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Transkript:

Bauinnung Regensburg Blumenstraße 2, 93055 Regensburg Tel: 0941/79 10 85 Fax: 0941/79 16 28

Vorwort Darf jeder ein Bauhandwerk ausüben wie er mag? Ich als Innungsbetrieb jedenfalls halte mich an die Spielregeln, bei meinem Konkurrenten, der nicht in der Innung ist, habe ich da so meine Zweifel. Jedenfalls sind seine Angebotspreise mit niedrigeren Stundenlöhnen allein nicht zu erklären, eine Überprüfung des Betriebes durch die Innung ist daher zum Zwecke des fairen Wettbewerbs unbedingt notwendig. Um diesem berechtigten Wunsch von Mitgliedern der Bauinnung Regensburg nachzukommen, haben wir das sogenannte Regensburger Modell entwickelt. Seit dem Jahr 2012 haben wir daraufhin in der Oberpfalz mehr als 600 Betriebe auf die Einhaltung der Wettbewerbsregeln überprüft. Unsere Mitglieder nehmen diese Anstrengungen außerordentlich positiv wahr. Der faire Wettbewerb liegt schließlich jedem Innungsbetrieb am Herzen, er ist nur leider zu manchem Nichtinnungsbetrieb völlig aus den Fugen geraten. Bemühungen des Bauverbandes vor Ort, diesen wieder herzustellen, werden daher als aktive Mitgliederbindung durch Bekämpfung von Missständen vor Ort wahrgenommen, die wir unseren Innungsmitgliedern unbedingt schuldig sind. Dipl. Ing. (FH) Johann Seidenschwand Obermeister der Bauinnung Regensburg Christian Huber Geschäftsführer der Bauinnung Regensburg und der LBB Geschäftsstelle Oberpfalz Syndikusrechtsanwältin Susanne Reichl Seite 2

Die 2 Säulen des Regensburger Modells - Übersicht Säule 1 Säule 2 Bekämpfung handwerksrechtlicher Schwarzarbeit Überprüfung der Handwerksrolleneintragung bei zulassungspflichtigen Handwerken Ahndung von Verstößen durch innungseigene Maßnahmen Fairer Wettbewerb erfordert die Bekämpfung von Wettbewerbsverstößen Aufgabe einer Innung ist es, bei Verstößen aktiv in den Baumarkt einzugreifen und nicht, diesen nur zu verwalten Herstellung von Beitragsgerechtigkeit beim Sozialkassenverfahren der SOKA-BAU Überprüfung der Teilnahme am Sozialkassenverfahren Einzelmeldungen von Verdachtsfällen (inklusive Beweismittel) an die SOKA-BAU Sammelmeldungen von neu in die Verzeichnisse der Handwerkskammer eingetragenen Betriebe an die SOKA-BAU Bei Verdachtsfällen erfolgen auch Meldungen an die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG-Bau) Seite 3

Säule 1 : Bekämpfung handwerksrechtlicher Schwarzarbeit - Details Ausgangslage: Zulassungspflichtige Bauhandwerke (z.b. Maurer, Betonbauer, Zimmerer, Straßenbauer, Stuckateur, WKS-Isolierer) darf nur derjenige selbständig als stehendes Gewerbe ausüben, der in die Handwerksrolle eingetragen ist. Rechtsfolge bei Verstoß: Die Bewerbung sowie die Ausübung von Tätigkeiten, die einem zulassungspflichtigen Handwerk zuzuordnen sind, sind ohne die notwendige Eintragung unlauterer Wettbewerb. Dieser Verstoß berechtigt die Innung /den Verband, auf Basis des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (= UWG) ein Abmahnverfahren einzuleiten. Wie lauft das Abmahnverfahren ab? 1) Kenntnis von Verstoß durch Innungsrecherche oder durch Meldung von einem Mitgliedsbetrieb 2) Überprüfung der Eintragung durch Anfrage bei der Handwerkskammer 3) Bei Feststellung eines Verstoßes: Anschreiben des Betriebes - Darlegung und Nachweis des Verstoßes - Aufforderung zur Abgabe der strafbewehrten Unterlassungserklärung Strafe für jede weitere unzulässige Werbung: 1.000 Euro Strafe für jede weitere unzulässige Ausübung: 3.000 Euro Anforderung der Abmahnpauschale: 195 Euro 4) Bei Verstoß gegen die abgegebene Unterlassungserklärung - Geltendmachung der Vertragsstrafe - Anforderung der weiteren Abmahnpauschale: 195 Euro - Erhöhung der Vertragsstrafe Für jede weitere unzulässige Werbung: 3.000 Euro Für jede weitere unzulässige Ausübung: 5.000 Euro Seite 4

