Teil 4.1: Leben und Wirken des Jesus von Nazareth

Transkript

1 Ich bin das Brot des Lebens Kompetenzen und Unterrichtsinhalte: Die Schüler sollen verschiedene Geschichten kennen und verstehen lernen, die aufzeigen, welche Bedeutung Brot haben kann, die Einsetzungsworte aus der Bibel herausschreiben und weitere Erzählungen aus der Bibel erarbeiten, alle Texte zur Aussage Jesu: Ich bin das Brot des Lebens in Beziehung setzen, sich selbstständig Texte erarbeiten, sich gegenseitig in Kleingruppen informieren und Inhalte vor der Klasse präsentieren. Didaktisch-methodischer Ablauf I. Hinführung Bildbetrachtung Stummer Impuls. Danach eine kurze Bildbetrachtung. Alternative: Brot mit allen Sinnen Die Schüler essen ein Stück Brot und versuchen es mit allen Sinnen zu erforschen. Damit man auch etwas hören kann, ist es besser, mehrere Brötchen zu teilen. II. Erarbeitung Inhalte und Materialien (M) Die Folie wird als stummer Impuls aufgelegt. Danach beschreiben die Schüler, was sie sehen und stellen Vermutungen über die Bedeutung an. Folienvorlage /M1 Jeder Schüler erhält ein Stück von den Brötchen. Die Meditation wird langsam vorgelesen. Die Impulsfragen dienen dem gemeinsamen Austausch. Meditation /M2 Brot-Geschichten In Gruppen erarbeiten die Schüler verschiedene Geschichten, in denen das Brot eine besondere Rolle spielt. Die Texte haben einen unterschiedlichen Anspruch und können so differenziert eingesetzt werden. Die Schüler lesen den Text mit verteilten Rollen. Das Brot des Glücks Text /M3a und b* Brot für das Herz Text /M3c und d* Der Bäcker von der Rue Jaques Text /M3e und f** 1

2 Ich bin das Brot des Lebens Vom geteilten Brot, das viele satt gemacht hat Text /M3g und h** Das Brot von Wolfgang Borchert Text /M3i und j** Für die Präsentation benötigen die Schüler Plakate. Lied Im Anschluss an die Gruppenarbeit kann ein passendes Brotlied gesungen werden. Jesus Das Brot des Lebens Die vier Themen werden gleichmäßig auf die Schüler verteilt. Jeder Schüler arbeitet zunächst für sich. Für Arbeitsauftrag 1 benötigen die Schüler Bibeln. Danach erarbeiten sie zunächst selbstständig mithilfe des Arbeitsblattes den Inhalt und seine Bedeutung. Arbeitsblatt für alle /M3k und l* In einer weiteren Runde bereiten sie die Geschichte für eine Präsentation in der Klasse vor. Arbeitsblatt /M3m Die Schüler singen gemeinsam ein Lied, z. B. Wenn das Brot, das wir teilen Die Schüler erarbeiten die angegebenen Verse und Erzählungen aus der Bibel und erörtern die Frage: Jesus Brot des Lebens? Arbeitsblatt A /M4a bis c* Arbeitsblatt B /M4d und e* Arbeitsblatt C /M4f und g** Arbeitsblatt D /M4h bis j** Jeweils vier Schüler mit je einem anderen Text setzen sich zusammen und tragen sich gegenseitig ihre Ergebnisse vor. Arbeitsblatt /M4k* 2 Mediengruppe Oberfranken Fachverlage GmbH & Co. KG, Kulmbach

3 III. Weiterführung und Transfer Der Mensch lebt nicht von Brot allein Die Schüler fassen ihre Ergebnisse aus der Einheit zusammen. Ergänzend hören sie das Lied von den Toten Hosen: Warum werde ich nicht satt? Jeder Schüler setzt sich noch einmal mit dem Gelernten und Erarbeiteten auseinander und setzt alles mit der Aussage Der Mensch lebt nicht von Brot allein in Verbindung. Arbeitsblatt /M5a und b** Autorin: Dagmar Keck, geb. 1965, studierte unter anderem Theologie, Musik, Gemeinschaftskunde und Wirtschaftslehre an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Sie unterrichtet an der Gemeinschaftsschule in Herrischried und ist dort Fachbereichsleiterin für das Fach Religion. Neben ihrem Engagement in der heimatlichen Kirchengemeinde ist sie Herausgeberin der Ideenbörse Religion Sekundarstufe I. 3

