Ozon im Kopierzimmer Im Rahmen des Fachs SPP wurde an zwei Tagen die Ozonkonzentration im Kopierzimmer des Lehrkörpers am BRG Krems, Ringstraße 33, 3500 Krems, gemessen. Das Kopierzimmer misst 6,3 m x 3,3 m x 3,5 m. Nach Abzug der Volumina der Einrichtungsmöbel beträgt das Raumvolumen ca. 69 m 3. Das Zimmer hat ein südseitiges Fenster, das fast nie geöffnet wird. An der Westseite befindet sich eine Tür der Größe 0,80 m x 2,20 m, die ins Konferenzzimmer führt und meistens offen ist. An der Ostseite führt ein 1,30 m breiter kurzer Gang in die ca. 1m tiefer gelegene Küche. Die Tür zur Küche steht meistens offen. Die Fenster in der Küche werden häufig geöffnet, die Fenster im Konferenzzimmer selten. An beiden Messtagen, Montag, 11.03., und Dienstag, 12.03.2002, war normaler Unterricht. Es herrschte eine Raumtemperatur von ca. 22oC. An beiden Tagen war es windstill, im Kopierzimmer war keine Zugluft spürbar. Im Zimmer befinden sich 2 große Kopierer der Marke Minolta EP2030. Am 11.03. wurden 571 und am 12.03. 552 Kopien erstellt. Der Großteil der Kopiervorgänge entfiel auf die Zeit zwischen 0730 und 1130 Uhr. Als Messgerät wurde ein Ozon-Analysator der Fa. Monitor Labs, Type ML 8810, Messprinzip UV- Absorption, verwendet, das uns freundlicherweise vom Amt der NÖ. Landesregierung, Abt. Umwelttechnik/Luftgüteüberwachung, Leiter HR Dr. Hann, zur Verfügung gestellt wurde. Die Nachweisgrenze des Gerätes beträgt 2 ppb = 4 µgm -3 (bei T = 20oC, p = 1013 hpa). Das Gerät wurde bei der Übernahme am 26.02.2002 kalibriert, es besitzt eine interne Zero/Span-Überprüfung. Da die Messwerte nur knapp über der Nachweisgrenze des ML 8810 liegen, kann ein Messfehler von ca. ±2 ppb nicht ausgeschlossen werden. Die Messung erfolgte jeden Tag von 0700 bis 1700 Uhr. Jede Viertelstunde wurde ein Wert abgelesen (siehe Tabellen). Der Luftprobeneinlass befand sich in 1,30 m Höhe und ca. 2 m von einem der beiden Kopierer entfernt. Subjektiv war an keinem der Messtage Ozongeruch wahrnehmbar.
Ergebnis Im Immissionsschutzgesetz Luft wird als Zielwert (MW8) der Ozonkonzentration, der keine emissionsminderne Maßnahmen erfordert, 110 µgm -3 genannt. Für den Gesundheitsschutz werden als Grenzwerte 120 µgm -3 (HMW) bzw. 100 µgm -3 (MW8) genannt. Als MAK wird im RÖMPP Chemie Lexikon, Thieme 1995, 200 µgm -3 angegeben. Aus den beiden Tabellen ist ein deutlicher Anstieg der Ozonkonzentration während des Vormittags zu erkennen. Die Messungen erfolgten bei einem für die Vermeidung von hohen Ozonkonzentrationen ungünstigen Raumklima (geschlossenes Fenster, keine Zugluft). Als Höchstwert wurden 22 µgm -3 (11 ppb) gemessen. Dieser Wert liegt deutlich unter den gesetzlich geforderten Grenzwerten. Immissionsschutzgesetz - Luft, IG-L (BGBl. 115/97)
Artikel I 2. ABSCHNITT IMMISSIONSÜBERWACHUNG Immissionsgrenzwerte 3. (1) Zum Schutz der menschlichen Gesundheit im gesamten Bundesgebiet gelten die unter Bedachtnahme auf die einschlägigen wissenschaftlichen Erkenntnisse festgelegten Immissionsgrenzwerte der Anlagen 1 (Konzentration) und 2 (Deposition). (2) Für den Luftschadstoff Ozon gilt im gesamten Bundesgebiet der in Anlage 3 festgelegte Immissionsgrenzwert als Zielwert für den dauerhaften Schutz der menschlichen Gesundheit. Anlage 3: Ozon zu 3 Abs. 2 Als Zielwert der Konzentration zum dauerhaften Schutz der menschlichen Gesundheit gilt für den Luftschadstoff Ozon der Wert von 110 µg/m3 als Mittelwert während acht Stunden. Die Konzentrationen müssen kontinuierlich gemessen werden. Der Mittelwert über acht Stunden ist gleitend; er wird viermal täglich anhand der acht Stundenwerte (0-8 Uhr, 8-16 Uhr, 16-24 Uhr, 12-20 Uhr) berechnet.
Quelle: CD Luftgüte Niederösterreich 1998/99, Jahresbericht NUMBIS & Bodennahes Ozon, Amt d. NÖ. Landesregierung, Abt. Umwelttechnik BD4 Physiologische Eigenschaften von Ozon
Auf Augen und Schleimhäute wirkt Ozon reizend (MAK 0,2 mg/m 3 ), doch werden die Hauptschädigungen in den Atemwegen verursacht, wobei Atembeschwerden mit Abnahme des Respirationsvolumens, später auch Nasenbluten, Bronchitis und Lungenödeme auftreten können. Chronische Exposition (Flugpersonal) kann auch bei niedrigen Ozonkonzentrationen Brust- u. Kopfschmerzen sowie Schwindel zur Folge haben. Die Toxizität des Ozons wird z.t. auf die oxidative Zersetzung ungesättigter Fettsäuren im Organismus zurückgeführt; dieser Effekt kann durch Vitamin E-Mangel potenziert, durch -Zufuhr jedoch gemildert werden. Quelle: CD RÖMPP Chemie Lexikon, Thieme, 1995