LEISTUNGSBERICHT 2013-14

Ähnliche Dokumente
Die Lernumgebung des Projekts Informationskompetenz

Leitbild. für Jedermensch in leicht verständlicher Sprache

Engagement für unsere gemeinsame Zukunft Sümeyra Coskun

DER SELBST-CHECK FÜR IHR PROJEKT

Leit-Bild. Elbe-Werkstätten GmbH und. PIER Service & Consulting GmbH. Mit Menschen erfolgreich

Häufig gestellte Fragen zur Initiative Sportverein 2020

DASUN ERREICHBARE IDEAL

Es gilt das gesprochene Wort. Anrede

Ehrenamtliche weiterbilden, beraten, informieren

Gemeinsam für Gute Bildung. Starke Partner, starke Wirkung die Stiftung Bildung und Gesellschaft bündelt und verstärkt Ihr Engagement.

REPARATUR OLSZEWSKI-ROHR IM LSG ACHSTÜRZE-PIBURGER SEE

Lungauer Stammtisch in St. Andrä i. L. Biosphärenpark Lungau

Der perfekte Anzug für ihren erfolgreichen Auftritt

Wie bewerten. LehrerInnen & SchülerInnen. die MindMatters-Materialien?

Weiterbildungen 2014/15

Bildungspatenschaften stärken, Integration fördern

Testungen Version 1.1. Mathematik Standards am Ende der achten Schulstufe/Hd 1/5

Das Leitbild vom Verein WIR

Dies fällt oft deshalb schwerer, da der Angehörige ja von früher gewohnt war, dass der Demenzkranke funktioniert. Was also kann oder soll man tun?

Traditionelle Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Projektmanagement in der Spieleentwicklung

Grünes Wahlprogramm in leichter Sprache

Content Marketing Strategien finden, Tools richtig anwenden

Fragebogen der IG Metall-Jugend zur Qualität der Berufsausbildung

Pflegende Angehörige Online Ihre Plattform im Internet

Welches Übersetzungsbüro passt zu mir?

2.1 Präsentieren wozu eigentlich?

Weltweite Wanderschaft

Möbel kaufen. Qualität erkennen. 4. Auflage

ÜBERGABE DER OPERATIVEN GESCHÄFTSFÜHRUNG VON MARC BRUNNER AN DOMINIK NYFFENEGGER

Kooperatives Bibliotheksmarketing: Was hat sich an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften bewährt, damit Bibliotheken sich auszahlen?

BMV Visionen Ergebnisbericht der Mitglieder Befragung

ALEMÃO. Text 1. Lernen, lernen, lernen

Datenübernahme von HKO 5.9 zur. Advolux Kanzleisoftware

Mitarbeiterbefragung als PE- und OE-Instrument

Ausbildung. Erfahrungsbericht einer Praktikantin

Initiative Familienbewusste Arbeitszeiten

Psychosoziale Gesundheit. Schulentwicklung. Suchtprävention. Bewegung. Ernährung


Was ist Sozial-Raum-Orientierung?

Grußwort zur Vorlesungsreihe Leitbild Nachhaltiugkeit, Themenabend

Wien = Menschlich. freigeist.photography

Lösungen mit Strategie

Namibiakids e.v./ Schule, Rehoboth, Namibia

Eltern- Newsletter KOMMUNALE KINDERTAGESSTÄTTE ARCHE NOAH. März Ausgabe 2. T H E M E N I N D I E S E R AUSGABE: Zähne putzen

Fotodoppelseiten Lektion 15: Entdeckt

Anwendungsbeispiele. Neuerungen in den s. Webling ist ein Produkt der Firma:

Das Projekt wird durchgeführt von den Bezirksregierungen in Nordrhein- Westfalen in ihrer Funktion als Fachstelle für die öffentlichen Bibliotheken

Kärntner Elterndiplom 2015/16

Presseinformation. Wiebke Siem. Im Rahmen der 36. Duisburger Akzente Pressetermin: 5. März 2015, Uhr

Über dieses Buch. Nutzungsrichtlinien

Kampagne für den IT Standort Berlin: das Marketing Material

Leitfaden zur ersten Nutzung der R FOM Portable-Version für Windows (Version 1.0)

Partnercollege. Noch besser bei KundInnen ankommen. Mit fundiertem Wissen. In Kooperation mit

Social Media Analyse Manual

mysql - Clients MySQL - Abfragen eine serverbasierenden Datenbank

Menschen und ihre Geschichten: Mit dem Fairtrade-Code können sich Verbraucherinnen und Verbraucher auf eine virtuelle Reise begeben vom Regal im

Jugend in Arbeit plus

Projekt- Management. Landesverband der Mütterzentren NRW. oder warum Horst bei uns Helga heißt

Urlaubsregel in David

Über dieses Buch. Nutzungsrichtlinien

Informationen für Schulen und Träger der VBO. Änderungen im Zulassungsverfahren für Träger der Vertieften Berufsorientierung

Anmeldung und Zugang zum Webinar des Deutschen Bibliotheksverbandes e.v. (dbv)

Konzeption zur Fortbildung von Lehrkräften im Landessportbund Rheinland-Pfalz

Bedeutung der Bestände

2 Aufbau der Arbeit und wissenschaftliche Problemstellung

1: 9. Hamburger Gründerpreis - Kategorie Existenzgründer :00 Uhr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Portfolio: "Die Ratten" von Gerhart Hauptmann

Schärfere Haftung in Sachen Umwelt.

Alle gehören dazu. Vorwort

Geld verdienen als Affiliate

Gemeinsam können die Länder der EU mehr erreichen

Bericht für Menschen mit Gehbehinderung und Rollstuhlfahrer

SWR Big Band - LAG Jazz Kooperation 2015/2016 live@school

Zur Teilnahme am Webinar bitten wir Sie, sich auf der Lernplattform der Firma edudip zu registrieren.

AMS Leitbild. April Willkommen in der mobile family...

UNFALLPRÄVENTION WIRKT

Die neue Aufgabe von der Monitoring-Stelle. Das ist die Monitoring-Stelle:

ZIELVEREINBARUNG über die Internationale Gartenbauausstellung 2017 am Bodensee. 26. Januar 2007 in Meersburg

Leichte-Sprache-Bilder

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

Das Ziel vor Augen. Information, Beratung und Orientierung für Bildung und Beruf

Evaluation des Projektes Arnica montana. Forschungsdesign

Gute Vorsätze Kampagne 2008

Die 5 besten Internet-Ressourcen für Ihren Urlaub

ÜBERSICHT IN ALLEN LAGEN.

Umfrage: Mediation im Profifußball

Jeopardy and andere Quizformate im bilingualen Sachfachunterricht Tipps zur Erstellung mit Powerpoint

Anhang. 3. Was denken Sie: An wen richtet sich das Lernprogramm für Psycholinguistik? zu nicht nicht zu

Schule macht Energie. Projektbeschreibung. Verein zur Bewusstseinsförderung der erneuerbaren Energien an Schulen. Energie (be)greifbar machen

Ich danke Ihnen, dass Sie sich für mein Angebot interessieren.

Digital terrestrisches Fernsehen

Breitenfelder Hof. Sie über uns. Hotel & Tagung

Come to Company. Unser Besuch im Personalstudio Dünnbier. Volksschule Neuhof a. d. Zenn

Outlook. sysplus.ch outlook - mail-grundlagen Seite 1/8. Mail-Grundlagen. Posteingang

Wichtig ist die Originalsatzung. Nur was in der Originalsatzung steht, gilt. Denn nur die Originalsatzung wurde vom Gericht geprüft.

Ziel- und Qualitätsorientierung. Fortbildung für die Begutachtung in Verbindung mit dem Gesamtplanverfahren nach 58 SGB XII

Relaunch des Berliner Liegenschaftsfonds Feels like Berlin.

Netzwerk einrichten unter Windows

Transkript:

Dem ganz nah naturpark ötztal LEISTUNGSBERICHT 2013-14 Naturpark Ötztal Gurglerstraße 104 A-6456 Obergurgl Tel. +43 (0) 664 121 03 50 info@naturpark-oetztal.at www.naturpark-oetztal.at

Dem ganz nah Impressum Herausgeber NATURPARK ÖTZTAL, Gurglerstr. 104, A 6456 Obergurgl Inhalt/Layout/Grafik Mag. Thomas SCHMARDA, NATURPARK ÖTZTAL Konzept Titelseite web-style.at Fotos - Archiv NATURPARK ÖTZTAL Jakob Abermann (Titelseite gr. Bild), Kathrin Amprosi (B11), Hansjörg Fiegl (Titelseite-kl. Bild unten, B1,2), Manfred Föger (B50), Gasthaus Stuibenfall (B20), Florian Glaser (B5), Silvia Hirsch (B29), Rudolf Hofer (B41), LAAC- Architekten (B17), Hans-Peter Leiter (B37), Roland Mayer (B3,4,7), Alexandra Medwedeff (B58), Gitti Oberweger (55), Patrizia Plattner (Titelseite kl. Bild m,14,28,32,33,46,57), Florentine Prantl (B43,56), Manfred Scheiber (Titelseite-kl. Bild o,seite 3,36), Thomas Schmarda (B6,8,9,10,12,13,15,16,18,19,24,27,30,31,38,39,40,44,45,47,49,52, 53,54), Erich Schonger (B26,34,35), Werner Schwarz (B48), Wolfgang Schwarz (B25), Norbert Span (B51), Peter Stöckl, Anton Vorauer (B22,23), Klaus Wanninger (B42), Günter Wett (B21). Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsspezifische Differenzierung, wie z.b. Teilnehmer/Innen, verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung für beide Geschlechter.

