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Transkript:

Dietrich Mendt Srecher Orgel Von der Erindung der Weihnachtsreude Andante Matthias Drude 5 10 Die Geschichte, die ich euch erzählen möchte, sielt im Himmel, und ich bin in einiger Verlegenheit, wenn ihr mich jetzt ragt, wo der Himmel ist. Den Zeitunkt unserer Geschichte kann ich euch genau nennen, es war im Jahr 1 vor der Geburt unseres Herrn, des Kindes Jesus von Nazareth. Aber wo? Als augeklärter Mensch der Gegenwart weiß ich natürlich, dass der Himmel nicht über uns ist. Aber ich weiß auch, dass es im Himmel ein großes Gelächter gegeben hat, als

2 12 eine Fülle von kleinen und großen Kugeln ohne und säter mit Menschen durch das Weltall sausten, Allegro 15 die hoten, in den Himmel sehen zu können, 18 oder auch hoten, gerade nicht in den Himmel sehen zu können,

21 zum Beweis daür, dass es so etwas gar nicht gibt. Natürlich gibt es so etwas, aber wo? Am ehesten glaube ich noch, dass 26 man den Himmel sehen kann, wenn man zuerst in den Siegel schaut und sich ansieht. Dann 0 schließt man die Augen ganz est und denkt nach. Worüber? ragt ihr. Über sich selbst natürlich! Warum? Ja, das kann ich so rasch nicht erklären, denn dann käme ich heute überhaut nicht mehr zu meiner Geschichte. Ihr müsst es eben robieren, dann srechen wir uns wieder.

4 4 Allegro 7 41 Im Himmel war gerade eine Beratung, eine >Diskussion< würden wir sagen, aber im Himmel gibt es keine Diskussionen wie au der Erde, obwohl man dort sehr ot miteinander berät und einander viel Kritisches sagt -

aber es wird nichts übelgenommen. 45 Und wo gibt es schon au der Erde eine Diskussion, in der nichts übelgenommen wird? Im Himmel wird immer die Wahrheit gesagt, das heißt, es wird weder was verschwiegen noch was erzählt, was nicht stimmt. 5 48 Und sowie einer laut reden und schimen will, verwandelt sich 52 jedes Wort schon im Munde in ein gesungenes Halleluja. m m m So ist das im Himmel. m

6 57 Das Thema der heutigen Beratung war die Ankunt des Messias au der Erde. m m m 62 "Ich meine, es ist soweit", sagte Gott Vater. "Die Menschen haben lange genug ausgeharrt, und wir haben durch unsere Proheten die Sache schon mehrmals bekanntgegeben und versrochen, nun müssen wir endlich was tun. Über tausend Jahre warten die Menschen, 65 das ist eine lange Zeit, wenigstens au der Erde."

71 Und dann überlegten Gott und die Engel, die mit ihm im Himmel wohnten, wie man das wohl machen könne, den Messias zu schicken. Einer schlug vor, man solle einach den jetzt regierenden König von Juda nehmen. 7 74 "Du baust ihn um, Gott Vater, zu einem Heiligen, denn das ist er leider noch nicht. m Aber du wirst sehen, wie gut er sich macht." 78 m m Andere waren mehr ür einen Proheten, einer nannte sogar den Namen Johannes, der säter der Täuer hieß.

8 8 Wieder andere waren ür einen Fürsten aus einem der übrigen Stämme Israels. "Einer. mit dem sie nicht so 86 rechnen, kann sich eher durchsetzen! Denn wenn er aus dem Hause Juda kommt, vergleichen sie 89 ihn mit dem großen Konig David, und womöglich schneidet er dann schlechter ab, der Messias.

9 Das schadet unserem Ru im Himmel." 9 98 Gott Vater war mit keiner der vorgebrachten Ideen einverstanden. "Zu wenig Freude"! sagte er. "Zu wenig Freude! 102 Wenn der Messias kommt, sollen sich die Leute reuen. Gleich, wenn sie ihn zum ersten Mal sehen, sollen sie sich reuen.

10 107 Und ich ürchte, sie ürchten sich, anstatt zu lachen. Wenn einer mit einem Säbel kommt! Oder mit einer Krone und einem rächtigen Pururmantel! Mit so einem redet man doch nicht, da geniert man sich, da hat man einach Angst, au der Erde." 110 Gott Vater schaute sich um. "Hier gibt's ja - mir sei m m m 114 Dank - so was nicht mehr. Kronen, Säbel und Pururmäntel müssen

117 sie alle unten lassen. Oder wenn er kommt wie ein Prohet, 11 120 mit einem Kamelhaarell und wildem Bart, das macht doch keine Freude. 12 Wie muss einer aussehen, damit man sich reut?"

