95. Wissenschaftliche Jahrestagung 18. und 19. März 2009 in Berlin Ohne Lappen keinen Job! Verkehrsmedizin, MPU und Führerschein



Ähnliche Dokumente
Autofahren nach Schlaganfall Nie wieder oder vielleicht doch?

50 Fragen, um Dir das Rauchen abzugewöhnen 1/6

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache

Das Leitbild vom Verein WIR

Verband der TÜV e. V. STUDIE ZUM IMAGE DER MPU

Gründe für fehlende Vorsorgemaßnahmen gegen Krankheit

Der Gabelstapler: Wie? Was? Wer? Wo?

Mobile Verkehrspsychologische Praxis

Informationen zum Begleiteten Fahren ab 17


Schüler und Lehrer. Teil 1: Was ist Erleuchtung? von Anssi Antila

Widerrufsbelehrung der Free-Linked GmbH. Stand: Juni 2014

Der Wunschkunden- Test

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl

Was ich als Bürgermeister für Lübbecke tun möchte

6 Beiträge zum Platz "Steuerberater Kanzlei Schelly - Hamburg Nord" auf Deutsch. robzim Hamburg 1 Beitrag. Kommentieren 1 Kommentar zu diesem Beitrag

Welches Übersetzungsbüro passt zu mir?

Lernerfolge sichern - Ein wichtiger Beitrag zu mehr Motivation

Medizinisch-Psychologische Untersuchung MPU

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

Elma van Vliet. Mama, erzähl mal!

Die Wirtschaftskrise aus Sicht der Kinder

Anleitung. Empowerment-Fragebogen VrijBaan / AEIOU

Wenn Sie möchten, können Sie den Bogen auch anonym ausfüllen und an folgende Adresse senden:

Alkohol am Arbeitsplatz in Europa Fragebogen

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

expopharm 30. September 2015

6 Schulungsmodul: Probenahme im Betrieb

Straßenverkehrsgesetz (StVG) und Fahrerlaubnisverordnung (FeV) Eignungsüberprüfung im Verwaltungsverfahren

EINFÜHRUNG. Einführung. »Idiotentest«und»Depperltest«

WAS TUN BEI ANGST & DEPRESSION? von. Hans Kottke

Bestandesaufnahme und Bedürfnisanalyse

Dr.rer.nat. Aleksandra Heitland

Nicht über uns ohne uns

Wechselbereitschaft von. Bevölkerungsrepräsentative Umfrage vom 09. Januar PUTZ & PARTNER Unternehmensberatung AG

Die Invaliden-Versicherung ändert sich

Sehr geehrter Herr Pfarrer, sehr geehrte pastorale Mitarbeiterin, sehr geehrter pastoraler Mitarbeiter!

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

Vorbereitung auf die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU)

Evangelisieren warum eigentlich?

Die große Wertestudie 2011

Bitte bringen Sie zu Ihrem ersten Termin zusätzlich ärztliche Befunde und Untersuchungsergebnisse mit.

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

B: bei mir war es ja die X, die hat schon lange probiert mich dahin zu kriegen, aber es hat eine Weile gedauert.

changenow THE PLAN Die 7 Brillen der Vergangenheit

Die Bedeutung der Kinder für ihre alkoholabhängigen Mütter

WICHTIGER HINWEIS: Bitte fertigen Sie keine Kopien dieses Fragebogens an!

KundInnenbefragung zur mobilen Pflege und Betreuung 2012

Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

Jojo sucht das Glück - 3 Folge 10: Die Idee

Meinungen zur Altersvorsorge

Alle gehören dazu. Vorwort

Das bringt nichts. Trotzdem. Mach doch, was du willst. Mach ich auch. Wo sind die drei eigentlich hin gefahren? Emmett will sich neue PS3-Spiele

Und im Bereich Lernschwächen kommen sie, wenn sie merken, das Kind hat Probleme beim Rechnen oder Lesen und Schreiben.

