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an die Hochschule und ihre Studierenden. Er gibt auch inhaltlich eine Linie vor: Um ihr gerecht zu werden, muss sie innovative Studiengänge anbieten.

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Transkript:

[ ] Metropolregion 2013/14 3,90 EUR Nürnberg duales Studium in der region Study & Life Das ist los in der Region Study & Work Das bieten die Unternehmen Interview mit Krimiautorin Friederike Schmöe Komm auf So bewirbst du dich für ein duales Studium! den Trichter Studium und Praxis verknüpfen Ausgabe 2013/14 IHKs der Region

inhalt duales Studium in der region Kultur und Freizeit Top-Themen Quer Herzlich willkommen!... 6 Leben in der Metropolregion Eine Liebe fürs Leben... 12 Interview Friederike Schmöe: Kriminell gut...28 Duales Studium Doppelt gut fahren... 52 Wirtschaft Wir können mehr als Lebkuchen...96 Nürnberg, Fürth, Erlangen Große Namen, coole Nischen... 14 Ansbach, Weißenburg, Gunzenhausen Seenland und Salsakurs... 20 Bamberg, Forchheim Wo Bier flüssiges Brot ist... 24 Neustadt an der Aisch, Kitzingen, Haßfurt Leben und leben lassen... 30 Coburg, Lichtenfels, Kronach Zwischen Festung und Floßfahrt... 32 Bayreuth, Kulmbach Klänge von Weltruf, Idylle vor der Tür...38 Hof, Wunsiedel Warme Töne aus dem kalten Wald... 42 Amberg, Weiden, Tirschenreuth Teuflisch gut und luftig leicht: die Oberpfalz... 44 Neumarkt, Roth Das Gestern schätzen und die Zukunft umarmen... 48 Regiotipps Ab ins kühle Nass!...50 Ob natur, mit Schokolade oder Zuckerguss: Lebkuchen schmecken immer gut! 4 2013/14

inhalt Duales Studium Umfrage Duales Studium in der Metropolregion? Klar!... 60 Studienreportagen Bauingenieurwesen: Bauprojekte leiten lernen... 62 Maschinenbau: Von CAD zu CNC... 64 Betriebswirtschaft: Leidenschaft für den Einkauf geweckt...66 Angewandte Chemie: Pionierin im Förderprogramm... 68 Elektro- und Informationstechnik: Eine gefragte Fachkraft... 70 Betriebswirtschaft: Kataloge gestalten und Zielgruppen erreichen... 72 Wirtschaftswissenschaften: Heute schon an morgen denken... 74 Innovative Textilien: Von Garnen zu Gestricken... 76 Heilpädagogik: Nicht gegen den Fehler, sondern für das Fehlende... 78 Berufsreportagen Anwendungsentwicklerin IT: Schnell Verantwortung übernehmen...80 Firmenkundenberater: Der Beziehungsmanager... 82 Maschinenbauingenieur: Die Kosten im Blick... 84 Schadenbearbeiterin: Nächste Station: Führungsposition...86 Wirtschaftsingenieurin im Projektmanagement: Vom Kostenvoranschlag bis zum Prototypen... 88 IHK und duales Studium ab Seite 94 Wirtschaft Max Bögl Alle Bereiche im Bau...100 Infoteam Zuverlässige und intuitive Bedienung...102 Kapp Gruppe Scharfe Kanten, spitze Ecken...104 Marcapo Vom Verlagshaus zur Werbeagentur...106 Siemens Franken, das Herz eines Global Players...108 Voith Paper Air Systems Luft als Schlüsselelement...110 Sumitomo Aus einem Guss...112 BHS Zehn Schritte vom Papier zur robusten Verpackung...114 Viessmann Kältetechnik Unsichtbarer Glamour gegen Bakterien...116 Norma Fränkisch für Lebensmittel...118 Service Recherche und Information Den passenden Studiengang finden...90 Bewerbung So bewirbst du dich richtig... 