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Transkript:

Mit großem Cityplan Dubai Die Highlights der Stadt direkt erleben Durch Shoppingmeilen und Szeneviertel bummeln Die besten Adressen zum Ausgehen

15 x Dubai direkt erleben Jebel Ali AJMAN SHARJAH DUBAI Jumeirah Dubai World Central Al Maktoum Int l. Airport (DWC) 77 88 Dubai (DXB) 66 15 DUBAI UMM AL- QAIWAIN AJMAN 55 Sharjah (SHJ) 44 Al Awir 66 FUJAIRAH 18 89 Masafi 99 44 05 Hatta Dhadnah Khor Fakkan OMAN SHARJAH SHARJAH 88 Fujairah 55 RAS AL- Fujairah (FJR) Fili KHAIMAH SHARJAH Über Nacht in der Wüste (S. 70) 01 0 20 40 km Arabischer Golf THE WORLD (under construction) THE PALM DEIRA (under construction) N 0 4 8 km Ibn Battuta Mall The Gardens THE LOST CITY Discovery Gardens Emirates Ring Road GREEN COMMUNITY VILLAGE New Hibab Road DUBAI INVESTMENT PARK THE PALM JUMEIRAH 6 5 The Montgomerie MONTGOMERIE JUMEIRAH VILLAGE JUMEIRAH GOLF ESTATES Dubai Marina 94 EMIRATES HILLS 3 JUMEIRAH VILLAGE Dubai Autodrome DUBAI SPORTS CITY Academic City Road 14 Emirates Golf Club Atlantis The Palm (S. 67) AL SUFOUH Sheikh Zayed Road AL BARSHAA Arabian Ranches 9 Burj Al Arab (S. 64) Mall of the Emirates (S. 61) 12 Emirates Ring Road Rundflug über Dubai (S. 52) 13 4 63 UMM SUQEIM 65 3 AL QUOZ IND. AREA Jumeirah Mosque (S. 55) 94 92 Legends of the World 651 Al Jumeirah Rd Al Wasl Rd AL SAFA AL QUOZ Sheikh JUMEIRAH 69 DUBAILAND (under construction) 10 Safa Park 2 Zayed Road 1 Burj Khalifa (S. 58) Dubai Camel Race Course AL MARQADH Meydan City Racecourse Sheikh Saeed House (S. 40) 66 44 In den Souqs (S. 47) Al Fahidi Fort (S. 34) Dubai - Al Ain Rd. 44 66 Dubai 4 7 Ras Al Khor Road 2 Stadtviertel Bastakiya (S. 37) 3 5 Creek Al Garhoud Bridge Heritage und Diving Village (S. 42) 8 4 3 6 Heritage House (S. 44) 1 89 AL RASHIDIYA Unterwegs auf dem Creek (S. 30) Speisen im Al Dawar (S. 50) Dubai International Airport 91 Emirates Ring Road AL MIZHAR Jebel Ali Hibab Road 77 Outer By-Pass Road DUBAILAND (under construction) Global Village (Cities of the World) DUBAILAND (under construction) CITY OF ARABIA 2 Al Ain Road 1 DUBAI SILICON OASIS ACADEMIC CITY NADD AL SHIBA WARSAN Academic City Road AL WARQAA MUSHRIF PARK Academic City Road

Dubai Gerhard Heck Diese Symbole im Buch verweisen auf den großen Cityplan!