Volksschule Strullendorf Klasse 9b Klassleiter: Rudolf Fischer November 2006

Fragebogen der IG Metall-Jugend zur Qualität der Berufsausbildung

Hinweise in Leichter Sprache zum Vertrag über das Betreute Wohnen

Deine Meinung ist wichtig. Informationen für Kinder und Jugendliche zur Anhörung

Vertrauen in Banken. Bevölkerungsrepräsentative Umfrage. PUTZ & PARTNER Unternehmensberatung AG. Partner der Befragung

Produktinformation zur Kfz-Versicherung: Begleitetes Fahren ab 17

bagfa ist die Abkürzung für unseren langen Namen: Bundes-Arbeits-Gemeinschaft der Freiwilligen-Agenturen.

Gutes Leben was ist das?

WAS finde ich WO im Beipackzettel

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

Was ist PZB? Personen-zentrierte Begleitung in einfacher Sprache erklärt

Berufsorientierung und Jobperspektive.

Papa - was ist American Dream?

Holiday plans: ein Gespräch über Urlaubspläne

Warum tun manche Menschen nicht das, was Sie als Führungskraft von ihnen erwarten?

Sind Sie reif fürs ASSESSEMENT CENTER?

Aufgabe: Knapp bei Kasse

Befragt wurden Personen zwischen 14 und 75 Jahren von August bis September Einstellung zur Organ- und Gewebespende (Passive Akzeptanz)

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Fragebogen Kopfschmerzen

316 StGB - Strafzumessung

Begeisterung und Leidenschaft im Vertrieb machen erfolgreich. Kurzdarstellung des Dienstleistungsangebots

Punkte Flensburg System: Punktesystem - Warum gibt es das Punktesystem?

Arbeitshilfe "Tipps für Gespräche mit Vorgesetzten und KollegInnen" Was gilt für mich?

Vermögen sichern - Finanzierung optimieren

Was bedeutet Inklusion für Geschwisterkinder? Ein Meinungsbild. Irene von Drigalski Geschäftsführerin Novartis Stiftung FamilienBande.

Meine Lernplanung Wie lerne ich?

Präsentation und Diskussion eines Handlungsratgebers zu Work-Life-Balance

Meet the Germans. Lerntipp zur Schulung der Fertigkeit des Sprechens. Lerntipp und Redemittel zur Präsentation oder einen Vortrag halten

Was muss ich über den Zulassungstest wissen?

Informationsveranstaltung für Eltern. lese-rechtschreibschwacher Kinder

7. Berufsinformationstag der Gustav-Heinemann-Schule am Ergebnisse

Darum geht es in diesem Heft

Ziel- und Qualitätsorientierung. Fortbildung für die Begutachtung in Verbindung mit dem Gesamtplanverfahren nach 58 SGB XII

Welchen Weg nimmt Ihr Vermögen. Unsere Leistung zu Ihrer Privaten Vermögensplanung. Wir machen aus Zahlen Werte

Meine Entscheidung zur Wiederaufnahme der Arbeit

Das Thema von diesem Text ist: Geld-Verwaltung für Menschen mit Lernschwierigkeiten

Behindert ist, wer behindert wird

Transkript:

95. Wissenschaftliche Jahrestagung 18. und 19. März 2009 in Berlin Ohne Lappen keinen Job! Verkehrsmedizin, MPU und Führerschein Dipl.-Psych. Anita Müller, Fachliche Leiterin, AVUS GmbH Dr. Robert Stracke Facharzt f. Psychiatrie u. Psychotherapie, Suchtmedizin, Fachkrankenhaus Hansenbarg, Hanstedt 1 Führerschein und Teilhabe Idiotentest? Fehlwissen und Vorurteile Herr Hansenbarg oder warum frühe MPU-Information wichtig ist Grundlagen der MPU Strukturelle Maßnahmen und Angebote zur Information 2

