Konzept Die 806 ist im GFK-Handauflegeverfahren gebaut. Besonders druckbelastete Bereiche sind zusätzlich mit Balsa-Sandwich verstärkt. Die Verarbeitung des GFK ist beispielhaft und auf Grund der Erfahr- ung der Werft auch in der Serie von gleichblei- bender Qualität. Es gibt keine scharfen Kanten oder Überstehende Laminate, an denen man sich, wie zum Beispiel an der Innenseite der Backs- kisten, verletzen oder Segel zerreißen könnte. Der Rumpf ist teilweise in Doppelschalenbauweise gefertigt, wobei die zweite Schale als Inneneinrichtung geformt wurde. Sie dient gleichzeitig als wirkungsvolle Versteifung des Rumpfes an den exponierten Stellen. Das Unterwasserschiff der 806 hat sehr moderne Linien, ohne aber extreme Formen anzunehmen, wie dies heute immer mehr der Fall ist. Unter Wasser ist das Vorschiff relativ flach und die Spanten haben Trapezform. Selbst im Bereich des angebolzten Kiels wird das Unter- wasserschiff kaum voller. Der Kiel ist schmal und lang, aber stark profiliert. Richtung achtern kommt es zu einer nicht erwarteten à nderung der Linien. Statt des flach in ein U-förmiges Heck auslaufenden Achterschiffes hat sich Petterson etwas anderes einfallen lassen. Der Kiel ist nach Achtern durch einen V-förmigen Fortsatz an der Kiellinie mit dem Skeg verbunden. Dieses Überdeckt das Ruderblatt zu zwei Drittel. Die Achse des Ruders ist in einer Nut im Skeg eingelassen (guter Strömungsablauf am profilierten Ruderblatt). Das Heck hat eine breite V-Form und ragt bei normaler Schwimmlage aus dem Wasser. Dadurch ist auch bei starker Lage ausgezeichneter Wasserablauf gegeben. Wegen des Flushdaches hat das Schiff keine Stehhöhe, am Vorschiff endet der Kajütenaufbau mit einer Luke, die voll in die Form integriert ist. Beschreibung Lüa:: 806 cm LWL:: 700 cm Beite:: 233 cm Tiefgang:: 140 cm Verdrängung:: 1700 Kg davon Kiel:: 700 Kg Segelfläche:: Gross-Segel:: 15,5 qm Genua:: 20 qm Fock:: 12 qm Spi:: 45 qm Rumpf :: Der Rumpf ist aus einem stabilen glasfaserarmiertem Polyesterlaminat. Alle Laminierarbeiten sind im Handauflegeverfahren gemacht. Der Rumpf ist standardmäßig weiß mit einem doppelten Wasserpaß (1x breiter Streifen unten und darüber ein schmaler Streifen) in dunkelblau und einem Zierstreifen oben im Rumpf ebenfalls in dunkelblau. Im Kielbereich sind 2 Spezial U-Profileisen für die Kielaufhängung einlaminiert. Deck Das Deck ist eine Sandwichkonstruktion mit Dyvinicell-Schaum im Handauflegeverfahren hergestellt. Es ist weiß und hat eine eingearbeitete Antirutschstruktur in grau abgesetzt. Kiel :: Der Kiel ist ein 1,40m tiefgehender Flossenkiel aus Eisenguss mit einem Kielgewicht von 720kg. Der Kiel ist mit 4 Nirobolzen á 20mm an zwei im Kielbereich des Bootes einlaminierten (4 Lagen zu je 450g) Stahl-U- Profilträger 80x180mm (6mm stark), angebolzt. Ruder :: Das Ruder ist freistehend und an einem kleinen Skeg befestigt, das auf einem Niro-Ruderstock mit einer Niro-Ruderwelle, 25mm stark auflaminiert ist. Die Pinne ist aus Teak mit einer Pinnenverlängerung aus Alu. Rigg :: Mast 7/8 geriggt, im Top verjüngt, silber eloxiert, eine nach achtern stehende Saling. Der Mast steht auf dem Kajütdach in einem Mastfuß und wird unter Deck mit einer Alu-Maststütze 60x3mm, ausgelegt für 8to Druck, auf das Kielschwein abgestützt. 5mm stehendes Gut, 4mm laufendes Gut, 3 Fallen, Topnant für Spibaum, 1 Spinnakerbaumauge am Mast, Toplicht, 2 Unterwanten, 2 Oberwanten, Achterstag und Vorstag. Der Großbaum ist mit einem Unterliekstecker und einem Schnellreff ausgerüstet. Baumniederholer
