Hof Nr. 5. Besitzer: Dorfstr. 9. Geschichte des Hofes; erarbeitet und niedergeschrieben von Hermann Oestmann und Karl-Heinz Albers

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1 Hof Nr. 5 Hof Name: Beiken Art: Vollhof Besitzer: Dorfstr. 9 Geschichte des Hofes; erarbeitet und niedergeschrieben von Hermann Oestmann und Karl-Heinz Albers Dieser Hof war ein Schillingshof. Das Schillingsgut empfing der Bauer mit einem Schilling und der Gutsherr konnte mit einem Schilling davon kündigen, daher der Name Schillingshof. Der Hof hatte alle Jahre bestimmte Abgaben, Hand- und Spanndienste zu leisten. Höhe und Zeit der Ablösung dieses Hofes von der Gutsherrschaft konnte nicht ermittelt werden, es wird um 1850 gewesen sein. Marten Richers Hoff v.d.wense (Gutsherr) Aus dem Kontributtonsregister des Amts Bodenteichvom-Jahre-1639: Hans Bettchen Vollhof: 10 Rinder, 6 Schweine, 50 Schafe, 40 Himten Wintereinsaat, 8 Himten Sommereinsaat, 4 Fuder Heu. Von 1614 bis 1778 ist dieser Hof in dem Besitze der Familie Betke gewesen. Der letzte Betke hat in diesem Jahre (1778) ihn an Christian Daniel Sorge aus Hambrock, 1759 in Kirchweyhe, verkauft, weil ihm seine sämtlichen Leibeserben im zarten Kindesalter verstorben waren. Sind auch die Betkes auf diesem Hof ausgestorben, kündet kein Friedhofsdenkmal mehr. ihren Namen, so leben sie in der Erinnerung der Nachwelt doch weiter; denn dieser alte Hof führt noch heute im Volksmunde den Ohlnamen " Betken Hof." In Böddenstedt blühte im 13.und 14.Jahrhundert ein adeliges Geschlecht von Bodenstede. In seinem Buche "Beschreibung des Fürstentums Lüneburg" führt Manecke an, daß die obengenannte Familie im Jahre 1346 hier noch ansässig gewesen sei. Urkunden über das Vorhandensein der Ritter von Bodenstede in Böddenstedt: 1. Quelle: v.d.knesebeck:regesten und Urkunden zur Geschichte des uradeligen Geschlechts der Herren von dem Knesebeck. Gedruckt in Göttingen ,83. Um Lebensregister des edlen Herrn-f.üthard von Meinersen unter den Rittern: Eccehardus de Bodenstide tres mansos (3-Hufen in Szikthe et molendinum und die Mühle.) 1,87. Urkunde des Herzogs Otto von Braunschweig für die Johanniskirche in Osterode, als Zeuge Burchardus de Bodenstede ,87. Urkunde-der-Pfälzgräfin Agnes; in Hildesheim ausgestellt. Als Zeuge Sigebode de Bodenstede 1233.

2 2.Quelle: Urkunde des Klosters Oldenstadt Nr.32 vom Jahre Die Brüder-Johannes und Heinricus, Knappen von-bodenstede, vermachen dem Kloster die Trift für 1 (ein) Schock Schweine auf der Feldmark Bodenstede. (Das war zu der Zeit ein wertvolles Vorrecht.) Von dem Knesebeck 1 S. 83. Das Wappen der Ritter von Bodenstede: Im silbernen Felde ein springendes halbes rotes Einhorn." Vom Jahre 1346 an kommt der Name von Bodenstede hier in Böddenstedt nicht mehr vor. Es ist unbekannt, ob es zu dieser Zeit ausgestorben oder verzogen ist. Aber in Dannenberg und Uelzen lebten auch später noch Personen dieses Namens: Heinricus war 1399 Propst in Dannenberg und Thidericus 1403 Bürger in Uelzen. Zur gleichen Zeit wohnten hier die Brüder Johannes, Ludolf, Meinard und Helmold von Bodenstede. Johann war 1416 bis 1430 Vikar in Uelzen. Ein Jochim von Bodenstede hat hier 1557 geheiratet. Der mündlichen Überlieferung nach soll unser Vollhof Nr.5 der alte Gutshof derer von Bodenstede gewesen sein. Der Volksmund will sogar wissen, wo das Schloß der Edelinge lag, nämlich zwischen dem jetzigen Wohnhaus und dem Wohnhause des Abbauers Licht Nr. 34. Dieses Gerücht erhielt 1893 neue Nahrung, als man beim Ausschachten von Keller und Fundament des Licht' schen 'Hauses auf morsche Gebäudereste stieß. Leider war kein Fachmann zur Stelle, der ein Urteil hätte fällen können, wie es heute möglich ist. So ruht denn noch bis heute der Schleier des Geheimnisses über Hof und Schloß der Edelinge von Böddenstedt. Ehemals war mit dem Hofe eine Gastwirtschaft verbunden; alte Leute, die um 1910 noch lebten, konnten sich dessen noch erinnern. In dem alten Wohnhause, welches 1913 entfernt worden ist, da es baufällig war, war noch ein breites Brett mit mehreren langen Holznägeln zum Aufhängen von Biergläsern, ebenfalls eine weitbauchige Schnapsflasche und einige wenige blaugeränderte Schnapsgläser vorhanden. Der Hof ist seit einigen Jahren für das Finanzamt der "Richthof" nach welchem es die Landwirte im hiesigen Dorf zur Steuer einschätzt. Hügelgrab Bei den Vorarbeiten für den Bau der neuen Kartoffelscheune (1956) entdeckte man einen Grabhügel, der fast eingeebnet war und nur noch eine Höhe von 0,5 m Hnd einen Durchmesser von 15 m hatte. Folgender Befund wurde von dem Denkmalpfleger Dr. Bath, Uelzen, ermittelt: Eine Steinpackung aus durchschnittlich kopfgroßen Feldsteinen schloss einen viereckigen Raum von 2 m Länge und 1 m Breite ein. Da keinerlei Asche bzw. kalzinierte Knochenteile wohl aber eine etwas bräunlich gefärbte Sandschicht, offenbar der kaum noch zu erkennende Rückstand der bestatteten Personvorhanden waren, darf mit einer Körperbestattung in gestreckter Lage gerechnet werden, unter der Steinpackung fand sich keine Beigabe. Diese Bestattung gehört zu der Gruppe der Einzelgräber", die dem jungsteinzeitlichen Volk der Schnurkeramiker zugesprochen werden. Ganz ähnliche Grabhügel hat Dr. Asmus auf dem bekannten Hügelgräberfeld bei Melzingen ausgegraben. Sie gehören der sogenannten Stein Bronzezeit an, die etwa den Zeitraum um v.chr. umfasst. Unmittelbar neben dem Hügel wurden Bestattungen der Jastorf-Zeit ( v.chr.) gefunden und zwar fünf Urnen mit Leichenbrand. Während zwei Urnen nur in Scherben

