Predigt zum 4. Adventssonntag Liebe Schwestern und Brüder!

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Transkript:

Predigt zum 4. Adventssonntag 2016 Liebe Schwestern und Brüder! Es ist bestimmt kein Zufall, dass der Evangelist Matthäus sein Evangelium mit dem Gottesnamen "Immanuel - Gott ist mit uns" beginnen und auch enden lässt. "Gott ist mit uns!" So soll das Kind heißen, - sagt der Engel zu Josef, das Maria gebären wird. "Gott ist mit uns!" Das soll für alle Zeiten so bleiben, denn am Ende des Matthäus-Evangeliums sagt es Jesus seinen Jüngern zu mit den Worten: "Ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt!" Ich bin mit euch - Gott ist mit uns! Auf diese Botschaft kam es dem Evangelisten an. Dieses Wort sollte den Menschen immer wieder Anlass zur Freude sein und ihnen helfen, die Sorgen des Alltags zu tragen und zu bewältigen. - Aber: ist Gott wirklich mit uns?

Mit uns sind viele - und nicht immer zu unserem Nutzen! Mit uns ist der Herr von der Lebensversicherung! Mit uns ist unsere Scheckkarte! Mit uns ist (hoffentlich) ein guter Freund, der Ehepartner, die Kinder. Aber Gott? Ist er auch mit uns? Oder ist er uns, in einer säkularisierten Welt, - fern geworden? Es fällt auf, dass in der Bibel das Wort "Gott ist mit uns" stets in einer ganz konkreten Situation auftaucht. Zum ersten Mal im Buch des Propheten Jesaja, in der Unterredung des Propheten mit dem König Achaz. Damals war Israel in eine Krise geraten. Von allen Seiten wurde es von feindlichen Mächten bedrängt. Was lag näher für einen König, als deshalb - nach einem starken Verbündeten Ausschau zu halten, zum Beispiel nach Ägypten, - der großen Macht. Aber da interveniert Jesaja im Namen Gottes: "Gott ist mit uns, wir brauchen keinen anderen Verbündeten.

Das wäre nur Misstrauen gegenüber ihm, dessen Volk wird sind." Auch Josef war, - viele Jahrhunderte später, - in einer nicht gerade idealen Lage. Er wollte heiraten und musste feststellen, dass ihm seine Braut, Maria, offensichtlich untreu geworden war. Rechtschaffen wie er ist, will er sie jüdischem Brauch zufolge entlassen. Aber der Engel interveniert: Das Kind ist vom Heiligen Geist. Es wird den Namen tragen Immanuel, - Gott ist mit uns!" Die beiden Botschaft, die an König Achaz und an Josef ergangen sind, rufen zur Entscheidung auf. Beide müssen sich fragen: glaube ich diesen Worten und richte ich mich nach ihnen oder verfolge ich weiter meine eigenen Pläne. Es geht um Glauben oder um Unglauben. Und beide entscheiden sich anders: Josef für den Glauben, Achaz für den Unglauben. -

Achaz will sich um die Entscheidung drücken. Er lehnt es ab, vom Herrn ein Zeichen zu verlangen, nach außen hin - aufgrund seiner Ehrfurcht vor dem Herrn, in Wirklichkeit aber, - weil er die Konsequenzen fürchtet. Er möchte eben, doch, irdische Machthaber für sein bedrängtes Land zu Hilfe rufen, und traut seinem Gott diese Hilfe nicht zu. Dass er gerade dadurch das Unheil für sein Land herauf beschwört, ahnt er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Josef aber tut, was der Engel ihm rät und nahm seine Frau zu sich. Auch uns ruft Gottes Wort zur Entscheidung auf: "Mit uns ist der Herr von der Lebensversicherung! Mit uns ist unsere Scheckkarte! Mit uns ist (hoffentlich) ein guter Freund, der Ehepartner, die Kinder." Ja, das alles stimmt. Und wir können und wollen ja auch nicht der Wirklichkeit unseres Lebens, auch seiner Erdennähe, entfliehen.

Die Frage aber ist und bleibt: was ist der tragende Grund unseres Lebens? Besser noch: wer ist der tragende Grund? Ohne Gott kann unser Leben im Letzten nicht gelingen. Ohne ihn - kreisen wir um uns selbst, sind wir schon jetzt vom Leben abgeschnitten. Mit ihm aber können wir auch schwierige Wegstrecken bewältigen. So lädt uns dieses Evangelium des 4. Adventssonntages ein zu glauben!! - zu glauben, dass Gott wirklich mit uns ist, dass er uns begleitet, und unsere Wege mit geht. Eingeladen sind wir, zu glauben wie Josef glaubte. Er fragte nicht lange: Was sollen die Leute sagen. Er fragte nicht, was das alles bedeutet. Vielmehr tat er schlicht und einfach das, was der Engel sagte. Und so wirkte er mit, dass der Erlöser geboren,

und die Welt gerettet werden konnte. In diesen Tagen, liebe Schwestern und Brüder, bereiten wir uns auf das Weihnachtsfest vor. Durch die Geburt Jesu haben sich die Prophezeiungen des Alten Testaments erfüllt. Gott ist mit uns in Jesus Christus. Weihnachten reicht uns Gott seine Hand. Eine große Chance, die wir nicht verpassen sollten. Ich lade Sie ein, die Zeit bis zum Fest zu nutzen - nicht nur für den Kauf der letzten Geschenke, nicht nur für den vielleicht un-umgänglichen Hausputz, nicht nur für das Schreiben der Weihnachtspost - sondern auch und vor allem - für die innere Vorbereitung auf das große Fest. Dass Gott mit uns ist, soll unser Leben prägen und bestimmen. Amen.