Gemeine Becherjungfer (Enallagma cyathigerum) - Die Farben des Parks Das Beste steht nicht immer in den Büchern, sondern in der Natur. Adalbert Stifter(1805-1868), österreichischer Erzähler, Romanschriftsteller, Novellist und Maler NATURPARK ÖTZTAL - 3/44 - Leistungsbericht 2013/14

Inhaltsverzeichnis 1. PROJEKTE 1.1. Ziel NATUR & LANDSCHAFT 1.1.1. Vogelkundliche Grundlagenkartierung, VO Erhaltungsziele N2000-Gebiet Ötztaler Alpen 1.1.2. Untersuchungen zu geschützten und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten im NATURPARK ÖTZTAL 1.1.3. Trifolium saxatile in den Naturparken Texelgruppe (Südtirol) & Ötztal (Nordtirol) 1.1.4. Landschaftsschutzgebiet Achstürze-Piburger See Reparatur Olszewski-Rohr 1.1.5. Besuchermanagement: Kennzeichnung, Workshop Besucherlenkung, Infotafeln Piburger See 1.1.6. Naturschutz auf der bewirtschafteten Fläche - ÖPUL Naturschutzmaßnahmen 1.2. Ziel TOURISMUS & ERHOLUNG 1.2.1. Naturpark-Strukturen Ötztal 1.2.2. ARTeVENT Natur, Skulptur, Literatur 1.2.3. Naturpark - Partnerbetriebe 1.2.4. ÖNK Ötztal Natur Kultur 1.3. Ziel UMWELTBILDUNG 1.3.1. Veranstaltungsprogramm 1.3.2. Naturpark Familienfest 1.3.3. Naturpark macht Schule 1.3.4. Naturparkschule Längenfeld 1.3.5. Didaktische Mittel, Natur im Fokus 1.3.6. Digitaler Naturpark Wanderführer 1.4. Ziel FORSCHUNG 1.4.1. Alpine Forschungsstelle Obergurgl (AFO) und NATURPARK ÖTZTAL 1.4.2. Biodiversitätsdatenbank 1.4.3. Dokumentation/Archivierung: Literatur-, Fotoarchiv 1.5. Ziel REGIONALENTWICKLUNG - DIREKTVERMARKTUNG 1.5.1. Seltene Nutztierrassen im NATURPARK ÖTZTAL 1.5.2. Augenschmaus und Mundwerk 1.5.3. Regionalmanagement Imst AG LEADER 2014-2020 2. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 2.1. Website, @newsletter, youtube-videos 2.2. Naturpark-Zelt (Event-Iglu) 2.3. Medienarbeit, Fachartikel, Vorträge 2.4. Broschüren Obergurgler Zirbenwald - Neudruck 2.5. Marketingkooperation Tiroler Naturjuwele - Wertvoller denn je 3. LAUFENDE ARBEITEN/ ALLFÄLLIGES 3.1. Anfragen, Networking, Büro 3.2. Praktikant 3.3. Vereinsinternes - Team 3.4. ARGE Naturparke ANHANG 1: Öffentlichkeitsarbeit 13/14 ANHANG 2: Veranstaltungsstatistik 13/14 NATURPARK ÖTZTAL - 4/44 - Leistungsbericht 2013/14

Editorial Respekt! 510 km 2 Naturparkfläche, 3.000 Höhenmeter vertikale Ausdehnung, 1.150 nachgewiesene Pflanzenarten, vielleicht an die 20.000 Tierarten diese Zahlen verdeutlichen und verpflichten - zu Respekt. Die außergewöhnliche Naturvielfalt des Ötztals mit ihren von Menschhand geprägten Almen und bewirtschaftete Talböden, ihrer faszinierenden Fülle an Pflanzen, Tieren und Lebensräumen den Menschen im Tal und ihren Gästen auf vielfältigste Weise näher zu bringen, ist eine unserer zentralsten Aufgaben. Vom Fachvortrag über geführte Wanderungen, vom Schulprogramm zum Einzelgespräch jeden Tag sind wir in dieser Mission unterwegs.und es kommt noch mehr. Informationspunkte im modernen Design werden künftig an den Eingängen des Naturparks für die Natur und Respekt werben, ein zentrales Haus in Talmitte diese faszinierende Vielfalt thematisieren. Mein Wunsch an uns alle Respekt vor dem zu haben, was ist. So zu leben, dass auch künftige Generationen mit den gleichen Chancen und natürlichen Rahmenbedingungen aufwachsen können dafür setzen wir uns auf unterschiedlichste Weise ein. Ein respektvoller DANK geht an alle Unterstützer unserer Anliegen und wir freuen uns auf viele weitere, gemeinsame künftige Aktivitäten. NATURPARK ÖTZTAL Mag. Thomas Schmarda Schutzgebietsbetreuer, Geschäftsführer Der NATURPARK ÖTZTAL ist DIE Kompetenz- und Partnerinstitution im Bereich Natur und Umwelt im Ötztal. NATURPARK ÖTZTAL - 5/44 - Leistungsbericht 2013/14

1. PROJEKTE 1.1. Ziel NATUR & LANDSCHAFT 1.1.1. VOGELKUNDLICHE GRUNDLAGENKARTIERUNG, VO ERHALTUNGSZIELE N2000-GEBIET ÖTZTALER ALPEN Der NATURPARK ÖTZTAL ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzwerkes Natura 2000. Zwei EU- Richtlinien, die Richtlinie zum Schutz wertvoller Lebensräume (Flora Fauna-Habitat-Richtlinie) und jene zum Schutz der Vögel (Vogelschutz- Richtlinie) sind für die Umsetzung des Natura 2000-Netzwerkes von Bedeutung. Bild 2 105 Vogelarten wurden im Ötztal nachgewiesen Wasseramsel (Cinclus cinclus). Bild 1 Das Windachtal mit Wannenkarsee. Im Sinne der Vogelschutz-Richtlinie wurde bereits 2012 gemeinsam mit der Landesabteilung Umweltschutz ein Ausschreibungsprozess gestartet, um ein vogelkundliche Grundlagenkartierung im NATURPARK ÖTZTAL und im Anteil des Natura 2000-Gebietes Ötztaler Alpen (Pitztal/Kaunertal) durchzuführen. Ziel ist es vertiefte Kenntnisse zu den Vögeln im Gebiet zu erhalten. Nach Vergabe der von der Landesabteilung Umweltschutz teilfinanzierten Kartierung an das Firmenbündnis Revital/coopNatura wurde in den Frühjahrs-/Sommersaisonen 2013 und 14 intensiv im Ötztal sowie im hinteren Pitz-/und Kaunertal nach den gefiederten Tieren gesucht. Insgesamt wurden 72.000 ha mittels einer speziellen Erhebungsmethode ( Rasterkartierung ) kartiert. Am 27. November 2014 wurden schließlich die Ergebnisse präsentiert. Auf Basis der Freilandkartierungen wurden Bestandshochrechnungen, Verbreitungskarten sowie Karten zur Habitateignung von ausgewählten Zielarten (zb Schneehuhn, Steinhuhn, Steinadler) vorgelegt. Insgesamt wurden im Gebiet 105 Vogelarten (vgl. Tirol ca. 300 Vogelarten) identifiziert. Welche Managementaufgaben sich aus der Untersuchung ergeben, wird noch zu eruieren sein (zb Multiplikatoren-Fortbildungen für Waldaufseher). Der NATURPARK ÖTZTAL kann die gewonnenen Kenntnisse jedenfalls im Bereich Umweltbildung (zb Schulprogramm) bzw. Bereich Öffentlichkeitsarbeit (Gestaltung von Themenwege, etc.) perfekt verwenden. NATURPARK ÖTZTAL - 6/44 - Leistungsbericht 2013/14

