Überspannungsschutz bedeutet Schadensprävention

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Transkript:

Überspannungsschutz bedeutet Schadensprävention Photovoltaik-(PV-)Anlagen zur Nutzung regenerativer Energien sind aufgrund ihrer exponierten Lage und der großflächigen Ausdehnung besonders stark durch Blitzentladungen gefährdet. Beschädigungen an Einzelsegmenten oder der Ausfall der gesamten Anlage kann die Folge sein. Blitzströme und Überspannungen sind sehr häufig die Ursache von Sachschäden an Wechselrichtern und PV-Modulen. Diese Schäden sind für jeden Betreiber einer Photovoltaik-Anlage nicht selten mit weiteren Kosten verbunden: Ihnen entstehen nicht nur hohe Reparaturkosten, sondern auch die Wirtschaftlichkeit Ihrer Anlage ist stark beeinträchtigt. Deshalb sollte eine Photovoltaik- Anlage auch in jedem Fall in das bestehende Blitzschutz- und Erdungskonzept integriert werden. Um diese Ausfälle zu vermeiden, müssen aufeinander abgestimmte Blitz- und Überspannungsschutz-Konzepte eingesetzt werden. Weidmüller unterstützt Sie dabei: damit Ihre Anlage störungsfrei arbeitet und Sie die errechneten Erträge auch tatsächlich erzielen! Sichern Sie deshalb Ihre Photovoltaik-Anlage mit Blitz- und Überspannungsschutz von Weidmüller: Zum Schutz Ihres Gebäudes und der PV-Anlage Zur Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit Zur Sicherung Ihrer Investition Normen und Anforderungen Bei der Errichtung einer Photovoltaik-Anlage müssen in jedem Fall die geltenden Normen und Richtlinien zum Überspannungsschutz berücksichtigt werden. Der europäische Normentwurf DIN VDE 0100 Teil 712 / E DIN IEC 64/1123/CD (Errichten von Niederspannungsanlagen; Anforderungen für spezielle Anlagen und Räume; Photovoltaik- Versorgungssysteme) oder auch die internationale Errichtungsbestimmung für PV-Anlagen IEC 60364-7-712 beschreiben die Auswahl und Errichtung des Überspannungsschutzes für die PV-Anlage und empfehlen Überspannungsschutz-Geräte zwischen PV-Generatoren. Die VdS-Schadenverhütung fordert in ihrer VdS-Publikation 2010 für Gebäude mit einer PV- Anlage > 10 kw Blitz- und Überspannungsschutz nach der Schutzklasse III. Damit Ihre Anlage zukunftssicher errichtet wird, entsprechen Komponenten von Weidmüller selbstverständlich den Anforderungen. Weiterhin ist eine europäische Norm für Überspannungsschutz- Komponenten in Vorbereitung. Diese Norm wird Vorgaben machen, inwieweit ein Überspannungsschutz in PV-Anlagen auf der DC-Seite konzipiert sein muss. Diese Norm lautet derzeit: pren 50539-11. Eine ähnliche Norm ist derzeit schon in Frankreich in Kraft getreten und lautet: UTE C 61-740-51. Nach beiden Normen sind die Weidmüller Produkte derzeit getestet und bieten daher ein erhöhtes Maß an Sicherheit.

Dachfläche nach Schadensereignis Bestens geschützt mit Überspannungsschutz von Weidmüller Weidmüller Überspannungsschutz-Module der Klasse I und Klasse II (B- und C-Ableiter) sorgen dafür, dass auftretende Spannungen ausreichend schnell begrenzt und Ströme sicher abgeleitet werden. Auf diese Weise vermeiden Sie teure Schäden oder sogar Ausfälle an Ihrer Photovoltaik-Anlage. Für Gebäude mit oder ohne Blitzschutzanlage Weidmüller hat für jede Applikation die passenden Produkte! Die Module liefert Weidmüller Ihnen auf Wunsch individuell konfiguriert und verdrahtungsfertig in ein Gehäuse integriert. Einsatz von Überspannungsschutz-Geräten (SPD) in Photovoltaik-Anlagen Beim Einsatz von Überspannungsschutzgeräten (engl.: surge protective device = SPD) in Photovoltaik-Anlagen gilt es einige Besonderheiten zu beachten. Im Gegensatz zu Anwendungen von SPDs in Wechselspannungssystemen handelt es sich bei einer Photovoltaik-Anlage um eine Gleichspannungsquelle mit spezifischen Eigenschaften. Beim Anlagenkonzept sind diese spezifischen Eigenschaften zu berücksichtigen und die SPDs daraufhin abzustimmen. So sind SPDs für PV-Anlagen sowohl für eine maximale Leerlaufspannung (UOC STC = Spannung des unbelasteten Stromkreises unter Standardprüfbedingungen) des Solargenerators als auch hinsichtlich einer maximalen Anlagenverfügbarkeit und Sicherheit auszulegen. Die Photovoltaik ist eine elementare Säule der Energiegewinnung im Bereich der erneuerbaren respektive regenerativen Energien. Äußerer Blitzschutz Aufgrund ihrer großflächigen Ausdehnung und der zumeist exponierten Lage gefährden atmosphärische Entladungen wie Blitze Photovoltaik-Anlagen in besonderem Maße. Zu unterscheiden sind hierbei direkte Blitzeinwirkungen und sogenannte indirekte (induktive und kapazitive) Einwirkungen. Die Notwendigkeit des Blitzschutzes ergibt sich einerseits aus den normativen Forderungen und hängt andererseits auch von der Applikation selbst ab, sprich, ob es sich etwa um eine Gebäude- oder eine Feldinstallation handelt. Bei Gebäudeinstallationen wird unterschieden zwischen der Installation des PV-Generators auf dem Dach eines öffentlichen Gebäudes mit vorhandener Blitzschutzanlage und der Installation auf einem Scheunendach ohne Blitzschutzanlage. Feldinstallationen bieten aufgrund der großflächigen Module gleichfalls große potenzielle Angriffsflächen, hierbei ist

