rheuma NACHRICHTEN Inhalt Eine gemeinsame Infrastruktur für die Medizin von morgen Klinik für Rheumatologie www.rheuma-schweiz.ch Editorial Impressum



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www.rheuma-schweiz.ch Klinik für Rheumatologie 66 rheuma NACHRICHTEN GASTKOLUMNE Inhalt Editorial 2 Impressum 2 Gastkolumne Eine gemeinsame Infrastruktur für die Medizin von morgen 3 Kasuistik Klinische Untersuchung Schlüssel zur Diagnose 6 Schwerpunkt Neue Therapien der Systemischen Sklerose 8 Forschung Sklerodermie-Studie Zusammenfassung Antrittsvorlesung: Rheuma Was passiert im Gelenk? 10 Persönlich 13 Publikationen 14 Programm Rheuma Top 16 Fort- und Weiterbildung 18 Eine gemeinsame Infrastruktur für die Medizin von morgen Seite 3

2 editorial PIUS BRÜHLMANN Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen Am 1. August 2014 hat Altstadtrat Martin Waser die Funktion als Präsident des Spitalrates des UniversitätsSpitals Zürich übernommen. Als Autor unserer Gastkolumne legt er uns seine Vision des UniversitätsSpitals dar, die geprägt ist von einem Zentrum für Lehre, Forschung und Spitzenmedizin am bisherigen Stand. Eine Zusammenarbeit mit ETH und Universität ist die Grundlage zur Umsetzung dieser Vision. Für seine anspruchsvolle Tätigkeit an der Spitze des Spitalrats wünschen wir Herrn Martin Waser viel Erfolg. Die Behandlung der systemischen Sklerose hat durch die Einführung neuer medikamentösen Therapien enorme Fortschritte gemacht und zu einer Verbesserung der Lebensqualität dieser Patienten geführt. Einen umfassenden Überblick über neu eingeführte und zukünftige Therapien wird im Schwerpunkt präsentiert. Zum Schluss möchte ich mich im Namen der Redaktion bei unseren beiden langjährigen Sponsoren der Rheuma Nachrichten der Firma IBSA, Institut Biochimique SA sowie Roche Pharma AG für Ihre Unterstützung bedanken. Dass wir trotz stetigen Sparmassnahmen die Rheuma Nachrichten als Informationsaustausch zwischen Praktikern und Zentrum fortführen können, ist nicht selbstverständlich. Impressum Rheuma-Nachrichten y 23. Jahrgang Ausgabe Nr. 66 y Auflage: 1000 y Erscheint dreimal pro Jahr y Erscheinungsdatum: April 2015 Redaktion y Beat A. Michel (Klinikdirektor) y Pius Brühlmann (Klinik) y Steffen Gay (Basisforschung) Autoren dieser Ausgabe y Pius Brühlmann Dr. med., Leitender Arzt y Oliver Distler Prof. Dr. med., Leitender Arzt y Britta Maurer Dr. med., Oberärztin y Caroline Ospelt PD Dr. Dr., Oberassistentin y Martin Waser Präsident des Spitalrates des UniversitätsSpitals Zürich y Doris Wisler FMH Pharmazeutische Medizin Gestaltung, Redaktion, Lektorat Pomcany s Marketing AG Ob. Steingrubenstrasse 4, 4500 Solothurn Regula Keller Telefon 032 625 17 17 Fotos Matthias Schwyn und Daniel Beyeler Rheumaklinik Sponsoring IBSA Institut Biochimique SA 6915 Pambio-Noranco ROCHE PHARMA (SCHWEIZ) AG 4153 Reinach Abonnemente Die Rheuma-Nachrichten können kostenlos abonniert werden bei: UniversitätsSpital Zürich Rheumaklinik Gloriastrasse 25, 8091 Zürich Telefon 044 255 29 96 Telefax 044 255 89 78 e-mail rebekka.bucher@usz.ch Internet www.rheuma-schweiz.ch Nächste Ausgabe: August 2015 Für Ihr Interesse besten Dank und viel Vergnügen bei der Lektüre. Mit besten Grüssen Pius Brühlmann

66 2015 3 Martin Waser Eine gemeinsame Infrastruktur für die Medizin von morgen GASTKOLUMNE Wer in Zürich, vom See kommend, die Rämistrasse bergauf geht, findet sich nach wenigen hundert Metern zwischen teils altehrwürdigen, teils schlicht in die Jahre gekommenen Bauten wieder. Erst recken sich links und rechts die Gebäude der Universität (UZH) in die Höhe, überragt von einem Wohnhaus für Angestellte des Universitätsspitals (USZ), bevor das USZ rechterhand selbst in den Blick kommt. Ihm gegenüber exponiert sich das von Gottfried Semper gebaute Hauptgebäude der Technischen Hochschule (ETH). Diese Nähe von Lehre, Forschung und Versorgung ist einmalig auf der Welt. Knapp 300 Schritte trennen den Ausgang der UZH vom Eingang zum Spital und in nur 83 Schritten ist von dort das Portal der ETH erreicht. Spontanität erzeugt Ideen Man mag einwenden, dass diese topographische Nähe im Zeitalter von E-Mail und Skype keine Rolle mehr spielt. Aber noch heute werden die besten Ideen beim berühmt-berüchtigten Gespräch am Kaffeeautomaten geboren. Den persönlichen Austausch und das zwanglose Gespräch können technische Kanäle nicht ersetzen. Die historisch gewachsene Nähe, die weitsichtige Visionäre in den vergangenen Jahrhunderten geschaffen haben, darf nicht mutwillig aufgegeben werden. Deshalb entschieden Curriculum Vitae Martin Waser, geboren 14. März 1954, ist in Winterthur aufgewachsen und seit 1976 in Zürich wohnhaft. Er ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Söhne. Nach einer langjährigen Tätigkeit als Reallehrer machte er sich für einige Jahre selbstständig und bearbeitete Projekte in den Bereichen Stadtentwicklung, Soziales und Bildung. Nach einer Managementausbildung wurde er stellvertretender Chef des Volksschulamts des Kantons Zürich. 2002 wurde Martin Waser in den Stadtrat von Zürich gewählt, wo er bis 2008 dem Tiefbau- und Entsorgungsdepartement vorstand, bevor er ins Sozialdepartement wechselte. Seit 1. August 2014 ist Martin Waser Präsident des Spitalrates des UniversitätsSpitals Zürich. Die Volumenstudie zum Neubau von Berthold, des Zentrums für universitäre Medizin im Herzen Zürichs. Um die geschützten Gebäude des Universitätsspitals gruppieren sich neue Gebäude von ETH, UZH und USZ. Über die Gestaltung der Gebäude wird später entschieden.