ÖTZTAL zu gewähren, wurden Erhaltungsziele gesetzlich festgelegt. Die notwendigen, fachlichqualitativen Grundlagen für diese Verordnung wurden 2010 im Rahmen eines Fachworkshops am Bichl/Ötztal definiert. Am 02. Dezember 2014 wurde die VO der Tiroler Landesregierung zu den Erhaltungszielen für das N2000-Gebiet Ötztaler Alpen kundgemacht und rechtgültig. Bild 3 Unscheinbar und geschützt Breidlers Sternlebermoos (Riccia breidleri). Um einen dauerhaften Schutz des Natura 2000- Gebietes Ötztaler Alpen als Teil des NATURPARKS Die Schutzgebietsbetreuung NATURPARK ÖTZTAL wird künftig die Grundlagen/Kenntnisse zu den in der VO genannten Charakterarten (zb Felsen- Klee, Mondraute, Breidlers Sternlebermoos) bzw. besonderen Lebensräumen durch gemeinsam mit der Landesabteilung Umweltschutz koordinierte Untersuchungen vertiefen und nötige Erhaltungs- /Managementmaßnahmen durchführen. 1.1.2. UNTERSUCHUNGEN ZU GESCHÜTZTEN UND GEFÄHRDETEN TIER- UND PFLANZENARTEN IM NATURPARK ÖTZTAL Nach intensiver Vorbereitung und in Absprache mit den zuständigen Behörden wurde 2014 ein Artenschutz-Projekt mit dem Titel Untersuchungen zu ausgewählten geschützten und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten im NA- TURPARK ÖTZTAL eingereicht. Die im Rahmen des 2-jährigen Projektes zu untersuchenden Tierund Pflanzenarten wurden nach folgenden Kriterien ausgesucht: Schutzstatus, Seltenheit, Gefährdung, Verfügbarkeit von Fachleuten, Attraktivität, Bedeutung für Forschung und Bildung, Aufwand und Kostenfaktor. Die Untersuchungen werden vertiefte Erkenntnisse zu den untersuchten Arten bringen, die ua auch als Grundlage für etwaige Berichtslegungen gegenüber der EU verwendet werden können. Zudem stehen die gewählten Arten auf der Roten Liste der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten Österreichs. Folgende Arten wurden aufgrund der oben genannten Kriterien gewählt: Botrychium simplex (Einfacher Rautenfarn, Ophioglossaceae), Formica suecica (Schwedische Kerbameise, Formicidae), Holoarctia cervini (Matterhornbärenspinner, Lepidoptera) sowie geschützte Schmetterlinge (Lepidotpera) im Bereich Niederthai. Bild 4 Wertvoller Lebensraum - hochalpine Gewässer. Bild 5 Die schwedische Kerbameise (Formica suecica) ein besonderes Ötztaler Exemplar. NATURPARK ÖTZTAL - 7/44 - Leistungsbericht 2013/2014

Die geplanten Sammeltätigkeiten zur Bestimmung des Verbreitungsgebietes von Formica suecica werden mit Hilfe eines Praktikanten und eines Volunteering-Einsatzes unentgeltlich unterstützt. Die Untersuchungen zum Verbreitungsgebiet von Holoarctica cervini werden von einem Experten durchgeführt. Von der Erhebung der Schmetterlinge im Bereich der wertvollen Bergmähder von Umhausen/Niederthai werden einige geschützte Arten erhofft. In Ergänzung dazu wurden für die FFH-Art Riccia breidleri (Breidlers Sternlebermoos) im Sommer 2013 Erhebungen durch Naturpark Personal (Ferialpraktikant, wissenschaftlicher Mitarbeiter) durchgeführt. Ein bestehender Standort konnte bestätigt werden, nach neuen Standorten im NATURPARK ÖTZTAL kann im Sommer 2015 und 2016 gesucht werden. Bild 6 Exuvie des Matterhornbärs (Holarctica cervini). 1.1.3. TRIFOLIUM SAXATILE IN DEN NATURPARKEN TEXELGRUPPE (SÜDTIROL) &ÖTZTAL (NORDTIROL) 2012 wurde ein grenzübergreifendes Projekt initiiert, das die aktuelle Populationsgröße, die Vergesellschaftung und den Gefährdungsgrad der FFH-Art Trifolium saxatile (Steinklee) im Bereich der Naturparke Texelgruppe und Ötztal untersuchte (Finanzierung Land Tirol, Amt für Naturparke Südtirol). Der Steinklee ist ein Endemit der Zentralalpen und kommt isoliert in Südtirol (I) und Nordtirol (A) vor. Die Art ist sehr selten und mit Ausnahme der Region um Zermatt (CH) gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Ihr bevorzugter Lebensraum sind trockene, sandigkiesige, oft flachgründige Geröllfelder. Ende 2013 wurde der Endbericht zur Untersuchung durch Bearbeiter der Universität Innsbruck vorgestellt. Für den Bereich des NATURPARKS ÖTZ- TAL wurden neben dem bekannten Hauptverbreitungsgebiet im südlichen Niedertal auch verschwemmte, isolierte Vorkommen an der Ötztaler Ache im Bereich der Ortschaften Vent, Längenfeld und Umhausen gefunden. Bild 7 Steinklee im Großformat der Steinklee wird maximal 15 cm groß. Für diese Standorte wurden im Rahmen der Untersuchungen Monitoring-Flächen eingerichtet, um die Entwicklung der Art auch in Zukunft dokumentieren zu können. Eine Finanzierung der Monitoring-Untersuchungen steht noch aus. NATURPARK ÖTZTAL - 8/44 - Leistungsbericht 2013/2014

1.1.4. LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIET ACHSTÜRZE-PIBURGER SEE - REPARATUR OLSZEWSKI-ROHR Das Olszewski-Rohr wurde in den 1970er Jahren in den Piburger See eingelegt, um sauerstofffreies und mit Nährstoffen angereichertes, schwefelhaltiges Tiefenwasser aus dem See zu transportieren. Der Abtransport dieser Stoffe ist für den dauerhaften Erhalt eines stabilen Seeökosystems wichtig, da sonst eine natürlich Eutrophierung mit einhergehendem Verlandungsprozess stattfinden würde. Das Olszewski-Rohr funktioniert nach dem Heber-Prinzip, es ist kein mechanisches Pumpen nötig. Freitag, 23. Mai 2014 durch die Firma Tauchen in Tirol durchgeführt. Die Maßnahmen betrafen die Beseitigung der Engstelle durch den Einbau eines gebogenen Rohrstückes in Unterwasserarbeit. Erfreulicherweise konnten die Arbeiten innerhalb eines einzigen Arbeitstages durchgeführt werden. Im Anschluss an die Reparatur des Olszewski- Rohrs wurde die Aktivierung der Schüttung durch Ausblasen des Olszewski-Rohrs mittels des Tankwagens der örtlichen Feuerwehr vorgenommen. Dies zeigte den Erfolg, dass die von der Uni Innsbruck im Rahmen des Monitorings am Montag 02. Juni 2014 gemessene Schüttung im erfreulichen Ausmaß von 6,8 Liter pro Sekunde festgestellt wurde. Das Projektziel konnte somit erreicht werden, auch in den nachfolgenden Monat blieb die Schüttungsmenge jahreszeitlich adäquat aufrecht. Bild 8 Das neue Rohrstück am Olszewski-Rohr wird verlegt. Im August 2013 führten Taucher der Universität Innsbruck /Institut für Ökologie einen Tauchgang entlang des Olszewski-Rohres durch. Dabei zeigte sich in ca. 10 Metern Tiefe eine starke Deformation (Knick) im Rohr. Dies schien der offensichtliche Grund für die laufend geringe Schüttung von 2-3 Liter pro Sekunde (optimale Schüttung: 7 Liter pro Sekunde) zu sein, die in den Monaten zuvor zu beobachten war. Bild 9 Ursprung des Übels - der gebogene Rohrabschnitt. Nach mehreren Treffen mit den Beteiligten Gemeinde Oetz und Universität Innsbruck wurde beschlossen, diesen offensichtlichen Defekt am Rohr zu beheben. Vereinbarungsgemäß wurden die angepeilten Arbeiten am Piburger-See am NATURPARK ÖTZTAL - 9/44 - Leistungsbericht 2013/2014

1.1.5. BESUCHERMANAGEMENT: KENNZEICHNUNG, WORKSHOP BESUCHERLENKUNG, INFOTAFELN PIBURGER SEE Für die einzelnen Schutzgebietsteile des 510 km 2 großen NATURPARKS ÖTZTAL ist eine Kennzeichnung gesetzlich vorgeschrieben. Dabei werden Tirol weit einheitlich layoutierte Tafeln im A3- Format verwendet. Diese werden an den Schutzgebietsgrenzen im Bereich besucherfrequentierter Eintrittswege und nach Rücksprache mit den jeweiligen Gemeinden und Ötztal Tourismus- Ortsgruppen angebracht. So weit als möglich werden die Tafeln an bereits bestehende Schildersäulen montiert. Naturpark-Mitarbeiter haben in einem intensiven Rechercheprozess 2013 und 2014 insgesamt 72 Tafelstandorte im Gelände identifiziert und dokumentiert (GPS Daten, Fotos). 2015 werden die Schilder über die zuständige Landesabteilung Umweltschutz bestellt im Laufe des Sommers/Herbst montiert. Das Thema Besucherlenkungskonzept für und zu den Tiroler NP wurde im Rahmen eines Start-Workshops am 19. August 2014 auf Ebene der Tiroler Naturparke detaillierter erörtert. Dabei entstand ein gemeinsames Verständnis für die Begrifflichkeit, erste gemeinsame Maßnahmen wurden gesammelt und diskutiert. Als weiterer Schritt sollen 2015 in den einzelnen Naturparks Ist-Zustandserhebungen mittels Begehungen sowie vor Ort-Workshops durchgeführt werden. Ziel ist die akkordierte, strategische Vorgangsweise mit den Playern vor Ort und den Tiroler Naturparks. Das Landschaftsschutzgebiet Achstürze-Piburger See nahe Oetz ist Teil des NATURPARKS ÖTZTAL. Es wird von Einheimischen und Gästen besonders als Naherholungsgebiet sehr intensiv genutzt. Gemeinsam mit dem Ötztal Tourismus und der Gemeinde Oetz wurde ein Beschilderungskonzept entwickelt und vorab mit der Umweltbehörde abgestimmt. Die neuen Infotafeln am Piburger See thematisieren die naturkundlichen Besonderheiten des Sees und sensibilisieren den Leser zu Rücksichtnahme und Respekt gegenüber der Natur. Bild 10 Gesetzlich vorgeschrieben - die Schutzgebietstafeln. Bild 11 Das Landschaftsschutzgebiet Achstürze-Piburger See wird neue beschildert. Das Tafellayout entspricht jenem der bereits 2011 an der Wellerbrücke installierten Tafelgruppe und stellt eine stringente Fortsetzung des Besucherleitsystems in diesem Teilbereich dar. Die Tafeln werden im Frühjahr 2015 durch Mitarbeiter des Ötztal Tourismus an den vereinbarten Stellen installiert. NATURPARK ÖTZTAL - 10/44 - Leistungsbericht 2013/2014