ein äußerer Blitzschutz in jedem Fall empfehlenswert, um direkte Blitzeinschläge zu verhindern. Normative Hinweise finden sich in der IEC 62305-3 (VDE 0185-305-3), Beiblatt 2 (Auslegung nach Schutzklasse bzw. Gefährdungspegel LPL III) [2] und Beiblatt 5 (Blitz- und Überspannungsschutz für PV-Stromversorgungssysteme sowie in der VdS-Richtlinie 2010 [3], (PV-Anlage > 10 kw, dann Blitzschutz erforderlich). Zusätzlich werden Überspannungsschutz- Maßnahmen gefordert. So ist der PV-Generator vorzugsweise durch eine getrennte Fangeinrichtung zu schützen. Ist jedoch ein direkter Anschluss des PV- Generators nicht vermeidbar, wird also beispielsweise der Trennungsabstand nicht eingehalten, dann gilt es die Auswirkungen von Blitzteilströmen zu beachten. Es sollten grundsätzlich geschirmte Generatorhauptleitungen verwendet werden, um induzierte Überspannungen möglichst gering zu halten. Zusätzlich lässt sich bei ausreichendem Schirmquerschnitt (mindestens 16 mm²cu) der Kabelschirm zur Führung von Blitzteilströmen nutzen. Gleiches gilt für den Einsatz von geschlossenen Metallgehäusen. Bei Kabel und Metallgehäusen ist die Erdung beidseitig auszuführen. Damit befindet sich die Generatorhauptleitung (DC-Seite) in der LPZ 1 (engl.: lightning protection zone), das heißt, ein Überspannungsschutz-Gerät SPD vom Typ 2 genügt. Andernfalls wäre ein SPD vom Typ 1 erforderlich. Einsatz und korrekte Auslegung von Überspannungsschutz- Geräten Allgemein können der Einsatz und das Auslegen von SPDs in Niederspannungsanlagen auf Wechselstromseite als Standard betrachtet werden, hingegen sind der Einsatz und die richtige Auslegung für PV-Gleichstromgeneratoren immer noch eine Herausforderung. Denn erstens verfügt ein Solargenerator über eigene Besonderheiten, und zweitens werden SPDs im Gleichspannungskreis eingesetzt. Konventionelle SPDs sind typischerweise für Wechselund nicht für Gleichspannungssysteme entwickelt worden. Seit Jahren existieren hierzu einschlägige Produktnormen [4], die sich iell auch auf Gleichspannungsanwendungen übertragen lassen. Jedoch wurden früher noch relativ niedrige PV-Systemspannungen realisiert, heute liegen sie bereits um etwa 1.000 V DC im unbelasteten PVKreis. Derart hohe Systemgleichspannung gilt es allerdings mit geeigneten Überspannungsschutz-Geräten zu beherrschen. An welchen Stellen einer PV-Anlage SPDs technisch sinnvoll und zweckmäßig zum Einsatz kommen, hängt vorrangig von der Anlagenart, dem Anlagenkonzept und der räumlichen Ausdehnung ab. Abbildung 2 und 3 verdeutlichen den iellen Unterschied: erstens ein Gebäude mit äußerem Blitzschutz und einer auf dem Dach montierten PV-Anlage (Gebäudeinstallation), zweitens eine weitläufige PV-Solargeneratoranlage (Feldinstallation), ebenfalls mit einer äußeren Blitzschutzanlage. Im ersten Fall ist aufgrund kurzer Leitungslängen lediglich der Schutz des DC-Eingangs zum Wechselrichter realisiert, im zweiten Fall befinden sich SPDs sowohl

