«Multikulti» im Des Alpes

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Transkript:

Von DESALPES September 2012 «Multikulti» im Des Alpes Unsere Des Alpes-Familie ist eine «Multikulti»-Gemeinschaft hier treffen die verschiedensten Kulturen aufeinander. Unsere Mitarbeitenden stammen aus Ländern wie Bosnien, Holland, Kambodscha, Marokko und Deutschland oder dann aus den unterschiedlichsten Regionen der Schweiz. Oft ist dies sehr bereichernd. Es kann aber auch zu Missverständnissen oder gar Unverständnis kommen. Ich selber finde es äusserst spannend, mit all diesen Menschen zusammen zu arbeiten, etwas von ihrer Kultur zu erleben und von ihnen zu lernen. Jeder und jede von uns ist wichtig und ein Teil des Ganzen. Ich habe einigen Mitarbeitenden Fragen zu ihrer Herkunft und ihrer Kultur gestellt. Lesen Sie hier, was ich erfahren habe. Viel Vergnügen! Anita Kaufmann Leiterin Hausdienst

«Little Planet» im Des Alpes

«Ich bin in die Schweiz gezogen, als ich 32 war. Meine Muttersprache ist Serbo-kroatisch und ich bin katholisch erzogen worden. Das Klima hier ist nicht mit dem in Bosnien vergleichbar, hier ist es eher kühler und ich hatte am Anfang immer kalt. Mittlerweile fühle ich mich halb als Schweizerin, halb als Bosnierin, könnte mir aber nicht vorstellen, in mein Heimatland zurückzukehren. Ich habe mir mein Leben hier aufgebaut und meine Familie lebt schliesslich hier. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben in der Schweiz. In Bosnien habe ich zwar alle Schulen besucht und meine Kindheit und Jugend verbracht - und essen tun wir zum Teil noch wie in Bosnien! Ich fühle mich sehr wohl und sicher in der Schweiz.» Andja Nikic, Bosnien «Ich war sieben oder acht Jahre alt, als ich und meine Familie in die Schweiz kamen. Ich fühle mich mehr schweizerisch als kambodschanisch. Die meisten Menschen in Kambodscha sind Buddhisten. In Kambodscha ist es tropisch heiss und es gibt lange Regenzeiten. Leider habe ich unsere kambodschanische Kultur nie richtig kennen gelernt, weil ich in der Schweiz aufwuchs. Daher habe ich auch die Schweizer Mentalität angenommen. Da muss ich noch einiges nachholen und die kambodschanische Kultur kennen lernen! Was man von Kambodscha kennt sind vor allem die Tempel von Angkor Wat, die Gelassenheit und Freundlichkeit der Menschen und der schreckliche Bürgerkrieg unter der Herrschaft der Roten Khmer und Pol Pot, welcher 2 Millionen Menschen das Leben kostete. Die Leute sind sehr nett, aber arm, die Lage ist politisch immer noch instabil. Ich fühle mich sehr wohl und bin sehr glücklich hier in der Schweiz.» Kim Taing, Kambodscha

«Mit 21 kam ich von Bosnien und Herzegowina in die Schweiz, meine Muttersprache ist Kroatisch. Der Umzug war mein traurigstes Erlebnis. Wir kamen in die totale Ungewissheit, vier Jahre lang konnten wir nicht nach Hause zurückkehren und auch keinen Kontakt haben mit Daheim. Nun fühle ich mich nirgends so richtig beheimatet und weiss auch gar nicht, ob ich in mein Heimatland zurückkehren möchte oder nicht, da es in Bosnien keine wirtschaftliche Zukunft für mich gibt. Unsere Kultur haben wir behalten, aber auch jene von hier übernommen, vieles ist ja auch sehr ähnlich wie in der Schweiz. In Bosnien und Herzegowina sind einfach die Sommer länger und wärmer. Meine Familie und ich fühlen uns sehr wohl in der Schweiz.» Slavica Martinovic, Bosnien und Herzegowina «Ich komme aus der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik. Sprache und Klima sind natürlich ähnlich wie hier, auch der Glaube. Ich bin evangelisch-lutherisch und kam mit 27 in die Schweiz. Beide Länder sind mir Heimat geworden. Klar gibt es Lebensphasen, in denen man seine Familie und Verwandten vermisst, aber heute empfinde ich vor allem gute Beziehungen und verbindliche Freundschaften als Heimat. Das Essen, die Geselligkeit, spontane Besuche und die Kontaktfreude habe ich mir aus meiner alten Heimat mitgenommen, aber auch hier sind die Menschen je nach Kanton offen und gesellig. Wenn ich etwas ändern könnte, würde ich den Zeitdruck abbauen und mehr Zeit mit Freunden und Nachbarn verbringen.» Gaby Clauss, ehem. DDR

«Mit 25 Jahren zog ich aus den Niederlanden in die Schweiz. Zehn Jahre später kehrten wir als Familie nochmals zurück, bevor ich dann mit 43 definitiv in die Schweiz übersiedelte. In Holland ist es schwierig, Arbeit zu finden. Hier habe ich geheiratet, meine Kinder sind hier geboren und wir wohnen an einem tollen Ort. In Holland ist es etwas kühler als in der Schweiz, es hat mehr Wind und Regen, aber weniger Schnee. In Holland ist Velofahren kein Sport, sondern einfach die Art, wie man von A nach B kommt. In der Schweiz sollte es mehr Velowege geben! Das Leben ist in Holland lockerer als in der Schweiz und man fragt sich nicht ständig, was wohl die anderen denken.» Lita Stauffer, Niederlande «In Deutschland fühle ich mich fast mehr zuhause als in der Schweiz; ich kam mit 25 hierher. Trotzdem kann ich mir nicht mehr vorstellen, nach Deutschland zurückzukehren, denn ich habe hier Freunde gefunden. Ausserdem habe ich hier meinen Sohn geboren. In der Schweiz ist aber alles teurer als in Deutschland.» Stephanie Krakow, Deutschland «Ich bin in Marokko aufgewachsen und zog mit 24 in die Schweiz. Meine Muttersprache ist Arabisch und ich fühle mich in Marokko mehr zuhause als in der Schweiz. Eigentlich würde ich gerne nach Marokko zurückkehren, aber ich kann auch hier ganz gut leben. Nun lebe ich meine Kultur hier, wir essen oft Couscous. In Marokko nimmt man sich mehr Zeit für ältere Menschen als hier. In der Schweiz habe ich einen Lehrabschluss gemacht und meinen Sohn Rayan geboren.» Touria von Känel, Marokko

Pflegeheim Des Alpes Seestrasse 297, CH-3658 Merligen Tel. +41 (0)33 251 22 12, Fax +41 (0)33 251 22 28 Email: info@wohnen-desalpes.ch www.wohnen-desalpes.ch