mit Talje. Alle Fallen sind innenlaufend und alle Fallen und Strecker sind vom Cockpit aus bedienbar. Der Spibaum (bei Bestellung der Spiausrüstung) ist am Großbaum befestigt. Länge des Mastprofils 9,90m, Gewicht 41kg, Profil 125x85mm. Länge des Großbaumes 3,15m, Gewicht 7kg, Profil 92x62mm. Windex auf dem Masttop. Cockpit :: Das Cockpit ist sehr groß und selbstlenzend. Im hinteren Teil des Cockpits sind zwei große Backskisten mit viel Stauraum untergebracht. Im Achterschiff unter dem Achterdeck ist eine weitere Backskiste. Vor den zu öffnenden Backskisten verläuft die Travellerschiene im Cockpit. Die Cockpitsitzflächen sind mit Antirutschstruktur versehen (als Extra in grau abgesetzt). Backskistenverschlüsse versenkt und abschließbar. Vorschiff :: Das Vorschiff hat eine 2m lange nach vorne spitz zulaufende Doppelkoje mit darunterliegenden Stauräumen (5 Staufächer mit Holzdeckel unter dem Polster). Die Seitenwände im Vorschiff sind mit weißem Vinyl verkleidet. Oben an den Bordwänden ist je Seite ein langes Ablagefach. In der Mitte am Beginn der Vorschiffkoje unter dem Vorschiffpolster ist Platz für eine Chemie Toilette mit Holzabdeckung. In der Bugspitze ist unten ein Staufach, mit einem darüber liegenden Ablagefach. Salon :: Die Kajütdecke ist mit weißer Vinyltapete aufgezogen auf Platten verkleidet. Die zwei gegenüberliegenden Salonkojen sind je 2 m lang. Die Kojenrückwände sind als Polster in die Kojenpolster übergehend als Rückenlehnen (Schalensitze) integriert. Die Salonkojen laufen achtern in die Hundekojen. Alle Polster sind aus strapazierfähigem Stoff. Unter dem Cockpitboden befindet sich ein Staufach mit der Unterbringmöglichkeit eines Tisches. Das Staufach ist mit einer Holzklappe und einem Vorreiber verschließbar. Salonschränke / Pantry :: Auf der STB-Seite, zwischen Salonkoje und Vorschiffkoje befindet sich eine Schranksektion, die zur Aufnahme eines Kochers ausgebaut ist. Unter der Kocheraufnahme befindet sich ein offenes Staufach, über der Kocheraufnahme ein kleiner Schrank mit einer großen zweiteiligen Türe. Gegenüber auf der BB-Seite befindet sich die gleiche Schranksektion, statt der Kocheraufnahme mit einem abdeckbaren Ablagefach und einem ebenfalls befindlichen offenen Stauraum. Über dem Ablagefach befindet sich ein Schrank mit zwei Fächern (unten klein, darüber groß) die jeweils mittels einer Holztüre mit Fingerschnäpper verschlossen werden. Die beiden Schranksektionen sind aus Holz, matt lackiert. Innenausbau :: Die Salonkojen und die Koje im Vorschiff sind aus einer GFK-Sektion hergestellt, die im Rumpf einlaminiert ist und dem Boot zusätzliche Steifigkeit verleiht. Die Schottwände der Schranksektionen sind aus Holz (matt lackiert), die Schottwände am Ende der Hundekojen und in der Achterbackskiste aus stabilem Bootsbausperrholz mit Topcoat gerollt. Der Teil der Salonkojen der in die Hundekojen läuft ist mit einer GFK-Innenschale verkleidet. Ausrüstung :: Kleine Handreling aus Niro um den Mast und um das Kajütdach laufend, auf dem Vorschiff BB und STB je ein Niro-Handlauf. Auf dem Kajütdach seitlich BB und STB neben den Fallwinschen zusätzliche kleine Halte/Festmacherbügel. Vorschiff mit GFK-Luk und eingebautem Niro-Lüfter. Verschließbares Steckschott mit Lüftungsschlitz und Schiebeluk aus rauchfarbenem Acrylglas. Je 2 Niro-Festmacherbügel auf dem Vor- und Achterschiff, Vorstagbeschlag und Püttinge aus rostfreiem Stahl. Je Seite 2x 3-fach Fallenumlenkblöcke übereinander montiert, 4 Andersen Winschen Größe 10 (2x für Genua/Fock-Schot, 2x für Fallen), Genua- und Fockschienen mit Schlitten, Travellerschiene mit Travellerschot zwischen den Cockpitbänken und im Bereich der Sitzbänke versenkt, beidseitig bedienbare, leichtgängige Achterstagübersetzung. 