Beitrag zur Kenntnis der Gattung Setenis (Col, Heterom.).

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Transkript:

Beitrag zur Kenntnis der Gattung Setenis (Col, Heterom.). Yon Haas Gcbieu (Hamburg). (Mit Taf. 1 und 7 Textfig.) Die Gattung Setenis ist nur im indo-malayischen Gebiet und auf dem Papuanischen Archipel verbreitet. S. brevicornis Westw. soll in Guinea vorkommen. Mir ist die Art unbekannt. Nur 8. sulcator KL lebt auf Madagaskar. Das Verbreitungsgebiet ist also ziemlich geschlossen, denn das Vorkommen einer Art auf Madagaskar hat nichts Befremdliches, hat doch Ostmadagaskar viele indo-malayische Formen. Die Gattung enthält nur große oder sehr große Formen, die sämtlich, bis auf flavoarcuata Fairm. (die mir unbekannt ist und wahrscheinlich nicht zur Gattung gehört), schwarz oder schwarzbraun sind. Viele Arten sind ungemein häufig und in allen Sammlungen vertreten; es kann also nicht wundernehmen, daß schon die alten Autoren Arten der Gattung beschrieben haben. Fabricius, Knoch, Wiedemann, Boisduval, besonders aber Fairmaire und Motschulsky haben zahlreiche Arten benannt. Da abe>r fast alle Autoren sehr dürftige Beschreibungen gelben und auf. die charakteristischen Merkmale der <Jc? keine Rücksicht nehmen, so herrscht über viele Arten große Unklarheit. Das Hauptmerkmal, das die Gattung in zwei scharfe Gruppen trennt, nämlich das Vorhandensein oder Fehlen der scharfen Analfurche, wird von keinem Autor, auch nicht von Blair erwähnt. Die Gattung bedarf sehr der Revision, welche, wenn man über die alten Arten im klaren ist, wenig Schwierigkeiten bieten dürfte, denn es finden sich zahlreiche ausgezeichnete Merkmale, besonders beim ij. 'Als eine Vorbereitung zu einer Monographie möge die folgende Arbeit betrachtet werden, in der ich eine Anzahl Setenis-Axten. meiner Sammlung neu beschreibe, und um wenigstens über diese Klarheit zu bringen, sie in eine dichotomische Tabelle bringe. Übersicht über die nachstehend beschriebenen Arten der Gattung Setenis: 1. Analsegment scharf und vollständig gerandet 2 Analsegment ungerandet oder die Randung in der Mitte, unterbrochen, dann die Mandibeln ungefurcht........6 Entomol. Mitteilungen VII. 9

122 G-eMen, Beitrag zur Kenntnis der Gattung Setenis. 2. Die Äugenfalten sind hoch erhaben, die vorletzten Fülllerglieder doppelt so breit wie lang, die Mittelbrust hat eine schräg nach hinten gerichtete starke Tuberkel, die Mittelschienen des $ sind dick und stark gekrümmt 1. plicifrons Die Augenfalten sind sehr flach, nicht kammartig erhaben, die vorletzten Pühlerglieder sind höchstens etwas breiter als lang, Mittelbrust ohne Tuberkel, die Mittel schienen des S höchstens schwach gekrümmt, dünn 3 3. Flügeldecken tief gefurcht, die Mittelbrust fällt nach vorn gerundet steil ab, oft nur niedrig 4 Flügeldecken mit äußerst feinen Punktlinien, die zur Spitze erloschen sind, Zwischenräume ganz flach, Mittelbrust ganz wagerecht 2. heros 4. Stirn mit eingeschnittener Glypealnaht, Hinterbrust nackt.. 5 Stirn mit leicht angedeuteter Clypeallinie, Hinterbrust dicht behaart.. 3. javaniccc«5. Körper parallel und ganz flach, Halsschild' mit tiefer Mittelfurche, Epistom leicht ausgerandet, Vorderschienen des <J innen ohne Winkel 4. depresscc Körper nach hinten erweitert, Halsschild nur mit leicht angedeuteter Mittellinie, Epistom stark ausgerandet, Vorderseltenen des 3 innen mit doppelter, leicht winkliger Erweiterung 5. biangulata- 6. Die Mittelbrust ist breit U-förmig, scharfkantig ausgeschnitten, die Ecken treten scharf vor, das Prosternum. ist dick, dio Vorderschienen der <J(J sind innen der ganzen Länge nach dicht behaart. Sehr breite Art mit grübchenartigen Punktreihen 18. politee- Die Mittelbrust ist wagerecht oder leicht gerundet eingedrückt, Prosternum mehr oder minder flach, gestrecktere Art.n, meist mit gefurchten Flügeldecken 7 7. Körper, besonders die Seiten der Decken und des Halsschildes abstehend, kurz wollig behaart, die Seitenrandkante des Pronotums ist untergebogen und von oben nicht sichtbar, <S mit starkem Zahn an den Vorderschienen ' Körper nackt oder höchstens mit staubartiger, kaum sichtbarer, anliegender Behaarung, die Seitenrandkanten des Pronotums von oben sichtbar 7. sduloses S 8. Das Prosternum am Ende ausgeschnitten, der Ausschnitt liegt auf dem Kiel der ganz wagerechten Mittelbrust, die Vorderschenkel des c? unten dicht behaart 8. subfoveata