4 GASTKOLUMNE sich der Kanton, die Stadt sowie die drei Institutionen im Jahr 2011, die nötige bauliche Erneuerung nicht auf der grünen Wiese, sondern am angestammten Platz mitten in Zürich zu planen. Und es ist dringend nötig, den Standort zu entwickeln: 59 Prozent mehr Studierende verzeichnet die UZH seit der letzten baulichen Erneuerung im Jahr 1995. Aber auch die ETH und das USZ benötigen mehr Raum, um heutigen Ansprüchen gerecht zu werden. So ist ein Operationssaal heute mindestens 55 Quadratmeter gross und 4,5 Meter hoch. Das sind 20 Quadratmeter mehr Fläche und eine um einen Meter höhere Decke als vor 60 Jahren. Die geschützten Spitalbauten aus der damaligen Zeit eignen sich deshalb kaum für moderne Medizin. Standortvorteil Nähe Als Spitalratspräsident des USZ ist es mir ein grosses Anliegen, dass die Raumbedürfnisse sowie der Wunsch nach Nähe zwischen den Institutionen bei der Planung der Zukunft der Universitären Medizin berücksichtigt werden. Denn die Summe der Zusammenarbeit von Forschern, Technikern und Klinikern der Hochschulen und des USZ ergibt mehr als die Arbeit der drei Institutionen. Die universitäre Medizin hat die Mauern des USZ längst überwunden. In vielen Bereichen ist moderne Medizin ohne die Mitarbeit von diversen weiteren Disziplinen nicht mehr denkbar. Wenn wir den Gesundheitsstandort Zürich an der nationalen wie internationalen Spitze in der Forschung, der Lehre und der Versorgung halten wollen wo er zweifelsohne hingehört so dürfen wir nicht aufhören, in ihn zu investieren. In den kommenden Jahren werden die entscheidenden Weichen für die Zukunft gestellt. Es ist für mich eine Ehre und eine Freude, meinen Teil dazu beizutragen. Die Herausforderungen, die mit der Planung und dem Bau des neuen Zürcher Zentrums für Universitäre Medizin benannt nach Berthold, dem Gründer des ersten Spitals auf Zürcher Boden auf uns zukommen, sind vielfältig. Von stadtplanerischen Aspekten über Visionen zum Universitätsspital der Zukunft bis hin zur detailgenauen Planung der Logistik. Vieles will bedacht sein; nicht zuletzt der Standortvorteil einer historisch gewachsenen Konzentration dreier Institutionen mit Weltruf. Diese topographische Nähe bildet einen entscheidenden Grundstein für die exzellente Lehre, Forschung und Spitzenmedizin im Hochschulgebiet Zürich Zentrum. In den kommenden Jahren werden die entscheidenden Weichen für die Zukunft gestellt.

66 2015 5 JETZT Kassenzulässig! 12/2014 Actemra (Tocilizumab): Monoklonaler humanisierter Antikörper gegen den IL-6- Rezeptor. Indikation: Behandlung der mittelschweren bis schweren aktiven rheumatoiden Arthritis bei unvorbehandelten erwachsenen Patienten sowie bei Patienten, die auf eine Behandlung mit DMARDs oder TNF-Hemmer nicht ausreichend angesprochen haben oder Nebenwirkungen entwickelten. Gabe als Monotherapie oder in Kombination mit Methotrexat und/oder anderen DMARDs. Behandlung von Kindern und Jugendlichen ab 2 Jahren mit systemischer juveniler idiopathischer Arthritis (sjia), welche auf eine vorgängige Therapie mit nicht-steroidalen Antirheumatika und Steroiden unzureichend angesprochen haben oder mit aktiver polyartikulärer juveniler idiopathischer Arthritis (pjia), die eine inadäquate Antwort auf Methotrexat zeigten. Dosierung: Erwachsene, i.v.: 8 mg/kg alle 4 Wochen über 1 Stunde; s.c.: 162 mg wöchentlich in Monotherapie oder Kombination mit Methotrexat. Für Patienten < 60 kg Körpergewicht 162 mg initial alle 2 Wochen in Kombination mit Methotrexat. Kinder und Jugendliche mit sjia: 12 mg/kg für Patienten < 30 kg Körpergewicht i.v.; 8 mg/kg für Patienten 30 kg Körpergewicht alle 2 Wochen über 1 Stunde i.v. Kinder und Jugendliche mit pjia: 8 mg/kg alle 4 Wochen über 1 Stunde i.v., kann jedoch bei Patienten < 30 kg Körpergewicht bei Nicht-Ansprechen nach 8 Wochen auf 10 mg/kg i.v. erhöht werden. Kontraindikationen: Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe. Kombination mit TNF-Hemmern: Gleichzeitig und bis zu 1 Monat nach Behandlung mit Anti-TNF-Antikörpern. Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen: Bei aktiven Infektionen ist die Anwendung von Actemra nicht zu empfehlen; bei Neigung zu Infektionen ist Vorsicht geboten. Bei Vorliegen einer aktiven Lebererkrankung, einer Leberinsuffizienz, einer geringen Zahl an neutrophilen Granulozyten oder Thrombozyten darf Actemra nur mit Vorsicht angewandt werden. Schwere + fatale Überempfindlichkeitsreaktionen wurden festgestellt. Vorsicht bei der Anwendung bei Patienten mit bekannter Divertikulitis (Perforationsgefahr). Interaktionen: Keine Beeinflussung durch gängige Antirheumatika. Schwangerschaft/Stillzeit: Es liegen keine Daten zur Anwendung in der Schwangerschaft oder Stillzeit vor. Unerwünschte Wirkungen: Häufigste unerwünschte Wirkungen sind Infekte, v.a. der oberen Luftwege, Kopfschmerzen und erhöhter Blutdruck während der Infusion, Reaktion an der Injektionsstelle sowie Leberenzymerhöhungen. Packungen: Durchstechflaschen à 80 mg, 200 mg und 400 mg Tocilizumab als Infusionskonzentrat und Fertigspritze à 162 mg Tocilizumab zur subkutanen Verabreichung. Verkaufskategorie A. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der publizierten Fachinformation unter www.swissmedicinfo.ch. Stand November 2014. 1) Gabay C et al. Tocilizumab monotherapy versus adalimumab monotherapy for treatment of rheumatoid arthritis (ADACTA): a randomised, double-blind, controlled phase 4 trial; Lancet 2013;381:1541 50. 2) Arzneimittelfachinformation ACTEMRA (www.swissmedicinfo.ch). 3) Smolen JS et al. EULAR recommendations for the management of rheumatoid arthritis with synthetic ans biological disease-modifying antirheumatic drugs: 2013 update. Ann Rheum Dis 2013; http://dx.doi.org/10.1136/annrheumdis-2013-204573. * Bezüglich Reduktion von Anzeichen und Symptomen zur Woche 24 (DAS28-Reduktion, DAS28-Remission, DAS28 LDA, ACR 20/50/70-Ansprechen). Head-to-Head-Studie mit Überlegenheitsdesign, zwischen ACTEMRA und Adalimumab, bei RA. ** Tumornekrosefaktor Inhibitor-Inadequate Response. Tel. 061 715 41 11, Fax 061 715 41 12 www.roche-rheumatology.ch

