ergänzt. Die viereinhalbjährige Ausbildung entfaltet sich auf der Grundlage der Erarbeitung des landwirtschaftlichen Kurses und der grundlegenden Werke Rudolf Steiners. Der Unterricht auf dem Hof und in der Schule vermittelt Impulse zum selbständigen Studium. In der Eigeninitiative der Studierenden liegt der Schlüssel für die Fruchtbarkeit des Ausbildungskonzeptes. Unterricht - Modulangebot Die Module werden in den Winterhalbjahren des ersten, dritten, vierten und fünften Jahres in Form von drei- bis fünftägigen Tagungen angeboten. Ein Modul besteht nicht nur aus Unterricht. Lerneinheiten auf dem Praxisbetrieb sind Bestandteil der Ausbildung (Hoftheorie, Hofpraxis, Selbststudium). Die landwirtschaftlichen Grundlagen werden in mehrwöchigen Blöcken (ca. 21 Wochenkurse im zweiten Ausbildungsjahr) gemeinsam mit der Bio Suisse angeboten. Praxis auf dem Betrieb Die Arbeit auf dem Praxisbetrieb ist Bestandteil des Ausbildungskonzeptes. Die BerufsbildnerInnen richten Unterrichtsteile auf ihrem Betrieb ein. Eine Anzahl begleitete Stunden für die Aufarbeitung von Theorie (Hoftheorie, keine produktive Erwerbsarbeit) und für die Einübung von praktischen Tätigkeiten (Hofpraxis) stehen zur Verfügung. Diese Ausbildungsteile sind für den Erwerb von Modulzertifikaten unabdingbar. Insgesamt sind vier Jahre Praxis auf Demeter-Fachbetrieben für die Prüfung notwendig. ERDE PFLANZE TIER MENSCH Ein gesunder Mensch braucht: Eine gesunde Landwirtschaft braucht: Eine solide physische Körper-Grundlage die durchlebt ist von harmonischen Lebenskräften Eine gesunde physische Grundlage, d.h. einen fruchtbaren Boden ein harmonisches Pflanzenleben durchdrungen ist von einem empfindsamen Seelenleben und getragen ist mit Ichbestimmtem Gedanken-, Gefühls- und Willensleben. eine vielseitig beseelte Tierwelt Menschen, die aus Liebe zur Landwirtschaft in freiem, gemeinsamem Schaffen die Natur kultivieren. 2

Offizielle Anerkennung Die Fachausbildung für biologisch-dynamische Landwirtschaft bietet einen tertiären Lehrgang mit eidgenössischer Fachprüfung nach modularem System an. Sie dient der Spezialisierung und Vertiefung der landwirtschaftlichen Kenntnisse im Bereich der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Sie führt für Studenten und Studentinnen mit abgeschlossener Grundausbildung zum Titel: Fachmann / Fachfrau der biologisch-dynamischen Landwirtschaft mit eidgenössischem Fachausweis. Die Ausbildung dauert vier Jahre und 8 Monate und ist durchgehend berufsbegleitend. Die eidgenössische Fachprüfung kann absolvieren, wer belegen kann: eine abgeschlossene Grundausbildung (Fähigkeitszeugnis, Matur/Abitur und DMS oder gleichwertig) die biologisch-dynamische Praxis von 4 Jahren die notwendigen Modulzertifikate Über die Anerkennung vergleichbarer Voraussetzungen hat die Prüfungs-QS-Kommission nach Rücksprache mit dem BBT zu befinden. Kontakt und Auskunft Infos und Anmeldeunterlagen, allgemeine Auskünfte: Schulsekretariat Ringstrasse 8 2560 Nidau Tel. 032 333 27 16 Fax 032 333 27 17 www.ausbildung-biodyn.ch info@ausbildung-biodyn.ch www.bioschule.ch Trägerschaft: Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft Geschäftsstelle Demeter Schweiz Stollenrain 10 4144 Arlesheim Tel. 061 706 96 43 Offizielles Publikationsorgan sind die Beiträge des Vereins für biol.-dyn. Landwirtschaft. Was werde ich während der Ausbildung verdienen? Monatlich 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Winter- Halbjahr Bruttogrundlohn 100% 1'810.00 1'815.00 1'940.00 1'987.00 1'987.00 Bruttolohn ohne Schulzeit 85% 1'538.50 Abzüge: - Logisabzug/Monat (100 %=345.