12 127 Der Engel Gabriel kaute an seinen Fingernägeln. Das tat er immer, wenn er schar nachdachte, obwohl 11 sich das auch im Himmel nicht gehört. "Schmeckt's?" ragte Gott Vater. "Nein", sagte Gabriel und wurde rot dabei, "ich werd' lieber eine Schere nehmen." Alles lachte, Andante aber Gabriel war noch nicht ertig. 14 "Vielleicht wie ein Kind?" sagte er. Über ein Kind reut man sich immer."

18 "Ein Kind?" 1 Gott Vater stemmte die Arme in die Seiten. "Ein Kind? Natürlich, ein 141 Kind! Habt ihr schon ein einziges Mal einen Menschen gesehen,der sich ürchtet, wenn er ein Kind 144 sieht, einen Säugling? Ich nicht. Das gibt's au der ganzen Erde nicht und im Himmel erst recht nicht.

14 147 Ein Kind macht immer Freude." rit. rit. 150 Gott Vater legte die Stirn ein wenig in Falten. a temo m Dann ügte er hinzu: "Wenigstens, wenn es noch klein ist." m m 155 Jetzt hatten sie's: ein Kind! Der Messias musste als Kind au die Welt kommen.

158 Und Gabriel sollte es den Menschen bekanntgeben, 15 160 weil es seine Idee gewesen war. Das heißt, er sollte es dem Menschen bekanntgeben, 162 den Gott als Mutter bestimmt hatte, Maria aus Nazareth.

16 165 Aber Gabriel war nicht zurieden. "Und wer sielt das Kind? Wen nehmen wir da? Das Kind vom König Herodes? Das geht doch wohl nicht. Oder von einem Proheten? Oder von einem Rabbi aus Jerusalem? Das Kind wird erwachsen, daran muss man denken. Und es soll doch ein tüchtiger Erwachsener werden. Wer weiß, was ihm noch alles bevorsteht." 168 Alle dachten wieder angestrengt nach. "Wer sielt das Kind?" "Ich", sagte Gott Vater. iu mosso Allegro

17 Jetzt hätte es im Himmel beinahe eine richtige weltliche Diskussion gegeben. "Du? Das geht doch nicht," sagte der eine. 17 178 "Ein richtiger Mensch? Gott als ein Kind? 18 Da lachen ja die Menschen." "Sie sollen doch lachen", sagte Gott Vater. "Natürlich, lachen sollen sie.

18 188 Aber sie sollen doch Gott nicht auslachen! Das ist doch was ganz anderes." Gott Vater lächelte: "Vielleicht nicht. 19 Ist es nicht besser, alle lachen, wenn sie mich sehen, auch wenn ein aar darunter sind, die mich 198 auslachen?" "Und der Himmel? Der soll wohl leerstehen? "Ja", sagte Gott Vater.

20 "Und wenn das schiegeht, unten au der Erde?" "Es geht schie", 19 207 sagte Gott Vater, "aber das versteht ihr jetzt noch nicht." 211 Im Himmel war es ganz still geworden. Gabriel kaute wieder an seinen Fingernägeln, aber diesmal bemerkte es keiner, außer vielleicht Gott, aber er tat so, als merke er nichts. "Es geht schie!

20 215 Das sagst du so! Und wir? Denkst du gar nicht an uns?" m m m 220 Gabriel war nahe am Weinen. Gut, dass die rit. oco meno mosso 224 Engel Männer sind und sich deshalb ein bißchen zusammennehmen müssen.

229 "Natürlich denke ich an euch. Aber ich denke auch 21 an die Menschen. Schließlich kann mit Engeln nicht mehr viel assieren. Aber mit den Menschen, mit denen kann sehr, sehr viel assieren. Und deswegen geht es schie mit mir." 2 oco iu mosso "Warum? 26 Warum nur?" Das ragten mindestens sieben Engel gleichzeitig.

22 29 "Damit es gut geht!" sagte Gott Vater. 241 "Aber da reden wir in vierunddreißig Jahren wieder drüber. 244 Temo 1 Jedenalls ängt es mit Freude an, weil es mit einem

248 Kinde anängt. 2 251 Und das versreche ich euch: Zuletzt wird wieder Freude 254 sein, und sie wird bleiben!"

24 256 258 260 262