91 Übersicht Finanzen, Versicherungen & Co.... 92 Checkliste Bleibe gesucht! Gewusst wie... 93 IHK und duales Studium So unterstützt die IHK... 94 Impressum Herausgeber: Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken Hauptmarkt 25/27 90403 Nürnberg Tel. 0911 1335-335 Industrie- und Handelskammer zu Coburg Schloßplatz 5 96450 Coburg Tel. 09561 7426-0 Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth Bahnhofstraße 25 95444 Bayreuth Tel. 0921 886-0 Verlag: Willmy Consult & Content GmbH Gutenstetter Straße 8d 90449 Nürnberg Tel. 0911 937739-0 Geschäftsführer: Rainer Möller www.willmyccverlag.de Redaktion: Larissa Stempel (verantwortlich), Franziska Baur, Nina Benkert, Susanne Böhm, Andreas Bund, Andreas Dittmann, Julia Grim minger, Alexander Reindl, Heike Reinhold, Falk Steffen Autoren: Gabi Pfeiffer, Katharina Vähning Gestaltung und Layout: Art Direktor: Nero A. Kaiser Stellvertr. Art Direktorin: Viviane Schadde Layout: Christine Biedermann, Julia Bittruf, Claudia Costanza, Katrin Hartisch, Lukas Krüger, Franziska Loos, Manuel Mederer, Guido Naujoks, Monika Orend, Nicole Weber, René Wein berg Anzeigen: Andreas Brehm (Marketing) Tel. 0911 937739-31 E-Mail: a.brehm@willmycc.de Titelfoto: Martin Rehm Druck: hofmann infocom GmbH Emmericher Straße 10 90411 Nürnberg Auflage: 2. Ausgabe; 21.000 Exemplare 2013 Willmy Consult & Content GmbH. Nachdruck auch auszugsweise nicht gestattet. ISSN: 2195-9765 Heftpreis: 3,90 Euro Vertrieb Zeitschriftenhandel: Altonaer Straße 84-90 13581 Berlin Tel. 030 3309617-0 www.onpress.de 2013/14 5

Leben in der metropolregion Foto: André Deco Foto: André Deco Foto: Larissa Stempel Nürnberg, Weinstadl Fürth, Rathaus Erlangen, Universität Bamberg, Schloss Seehof Einführung Eine Liebe fürs Leben Die Metropolregion Nürnberg steht für robuste Herzlichkeit, umwerfende Landschaften und hohe Lebensqualität. Kurzum: lebenswert und liebenswert. Es stimmt! Die Liebe zu dieser Region kommt erst auf den zweiten Blick dafür hält sie umso länger. Was vielleicht daran liegt, dass die Franken und die Oberpfälzer eine raue Schale haben. Drinnen aber steckt ein weicher Kern. Woher das kommt? Aus der Geschichte möglicherweise, in deren Lauf die Landstriche zwischen dem fast schon mediterranen Bamberg und dem kalten Hof, zwischen Ansbach und dem Fränkischen Seenland um Gunzenhausen und Weißenburg von allerlei Volk und etlichen Kriegen zerzaust wurden. Die Römer errichteten hier Kastelle, der Dreißigjährige Krieg machte ganze Städte dem Erdboden gleich und viele Hugenotten fanden hier eine neue Heimat. Dabei war das Leben hart, die Ärwet (fränkisch für Arbeit) ein bestimmendes Moment. Die Bewohner ackerten, im wahrsten Sinne des Wortes, auf den steinigen Äckern im Frankenwald und den Gemüsefeldern im Knoblauchsland im Städte-Dreieck Nürnberg-Fürth-Erlan gen und ab dem 19. Jahrhundert auch in den Fabriken der Region. Maschinen, Textil, Porzellan es gab fast nichts, was hier nicht mit großem Pioniergeist produziert wurde. Das hat die Menschen geformt. Sie sind stolz auf ihr Werk, in der Metropolregion Nürnberg sind nach wie vor Forscher und Erfinder daheim. Und neben großen und traditionsreichen Industriebetrieben, wie etwa Siemens oder MAN, arbeiten