Ferdy Förder und der CKN-Specht



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Transkript:

Ferdy lag gerade glücklich dösend auf einem meisterlichen Maulwurfshügel in der Sonne. Der Hügel befand sich im DRK-Kita-Garten, mitten zwischen den dort spielenden Kindern. Rechts von Ferdy fing gerade ein kleiner Junge an zu weinen, dem ein etwas größeres Mädchen gekonnt eine Schippe Sand in den Nacken geschaufelt hatte. Etwas weiter dahinter beschwerte sich eine kleine Gruppe von Jungen nun zum gefühlt hundertsten Mal darüber, dass das ja alles total ungerecht sei und dass sie das ihren Müttern, Vätern, Onkeln und Tanten erzählen würden. Links von Ferdy spielten zwei Mädchen Pferd und wieherten in einer Tour, so dass Ferdy schon fast bedenken hatte, die beiden hätten das Sprechen verlernt und konnten das jetzt niemandem klarmachen. Irgendwo weiter hinten brüllte ein Kind mit aller Anstrengung, um bedrohlich zu wirken. Er sei Spiderman und alle anderen kleine Gummibärchen, die Spiderman schon bald aufmampfen würde. Überall dazwischen waren natürlich auch viele Kinder, die ruhig und konzentriert vor sich hin buddelten, rannten, schaukelten und rutschten, nur die nahm Ferdy beim Dösen gar nicht wahr. Irgendwann mischte sich aber auch die Stimme von Frau Welzel dazwischen, die mit Christina, der Erzieherin, über irgendetwas diskutierte, das mit Runterladen zu tun hatte, was aber irgendwie nicht funktionierte. Scheinbar musste sie irgendwelche blauen Balken abwarten, die einfach nicht größer werden wollten und mit denen man sehr viel Zeit verbringen musste. Christina machte ihr daraufhin einen Vorschlag, dass das mit DSL alles viel besser ginge. DSL? Wenn einer vom Runterladen Ahnung hatte, dann Ferdy. Aber DSL hatte er noch nicht gehört. Was konnte das denn sein? Einfach nachfragen wollte er nicht. Vielleicht ein Dicker-Schiebe- Laster? Eine Düsen-Spezial-Lok? Ein Dampfhammer-Stahl-Lader? Ferdy musste sich eingestehen, dass er keine Ahnung hatte, was ein DSL sein sollte. Und so ging er dann doch zu den beiden hinüber und versuchte sein Glück, ob er vielleicht ohne direktes Nachfragen herausbekam, was das wohl sein sollte. Hallo Frau Welzel, hallo Christina! Entschuldigung, dass ich mitgehört habe. Aber ich habe verstanden, dass es hier ein Problem mit Runterladen gibt? Ja, das kann man wohl sagen!, sagte Frau Welzel genervt. Heute Morgen habe ich eine E-Mail von einem unserer Eltern bekommen, mit einem interessanten Zeitungsartikel im Anhang. Aber es hat Stunden gedauert, bis ich den lesen konnte. Frau Welzel stampfte einmal wütend in den Rasen und erschreckte zwei Käfer beim Spaziergang. 1

Ferdy musste es quasi auf der Stirn gestanden haben, dass er nichts von dem verstanden hatte, was Frau Welzel ihm da gerade erzählt hatte. Wenn sie ihm jetzt erklären würde, dass es bedeutete, dass man mit Fahrrädern Fische fangen kann, hätte er ihr das auch geglaubt. Ferdy? Du guckst so komisch. Verstehst du was ich meine?, fragte Frau Welzel daher vorsichtig. Wenn ich ehrlich bin, nein. Absolut nicht. E-Mail habe ich schon einmal gehört, aber ich habe mich bisher nicht getraut zu fragen, was das ist. Ich glaube, das hat etwas mit Computern zu tun, oder? Ferdy war es sichtlich unangenehm, dass er zu einem Thema so überhaupt nichts beitragen konnte. Ferdy!, rief Frau Welzel ein wenig ermahnend. Wenn man etwas nicht weiß oder versteht, dann muss man nachfragen. Das müssen die Kinder hier auch lernen, wenn natürlich auch nicht jeder einfach so dazwischenfragen soll, aber Fragen muss immer sein. Also: E-Mails, das sind Briefe ohne Papier. Statt die Buchstaben auf ein Stück Papier mit einem Stift zu schreiben, schreibt man die Buchstaben in seinen Computer. Die kann man dann auf dem Bildschirm sehen. Wenn einem der Brief gefällt, kann man die Buchstaben einfach zu einem anderen Computer schicken, und dort stellen die sich dann alle ordentlich und der Reihe nach wieder auf dem Bildschirm hin, so dass der andere den Brief auch lesen kann. Das geht gaaaaanz schnell, außer bei mir, und man braucht kein Papier und keinen Briefträger mehr! Keinen Briefträger mehr? Das geht aber nicht Frau Welzel? Wer bringt mir denn dann morgens meine Zeitung?, rief Ferdy empört. Frau Welzel gluckste und sagte beruhigend: Da hast du eigentlich recht, Ferdy. Aber da man mit dem Computer auch ganz viel bestellen kann, hat der Briefträger immer noch genug mit Paketen und deiner Zeitung zu tun. Ferdy war mit der Antwort zufrieden, nutzte die Chance und fragte direkt weiter: Ja, und was ist dann jetzt das Problem? Und was ist ein DSL? Christina und Frau Welzel kicherten. Dieses Mal antwortete Christina: Frau Welzel hat da oben so eine alte Quietschkiste von Computer stehen. Wenn die Buchstaben da ankommen, verlaufen die sich erst einmal, und es dauert, bis die sich endlich richtig hingestellt haben und man den Brief lesen kann. Außerdem müssen die Buchstaben auf ihrer Reise durch ein Kabel. Und das Kabel, das in der Kita ankommt, ist mittlerweile viel zu eng für die Buchstaben. Und so müssen die sich da mühsam und langsam durchquetschen, fangen an zu schubsen und zu drängeln, und so dauert es noch länger, bis dass sie endlich ankommen. Ganz eng wird es dann, wenn die Buchstaben noch einen so genannten Anhang mit durch die Kabel schlörren müssen. Das können Bilder oder so etwas sein. Dann müssen die Buchstaben in langen Ketten an den Anhängen ziehen und drücken, bis dass der es dann auch irgendwann einmal auf den Bildschirm geschafft hat. Christina musste einmal tief Luft holen. DSL ist, so gesehen, ein größeres und damit schnelleres Kabel für bequeme 2

Buchstabenreisen, auch mit Anhang. Und die ganz vielen Kabel zusammen mit den ganz vielen Computern daran nennt man das Internet. Das hatte Ferdy verstanden und war glücklich, dass er das jetzt auch wusste. Oh ja, da könnte er den anderen Maulwürfen ordentlich was erzählen. Ach, so ist das! Vielen Dank!, sagte Ferdy aufgemuntert. Da werde ich mir mal direkt etwas einfallen lassen!, sprang in die Luft und verschwand mit einem Köpper in seinem Maulwurfshügel. Christina und Frau Welzel blieben ein wenig verwundert über den spontanen Abgang von Ferdy zurück und zuckten beide mit den Schultern. Da bin ich ja gespannt, was er jetzt wieder vorhat. Gerade hatte er noch keine Ahnung von Computern, und jetzt will er sich etwas einfallen lassen, sagte Frau Welzel skeptisch. Aber sie wusste auch, dass Ferdy bisher immer Wort gehalten hatte. Ferdy war inzwischen genau unter der Kita und wühlte sich mit aller Anstrengung durch die verschiedenen Erdschichten auf der Suche nach einem DSL-Kabel. Das musste doch ganz einfach sein. Er würde sich mal eben so ein DSL-Kabel schnappen und an die Kita stecken, fertig. Das sollte doch wohl kein Problem sein, DSL-Kabel gab es doch bestimmt überall im Internet und dann doch sicher auch hier unter der Kita. Aber so sehr er auch suchte und zig Kabel in den verschiedensten Größen fand, es war keines übrig und nicht schon an die Kita angesteckt. Und DSL stand da auch nirgendwo drauf. Jetzt gab es eigentlich nur noch einen, den er fragen konnte, schließlich hatte er versprochen zu helfen den CKN-Specht. Gut, dass es einen Schnelltunnel in seine Richtung gab, und so war Ferdy auch schon wenig später beim CKN-Specht eingetroffen. Dieser hämmerte wie üblich wild auf seinem Computer herum. Das machte er auch während er sich gleichzeitig Ferdys Problem anhörte. Er nannte das Multi-Tasking oder so, eine spezielle Eigenschaft von Spechten. Behauptete er. Hihi! Das ist gut! Einfach ein DSL-Kabel an die Kita stecken. Sehr gut, Ferdy, aber so einfach ist das nicht!, sagte der Specht belustigt. Ehrlich nicht?, erwiderte Ferdy enttäuscht. Nee, viel einfacher!, konterte der CKN-Specht glucksend. Das Kabel liegt schon längst in der Kita, wir müssen es nur noch anstechen. Einfach anstechen?, fragte Ferdy schon wieder deutlich hoffnungsvoller. 3