6 Britta Maurer, Pius Brühlmann KASUISTIK Klinische Untersuchung Schlüssel zur Diagnose Der 38-jährige Patient wurde uns aktuell ambulant zugewiesen zur weiteren Abklärung von Fatigue, Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Globusgefühl und invalidisierenden Myalgien der Kau-, Nacken- und proximalen Oberschenkelmuskulatur zum Ausschluss einer systemisch-rheumatologischen Grunderkrankung. Fallbeschreibung Die Beschwerden seien erstmalig 1999 aufgetreten, damals fraglich in Zusammenhang mit einer EBV-Infektion. Seither würden immer wieder episodenartige Schübe auftreten mit Exazerbation bei körperlicher Anspannung wie beispielsweise beim Sport oder beim Nachtdienst. Vorabklärungen mittels Gastroskopie und Koloskopie wegen des Globusgefühls, durch die Kollegen vom ORL wegen Verdacht auf Postnasal-Drip- Syndrom und mittels MRI-Schädel wegen des Schwindels zum Ausschluss einer parenchymatösen oder vaskulären ZNS-Veränderungen seien unauffällig gewesen. Aufgrund von zunehmenden Konzentrationsstörungen und einer Fatigue zusätzlich zu oben genannten Symptomen war der Patient zum Zeitpunkt der Vorstellung 50% krankgeschrieben. Aufgrund eines vermuteten Burn-outs wurden dann Johanniskraut und später Wellbutrin eingenommen, bei Nichtansprechen dann abgesetzt. Die Angabe von belastungsabhängigen Myalgien und subjektiv erlebten Faszikulationen der Kau-, Nacken- und proximalen Oberschenkelmuskulatur zusammen mit einer einmalig leicht erhöht gemessenen CK führte dann im weiteren Verlauf zu einer neurologischen Abklärung zum Ausschluss einer Motoneuronerkrankung und/oder entzündlichen Polyneuropathie mittels ENMG und Liquorpunktion. Bei unauffälligen Befunden wurde dies aufgrund des grossen Leidensdrucks noch durch spezifische Labortests, Belastungstests und ein Ganzkörper-MRI zum Ausschluss einer (metabolischen) Myopathie ergänzt. Parallel war der Patient aufgrund der Fatigue und der Leistungsminderung noch den Kollegen der Infektiologie zugewiesen worden, wo das Screening bezüglich zugrundeliegender viraler, bakterieller oder parasitärer Infektionserkrankungen ebenfalls ohne pathologische Befunde blieb. Die im Rahmen der rheumatologischen Konsultation erhobene Anamnese war bland hinsichtlich kollagenosen- oder vaskulitistypischer Symptome inklusive Siccasymptomatik, Raynaudphänomen, Hautveränderungen im Sinne von Fotosensitivität, Erythemen, Hautfibrose, dystrophischen Störungen wie beispielsweise digitale Ulzera, Arthralgien, Arthritiden, Rhinosinusitis, Borken, Asthma bronchiale. Verneint wurden ebenfalls eine B-Symptomatik, Diplopie, Krämpfe, Verfärbungen des Urins, Dysphagie mit Verschlucken, Fieber, Nachtschweiss, Gewichtsverlust, Dyspnoe, Husten, regelmässig auftretende Palpitationen. Die Familienanamnese war unauffällig für systemische oder organbezogene Autoimmunerkrankungen. Im Labor zeigten sich Blutbild, Leber- und Nierenfunktionswerte bland. Insgesamt war nur zweimal eine leichtgradig erhöhte CK gemessen worden zwischen 290 und 400 U/l bei unauffälligen Werten für Myoglobin. Die CK-Elektrophorese konnte eine Makro-CK ausschliessen. Die Immunserologie war negativ für den Komplementverbrauch, für Anti-SSA/- B, myositisassoziierte, -spezifische Autoantikörper, ANCA, Rheumafaktor und Anti-CCP. ANA war mit 1 : 40 unspezifisch erhöht. In der klinischen Untersuchung waren Integument, kardiopulmonaler und abdominaler Untersuchungsbefund und Gelenkstatus komplett unauffällig. Die Muskulatur war symmetrisch, nicht atroph. Die neurologische Untersuchung zeigte eine unauffällige Sensomotorik. Auffällig war lediglich die Untersuchung der Wirbelsäule. Es lag eine ausgeprägte axiale Hypermobilität vor. Zusätzlich bestanden ausgeprägte segmentale Dysfunktionen der oberen HWS, der oberen BWS sowie der LWS mit sekundären muskulären Triggerpunkten vorallem im Bereich der Nacken- und Schultergürtelmuskulatur. Therapeutisch führte eine manuelle Manipulation zu einer sofortigen Beschwerdereduktion bezüglich Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit und Globusgefühl. Im weiteren Verlauf führten dann die Wiederholung der Manualtherapie sowie eine gezielte Physiotherapie auch zum Nachlassen der Myalgien und Krämpfe im Bereich der Kau-, Nacken-, Schultergürtel- und der Oberschenkelmuskulatur. Zusammenfassend stellten wir die Diagnose eines cervikocephalen, cervico- und lumbospondylogenen Schmerzsyndroms bei axialer Hypermobilität und muskulärer Dysbalance mit rezidivierenden Exazerbationen im Sinne von Schwindel, Benommenheit, Kopfschmerz, Globusgefühl, Myalgien der Kau-, Nacken-, proximalen Oberschenkelmuskulatur. Dieses Fallbeispiel zeigt einmal mehr, dass spondylogene Schmerzsyndrome sich mit vielfältigen motorischen, sensiblen, aber auch insbesondere vegetativen Symptomen manifestieren können (Tab. 1). Dies trifft insbesondere zu für das cervicocephale Schmerzsyndrom (Tab. 2), das häufig als Ursache psychovegetativer Störungen nicht oder erst spät erkannt wird.

66 2015 7 Therapeutisch empfiehlt sich eine gezielte manualtherapeutische Behandlung zum Lösen der segmentalen Dysfunktionen und eventuell eine bedarfsangepasste Analgesie bis zum Nachlassen des Muskelhartspanns. Im Anschluss sind eine Physiotherapie im Rahmen eines physiotherapeutischen Einzelsettings mit Instruktion zur Haltungskorrektur und Propriozeptionstraining, gefolgt von Kräftigungsübungen für die tiefe Haltemuskulatur sinnvoll. Dies sollte im Verlauf übergehen in ein supervidiertes MTT und im Anschluss in ein eigenständig durchgeführtes Fitnesstraining. Es sollten auch mögliche auslösende Faktoren wie zum Beispiel ein unergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz berücksichtigt werden. Klinische Symptome Schmerzen Vegetative Beschwerden Klinische Untersuchungsbefunde Segmentale Haltungsänderungen Segmentale Funktionsstörungen Weichteilbefunde Vegetative Befunde Bewegungs-, Belastungsschmerz (evtl. Ruheschmerz) Ausstrahlend, aber nicht segmentbezogen Dumpfer, ziehender Schmerzcharakter Dysästhesien Kälte-, Taubheitsgefühl, Kribbeln Streckhaltung Skoliosierung Lordosierung Kyphosierung Häufig Bewegungseinschränkung (Hypomobilität) Selten vermehrte Beweglichkeit (Hypermobilität) Muskelhartspann Tendinose Tendomyosen Ligamentosen Vasomotorische Störungen Tab 1: Spondylogenes Schmerzsyndrom (adaptiert von B.A. Michel, P. Brühlmann, Rheumatologie im klinischen Alltag, Rheuma Schweiz, 2013) Zusätzliche häufige Symptome (Occipitale) Kopfschmerzen (Schwank-)Schwindel Konzentrationsstörungen Psychische Alterationen Nausea Aurikuläre Symptome (bei unauffälligem otologischem Befund) Ohrensausen Parakusie Okuläre Symptome (bei unauffälligem ophthalmo-logischen Befund) Pharyngeale Symptome Orbitalschmerz Wechselnde Sehstörung Augenflimmern Tränenfluss Schluckbeschwerden Würgen Brennendes Gefühl Tab 2: Cervicocephales Syndrom (adaptiert von B.A. Michel, P. Brühlmann, Rheumatologie im klinischen Alltag, Rheuma Schweiz, 2013)