zahlreiche mittelständische Unternehmen an innovativen Ideen und Produkten für morgen. Automobilzulieferer, Medizintechnikbetriebe und Maschinenbauspezialisten sind hier angesiedelt. Nicht zuletzt fördern die Hochschulen den Rohstoff Wissen. Festspiele und Bierfeste Ja, dreht sich denn alles um die Arbeit? Nein, wirklich nicht! In Franken und der Oberpfalz wird wenn die Arbeit getan ist gern und ausgiebig gefeiert: Ganz traditionell auf dem Volksfest in Nürnberg, der Michaelis-Kirchweih in Fürth, der Bergkirchweih in Erlangen, dem Forchheimer Annafest, der Bamberger Sandkerwa, dem Kulmbacher Bierfest oder dem Jura- Volksfest in Neumarkt. Oder ganz heutig bei Rock im Park, das alljährlich zigtausende Besucher nach Nürnberg lockt, beim Comicsalon in Erlangen, den Internationalen Hofer Filmtagen oder den Bayreuther Festspielen, zu denen Opernfans pilgern. Das ist aber nur ein Ausschnitt, denn was die pralle Kunstund Kulturlandschaft aus sich hervorzaubert mit ihren vielfältigen Museen, berühmten Theatern und hochklassigen Events, wie etwa der Blauen Nacht in Nürnberg, dem Erlanger Poetenfest oder dem Internationalen Varieté-Festival Bamberg, das lässt sich nicht in ein paar Zeilen pressen. Die Natur ist nie weit Lebenswert aber wird die Metropolregion Nürnberg auch durch ihre Landschaften. Die Natur ist immer nur einen Sprung entfernt, selbst in den Großstädten. Gepflegte Parks und ausgedehnte Auen entlang der Flüsse lassen einen entspannt durchatmen und den Geist zur Ruhe kommen. Und wer mehr davon sucht, findet schon wenige Kilometer außerhalb Wanderparadiese, wie etwa im Fichtelgebirge. Anspruchsvolle Kletterfelsen bietet die Fränkische Schweiz, das größte zusammenhängende Klettergebiet Europas. Darüber hinaus gibt es etliche Radwanderwege zum Beispiel durch das Aischtal, am Main entlang oder durch den Veldensteiner Forst und sogar Bootspartien auf dem Wasser sind möglich. Ob eine Floßfahrt auf dem Main, gemütliches Paddeln auf der Altmühl oder eine spritzige Kajak- Tagestour auf der Wiesent, inklusive Stromschnellen. Und danach? Brotzeit machen oder richtig reinhauen. Nicht nur, dass die Wirtshäuser und Restaurants zwischen Hof und Weißenburg meist lecker und deftig kochen, auch die Preise sind angenehm günstig und es gibt kleinere Orte, an denen der Schweinsbraten mit Kloß und Salat bereits für 5,60 Euro zu haben ist. Nicht zu vergessen leckeres Schäufele (ein Braten aus der flachen Schweineschulter mit Kruste), gebackener Karpfen und Bratwürste! Zu den hiesigen Spezialitäten gehört auf jeden Fall ein Bier oder zwei. Der Gerstensaft ist Schmierstoff der Geselligkeit und in Franken und der Oberpfalz längst zum Kulturgut erhoben. Die Sortenvielfalt ist weltweit einzigartig: Ökobier aus Neumarkt, Bamberger Rauchbier und allein vier Marken aus Kulmbach, wo auch das Bayerische Brauereimuseum seinen Sitz hat. Die Vielzahl kleiner Brauereien in der Fränkischen Schweiz sind da noch gar nicht erwähnt und auch nicht die Zoigl-Braukunst, die vor allem in der Oberpfalz verbreitet ist. Günstige Lebenshaltungskosten Aber nicht, dass jetzt jemand auf die Idee kommt, es ginge hier nur ländlich zu! In allen größeren Städten sind Cocktail-Bars, Clubs und