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1 Leseprobe zum Download Eisenhans / fotolia.com Sven Vietense / fotlia.com Picture-Factory / fotolia.com Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Homepage, tagtäglich müssen Sie wichtige Entscheidungen treffen, Mitarbeiter führen oder sich technischen Herausforderungen stellen. Dazu brauchen Sie verlässliche Informationen, direkt einsetzbare Arbeitshilfen und Tipps aus der Praxis. Es ist unser Ziel, Ihnen genau das zu liefern. Dafür steht seit mehr als 25 Jahren die FORUM VERLAG HERKERT GMBH. Zusammen mit Fachexperten und Praktikern entwickeln wir unser Portfolio ständig weiter, basierend auf Ihren speziellen Bedürfnissen. Überzeugen Sie sich selbst von der Aktualität und vom hohen Praxisnutzen unseres Angebots. Falls Sie noch nähere Informationen wünschen oder gleich über die Homepage bestellen möchten, klicken Sie einfach auf den Button In den Warenkorb oder wenden sich bitte direkt an: FORUM VERLAG HERKERT GMBH Mandichostr Merching Telefon: / Telefax: / service@forum-verlag.com Alle Rechte vorbehalten. Ausdruck, datentechnische Vervielfältigung (auch auszugsweise) oder Veränderung bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Verlages.

2 4.4.7 Persönliche Schutzausrüstung (PSA) Persönliche Schutzausrüstung (PSA) Bereits mehrfach wurden bestimmte Aspekte des Personenschutzes durch persönliche Schutzausrüstung angesprochen. In allen Gefährdungsklassen ist Schutzkleidung (Einweg-Schutzanzug) der Kategorie III (Schutzkleidung für hohe Risiken), Typ 5 (partikeldicht) notwendig. Dadurch wird eine massive Kontamination der Kleidung vermieden. Dabei sollten atmungsaktive Schutzanzüge verwendet werden. Reißt ein Anzug, was bei großen Personen oder raumgreifenden Bewegungen vorkommen kann, ist der Anzug unverzüglich zu wechseln. Je nach Tätigkeit sind idealerweise atmungsaktive Schutzhandschuhe, geprüft nach DIN EN 374 1), sinnvoll. In der Praxis bewährt haben sich (v. a. in punkto Tragekomfort und Handhabung der Geräte) eng anliegende Nitril-Arbeitshandschuhe der Kategorie II (mittlere Risiken) mit Noppenbeschichtung auf der Handinnenseite. Zu beachten ist, dass diese Art von Handschuhen nicht vollständig staubdicht und daher nach jedem Arbeitstag im Schwarzbereich zu entsorgen sind. Zusätzlich sind die Hände entsprechend dem Hautschutzplan zu reinigen und zu pflegen. Bei der Ausführung sehr stark staubintensiver Arbeiten sollten staubdichte Handschuhe eingesetzt und mittels Klebeband mit dem Schutzanzug verbunden werden. Ein wesentlicher Schutz im Zuge der Schimmelpilzsanierung ist der Atemschutz. Das Eindringen von Schimmelpilzbestandteilen in die Atemwege wird somit verhindert. Zu beachten sind dabei die Regeln zur Benutzung von Atemschutzgeräten 2) und die dort genannten Tragezeitbegrenzungen. 1) DIN EN 374 Schutzhandschuhe gegen gefährliche Chemikalien und Mikroorganismen. 2) Ausschuss für Biologische Arbeitsstoffe ABAS, der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA): Kriterien zur Auswahl der PSA bei Gefährdungen durch biologische Arbeitsstoffe, Dortmund

3 4.4.7 Persönliche Schutzausrüstung (PSA) Atemschutz- Haube/ Vollmaske Halbmaske gerät Helm mit Ausatemventil ohne Geblä- mit Gebläse- ohne Gebläseseunterstüt- unterstüt- unterstützung zung zung Tragezeit in min unbe grenzt 1) Erholungsdauer 30 in min Einsätze pro 3 Arbeitsschicht Arbeitsschichten 5 pro Woche 1) mindestens 120 l/min Nennvolumenstrom; nur bei zusätzlichen Beanspruchungen des Geräteträgers durch Arbeitsschwere und Umgebungsklima ist bei der Berechnung der Tragedauer von 220 Minuten als Basiswert auszugehen. Tab. 19: Vergleich von gängigen Atemschutzgeräten (Quelle: Michael Thiesen nach DGUV Regel ) ) Augen- und Atemschutz können in Form einer Haube oder einer Vollmaske kombiniert werden. Atemschutzhauben und -helme umhüllen mindestens das Gesicht (Augen, Nase, Mund und Kinn), häufig aber den gesamten Kopf und Hals. Sie benötigen zur sicheren Funktionsweise die Zufuhr eines Mindestvolumenstroms von Atemluft ( ). 2) Diese Vollmaske ist die sinnvollste, allerdings auch kostenintensivste Schutzmaßnahme. Eine Halbmaske mit geschlossener Korbbrille ist aus Sicht des Arbeitsschutzes gleichwertig, liegt jedoch um den Faktor 10 bis 15 niedriger in der Anschaffung und ist als praktikable Lösung anzusehen. Vor allem vor dem Hintergrund der Schilderungen zur Reduzierung der Sporenkonzentrationen erscheinen gebläseunterstützte Vollmasken in der fachgerechten Schimmelpilzsanierung eher selten notwendig. 1) DGUV Regel Benutzung von Atemschutzgeräten, Dezember 2011, S. 147 ff., Tab ) DGUV Regel Benutzung von Atemschutzgeräten, Dezember 2011, S

