Zum ersten Mal haben in diesem Jahr zwei Damen Futsal Teams der Universität Tübingen an der Euroijada in Prag teilgenommen. Es handelt sich dabei um ein internationales Sport-Event für Studenten, das mittlerweile bereits zum zweiten Mal in Prag und insgesamt zum sechsten Mal überhaupt ausgetragen wurde. Spielberichte: Beide Teams der Universität Tübingen trafen schon in der Vorrunde auf anspruchsvolle Gegner. Team rot musste dabei zunächst gegen das Team der medizinischen Fakultät aus Novi Sad / Serbien ran. Die Tübinger hatten sich vorgenommen, eher defensiv zu agieren und den Gegner zunächst zu kontrollieren. Dies gelang in der Anfangsphase des Spiels, in der die Tübinger Mannschaft sehr diszipliniert und konzentriert auftrat, auch sehr gut. Erst in der 8. Minute fiel der zu diesem Zeitpunkt glückliche Führungstreffer für die Mannschaft aus Novi Sad. Geschickt wurde dabei ein Moment genutzt, in dem die Tübinger Abwehr unsortiert stand. Team rot schien von diesem Führungstreffer beeindruckt und so kam es, dass der Gegner besser ins Spiel fand. Nachdem der Druck auf das Tübinger Team kontinuierlich erhöht wurde fiel noch vor der Halbzeit das 0-2. In der Halbzeit beschloss man auf Tübinger Seite zwangsläufig mehr zu riskieren und offensiver zu agieren. Das riskante Spiel der Tübinger mündete dann jedoch im 0-3 für den Gegner aus Novi Sad. Trotzdem die erste Partie im Ergebnis zu hoch verloren ging, war klar erkennbar, dass Motivation und Einsatzbereitschaft auf Tübinger Seite nicht besser hätten sein können. Die Disziplin und Entschlossenheit, mit der Team rot besonders in der Anfangsphase zu Werke ging, war schlicht beeindruckend. Der Führungstreffer des Gegners war letztlich unnötig und zeigt dabei gleichermaßen auf, woran man noch arbeiten und wie man das Spiel verbessern kann. In der zweiten Partie für Team rot ging es dann gegen die Mannschaft der Universität Konstanz. Kannte man sich doch von der Eurokonstantia, war es wenig überraschend, dass man es hier mit einem recht spielstarken Gegner zu tun bekam. Aufgrund dessen hat sich Tübingen erneut für eine defensive Ausrichtung entschieden. Allerdings dauerte es nicht lange, bis sich Konstanz durch die Abwehr der Tübinger hindurch kombiniert hatte und den Führungstreffer erzielte. Konstant wurde hier der Druck auf das Tübinger Team erhöht, dem es letztlich noch nicht gewachsen war. Die Partie endete 0-4. Team blau startete in das Turnier gegen keinen geringeren als den Vorjahressieger, dem Team Fasper aus Belgrad / Serbien. Angesichts der Ungewissheit in Sachen Spielstärke des Gegners entschied man sich auch hier für eine defensive Taktik, die sich aufgrund großer Disziplin und Laufbereitschaft ausbezahlte. Dem erwartet starken Gegner war man mindestens ebenbürtig und erspielte sich sogar mehrere Torchancen, die jedoch leider nicht verwertet werden konnten. Während der ersten Halbzeit hatte man den Gegner weitgehend unter Kontrolle. Dieser zeigte sich ob der hohen tübinger Qualität durchaus beeindruckt und zog es vor, selbst nicht allzuviel zu riskieren. Leider wurde der Einsatz und die Spielfreude des Tübinger Team blau nicht belohnt. Anstattdessen war es eine zugegebener Maßen starke Einzelaktion des Gegners, die in der zweiten Hälfte zum Führungstreffer für das Team aus Belgrad führte. Team blau ließ sich davon jedoch nicht beirren und spielte mutig weiter an. Für den wichtigen Ausgleichstreffer, der durchaus in der Luft lag, fehlte am Ende jedoch das notwendige Quäntchen Glück und so musste man sich mit 0-1 geschlagen geben. Der Vollständigkeit halber sei jedoch erwähnt, dass sich das Team aus Belgrad im späteren Verlauf des Turniers erneut den Gesamtsieg sichern konnte.
Im zweiten Spiel des Turniers für Team blau kam der Gegner ebenfalls aus Novi Sad / Serbien, allerdings handelte es sich dabei um das Team der Fakultät für technische Wissenschaften. Besagter Gegner hatte sein erstes Spiel des Turniers noch ohne Auswechselspieler bestritten. In der Partie gegen Tübingen standen dann plötzlich Auswechselspieler bereit, was nicht zur erwartet geringen Ausdauer des Gegners geführt hatte. Letztlich hätte in dieser Partie auch ein Unentschieden fürs Weiterkommen ausgereicht. Allerdings konnte das blaue Team aus Tübingen hier nicht wie in der ersten Partie das volle - große - Potenzial abrufen. So war weit weniger Biss und Laufbereitschaft als noch im ersten Spiel zu beobachten. Zwar ließ man im Verlauf der Partie keine zwingenden Chancen für den Gegner zu, erspielte sich jedoch selbst auch keine. In der späten zweiten Hälfte gelang dem Gegner erneut durch eine Einzelaktion der Führungstreffer, der letztlich nicht mehr egalisiert werden konnte. Angesichts der sehr überzeugenden Leistung während des ersten Spiels war die Enttäuschung über das Ausscheiden im Anschluss entsprechend groß. Allerdings muss man sehen, dass auch Team blau in der Konstellation, in der man in Prag antrat, erst seit kurzem zusammen spielt und der Mannschaft vor allem die unerlässliche Turniererfahrung schlicht fehlt. Mit etwas mehr Spielpraxis und Erfahrung lässt sich die überragende Moral, Technik und Einsatzbereitschaft, die während des kompletten ersten Spiels deutlich zu sehen war, garantiert in Tore und Erfolge ummünzen. Kein Zufall war es, dass am Tag darauf über Prag an einem wolkenlosen Himmel die Sonne schien. Beide Teams hatten die Gelegenheit entweder im Rahmen einer Free walking tour oder auf eigene Faust sich die Stadt an der Moldau anzusehen. Alles in allem ging am Montag ein rundum gelungenes Wochenende zu Ende und zumindest mit einem Auge wurde bereits in Richtung Turnierteilnahme 2017 geschaut.