3 geborgen wurden, blieben zwei durch Sorgfalt und Umsicht von Hofbesitzer Herrmann gut erhalten. Die letzte Urne enthielt als Beigabe eine eiserne Nadel mit Öhr von 12,7 cm Länge. Besitzerfolge von Jürgen Dreyer 1606 Martens Betken 1620 N. Betke (erstmals schr. erwähnt) 1645 Casten Bötke 1671 Margaretha???? 1687 Engel *1651 (lt. KB Gerdau: eine erwachsene Dirne in Böddenstedt) 1669 mit 18 Jahren Carsten *1654 (Hoferbe) Wilhelm * Carsten Bötke 1694 (40) Anna Lindloff, Böddenstedt Carsten geb (Hoferbe) Christian *1687 Jürgen *1690 (übernimmt # 14) 1706 Carsten Bäitje * (73) 1. Ehefrau??? Ehefrau Anna Techmann #13 * Casten * Casten Bätjen 1796 (72) Anna Timm, Bohlsen #6 * (60) -6- Kinder, alle starben jünger als 7 Jahre 1778 Hat Casten Bätjen, mangels Erben, den Hof an Christian Sorge, Kirchweyhe, verkauft Der Sohn Johann Heinrich Sorge 1827 (68), Kirchweyhe hat den Hof übernommen. Engel Schulenburg (54), #9 * Catharina *1786 (oo Christoph Bokelmann, Brambostel, Böttger und Musikus) Heinrich *1791 (Junggeselle starb mit 76 Jahren) Friedrch *1797 (Hoferbe) Maria *1804 (oo Christoph Riggert, Bohlsen) 1819 Jürgen Friedrich Sorge 1860 (63) Catharina Riggert (74), Kl. Süstedt #5 Heinrich Christoph *1820 (Hoferbe) Catharina *1825 (oo Schulenburg #19) Johann Heinrich * 1830 (oo Christina Dehrmann #2) 1829 Acker- und Wiesenfläche nach der Verkopplung 257 Morgen = 64,3 ha. Grundherr: Bürgermeister Kern zu Uelzen 1850 Heinrich Christoph Sorge 1895 (74) Catharina Müller (68), Räber Heinrich Christoph *1854 Catharina *1858 (oo Wilhelm Niebuhr, Hansen #7)

4 1879 Heinrich Christoph Sorge 1918 (64) Dorothea Abelmann (61), Graulingen Emma *1880 Heinrich Christoph *1882 (Hoferbe) Dorothea *1885 Frieda *1888 Anna *1890 (oo Wilhelm Cohrs #51) Ella *1893 Emma wurde das jetzt noch stehende Wohnhaus erbaut Hausinschrift:! " # $ %$ & ' ' ()*+ Dieser Balken befindet sich jetzt bei Hans-Jürgen Drögemüller, Mühlenstr.

5 1899 erhielt Heinrich Christoph Sorge diese Urkunde für seine besonders gute Schweinezucht. Original: Sammlung Museumsdorf Hösseringen

6 Heinrich Sorge und Alwine Bührke am auf dem Weg nach Gerdau zur Trauung Heinrich Christoph August Sorge (36) Alwine Bührke, * 1870 Hösseringen Dorothee *1912 Elisabeth *1914 Hilda *1915 August Sorge wurde am durch Granatsplitter am Kopfe verwundet und verstarb am in Böddenstedt. Er hinterlässt eine Witwe und 3 Töchter 1920 Die Witwe Alwine Sorge heirate Otto Alpers 1920 Otto Alpers * (Interemswirt Karl-Heinz *1923

7 1953 Thea Sorge wird Hoferbin und heiratet Helmuth Herrmann Luftaufnahme 2016