Entomol. Mitteilungen VII, 1918, Nr. 7/9. 123 Das Prosternum ist am Ende nicht ausgeschnitten, die Mittelbrust ist deutlich eingedrückt, die Vorderschenkel des $ unten nackt ü 9. Halsschild so breit wie die parallelen Flügeldecken, vorn ausgeschnitten und vollständig gerandet, Hinterschienen des $ vor dem Ende mit tiefem Ausschnitt, die Mittelschenkel in diesem Geschlecht mit Haarbesatz '. 6. pedestru Halsschild viel schmäler als dio nach hinten oft erweiterten Flügeldecken, vorn in der Mitte ungerandet und meist gerade abgestutzt, Hinterschienen beim d 1 ohne Ausschnitt, Mittelschenkel unten unbehaart..10 10. Die Mandibeln am Ende imgefurcht und breit abgestutzt, Vorderkopf sehr lang, querüber stark gewölbt, Körper fast zylindrisch, eine Analfurche ist jederseits der Spitze vorhanden 9. mandibularis Die Mandibeln am Ende gefurcht und zugespitzt, Vorderkopf kurz, querüber flach, Analsegment meist ganz ungerandet 11 11. Der Halsschild ist vorn kräftig ausgeschnitten, sein Seitenrand leicht kronuliert, dio Mittelbrust niedrig, aber scharf eingedrückt, das Analsegment zuweilen mit Spur einer Randlinie 10. producla Der Halsschild ist vorn gerade abgeschnitten, der S.eitenrand glatt, die Mittelbrust fast flach oder leicht gerundet eingedrückt, Analsegment ganz ungerandet ; 12 12. Körper sehr groß, Flügeldecken.stark bauchig, die Vorderschenkel mit doppelter sehr scharfer Unterkante, Hinterbrust ' des <$ vorn wollig behaart 13 Körper kleiner, mehr oder weniger parallel, Vorderschenkel unten rund oder mit stumpfer vorderer und fehlender Hinterkante, Hinterbrust nackt oder kaum behaart 14 13. Das Kinn ist nackt, Glied 3 der langen Fühler ist kaum länger als 4, die Vorderschienen des innen nur ganz am Ende behaart, Rand des Analsegments etwas aufgebogen 11. atnplipennis Das Kinn hat einen dichten Bart, Glied 3 der kürzeren Fühler ist viel länger als 4, Vorderschienen des 3 in der Endhälfte behaart, Rand des Analsegments nicht aufgebogen 12. barbata 14. Flügeldecken bis zur Spitze tief gefurcht, Zwischenräume auch dort stark gewölbt 15 Flügeldecken gereiht punktiert, ihre Interstitien hinten ganz flach... '. 16 9*