-) - Kostabzug/Monat für (100% =645.-=> 21.50/Tag) - Sozialleistungen 8 % 66% 1198.00 85% 1'649.00 85% 1'689.00 85% 1'689.00-345.00-345.00-345.00-345.00-345.00 18 AT - 387.00 14 AT - 301.00 18 AT - 387.00 18 AT - 387.00 18 AT - 387.00-123.00-95.85-131.95-135.15-135.15 Netto-Ausbildungslohn 683.50 456.15 785.05 821.85 821.85 Ferienanspruch Betrieb 5 Wochen 3 Wochen 5 Wochen 5 Wochen 3 Wochen Schulgeldbedarf pro Jahr 6'000.- 6'000.- 6'000.- 6'000.- 4'000.- 3

Wer kann die Fachausbildung besuchen? Verträge? Die Fachausbildung richtet sich an Interessierte mit abgeschlossener Grundausbildung in der Landwirtschaft oder anderen Grundausbildungen. Die Fachausbildung ist ganz besonders auch für Quer- EinsteigerInnen in die Landwirtschaft geeignet. Wer kein Fähigkeitszeugnis oder eine höhere Schulbildung hat, ist verpflichtet, im Laufe der Ausbildung die Lehrabschlussprüfungen als LandwirtIn mit Spezialrichtung Biolandbau nachzuholen. Diese Möglichkeit ist dank der Zusammenarbeit mit der Bio Suisse im Rahmen der Ausbildung ohne Zeitverlust möglich. Die einzelnen Module können auch als Weiterbildung für PraktikerInnen der biologisch-dynamischen Landwirtschaft, für Umsteller- und BerufsbildnerInnen besucht werden. Die Ausbildung eignet sich auch für Interessierte, die in einen in die Landwirtschaft angrenzenden Beruf einsteigen wollen. TeilnehmerInnen schliessen einen Praxisund einen Ausbildungsvertrag ab. Der Vertragsabschluss wird vom Klassenbegleiter oder von der Klassenbegleiterin betreut. Die Verträge sind im Schulsekretariat erhältlich. Wie viel arbeite ich in Betrieb und Ausbildung? Die Arbeitszeit auf dem Praxisbetrieb sowie die gesamte Unterrichtszeit entsprechen der Normalarbeitszeit in der Landwirtschaft. Sie beträgt durchschnittlich 55 Std./Woche (=100 %). 85 % bzw. 66 % im Bio Suisse Jahr werden davon auf dem Betrieb als Arbeitszeit vergütet. Hofpraxis und Hoftheorie finden während der Arbeitszeit statt. Während des Selbststudiums und des Unterrichts besteht kein Anspruch auf Entlöhnung. Das Normaljahr enthält folglich: 216 Arbeitstage / 100 Freitage / 49 Studien- und Unterrichtstage. Was kostet die Ausbildung? Folgende Kosten entstehen mit dem Vertragsabschluss: Schulgeld pro Jahr CHF 6 000. (siehe Beiblatt). Bei nachgewiesen schwierigen finanziellen Verhältnissen ist die Schulleitung bereit, zusammen mit den Fachstudierenden Lösungen zu suchen. Gebühren für die Prüfung. Die aktuelle Gebührenliste kann im Sekretariat verlangt werden. Lehrmittel, Unterlagen, Transport, Unterkunft und Verpflegung während des Unterrichts Eidgenössische Fachprüfung als Fachmann/Fachfrau der biologisch-dynamischen Landwirtschaft Frucht Blütenansatz 4. Ausbildungs- und Praxisjahr Halbjährige Projektarbeit Werkstattseminare und Fachmodule Blattentfaltung 3. Ausbildungs- und Praxisjahr Werkstattseminare und Fachmodule Praktische Prüfung, Wanderunterricht Sprossen, Aufrichten 2. Ausbildungs- und Praxisjahr Bioschule, Grundlagen des Biolandbaus Theorethische Prüfung, halbjähriger Schulblock Wurzelbildung 1. Ausbildungs- und Praxisjahr Wanderunterricht auf den biol.-dyn. Betrieben Vier Naturreiche kennen lernen 4