Idiotentest Vorurteile + Fehlwissen 3 Idiotentest? Erzähl bloß keinem, dass du in der Suchtklinik warst! Beim ersten Mal fallen sowie zwei Drittel durch! Reine Glückssache! Die, die nicht so gut reden können, haben sowieso keine Chance. Man muss nur die richtigen Antworten kennen! Wenn ich sage, dass ich abhängig bin, habe ich überhaupt keine Chance! Du musst aufpassen, die Psychologen stellen Dir Fangfragen! 4

Die glauben dir sowieso nicht! Sag lieber, du trinkst gelegentlich noch was! Ich habe doch die Therapie freiwillig gemacht, dann gelten die Anforderungen für mich ja nicht Ich trinke doch nichts mehr, das reicht doch Die anderen sind doch die ganze Zeit besoffen gefahren und dürfen einfach weiterfahren Ich warte einfach bis die Fahrt verjährt ist Meine Leberwerte sind okay, dann muss das Gutachten doch positiv werden Ich hole mir einfach einen Führerschein aus Polen 5 Herr Hansenbarg oder warum frühe MPU-Information wichtig ist 6

06.01.2005 27.04.2005 29.04.2005 28.10.2005 Ambulante Suchttherapie Brücke 26.09.2004 (09:00) Trunkenheitsfahrt 1,7 Promille normal habe ich wenig getrunken Seit Januar 05 trinke ich nichts mehr stationäre Alkoholentwöhnungsbehandlung Ausnahmesituation 04.08.2005 MPU, Prognose negativ 09.12.2005 MPU, Prognose negativ Bin seit August in einer SH-Gruppe Will nie wieder Alkohol trinken war kurz vor der Abhängigkeit 7 MPU-Infoveranstaltung in der Klinik Persönliche Beratung und Information Ich habe das mit der Therapie nicht gesagt, weil ich Angst hatte, Dass ich FS nicht wiederkriege 20.02.2006 MPU, Prognose postiv Führer schein 8

Grundlagen der MPU 9 Verteilung der Untersuchungsanlässe 2007 körperliche Mängel 1% Drogen & Medikamente 18% sonstige Anlässe 11% Alkohol: erstmalige Auffälligkeit 33% Verkehrsauffällige ohne Alkohol 14% Alkohol & Verkehrs- oder strafrechtliche Delikte 7% Referat Verkehrspsychologie, Verkehrsmedizin 5. Juni 2008 Alkohol: wiederholte Auffälligkeit 17% 10

MPU Ergebnisse 2007 Anlassgruppe Geeignet Nachschulungsfähieignet Unge- Gesamt- % Summe % % 1.1 körperliche und geistige Mängel 53 47 247 1.2 neurologisch-psychiatrische Mängel 45 55 279 1.3 Auffälligkeit bei der Fahrerlaubnisprüfung 56 44 110 2.1 Verkehrsauffälligkeiten 48 24 28 13.066 2.2 Sonstige strafrechtlichen Auffälligkeiten 52 18 30 3.280 3.1 Alkohol erstmalig 49 15 37 34.119 3.2 Alkohol wiederholt 41 14 45 18.153 4 Betäubungsmittel- u. Medikamentenauffällige 58 11 31 14.873 5.1 Alkohol + allg. Verkehrs- bzw. strafrecht. 41 14 45 7.209 Auffälligkeiten 5.2 Alkohol + BtM/Medikamente 47 9 44 1.812 5.3 Allg. Verkehrs-+ sonst. strafrecht. 49 16 35 1.805 Auffälligkeiten 5.4 BtM/Medikamente + allg. 49 9 42 1.638 Verkehrsauffälligkeiten 5.5 Sonstige Mehrfachfragestellungen 45 8 47 1.200 6 FeV 10 Abs. 2 u. 11 Abs. 3 Nr. 2 94 6 6.197 7 Bewerber um eine Fahrlehrererlaubnis u. 92 8 241 Fahrlehrerüberwachung 8 Sonstige Anlässe 60 40 252 % 51 14 35 Gesamtsumme 53.039 14.758 36.684 104.481 11 Referat Verkehrspsychologie, Verkehrsmedizin 5. Juni 2008 Kaum etwas ist schwerer vorherzusagen als menschliches Verhalten. 12