1.1.6. NATURSCHUTZ AUF DER BEWIRTSCHAFTETEN FLÄCHE - ÖPUL NATURSCHUTZMAßNAHMEN ÖPUL bezeichnet das Österreichische Programm zur Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützenden Landwirtschaft. Das ÖPUL - Naturschutzprogramm fördert die Pflege ökologisch wertvoller Flächen und Kleinstrukturen, die durch die bäuerliche Bewirtschaftung erhalten bzw. gepflegt werden. Diese Förderschiene ist seitens der EU kofinanziert und wird mit 2015 für die kommenden 5 Jahre inhaltlich neu aufgestellt. Naturpark-Mitarbeiter nahmen an insgesamt vier Fachworkshops und drei Freilandexkursionen zum Thema teil. Ziel sollte sein, möglichst intensive Einblicke in das ÖPUL-Abwicklungssystem und die Beratungstätigkeit für die Bauern vor Ort zu bekommen, um etwaige Beratungsgespräche im Gebiet sogar selbst durchführen zu können. Da dieses Thema sehr komplex und fachspezifisch ist und speziell im Ötztal eine große Zahl an ÖPUL-Betrieben (100 von 1.000 in Tirol) im ÖPUL-Programm inkludiert sind, wurde 2014 eine externe Beraterin mit den Betriebsbesuchen beauftragt. Naturpark-Mitarbeiter begleiteten diese zu Beratungsgesprächen. Dabei konnte mit manchem Landnutzer hilfreiche Kontakte für die Zukunft geknüpft werden. Bild 12 Konstruktive Gespräche mit den Landnutzern. Die Abteilung Umweltschutz des Landes Tirol ist für die Ent- und Abwicklung des neuen ÖPUL- Programms in Tirol zuständig. Um die landwirtschaftlichen Förderungen im Schutzgebiet mit den Naturschutzzielen der einzelnen Schutzgebietsteile im NATURPARK ÖTZTAL zu akkordieren, wurden 2013+2014 intensive Kontakte gepflegt. Bild 13 Für den Bau traditionelle Zäune gibt es finanzielle Unterstützung. 2015 soll ein Schwerpunkt auf die aktive Anwerbung neuer Betriebe für ÖPUL-Naturschutz gelegt werden. Dazu werden Informationsveranstaltungen für interessierte Bauern im Tal angeboten. NATURPARK ÖTZTAL - 11/44 - Leistungsbericht 2013/2014

1.2. Ziel TOURISMUS & ERHOLUNG 1.2.1. NATURPARK-STRUKTUREN ÖTZTAL Das Projekt Naturpark-Strukturen beschäftigte den NATURPARK ÖTZTAL in den Jahren 2013+14 sehr intensiv. Dabei wurden Vorarbeiten zu den finanziellen Rahmenbedingen und den inhaltlichen Entwicklungen getätigt, konkrete Umsetzungsschritte konnten gegangen werden. Das Innsbrucker Architekturbüro LAAC- Architekten entwickelte auf Basis ihres Siegerprojektes aus dem Wettbewerb Naturpark- Strukturen Ötztal die Vorentwurfs- und Entwurfsplanungen für die Naturparkstrukturen in Ambach, Niederthai, Gries, Obergurgl sowie für das Naturparkhaus in Längenfeld. Im Zuge der Ausarbeitung wurde ein Präsentations- und Beteiligungsverfahren vor Ort durchgeführt. Ein 72- seitiger Erläuterungsbericht wurde vorgelegt. Er umfasst sowohl die architektonischen Planungen als auch die ausstellungskonzeptionellen Ideen des Büros Liquid Frontiers aus Wien. Weiters wurde eine detaillierte Kostenberechnung zur Umsetzung der einzelnen Standorte und des Naturparkhauses in Längenfeld durchgeführt. Huter begleitete den Naturpark mit seinem baulichen Fachwissen und seiner langjährigen Erfahrung. Als unterstützende Prozessbegleitung fungierte Mag. (FH) Jochl Grießer, der als zentrale Ansprechperson im Sinne des Naturparks permanent verfügbar war. Der NATURPARK ÖTZTAL hofft auf die wertvolle Unterstützung beider Personen bis zum Abschluss des Gesamtprojektes. Mit der Eröffnung des ersten Naturpark- Standortes in Ambach gelang bereits zu Beginn des Jahres 2014 (Eröffnung 28. Januar 2014) ein erster Milestone. Die Innenausstattung mit einem originalgetreuen, physischen Ötztal-Relief im Ausmaß 3,5 x 2,5 Meter (Maßstab 1:25.000) wurde planmäßig umgesetzt. Mittels ausgeklügelter Lasertechnik können über 60 naturkundliche und kulturhistorisch interessante Orte im Ötztal identifiziert werden. Zudem kann die Vielfalt des Tales mit allen Sinnen erkundet werden. In ein Regal sind repräsentative Materialien zu den 5 Ötztaler Talstufen eingebaut. So kann der Besucher typische Ötztaler Holzarten erriechen oder spezielle Steinformen ertasten. Bild 14 Bei der Eröffnung des 1. Naturpark-Infopunktes in Ambach am 28. Januar 2014. Für die bautechnische Abwicklung des Projektes Naturpark-Strukturen Ötztal konnte im Zuge eines Amtshilfeverfahrens für den NATURPARK ÖTZ- TAl ein Experte der Landesbaudirektion/ Abteilung Hochbau gewonnen werden. Ing. Bernhard Bild 15 Das Stahlgerüst mit Schwerpunktobjekt Köfler Bergsturz aus Holz in Niederthai. Auch die beiden Outdoor-Infoträger in Niederthai und Gries konnten bis Ende des Jahres 2014 realisiert werden. Diese 4x5 Meter großen NATURPARK ÖTZTAL - 12/44 - Leistungsbericht 2013/2014

Stahlkonstruktionen spiegeln als multifunktionale Möbel die umgebende Landschaft wieder und vermitteln die naturkundlichen und kulturhistorischen Besonderheiten vor Ort mittels unterschiedlicher Materialien und Texte. Bei Gesprächen mit Arbeitsgruppen vor Ort wurden inhaltliche Wüsche einbezogen. In Niederthai (Standort: Parkplatz Horlachtal) wurde das Schwerpunktthema Bergsturz gewählt, in Gries (Standort: Parkplatz Amberger Hütte) das Thema Wasser. Für eine Umsetzung des Naturpark Infopoints Obergurgl gab es seitens des Naturparks 2013 intensive Bemühungen. Diese wurden durch Unstimmigkeiten zwischen Betreibern der Hohen Mut Alm und Grundbesitzern ausgebremst. Für 2016 scheint eine Umsetzung möglich. Bild 16 Trotz widriger Bedingungen wird auch im Winter am Widum in Vent fleißig gearbeitet. Der Naturpark Infopoint Vent im Widum ist in Umsetzung. Das Widum wird dz. durch die Gemeinde Sölden baulich völlig saniert. Künftig wird der Ötztal Tourismus Vent im Erdgeschoss seine neue Heimat finden. Der Naturpark kann das 1. Obergeschoss als Ausstellungsräumlichkeit nutzen. Zudem erhält die Diözese eine Wohnung für den Ortspfarrer. Die geplante Naturpark-Ausstellung in Vent greift die Themenvielfalt rund um Vent auf und wird seine Besucher interaktiv ua zu den Themen hochalpine Natur, Gletscherforschung, Archäologie, Venter Flurnamen sowie Franz Senn und seine Zeit ansprechen. Der geplante Bauabschluss muss innerhalb Mai 2015 erfolgen. Bild 17 Visualisierung des Naturparkhauses in Längenfeld. Die Gemeinde Längenfeld stellt für das Naturparkhaus und das Projekt Quelle Längenfeld ein Grundstück östlich der Ötztaler Bundesstraße am südlichen Ortsausgang in Aussicht. Dieses Grundstück lehnt sich an den steil bewaldeten, teils felsdurchsetzten Hang an. Um überhaupt eine bauliche Maßnahme in diesem Bereich setzen zu können, ist ein Schutzdamm zu bauen. Das ausführliche geotechnische Gutachten wurde im Frühjahr 2013 durchgeführt. Die planliche Ausführung des Schutzdamms wurde in Kooperation mit den LAAC-Architekten entwickelt und von der Landesgeologie gutgeheißen. Für das kostenintensive Naturparkhaus in Längenfeld müssen die fördertechnischen Möglichkeiten seitens EU - Bund Land definiert werden, Verhandlungen mit Trägern des Eigenkostenanteils wurden geführt. Eine Entscheidung zum Bau des Naturparkhauses kann innerhalb 2015 erfolgen. Die projektbegleitende Öffentlichkeitsarbeit erfolgte auf mehreren Ebenen: persönliche Gespräche, vereinsinterne Präsentationen in Gremien von Partnerorganisationen/-institutionen (zb Ötztal Tourismus, Gemeindevorstand, Projektgruppen, etc ), Fachartikel in Zeitungen der Ötztaler Gemeinden und Ötztal Tourismus. Eine 20-seitige Broschüre stellt die Ergebnisse des Projektes in übersichtlicher Art und Weise dar. NATURPARK ÖTZTAL - 13/44 - Leistungsbericht 2013/2014