Erstes Ausbildungsjahr, Wanderunterricht Schulbeginn im August (Voraussetzung mindestens 1 Monat Praxiserfahrung) 28 Schultage mit Modulunterricht und Ergänzungsangeboten nach Interesse der Klasse, vorwiegend im Winterhalbjahr auf verschiedenen biol-dyn. Betrieben der Schweiz Selbststudium, Hofpraxis und Hoftheorie auf dem Betrieb 1 Werkstattmodule Beschäftigung mit den natürlichen Ressourcen des Betriebes, Standortlehre Erfassen und Fördern von Leben, lebenden Organismen am Beispiel der Pflanzen Erfassen der seelischen Eigenheiten der Tiere, insbesondere unserer Nutztiere Erarbeiten einer Theorie der Erkenntnis und Kennenlernen der Anthroposophie Besonderer Wert wird auf die soziale Gestaltung der Arbeits- und Lebensgemeinschaft gelegt Unterstützung bei der Wahrnehmung des eigenen Bildungsstandes Wahrnehmen von spirituellen Impulsen aus Jahreslauf, Natur und Kultur Zweites Ausbildungsjahr, Bioschule Schweiz Beginn im August 21 Wochen Blockunterricht Bio Suisse-Kurs Grundlagen, ca. 900 Lektionen Unterricht Selbststudium, Hofpraxis zur Bioschule Praxis auf einem Demeter-Fachbetrieb mit kant. Anerkennung für Lehrlingsausbildung Unterricht an der Bioschule Schweiz, mit Internatsbetrieb Fächer nach Lehrplan LandwirtIn mit Spezialrichtung Biolandbau 2 Bioschule Schweiz Oekologie Maschinen Naturwissenschaften Baukunde Pflanzenbau Melktechnik Tierhaltung Abschlussprüfung LAP2 Agrarwirtschaft Wahrnehmung des eigenen Bildungsstandes Die theoretische Lehrabschlussprüfung LAP 2 ist für TeilnehmerInnen ohne abgeschlossene Grundausbildung obligatorisch. Dieser Intensivkurs dient der Sicherung der biologischlandwirtschaftlichen Grundlagen. Der Abschluss der dazugehörigen praktischen Lehrabschlussprüfung LAP 1 auf dem Lehrbetrieb wird erst im 3. Jahr empfohlen. 5

Drittes Ausbildungsjahr, Wanderunterricht Beginn im August 28 Schultage mit Modulunterricht und Ergänzungsangebote nach Interesse der Klasse Selbststudium, Hofpraxis, Hoftheorie auf dem Betrieb 3 Werkstattmodule (wiederkehrende Inhalte) Grundlagen für die Gestaltung eines Betriebsorganismus Vertiefung beim Erfassen und Fördern von Leben Vertiefung beim Erfassen der seelischen Eigenheiten von Tieren Weiterführung von Erkenntnistheorie und Anthroposophie Soziale Gestaltung einer Arbeits- und Lebensgemeinschaft Wahrnehmung des eigenen Bildungsstandes Spirituelle Impulse aus Jahreslauf, Natur und Kultur Obligatorische Fachmodule (einmalige Kurse) Boden Naturwiesen Wildpflanzen Freiwillige Fachmodule siehe Wahlangebot 3./4. Jahr (mind. 3) Das dritte Jahr eignet sich für die praktische Lehrabschlussprüfung LAP 1. Für TeilnehmerInnen ohne Grundausbildungsabschluss obligatorisch. Viertes Ausbildungsjahr, Wanderunterricht Beginn im August 28 Schultage mit Modulunterricht und Ergänzungsangebote nach Interesse der Klasse Selbststudium, Hofpraxis, Hoftheorie auf dem Betrieb 4 Werkstattmodule (wiederkehrende Inhalte) Standortlehre Gestaltung eines Betriebsorganismus Erkenntnistheorie und Anthroposophie Soziale Gestaltung einer Arbeits- und Lebensgemeinschaft Wahrnehmung des eigenen Bildungsstandes Spirituelle Impulse aus Jahreslauf, Natur und Kultur Obligatorische Fachmodule (einmalige Inhalte) Vertiefung artgerechter Haltung von Nutztieren Betriebswirtschaft und selbständige Arbeitsplanung Assoziative Wirtschaftslehre Alternative Kulturen, Innovationen (Fachexkursion) Freiwillige Fachmodule siehe Wahlangebot 3./4. Jahr (mind. 3) 6