Marhaba Willkommen Mein heimliches Wahrzeichen 4 Erste Orientierung 6 Schlaglichter und Impressionen 8 Geschichte, Gegenwart, Zukunft 14 Reiseinfos von A bis Z 16 15 x Dubai direkt erleben 1 Unterwegs mit einer abra auf dem Creek 30 Bei einer Fahrt mit den hölzernen Wassertaxis über den Creek zeigt sich Dubai von seiner traditionellen Seite. 2 Geschichte hautnah erleben Al Fahidi Fort 34 Im alten Stadtkern Dubais steht die Ende des 18. Jh. erbaute Lehmfestung. 3 Das historische Dubai Stadtviertel Bastakiya 37 Der historische Stadtteil der Fischer und Händler mit seinen Lehmhäusern und Windtürmen wurde liebevoll restauriert. 4 Auf den Spuren der Al Maktoum Sheikh Saeed House 40 Die Geschichte Dubais ist aufs Engste mit dem ehemaligen Wohnsitz der Herrscherfamilie verbunden. 5 Dubai vor dem Ölboom Heritage und Diving Village 42 In zwei rekonstruierten Dörfern erlebt man heute wieder den traditionellen beduinischen Alltag. 6 So wohnten die Perlenhändler Heritage House 44 Mit dem Verkauf von Perlen aus dem Arabischen Golf kam so manche Familie in Dubai zu stattlichem Reichtum. 7 Gold und Gewürze in den Souqs 47 Es duftet nach Kardamom, Zimt und Nelken und gleich nebenan funkelt es in Hunderten von Läden in 24 Karat. 8 Einmal um die eigene Achse speisen und staunen im Al Dawar 50 In zwei Stunden die 360-Grad-Aussicht auf Dubai genießen. 9 Künstliche Welten Rundflug über Dubai 52 Die riesige Ausdehnung Dubais mit den künstlich angelegten Inseln in Form von Palmen kann man nur aus der Vogelperspektive erfassen. 10 Die schönste Moschee des Emirats Jumeirah Mosque 55 Die einzige Moschee im Emirat, die Nicht-Muslime betreten dürfen. 828 Meter über NN Burj Khalifa 58 Seit 2010 ist der schlanke Wolkenkratzer das höchste Gebäude der Welt. 2

12 Do buy in Dubai Mall of the Emirates 61 Unter den mehr als drei Dutzend Einkaufszentren ist die Mall of the Emirates das aufregendste. 13 Ein Hotel fasziniert die Welt Burj Al Arab 64 Im Jahr 2000 wurde das teuerste Hotel der Welt in Dubai eröffnet. 14 Rekonstruktion eines Mythos Atlantis The Palm 67 Für die Anlage mit Hotel, Wasserparks und Unterwasserwelten stand die versunkene antike Stadt Pate. 15 Beduinenzelt oder Luxusresort über Nacht in der Wüste 70 Die Weite der Wüste bei Tag und über ihr den sternenklaren Himmel bei Nacht zu erleben, gehört zu jedem Aufenthalt in Dubai. Noch mehr Dubai 74 Gebäude und Ensembles 74 Freizeitparks und Beach Parks 78 Ausflug nach Hatta 80 Zu Gast in Dubai Übernachten 84 Günstig und nett 85 Stilvoll wohnen 87 Essen und Trinken 92 Cafés 93 Gourmet-Lokale 94 Gut und günstig 95 Szene und Ambiente 96 Europäische Küche 97 Orientalische Küche 98 Fernöstlich à la carte 99 Einkaufen 100 Souqs 101 Shopping Malls 102 Souvenirs 104 Schmuck, Kunst und Antiquitäten 104 Schnäppchen 105 Ausgehen abends und nachts 106 Cocktail- und Weinbars 107 Tanzen, Diskotheken 109 Kino 0 Konzerte und Oper 0 Orientalische Livemusik 1 Sprachführer 2 Kulinarisches Lexikon 4 Register 6 Autor, Abbildungsnachweis, Impressum 120 3

Marhaba Willkommen Mein heimliches Wahrzeichen

Willkommen im Übermorgenland Dubai, der Hauptstadt des gleichnamigen Emirats am Arabischen Golf. Noch vor wenigen Jahrzehnten ein träges, kleines Hafenstädtchen, hat es sich heute vom alten Stadtkern am Creek über Dutzende von Kilometern Richtung Westen bis zur von Wolkenkratzern umringten Dubai Marina ausgedehnt. Und es sorgt seit Jahren für Schlagzeilen: Es baut Inseln in Form von Palmen mitten in den Golf, es veranstaltet jährlich die teuersten Golfturniere und Pferderennen und es besitzt das höchste Gebäude der Welt.