1.2.2. ARTEVENT NATUR, SKULPTUR, LITERATUR Der NATURPARK ÖTZTAL beteiligte sich im August der vergangenen beiden Jahre wieder gemeinsam mit dem Verein pro vita alpina, der Öffentlichen Bibliothek Sölden, der Erwachsenenschule waren die Hauptaktivitäten seitens des Naturparks im Rahmen von ARTeVENT. Fachvorträge von Bernd Ritschel oder Hansjörg Auer begeisterten ein breites Publikum, die Land-art-Tage brachten viel Kreativ-Vergängliches nach Vent. Mit 2014 wurde ua der Kunstweg B-ART-EB'NE von Vent nach Rofen mit 13 Kunststationen und dem alten Wildspitzkreuz eröffnet Prädikat sehenswert. Bild 18 Eröffnung der ARTeVENT in der Sportalm/Vent. Sölden, der Gemeinde Sölden, dem Ötztal Tourismus sowie Gerbert Ennemoser für das Bildhauersymposion an der einzigartigen Initiative ARTeVENT. 2013 lautete das Überthema dieser Veranstaltungsreihe im Bergsteigerdorf Vent Mythos Berg, 2014 Berg.Legenden ganz persönlich. Der Naturpark brachte im Vorfeld im Rahmen zahlreicher Planungssitzungen seine Ideen zu den jeweiligen ARTeVENT-Aktionswochen ein. Geführte Wanderungen, thematisch abgestimmte Fachvorträge, die Mitgestaltung des Kindernachmittags sowie die Mitbetreuung der alljährlichen Buchausstellung in der Venter Sportalm Bild 19 Land-art im Rahmen von ARTeVENT. Seit 2013 fungiert Ursula Scheiber als Koordinatorin mit Gespür. Über die Jahre entwickelten sich die ARTeVENT-Wochen zu stimmigen Erlebnistagen mit authentischem Inhalt und der Gegend entsprechender Bodenständigkeit. Das ARTeVENT-Thema 2015 wurde mittlerweile schon wieder fixiert mit Berge im Bild erwartet uns wieder Einiges an optischen Schmankerl und Aktionen für alle Zielgruppen im Tal. NATURPARK ÖTZTAL - 14/44 - Leistungsbericht 2013/2014

1.2.3. NATURPARK PARTNERBETRIEBE Mit Ende 2014 sind 44 Ötztaler Beherbergungsbetriebe als Naturpark-Partner deklariert. Ein großer Teil dieser Betriebe ist im Bereich Umhausen und Längenfeld situiert. Meist sind es kleine bis mittelgroße Betriebe, die sich für die Zusammenarbeit mit dem Naturpark entschieden haben, auch einzelne größere Betriebe konnten motiviert werden. Naturpark-Partnerbetriebe haben 10 Kriterien zu erfüllen. Ein Kriterienbündel betrifft das Thema Kommunikation Naturpark - Betrieb (zb Website, Werbemittel, Infoecke im Betriebe zum Naturpark), ein weiteres regionale Produkte und deren Verwendung im Betrieb. Für den NATURPARK ÖTZTAL sind die Naturpark Partner äußerst wertvolle Multiplikatoren der Naturpark-Idee. Partnerbetriebe können ihren Gästen die gratis Teilnahme an allen Naturpark- Veranstaltungen (15 Einzelvorträge, ca. 200 Themenwanderungen/Saison) garantieren. Bild 20 Seit 2014 Naturpark-Partnerbetrieb - GH Stuibenfall. Neben den Beratungsgesprächen für interessierte Betriebe vor Ort wurden jährlich auch Treffen/ Fortbildungen für die Naturpark-Partnerbetriebe organisiert. Bei einem Evaluationsworkshops im Herbst 2014 gemeinsam mit allen Tiroler Naturparks wurden die Partnerbetriebs-Kriterien überarbeitet und geringfügig angepasst. Das nutzbare Naturpark-Angebot für Gäste von Naturpark-Partnern wurde mit der Saison 2014/15 auf Winteraktivitäten erweitert. Die Erhöhung des Bettenbeitrages auf 13,00/Bett/Jahr wird mit 2015 schlagend. 1.2.4. ÖNK ÖTZTAL NATUR KULTUR Das Netzwerk ÖNK Ötztaler Natur und Kultur, der Schulterschluss zwischen Turmmuseum Oetz, Ötztaler Freilicht- und Heimatmuseum mit Gedächtnisspeicher, Ötzidorf und NATURPARK ÖTZ- TAL, entwickelte sich unter der Führung des LEAD-Partners Ötzidorf über die Jahre hinweg stetig. Dabei wurden die kulturellen und naturkundlichen Besonderheiten des Tales verstärkt in das öffentliche Schaufenster gerückt, verschiedene Projekte zb zur Besucherbetreuung bzw. gemeinsames Marketing sukzessive umgesetzt und damit die Zusammenarbeit schlussendlich gestärkt. Als gemeinsame Aktionen können zb auch die ÖNK-Tage am 16. Juni 2013 beim Heimatmuseum und am 13. Juli 2014 in Niederthai gesehen werden. Über ÖNK konnte auch das große Ötztaler Talrelief verwirklicht werden. Es ist das Herzstück des ersten Naturpark-Infopunktes, das im Infopoint Ambach des Ötztal Tourismus am 28. Januar 2014 feierlich öffnet wurde. Bild 21 Ötztaler Talrelief als attraktiver Besuchermagnet. NATURPARK ÖTZTAL - 15/44 - Leistungsbericht 2013/2014

Am 25. April 2014 fand im Filmsaal des Ötzidorfs eine Klausur zur künftigen Ausrichtung des ÖNK statt. Dabei wurde auf die konstruktive Zusammenarbeit und das Potential dieser Kooperation verwiesen. Der Naturpark nahm an mehreren Steuerungsgruppensitzungen teil. Für 2015 steht die Durchführung der Multiplikatoren-Fortbildung Natur und Kultur im Ötztal am Programm. Ein inhaltliches Konzept wurde bereits durch den NATURPARK ÖTZTAL entwickelt. An 4,5 Ausbildungstagen erhalten Führer der jeweiligen Institutionen methodisch-didaktische Tipps zur besseren Vermittlung von Inhalten im Rahmen von Führungen. Bei einer Abschlussarbeit wird das Gelernte präsentiert. 1.3. Ziel UMWELTBILDUNG 1.3.1. VERANSTALTUNGSPROGRAMM Großes Augenmerk wurde wieder auf die Gestaltung des Veranstaltungsprogramms gelegt, ist es doch das im Bereich der zentralen Aktivitätssäule Umweltbildung nach außen spürbares Aushängeschild des Naturparks. Insgesamt wurden in den Jahren 2013/2014 bei 586 Veranstaltungen und einer Dauer von 3.130 Stunden mind. 12.249 Personen in unterschiedlicher Intensität durch Multiplikatoren des NATURPARKS ÖTZTAL erreicht. (VA-Statistik siehe Anlage 2). In den Monaten Juni bis Oktober wurden bis zu 19 wöchentliche Naturpark-Wanderungen pro Woche im Tal angeboten. Die Ø Besucherzahl konnte bei diesen, mehrheitlich von Gästen angenommenen Wanderungen im Vergleich zu 2012 mit Ø9,6 auf Ø10,6 TN/Wanderung (2013) gesteigert werden. 2014 gab es einen wetterbedingten Rückgang auf Ø8,7 TN/ Wanderung. Jede Wanderung widmet sich einem speziellen naturkundlichen Thema, das den Gästen in leicht verdaulichen Informationshappen durch die Naturparkführer vermittelt wird. Speziell in diesem VA-Segment ist die konstruktive Zusammenarbeit zwischen dem NATURPARK ÖTZTAL und dem Ötztal Tourismus hervorzuheben. Bild 22 Hochalpines Themenwandern ist im Trend. Bild 23 Fledermausnacht in Oetz. Ein spezielles Angebot ist die samstäglich stattfindende Nature Watch Wanderung im Bereich Umhausen/Längenfeld. Mit Ferngläsern von NATURPARK ÖTZTAL - 16/44 - Leistungsbericht 2013/2014