Keine Sachverständigentätigkeit ist so durchschaubar, reguliert, nachprüfbar und nachvollziehbar wie die verkehrsmedizinischverkehrspsychologische Begutachtung.!? 13 Rechtliche Grundlagen Straßenverkehrsgesetz StVG Fahrerlaubnisverordnung (FeV) Anlagen zur Fahrerlaubnisverordnung Anlage 14 (zu 66 Abs. 2) Anlage 15 (zu 11, Abs. 5, 66) Bundes- und Landesdatenschutzgesetze Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr (GebOSt) 14

Fachwissenschaftliche Grundlagen Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahrereignung Urteilsbildung in der medizinischpsychologischen Fahreignungsdiagnostik Beurteilungskriterien der Deutschen Gesellschaft für Verkehrspsychologie und Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin 15 16

SYSTEMATIK DER BEGUTACHTUNG Vorgeschichte Alkoholkonsum Alkoholfahrt Verhaltensänderungen nach Auffälligkeit Verhaltensvorsätze für die Zukunft Ausmaß und Hintergrund der Alkoholproblematik? Welche Verhaltensänderungen erforderlich? ( Problemdiagnose + erforderliche Bewältigung) Ausreichend? Angemessen? Glaubwürdig? (z.b. objektive Belege?) ( Problembewältigung?) Verhaltensänderung: Stabil? Motiviert? Gefahr von Rückfällen? 17 ( Prognose) Generelle Voraussetzungen für eine positive Fahreignungsprognose Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahrereignung Medizinische Voraussetzungen ausreichend Leistungspsychologische Voraussetzungen ausreichend Einsicht in die Verhaltensproblematik Erkennbare und ausreichende Veränderung des Problemverhaltens Stabile und tragfähige Motivation zur Aufrechterhaltung dieser Veränderung 18

Bestandteile der MPU Medizinische Untersuchung Labordiagnostik (Blut, Haare, Urin) Leistungspsychologische Untersuchung ggf. Fahrverhaltensbeobachtung Psychologisches Untersuchungsgespräch 19 20

Leistungstest 21 22

23 Beurteilungskriterien Urteilsbildung in der medizinisch-psychologischen Fahreignungsdiagnostik 17 Hypothesen zur Problemdiagnose und bewältigung, z. B. A1, A2, A3 (Alkohol) V5, V6 (Verkehr) D1, D1, D3 (Drogen) 76 Kriterien D1.1; D1.2;.. 736 Indikatoren 24

BEURTEILUNGSKRITERIEN ALKOHOL Hypothese 1 Liegt Alkoholabhängigkeit vor, ist sie ausreichend behandelt bzw. aufgearbeitet? Hypothese 2 Ist aus der Lerngeschichte des Klienten die Notwendigkeit eines Verzichts auf den Konsum alkoholhaltiger Getränke abzuleiten, wird Alkoholverzicht auch konsequent und stabil eingehalten? Hypothese 3 Der Klient ist aufgrund eines angemessenen Problembewussteins und bei reduzierten Alkoholtrinkmengen sowie ausreichender Steuerungsfähigkeit in der Lage, dauerhaft kontrolliert Alkohol zu trinken. Hypothese 4 Beim Klienten besteht keine unkontrollierte Koppelung bestimmter Trinkanlässe mit dem Führen eines Kraftfahrzeuges (mehr). 25 Hypothese 1 Liegt Alkoholabhängigkeit vor, ist sie ausreichend behandelt bzw. aufgearbeitet? Kriterium A 1.1 N Eine Alkoholabhängigkeit wurde bereits extern diagnostiziert. Kriterium A 1.2 N Eine Alkoholabhängigkeit ist aktuell zu diagnostizieren. Kriterium A 1.3 N Der Klient hält bei einer diagnostizierten Alkoholabhängigkeit Abstinenz ein. Kriterium A 1.4 N Der Klient hat die Alkoholabhängigkeit bzw. die ihr zu Grunde liegende Problematik in der Regel mit suchttherapeutischer Unterstützung aufgearbeitet. Kriterium A 1.5 N Der Klient ist zur Aufrechterhaltung einer alkoholabstinenten Lebensweise motiviert. Die Motivation ist nachvollziehbar und ausreichend gefestigt. 26