Erste Orientierung Überblick Die Geschichte des Emirats und der Stadt Dubai begann am Al Khor bzw. Dubai Creek ( Karte 2, V 4), einem schmalen Meeresarm, der durch eine Laune der Natur an dieser Stelle der sandigen Golfküste wie ein Finger 14 km weit in das flache Wüstengebiet des Hinterlands hineinreicht. Dieser Meeresarm, der einem Fluss gleicht, war als natürlicher Hafen Anfang und Ursache allen Erfolgs. The Creek, so heißt er in der Sprache der mit der Geschichte Dubais eng verbundenen Briten, ist bis heute ein pulsierendes Zentrum und Ziel Hunderter hölzerner Dhaus, die in Fünferreihen dicht gedrängt an den Kaimauern festmachen. Als 1971 der Internationale Flughafen ( Karte 2, W/X 6/7) wenige Kilometer östlich des Creek eröffnet wurde, lag er weit draußen in den Sanddünen. Heute befindet er sich mitten in der Stadt, die sich immer weiter ausdehnt vor allem gen Westen entlang der Küste, wo sie an die Grenze des Nachbaremirats Abu Dhabi stößt. Um Wüsten und hohe Sanddünen, die ursprüngliche Naturlandschaft dieser Region, zu erleben, muss man heute weit von der Küste entfernt in Richtung Süden ins Hinterland des Emirats Dubai vordringen. Bur Dubai und Deira Karte 1, V 4 Der Creek teilt den historischen Stadtkern Dubais in das westliche Bur Dubai und das östliche Deira. Bis in die 1960er-Jahre bestand die Stadt nur aus diesen beiden Stadtteilen. Hier, im historischen Dubai, liegen die beiden alten Souqs, das Bastakiya-Viertel und die wenigen historischen Gebäude wie z. B. das Al Fahidi Fort oder das Sheikh Saeed House. Hier befinden sich auch auf der Halbinsel Shindagha als Reverenz an die Tradition die beiden rekonstruierten beduinischen Dörfer Heritage Village und Diving Village. Sie sollen nicht nur touristischen Besuchern sondern auch den heutigen Enkeln der Emirati eine Vorstellung vom beduinischen Leben ihrer Väter und Großväter vermitteln. Denn in Dubai ist heute nichts mehr so, wie es früher einmal war. Jumeirah Beach Karte 2, T 4 bis Karte 3, K 4 Der Strand von Jumeirah vor den westlichen Toren der Stadt ist die erste Adresse für sonnenhungrige Urlauber aus Europa. Er beginnt hinter dem stadtnahen Hafen Port Rashid und dehnt sich ca. 20 km lang bis zum Sheraton Jumeirah Beach Hotel im Westen aus. Nur wer noch weiter vom Stadtzentrum entfernt Strand und Sonne genießen will, wird im Resort Jebel Ali, 50 km vom Stadtzentrum in Richtung Abu Dhabi, auf etwas Gleichwertiges stoßen. Denn westlich von Jumeirah Beach, hinter der neuen Dubai Marina, beginnen das große Industriegebiet, die Freihandelszone und der neue, große Containerhafen, der ebenfalls den Namen der Anhöhe, Jebel Ali, trägt. Am Jumeirah Beach reihen sich die großen Luxushotels aneinander, jedes schöner, prächtiger und größer als das andere, aber immer in so großem Abstand, dass die Privatsphäre nicht verloren geht. Hier steht auch das spektakulärste und teuerste Hotel der Welt, das Burj Al Arab. Weil der ca. 20 km lange Jumeirah Beach als Strand für die 6

Erste Orientierung Kapazitätsansprüche einer touristischen Ganzjahresdestination nicht ausreicht, werden seit einem Jahrzehnt drei Halbinseln in Form von Palmen und das Archipel The World draußen im Meer aufgeschüttet. Sie erweitern die Strände Dubais um 120 km. Das einzige bisher fertiggestellte der drei Palmen-Projekte, The Palm Jumeirah, ragt in Höhe des Hotels One and Only Royal Mirage 5 km weit ins Meer. Auf ihrer Krone eröffnete 2008 das Hotel Atlantis. Nur wenige Kilometer westwärts ankern in der am Jumeirah Beach künstlich angelegten Dubai Marina viele teure Jachten. Sheikh Zayed Road Karte 2, U 5 bis Karte 3, K 4 Von den 1970er-Jahren an investierte Dubai in moderne Infrastrukturmaßnahmen. Es wurden Brücken über den Creek, Parks und vor allem breite Straßen gebaut, darunter die neue Sheikh Zayed Road, die den Namen des 2004 verstorbenen Staatsgründers der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) trägt. Sie verbindet seit 1980 Bur Dubai mit dem neuen Hafen Jebel Ali und der Freihandelszone, die 30 km vom Zentrum entfernt an der damals menschenleeren Westküste aus dem Sand gestampft wurden. Lange Zeit war das 1980 eröffnete World Trade Center das einzige Hochhaus an der damals vierspurigen Sheikh Zayed Road. Heute ist die Straße 12-spurig ausgebaut, Hochhaus reiht sich an Hochhaus, und sie ist die erste Adresse der Wirtschaftsbosse. An der Sheikh Zayed Road liegen das Finanzzentrum mit der Börse, ein Dutzend der stadtnahen Luxushotels und seit 2010 der Burj Khalifa, das höchste Gebäude der Welt. Weiter draußen in Richtung Westen stehen entlang der Sheikh Zayed Road einige der großen Shopping Malls, darunter die Mall of the Emirates und die Ibn Battuta Mall. Auch die 2009 eröffnete Metro verläuft entlang dieser Straße. Von der Sheikh Zayed Road zweigen an Kreuzungen (interchanges) Straßen zum 2 km entfernten, parallel zu ihr verlaufenden Jumeirah Beach ab. Wer sich direkt an der Küste bewegen möchte, sollte die Jumeirah Road wählen, deren Verlängerung Al Sufouh Road heißt. Über sie erreicht man alle Strandhotels am Jumeirah Beach direkt. Der Burj Khalifa überragt Dubais Skyline himmelhoch 7