4 Der Augenschutz sollte in jedem Fall als geschlossene Schutzbrille ausgeführt sein. Bewährt haben sich Markenprodukte, die eine deutlich geringere Neigung zum Beschlagen haben und daher länger getragen werden können. Bild 46: Fachgerechte PSA (Halbmaske mit geschlossenem Augenschutz und Schutzanzug Typ 5/6) (Quelle: Michael Thiesen) durch organisatorische Maßnahmen Das Ziel der technischen und organisatorischen Schutzmaßnahmen ist es, die Gefährdung zu reduzieren. Die effektivste Maßnahme hierfür ist die Realisierung einer lokalen Absaugung auch während weniger staubintensiver Arbeiten. Voraussetzung ist, dass der eingesetzte Ventilator einen ausreichend hohen Volumenstrom erzeugt. Während eine Person die Rückbauarbeiten ausführt, positioniert in der Regel eine zweite Person den 60 cm im Durchmesser messenden Spiralschlauch direkt an der eingesetzten Maschine (Stemmhammer, Putzfräse oder 195

5 Ähnliches). In Ausnahmefällen und bei günstiger Schlauchführung kann der Spiralschlauch vorübergehend auch ohne zweite Person als Absaugung eingesetzt werden. Bild 47: Rückbauarbeiten unter lokaler Absaugung (Quelle: Michal Thiesen) Technische Belüftung ab Gefährdungsklasse II Zum Schutz der Beschäftigten und zur Sicherstellung des Sanierungserfolgs sollte bereits bei längerer Dauer der Sanierungsarbeiten und mäßiger Freisetzung von Staub und Sporen (Gefährdungsklasse II) eine technische Belüftung eingesetzt werden. Wie durch diese Maßnahme Feinstäube sowie Schimmelpilzsporen abtransportiert werden, verdeutlicht folgendes Beispiel: 196

6 Beispiel Bei der Sanierung eines großflächigen und den kompletten Verputz durchsetzenden Schimmelpilzschadens an der Wand eines mittelgroßen Büroraums (10 x 6 m Grundfläche, Raumvolumen knapp 200 m³) wird ein Luftvolumenstrom von m³/h zur lokalen Absaugung eingesetzt. Dies bedeutet, dass das Luftvolumen des Raums in einer Minute vollständig ausgetauscht wird (Luftwechselrate 60 h). Bei Windgeschwindigkeiten von mehr als 10 m/s direkt an der Schlauchöffnung werden gut flugfähige, biologische wie auch mineralische Partikel im Moment ihrer Freisetzung von dem Luftstrom erfasst und nach außen abtransportiert. Wird bei einer Sanierung die zuvor genannte Putzfräse mit Absaugung an der Maschine eingesetzt, ist dafür die Gefährdungsklasse II anzusetzen. Kombiniert mit einer starken lokalen Absaugung, ist nur noch eine geringe Freisetzung bzw. Konzentration von Schimmelpilzsporen zu erwarten. Die Gefährdungsklasse kann auf gering reduziert werden. Messungen der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft 1) belegen die Wirksamkeit eines solchen organisatorischen Arbeitsablaufs. Lokale Absaugung Eine lokale Absaugung mit hohen Luftwechselraten transportiert die im Zuge stark staubintensiver Arbeiten (Stemmen, Fräsen) freigesetzten Feinstaub und Bioaerosole vom Ort der Entstehung ab. In der Regel kann die Gefährdungsklasse durch den Einsatz einer lokalen Absaugung reduziert werden. 1) Bonner, A.: Gefährdungsbeurteilung Biostoffe bei der Gebäudesanierung. Vortrag BioStoffTag 2014 Der ABAS im Dialog Die neue Biostoffverordnung in der Praxis am , Berlin. 197

7 Arbeitsverfahren Zu erwartende Sporen- Gefährdungsklasse konzentration Entfernung von Verputz Putzfräse mit Absau- mittel II gung an der Maschine kombiniert mit loka- gering 0 ler Absaugung durch Unterdruckgerät Rückbau einer Bodenkonstruktion herkömmlich, ohne lo- stark III kale Absaugung kombiniert mit loka- mittel GK I bis II ler Absaugung durch (je nach Dauer der Ar- Unterdruckgerät beiten) Tab. 20: Einteilung ausgewählter Arbeitsverfahren (Quelle: Michael Thiesen) 198

8 Bestellmöglichkeiten der bauschaden Spezial Für weitere Produktinformationen oder zum Bestellen hilft Ihnen unser Kundenservice gerne weiter: Kundenservice Telefon: Oder nutzen Sie bequem die Informations- und Bestellmöglichkeiten zu diesem Produkt in unserem Online-Shop: Internet FORUM VERLAG HERKERT GMBH, Mandichostraße 18, Merching, Tel.: , Internet: