Niedersächsische Landesschau 2018

Transkript

1 Niedersächsische Landesschau 2018 Von Georg Menke Mit 220 Tieren auf dem Tarmstedter Ausstellungsplatz war es die größte bisherige Schau. Schon am frühen Morgen war der Platz gut gefüllt und die Rinder bewiesen wieder einmal, dass sie Publikum anziehen. Dass die Jugend den Ruf verstanden hat, zeigten die 18 Jungzüchter, von denen 5 mit einem Gallowayrind auftraten. Ob es die Hitze war, die den einen oder anderen von ihnen an diesem Tag besonders forderte, oder die ungewohnte Umgebung, spielte in diesem Augenblick keine Rolle. Die Jungzüchter nahmen ihre Aufgaben beherzt an und zeigten, dass sie in den letzten Jahren viel gelernt haben. Thimo Heimsoth von der Masterrind ist schon seit einigen Jahren für die Jungzüchter verantwortlich und zeigt, dass er die jungen Leute für die Sache begeistern kann und ihnen ein großes Wissen vermittelte. Bei den Galloways überzeugten Mika Harms und Timo Aaron Rasch in ihren Ringen mit 1A-Preisen. Die Richter hoben den persönlichen Einsatz, den steten Kontakt zum Richter und die hervorragend gelösten unterschiedlichen Aufgaben hervor. Tine und Nils Strübl sowie Niklas Knirsch erhielten einen 1B-Preis, der sie ebenfalls berechtigt, im Februar 2019 am Jahres-Entscheid der Jungzüchter in Verden teilzunehmen. Vom Galloway-Bundesverband erhielten alle Jungzüchter einen schönen Pokal, der Stammtisch Marsch Geest Heide belohnte die beiden 1A-Preisträger zusätzlich mit einem Sommerferiengeld von jeweils 25,-. Galloways sind seit vielen Jahren neben anderen Fleischrindern eine wichtige Rasse für die Schau. Johannes Röttgen richtete die 38 aufgetriebenen Galloways in insgesamt 2 Bullen-, 3 Kuhgruppen mit Kalb und 5 Färsengruppen.

2 Bullen Die Bullen machten den Anfang, wobei der hervorragend von Friedrich Wiegmann gezüchtete Bulle Beluga aus dem Besitz von Anke Wiechering Sudmann altersbedingt allein blieb und mit einem 1A- Preis bedacht wurde. Der von Peter Gampenrieder gezüchtete Bulle Beethoven im Besitz von Carsten Haase und der Bulle Baron von Andreas Rasch begeisterten durch ihre guten Bewegungsabläufe und einen guten Fleischansatz. Der Richter entschied aufgrund der etwas stärker ausgeprägten Harmonie des Tieres für Beethoven den 1A-Preis. Im dritten Ring traten die beiden Jungbullen Kuper von Jan Bode und ADL Caruso von Sylke Kölling gegeneinander an. Kuper, ein sehr führiger und kammverliebter Vertreter unserer Rasse musste sich trotz seines schönen Kopfes, der guten Länge und des heute von vielen Züchtern gesuchten guten Rahmens gegenüber ADL Caruso geschlagen geben. Der Riggitbulle von Sylke Kölling verfügte ebenfalls über all diese guten Eigenschaften, aber er überzeugte durch einen deutlich stärkeren Muskelansatz und bekam den 1A-Preis. In der Endausscheidung der Bullen, strahlte der 9 Jahre alte Bulle Beluga eine Reife und Harmonie aus, die den Richter davon überzeugte, dass hier der Siegerbulle präsentiert wird. Reserve- Siegerbulle wurde der 3-jährige Beethoven von Carsten Haase, der ebenfalls mit Harmonie und viel Typ begeisterte, aber dem dann doch wohl die Lebensjahre fehlten. Sicherlich werden wir diesen Bullen noch einmal wiedersehen. Reserve-Siegerbulle Beethoven, gez. von Peter Gampenrieder und im Besitz von Carsten Haase