4 4.1.13/M2 Ich bin das Brot des Lebens Brot mit allen Sinnen Meditation: Sehen: Nimm das Stück Brot in die Hand. Betrachte es von allen Seiten. Wie ist es geformt? Wie sieht die Oberfläche aus? Hören: Drück das Brot etwas zusammen. Was kannst du hören? Ist es knusprig? Hörst du wie die Kruste bricht? Riechen: Rieche an dem Brot. Nach was riecht es? Ist der Geruch für dich angenehm? Fühlen: Wie fühlt sich dein Brot an? Weich oder hart? Schmecken: Nimm das Brot nun in den Mund und kaue es ganz langsam. Was kannst du schmecken? Ist der Geschmack für dich angenehm? Wenn du das Brot ganz lange kaust, kannst du schmecken, dass es süß wird. Doch das ist eine andere Geschichte Impulsfragen: Wie hat dir das Brot geschmeckt? Ist dir beim Sehen, Hören, Riechen, Fühlen und Schmecken etwas Besonderes aufgefallen? Bei welchen Gelegenheiten isst du Brot? Wie isst du dein Brot am liebsten? 6 Mediengruppe Oberfranken Fachverlage GmbH & Co. KG, Kulmbach

5 4.1.13/M3c* Brot für das Herz Personen: Erzähler, König, Ärzte, Bäckersohn, Prinz Es war einmal ein König. Seine Frau gebar ihm einen Sohn. Der König war überglücklich. König: Mein Sohn. Nichts soll ihm zustoßen. Ich will ihm ein eigenes Schloss bauen lassen, in dem er ganz alleine wohnen kann. Sobald der Junge heranwuchs, durfte auch die eigene Mutter nicht mehr in seine Nähe. Die Diener brachten ihm seine Kleidung und legten ihm das Essen vor. Danach mussten sie sich sofort wieder entfernen. König: Meinem Sohn fehlt es an nichts. Er hat ein eigenes Schloss, schöne Kleidung und genügend zu essen. Ich schaue mal durch das Fenster, um zu sehen, was er macht. O Gott, was ist los. Der Junge lehnt bleich und regungslos in seinem goldenen Stuhl. Was ist das? Ist er krank? Ich hole sofort einen Arzt. Die Ärzte untersuchten ihn. Ärzte: Der Prinz verträgt das üppige Essen nicht. Geben Sie ihm zum Frühstück ein einfaches frisches Brot. Der König bestellte das frische Brot beim besten Bäcker im Land. Liefern durfte es der Sohn des Bäckers, die Diener servierten ihm das Brot. Durch das Fenster beobachteten sie den Prinzen. Sie wollten wissen, ob ihm das Brot schmecken würde. Doch der Prinz rührte das Brot nicht an. Der Bäckersohn konnte das nicht begreifen, denn es roch sehr fein. Als alle weggegangen waren, schlich er sich in das Schloss und ging zum Prinzen. Bäckersohn: Mein lieber Prinz, warum isst du mein Brot nicht? Ich habe mir solche Mühe gegeben. Prinz: Wer bist du und wie bist du hereingekommen? 30 Bäckersohn: Ich habe dir das Brot gebracht. Warum isst du nichts? Ich mache mir große Sorgen um dich. Warum lächelst du? Prinz: Ich freue mich, dass du da bist. Ich fühle mich so einsam. Willst du nicht bei mir bleiben? 9