8 Oliver Distler Neue Therapien der Systemischen Sklerose SCHWERPUNKT Die systemische Sklerose (SSc) gilt als unheilbare Erkrankung. Zwar sind grosse Fortschritte in der Therapie der vaskulären Manifestationen, vor allem der pulmonal-arteriellen Hypertonie, erzielt worden, die zu einer Verbesserung der Leistungsfähigkeit, der Lebensqualität und auch des Überlebens geführt haben. Weiterhin existieren aber keine anerkannten anti-fibrotischen Therapien, und die SSc ist weiterhin die Erkrankung mit der höchsten Mortalität in der Rheumatologie. Hoffnung machen jedoch neue Therapien. Autologe Stammzelltransplantation Kürzlich wurden die Ergebnisse der ASTIS (Autologous Stem Cell Transplantation International Scleroderma) Studie veröffentlicht. Verglichen wurde eine autologe Stammzelltransplantation gegenüber monatlicher intravenöser Cyclophosphamid- Therapie. Nach zwei Jahren zeigte sich ein besseres Überleben ohne anhaltendes schweres Organversagen bei den Patienten mit autologer Stammzelltransplantation eine Sensation in der Sklerodermie-Forschung und eine Bestätigung vorheriger kleinerer oder schlechter durchgeführter Studien. Allerdings ist der gute Effekt teuer erkauft: Die Behandlungs-assoziierte Mortalität in den ersten 100 Tagen liegt bei zehn Prozent. Diese Behandlung ist daher nur für ausgesuchte Patienten mit sehr hohem Risiko geeignet und muss mit den Patienten gut besprochen werden. In Zusammenarbeit mit den Experten der Hämatologie bieten wir diese Therapie für SSc-Patienten an. Es muss jeweils eine Kostengutsprache an die Krankenkasse eingereicht werden. Stimulator der löslichen Guanylat-Zyklase Riociguat Riociguat wurde kürzlich in der Schweiz zur Therapie der pulmonal-arteriellen Hypertonie zugelassen. Ziel der Therapie ist, ähnlich wie bei den PDE-5 Inhibitoren, eine Erhöhung der Spiegel des vasodilatorisch wirksamen zyklischen Guanosin- Monophosphats (cgmp). Riociguat erreicht dies über direkte Stimulation des cgmp bildenden Enzyms lösliche Guanylat- Zyklase (sgc, Abb. 1), und damit unabhängig von Stickstoffmonoxid (NO). Umfassende präklinische Untersuchungen weisen darauf hin, dass Riociguat nicht nur vasodilatorisch, sondern auch anti-fibrotisch wirkt. Sollte sich dies klinisch bestätigen, könnte eine kombinierte vasodilatorische und antifibrotische Therapie zur Verfügung stehen. Die anti-fibrotischen Effekte werden derzeit in einer grossen internationalen randomisierten, multizentrischen Studie geprüft. Die Studie rekrutiert bereits, und Patienten mit früher diffuser Hautfibrose können jederzeit zum Einschluss zugewiesen werden (siehe Information auf Seite 10 dieser Ausgabe). Multityrosinkinase-Inhibitoren Nintedanib Nintedanib ist ein Indolin-Derivat, das über die Hemmung multipler Tyrosinkinasen die Effekte von diversen Wachstumsfaktoren unterdrückt und auf diese Weise anti-fibrotisch wirkt. Klinische Studien zeigen gute Effekte bei der idiopathischen Lungenfibrose, wofür Nintedanib seit kurzem in Europa zugelassen ist. Nintedanib ist aber nicht nur bei idiopathischen Lungenfibrose wirksam, sondern zeigt in präklinischen Studien auch sehr gute Effekte in SSc-Zellen und in SSc-Tiermodellen. Eine grosse internationale randomisierte Multicenter-Studie zur Behandlung der SSc-Lungenfibrose wird erwartet. Hemmung von Interleukin-6 Tocilizumab Die bei der rheumatoiden Arthritis etablierten Biologika sind bei weitem nicht alle auch zur Behandlung fibrotischer Erkrankungen geeignet. Anders verhält sich dies für Tocilizumab. Eine Hemmung von Interleukin-6 hat in präklinischen Studien auch anti-fibrotische Effekte. Entsprechend konnte eine beim ACR 2014 erstmals vorgestellte Placebo-kontrollierte Phase 2 Studie gute Effekte auf die Hautfibrose zeigen. Wichtig ist, dass in der Studie nur Patienten mit systemischen Entzündungszeichen eingeschlossen wurden, die vermutlich eine höhere Wahrscheinlichkeit für das Ansprechen auf eine Tocilizumab-Therapie haben. Diese Effekte müssen in einer Phase 3 Studie bestätigt werden, die ebenfalls erwartet wird. Zusammenfassend finden sich derzeit zahlreiche neue Therapien für die SSc in fortgeschrittener klinischer Testung. Einen ergänzenden Überblick liefert Abb. 2. Wichtig wird eine gute Rekrutierung für die anstehenden, vielversprechenden klinischen Studien sein. Gesucht werden Patienten mit früher, diffuser SSc und/oder Patienten mit Lungenfibrose. Mit der autologen Stammzelltransplantation steht bereits eine Therapie zur Verfügung, die für ausgesuchte Patienten mit sehr schlechter Prognose geeignet ist.

66 2015 9 Riociguat GTP sgc GTP sgc GTP cgmp GTP cgmp GTP GTP Abb. 1: Riociguat stabilisiert die Bindung zwischen NO und sgc und erhöht dadurch die Spiegel von cgmp. Dies wirkt vasodilatorisch, aber auch anti-fibrotisch. cgmp = zyklisches Guanosin-Monophosphat; GTP = Guanosin Triphosphat; NO = Stickstoffmonoxide; sgc = lösliche Guanylat-Zyklase. Stasch J-P & Hobbs AJ. Handb Exp Pharmacol 2009;191:277 308. Stasch J-P et al. Circulation 2011;123:2263 73. Ghofrani HA et al. Future Cardiol 2010;6:155 66. Schermuly R et al. Expert Opin Invest Drugs 2011;20:567 76 Zielmolekül Medikament Status Soluble Guanylate Cyclase TGFb IL-1 Serotonin Rezeptor 2B Lysophosphatidic Acid Rezeptor 1 (LPA1) Riociguat sgc Stimulator Fresolimumab TGFb-1, -2, -3 Antikörper Rilanocept IL-1 Inhibitor Terguride 5-HT2 Antagonist SAR100842 LPA1 Antagonist Abb. 2: Überblick über neue Therapieverfahren der SSc.. RCT = randomisierte kontrollierte Studie, proof of concept-studie = Machbarkeitsstudie RCT started Proof of concept beendet Proof of concept Proof of concept beendet Proof of concept beendet

10 Oliver Distler, BRITTA MAURER, DORIS WISLER Sklerodermie-Studie FORSCHUNG Weibliche und männliche Studienteilnehmer gesucht Für eine doppel-blinde, randomisierte und placebo-kontrollierte Phase-II-Studie mit dem Wirkstoff Riociguat (Adempas : zugelassen bei chronisch-thromboembolischer pulmonaler Hypertonie (CTEPH) und pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH)) suchen wir Patientinnen und Patienten, welche unter einer diffusen, kutanen systemischen Sklerose leiden. Diese klinische Studie besteht aus einer Hauptstudie von etwas mehr als ein Jahr und einer Langzeitstudie von bis zu sechs Jahren. Es sind voraussichtlich 13 Visiten von je zwei bis drei Stunden Dauer in unserer Abteilung in der Hauptstudie notwendig. In der Langzeitstudie werden die Patienten alle drei Monate zu einer Untersuchung aufgeboten. Die Prüfsubstanz Riociguat stimuliert direkt die lösliche Guanylatzyklase (sgc) und erhöht dadurch die Spiegel des Signalmoleküls zyklische Guanosinmonophosphat (cgmp). cgmp spielt eine wichtige Rolle in verschiedenen Zellprozessen wie die Regulierung des Gefässtonus, die Proliferation, Fibrosierung und Entzündung. Anhand der positiven Resultate von Riociguat bei Patienten mit einer PAH oder CTEPH sowie der bekannten antiproliferativen und antifibrotischen Wirkung in in-vitro- und in Tiermodellen, bestehen grosse Hoffnungen, dass Patienten mit systemischer Sklerose von einer Behandlung mit Riociguat profitieren. Da für die Fibrose bei systemischer Sklerose keine gesicherte Therapie zur Verfügung steht, wird in dieser klinischen Studie die Sicherheit und Wirksamkeit von Riociguat im Vergleich zu Placebo untersucht. Die Studienteilnehmer erhalten während zwölf Monaten entweder die Prüfsubstanz oder ein Placebo. Die Patienten haben bei allfälliger Wirkungslosigkeit jederzeit die Möglichkeit, die Studie zu verlassen oder nach sechs Monaten ein Immunsuppressivum zu addieren. In der anschliessenden Langzeitstudie werden alle Patienten mit Riociguat behandelt. Die wichtigsten Einschlusskriterien 18 Jahre alt Diagnose einer diffusen, kutanen systemischen Sklerose seit maximal 18 Monaten 10 und 22 modifizierter Rodnan Skin Score FVC 45% und DLCO 40% Kein Malignom in den vergangenen fünf Jahren (ausgenommen nicht-melanomatöser Hautkrebs) Keine Medikamente mit Nitraten oder Stickstoffmonoxid in jeglicher Form Haben Sie Patienten mit dieser Erkrankung, die für diese Studie geeignet wären? Dann melden Sie sich bitte. Kontakt Dr. Britta Maurer, Hauptprüfärztin, Klinik für Rheumatologie, UniversitätsSpital Zürich unter britta.maurer@usz.ch oder 044 255 14 65. Vielen Dank.