Diskotheken fester Teil des Inventars. Das mitunter gemütliche Leben in der Metropolregion ist dabei nicht nur von südlichem Flair, es ist auch günstig. Die Preise für Lebensmittel und den täglichen Bedarf sowieso, für Kunst- und Kulturgenuss meist auch nur beim Wohnen kommt s drauf an. In den Großstädten ziehen die Mieten aktuell an, auch wenn sie vom Münchener Niveau weit entfernt sind. In Kleinstädten und auf dem Land aber findet sich manches Schnäppchen. Klingt super, oder? Dabei mag keiner prahlen, das liegt dem fränkischen Charakter einfach nicht und ist mit der direkten Art der Oberpfälzer gänzlich unvereinbar. Dabei gäbe es allen Grund dazu! 12 2014/15

Leben in der metropolregion Foto: Larissa Stempel Forchheim, Nürnberger Tor Coburg, Veste Bayreuth, Schloss Fantaisie Amberg, Stadtbrille Coburg Coburg Kronach Hof Hof Haßberge Lichtenfels Kulmbach Wunsiedel i. Fichtelgebirge Kitzingen Neustadt a. d. Aisch - Bad Windsheim Bamberg Erlangen- Höchstadt Fürth Bamberg Erlangen Fürth Forchheim Nürnberg Bayreuth Nürnberger Land Bayreuth Neustadt a. d. Waldnaab Amberg - Sulzbach Amberg Tirschenreuth Weiden i. d. OPf. Ansbach Ansbach Schwabach Roth Neumarkt i. d. OPf. Weißenburg - Gunzenhausen Von Haßfurt bis Neumarkt, von Rothenburg ob der Tauber bis Weiden, von Weißenburg bis Hof reicht die Metropolregion Nürnberg. 2013/14 13

Duales Studium: Umfrage Umfrage Duales Studium in der Metropolregion? Klar! Fast 1.600 junge Leute machen ein duales Studium bei einem Unternehmen in der Metropolregion Nürnberg. Wo? Warum? Wie läuft s? dipolo hat einige von ihnen befragt. Für einen ganz neuen dualen Studiengang hat sich Julia Mester entschieden: Pflege Dual. Die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin absolviert die 25-Jährige seit Oktober 2011 an der Krankenpflegeschule der Klinik Hallerwiese in Nürnberg, ihr Studium hat sie zum Wintersemester 2012/13 am International Dialog College and Research Institute (IDC) in Fürth aufgenommen beides Einrichtungen der Diakonie Neuendettelsau. Der Bachelorabschluss wird von der Fachhochschule Münster vergeben, mit der das IDC kooperiert. In meiner Familie gibt es viele Pflegekräfte; das hat mich früh geprägt. Außerdem wird der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung steigen, wodurch der Bedarf an Pflegeeinrichtungen noch zunehmen wird. Aus diesen Gründen habe ich mich nach dem Abi entschieden, in diesen Bereich zu gehen. Zunächst habe ich in der Pflege gejobbt, um herauszufinden, ob das etwas für mich ist, und mich dann gezielt nach dualen Studiengängen umgesehen. Die Diakonie Neuendettelsau war mir ein Begriff, und so bin ich auch auf das neue Studienangebot Pflege Dual aufmerksam geworden, das mir sofort zugesagt hat. Auf meine Bewerbung an der Krankenpflegeschule der Klinik Hallerwiese hin wurde ich zum Auswahlgespräch eingeladen. Danach hatte ich den Ausbildungs- und den Studienplatz sicher. In der Krankenpflegeschule stiegen wir mit Themen wie Pflegetheorie, Krankheitslehre, Anatomie und Psychologie ein. Die Blöcke an der Schule wechseln sich von Beginn an mit mehrwöchigen Praxiseinsätzen ab. Die meisten davon absolviere ich in der Klinik Hallerwiese, etwa in der Gynäkologie, der