Swarovski werden die naturkundlichen Spezialitäten entsprechend der Jahreszeiten vermittelt. Die Wanderung wird von Mai bis November angeboten und erfreut sich großer Beliebtheit. Als Fixum im VA-Kalender 2013-14 kann das Bergwaldprojekt im NATURPARK ÖTZTAL gesehen werden, das gemeinsam mit dem OeAV durchgeführt wurde. Kursleiter Wolfgang Schwarz und Gemeindeförster Bertram Grüner führten mit 12 engagierten Teilnehmern Schutzwaldaufforstung und Waldpflegearbeiten im Bereich der Gaislachalm durch. Finanzielle Unterstützer waren die Agrargem. Sölden und die Gem. Sölden. Bild 24 Naturpark-Wanderführer in höheren Sphären. Für Einheimische und Gäste wurden populärwissenschaftliche Vorträge und geführte Wanderungen angeboten. Der inhaltliche Bogen spannt sich von naturkundlichen Themen wie Ökologie über Glaziologie bis hin zur Besiedelungsgeschichte. Fachreferenten und ausgebildete Naturpark-Wanderführer sensibilisieren für die Ötztaler Schutzgebiete. 2013 nahmen Ø36, 2014 Ø35 Personen an den Einzelveranstaltungen teil. Speziell für die Multiplikatoren im Tal (zb NP- Wanderführer, ÖT-Vertriebsmitarbeiter) wurden sechs Spezial-Fortbildungen durchgeführt. Bild 26 Nach getaner Arbeit Säuberungsaktion in Lä. [IÖ] mein Einsatz für die Natur nennt sich das Volunteeringangebot des NATURPARKS ÖTZTAL. Freiwillige Helfer können einen Tag für den Naturschutz im Ötztal aktiv sein. Aktionen wie Almpflege, Aufforstungsaktionen oder Säuberungsaktionen wurden angeboten. Bild 25 Gemeinsam für einen gesunden Bergwald. Bild 27 Objekt der Begierde der Bayrische Enzian. NATURPARK ÖTZTAL - 17/44 - Leistungsbericht 2013/2014

Ein diesbezügliches Highlight war die Citizen Science Aktion Im Auftrag der Forschung. 12 Freiwillige suchten unter fachkundiger Mithilfe eines Botanikers nach den drei im Rotmoostal/Obergurgl vorkommenden Enzian-Arten und kartierten die Funde mittels GPS. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. 167 Fundpunkte verstreut über das Rotmoostal ein aktiver Beitrag zur naturkundlichen Verbreitungsforschung im Tal. 2015 möchte der Naturparks speziell im Bereich Citizen Science Akzente setzen. Bild 28 Geführte Schneeschuhwanderungen sind im Trend Auch im Winter konnte das Naturpark-Angebot über die Jahre sukzessive verbessert werden. Im Bergsteigerdorf Vent wurde in der Wintersaison die Naturpark Schneeschuh-Wanderung angeboten. Im Bereich von Längenfeld wurde eine zweite Winteraktivität des Naturparks entwickelt, bei der neben Schneeschuhwandern und Rodelspaß auch viel Zeit für die Vermittlung der winterlichen Natur (zb Überleben im Winter, Tierspuren, etc.) eingeräumt wird. Für 2015 denkt der Naturpark über den Ausbau dieses VA- Segment nach. Zur Bewerbung des umfangreichen Veranstaltungsangebotes wurden die Naturpark-Folder gedruckt. Mit 2014 wurde der Programmfolder layoutmäßig angepasst und erstmals gemeinsam mit dem Ötztal Tourismus als einzige Drucksorte zum Thema Wanderprogramm für das Tal produziert. Das Programm wurde an alle Haushalte im Ötztal verschickt und in den neun Ortsbüros des Ötztal Tourismus lagen die Programme auf (siehe ANLAGE 1). Das Anmeldewesen zum wöchentlichen Wanderprogramm und zu den Einzel-Veranstaltungen wurde über den Ötztal Tourismus abgewickelt, der das Wanderprogramm auch entsprechend finanziell unterstützte. Jeder Betrieb im Tal kann über ein Anmeldesystem im Internet seine Gäste direkt im eigenen Haus anmelden. NATURPARK ÖTZTAL - 18/44 - Leistungsbericht 2013/2014

1.3.2. NATURPARK FAMILIENFEST Das Naturpark-Familien Fest hat sich mittlerweile als eine fixe Veranstaltung in der sommerlichen Vielfalt des Ötztal Angebotes etabliert. Das Grundkonzept, Familien mit Kindern die Ötztaler Natur und Kultur mittels eines Stationenbetriebes aus vielfältigster Sicht durch Spezialisten möglichst kindergerecht näherzubringen, hat sich über die Jahre definitiv bewährt. Bild 29 Massiver Andrang beim Naturpark-Familienfest. Unter dem Motto Spuren im Ötztal wurden 2013 nicht nur Tierspuren und Fährten, sondern auch akustische Klangspuren aus der Ötztaler Tierwelt oder auch die Spuren der Dialektwörter genauer unter die Lupe genommen. Qualität war schließlich das Überthema für das Jahr 2014, dem 7. Naturpark-Familienfest in Folge. Hier wurde u.a. die Qualität des Wassers, des Bodens und der Artenvielfalt im Ötztal dargestellt, auch die Lebensqualität und die im Tal erzeugten regionalen Produkte wurden in das Schaufenster gestellt. Das 7. Naturpark-Familienfest wurde zugleich auch als ÖNK Tag ausgerufen. Ziel war es das Netzwerk Ötztal-Natur-Kultur (ÖNK), dem neben dem NATURPARK ÖTZTAL, das Turmmuseum, das Ötztaler Freilicht- und Heimatmuseum mit Gedächtnisspeicher und das Ötzidorf angehören, einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Den Abschluss der Feste bildeten schwungvolle Konzerte, einmal von der Gruppe RatzFatz und einmal von der bekannten Lechtaler Gruppe Bluatschink. Auch die qualitativ hochwertigen Naturpark-T-Shirts mit Ötztal Schafle-Aufdruck, sind nach wie vor ein Renner. Sie sind zwar ein recht kostenintensives, aus der Sicht des Naturparks aber ein wertvolles Langzeitwerbemittel. Bild 31 Action beim Abschlusskonzert der Gruppe RatzFatz. Bild 30 Intensiver Betrieb beim Bienenstand. Insgesamt konnten an beiden Tagen im Juli wieder über 1.000 Besucher gezählt werden. Für den Naturpark ist diese Veranstaltung eine ganz besondere Freude, weil der Anteil der einheimischen Besucher traditionell immer sehr hoch ist. NATURPARK ÖTZTAL - 19/44 - Leistungsbericht 2013/2014

1.3.3. NATURPARK MACHT SCHULE Bild 32 Der Naturpark kommt in die Schule. Die Ötztaler Natur wurde einheimischen Kinder im Rahmen des bewährten Umweltbildungsprogramms Naturpark macht Schule schmackhaft gemacht. Der NATURPARK Ötztal bietet dieses Programm bereits seit 2005 an und entwickelte die Themenpalette sukzessive weiter. In den Jahren 2013+14 wurden 10 Grundmodule zu Ötztaler Lebensräumen angeboten. Diese meist halbtägigen Programme vermitteln zielgruppengerecht aktuelle Kenntnisse zu den Lebensräumen Wald, hochalpine Natur, Gletscher, Moore, etc Auch moderne Geräte wie GPS wurden in die Wanderungen eingebaut. Zeitlich eingegrenzte Spezialmodule (zb Thema Vögel) wurden den 25 Ötztaler Schulen angeboten. Auf Anfrage werden auch gemeinsam mit Lehrern/Schülern Projekte entwickelt. So wurde zb 2014 erstmals in bezirksübergreifender Zusammenarbeit zwischen Regio Imst, den Naturparken Kaunergrat und Ötztal das Modul Energie in der Natur angeboten. In den Jahren 2013+14 nahmen an 53 Terminen 1.046 Schüler aus Ötztaler Klassen am NATUR- PARK-Schulprogramm teil. Die Aktivitäten der Naturparkschule Längenfeld sind bei dieser Zahl nicht miteingerechnet. Vom 05. 06. Juli 2013 wurde das Projekt Essbare Landschaft in Niederthai durchgeführt. 22 Kinder der HS Längenfeld erlebten gemeinsam mit Biologin Barbara Depisch und Kräuterpädagogin Andrea Holzknecht vielseitige Tage am Bichl. Das Kennenlernen von Wiesenpflanzen und ihren Bewohner, die Bewirtschaftungsarten von Wiesen früher und heute, Kräuter erkennen, sammeln und verarbeiten sowie Brot backen standen auf der reichhaltigen Programmagenda. Abgerundet wurde das informative Projekt durch den Besuch eines Niederthaier Bauernhofs. Dort wurde über Milchwirtschaft diskutiert und Butter getrieben. Die Kinder und die begleitenden Fachlehrer der HS Längenfeld Resi Kuen und Armin Gstrein zeigten sich von dieser Aktion begeistert und hoben den außerordentlichen Lerneffekt für die Schüler hervor. Bild 33 Gemeinsames Walderlebnis mit Vladi. Die vereinsinterne Abwicklung des Schulprogramms obliegt der Naturpark-Mitarbeiterin Patrizia Plattner. Durch ihr intensives Engagement funktionierte die organisatorische Abwicklung der Schulveranstaltungen perfekt. Im Wesentlichen werden die Veranstaltungen des Schulprogramms durch das Team Umweltbildung abgewickelt. Es umfasst einen Personalpool von sechs Personen, die von der Qualifikation ausgebildete Naturführer sind und jährlich Fortbildungsveranstaltungen besuchen. Fallweise werden bei einem Modul auch Fachexperten hinzugezogen. NATURPARK ÖTZTAL - 20/44 - Leistungsbericht 2013/2014