66 2015 11 caroline ospelt Zusammenfassung Antrittsvorlesung: Rheuma Was passiert im Gelenk? FORSCHUNG Die letzten Jahre brachten grosse Fortschritte in der Erforschung und Therapie rheumatischer Erkrankungen, insbesondere der rheumatoiden Arthritis. Der Rheumatologe kann heutzutage auf viel mehr verschiedene Therapien zurückgreifen, und auch die Therapieschemata haben sich dahingehend verändert, dass die Krankheitsaktivität bei jedem Patienten durch Anpassung der Therapien weit möglichst unter Kontrolle gehalten werden sollte (treat to target). In der Analyse der Pathogenese der rheumatoiden Arthritis (RA) hat sich vor allem beim Verständnis der frühen Phasen der Erkrankung einiges getan. Auch wurde erkannt, dass zusätzlich zu den Veränderungen des Immunsystems, die stromale Komponente, also die Bindegewebszellen (synoviale Fibroblasten) im Synovium eine substanzielle Rolle im Krankheitsverlauf spielen. Im Zentrum für Experimentelle Rheumatologie am UniversitätsSpital Zürich befassen wir uns hauptsächlich mit der Analyse dieses Zelltyps und analysieren seine Rolle in der Gelenksdestruktion und die Interaktion von synovialen Fibroblasten mit Zellen des Immunsystems. Toll-like Rezeptoren Im Gelenk ist der synoviale Fibroblast vielerlei Stoffen wie z.b. Zelldebris, Stress induzierten Proteinen, Entzündungs-mediatoren und allenfalls auch Bakterien oder Viren ausgesetzt. Eine Frage, die wir beantworten wollten war, ob synoviale Fibroblasten erkennen können, was im Gelenk vorgeht, und wie sie darauf reagieren. In frühen Studien konnten wir zeigen, dass synoviale Fibroblasten sogenannte Toll-like Rezeptoren (TLRs) exprimieren 1. Diese Rezeptoren des angeborenen Immunsystems binden Teile von Pathogenen wie auch von Proteinen, die durch Schädigung der Gelenksstruktur freigesetzt werden und lösen eine Immunantwort aus. Als endogener Ligand von TLRs im entzündeten Gelenk kann unter anderem Fibrin zur Aktivierung von TLRs auf synovialen Fibroblasten führen 2. Synoviale Fibroblasten reagieren auf Stimulation von TLRs mit der Ausschüttung von Interleukinen (z.b. IL-6), Chemokinen (z.b. CCL6) und Matrix-Metalloproteinasen. Es ist daher anzunehmen, dass bei Arthritiden, die zur Ablagerung von Fibrin im Synovialgewebe führen, synoviale Fibroblasten über TLRs aktiviert werden und mit der folgenden Produktion von Interleukinen und Chemokinen Immunzellen rekrutieren und aktivieren und mit der Produktion von Matrix-Metalloproteinasen den Knorpel schädigen (Abb. 1). Stress induzierte Proteine Zelltrümmer Bakterien, Viren Fibrin TLR1/6 TLR4 TLR2 TLR3 Knorpeldestruktion Interleukine Chemokine Matrix-Metalloproteinasen Entzündung Abb. 1: Synoviale Fibroblasten können über Tolllike Rezeptoren (TLR) Veränderungen im Gelenk wahrnehmen und reagieren mit der Bildung von proinflammatorischen und gelenksschädigenden Molekülen.

12 FORSCHUNG Epigenetische Veränderungen Synoviale Fibroblasten von RA-Patienten können aber nicht nur von aussen aktiviert werden, sie bilden im Laufe der Erkrankung auch einen stabil aktivierten Phänotyp aus. Das heisst, dass RA synoviale Fibroblasten im Vergleich zu synovialen Fibroblasten von Arthrose Patienten eine höhere Grundproduktion von entzündungsaktivierenden und gelenksdestruierenden Molekülen haben. Am Beispiel des Chemokins CXCL12 konnten wir zeigen, dass der erhöhten Produktion eine Veränderung der DNA Methylierung in RASF zugrunde liegt 3. DNA Methylierung gehört zu der Gruppe der epigenetischen Modifikationen. Diese Modifikationen können direkt an der DNA, oder an den Histonen, die für die Verpackung der DNA zuständig sind platziert werden. Epigenetische Modifikationen sind deshalb für die bio-medizinische Forschung von grösstem Interesse, weil sie stabile Veränderungen in der Expression von Genen hervorrufen, ein Gen in einer Zelle also auf längere Sicht anschalten oder abschalten, und gleichzeitig durch Umweltfaktoren, z.b. durch die Nahrung oder Toxine verändert werden können (Abb. 2). So geben sie der Zelle einerseits die Möglichkeit auf langfristige Veränderungen in ihrer Umwelt zu reagieren, können aber andererseits je nachdem welches Gen betroffen ist zu Erkrankungen führen. In vielen Tumoren konnte gezeigt werden, dass Veränderungen epigenetischer Modifikationen zur Abschaltung von Tumor Suppressor Genen führen und somit das Tumorwachstum beschleunigen. Auch in synovialen Fibroblasten von RA-Patienten fanden wir eine Vielzahl von epigenetischen Veränderungen, die den aggressiven Phänotyp wenigstens teilweise erklären könnten 4. Es gibt schon einige Medikamente, die epigenetische Modifikationen verändern können, z.b. HDAC Inhibitoren, die eine gute anti-inflammatorische Wirkung in vitro und in vivo gezeigt haben 5,6. Typische Gelenkmuster der Arthritiden Eine wichtige Frage in der Rheumaforschung ist nach wie vor, warum bestimmte Gelenke bevorzugt von bestimmten Arthritiden betroffen sind. Um diese Frage zu adressieren haben wir synoviale Fibroblasten aus verschiedenen Gelenken isoliert und ihre Genexpression verglichen. Es hat sich gezeigt, dass synoviale Fibroblasten aus dem Kniegelenk fundamental andere Gene exprimieren, als z.b. synoviale Fibroblasten aus einem metacarpo-phalangeal (MCP) Gelenk. Interessanterweise ist vor allem die Expression von microrna und langer nicht-codierender RNA (lncrna) unterschiedlich zwischen den Gelenken. Beide dieser RNA Gruppen haben einen grossen Einfluss auf die Regulierung der Genexpression, und insbesondere bei lncrna wird angenommen, dass sie substanziell für die Erhaltung und Platzierung von epigenetischen Modifikationen sind. Wenn alle unterschiedlich exprimierten Gene in funktionelle Mechanismen zusammengefasst wurden, wurde ersichtlich, dass unter anderem Gene die eine Rolle in Zelladhäsion, Chemotaxis und Degradation des Bindegewebes spielen, vermehrt in synovialen Fibroblasten von MCP Gelenken verglichen mit synovialen Fibroblasten aus Schulter- Ub P Az Me Me Histone P Az Me Az Ub Ub Me Me DNA RNA Polymerase Me Me RNA Transkript Az Me Abb. 2: Epigenetische Modifikationen können an der DNA oder an den Histonen platziert werden. Sie begünstigen oder verhindern dann die Bindung der Genexpressions-Maschinerie (RNA Polymerase) und die Expression eines bestimmten Genes (RNA Transkript). Die Zufuhr von Nährstoffen oder Toxine können epigenetische Modifikationen und damit die Geneexpression einer Zelle stabil verändern. Ub = Ubiquitinierung, P = Phosphorylierung, Me = Methylierung, Az = Azetylierung