Kriterium A 1.6 N Die Alkoholabstinenz ist stabil, da sie durch Rückfall vermindernde Maßnahmen und das soziale Umfeld gestützt wird und von ausreichender Dauer ist. Kriterium A 1.7 N Falls der Klient innerhalb der zurückliegenden Abstinenzphase kurzfristig Alkohol konsumiert hat ( lapse ), lässt sich dies trotzdem mit der Erwartung einer langfristigen, ausreichend stabilen alkoholabstinenten Lebensweise vereinbaren. 27 Zeitliche Anforderungen an eine Verhaltensänderung bei alkoholabhängigen Kraftfahrern MPU Unkontrollierte Kopplung von Trinken und Fahren Letzter abhängiger/missbräuchlicher Alkoholkonsum In der Regel 1 Jahr Alkoholverzicht, mindestens jedoch 6 Monate 1 Jahr Abstinenz nach Abschluss einer stationären Therapie; auch in besonders günstig gelagerten Fällen keinesfalls weniger als 6 Monate A 2 A 1 Alkoholgewöhnung Fehlende Kontrolle über den Alkoholkonsum Vorliegen einer Alkoholabhängigkeit 28

Alkoholabstinenzkontrollprogramm: ETG Direkter Ethanol-Metabolit Bei aktuellem Alkoholkonsum über 1 mg/l im Urin nachweisbar 100 spezifisch, d.h. in 100% der Fälle nachweisbar nach aktuellem Alkoholkonsum Abbau innerhalb von 2 5 Tagen ALS ABSTINENZBELEG GEEIGNET! Voraussetzung: Einhaltung forensischer Kriterien einschließlich unvorhergesehener Einbestellung innerhalb von 24 Stunden 29 DROGENSCREENINGS - FORENSISCHE KRITERIEN UND UMFANG Durchführungskriterien Unvorhergesehene Einbestellung innerhalb von 24 (max.48) Stunden Identitätskontrolle und verwechslungsfreie Kennzeichnung der Urinproben Urinabgabe unter Sicht Forensisch gesicherte Laboranalytik mit hochsensitiver Erstbestimmung und hochspezifischer Bestätigungsreaktion bei positiven Befunden (Verwendung von Schnelltests nicht zulässig, da diese nicht über eine ausreichende Sensibilität und Sensitivität verfügen) Kreatininbestimmung zur Messung des Verdünnungsgrades der Urinprobe (Verwertbarkeit, Ausschluss von Manipulation) 30

Strukturelle Maßnahmen 31 Ziele von Informationsangeboten über die MPU Mobilität und damit Teilhabe fördern Informationen über die MPU vermitteln Voraussetzungen für eine positive Prognose darstellen Ängste und Vorurteile abbauen 32

