Wildkameras im Revier

Transkript

1 Wildkameras im Revier Das sollten Sie zur Befestigung an einem Baum beachten, um gute Fotos zu erhalten Ein häufiger Fehler: Die Wildkamera wird in über drei Meter Höhe montiert. Das soll vor Wahrnehmung durch andere Personen und vor Diebstahl schützen. Dadurch ergibt sich aber eine Draufsicht aufs Wild und folglich auch diese Nachteile: Ein Größenvergleich ist schwierig, Die Stangenlängen und Stärke eines Geweihs lassen sich kaum einschätzen, Schwarzwild ist nicht einfach anzusprechen, da der Blick auf die Rückenlinie fällt. Unter dem Bauch lassen sich mögliche Striche (führende Bache) nicht erkennen. Wildtiere können kleiner wirken als sie tatsächlich sind. Aber ohne Zweifel ist eine solche Anbringung eine Variante, die Kamera vor Diebstahl zu bewahren. Ebenso lassen sich so Objekte überwachen.

2 Im Vergleich dazu ein Foto, das von einer in richtiger Höhe angebrachten Wildkamera geschossen wurde. Idealerweise wird eine Wildkamera in Augenhöhe des zu erfassenden Wildes an einem Baum montiert. Kommen im Revier unterschiedlich große Wildarten vor, sollte die Objektivhöhe etwa 90 bis 100 Zentimeter betragen.

3 Die Kamera immer stabil an einem stärkeren Baumstamm anbringen. Dazu das im Lieferumfang befindliche Befestigungsband festzurren. Die Kamera darf nicht wackeln. Beachten, dass dünnere Bäumchen und Äste ungeeignet sind, weil die sich bei Wind bewegen. Eine praktikable Diebstahlabwehr lässt sich einfach und kostengünstig selber herstellen. Wir kaufen im Baumarkt etwa 1,5 bis 2 Meter verzinktes Stahlseil (4-5 mm), dazu in entsprechender Größe Kauschen und Klemm-Bügel. Beachte: Erst nur eine Öse erstellen, dann das Stahlseil durch die Führung an der Kamerarückseite führen, anschließend die zweite Öse erstellen. Nachdem die Wildkamera mit dem Spanngurt an einem Baum befestigt wurde, legen wir das Stahlseil um den Stamm. In die Kauschen-Ösen hängen wir ein stabiles Vorhänge(zahlen)schloss ein. So ist die Kamera vor flinken Fingern geschützt. Ein garantierter Diebstahlschutz ist damit allerdings nicht gegeben.

4 Um auf den Fotos störendes Gegenlicht zu vermeiden, richten wir das Objektiv möglichst gen Norden aus. Fehlbelichtungen stellt man spätestens bei der Fotokontrolle fest. Dann sollte man reagieren und die Kamera neu ausrichten. Tipp: Die Kamera ggf. leicht nach unten neigen, damit die Sonne nicht aufs Objektiv scheint. Hilfreich ist ein kleiner Stock, den wir zwischen Stamm und Kameragehäuse stecken. Die Menüführung der Minox-Kameras ist verständlich. Vor dem Einschalten müssen die gewünschten Formate, Datum und Uhrzeit eingestellt werden. Die Speicherkarte nicht vergessen einzusetzen. Vor dem Batteriefach befindet sich ein Zwischendeckel, der die Batterien bei Minusgraden zusätzlich vor Entladen schützt.

5 Damit kein Unbefugter die Wildkamera öffnet, schützen wir den Verschluss mit einem kleinen Vorhängeschloss. Vor mutwilliger Zerstörung ist keine gefeit.

6 Vor der Linse der Wildkamera muss alles frei sein. Binsen, Grashalme, Stauden, Äste, Blätter haben dort nichts zu suchen. Wenn diese sich durch die Sonne (und Außentemperatur) aufwärmen, kann das zu ungewolltem Auslösen führen. Die Infrarot-Sensoren der Kameras erfassen nämlich Wärme und in Kombination mit durch beispielsweise Wind verursachten Bewegungen kommt es zu vielen unerwünschten Fotos. Die Distanz einer Wildkamera zum Wechsel, zur Suhle, zum Malbaum, zum Kirrplatz, zur Salzlecke oder zur Fegestelle um nur einige Beispiele zu nennen sollte etwa 2,5 bis 12 (15) Meter betragen. Diese ist vor allem abhängig von der Leistung/ Qualität der Kamera. Beachte: Für Nachtaufnahmen ist der optimale Abstand viel entscheidender als für Fotos am Tag. Um Wild auf seinen Wechseln zu erfassen, die Kamera nicht frontal zum Wechsel sondern immer mit schrägem Blickwinkel anbringen. So gewinnt man ein größeres Sehfeld und erhält mehr Fotos des sich zumeist bewegenden Wildes.