12 Klemmen auf dem Kajütdach für Fallen und Strecker, 10 Klemmen für Schoten usw. Alle Klemmen von Harken. Pinnenausleger. Seitlich auf dem Kajütdach je Seite eine zweiteilige Panoramascheibe aus rauchfarbenem dunklem Acrylglas. Motor :: Als Extra, Motorhalterung mit verstärktem Spiegel und Außenbordmotor nach Wahl bis max. 6 PS Segel :: Segel laut Liste lieferbar: Großsegel mit 1 Reff 15,52 qm, Fock mit Latten 12,21 qm, Genua I 18,67 qm, 7/8 Spinnaker 45,88 qm. Innenausbau In der Mitte des Kajütdaches ist ein Lüftungspilz, der auch zum Abnehmen gedacht ist.durch dieses Loch wird der Heißstropp geführt und am Kajütboden mit Gewindebolzen befestigt. Die Löcher und Muttern dazu sind serienmässig vorgefertigt und einlaminiert. Auf diese Weise läßt sich die 806 mit
wenigen Handgriffen und ohne Sicherheits- oder Fixierungsleinen an den Kran bringen. Komfort - sei - dank gibt es diese gemütlichen Sitze, die ebenso gut zum Schlafen geeignet sind, wenn sie etwas umgebaut werden. die 806er sitzen und schlafen wie die Könige. die 806er haben ein kompromißlos gutes Schiff zum Segeln und zum Relaxen! Brauchen wir mehr? Rigg- und Segeleigenschaften:: Segel Wie nahezu alle modernen Konstruktionen, hat auch die 806 ein Sieben-Achtel-Rigg. Es ist sauber und funktionell beschlagen. Der flexible Mast steht auf Deck und läßt sich auf eine Länge von 20 cm in Mitschiffsrichtung verstellen. Noch unterhalb der Wantenangriffspunkte beginnt die Verjüngung des Mastes. Die Salinge sind leicht gepfeilt und relativ lang. Dadurch üben die Wanten ständig leichten Druck auf den Mast aus. Dies kann aber je nach Trimmwunsch, durch die auf Salinghöhe angeschlagenen und ziehenden Unterwanten vermindert werden. So bleibt das Rigg relativ problemlos, selbst bei viel Wind und vergessenem Achterstag, muß die Ausfahrt nicht gleich mit Mastbruch enden. Trotzdem bietet das Rigg ausgezeichnete Trimmmöglichkeiten. Mit dem stark untersetzten Achterstag läßt sich die Mastbiegung gut kontrollieren. Der Niederholer ist einfach, die Untersetzung etwas zu gering. Ganz ausgezeichnet funktioniert der innerhalb des Großbaumes laufende Unterliekstrecker. Selbst bei starkem Wind und großem Druck im Segel ist das Unterliek leicht verstellbar. Der Segelhals ist in einem einfachen Haken eingehängt. Links und rechts des Lümmellagers sind zwei weitere Haken, die für die zwei Bindereffs vorgesehen sind. Der Stand der Segel und deren Verarbeitung ist gut. Wir hatten die Möglichkeit, die 806 bei Wind zwischen 1 und 5 Bft. zu segeln. Die dabei gewonnenen Ergebnisse waren hervorragend. Trotz ausgezeichneter Kursstabilität läßt sich die 806 manövrieren wie ein um 3 m kürzeres und entsprechend leichteres Schiff. Feinfühlig reagiert sie auf jede kleine Ruderbewegung. Die gewünschte leichte Luvgierigkeit nimmt auch bei größerer Lage nicht zu, ja läßt sich durch kleine Trimmänderungen sogar in ein vollkommen neutrales Verhalten umwandeln. Dieser Zustand ist für sportliche Segler an sich gar nicht wünschenswert, fehlt doch das Gefühl für das Boot an der Pinne. Diese Trimmänderung sollte für uns nur Kontrolle des Lateralplanes sein. Weich setzt das Schiff bei mehr Wind in die Wellen ein, und wirkt weder starr noch bockig. Wir versuchten auch in den starken Böen abzufallen und hatten keinerlei Schwierigkeiten dabei. Ein besseres Zeugnis über die Segeleigenschaften kann man einem Boot wohl kaum ausstellen. Einfach und funktionell auch die Handhabung aller Trimmmöglichkeiten während des Segelns. Der Wasserablauf ist sowohl in geradem als auch gekrängtem Zustand gut, und es baut sich nahezu keine Heckwelle auf. Bei leichten Winden hatten wir nur die Serienbesegelung mit Fock zur Verfügung. Trotzdem war die Geschwindigkeit beachtlich. Als Extras gibt es (besonders für die Lang streckenregatten auf den Alpenseen gedacht) Genua