Strukturelle Maßnahmen MPU-Informationsveranstaltungen in der Klinik - in das Therapieprogramm integriert - nicht integriert Informationsveranstaltungen in einer Begutachtungsstelle speziell für eine Gruppe von Patienten Literaturhinweise / Literatur Verteilung von schriftlichem Informationsmaterial Fortbildung für Mitarbeiter BfF-Hotline für alkoholabhängige Kraftfahrer 33 MPU-Infoveranstaltungen in einer Klinik Rücklauf Fragebögen gesamt 55 Welche Erwartungen? Grundsätzliches über die MPU erfahren 50 Verfahrensabläufe besser kennen lernen 51 Fallstricke kennen lernen 26 Vorurteile und Ä ngste vor der MPU abbauen 35 Sonstiges Spezielle Fragen 4 Fristen 2 Aktueller Stand der Sache 1 Unterschied Alkohol / Drogen 1 geschultes Personal 1 Allgemein 1 Wurden Ihre Erwartungen voll erfüllt 26 teilw eise erfüllt 22 überhaupt nicht erfüllt 0 Waren die Informationen hilfreich? Ja 54 Nein 0 Wurden Ihre Fragen beantwortet? Ja 53 Nein 0 zum Teil 1 keine Antw ort 1 War die Zeit der Veranstaltung zu lang 2 zu kurz 18 genau ric htig 35 Informationen anschaulich und verständlich? Ja 55 Nein 0 Wie könnten w ir diese Veranstaltung noch verbessern? Veranstaltung länger 3 Veranstaltung öfter 1 "Gerüc hteküche" bzgl. Anony mität im Vorfeld ausräumen 1 auf Probleme eingehen 1 Fallbeispiele 1 Kaffee und Kuchen (Wasser, Kekse) 2 kompaktere Form 1 verschiedene Anbieter (??) 1 explizit o.k. 7 34

Typische Fragen Wann verjährt die Trunkenheitsfahrt? Wie kann ich meine Abstinenz nachweisen? Welche medizinischen Befunde muss ich vorlegen können? Was muss ich machen, wenn ich mit Drogen/Medikamenten aufgefallen bin? Warum werde ich für eine Alkoholtherapie bestraft? 35 Literatur zur MPU Allgemein empfehlenswert: Brieler/Grunow (2007): Ich will meinen Führerschein zurück, Rowohlt Altmannsberger (2008): Der MPU-Ratgeber, Hogrefe Zur Vertiefung: Hettenbach et al. (2000): Führerschein / MPU, Libri Brieler/Weber (2008): Führerscheinentzug, Fachhochschulverlag Fachwissenschaftliche Grundlagen: Schubert et al. (2005): Begutachtungsleitlinien zur Kraftfahrereignung, Kirschbaum Schubert/Mattern (2009): Beurteilungskriterien Urteilsbildung in der Med.-Psychologischen Fahreignungsdiagnostik, Kirschbaum 36 36

37 Kontakt: wenn Sie - Interesse an einer Hospitation bei einer MPU oder - Fragen rund um das Thema MPU oder - Fragen zum Thema medizinisch-psychologische Begutachtung oder - Fragen zu einem konkreten Fall haben.würden wir uns sehr freuen, wenn Sie mit uns unter folgender Adresse Kontakt aufnehmen: Dr. Frank Hagenow Claudia Westendorff Daniela Hirsch Klaus Keller Oliver Schmidt Avus GmbH AVUS GmbH AVUS GmbH AVUS GmbH AVUS GmbH Schillerstraße 44 Carmerstr. 1 Weißenburger Str. 43 Am Salzhaus 4 Leopoldstr. 10 22767 Hamburg 10623 Berlin 81667 M ünchen 60311 Frankfurt a.m. 44147 Dortmund Tel: 040-38 99 01 0 Tel: 030-43 72 72 3 Tel: 089-48 95 66 0 Tel: 069-13 38 87 0 Tel: 0231-39 54 50 0 Fax: 040-38 99 01 25 Fax: 030-43 72 72 50 Fax: 089-48 95 66 25 Fax: 069-13 38 87 25 Fax: 0231-39 54 52 1 M obil: 0177 286 39 77 mobil: 0177-28 26 916 mobil: 0177-40 68 548 mobil: 0177-28 79 705 hagenow@avus-mpu.de westendorff@avus-mpu.de hirsch@avus-mpu.de keller@avus-mpu.de schmidt@avus-mpu.de 38

39