Ja, also jetzt nicht so wie auf dem Oktoberfest bei den Bierfässern. Aber wir brauchen da einfach nur so ein kleines Kästchen, ein DSL-Modem, anschließen. Außerdem müssen wir der Telefongesellschaft von der Kita Bescheid sagen, dass wir das jetzt benutzen wollen und ab geht es. Das Modem mach ich euch dran, das passt schon, die Telefongesellschaft will dann aber wahrscheinlich ein paar Euros mehr haben. Juhu! Du bist spitze, CKN-Specht! Das ist ja klasse! Dann kann die Kita ja jetzt super schnell Briefe schreiben!" Ferdy hüpfte aufgeregt durch das Büro. Der CKN-Specht konnte sich einen Kommentar nicht verkneifen: Na ja, super schnell ist etwas anderes, aber ich glaube, für die Kita reicht es. Weißt du, Ferdy, heute braucht man eigentlich keinen eigenen Computer mehr, heute sind doch alle in der Cloud! Der Tanz war schnell vorbei, und Ferdy schaute den Specht entsetzt an. Soeben war er noch der Meinung gewesen, jetzt mächtig viel Ahnung von Computern zu haben, und jetzt verstand er schon wieder rein gar nichts. Klaus? Was ist denn Klaus?, fragte er zerknirscht. Nicht Klaus. Cloud! Das heißt Wolke! Da hat man eigentlich nur noch einen Bildschirm und ein Kabel, keinen eigenen Computer mehr. Der ist viel größer und ist für alle zusammen da. Das macht man jetzt so, kann man bei mir auch kaufen! Aber keine Angst, das braucht die Kita wirklich nicht!, sagte der CKN-Specht zufrieden. Ferdy verstand die Welt nicht mehr. Der CKN-Specht verkauft Wolken! Deswegen hatte er sein Geschäft wahrscheinlich direkt neben dem großen Wolkenmacher. Und der ist für Computer da? Ferdy kam zu dem Entschluss, dass er besser keine Ahnung von Computern hatte. Nach dem Anbringen des Modems durch den CKN-Specht und einigen Telefonaten mit der Telefongesellschaft konnte Frau Welzel dann ihren Computer starten. Ei-ei-ei!, sagte der CKN-Specht. Ja, ich weiß!, erwiderte Frau Welzel nur. Ferdy stand dazwischen und fragte sich, ob er irgendeinen wichtigen Teil des Gesprächs nicht mitbekommen hatte. Was ist denn?, fragte er unsicher. Der Computer ist ein wenig, na ja, wie soll ich sagen? Er ist nicht der schnellste, erklärte der Specht. Unterhalten wir uns ein anderes Mal darüber. Wenn auch das Blech ein bisschen langsam ist, es sollte erst einmal reichen. Ferdy verkniff sich alle weiteren Fragen. Schon beim Anschließen hatte der Specht irgendetwas von Routen, Hosten und Surfen (was scheinbar nichts mit Knecht Ruprecht, Erkältung und Urlaub zu tun 4

hatte) gebrabbelt, und Ferdy führte das auf das permanente Einhacken auf die Tastatur zurück. Andererseits musste gerade ein Specht so etwas doch gewöhnt sein? Irgendwann mal würde er sich damit vielleicht auch beschäftigen, aber nicht heute. Als der Computer schließlich mit all seinen blauen Balken zu Ende gespielt hatte und bereit war, verschickte Frau Welzel eine E-Mail. Ihr erfreuter Aufschrei war Ferdy Antwort genug. Er hatte es wieder einmal geschafft. 5