66 2015 13 gelenken exprimiert werden. Das könnte die Präferenz des RA- Befalls dieser Gelenke, aber auch den destruktiveren Verlauf von Arthrose in kleinen Gelenken der Hände erklären. Zusammengefasst können wir also sagen, dass unsere Forschungsarbeiten in den letzten Jahren gezeigt haben, dass synoviale Fibroblasten aktive Zellen im Gelenk sind, die sowohl die Entzündung als auch die Gelenkszerstörung beeinflussen können und ein gelenkspezifisches Mikromilieu schaffen, das eventuell die Entstehung einer destruktiven Arthritis in bestimmten Gelenken begünstigt. In RA kommt es zusätzlich zu Veränderungen des epigenetischen Codes, die zu einer stabilen Aktivierung und zur Ausbildung einen aggressiven Phänotyps dieser Zellen beitragen. Referenzen 1 Ospelt C, Brentano F, Rengel Y, Stanczyk J, Kolling C, Tak PP, Gay RE, Gay S, Kyburz D: Overexpression of toll-like receptors 3 and 4 in synovial tissue from patients with early rheumatoid arthritis: toll-like receptor expression in early and longstanding arthritis. Arthritis and rheumatism 2008, 58(12):3684-3692. 2 Sanchez-Pernaute O, Filkova M, Gabucio A, Klein M, Maciejewska-Rodrigues H, Ospelt C, Brentano F, Michel BA, Gay RE, Herrero-Beaumont G et al: Citrullination enhances the pro-inflammatory response to fibrin in rheumatoid arthritis synovial fibroblasts. Ann Rheum Dis 2012. 3 Karouzakis E, Rengel Y, Jungel A, Kolling C, Gay RE, Michel BA, Tak PP, Gay S, Neidhart M, Ospelt C: DNA methylation regulates the expression of CXCL12 in rheumatoid arthritis synovial fibroblasts. Genes Immun 2011, 12(8):643-652. 4 Ospelt C, Reedquist KA, Gay S, Tak PP: Inflammatory memories: is epigenetics the missing link to persistent stromal cell activation in rheumatoid arthritis? Autoimmun Rev 2011, 10(9):519-524. 5 Vojinovic J, Damjanov N, D'Urzo C, Furlan A, Susic G, Pasic S, Iagaru N, Stefan M, Dinarello CA: Safety and efficacy of an oral histone deacetylase inhibitor in systemic-onset juvenile idiopathic arthritis. Arthritis and rheumatism 2011, 63(5):1452-1458. 6 Klein K, Gay RE, Kolling C, Lin LL, Gay S, Ospelt C: BET Bromodomain Proteins Regulate the Matrix Degrading and Inflammatory Properties of Rheumatoid Arthritis Synovial Fibroblasts. Ann Rheum Dis 2014, 73(Suppl2):102. Gratulationen PERSÖNLICH Frau Dr. med. Diana P. Frey hat die Prüfung des Weiterbildungskurses in metabolischen Knochenkrankheiten (Curriculum SVGO) zur bestanden. Der einjährige Kurs umfasst alle wichtigen Themen der Osteologie von der Knochenphysiologie über Methoden der Diagnostik bis zur Therapie und behandelt neben der Osteoporose weitere metabolische und genetische Knochenkrankheiten. Das Zertifikat wird durch Bestehen einer Abschlussprüfung erlangt. Wir gratulieren. oder der translationalen medizinischen Forschung herausragende wissenschaftliche Leistungen auf international kompetitivem Niveau erbringen, den Wissenschaftspreis für den akademischen Nachwuchs. Dieser Preis ist mit CHF 20 000. dotiert. Wir gratulieren. Frau Dr. med. Britta Maurer erhielt die Auszeichnung mit dem Siegenthaler Wissenschaftspreis für ihre Forschungsarbeit «Identification of novel molecular key players linking vasculopathy and fibrosis in systemic sclerosis». Die Walter und Gertrud Siegenthaler Stiftung vergibt an exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich, die im Bereich der klinischen Forschung Preisübergabe am «Dies academicus» vom 25. April 2015. Links Prof. Dr. Klaus Grätz, Dekan Medizinische Fakultät; rechts Frau Dr. Britta Maurer, Preisträgerin.

14 PUBLIKATIONEN Original- und Übersichtsartikel April bis August 2015 Originalartikel 1. Iwamoto N, Vettori S, Maurer B, Brock M, Pachera E, Jüngel A, Calcagni M, Gay RE, Whitfield ML, Distler JH, Gay S, Distler O. Downregulation of mir-193b in systemic sclerosis regulates the proliferative vasculopathy by urokinase-type plasminogen activator expression. Ann Rheum Dis. 2014 [Epub ahead of print] 2. Stauber A, Angst F, Meier J, Lehmann S, Aeschlimann A, Michel BA: Swiss Diagnosis Related Groups: A prospective study in rehabilitation comparing outcome before and after its introduction into acute health care. Swiss Med. Wkly;144, 2014 3. Angst F, Gantenbein AR, Lehmann s, Gysi-Klaus F, Aeschlimann A, Michel BA, Hegemann F: Multidimensional associative factors for improvement in pain, function, and working capacity after rehabilitation of whiplash associated disorder: a prognostic, prospective outcome study. BMC Musculoskeletal Disorders, 15:130, 2014. 4. Klein K, Kabala PA, Grabiec AM, Gay RE, Kolling C, Lin LL, Gay S, Tak PP, Prinjha RK, Ospelt C and Reedquist KA (2014) The bromodomain protein inhibitor I-BET151 suppresses expression of inflammatory genes and matrix degrading enzymes in rheumatoid arthritis synovial fibroblasts. Ann Rheum Dis. 2014 Epub ahead of print 5. Visovatti SH, Distler O, Coghlan J, Denton CP, Grünig E, Bonderman D, Müller-Ladner U, Pope JE, Vonk MC, Seibold JR, Torres-Martin JV, Doelberg M, Chadha- Boreham H, Rosenberg DM, McLaughlin VV, Khanna D. Borderline pulmonary arterial pressure in systemic sclerosis patients: a post-hoc analysis of the DETECT study. Arthritis Res Ther. 2014 Dec 10;16(6):493. 6. Venalis P, Kumánovics G, Schulze-Koops H, Distler A, Dees C, Zerr P, Palumbo-Zerr K, Czirják L, Mackevic Z, Lundberg IE, Distler O, Schett G, Distler JH. Cardiomyopathy in murine models of systemic sclerosis. Arthritis Rheumatol. 2014 [Epub ahead of print] 7. Avouac J, Walker UA, Hachulla E, Riemekasten G, Cuomo G, Carreira PE, Caramaschi P, Ananieva LP, Matucci- Cerinic M, Czirjak L, Denton C, Ladner UM, Allanore Y; the EUSTAR collaborators*; the EUSTAR collaborators. Joint and tendon involvement predict disease progression in systemic sclerosis: a EUSTAR prospective study. Ann Rheum Dis. 2014 [Epub ahead of print] 8. Angiolilli C, Grabiec AM, Ferguson BS, Ospelt C, Malvar Fernandez B, van Es IE, van Baarsen LG, Gay S, McKinsey TA, Tak PP, Baeten DL, Reedquist KA. Inflammatory cytokines epigenetically regulate rheumatoid arthritis fibroblast-like synoviocyte activation by suppressing HDAC5 expression. Ann Rheum Dis. 2014 9. Tomcik M, Palumbo-Zerr K, Zerr P, Sumova B, Avouac J, Dees C, Distler A, Becvar R, Distler O, Schett G, Senolt L, Distler JH. Tribbles homologue 3 stimulates canonical TGF-b signalling to regulate fibroblast activation and tissue fibrosis. Ann Rheum Dis. 2015 Jan 20. pii: annrheumdis-2014-206234. doi: 10.1136/annrheumdis-2014-206234. [Epub ahead of print] 10. Hachulla E, Clerson P, Airò P, Cuomo G, Allanore Y, Caramaschi P, Rosato E, Carreira PE, Riccieri V, Sarraco M, Denton CP, Riemekasten G, Pozzi MR, Zeni S, Mihai CM, Ullman S, Distler O, Rednic S, Smith V, Walker UA, Matucci-Cerinic M, Müller-Ladner U, Launay D; on behalf of the EUSTAR co-workers. Value of systolic pulmonary arterial pressure as a prognostic factor of death in the systemic sclerosis EUSTAR population. Rheumatology (Oxford). 2015 Jan 17. pii: keu450. [Epub ahead of print] 11. Mallano T, Palumbo-Zerr K, Zerr P, Ramming A, Zeller B, Beyer C, Dees C, Huang J, Hai T, Distler O, Schett G, Distler JH. Activating transcription factor 3 regulates canonical TGFb signalling in systemic sclerosis. Ann Rheum Dis. 2015 [Epub ahead of print] 12. Palumbo-Zerr K, Zerr P, Distler A, Fliehr J, Mancuso R, Huang J, Mielenz D, Tomcik M, Fürnrohr BG, Scholtysek C, Dees C, Beyer C, Krönke G, Metzger D, Distler O, Schett G, Distler JH. Orphan nuclear receptor NR4A1 regulates transforming growth factor-b signaling and fibrosis. Nat Med. 21(2):150-8, 2015 13. Mattsson M, Boström C, Mihai C, Stöcker J, Geyh S, Stummvoll G, Gard G, Möller B, Hesselstrand R, Sandqvist G, Draghicescu O, Gherghe AM, Voicu M, Distler O, Smolen JS, Stamm T. Personal factors in systemic sclerosis and their coverage by patient-reported outcome measures: A multicentre European qualitative study and literature review. Eur J Phys Rehabil Med. 2015 Jan 9. [Epub ahead of print] Reviews 14. Allanore Y, Distler O. Systemic sclerosis in 2014: Advances in cohort enrichment shape future of trial design. Nat Rev Rheumatol. 11(2):72-4, 2015 15. Kyburz D, Karouzakis E, Ospelt C. Epigenetic changes: The missing link. Best Pract Res Clin Rheumatol. 2014 Aug;28(4):577-587, 2014 16. Klein K, Gay S. Epigenetics in rheumatoid arthritis. Curr Opin Rheumatol. 27(1):76-82, 2015 17. Dobrota R, Distler O, Wells A, Humbert M. Management of Scleroderma-Associated Pulmonary Involvement. Current Treatment Options in Rheumatology 1:51 67 2015