124 Gebien, Beitrag zur Kenntnis der Gattung Setenis. 15. Halsschild grob und gedrängt punktiert, seitlich schwach gerundet, die drei ersten Segmente des $ breit eingedrückt 13. pauperula Halsschild fein und weitläufig punktiert, seitlich stark, fast winklig gerundet, die ersten Segmente gewölbt 14. tonkinensis 16. Flügeldecken ziemlich flach, staubartig behaart, nach hinten etwas erweitert, Vorderschienen des c? innen nicht abstehend behaart, Hinterschienen innen gezähnt,- Punkte der Streifen außerordentlich fein, hinten erloschen 15. evanescens Flügeldecken fast zylindrisch, nackt, Vorderschienen der (J(J am Ende abstehend behaart, Hint erschienen ungezähnt, Punkte der Streifen grob, bis zur Spitze deutlich 17 17. Oberseite ganz matt, Halsschild vorn gleichmäßig gewölbt, Vorderschienen des <J in der Endhälfte behaart... 16. opaca Oberseite stark glänzend, Halsschild vorn in der Mitte verflacht, Vorderschienen des <} im Endviertel behaart 17. furva Besehreibung der neuen Arten: 1. Setenis plicifrons nov. spec. Glänzend schwarz, oben nackt, parallelseitig. Der Kopf mit tief eingedrückter Querfurche, die Augenfalten sehr hoch,' fast etwas kammartig, Punktierung äußerst fein, die Furche und ihre Umgebung stark runzlig; die Wangen sind viel breiter als die Augen und treten halbkreisförmig vor, zwischen ihnen und dem Seitenrand findet sich ein deutlicher feiner Ausschnitt, das Epistom ist in sanftem Bogen ausgerandet. Die Fühler sind sehr kurz und haben eine deutlich abgesetzte, 6gliedrige Keule, deren' vorletzte Glieder doppelt so bre t wie lang sind, sie erreichen die Mitte des Halsschildes, Glied 4 und 5 sind kaum so lang wie breit. Der Nacken ist hinter den Augen stark, fast rechtwinklig eingeschnürt. Das Mentum hat einen.ganz dichten und sehr langen Bart, der Unterköpf ist sehr rauh. Der Halsschild ist etwa l^ginal so breit wie lang, die Seiten erscheinen auf den ersten Blick fast parallel, sind aber in der Mitte deutlich eingebuchtet, die Randung ist sehr dick, besonders an der Basis vorn etwas wulstig und fehlt auch nicht in der Mitte, wo sie allerdings

Entomol. Mitteilungen VII, 1918, Nr. 7/9. 125 etwas flacher ist, auch die Seitenrandung ist ungewöhnlich stark, in der ersten Hälfte sogar etwas verbreitert, die Eandlinie selbst ist sehr fein querrunzelig. An. der Basis findet sich jederseits neben den Winkeln eine runde Grube, Die Mittellinie ist der ganzen Länge nach sehr deutlieh, schmal, eben hinter der Mitte sogar eingeschnitten. Die Flügeldecken sind tief gefurcht, die Zwischenräume stark gewölbt bis zur Spitze, äußerst fein jmnktiert. Die Epipleuren sind bis zur Spitze deutlich, dort aber senkrecht. Die Unterseite ist nackt, die Vorderbrust ist vorn grobrunzlig, die Pleuren sind grob punktiert und gerunzelt. Das Prosternum ist zwischen den Hüften sehr breit, jederseits flach gefurcht, das Ende wagerecht. Die Mittelbrust ist sanft eingedrückt und fällt sehr steil ab. Die Mitte des' Oberrandes ist in einen kleinen Zapfen ausgezogen, der schräg nach hinten gerichtet ist, die Hinterbrust ist glatt und hat drei Warzen: eine in der Mitte, in der Höhe des Hinterrandes der Mittelhüften Und je eine jederseits der Mitte, nahe den Hinterhüften. Die drei ersten Abdominalsegmente sind sehr deutlich gerunzelt. Das Analsegment ist sehr tief und scharf gerandet, das 2. und 3. sind seitlich nicht deutlich gerandet. Die Vorderschienen des g sind nackt, nur innen am Ende mit dem gewöhnlichen Haarbüschel versehen. Die Vorderschenkel sind stark gekrümmt, die Schienen sind eben oberhalb der Mitte ganz sanft, verdickt, das Ende wie bei aequatorialis fast rechtwinklig nach innen gebogen; auf der Innenseite dieses umgebogenen Teiles findet sich ein äußerst kurzer, scharfer Kiel, der zum Ende etwas zahnförmig vortritt. Die fast geraden Mittelschenkel haben an der sehr scharfkantigen Unterseite nahe den Hüften einen stumpfen Winkel. Die Mittelschien,en sind nahe der Basis stark gekrümmt, das Ende ist nach innen kräftig verbreitert; die Hinter schienen sind schwach gekrümmt und gegen das Ende innen schwach verbreitert. Die Tarsen sind sehr kurz. Der Forceps ist sehr schmal, einfach zur Spitze verjüngt. Länge 20,5 mm. 1 3 von Singapure in meiner Sammlung. Mit keiner bekannten Art verwandt, durch die Kopfbildung und die sonderbare Form der Mittelschienen sehr ausgezeichnet, auch in der Halsschildbildung von allen anderen Arten weit entfernt. 2. S. heros nov. spec. (Taf. 1, Fig. 1). Sehr groß, breit, mäßig gewölbt, schwarz, an den Seiten matt, die Flügeldecken nach hinten deutlich, erweitert, nacm;. Der Kopf hat eine tief eingeschnittene Querfurche, die fast halbkreisförmig ist und sich nach vorn verflacht, der eingeschnittene Teil