Schlaglichter und Impressionen Die futuristischste Metropole am Golf Dubai kennt heute jeder. Und jeder hat seine persönliche Meinung zu Dubai. Für die einen ist das Emirat ein Beispiel für Größenwahn, für Luxus und Verschwendung für die anderen das Paradigma für Superlative, für Zukunftsentwürfe, für Unternehmererfolge, für neue Weltwunder. Seit einem Jahrzehnt macht Dubai Schlagzeilen. Es ist diesem Staat am Golf gelungen, durch herausragende Architekturikonen, gigantische Shopping Malls, beeindruckende Luxushotels, aufregende Freizeitmöglichkeiten und hochwertige Events, durch lange Sandstrände und außergewöhnliche Sportangebote, aber auch durch seine traditionellen Souqs und seine historischen Sehenswürdigkeiten Touristen anzuziehen. Und es gibt auch ein beduinisches Dubai mit Kamelen, Palmen und Wasserpfeifen. Beide Lebensformen existieren friedlich nebeneinander, mehr als sechs Millionen Besucher kommen deshalb pro Jahr. Seehandel am Golf Dubai verdankt seine Bedeutung seinen Häfen. Da ist zuerst die natürliche lange schmale Meereseinbuchtung, Al Khor oder The Creek genannt, in der schon vor 100 Jahren die hölzernen Dhaus festmachten. Auch die Zielhäfen dieser Lastkähne, Orte in Persien, Indien und entlang der afrikanischen Küste, sind immer noch dieselben wie vor 100 Jahren, nur die zu transportierenden Güter sind andere. Aber damit kein falscher Eindruck entsteht: Die Dhaus entlang der Bani - yas Road an der Deira-Seite des Creek und ihre Fracht sind nur der auffälligste Beitrag zur Handelsbilanz des Emirats, gemessen in Bruttoregistertonnen bewegt sich ihr Anteil im Promillebereich. Die schweren Frachten und den eigentlichen Handel haben die riesigen Frachtschiffe übernommen, die in die beiden seit 1970 künstlich angelegten Häfen, den stadtnahen kleineren Port Rashid und den gigantischen, außerhalb der Stadt liegenden Port Jebel Ali Tag und Nacht einlaufen. Doch ein Spaziergang entlang den ankernden Dhaus am Ufer des Creek ist ein Weg zurück in die 100-jährige Geschichte des Seehandels am Golf. Noch heute werden sie per Hand beund entladen, wie man es entlang der Baniyas Road und an den Kais vor der Al-Maktoum-Brücke beobachten kann. Die Dhaus sind aus Dubai nicht wegzudenken. Wer dem emsigen Treiben an der Uferpromenade zusieht, fragt sich, wie die einfachen Holzschiffe mit ihren Frachtmengen überhaupt auf offener See die Bestimmungshäfen erreichen. Beduinische Gastfreundschaft Das Emirat Dubai bietet Gastfreundlichkeit in hohem Maße. Sie entwickelte sich traditionell aus den Notwendigkeiten des Alltags nomadisierender Beduinen, die bei Begegnungen in der Wüste Durchreisenden Wasser, Nahrung und ein Nachtlager anboten. In dieser Zeit stand der Gast immer auch unter dem Schutz des Gastgebers und erhielt Informationen und wohlwollende Ratschläge für die weitere Reise. Spätestens aber nach drei Tagen brach der Fremde unaufgefordert wieder auf. Dieses ungeschriebene Gesetz der Gastfreundschaft gilt noch heute in ab- 8