3 Siegerbulle Beluga aus dem Suletal von Anke Wiechering-Sudmann Kühe mit Kalb: Ring 1: Den 1A-Preis erhielt Upsala aus dem Suletal, gezogen aus Nils x Uranie und im Besitz von Friedrich Wiegmann. Eine sehr kurante Gallowaykuh mit einer guten Länge, rahmig, mit einem sehr gut anliegenden Euter führte ein 14 Wochen altes Bullkalb von Piet bei Fuß, dessen Entwicklung einzig im Parcours war. Den 1B-Preis bekam die 13- jährige Frauke aus der Zucht von Fiss-Frank aus Bösel, Besitzer Norbert Strübel,mit ihrem schicken Kuhkalb von dem Bullen Pinto. Viel Typ, urschottisch mit einem schicken Kopf, rumpfig und langhaarig und für ihr Alter noch sehr beweglich. Sternchen, gez. und im Besitz von Andreas Rasch, die Jüngste im Ring, ergänzte die Gruppe. In ihrer Länge, im Typ und in den harmonischen Übergängen stand sie der älteren Dame Frauke nicht nach und konnte so den 1C-Preis akzeptieren. Ring 2: Der Ring war durch die Unterschiedlichkeit der Tiere geprägt. Auf 1A gestellt wurde Queen of T*, aus einer Anpaarung von Beluga und Queen of Love von Anke Wiechering-Sudmann. Eine Kuh, in deren mütterliche und väterliche Linie schon viele Siegertiere gesehen wurden. Sie führte ein drei Monate altes Kalb bei Fuß, welches aufgrund der grenzwertig starken Kondition seiner Mutter eine gute Nahrungsgrundlage haben sollte. Den 1B-Preis errang Carsten Haase mit Sahar. Mit einem der ersten Beethovenkälber bei Fuß zeigte sie sich sehr kurant, mit harmonischen Übergängen. Ausschlaggebend war ihr breites, gut gelagertes Becken und ein besserer Fleischansatz gegenüber Clora. Diese White-Gallowaykuh, gez. von Friedrich Voigt und im Besitz von Henry Heins erhielt den 1C-Preis. Sie führte ein 9 Monate altes Bullkalb bei Fuß und das Ende der Laktation drückte sich durch eine etwas schwächere Kondition aus. Ring 3: Den 1-A-Platz eroberte sich Lady Daisy von Anke Wiechering-Sudmann aus einer Anpaarung zwischen Beluga und Lady Dee. Sie war die jüngste vorgestellte Kuh, überzeugte den Richter aber

4 durch ihre Wucht. Auch aufgrund von sehr viel Typ, Rumpfigkeit, einem sehr guten Euter und einer hervorragenden Ausstrahlung war ihr dieser Titel nicht zu nehmen. Jörg Büttemeier vom Zuchthof Lömker zeigte mit Mina und Marli zwei sehr ähnliche Kühe. Gute Typnoten, Länge und Rahmen überzeugten. Der Richter stellte Mina auf den 1B-Platz und Marli auf 1C. Bei der Auswahl der Siegerkuh standen sich zwei unterschiedliche Philosophien gegenüber. Alle drei Kühe verfügten über Typ im Übermaß, Länge, gute Beckenlage, hervorragende Klauen und gute Euter. Upsala, kurant und zweifelsohne mit dem altersgemäß am besten entwickelten Kalb, Queen of t* und Lady Daisy mit einer ausgeprägten Muskelentwicklung. Johannes Röttgen machte es sich schwer und entschied sich letztendlich für Queen of t* von Anke Wiechering-Sudmann als Siegerkuh und Upsala aus dem Suletal von Friedrich Wiegmann als Reserve-Siegerkuh. Siegerkuh Queen of t* mit Kalb Reserve- Siegerkuh Upsala mit ihrem prächtig entwickelt en Bullkalb