Säule 2 : Herstellung von Beitragsgerechtigkeit beim Sozialkassenverfahren der Bauwirtschaft Details Ausgangslage: Jeder Baubetrieb ist grundsätzlich verpflichtet, am Sozialkassenverfahren der Bauwirtschaft teilzunehmen und Beiträge an die SOKA-BAU abzuführen. Den Beweis, dass es sich um einen Baubetrieb handelt, hat die SOKA-BAU zu führen Sie ist dabei auf Informationen vor Ort angewiesen. Rechtsfolge bei Verstoß: Bei pflichtwidriger Nichtteilnahme entsteht dem Baubetrieb ein Kostenvorteil in Höhe von ca. 10 % seiner Bruttolohnsumme (das entspricht ca. 30.000 Euro bei einem 10-Mann-Betrieb) pro Jahr. Dieser Kostenvorteil, der für den Arbeitnehmer umgerechnet mehr als 1 Euro weniger Stundenlohn bedeutet, führt dazu, dass er Bauleistungen am Markt erheblich günstiger anbieten kann als der pflichtgemäß teilnehmende Baubetrieb. Letztgenannter benötigt für die 30.000 als Gewinn einen Umsatz von ca. 1 Million Euro. Wie lauft das Meldeverfahren der Innung an die SOKA-BAU ab? 1) Meldung von Verdachtsfällen (inklusive Beweismittel) an die SOKA-BAU 2) Erste Rückantwort der SOKA-BAU, ob der Betrieb am Sozialkassenverfahren bereits teilnimmt 3) Falls nicht: Überprüfung der SOKA-BAU, ob der Betrieb berechtigt und verpflichtet ist, am Sozialkassenverfahren teilzunehmen 4) Zweite Rückantwort der SOKA-BAU über das Verfahrensergebnis, wenn der Betrieb vor der Innungsmeldung noch nicht am Sozialkassenverfahren teilgenommen hatte. Seite 5

Unsere Erfolge / Feststellungen seit dem Jahr 2012 1.) Bekämpfung handwerksrechtlicher Schwarzarbeit 201 abgegebene Unterlassungserklärungen 2/3 der eingeleiteten Verfahren erfolgreich Abgemahnte Betriebe nehmen Abmahnung wegen Vertragsstrafen ernst Anzahl der unzulässigen Werbungen in Zeitungen, im Internet, auf Fahrzeugen oder auf Baustellen geht zurück 14 Verstöße gegen Unterlassungserklärungen erfolgreich geahndet Einnahmen: 61.118 Euro 2.) Herstellung von Beitragsgerechtigkeit beim Sozialkassenverfahren 625 Betriebe als Einzelmeldungen an die SOKA-BAU gemeldet 264 davon (entspricht 42 %) waren der SOKA-BAU bislang nicht bekannt Neu erfasst durch unsere Meldungen bei der SOKA: 117 Betriebe Mehreinnahmen / Beiträge SOKA durch 117 neu erfasste Betriebe: 1,8 Mio. Euro Verbesserung der Betriebserfassungsquote vor Ort um 9 Prozent Realistische Ziele vor Ort bei Fortsetzung der Anstrengungen: - Verbesserung der Betriebserfassung um 20 % - Mehreinnahmen für die SOKA-BAU: 6 Millionen Euro Realistisches Ziel bundesweit: Mehreinnahmen für die SOKA-BAU: 250 Millionen Euro 3.) Feststellungen in beiden Bereichen: Festgestellte Verstöße bei: - Garten- und Landschaftsbaubetriebe - Erdbaubetriebe (z.b. Baggerbetriebe) - Fuhrbetriebe - Montagebetriebe - Trockenbaubetriebe - aber auch Betriebe der Anlagen A, B1 und B 2 der Handwerksordnung wie Maurer und Straßenbaubetriebe, Zimmerer etc. Bei jedem Nichtinnungsbetrieb lohnt sich eine Überprüfung Seite 6

Herausgeber: Bauinnung Regensburg Blumenstraße 2 93055 Regensburg Tel.: 0941/791084 oder 85 Fax: 0941/791628 E-Mail: bloechl@lbauinnungregensburg.de www.bauinnung-regensburg.de Verantwortlich: GF Christian Huber Impressum: Bauinnung Regensburg Blumenstraße 2 93055 Regensburg 0941/79 10 84 oder 85 0941/79 16 28 E-Mail:bloechl@bauinnung-regensburg.de Gesamtgestaltung: Tanja Blöchl Seite 7