Drittes / Viertes Ausbildungsjahr Wahlangebot Im dritten und vierten Ausbildungsjahr werden klassenübergreifende Module angeboten Mindestens 3 pro Jahr müssen ausgewählt werden 3/4 Freiwillige Fachmodule Elemente und Stoffe Biologisch-dynamische Ackerkulturen Kräuter und Gemüse Obst- und Beerenbau Wesensgemässe Fütterung auf hofeigener Futterbasis Auswahl von Zuchttieren Gesunderhaltung und Pflege von Haustieren Qualitätssicherung der biologisch-dynamischen Milch Veredlung hofeigener Produkte, Ernährung Alternative Kulturen, Innovationen Zusätzliche aktuelle Angebote Abschlusswinterhalbjahr (8 Monate) Beginn im August, Abschluss im April mit Abschlussprüfung 28 Schultage mit Modulunterricht und Ergänzungsangebote nach Interesse der Klasse Selbststudium, Hofpraxis, Hoftheorie auf dem Betrieb Diplom Werkstattmodule (wiederkehrende Inhalte) Standortlehre Erkenntnistheorie und Anthroposophie Soziale Gestaltung einer Arbeits- und Lebensgemeinschaft Wahrnehmung des eigenen Bildungsstandes Spirituelle Impulse aus Jahreslauf, Natur und Kultur Betriebswirtschaft und selbständige Arbeitsplanung Projektarbeit Alternative Kulturen, Innovationen (Fachexkursion) Freiwillige Fachmodule und ev. Nachholen Eidgenössische Fachprüfung für diejenigen, welche eine abgeschlossene Grundausbildung, die Modulzertifikate und die Praxis haben. Die Fachprüfung sieht folgende Elemente vor: praktisch 1,5 Std. - mündlich 4 x 20 Min. - schriftlich 4 Std. 7

Was ist biologisch-dynamisch? Die biologisch-dynamische Landwirtschaft ist eine Wirtschaftsweise, die nicht nur von der Pflege der Naturreiche (Boden, Pflanze, Tier) ausgeht, sondern gleichzeitig und gleichwertig den Menschen und den Kosmos ins Denken und ins Handeln rückt. Das Erkennen des Zusammenspiels von Natur, Mensch und Kosmos ermöglicht eine ganzheitliche und nachhaltige Anbaumethode. Die ProduzentInnen der biologisch-dynamischen Landwirtschaft verfügen über Richtlinien, die jährliche Überprüfungen von Anbau und Verarbeitung ermöglichen. Die biologisch-dynamische Landwirtschaftsmethode ist ein vom Bund anerkanntes Verfahren des biologischen Landbaus. Sie wurde 1924 begründet und seither systematisch, praktisch und wissenschaftlich weiterentwickelt. Heute liegen genügend Hinweise auf die Schlüssigkeit und Durchführbarkeit dieses Konzeptes vor. Siehe dazu www.demeter.ch. In der Schweiz erfüllt jeder biologisch-dynamische Betrieb auch die Richtlinien der Bio Suisse. Er darf das Demeter-Label, das Gütesiegel des biologisch-dynamischen Landbaus, für die Auszeichnung seiner Produkte benutzen. In der Schweiz arbeiten über 200 Betriebe nach dieser anspruchsvollen Methode, wovon ca. ein Drittel als Praxisbetriebe in der Ausbildung mitarbeiten. Die Fachausbildung für biologisch-dynamische Landwirtschaft Die Ausbildung macht berufsinteressierten Studenten und Studentinnen den reichen Erfahrungsschatz der biologisch-dynamischen Landwirtschaft zugänglich und befähigt sie zu dieser Landbaumethode. Sie wird vom Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft getragen und verantwortet. Der Verein ist gemeinnützig und fördert in erster Linie die Entwicklung des biologisch-dynamischen Landbaus. Die Fachausbildung für biologisch-dynamische Landwirtschaft wird seit 1979 angeboten. Innerhalb des Vereins ist die Verantwortung für die Ausbildung bei den Kollegien und der Schulleitung, welche den Schulbetrieb selbständig organisieren. Wie wird man aufgenommen? Für das Aufnahmeverfahren bis spätestens 30. April (Beginn im August) sind nötig: Eine handschriftliche Bewerbung Ein persönlicher Lebenslauf Eigene Erfahrung in der Landwirtschaft (mindestens 1 Monat) Die Unterlagen sind zu senden an: Fachausbildung für biologisch-dynamische Landwirtschaft Schulsekretariat Ringstrasse 8 2560 Nidau Tel. +41 32 333 27 16 Fax +41 32 333 27 17 www.ausbildung-biodyn.ch info@ausbildung-biodyn.ch Stand Oktober 2007 8