Schlaglichter und Impressionen Traditionell gewandet zum Modebummel in Dubai ein übliches Bild gewandelter Form. Sicherheit garantieren im post-beduinischen Zeitalter die staatlichen Organe, und das seit Jahren mit großem Erfolg. Da die Gäste heute nicht mehr die bescheidenen Vorräte des Gastgebers verzehren, sondern selbst für ihren Aufenthalt aufkommen, können sie auch länger bleiben. Aber auch heute noch werden Besucher bei Kontakten mit Einheimischen wie Gäste behandelt und häufig zum Tee oder Kaffee eingeladen. Sonne, Sand, Meer und Malls Sicherheit und Gastfreundschaft sind nur zwei Gründe für die Attraktivität Dubais. 350 Tage Sonne im Jahr, nur sechseinhalb Flugstunden von Frankfurt entfernt, saubere Sandstrände am Arabischen Golf sowie das Abenteuer Wüste direkt vor der Tür sind weitere. Die steuerfreien Preise und das schier unermessliche Angebot machen Dubai zudem zu einem Einkaufseldorado. Goldsouq und Shopping Malls, täglich bis tief in die Nacht geöffnet, ziehen die Besucher in ihren Bann. Allein mehr als drei Dutzend großer luxuriöser Malls gibt es, und alle sind um ein Vielfaches größer, attraktiver und aufregender als das uns bekannte Berliner KaDeWe. Internationalität als Markenzeichen Die Einwohner der Hafenstadt Dubai blicken auf eine lange Tradition als Händlergesellschaft zurück. Hier spürt man Weltoffenheit. Nicht nur, weil Angehörige vieler Nationen hier arbeiten, leben und das Straßenbild prägen, sondern weil Dubai selbst sich der Internationalität verschrieben hat. Die internationalen Hotelketten, das Warenangebot der Shopping Malls, die unzähligen Nationalitätenrestaurants und vor allem das vorurteilsfreie friedliche Nebeneinander im Alltag sind ebenfalls Ausdruck einer großen Weltoffenheit. Um diese Haltung zu würdigen, muss man sich die heutigen Bevölkerungszahlen in Erinnerung rufen: Von den ca. 2 Mio. Einwohnern Dubais sind mehr als 1,7 Mio. Ausländer (20). Traditionelle Herrschaft und Unternehmergeist Trotz der globalen Erschütterung durch die Finanzkrise geht es den ca. 250 000 9

Schlaglichter und Impressionen Dubai in immer noch sehr gut. Wenn es allen gut geht, lässt man sich bereitwillig von seinen Sheikhs auch ohne demokratische Legitimation regieren. Und wenn sich doch einmal Unzufriedenheit einstellen sollte, wendet man sich direkt an den Emir. In der traditionellen majlis, einem wöchentlichen Empfang des Herrschers für seine Untertanen, trägt man sein Anliegen von Mann zu Mann und unter hohem gegenseitigem Respekt persönlich vor. Die Umgestaltung des Emirats für eine Zukunft in der globalisierten Welt hat sich der regierende Sheikh Mohammed Bin Rashid Al Maktoum zum Ziel gesetzt. Er führt das Emirat wie ein Wirtschaftsunternehmen und versteht sich selbst nicht als Herrscher im traditionellen Sinne, sondern so seine eigenen Worte als»good CEO«, als chief executive officer (Vorstandsvorsitzender) des Unternehmens Dubai. Vom Sheikh wird berichtet, dass er ungeachtet seiner Regierungsverpflichtungen und unternehmerischen Aktivitäten öfters ohne Begleitung durch Dubai fährt, unangemeldet auf Baustellen erscheint, Schulen und Polizeistationen aufsucht und sich nicht scheut, gegebenenfalls personelle Konsequenzen auf der Stelle durchzusetzen. Wenn dem so ist, steht er in der Tradition des legendären Kalifen Harun Al Rashid, von dem im 9. Jh. Gleiches berichtet wurde. Ob als Herrscher oder als CEO für sein Emirat im umfassenden Sinne Verantwortung zu tragen, entspricht ganz der beduinischen Tradition. Emirati vor! Damit aber bei allen wohlfahrtsstaatlichen Privilegien und Subventionen die nichtselbstständigen Dubai in nicht länger nur als Sponsoren ausländischer Investoren oder im öffentlichen Dienst tätig werden, gibt es seit ein paar Jahren ein von der Herrscherfamilie initiiertes Programm mit dem Namen Emiratisierung. Vergleichbar mit unserer Frauenquote werden die großen Unternehmen angehalten, einen gewissen Prozentsatz an emiratischen Mitarbeitern einzustellen. Am erfolgreichsten ist diese Emiratisierung bisher im Tourismussektor. Im- Die Arbeit auf den Baustellen im Emirat übernehmen fast ausschließlich Gastarbeiter 10

