Der Schmörgel - bis hierhin vielen Dank!

Transkript

1 SYLVIA SIMON Der Schmörgel - bis hierhin vielen Dank! Das ist kein Bastelbuch, woran erinnerst Du dich?

2 VORWORT Idee trifft Holzrest Am Rande von Berlin liegt meine kleine Werkstatt. Vollgestopft mit Dingen, die zum Wegwerfen zu schade sind, ohne aktuellen Nutzwert, ausrangiert, kaputt, vergessen. Mit Lust zum Handwerk, Leidenschaft und immer frischen Ideen erwecke ich sie zu neuem Leben. Skizzen werden gemacht, in Kisten gewühlt, gekramt, gesägt, gebohrt. Die Fetzen fliegen und die Funken sprühen. Komplett eintauchen in das Projekt, ringsum alles vergessen. Mit Leib und Seele bei der Sache sein. Noch vor vier Jahren saß ich Tag für Tag im Büro einer großen Telekommunikationsfirma. In dieser Firma bin ich Ende der 70iger Jahre zur Facharbeiterin für Nachrichtentechnik ausgebildet worden. Die Technik bestand damals aus Relais, Mechanik, dicken Drähten, Spulen und echten Schaltern auf denen noch Ein-Aus stand. Heute befindet sich das alles im Museum. Die Computertechnik hat die alte Mechanik abgelöst und so bin ich von der Werkbank an den Schreibtisch umgezogen. Geblieben ist die Leidenschaft zum Handwerk. 2

3 Über das Buch Das ist kein Bastelbuch, also wird es keine Schritt für Schritt Anleitungen geben. Es soll zeigen, dass es möglich ist aus Resten, kaputten Dingen oder Erinnerungsstücken schöne Objekte zu bauen. Vorrangig versuche ich vorhandene Materialien zu nutzen. Diese passen natürlich meist nicht zueinander. Also müssen sie passend gemacht werden. Das nimmt viel Zeit in Anspruch. Neu kaufen wäre einfacher, ist aber nicht Sinn der Sache, denn ich möchte die vorhandenen Ressourcen nutzen. Das geht natürlich nicht immer, umso größer ist die Freude, wenn ich etwas Passendes finde. Denn genau durch dieses alte Material wird jedes Objekt zum Unikat, zu etwas Besonderem, zu einer Erinnerung. Die Erinnerung an einen alten Tischler, der noch mit einer Handbohrmaschine gearbeitet hat. Die Erinnerung an einen guten Freund, der ein begnadeter Schachspieler war. Die Erinnerung an einen Abend mit Freunden und einer Flasche Bier am Lagerfeuer. Woran erinnerst du dich? 3

4 Das Team Kunsthandwerkerin Sylvia Simon Geboren 1961 in Suhl Fotograf Torsten Herwig Geboren 1974 in Braunschweig 4

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6 Der WC Schrank 6

7 Verwendete Materialien: Ein paar alte Bretter, zwei Kaffeekannendeckel, eine Handkurbel von einer alten Bohrmaschine, ein kleines Stück Rundholz, vier Mühle-Spielsteine, ein paar Holzdübel und vier kleine Holztellerchen. 7

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10 Das kleine Stück Rundholz wird zur Halterung für die Kurbel umgeschliffen. Mit alten Schlitzschrauben wird die Kurbel für das Toilettenpapier an der Schrankvorderseite montiert. 10

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12 12 Noch ein paar Schleifarbeiten und dann ist er fertig, der praktische Schrank für das Badezimmer mit zwei Schubladen, einem kleinen Stauraum und einer Ablagefläche. Das Papier hängt in bequemer Höhe und zwei Ersatzrollen garantieren eine stets sorgenfreie Sitzung.

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14 Kiste Licht 14

15 Verwendete Materialien: Neun Bierflaschen (leer) mit Bügelverschluss, eine alte Lichterkette, zwei Metallgriffe, Kabel, Fußschalter, Einlegeböden von einem alten Wäscheschrank und ein paar kleine Sperrholzplatten. 15

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18 Mit einem speziellen Glasbohrer werden Löcher in die Flaschen gebort. Durch welche anschließend die Lichterkette gezogen werden muss. 18

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22 Welche Pfandflasche hat schon so ein tolles Schicksal? Welcher Mann hat schon so einen Kasten Bier im Wohnzimmer? 22

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24 Futterhaus 24

25 Verwendete Materialien: Rundhölzer, Bretter, ein alter Deckel, ein Werkzeuggriff, zwei Glasuntersetzer, Blechreste vom Schuppendach, Schachfiguren und zwei Haken. 25

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30 Die Glasuntersetzer werden mit Montagekleber in die Giebelseiten eingeklebt. 30

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32 Endlich erfüllen die alten Schachfiguren wieder einen Zweck. Ist die Futterlade gut gefüllt, schauen sie nun auf das bunte Treiben der Vögel. 32

33 Und nun finde Deine eigenen Ideen, bis hierhin vielen Dank! Dein Schmörgel 33