im Solargeneratoranschlusskasten (zum Schutz der Solarmodule) als auch am DC-Eingang zum Wechselrichter (Schutz des Wechselrichters). Sobald die Leitungswege zwischen PV- Generator und Wechselrichter länger als 10 m sind (Abbildung 2), sollten in der Nähe des PV-Generators und auch in der Nähe des Wechselrichters jeweils SPDs installiert werden. Der Schutz der AC-Seite, das heißt Wechselrichter-Ausgang und Netzeinspeisung, muss dann standardmäßig mit SPDs vom Typ 2 am Wechselrichter-Ausgang und bei einer Gebäudeinstallation mit äußerem Blitzschutz am Netzeinspeisepunkt mit einem SPD-Typ- 1-Ableiter versehen werden. Besonderheiten auf der DC-Solargeneratorseite Beim Schutz der DC-Seite kamen bislang stets SPDs für normale Netzwechselspannungen zum Einsatz, wobei jeweils L+ und L gegen Erdpotenzial schutzbeschaltet wurden. Ausgelegt waren die SPDs dabei für mindestens 50 Prozent der maximalen Solargeneratorleerlaufspannung. Bei langjähriger Nutzung kann ein Isolationsfehler im PV- Generator auftreten. Dieser Fehlerzustand in der PV-Anlage hat dann zur Folge, dass nun die volle PV-Generatorspannung an dem SPD im nicht fehlerbehafteten Pol anliegt und eine Überlastung nach sich zieht. Werden SPDs auf Basis von Metalloxid-Varistoren durch zu hohe permanente Dauerspannungen beansprucht, so führt dies ggf. zur Zerstörung bzw. zum Auslösen der Abtrennvorrichtung. Gerade bei PV-Anlagen mit hohen Systemspannungen kann bei der Aktivierung der Abtrennvorrichtung im ungünstigsten Fall eine Brandentwicklung bedingt durch den stehenden Schaltlichtbogen nicht restlos

ausgeschlossen werden. Auch vorgelagerte Überstromschutzorgane (Sicherungen) sind hier keine Lösung, da der Kurzschlussstrom des PV-Generators nur geringfügig höher ist als der des Nennstroms. Heute werden zunehmend PV-Anlagen mit Systemspannungen um 1.000 V DC realisiert, um die Leistungsverluste möglichst gering zu halten. Damit SPDs auch solch hohe Systemspannungen beherrschen können, hat sich als Quasistandard die sogenannte Y-Schaltung bestehend aus drei Varistoren etabliert und bewährt (Abbildung 4). Bei einem Isolationsfehler liegen dann immer noch zwei Varistoren in Reihe, was eine Überlastung des SPDs effektiv verhindert. Als Resümee lässt sich festhalten: Eine absolut leckstromfreie Schutzbeschaltung wird realisiert und eine ungewollte Aktivierung der Abtrennvorrichtung verhindert. Hierdurch wiederum wird das bereits oben beschriebene Szenario einer möglichen Brandentwicklung wirksam verhindert. Gleichzeitig wird eine Beeinflussung einer Isolationsüberwachungseinrichtung ebenfalls verhindert. Das heißt, tritt ein Isolationsfehler auf, dann befinden sich immer zwei Varistoren in Serie. Dadurch wird die Forderung erfüllt, dass Erdschlüsse unbedingt verhindert werden müssen. Weidmüller bietet hierzu mit dem SPD-Typ-2-Ableiter PU II 3 1.000 V DC bis zu U CPV-Modus +/, /PE, +/PE = 1.000 V DC eine ausgereifte, praxisgerechte Lösung, das heißt, dass dieses Produkt nachweislich nach allen aktuellen Normen geprüft ist (UTE C 61-740-51 und pren 50539-11) (Abbildung 4). Damit bietet Weidmüller das höchste Maß an Sicherheit für den Einsatz in DC-Schaltkreisen. Anwendungsfälle in der Praxis Wie bereits beschrieben, werden in der Praxis Gebäude- und Feldinstallationen unterschieden. Ist ein äußerer Blitzschutz vorhanden, so ist der PV-Generator vorzugsweise in diesen als isolierte Fangeinrichtung zu integrieren. Dabei muss der Trennungsabstand gemäß IEC 62305-3 (VDE 0185-305-3) eingehalten werden. Kann dieser nicht eingehalten werden, so sind Blitzteilströme zu berücksichtigen. Die Blitzschutznorm IEC 62305-3 (VDE 0185-305-3), Beiblatt 2 sagt dazu im Abschnitt 17.3: Es sollen geschirmte Generatorhauptleitungen zur Reduzierung von induzierten Überspannungen verwendet

werden. Bei ausreichendem Querschnitt (mindestens 16 mm² Cu) kann der Kabelschirm auch zur Führung von Blitzteilströmen genutzt werden. Auch im ABB-( Ausschuss für Blitzschutz und Blitzforschung im VDE )-Merkblatt [5] Blitzschutz von Photovoltaik- Anlagen steht, dass die Generatorhauptleitung geschirmt ausgeführt werden soll. Dadurch lassen sich Blitzstromableiter (SPD Typ 1) einsparen, gleichwohl sind jedoch Überspannungsableiter (SPD Typ 2) beidseitig notwendig. Wie Abbildung 5 zeigt, gibt es eine praxisgerechte Lösung durch eine geschirmte Generatorhauptleitung, wodurch eine Zone LPZ 1 erreicht wird. Hierdurch wird der Einsatz vom SPD-Typ-2- Ableiter normenkonform umgesetzt.