66 2015 VIZNERBOREL 15 Condrosulf hält das Fortschreiten der Arthrose auf. 1,2,3 Das Chondroitinsulfat in Condrosulf ist der erste Wirkstoff überhaupt, dessen strukturerhaltende Wirkung in der Behandlung der Gonarthrose durch eine 1A-Evidenz dokumentiert ist. 1,2,3,4 1. Kahan A, Uebelhart D, De Vathaire F, Delmas PD, Reginster JY. Long-Term Effects of Chondroitins 4 and 6 Sulfate on Knee Osteoarthritis: The Study on Osteoarthritis Progression Prevention, a Two-Year, Randomized, Double-Blind, Placebo-Controlled Trial. Arthritis Rheum 2009; 60(2): 524 533. 2. Michel BA, Stucki G, Frey D, De Vathaire F, Vignon E, Bruehlmann P, Uebelhart D. Chondroitins 4 and 6 Sulfate in Osteoarthritis of the Knee: A Randomized, Controlled Trial. Arthritis Rheum 2005; 52(3): 779 786. 3. Hochberg MC. Structure-modifying effects of chondroitin sulfate in knee osteoarthritis: an updated meta-analysis of randomized placebo-controlled trials of 2-year duration. Osteoarthritis Cart 2010; 18: S28 S31. 4. In Anlehnung an die Klassifizierung der United States Agency for Health Care Policy and Research, die auch von der EULAR Task Force verwendet wird. Z: chondroitini sulfas natricus. I: Degenerative Gelenkerkrankungen. D: 800 mg täglich während einer 3-monatigen Kur. Kl: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff. UW: Leichte gastrointestinale Beschwerden, sporadisch allergische Reaktionen. IA: Keine bekannt. P: Tabletten zu 800 mg: 30*/90*; Granulat in Beuteln zu 800 mg: 30*/90*. Liste B. *Kassenzulässig. Ausführliche Angaben siehe Arzneimittel-Kompendium der Schweiz. Bewegt Menschen. IBSA Institut Biochimique SA, Headquarters and Marketing Operations, Via del Piano, CH-6915 Pambio-Noranco, www.ibsa.ch

16 FORT- UND SPEZIAL WEITERBILDUNG Vorträge und Workshops zu häufigen rheumatischen Erkrankungen Rheuma Top, 20./21. August 2015 Seedamm Plaza, Pfäffikon SZ Das Rheuma Top bietet während 1½ Tagen eine umfassende Fortbildung mit zahlreichen Kurzvorträgen und Workshops an. Die Vorträge sollen die Übersicht über ausgewählte Themen im Alltag in der Behandlung von Patienten mit rheumatischen Erkrankungen erleichtern. In den interaktiven Workshops werden anhand von Fallbeispielen praxisrelevante Situationen diskutiert. Für die Auswahl der Referenten waren dabei wieder klinische Kompetenz und didaktisches Geschick die entscheidenden Auswahlkriterien. Weitere Informationen unter: www.rheuma-schweiz.ch oder www.mepha.ch/events Programm Donnerstag, 20. August 2015 Zeit Raum Bez. Thema ReferentIn 13.15 13.45 Uhr Eintreffen der Tagungsteilnehmer Kurze Stärkung 13.45 14.00 Uhr Da Vinci Einführung B. A. Michel, P.M. Villiger, D. Kyburz 14.00 14.30 Uhr Da Vinci V Blickdiagnosen T. Daikeler, D. Kyburz (Chair: B.A. Michel) 14.30 15.00 Uhr Da Vinci V Hautveränderungen bei rheumatologischen A.Cozzio (Chair: D. Kyburz) Erkrankungen Curie V PET-Indikationen M. Hüllner (Chair: B.A. Michel) 15.00 15.15 Uhr Raumwechsel 15.15 16.15 Uhr Workshop A (Bitte anmelden, die Platzzahl ist beschränkt!) BO21 A1 Untersuchungstechnik: Obere Extremitäten S. Enderlin Steiger BO24 A2 Orthopädische Fussversorgung T. Böni B224 A3 Fälle für den Praktiker I M. Seitz, P. M. Villiger B234 A4 Fälle für den Rheumatologen I P. Brühlmann, B.A. Michel B235 A5 Osteologie-Fälle D. Frey B236 A6 Haut und Rheuma: Tipps für die Praxis A. Cozzio A208 A7 Arthritis-Abklärung T. Langenegger A209 A8 Medikamentöse Schmerzbehandlung M. Jaquenod-Linder A210 A9 Szinti/PET/Spect-CT M. Hüllner A216 A10 RA-Therapie: Update 2015 D. Kyburz A217 A11 Rückenerkrankungen: Abklärung Ph. Zehnder A220 A12 Lupus: Update 2015 O. Distler 16.15 16.45 Uhr Pause 16.45 17.45 Uhr Workshop B (Bitte anmelden, die Platzzahl ist beschränkt!) BO21 B13 Untersuchungstechnik: Untere Extremitäten S. Enderlin Steiger BO24 B14 Der diabetische Fuss T. Böni B224 B15 Fälle für den Rheumatologen II M. Seitz, P. M. Villiger B234 B16 Fälle für den Praktiker II P. Brühlmann, B.A. Michel B235 B17 Osteologie-Fälle D. Frey B236 B18 Haut: Therapietipps A. Cozzio A208 B19 Arthritis-Abklärung T. Langenegger A209 B20 Medikamentöse Schmerzbehandlung M. Jaquenod-Linder A210 B21 Bildgebung bei Rheuma G. Andreisek A216 B22 Leberprobleme in der Praxis B. Müllhaupt A217 B23 Rückenerkrankungen: Abklärung Ph. Zehnder A220 B24 Systemische Sklerose: Update 2015 O. Distler 17.45 18.00 Uhr Raumwechsel 18.00 Uhr Da Vinci V Hepatitis C: Update 2015 B. Müllhaupt (Chair: P. M. Villiger) Curie V Der Nerv im MRI G. Andreisek (Chair: P. Brühlmann) ab 18.30 Uhr Apéro riche