1.3.4. NMS LÄNGENFELD WIRD NATURPARK SCHULE Naturpark-Schulen arbeiten eng mit dem Naturpark zusammen. Sie müssen 15 Kriterien erfüllen, um diese begehrte Auszeichnung zu erhalten. So sind Leitbild und Lehrplan der Schule im Vorfeld eng mit den Zielen des Naturparks abzustimmen. Eine Infoecke zum Naturpark ist in der Schule einzurichten und der Lehrkörper muss fächerübergreifend Naturparkinhalte vermitteln. Ein besonderer Höhepunkt im Verlaufe des Schuljahrs 2013/14 war die Ernennung der Neuen Mittelschule Längenfeld zur ersten Ötztaler Naturparkschule, zugleich auch erste im Bezirk Imst. Im Rahmen eines von den Schülern gestalteten Festaktes wurde die Urkunde am 6. März 2014 im Beisein von LH-Stv. in Ingrid Felipe an die Direktorin Michaela Brenn-Kronbichler überreicht. Die Urkunde ist Auszeichnung und Symbol für die seit Jahren bestehende Verbindung zwischen der NMS Längenfeld und dem Naturpark. Bis Ende 2014 wurden 144 SchülerInnen der NMS Längenfeld im Rahmen eines fächerübergreifenden Unterrichtes erreicht. Dabei standen indoor-themen wie die Naturpark-Vorstellung als auch outdoor-aktionen wie Spurensuche im Schnee od. Erlebnis Piburger See am Programm. Bild 34 Becherrapp bei der Urkundenverleihung. Schon seit Mitte 2013 strebte die NMS Längenfeld nach dieser profilgebenden Auszeichnung. Im Rahmen mehrere Treffen wurden gemeinsam mit der Direktorin und engagierten Lehrern die Lernziele erarbeitet. Auch die formalen Beschlüsse im Schulforum, Naturpark-Vorstand und der Gemeinde Längenfeld wurden im Lauf des Herbstes 2013 unter Dach und Fach gebracht. Die Naturparkecke befindet sich im Eingangsbereich der Naturpark-Schule Längenfeld. Die 5 Säulen des Naturparks Naturschutz, Erholung, Bildung, Forschung und Regionalentwicklung sind symbolisch durch Säulen aus verschiedenen Holzarten (Birke, Zirbe, Fichte, Kiefer, Lärche) dargestellt. An der Gestaltung der Naturparkecke wird gemeinsam entwickelt und gefeilt. Am 05. Mai und 30. Oktober 2014 wurden für das Lehrerkollegium der Naturpark-Schule Längenfeld spezifische Fortbildungen angeboten. Eine Liste mit didaktischen Mitteln, die zum Verleih geeignet sind, wurde 2014 erstellt. Das Spektrum der Materialien umfasst speziell ausgearbeitete Ötztal-spezifische Spiele, ein Naturquiz, diverse Puzzle, Präparate, Plakate sowie einschlägige Bücher und Hör -CD s. Insgesamt können 24 verschiedene didaktische Mittel zum Verleih angeboten werden. Bild 35 Urkundenverleihung an die Direktorin der Naturparkschule NMS Längenfeld Michaela Brenn-Kronbichler. Mit der Volksschule Längenfeld laufen derzeit Gespräche um nach den Vorgaben der Naturpark- Volksschule in absehbarer Zeit eine diesbezügliche Zertifizierung vornehmen zu können. NATURPARK ÖTZTAL - 21/44 - Leistungsbericht 2013/2014

1.3.5. DIDAKTISCHE MITTEL, NATUR IM FOKUS Naturpädagogische Materialien sind bei einer Schulführung, geführten Wanderung mit Erwachsenen oder auch bei öffentlichen Präsentationen (zb Präsentationszelt) sehr hilfreich. Damit können bestimmte Aspekte der Natur besser erfasst bzw. einfach und kompakt dargestellt werden. So wurden ua Käscher-Netze für Schmetterlinge, Puzzlemotive, Tier-Präparate (Steinmarderfell, Wildtierfüße), einschlägige (Hör-)Bücher, ein Brennstempel mit Schafsymbol sowie outdoorfähige Planen mit Abbildungen von Boden- und Wassertieren angeschafft. Bild 36 Geologische Phänomene werden in den Infomappen erklärt der Tschirgant Bergsturz. Ein Naturpark-Quiz wurde konzipiert. Mit einem 50x50 cm großen, sechsfarbigem Schaumstoff- Würfel wird ein Fragenkomplex (zb Naturpark, Pflanzen, Tiere, Archäologie, etc.) über eine Farbe gewürfelt. Bei richtiger Antwort darf der Teilnehmer in die Schatzkiste greifen. Ein Naturpark-Memory aus Zirbenholz mit 27 ausgewählten Tier- und Pflanzenarten wurde für Personen zwischen 4 und 99 Jahren entwickelt. Naturpark-Wanderführer erhielten Infofotomappen zur Geologie des Ötztals und zu besonderen Tier-, Pflanzenarten und Lebensgemeinschaften im NATURPARK ÖTZTAL. Eine Tierspurenbox mit Losungen von Tieren wurde konzipiert. Im Rahmen von geführten Naturpark-Wanderungen können diese Materialien leicht transportiert und als Anschauungsmaterial präsentiert werden. Alle Materialien werden am Ende/Beginn der Saison auf Fehler bzw. Schaden geprüft und gewartet sowie in der Naturpark Geschäftsstelle sorgfältig aufbewahrt. Natur im Fokus porträtiert in kompakter Form naturkundliche wertvolle Pflanzen, Tiere, Lebensräume, aber auch Allerweltsarten, die im Naturpark vorkommen. Die ausgewählten Pflanzen und Tiere werden auf je einer A4-Seite im Naturparklayout mit attraktiven Habitusfotos und besonderen Kennzeichen dargestellt. Kurztexte zur Verbreitung (im Ötztal), besondere Merkmale und Gefährdungsgrad ergänzen die bildliche Information. Diese Porträts stehen als gratis Download sowohl für Multiplikatoren (Lehrer, Naturpark-Wanderführer) als auch für Schüler und Interessierte zur Verfügung. Insgesamt wurden 30 Porträts verfasst. Bild 37 Der Grasfrosch geschützte Art im NATURPARK ÖTZTAL. NATURPARK ÖTZTAL - 22/44 - Leistungsbericht 2013/2014

1.3.6. Digitaler NATURPARK WANDERFÜHRER Ausleihbare GPS-Geräte, die den Nutzer entlang bestimmter Wanderrouten führen und an sog. POIs (Points of interest) naturkundliche Informationen übermitteln, umfaßt die Grundidee des digitalen Naturpark-Wanderführers. Zudem beinhalten die GPS Geräte auch ein Pflanzenlexikon mit ausgewählten Blütenpflanzen und Vogelgeräusche zur Wiedererkennung im Gelände. Zielpublikum dieser Idee sind technisch Interessierte, auch teils Jugendliche, die über diesen Weg an die Natur herangeführt werden. Im Jahr 2013 wurden durch den Ötztal Tourismus 10 GPS-Geräte der Fa. GARMIN angekauft. Unter Mithilfe der Alpinen Forschungsstelle wurden relevante Daten (POIs, Fotos, Texte) für fünf Routen rund um Obergurgl erhoben und Texte ausformuliert. Diese Grunddaten wurden an GARMIN weitergeleitet und anschließend in die GPS-Geräte eingespielt. Im Sommer 2013 investierte der Naturpark sehr viel Zeit in die Umsetzung dieser Idee. Insbesondere die technisch interessierte Naturpark- Praktikantin DI Jasmin Rouhani beteiligte sich intensiv an der praktischen Umsetzung. Leider entsprach das Ergebnis trotz eindringlicher Bemühungen von allen Beteiligten nicht den gesteckten Erwartungen. Die GPS-Geräte sind in ihrer Programmierung einfach zu wenig flexibel, als dass sie wirklich in gewünschter Art und Weise verwendet werden können. Aus diesem Grund wird derzeit neben der Erstellung einer App, primär die Erstellung einer mobilen Website für GPS-Smartphones überlegt. Das Projekt digitaler Naturpark-Wanderführer wurde von der Fa. Garmin, dem Ötztal Tourismus Obergurgl und der Alpinen Forschungsstelle maßgeblich unterstützt. Bild 38 Mit dem GPS Gerät unterwegs im NATURPARK ÖTZTAL. NATURPARK ÖTZTAL - 23/44 - Leistungsbericht 2013/2014

