Abschlussprüfung für Auszubildende im Ausbildungsberuf Vermessungstechniker / in Prüfungsausschuss für den Ausbildungsberuf Vermessungstechnikerin / Vermessungstechniker Prüfungs-Nr. Prüfungstermin: 13. Mai 2009 Prüfungsfach: Schriftliche Prüfung Fach 1 (Vermessungskunde) Lösungsfrist: 2 Stunden / verbrauchte Zeit Std. Erlaubte Hilfsmittel: Keine Anlagen: Schreibpapier Hinweis: Wegen der Anwendung des Durchschreibeverfahrens sind im Aufgabenblatt keine Eintragungen vorzunehmen! Abschlussprüfung RLP - Schriftliche Prüfung 05/2009 Fach 1 - (Vermessungskunde)Seite 1
Aufgabe 1: Einführung: Die Familie Schneider besteht aus den Eheleuten Anna (58) und Fritz (62), der Tochter Katrin (30) und dem Sohn Benjamin (20). Die Schneiders wohnen in der Hintergasse 7 in Koblenz. (siehe Anlage 1) Das Anwesen besteht aus den Flurstücken 307 (Hausgrundstück) und 308 (Garten) die zusammen ein Grundstück bilden, Eigentümer sind die Eheleute (Eltern). Tochter Katrin will gemeinsam mit ihrem künftigen Ehemann auf Flurstück 308 (Blumenstraße 24) ab Sommer 2009 eine Doppelhaushälfte für 180.000 bauen und im Frühjahr 2010 nach der Hochzeit einziehen. Die Eltern wollen 150 m² von Flurstück 308 zur Nutzung als Hausgarten behalten. Zum Erstaunen der Familie Schneider muss bis zur Fertigstellung des Neubaus viermal Geld für Vermessungsleistungen ausgegeben werden und zwar: 1. Für die Voraussetzung für die Schenkung des Bauplatzes zu schaffen. 2. Die Planungsgrundlagen des Architekten. 3. Die exakte Einhaltung von Grenzabständen und rechten Winkeln beim Bau des Gebäudes. 4. Wegen Verpflichtung nach 18 LGVerm. a) Nennen Sie jeweils für die Vermessungsleistungen 1. bis 4. den Fachausdruck für die Leistungen 4 P typische Vermessungsstellen für diese Leistungen die berufliche Qualifikation der/die jeweilige(n) tätige(n) Messtruppführer vor Ort das Ergebnis/Produkt/Dokument in Papierform der Vermessung 4 P die gesetzliche Grundlage der Kostenberechnung (Name+Abkürzung) 4 P b) Definieren Sie den Begriff Flurstück 3 P c) Definieren Sie den Begriff Grundstück 3 P d) Wie ist das Grundstück der Eltern, das aus 2 Flurstücken besteht, im Grundbuch und Liegenschaftskataster registriert? e) Wie wirkt sich die oben genannte 1. Vermessung auf Grundbuch und Liegenschaftskataster aus? f) Wie wirkt sich das Handeln des Notars anlässlich der Schenkung auf Grundbuch und Liegenschaftskataster aus?
g) Definieren Sie möglichst kurz folgende Begriffe: Teilung 1 P h) Verschmelzung 1 P i) Vereinigung 1 P j) Zerlegung. 1 P Aufgabe 1 insgesamt 3 Aufgabe 2 : Im Februar 2009 hat das Vermessungs- und Katasteramt Ludwigshafen die Umlegung Birkenhorst in der Gemarkung Neuhofen ins Liegenschaftskataster übernommen (Anlage 2). Die Gemeinde Neuhofen hat nun das Vermessungsbüro TOPSURVEY mit der Herstellung eines detaillierten Bestandsplans des ungenutzten ehemaligen Ackergeländes als Grundlage für die Erschließungsplanung beauftragt. a) Was versteht man unter dem Begriff Erschließung eines Baugebiets? 5 P b) Welche Informationen über das Planungsgebiet muss der Bestandslan enthalten? Nennen Sie hierzu fünf Themenbereiche und für jeden Bereich zwei Elemente (darzustellende Objekte). c) Welche Informationen (Werte / Daten) werden für jeden einzelnen Messpunkt mindestens erfasst / erhoben? d) Außer auf Papier soll der Plan noch in digital in den Formaten PDF und DXF abgegeben werden. Erklären Sie kurz den Zweck dieser Formate. 10 P 5 P 3 P e) Welche Vorteile hat das DXF-Format gegenüber dem PDF-Format? 3 P f) Nennen Sie 2 Themenbereiche (Objekte / Anlagen) in dem angrenzenden Bereich des Umlegungsgebiets, welche unbedingt im Bestandsplan exakt und detailliert dargestellt werden müssen. Benennen Sie jeweils dazu ein besonders wichtiges Detail. 4 P Aufgabe 2 insgesamt 30 P Aufgabe 3: Zur Erstellung eines größeren Bestandsplans, wie in Aufgabe 2, kann man sehr effektiv ein GPS- System für die Vermessung einsetzen. Jedoch gibt es auch Nachteile gegenüber dem Einsatz eines Tachymeters. Am deutlichsten treten diese Nachteile bei der Aufnahme von a) nahezu ebenen Wasserrinnen und 3 P b) Gebäudeecken hervor. 5 P Welche Nachteile sind das und zu welchen Fehlern oder unschönen Ergebnissen führen diese?
Aufgabe 4: Die RiLiV enthält Vorschriften betreffend die Abkürzung tap. a. Nennen Sie den eigentlichen Begriff. 1 P b. Wozu dienen taps? c. Wie werden taps bestimmt? d. Wie werden taps vermarkt? 1 P e. Wie werden taps im Liegenschaftskataster gespeichert? 1 P Aufgabe 5: vermischte Fragen zum Vermessungswesen allgemein a. Welches Messgerät / -verfahren arbeitet wozu mit einem Barcode und wo 3 P befindet der sich? b. Bei welchem Messverfahren gibt es einen Rover, aus welchen (Einzel-)Teilen 5 P besteht der Rover? c. Bei welcher Dienststelle (Name und Abkürzung) im amtlichen Vermessungswesen 3 P in RLP gibt es einen Präsidenten?. Nennen Sie auch einen Namen eines der bisherigen Präsidenten. d. Welche Vermessungsstelle wird regelmäßig tätig, wenn für einen Neubau einer 3 P Straße viel Ackerland überbaut werden soll? (Name, Abkürzung und das übergeordnete Ministerium). e. Was ist ein graphisches Feldbuch? Nennen Sie die besonderen Eigenschaften. 5 P f. Was ist eine Teilnehmergemeinschaft und wie heißt ihr(e) gewählte(r) Vertreter(in)? 3 P g. Was ist ein Pylon? (befindet sich im Messfahrzeug) 1 P Aufgabe 5 insgesamt 23 P Es wird bescheinigt, dass der Prüfling die vorstehende Aufgabe in der angegebenen Zeit ohne fremde Hilfe und ohne Benutzung anderer als der erlaubten Hilfsmittel bearbeitet hat. Neustadt a.d.w., den 13.05.2009 Unterschrift des Aufsichtführenden