66 2015 17 Programm Freitag, 21. August 2015 Zeit Raum Bez. Thema ReferentIn 08.15 08.45 Uhr Eintreffen der Tagungsteilnehmer Willkommens-Kaffee 08.45 09.15 Uhr Da Vinci V Pflanzliche Schmerztherapie P. M. Villiger (Chair: B.A. Michel) 09.15 09.30 Uhr Raumwechsel 09.30 10.30 Uhr Workshop C (Bitte anmelden, die Platzzahl ist beschränkt!) BO21 C25 Manualtherapie: Kurs für Praktiker P. Brühlmann BO24 C26 Ultraschall in der Praxis: Basis M. Toniolo, St. Mariacher B224 C27 Fälle für den Praktiker III T. Daikeler, D. Kyburz B234 C28 Osteoporose-Therapie D. Aeberli B235 C29 Muskelschwäche B. Maurer B236 C30 Arthrose: Update 2015 L. Wildi A208 C31 Impfungen bei Immunsuppression P. Sendi A209 C32 Gelenkinjektionen S. Blumhardt A210 C33 Schmerztherapie: Hoffnungslose Fälle P. M. Villiger A216 C34 Sehnenprobleme U. Brunner A217 C35 Das hinkende Kind Differenzialdiagnose und T. Saurenmann Abklärungen A220 C36 Facetten der Spondyloarthritis A. Ciurea 10.30 11.00 Uhr Pause 11.00 11.30 Uhr Da Vinci V Impfungen P. Sendi (Chair: P. M. Villiger) Curie V Medikamentös induzierte Myopathien B. Maurer (Chair: St. Gay) 11.35 12.05 Uhr Da Vinci V Multimorbidität: Herausforderungen E. Battegay (Chair: B. A. Michel) Curie V Osteoporose beim Mann D. Aeberli (Chair: St. Gay) 12.05 13.00 Uhr Mittagessen 13.00 13.30 Uhr Da Vinci V Personalisierte Medizin A. Papassotiropoulos (Chair: St. Gay) Curie V Arthrose T. Hügle (Chair: D. Kyburz) 13.30 13.45 Uhr Raumwechsel Workshop D (Bitte anmelden, die Platzzahl ist beschränkt!) 13.45 14.45 Uhr BO21 D37 Diagnostik aus dem Röntgenbild P. Brühlmann, P.M. Villiger BO24 D38 Ultraschall in der Praxis: Spezialitäten M. Toniolo, St. Mariacher B224 D39 Fälle für den Rheumatologen III T. Daikeler, D. Kyburz B234 D40 Sportmedizin in der Praxis M. Zumstein B235 D41 Arthrose T. Hügle B236 D42 «Endokrines» Rheuma E. Christ A208 D43 Personalisierte Medizin A. Papassotiropoulos A209 D44 Gelenkinjektionen S. Blumhardt A210 D45 Polypharmazie E. Battegay A216 D46 Handprobleme D. Herren A217 D47 Auge und Rheuma K. Gugleta A220 D48 Kristallarthropathien A. Krebs 14.45 15.00 Uhr Pause 15.00 15.45 Uhr Da Vinci V Podiumsgespräch: Arthrose D. Herren, J. Widler, L. Wildi, M. Zumstein Fall: P. Brühlmann Moderation: D. Kyburz 15.45 16.30 Uhr Da Vinci V Neurologie der nonverbalen Kommunikation Ch.W. Hess (Chair: P. M. Villiger) 16.30 Uhr Da Vinci Ausblick B. A. Michel, P. M. Villiger, D. Kyburz V = Vortrag für den Hausarzt und den Rheumatologen Hauptsponsor: Co-Sponsoren: Fachpartner:

18 FORT- UND WEITERBILDUNG Fort- und Weiterbildung Rheumaklinik UniversitätsSpital Zürich 26. Mai bis 21. August 2015 Datum Thema Zeit Ort Dienstag, 26. Mai Experimentelle Rheumatologie Prof. Mitch Levesque, Klinik für Dermatologie, UniversitätsSpital Zürich Investigating the role of heterogeneity in melanoma progression 13.30 bis 14.10 Uhr Wagi 14, 3. OG, Besprechungsraum 352 Montag, 1. Juni Kolloquium: Vaskulitis und Lupus Das Kolloquium wird in Englisch und Deutsch gehalten. 18.30 bis 20.00 Uhr Kleiner Hörsaal OST HOER B 5 Moderation: Prof. Oliver Distler 18.30 Uhr Prof. Fréderic Houssiau (e), Saint Luc University Hospital, Brüssel, (B) How to treat and manage Lupus Nephritis 18.35 Uhr Prof. Matthias K. Schneider (dt.), Universitätsklinikum Düsseldorf (D) Pitfalls in the treatment of Systemic Lupus Erythematodes (SLE) 19.00 Uhr Prof. D. Jayne (e), Cambridge University (UK) Rituximab in ANCA Vasculitis when and how often? 19.25 Uhr Apéro 19.50 Uhr Anerkennung der Fortbildung durch die Fachgesellschaften: SGR: 1 Credit, SGPMR: 1 Credit Dienstag, 9. Juni Experimentelle Rheumatologie Simone Hornemann, PhD PD, Institut für Neuropahtologie, UniversitätsSpital Zürich The antiprion activity of polythiophenes 13.30 bis 14.10 Uhr Wagi 14, 3. OG, Besprechungsraum 352 Donnerstag, 11. Juni EULAR 10. bis 13. Juni 2015 Rome (I) Dienstag, 23. Juni Experimentelle Rheumatologie Dr. Manuel Stucki, Gynäkologie, UniversitätsSpital Zürich Novel roles of the tumor suppressor NBS1 in the mammalian DNA damage response 13.30 bis 14.10 Uhr Wagi 14, 3. OG, Besprechungsraum 352 Donnerstag, 25. Juni Rheuma Highlights Programm folgt im Frühjahr 2015 unter: www.rheuma-schweiz.ch 13.30 bis 17.30 Uhr Convention Point Zürich Dienstag, 30. Juni Experimentelle Rheumatologie Dr. Prof. Belibasakis, Institut für Orale Biologie, UZH Inflammatory pathways of bone destruction in periodontal disease 13.30 bis 14.10 Uhr Wagi 14, 3. OG, Besprechungsraum 352 Donnerstag, Freitag 20./21. August Rheuma Top 2015 Programm folgt im Frühjahr 2015 unter: www.rheuma-schweiz.ch Aktualisierte Informationen finden Sie auf der Website http://www.rheuma-schweiz.ch/go2/de/33

66 2015 19 Sponsoren «Fort- und Weiterbildung» FORT- UND WEITERBILDUNG Folgende Firmen haben unsere Weiterbildungsveranstaltungen unterstützt, wofür wir uns herzlich bedanken!

Bei Verstauchungen Zerrungen 7er - Packung kassenzulässig! und Prellungen mit Bluterguss oder Schwellung Für eine schnellere Rückbildung von Bluterguss oder Schwellung. Lindert den Schmerz und hemmt die Entzündung. Einfach in der Anwendung für eine bessere Compliance. Auch nachts wirksam. Z: diclofenacum epolaminum (Pflaster 1,3 g DHEP pro 100 g Gelatum), heparinum natricum 5 600 IE. Liste D. I: Schmerzhafte und entzündliche Zustände mit Hämatomen/Ödemen infolge stumpfen Traumata. D: 1 Pflaster/Tag. KI: Gesicherte Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe; offene Wunden; Schwangerschaft 3. Trimenon. UW: Juckreiz, Rötung. IA: Keine bekannt. P: Verpackung mit 7 oder 10 Pflastern. Bewegt Menschen. IBSA Institut Biochimique SA, Headquarters and Marketing Operations, Via del Piano, CH-6915 Pambio-Noranco, www.ibsa.ch