6 4.1.13/M3d* Ich bin das Brot des Lebens Das ließ sich der junge Bäckersohn nicht zweimal sagen. Anfangs unterhielten sie sich, schließlich spielten sie zusammen im Schlossgarten. Da bekamen sie beide Hunger und aßen mit großem Appetit das Brot gemeinsam. Da kam der König vorbei. König: Mein Sohn, du siehst ja ganz anders aus. Du hast rote Backen und lachst. Ich erkenne dich nicht wieder. Das Brot hat dir gut getan. Doch halt, wer ist denn das? Du bist doch der Bäckerjunge. Wachen, werft ihn sofort hinaus und sperrt ihn ein! Am nächsten Tag saß der Prinz wieder traurig in seinem Stuhl und wollte weder Brot noch sonst etwas essen. Da blieb dem König nichts anderes übrig, als den Bäckerjungen wieder zu holen. Bäckerjunge: Lieber Herr König, der Prinz braucht nicht nur Brot für den Magen! (Abbildung: Dagmar Keck) König: Gibt es denn noch ein anderes Brot? Davon habe ich noch nie etwas gehört. Kannst du dieses Brot backen? Bäckerjunge: Dieses Brot kann jeder backen. Die Zutaten sind Liebe, Freundschaft und Aufmerksamkeit. Es vertreibt den Hunger der Traurigkeit und Einsamkeit. König: Jetzt verstehe ich. Es ist das Brot für das Herz. Das braucht jeder so dringend, wie das Brot für den Magen, egal ob König oder Bettelmann. Da nahm der König die Königin bei der Hand und ging mit ihr zu ihrem Sohn. Sie nahmen auch den Bäckerjungen mit und alle, die den Prinzen mochten. Von da an war der Prinz nie mehr einsam. Nach einer Erzählung von Dagmar Ehm 10 Mediengruppe Oberfranken Fachverlage GmbH & Co. KG, Kulmbach

7 4.1.13/M4b* So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf und sie erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloss? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach. Lk 24, Unterstreiche wichtige Aussagen in dem Text. 5. Beantworte folgende Fragen zum Text: a) Welche Personen werden in der Geschichte genannt? b) Schreibe den Inhalt der Erzählung mit eigenen Worten auf. c) Recherchiere in der Bibel, was vor und nach dieser Erzählung geschieht. 21

8 4.1.13/M4d* Jesus Das Brot des Lebens? (B) Arbeitsaufträge: 1. Schreibe aus der Bibel folgende Verse heraus: Mk 14, Bei welcher Gelegenheit hörst du diese Verse? 3. Lies folgende Erzählung aus der Bibel. Die Versuchung Jesu Dann wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel in Versuchung geführt werden. Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, bekam er Hunger. Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird. Er aber antwortete: In der Schrift heißt es: Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt. Mt 4, Unterstreiche wichtige Aussagen in dem Text. 5. Beantworte folgende Fragen zum Text: a) Welche Personen werden in der Geschichte genannt? b) Schreibe den Inhalt der Erzählung mit eigenen Worten auf. 23

9 4.1.13/M4h** Jesus Das Brot des Lebens? (D) Arbeitsaufträge: 1. Schreibe aus der Bibel folgende Verse heraus: 1 Kor 11, Bei welcher Gelegenheit hörst du diese Verse? 3. Lies folgende Erzählung aus der Bibel Da fragten sie ihn (Jesus): Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen? Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat. Sie entgegneten ihm: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du? Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen. Jesus sagte zu ihnen; Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot! Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Joh 6, 28 35; 48 51a 4. Unterstreiche wichtige Aussagen in dem Text. 27

10 4.1.13/M4k* Ich bin das Brot des Lebens Lest euch gegenseitig eure Erörterungen vor. Zu welchem Ergebnis kommt ihr? Welche Bedeutung hat das Brot in der biblischen Erzählung? Erklärt euch gegenseitig eure biblische Erzählung und notiert euch kurz den Inhalt. Welche Personen werden in der biblischen Geschichte genannt? Lest euch gegenseitig den Bibelvers aus Arbeitsauftrag 1 vor. Wann hörst du diesen Vers? 30 Mediengruppe Oberfranken Fachverlage GmbH & Co. KG, Kulmbach Person A Person B Person C Person D Jesus das Brot des Lebens? Zusammenfassung