5 Färsen: Ring 1: Die sehr schicke Alsisha (1A) aus einer Anpaarung von Agnete x Earl des Züchters Gerhard Buck, die durch einen wunderschönen Typ, einer für eine Färse erstaunlichen Rumpfigkeit, gute Klauen, einer guten Länge und einen sehr realistischen und guten Muskelansatzes verfügte, erwies sich schnell als die 1A-Färse. Daneben stand die ebenfalls sehr schöne Cher (1B) von Friedrich Wiegmann, deren Typ, Fleischansatz und Harmonie in den Übergängen ebenfalls überzeugte. Es werden viele Färsen von deutschen Züchtern in England gekauft, aber relativ selten werden sie auf den Schauen gezeigt. Die Färse Xantha von P. Hunter Blair aus Schottland, mit einem guten Typ, mit Länge und einem großen Rahmen erhielt den 1C-Preis. Hajo Fritze zeigte mit Xippi (1D) eine ebenfalls schicke Färse, die über Typ und Länge verfügte, im Fleischansatz den anderen jedoch etwas nachstand. Den Ring 1 entschied die Färse Alisha von Gerhard Buck für sich. Ring 2: Alabama aus dem Suletal (1A) von Friedrich Wiegmann entschied den Ring souverän für sich. Die junge Färse, in deren Pedigree Siegernamen wie Piet, Kimba, Alpha und Alegra stehen, überzeugte durch ihre Harmonie und Ausstrahlung, Länge und einem schon guten Muskelansatz. Ihr folgte Luna vom Kronenhof der Familie Haase ganz eng. Es war wohl nur der direkte Kopfvergleich, der ihr den 1B-Platz einbrachte. Auf 1C gesetzt wurde Wanja vom Ilsmoor von Jan Bode. Eine Waleska x Komet-Tochter stand den beiden Vorgängerinnen bezüglich Rahmen und Typ etwas nach, zeigte aber auch gute Entwicklungsansätze. Nanja vom Suletal stand ihrer Stallnachbarin Alabama nicht viel nach, ließ in der allgemeinen Entwicklung jedoch noch etwas auf sich warten und erhielt den 1D-Preis. Elise Xara (1E) ebenfalls eine Importfärse der Familie Strübl von Peter Hunter Blair zeigte sich in einem stark kanadisch geprägten Typ. Bestechend war ihre Länge und Größe. Im Fleischansatz und Typ wird sie sich noch entwickeln.

6 Alabama von Friedrich Wiegmann wurde 1A-Siegerin im Ring 2 Ring 3: Dieser Ring war von sehr unterschiedlichen Tieren geprägt. Mit der Katalognummer 114 wurde TKM Marie von Torsten Kirstein aufgetrieben, die im Februar bei den Verdener Fleischrindertagen Siegerfärse wurde. Auch wenn sie in der Größe nicht vorneweg war, überzeugte sie den Richter durch ihr typvolles, harmonisches Auftreten. Johannes Röttgen erinnerte sich daran, dass bei den Galloways die Größe kein Beurteilungskriterium sein soll. Der 1B-Preis ging an Highlight, einer Anpaarung von Heda und Beluga, die zwar sehr typvoll und wuchtig daherkam, aber in ihrer Kondition sehr grenzwertig war. Mit Nevada vom Suletal von Friedrich Wiegmann wurde eine typvolle Färse mit einer guten Länge und einer guten Beckenlage auf 1C gestellt. Hinten war sie noch leicht überbaut und zeigte Perspektive. Mit der White-Gallowayfärse ADL Monchichi (1D) von Sylke Kölling und Roro (1E) von der Familie Heins waren noch zwei weitere interessante Tiere im Ring, die uns sicherlich noch auf anderen Schauen begegnen werden. (Von rechts) TKM Marie, Highlight, Nevada, Roro und ADL Monchichi