126 G-eMen, Beitrag zur Kenntnis der Gattung Setenis. ist mäßig stark gebogen, die Punktierung bei der Furche ist gi'öber und etwas dichter als am Hinter- und Vorderkopf, wo sie fast erloschen ist. Die Wangen erweitern sich nach vorn, sind also an der Ansatzstelle viel schmäler, an der breitesten Stelle so. breit wie die Augen. Die Fühler überragen die Mitte des Pronotums etwas (um ungefähr ein Glied), die vorletzten Glieder sind nahezu quadratisch, das letzte ist viel länger als breit.. Das Kinn ist flach, nackt, tief und fein punktiert und steigt nach vorn sanft zu einer Doppelerhebung an. : Der Halsschild ist l^mal so breit wie lang, seitlich stark gerundet, zur Basis schwächer, zur Spitze viel stärker verengt,, und zwar von der Mitte an in breitem Bogen, so daß die vemmdeten Vorderecken ganz nach innen gerichtet sind. Die Randung vorn ist in der Mitte breit unterbrochen, die der Basis sehr grob, in der Mitte breiter und dort undeutlicher. Die Mitte wird vorn und hinten durch ein punktförmiges Grübchen gekennzeichnet. Die seitliche Randung ist grob, aber kaum rauh. Die Mittellinie ist durch etwas andere Skulptur, nicht durch eine vertiefte Linie angedeutet; die Punktierung ist fein und wenig dicht, der Grund durch feine Lederrunzlung matt. Die Hintex'ecken sind in der Randlinie scharf rechtwinklig. Das Schildchen ist sehr deutlich punktiert. Die Flügeldecken sind stark gewölbt, nach hinten deutlich etwas erweitert, mit feinen Punktlinien, die nicht vertieft sind, versehen; die Zwischenräume sind vollkommen flach, unpunktiert, äußerst fein lederrunzlig, überdies weitläufig mit feinen, queren Nadelrissen versehen; die Epiplourcn sind zur Spitze geschwunden. Die Unterseite ist nackt, nur beim 3 finden sich an den Seiten der Hinterbrust Spuren von Behaarung, das Prosternum ganz wagerecht, breit, jederseits an den Hüften niedergedrückt, nicht eigentlich gefurcht, das Ende ganz sanft ausgeschnitten, und dieser Ausschnitt (am besten von der Seite gesehen!) liegt auf dem starken, breiten Kiel der unteren Mittelbrust, diese selbst ist sehr flach, in der Mittellinie fast wagerecht. Die Propleuren. sind äußerst fein punktiert und mit einigen Längsrimzelchen versehen.. Die Vorderrandlinie der Vorderbrust ist in der Mitte breit unterbrochen. Hinterbrust und Abdomen, sind beim $ viel stärker gerunzelt als beim <j>, in beiden Geschlechtern ohne. Warzen. Das Abdomen ist sehr fein punktiert, alle Segmente sind seitlich gerandot, die Bandung des 3. und.4. Segments ist nach hinten verkürzt, die das Analsegments ist sehr tief und scharf. Die Vorderschenkel sind deutlich gekrümmt, beim $ unten in der Mitte und weiter zum Ende nicht sehr lang behaart. Die Vorderschienen erscheinen von vorn gesehen beim g gerade, von der Seite gesehen

Entomologische Mitteilungen 1918. Band VII, Tafel 2. fiphlon. Sofenli.