und einen großen Spinnaker. # Segelwäsche:: # 1. Es sollte milde Seifenlösung verwendet werden, z.b. Geschirrspülmittel, in das man auch seine eigenen Hände einweichen würde. Auf keinen Fall Scheuermittel verwenden. # 2. Eine sehr weiche Bürste verwenden um den Schmutz an der Oberfläche anzulösen. Niemals eine harte Bürste einsetzen, welche das Segel scheuern würden. # 3. Um tieferen Schmutz und Flecke zu entfernen, sollte das Segel 12 Stunden oder mehr eingeweicht werden, damit das Spülmittel zwischen die Fäden und die Spalten gelangen kann, wo der Schmutz sitzt. # 4. Die Wassertemperatur für die Reinigung sollte warm sein, nicht heiß. # 5. Viel Frischwasser verwenden. Sehr sorgfältig spülen und nach dem Waschen ganz trocknen (Spinnaker aus Nylon verlieren fast die Hälfte ihrer Festigkeit, wenn sie nass gestaut werden). # 6. Für die Entfernung von Schimmelpilz - ausser für Kevlar oder Nylonsegel - kann man eine verdünnte Bleiche einsetzen und darin das Segel einweichen. (NIEMALS CHLOR UND AMMONIAK MISCHEN!!) Sehr gut ausspülen. Dies wird den Schimmelpilz abtöten, einige der Flecken entfernen; abhängig davon, wie tief die Flecken sind. Nach einiger Zeit und einigem Gebrauch gehen mehr oder alle Flecken. --> North Sails Cockpit Das Cockpit ist sehr geräumig und bietet vier Erwachsenen Platz. Bei viel Wind finden sogar drei Personen nebeneinander in Luv Platz, ohne in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt zu sein. Auch bei Lage findet man eine gute Sitzposition, der schmale Decksrand außerhalb des Cockpits ist stark nach außen abgeschrägt, bei Lage sitzt man daher außen auf einer horizontalen Fläche. Um diese angenehme Sitzposition auch wirklich zu ermöglichen, ist serienmäßig ein ausreichend langer Ausleger an der Pinne montiert. Der das Cockpit ca. im Verhältnis 2:1 teilende Traveller, ist bis zur Hälfte in die Sitzfläche eingelassen, womit ausreichende Trimm-Möglichkeiten des Großsegels gegeben sind. Ausgezeichnet gelöst ist das Problem des Wasserablaufes im Cockpit und der Sitzflächen. An der hinteren Seite der Backskisten-Deckel ist an der bei Lage tiefsten Stelle eine Abflußöffnung, die das Wasser zum Cockpitboden leitet. So sitzt man auch bei Regen oder Spritzwasser immer trocken. Die Cockpitlenzung erfolgt gesondert über zwei Ventile, die unter dem Niedergang zu öffnen sind. Am Cockpitboden ist ein Teakholzrost, der gute Rutschfestigkeit gewährleistet. Dieser Boden verleiht dem Cockpit außerdem noch ein gutes und warmes Aussehen. Sehr groß und auch in den letzten Winkeln sehr gut ausgeführt sind die beiden Backskisten. Backborg ist die Batterie und zwei Schalter für die Bordelektrik untergebracht. Das Ganze ist sehr einfach und funktionell gehalten. Nicht sehr gut zugänglich die Schalter für Positions- und Ankerlicht. Der Platz für die Verschlüsse der Backskisten ist eingeformt, so daß keine Schnallen oder Haken vorstehen. Im Heck befindet sich ein weiterer großer Stauraum, der mit einer Luke zu schließen ist und selbst Platz für einen Flautenschieber mit Langschaft bietet. Überhaupt ist das Platzangebot auf der 806er, trotzdem das Schiff eher sportlich ausgerichtet ist, was durch das Deckslayout noch unterstrichen wird, Überraschend groß.
Eindrücke 806 for ever young!!! International 806 Klassenvereinigung e.v., Deutschland