Volkstrauertag, 13. November 2011 Predigttext: Lukas 16, 1-8

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Transkript:

Volkstrauertag, 13. November 2011 Predigttext: Lukas 16, 1-8 Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi. (2. Kor 5, 10a) Texte: Psalm 143 EG 755; Epistel Römer 8, 18 23; Evangelium: Matth. 25, 31 46; PT Lukas 16, 1-8 Lieder: 1. EG 152 Wir warten dein, o Gottes Sohn 2. EG 149, 1 3 Es ist gewisslich an der Zeit 3. EG 145, 4 5 Du solltest bringen gute Frucht 4. EG 394, 1 4 Gott rufet noch 5. EG 251, 5 + 6 6. EG 147, 2 Zion hört die Wächter singen Begrüssung: Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker. Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren. Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde. Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten. Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren. Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind. Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten. Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt. Gebet: Versöhnender Gott, in Jesus Christus hast du Frieden gestiftet. Wir sehnen uns nach diesem Frieden, nach Gerechtigkeit und versöhnender Gemeinschaft. Schenke uns deinen guten Geist, damit wir selbst zu Boten des Friedens werden können. Darum bitten wir durch Jesus Christus. Amen. Liebe Brüder und Schwestern in Christus, liebe Gemeinde, in Magdeburg tagte in der vergangenen Woche die 126 Obersten unter den Evangelischen. In deren Abschluss-Kundgebung kommt ein Zitat vor, das ich mir gleich gemerkt habe. "Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale, nicht als Kanal, der fast gleichzeitig empfängt und

Seite 2 von 5 weitergibt, während jene wartet, bis sie gefüllt ist. Auf diese Weise gibt sie das, was bei ihr überfließt, ohne eigenen Schaden weiter Ich verstehe das so: Die Kirchenleute auf den höheren Rängen haben erfreulicherweise gemerkt, dass es nicht besonders hilfreich ist, zu jeder Gelegenheit die Alarmsirene aufheulen zu lassen, weil die Menschen sich dann die Ohren zuhalten oder einfach weghören. Es ist ja wahr: Immer wenn Kirche sich meldet, ist es dramatisch, anklagend, alarmistisch. Nie dankbar, nie fröhlich, selten ermunternd. Bernhard von Clairvaux, von dem das Zitat stammt, schlägt Christenmenschen ein anderes Tempo vor: Schale sein, nicht Kanal, die Aufregungsgesellschaft nicht verstärken, sondern ruhig Blut bewahren, Gelassenheit üben, Gottvertrauen wachsen lassen. Der Begründer des Zisterzienser-Ordens ist allerdings auch eine Zielscheibe für Empörte schliesslich war er erste, der zum Kreuzzug gegen die Ungläubigen aufrief. Eigentlich unfassbar bei einem Geist seines Formates. Und doch: Ist deshalb alles, was er sonst gesagt und getan hat, auch automatisch falsch? Die Pharisäer aller Couleur nicken natürlich sofort heftig mit dem Kopf: Wer einen Fehler gemacht hat, ist erledigt. Der bekommt nie wieder eine Chance. Die Verwandlung vom Saulus zu Paulus kommt nur noch in Weihnachtsmärchen vor, die als Kitschfilme zum Fest abgespult werden. Ansonsten gilt die Regel: Pardon wird nicht gegeben. Weder für Frau Käßmann, noch für Bushido, noch für Baron zu Guttenberg. Eine zweite Chance? Leider derzeit nicht im Angebot der Moralisten. Nur diese Wahrheit: Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht. Diesem erbarmungslosen Wahnsinn hat Jesus den Rücken zugedreht und er lädt dazu ein, diesem Dreh zu folgen. Dazu wirbt er mit dieser Geschichte: folgt Lukas 16, 1-9 Der springende Punkt ist klar: Da hat einer Mist gebaut und er weiss: Jetzt muss ihm etwas einfallen, damit er den Kopf vom Hackeklotz bekommt. Auf ein Wunder zu warten wäre ziemlich dämlich, das weiss er - also fabriziert er sich selbst das Wunder. Dabei tut er aus üblen Motiven Gutes. Reine Motive gibt es ohnehin erst im Himmel aber hier stiftet einer Soziales aus asozialen Motiven Segen für andere. Jesus liebt solche Purzelbäume. Spiesser empören sich darüber bis heute gern. Oscar Wilde hat das so analysiert: Das billigste Vergnügen ist die sittliche Entrüstung. Der Reihe nach: Natürlich ist es naheliegend, empört zu sein über den Verwalter und über Jesus, der diesen Verwalter auch noch als Vorbild hinstellt. Gutes kommt doch nur aus Gutem, oder? Die Gesinnung zählt! Oder kann man nicht aus sogenannten edlen Motiven auch Furchtbares bewirken? Auf das Ergebnis kommt es an nicht auf die Motive, erzählt uns Jesus. Mir fällt dazu die Geschichte von Oskar Schindler ein, dem Retter von 1200 Jüdinnen und Juden. Ein Hallodri allererster Sorte, Frauenheld, Spieler, NSDAP-Mitglied, Lebemann, Kriegsgewinnler, Arisierungsprofiteur. Der log, dass sich die Balken bogen, wenn er sich für seine Juden einsetzte, um sie vor der Vernichtung zu retten. Das hat er auch geschafft, deshalb hat er einen Baum in der Allee der Gerechten in Jerusalem. Wer ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt heisst es im Talmud. Oskar Schindler bekam diese Kurve mit. Dadurch ist er zum Vorbild geworden: Schindlers Liste zum Begriff für wahre Menschlichkeit mit vollem Risiko ohne dass ein Mensch wirklich sagen könnte, welche Motive Oskar Schindler eigentlich bewegten. Wusste er es selbst? Einer seiner Biographen schrieb über ihn: Er hatte schlechte Schulzeugnisse und keine Ausbildung. Aber er konnte täuschen und taktieren und andere dazu bringen, Dinge zu tun, die sie eigentlich nicht tun wollten. Ein leichtsinniger Mann mit einem schwierigen Charakter, der es darauf anlegte, mit möglichst wenig Arbeit möglichst viel Geld zu verdienen. Der machte sich Freunde mit dem ungerechten Mammon. Die halfen ihm nach dem Krieg aus diversen Patschen. Noch einmal: diese Geschichte ist eine typische Jesus-Geschichte, weil darin die Hoffnung aufleuchtet, dass Menschen sich ändern können und dadurch Segen stiften. Unsere Aufgabe als Christen ist es, für diese friedensstiftende Wahrheit Propaganda zu machen in aller Seelenruhe. Schliesslich hätte vor 60 Jahren auch kaum ein Mensch daran geglaubt, dass wir Deutschen