1.4. Ziel FORSCHUNG 1.4.1. ALPINE FORSCHUNGSSTELLE OBERGURGL (AFO) UND NATURPARK ÖTZTAL Die Universität Innsbruck beitreibt mit der Alpinen Forschungsstelle Obergurgl (AFO) eine wissenschaftliche Außenstelle, die im Universitätszentrum Obergurgl beheimatet ist. Der NATUR- PARK ÖTZTAL pflegt gute Kontakte zu den AFO- Verantwortlichen und versucht Synergien und eine konkrete Zusammenarbeit im Sinne des Forschungskonzeptes Zukunft Forschung Ötztal 2020 zu entwickeln. Beispielsweise wurde im Jahr 2013 im Rahmen des digitalen Naturführers Obergurgl zusammengearbeitet. Eine aktuelle Idee betrifft die Entwicklung wissenschaftlicher Lehrpfade im Gurgler Tal in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum. Bild 39 Naturparkmitarbeiter Roland Mayer beim Pflanzenbestimmen in Obergurgl. Im Bereich Forschung erweist sich Botaniker Roland Mayer als wertvoller Mitarbeiter für den NATURPARK ÖTZTAL. Trotz seiner vergleichsweise geringen Wochenarbeitszeit konnten in den vergangenen beiden Jahren einige Aktionen gesetzt werden. So wurden die Naturschutzziele für alle Schutzgebiete im Tal entwickelt, Monitoring ausgewählter Pflanzen durchgeführt, Citizen-Science Angebote entwickelt sowie wertvolle Archivierungsarbeiten (Literaturdiversitätsdatenbank) geleistet. und Bio- Ein Artenschutzprojekt (siehe Pkt. 1.1.2) für ausgewählte geschützte Tier- und Pflanzenarten wurde formuliert und 2014 bei der Abteilung Umweltschutz des Landes Tirol eingereicht. 1.4.2. BIODIVERSITÄTSDATENBANK Bereits seit mehreren Jahren wird kontinuierlich am Aufbau einer Biodiversitätsdatenbank für das Ötztal gearbeitet. Sukzessive werden Artenlisten aus bestehender Literatur ausgewertet. Neben Roland Mayer als wissenschaftlicher Mitarbeiter im NATURPARK ÖTZTAL werden auch Praktikanten auf Spezialgruppen angesetzt. Publikationen, bei Anfragen auf diese wertvolle Ressource zurückgegriffen werden. In der Datenbank werden zu jeder Art das Vorkommen auf Gemeindeebene, Schutzstatus, Gefährdungsgrad und Literaturhinweise verzeichnet. Teilweise werden Lebensraumbeschreibungen angehängt. Derzeit sind 4.739 Arten aus dem Ötztal erfasst. Ziel ist es ein umfassendes Bild über die Verbreitung der Arten im Ötztal zu bekommen. Zudem kann bei der Erstellung von Bild 40 Eine von 4.739 Arten aus dem Ötztal ein Blutströpfchen (Zygaenidae) auf Habichtskraut. NATURPARK ÖTZTAL - 24/44 - Leistungsbericht 2013/2014

1.4.3. DOKUMENTATION/ARCHIVIERUNG: LITERATUR-, FOTOARCHIV Der NATURPARK ÖTZTAL verfügt mittlerweile über eine umfangreiche Bibliografie mit über 2.600 Zitaten. Diese Bibliografie wird jährlich überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht. Bild 41 Immer wieder im NATURPARK ÖTZTAL zu finden der Bergmolch (Triturus alpestris) Als Bibliografie NATURPARK ÖTZTAL wird sie auf der Naturpark-Website veröffentlicht und spiegelt eindrucksvoll die verfügbaren Kenntnisse über das Gebiet wieder. Aktuelle naturkundliche Literatur mit Ötztal-Bezug (Bücher, Diplomarbeiten, Separata) werden zusammengetragen und angekauft. Diese mittlerweile recht umfangreiche Bibliothek (120 Bücher, 500 Separata) dient als wertvolle Informationsquelle, zb bei der Erstellung von Grundlagen für die Naturvermittlung. Die Publikationen können eingesehen, nicht ausgeliehen werden. Für Öffentlichkeitsarbeit (zb Website, PP- Präsentationen) werden digitale Fotos von Pflanzen, Tiere, Biotope und Landschaften im Naturpark benötigt. Solche qualitativ hochwertigen Fotos wurden deshalb vom Naturpark angekauft und über das Naturpark-Fotoarchiv verwaltet. 1.5. Ziel REGIONALENTWICKLUNG - DIREKTVERMARKTUNG 1.5.1. SELTENE NUTZTIERRASSEN IM NATURPARK ÖTZTAL ARCHE Austria initiiert gemeinsam mit dem Planungsbüros Lacon und Ötztaler Bauern mit finanzieller Unterstützung der Abteilung Umweltschutz des Landes Tirol bereits 2011 das Projekt Seltene Nutztierrassen im NATURPARK ÖTZTAL. Projektziel war es im Sinne des Naturschutzes die Offenhaltung von zuwachsenden Flächen durch Beweidung mit seltenen Rassen zu untersuchen, die Fotos, Erinnerungen und Geschichten zu den seltenen Rassen im Ötztal zu sammeln und entsprechend Öffentlichkeitsarbeit für die Projektinhalte zu machen. Der NATURPARK ÖTZTAL unterstützte das Projekt durch Netzwerkbildung vor Ort und inhaltliche Inputs im Rahmen von Arbeitstreffen. 2013 wurde das Projekt im Rahmen des Naturpark-Familienfestes vorgestellt. Bei einem Projektabschlusstreffen am 27. November 2014 wurden Ideen für die Entwicklung eines Folgeprojektes geschmiedet. Bild 42 Die blobe Ziege seltene Nutztierrasse im Ötztal. NATURPARK ÖTZTAL - 25/44 - Leistungsbericht 2013/2014

1.5.2. AUGENSCHMAUS UND MUNDWERK Ötztaler Alpen. Anhand von Geschichten von Menschen wird ein Bild zur Veränderung der Esskultur in den letzten 100 Jahren gezeichnet. Das Buchprojekt wurde beim Treffen der Naturpark- Partnerbetriebe vorgestellt um eine etwaige Zusammenarbeit zu forcieren. Zudem unterstützte der NATURPARK ÖTZTAL die Drucklegung des Buches finanziell. Ein Artikel zum Projekt Seltene Nutztierrassen im NATURPARK ÖTZTAL wurde verfasst und in das Buch aufgenommen. Das Buch wird Anfang 2015 erscheinen. Bild 43 Veränderungen in der Esskultur dokumentieren. Das Buchprojekt Augenschmaus und Mundwerk von pro vita alpina basiert auf Grundlagenforschung zum Thema Essenskultur im Raum Die Schaffung einer übergreifenden Plattform zur Direktvermarktung im Ötztal mit engagierten Personen aus dem Kreis der Produzenten (Bauern) und Konsumenten (Gastronomie/ Hotellerie-Partnerbetriebe) steht nach wie vor auf der Naturpark-Agenda. 1.5.3. REGIONALMANAGEMENT IMST - AG LEADER 2014-2020 Das Regionalmanagement Imst betreut seit 2007 die Umsetzung der lokalen LEADER-Entwicklungsstrategie des Bezirks Imst. Im Hinblick auf die neue Förderperiode 2014-2020 wurden in einem moderierten Entwicklungsprozess mögliche Projekte/Ideen für die Zukunft entwickelt. Der NA- TURPARK ÖTZTAL beteiligte sich an mehreren Arbeitstreffen zum Thema Natur. Derzeit wird an einem Projekt zum Thema Schafe, als auch an einem Bildungsprojekt zum Thema Klimaschutz gearbeitet. Seit 14. Oktober 2014 ist der NATUR- PARK ÖTZTAL zahlendes Mitglied im Regioverein Regionalmanagement Imst. Bild 44 Offenhalten von Almflächen durch Beweidung mit Schafen kann es funktionieren. NATURPARK ÖTZTAL - 26/44 - Leistungsbericht 2013/2014