Inneren Medizin und der Orthopädischen Chirurgie. Die Abteilungen Geriatrie, Orthopädie und Neurologie lerne ich im Krankenhaus Rummelsberg kennen. Außerdem sind zwei Einsätze bei ambulanten Pflegediensten und ein Einsatz in einem Demenzzentrum vorgesehen. Die einwöchigen Studienphasen finden alle zwei bis drei Monate statt. Im Studium wird die Theorie vertieft und man wird darauf vorbereitet, Erkenntnisse der Pflegewissenschaft ans Krankenbett zu bringen. Wir setzen uns mit den Strukturen in der Pflege auseinander und lernen beispielsweise im Fach Evidenzbasierte Krankenpflege, uns fundiertes Wissen zu beschaffen, um optimale Entscheidungen treffen zu können. Außerdem setzen wir uns mit Themengebieten wie Schmerzmanagement oder Psychologie auseinander. Ich sehe den klaren Vorteil, dass ich gegenüber einer Ausbildung und anschließendem Studium eineinhalb Jahre Zeit spare. Außerdem stehen mir mit einem Bachelorabschluss auch Arbeitsstellen in europäischen Ländern offen, in denen die Pflegeausbildung bereits akademisiert ist. Mein großer Traum ist es, irgendwann mein eigenes Pflegeheim zu eröffnen. 60 2013/14 Studieninfo Studiengang: Pflege Dual Form: ausbildungsintegriert Ausbildungsberuf: Gesundheits- und Krankenpflegerin Berufsfachschule: Krankenpflegeschule und Kinderkrankenpflegeschule Hallerwiese Hochschule: International Dialog College and Research Institute (IDC) am Campus der Wilhelm-Löhe-Hochschule, in Kooperation mit der FH Münster Dauer: 8 Semester Abschlüsse: Bachelor of Science und Gesundheitsund Krankenpflegerin Foto: Larissa Stempel

Duales Studium: Umfrage Verena Liebig (19) ist im ersten Jahr ihres dualen Studiums. Derzeit absolviert sie ihre Ausbildung zur Technischen Systemplanerin bei der PGH Ingenieurgesellschaft für technische Gebäudeausrüstung in Bayreuth. Im Herbst startet parallel ihr Maschinenbaustudium an der Hochschule Hof. Technik hat mich schon immer begeistert, weshalb ich an der Fachoberschule den technischen Zweig gewählt habe. Für meinen weiteren Ausbildungsweg war es mir wichtig, dass ich das, was ich lerne, gleich praktisch umsetzen kann. Darum habe ich mich für ein duales Studium entschieden. Am meisten hat mich die Kombination Maschinenbau und Ausbildung zur Technischen Systemplanerin interessiert. Und ich musste gar nicht weit weg von meiner Heimatstadt Kulmbach suchen: Rund 30 Unternehmen bieten dieses Verbundstudium alleine in Kooperation mit der Hochschule Hof an. Bei vielen davon habe ich mich beworben. Nach Vorstellungsgespräch und Probearbeiten fiel meine Wahl auf PGH. Bei Fragen oder Problemen rund ums duale Studium kann ich mich jederzeit ans Unternehmen wenden. Hier gibt es einen Ansprechpartner, der meine Ausbildung und mein Studium mit koordiniert. Im ersten Jahr bin ich ausschließlich im Unternehmen und an der Berufsschule, wo ich die Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt bekomme, die man als Technische Systemplanerin in der Fachrichtung Versorgungs- und Ausrüstungstechnik braucht. Da PGH in erster Linie auf Klimatechnik im Bereich der Lebensmittelindustrie spezialisiert ist, besteht meine Aufgabe darin, technische Zeichnungen, zum Beispiel von Lüftungsanlagen, gemäß