Schlaglichter und Impressionen mer garantiert die Regierung ihren nationals einen sehr hohen Mindestlohn. Expatriates dienstbare Geister Der Zufriedenheit der nationals, die als Dubai in den begehrten Pass der VAE besitzen, steht die nicht ganz so große Zufriedenheit der rund 1,7 Mio. expatriates, der ausländischen Gastarbeiter, gegenüber. Besucher sind angetan, wie freundlich und schnell sie in Dubai bedient werden, wie sauber die Straßen sind und wie viele Dienstleistungen ihnen geboten werden. Diesen ungewohnten Luxus am Urlaubsort verdanken sie den vielen Arbeitskräften aus der Dritten Welt, die zwar in Dubai mindestens das Doppelte von dem verdienen, was sie zu Hause bekämen (wenn sie denn überhaupt einen Arbeitsplatz hätten), deren Monatslohn aber mit 300 400 US-$ doch so niedrig ist, dass Luxus für Europäer in Dubai erschwinglich bleibt. Bauen ohne Grenzen In den letzten beiden Jahrzehnten wurde das große Geld, das Dubai in die Moderne katapultierte, nicht mehr am Creek und auf den Erdölfeldern verdient, sondern entlang der Sheikh Za - yed Road und in der Jebel Ali Free Zone. Und die Händler verdienten es nicht mehr mit Weihrauch, Gewürzen und Perlen, sondern mit Autos, Computern und vor allem mit Baumaterialien. Denn gebaut wurde in Dubai in unvorstellbaren Ausmaßen nach architektonisch anspruchsvollen Vorstellungen und bis an die Grenze der Belastbarkeit. Eine neue Generation von Geschäftsleuten ist aus den alteingesessenen Familien hervorgegangen, deren Metier Immobilien und deren Vermarktung sind. So entstanden in Dubais Erdölzeitalter Ikonen der Architektur, die weltweit Aufsehen erregten, aber es schossen auch geleitet vom Interesse am schnellen Geld einfallslose Apartmentsilos gen Himmel. Ein Beispiel dieser eher abschreckenden Architektur sind die drei Dutzend Hochhäuser der Jumeirah Beach Residences, die sich in unmittelbarer Nähe des schönsten Strandabschnitts wie ein Riegel zwischen die neue Dubai Marina und die älteren Strandhotels schieben. Übermorgen im Morgenland Das Erdöl, dessen Quellen in Dubai bereits in rund 40 Jahren zu sprudeln aufhören werden, spielt für das Bruttosozialprodukt nur noch eine nachgeordnete Rolle. Dubai besitzt heute eine Skyline, deren Wolkenkratzer oft mit denen von Manhattan verglichen werden. In seinen Häfen legen mehr Schiffe an als in Singapur. Vor der Küste entstehen Inseln in Form von Palmen und im Hinterland riesige Unterhaltungsparks, die in Ausmaß und Architektur (nicht in der Freizügigkeit des Angebots) die von Las Vegas in den Schatten stellen. Bereits heute gibt es mehr als 100 Luxushotels; eine solche Dichte bietet keine andere Stadt der Welt. Luxus ist auch das Markenzeichen der vielen Shopping Malls. Eine ist attraktiver als die andere, in einer kann man sogar ganzjährig Ski fahren. Seit 2010 ragt jetzt der 828 m hohe Burj Khalifa als höchstes Gebäude der Welt in den Himmel des Emirats. Im Burj Khalifa, der bis zu seiner Fertigstellung Burj Dubai hieß, hat der italienische Modeschöpfer Giorgio Armani sein erstes Hotel eröffnet. Nachdem der Herrscher des Nachbaremirats Abu Dhabi, Khalifa Bin Zayed Al Nahyan, seinem Vetter in Dubai in der Finanzkrise mit einem zweistelligen Milliardenbetrag ausgeholfen hatte, gab Sheikh Mohammed Bin Rashid Al Maktoum von Dubai seinem Turm kurz entschlossen den Namen seines Vetters.