Seite 3 von 5 jemals wieder in die Gemeinschaft der zivilisierten Völker zurückkehren könnten. Eine zweite Chance? Was wären wir ohne die, die uns die gewährt haben. Daraus können wir gut und gern lernen. Das schenke Gott uns allen. Amen. Fürbitte: Ewiger Gott, vor dir gedenken wir. Wir blicken zurück, wir halten inne, wir bitten, dass du uns leitest. die in Kriegen ums Leben gekommen sind besonders an die Deutschen und an die, die von Deutschen getötet worden sind. die Opfer von Gewaltherrschaft geworden sind. die ein Terroranschlag aus dem Leben gerissen hat. Wir denken an die Familien der Opfer von Krieg, Gewaltherrschaft und Terror. die gegen Gewalt Widerstand geleistet und dabei ihr Leben gelassen haben.

Seite 4 von 5 Wir denken an die Hoffnungen auf Frieden und Gerechtigkeit, die von Armeestiefeln zertreten und von Gewehrkolben zerschlagen worden sind, Hoffnungen, die wir zu unserer Sache machen können. Wir denken an die, die es schaffen, ihren Feinden die Hand zu reichen, und den Kreislauf der Gewalt durchbrechen. Wir denken an die, die sich weigern, wenn ihnen befohlen wird, andere Menschen zu morden. Wir denken an die, die dem Hass entgegentreten und Brücken der Versöhnung bauen. Wir denken an die, die sich für den Frieden einsetzen auch dort, wo es aussichtslos scheint. Wir denken an die, die Unrecht anprangern und für Recht streiten. Ewiger Gott, prüfe uns und erkenne, wie wir es meinen. Und sieh, ob wir auf bösem Wege sind, und leite uns auf ewigem Wege. (Ps. 139)

Seite 5 von 5 1 Er aber sprach zu seinen Jüngern: Es war ein reicher Mann, der hatte einen Haushalter; der ward von ihm berüchtigt, als hätte er ihm seine Güter umgebracht. 2 Und er forderte ihn und sprach zu ihm: Wie höre ich das von dir? Tu Rechnung von deinem Haushalten; denn du kannst hinfort nicht Haushalter sein! 3 Der Haushalter sprach bei sich selbst: Was soll ich tun? Mein Herr nimmt das Amt von mir; graben kann ich nicht, so schäme ich mich zu betteln. 4 Ich weiß wohl, was ich tun will, wenn ich nun von dem Amt gesetzt werde, daß sie mich in ihre Häuser nehmen. 5 Und er rief zu sich alle Schuldner seines Herrn und sprach zu dem ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? 6 Er sprach: Hundert Tonnen Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Brief, setze dich und schreib flugs fünfzig. 7 Darnach sprach er zu dem andern: Du aber, wie viel bist du schuldig? Er sprach: Hundert Malter Weizen. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Brief und schreib achtzig. 8 Und der HERR lobte den ungerechten Haushalter, dass er klüglich gehandelt hatte; denn die Kinder dieser Welt sind klüger als die Kinder des Lichtes in ihrem Geschlecht. (Epheser 5.8-9) 9 Und ich sage euch auch: Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, auf dass, wenn ihr nun darbet, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten. Pastor Matthias Neumann