internen sowie externen Vorgaben mittels CAD-Software zu erstellen. Diese Zeichnungen dienen als Grundlage zur Herstellung und Montage der Anlagen. Dabei sind vor allem räumliches Vorstellungsvermögen und Präzision gefragt. Im Oktober beginnt mein Maschinenbaustudium an der Hochschule Hof. Da ich die 60 Kilometer von Kulmbach aus nicht täglich pendeln möchte, werde ich nach Hof ziehen. Zusammen mit drei anderen dualen Studenten bin ich derzeit auf der Suche nach einer WG-geeigneten Wohnung. Ich bin optimistisch, dass ich mir dank Unternehmensstipendium und Kindergeld ein WG-Zimmer und die Lebenshaltungskosten leisten kann. Die Mieten in Hof sind vergleichsweise günstig. Studieninfo Studiengang: Maschinenbau Form: ausbildungsintegriert Ausbildungsberuf: Technische Systemplanerin Unternehmen: PGH Ingenieurgesellschaft für technische Gebäudeausrüstung mbh Hochschule: Hochschule Hof Dauer: 4,5 Jahre Abschlüsse: Bachelor of Engineering und Technische Systemplanerin Andreas Schreck (23) studiert seit Oktober 2012 BWL an der Technischen Hochschule Nürnberg und arbeitet bei der FATH GmbH in Spalt, die Industriekomponenten wie Nutensteine, Stellfüße und Beschläge herstellt. Während der Praxisphasen bin ich im betriebsinternen Controlling im Einsatz, wo ich zum Beispiel die Umsatz- und Absatzzahlen für das vergangene Jahr mit erhoben und ausgewertet habe. Ich habe also geprüft, welche Produkte in welchen Stückzahlen FATH im Ausland verkauft hat, und das sortiert nach Ländern. Außerdem helfe ich gerade mit, ein Business-Intelligence-System einzuführen. Diese Software soll uns helfen, Daten künftig noch systematischer zu sammeln, auszuwerten und darzustellen. Wir sind zu dritt im Controlling und ich darf sehr eigenverantwortlich arbeiten, weil mein Chef weiß, dass ich zuverlässig und genau bin. Das finde ich klasse. Den engen Kontakt zum Betrieb und die praktische Umsetzung des theoretischen Wissens aus dem BWL-Studium sehe ich als klare Vorteile meines dualen Studiums. Darüber hinaus erhalte ich eine monatliche Vergütung, weiß, wo ich meine Bachelorarbeit schreibe, und kann mich jetzt schon in die Aufgaben der Abteilung einarbeiten, in die ich auch übernommen werden soll. Dass ich mich hauptsächlich für die Themen Controlling und Rechnungswesen interessiere, wurde mir während meiner vorangegangenen Ausbildung zum Industriekaufmann klar. Auch im BWL-Studium will ich meine Schwerpunkte in diesen Bereichen setzen. Ich habe mich gezielt auf duale Studienangebote beworben und mich gefreut, dass es bei FATH in Spalt geklappt hat, denn ich komme ganz aus der Nähe. Bislang bin ich sehr zufrieden. Das Betriebsklima ist toll, alle sind per Du und ich unternehme viel mit meinen Kollegen. Beispielsweise gehen wir nach der Arbeit etwas trinken oder baden gleich um die Ecke am Brombachsee. Auf eine Sache freue ich mich besonders: Während des Praxissemesters werde ich von FATH aus ins Ausland gehen: entweder in die Niederlassung nach Shanghai, China, oder nach Orlando, Florida. Studieninfo Studiengang: Betriebswirtschaft Form: praxisintegriert Unternehmen: FATH GmbH Hochschule: Technische Hochschule Nürnberg Dauer: 3,5 Jahre Abschlüsse: Bachelor of Arts 2013/14 61