Eutomol. Mitteilungen VII, 1918, Nr. 7/9. 129 zur Spitze stärk gekrümmt, unbehaart und haben unterhalb der Basis eine starke stumpfwinklige Erweiterung. Eine gerundete, schwächere Erweiterung findet sich an den geraden Hinterscbjerien an derselben Ster.e. Länge 29,5 36 min. 4 33 4 9? von Annam: Phuc-Son (XI XII) Fruhstorfer leg. und Tonkin Laos. Eine im männlichen Geschlecht durch die Beinbildung sehr atisgezeichnete Art, deren nächster Verwandter S. laevis Pairm. ist, der aber keine eingegrabene Stirnfurche hat, an dessen Vorderschienen an der Innenseite sich zwei Zähnchen befinden und bei dem das Analsegment imgerandet ist. 3, S. javanica nov. spec. (Taf. 1, Kg. 2). Groß, schlank, fast parallelseitig, mattschwarz, oben nackt, Unterseite behaart. Der Kopf hat deut iche, gerade, mäßig höhe Augenfalten, die Stirn zwischen ihnen ist flach, die Stirnfurchen sind schwach angedeutet, nur seitlich etwas deutlicher. Die Stirn, mehr nach vorn, ist tief und kräftig, mäßig dicht punktiert, das Epistom ist sehr fein punktiert, sein. Vorderrand sanft ausgeschnitten. Die Wangen sind etwas schmäler als d'e Augen, der Nacken gerundet verengt. Zwischen Wangen und Epistom befindet sich kein Einschnitt, nur eine sehr undeutliche Einbuchtung. Die Fühler sind schlank und überragen die Mitte des Halsschildes, sie sind gegen das Ende allmählich verdickt, haben aber keine Keule; die vorletzten Glieder sind etwas breiter als lang, fast quadratisch. Das Kinn ist nach vorn zweihöckerig und hat einen lockeren, kurzen Bart. Der Halsschild ist l%mal so breit wie lang, die Seiten sind stark gerundet, dort ist die Randung ganz herunter gedrückt. Die Mitte ist der ganzen Länge nach kräftig gefurcht, die Basis stark doppelbuchtig; bei einem Exemplar findet sich in der dicken Bandlinie in der Mitte eine äußerst kurze, nach vorn gehende, spitze Falte. Die Basalrandung ist sehr tief, in der Mitte breiter als zur Seite, die Randlinie der Spitze ist in der Mitte breit unterbrochen; die Hinterecken sind etwas spitzwinklig, die Vorderecken heruntergebogen und scharf stumpfeckig, die Oberfläche ist weitläufig, regelmäßig, fein, aber sehr deutlich punktiert. Die Flügeldecken sind tief punktiert-gestreift, die Zwischenräume bis zur Spitze kräftig gewölbt, äußerst fein punktiert. Die Epipleuren sind bis zur Spitze deutlich, aber dort sehr schmal. Das Prosternum ist kaum sichtbar behaart, fast wagerecht, zwischen den Hüften breit, dort doppelt gefurcht, das Ende breit verrundet,

130 Entomol. Mitteilungen VII, 1918, Nr. 7/9. die Plenren äußerst fein punktiert und nicht gerunzelt. Die Mittelbrust ist mäßig hoch, oben mit winziger Warze versehen und davor mit zwei ebenso weit auseinander stehenden feineren Warzen. Das Abdomen ist sehr deutlich punktiert, das Analsegment sehr scharf und vollstandig gerandet, auch die seitliche Randung des 2. und 3. Segments ist sehr deutlich. Die Vordersehenkel sind schwach gekrümmt, ohne Auszeichnung, die Vorderschienen des <$ sind dünn, lang, innen nicht erweitert, unbehaart, das Ende stark nach innen gekrümmt, dort fein behaart; von der Seite gesehen erscheinen die Schienen fast gerade und haben keinen Ausschnitt. Die Mittel- und Hinterschienen sind gerade, am Ende innen fein behaart, und die Hinterschienen sind auf der Vorderseite mit feinem Längskiel versehen, die Tarsen sind schlank. Länge 23 25,5 mm. 2 [ $ von Java: Borangroeng und Gebirge bei Batavia. Die Art hat flüchtige Ähnlichkeit mit S. impressa, hat aber ganz andere Beinbildung und ist viel größer. Die Furche des Halsschildes ist schmal und viel feiner. (Fortsetzung folgt.) Beiträge zur Coleopterenfauna der Mark Brandenburg VII. Von Dr. 3. Nereslicimer und H. Wagner (Berlin). Obwohl sich die Verkehrsverhältnisse wie auch die Verpflegungsmöglichkeiten immer schwieriger gestalten, haben wir doch mit Beginn der neuen Sammelsaison die Exkursionen zur coleopterologischen Erforschung der Mark sofort wieder aufgenommen und besonders auch bisher wenig oder fast gar nicht coleopterologisch explorierte und auch geologisch oder floristisch interessantere Gegenden aufgesucht; so das pontische Gebiet um Mittenwalde (Groß-Machnower Weinberg), die Kalkgebiete um Rüdersdorf (der Triasformation angehörig) und die Gipsgruben bei Sperenberg (Zechsteinformation), von welchen die eine einen ziemlich stark salzhaltigen kle'nen See birgt. Diese Exkursionen waren auoh stets von gutem Wetter begünstigt von besonderen Erfolgen begleitet. Bei nur teilweiser, genauerer Durchsicht des gesammelten Materials konnten wir bereits über 1 Dutzend für die Mark neuer Arten feststellen, worüber wir im folgenden eingehender berichten. Eine Registrierung der vielen übrigen guten und seltenen Arten, von welchen bisher sicher nur wenige mätkische Fundorte bekannt geworden sind, soll einer späteren Zeit vorbehalten bleiben.