7 Ring 4: Queeny (1A) eine Anpaarung von Queen of d x Beluga vom Suletal der Anke Wiedering- Sudmann war ein sehr typvolle, enorm entwickelt und rumpfige Färse, deren präsentes Auftreten den Richter sofort überzeugte. X-woman, eine super schicke Färse von Hajo Fritze mit sehr viel Typ und Rumpfigkeit, die jedoch als kleinen vorübergehenden optischen Makel eine etwas hohe Schwanzwurzel hatte, wurde mit dem 1B-Preis belohnt und wird sich zu einem späteren Zeitpunkt ganz bestimmt noch wieder zeigen. Auf White Galloways vom Alfsee der Familie Behrends / Eymann mussten wir viele Jahre verzichten. Es ist eine Freude, mit anzusehen, welch schöne Tiere dort gezüchtet werden. Eine typische Vertreterin war Madonna vom Afsee, die durch Typ, Breite und Tiefe, sowie gute Zeichnung überzeugte und mit einem 1 C-Preis belohnt wurde. Die Färse Fly (1D) von Hajo Fritze stand den Konkurrenten in der Entwicklung noch etwas nach, aber zeigte sehr viel Typ und sehr gute Bewegungsabläufe. Die schicke Safari der Familie Haase musste sich hier noch mit einem 1E-Platz zufrieden geben, sie wird zu einem späteren Zeitpunkt noch zeigen, was in ihr steckt. (Von rechts) Queeny, X-woman, Madonna, Fly und Safari Ring 5: In der jüngsten Gruppe sehen wir häufig Tiere, von denen die Besitzer sagen, die sollen nur einmal üben. So erging es auch Lykke vom Kronenhof, eine Anpaarung Observer von Krooge x Lulu vom Kronenhof. Ihr guter Typ, ihre Länge und die guten Übergänge, ergänzt durch schon gut sichtbare Muskelentwicklung brachten ihr den 1A-Preis. Ihre Ringbegleiterinnen Mandy (1B) von Gerhard Buck, Melissa (1C) von Friedrich Wiegmann, Onna (1D) von Carsten Haase, Stacy (1E) von Andreas Rasch zeigten schon viel Typ und Entwicklungspotential und werden uns auf späteren Schauen erfreuen. Den 1A-Preis im Ring 5 errang Lykke vom Kronenhof

8 Bei der Auswahl der Siegerfärse standen 6 Färsen bereit, die jede für sich gut und würdig waren, den Titel davon zu tragen. Es wurde aber schnell deutlich, dass der Richter sich auf die wuchtige, schöne Queeny und auf TKM Marie konzentrierte. Die Entscheidung fiel dann für die größere und weiter entwickelte Queeny von Anke Wiechering-Sudmann und TKM Marie von der Torsten Kirstein GbR stellte eine würdige Reserve-Siegern. KTM Marie von der Kirstein GbR, vorgestellt durch Niklas Knirsch, überzeugte durch Typ, Korrektheit und Länge und wurde Reserve- Siegerfärse Tarmstedt 2018 Die Beluga- Tochter Queeny von Anke Wiechering -Sudmann, wurde Siegerfärse Tarmstedt 2018 Zum Abschluss eines schönen und spannenden Fleischrindertages wurden die Nachzuchtsammlungen über alle Rassen gezeigt. Seitens der Galloways zeigte die Familie Wiegmann die Sammlung des Bullen Piet und Anke Wiechering-Sudmann die Sammlung des Bullen Beluga. Zu unserer aller Freude errang die Sammlung des Bullen Beluga dabei den Gesamtsieg aller Rassen. Für

9 den Zuchtbetrieb Anke Wiechering-Sudmann ein überaus erfolgreicher Tag. Ein Glückwunsch an alle Gallowaybetriebe, die sich auf dieser Schau eingefunden haben, es war für uns alle ein großer Erfolg. Auswahl der Nachwuchssammlungen die Galloway-Familien der Bullen Piet von Fritz Wiegmann Die Nachwuchs-Sammlung des Bullen Beluga wurde Sieger aller Rassen, ein großer Erfolg für die Zuchtstätte Anke Wiechering Sudmann Bei Jan Schulte bedanken wir uns für die große Auswahl gut sortierter Fotos von dieser Veranstaltung. Rangiertabelle nächste Seite

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