Bodenfallenfang: Methodik und Konservierung. Hans-Peter Reike

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Transkript:

Bodenfallenfang: Methodik und Konservierung Hans-Peter Reike

Bodenfallenstandort im Gelände markieren, bzw. Skizze mit markanten Geländepunkten anfertigen, damit Fallen auch bei sehr hohen Vegetationshöhen wiedergefunden werden können

Material für die Bodenfalle: 500ml-Buttermilchbecher (Abbildung) oder durchsichtige Gefäße mit vergleichbarer Öffnung (besser, da kein unerwünschter Fang von Insekten, die durch die weiße Farbe angelockt werden) Fangflüssigkeit: konzentrierte Benzoesäurelösung herstellen (2,6g/ l Wasser) mit Zusatz von Spülmittel als Detergens: 14 Tage vor dem Einsatz ansetzen, Falle nur halb voll füllen; Leerung: 14tägig konzentrierte Kochsalzlösung mit Zusatz von Spülmittel als Detergens

Kennzeichnung der Fallennummer am Becherboden Zugeschnittener Buttermilchbecher als Einsatz zur schnelleren Leerung

Achtung: In die Falle stets ein paar Benzoesäurekristalle geben, damit selbst bei Regen immer noch eine gesättigte Lösung vorliegt - Der Fallenrand muss mit der Bodenoberfläche abschließen (kleine Käfer können sonst nicht gefangen werden!) - Am besten den Rand mit etwas Moos untersetzen, damit keine Erde (bei Regen) in die Falle gespült wird

Auffangbeutel: - Selbstgenäht (Brautschleier oder feines Gardinengewebe z.b. von Ikea, nur seitlich zusammengenäht) Verschluss vorerst nur am unteren Ende; mit Beschriftungszettel (Fallennummer und Datum, bei mehreren Flächen zusätzlich Flächennummer; mit Bleistift oder Laserdrucker geschrieben) - Teefilterbeutel Papier für Etikett: am besten Transparentpapier

Fallenleerung: 1. Grobe Verunreinigungen (Blätter, Stengel, Nacktschnecken ) vor dem Umgießen mit einer langen Pizette entfernen Auffangbeutel (unten verschlossen, mit Beschriftungszettel) in mitgebrachtes Gefäß bringen und Rand des Beutels umschlagen

2. Falleninhalt umgießen

3. Alte Fangflüsssigkeit noch nicht weggießen, da diese noch zum Nachspülen (teilweise mehrfach) verwendet wird; Bodenfalleninhalt so ausgießen, dass die Benzoesäurekristalle am Boden in der Falle bleiben (wenn zusätzlich ein paar kleine Blättchen oder Halme in der Falle verbleiben, so spielt das keine Rolle ansonsten müssen die Kristalle im Labor aussortiert und getrocknet werden)

Benzoesäurekristalle am Bodenfallengrund nach der Fallenleerung

4. Falle einsetzen, mit frischer Fangflüssigkeit bis zur Hälfte füllen und Übergang des Bodenfallenrandes prüfen; alte Fangflüssigkeit weggießen; Fangbeutel verschließen

Setzkasten zur Fallenleerung Bei Verwendung kleiner Beutel Aufbewahrung des Inhaltes von 50 bis 60 Fallen möglich Im Labor: Einfrieren aller Proben in einem Gefrierbeutel oder sofortige Konservierung

Im Labor Konservierung: Arbeitsplatz: 2 Petrischalen (Durchmesser 10cm) 1 Federstahlpinzette 1 Kaffeesieb 1 weiße Plastikschale (im Waschbecken) 1 Pinsel 1 Abfallgefäß (Fotodöschen) 1 Gefäß für Benzoesäurekristalle (Fotodöschen) 1 Plastiktrichter passend für Schnappdeckelgläschen Schnappdeckelgläschen (im Folgenden als Gläschen bezeichnet) mit Deckel 70%iger Alkohol Vorbereitete Etiketten

Im Waschbecken bereitstellen: Kaffeesieb und weiße Plastikschale Schale halb voll mit lauwarmem Leitungswasser füllen; Fallenfang entnehmen, Fangbeutel öffnen

Fangbeutel umstülpen und Fänge in Wasser in weißer Schale geben Fänge aus weißer Schale in Kaffeesieb umfüllen (Nichts danebengießen!!!!)

Fänge mit Leitungswasser spülen und an einer Seite im Sieb sammeln

Fang mit Pinsel auf Petrischale befördern Sieb in der angegebenen Richtung auf die Hand klopfen, um das restliche Wasser aus den Fängen herauszuschütteln

Fänge mit etwas 70%igem Alkohol versetzen, um Benzoesäurekristalle (vor dunklem Hintergrund!), restliche Blätter, Nadeln und das provisorische Etikett zu entnehmen; Kristalle trocknen und wiederverwenden (lösen sich sonst schnell im Alkohol und könnten auf Dauer die Fänge schädigen!) Endgültiges Etikett (mit Laserdrucker - am besten auf Transparentpapier gedruckt, mit Bügeleisen verfestigt; mit Bleistift oder lichtechter Tinte auf Transparentpapier geschrieben) in Gläschen geben

Beim Umfüllen mit der Federstahlpinzette ein kräftigeres Insekt greifen und mit diesem Insekt die übrigen Fänge aus der Petrischale in den Trichter schieben (Insekten, die nicht durch die Trichteröffnung passen, vorher mit einer Pinzette in das Gläschen geben)

Noch an der Petrischale hängende Fänge mit dem Pinsel in den Trichter befördern Fänge mit 70%igem Alkohol aus dem Trichter in das Gläschen spülen (mit Pipette Alkohol aus dem Gläschen entnehmen, nur in Ausnahmefall zusätzlichen Alkohol verwenden; am Ende sollte der Alkohol im Gläschen ca. 1cm über den Fängen stehen)

Während des Umfüllens Sieb auf einer Petrischale und Trichter dann auf der anderen Petrischale ablegen Ergebnis